FIBA vs. Euroleague vs. nationale Ligen
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Interessant dürfte es auch werden, was mit den Schiedsrichtern passiert. Diese sind schließlich international bisher für die FIBA tätig gewesen und ich könnte mir vorstellen, dass die FIBA sie nicht für die Euroleague bereitstellen möchte.
Ich das wird man regeln, in dem man zu Not Profischiris sich holt, bzw. ernennt. Wenn da genügend Geld im Spiel ist und ein fester Job, dürfte da eh in allen Ligen die bessere Wahl sein.
Der Gegenstand, ob die FIBA Spieler sanktionieren darf, nur weil sie nicht in einem FIBA-akzeptierten Wettbewerb antreten, beschäftigt in Kürze die EU Wettbwerbskommision - die Euroleague hat nämlich eine Beschwerde gegen diese Praxis eingereicht. Die gleiche Logik dürfte wahrscheinlich auch auf Schiedsrichter zutreffen, sollten diesen Konsequenzen angedroht werden, falls sie EL pfeifen.
Die FIBA sagt natürlich offiziell, dass sie niemanden bedroht und die Spieler/Vereine das volle Wahlrecht haben …Edit: http://www.euroleaguebasketball.net/euroleague-basketball/news/i/6p8c54yjk66qsitp
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Unabhängig von der Frage, welche der beiden Parteien man als weniger unsympathisch wahrnimmt (von Sympathie zu schreiben, gelingt mir in diesem Kontext nicht), wünsche ich mir, dass die von der FIBA angedeuteten Erpressungen von den EU Wettbewerbshütern proaktiv kassiert werden. Zum einen weil solche Wildwest-Methoden IMHO keinen Erfolg haben dürfen und zum anderen, weil die konkrete Umsetzung (Sperren für Spieler oder SR) den Keil noch erheblich tiefer zwischen die Institutionen treiben würde, wenn SR und/oder Spieler sich dann evtl. wirklich auf eine Seite festlegen müssten.
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auf in die nächste runde
Euroleague verklagt FIBA!
Die Euroleague hat bei der Europäischen Kommission Klage gegen Weltverband FIBA eingereicht. Grund dafür ist eine
angebliche und unerlaubte Einflussnahme der Verbände. So richte sich die Klage gegen die inakzeptablen und illegalen Drohungen der FIBA, die Spieler sowie Schiedsrichter dazu bringen sollen, sich von der Euroleague abzuwenden.Die FIBA will zur kommenden Saison eine Champions League einführen und der Euroleague somit Konkurrenz machen.
facebook post der big
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Gab es denn schonmal öffentliche Statements der Fiba oder diverser Erpressten, dass Spieler, Refs oder gar Teams gesperrt oder bestraft würden, nähmen Sie an der EL teil? Oder basiert die Klage auf Sportando-Gerüchten?
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Unabhängig von der Frage, welche der beiden Parteien man als weniger unsympathisch wahrnimmt (von Sympathie zu schreiben, gelingt mir in diesem Kontext nicht), wünsche ich mir, dass die von der FIBA angedeuteten Erpressungen von den EU Wettbewerbshütern proaktiv kassiert werden. Zum einen weil solche Wildwest-Methoden IMHO keinen Erfolg haben dürfen und zum anderen, weil die konkrete Umsetzung (Sperren für Spieler oder SR) den Keil noch erheblich tiefer zwischen die Institutionen treiben würde, wenn SR und/oder Spieler sich dann evtl. wirklich auf eine Seite festlegen müssten.
Bei befristeten Verträgen (der Fußballer) hat sich die deutsche Justiz letztens herausgehalten. Der professionelle Sport hat sowieso so eine Art nebenläufige Gerichtsbarkeit inklusive CAS. Für meine Begriffe zeigt es sehr deutlich, wie schwach und was für eine geringe Basis die Euroleague im Unterschied zur NBA letztlich hat. Im übrigen bezweifle ich, ob die Euroleague recht bekommt. Ansonsten könnte ja etwa ein deutscher Meister Brose Baskets die Euroleague verklagen wegen Anti-Trust-Laws, weil die Euroleague sie nicht mehr mitspielen lässt? Schon bitter, wenn man als Euroleague, die gerade sehr exklusive Markteintrittsbarrieren vereinbart hat, jetzt ausgerechnet die FIBA verklagen will und der FIBA reinreglementieren will.
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Gab es denn schonmal öffentliche Statements der Fiba oder diverser Erpressten, dass Spieler, Refs oder gar Teams gesperrt oder bestraft würden, nähmen Sie an der EL teil? Oder basiert die Klage auf Sportando-Gerüchten?
Aus der EL- PM
Attached to the complaint are repeated public comments made and published in various communications media over recent months in which different representatives of the international federation and its national federations threatened or insinuated possible sanctions or penalizations to different professional collectives according to their decision to participate in one competition or another.
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@Henk:
Naja, da sehe ich aber schon einen deutlichen Unterschied. Sowohl Euroleague als auch FIBA können natürlich frei entscheiden wer an ihrem Wettbewerb teilnehmen kann. Jedoch darf die FIBA die Euroleague nicht direkt angreifen indem man Teams die Verhandlung mit der EL untersagt. So wie beide ihr jeweiliges Produkt anbieten dürfen müssen auch alle Teams frei wählen und verhandeln können. -
Warum eigentlich nicht? Die FIBA ist der zuständige Weltverband in dieser Sportart, die FIBA Europe für diesen Kontinent.
Wenn die FIBA nichts zu sagen hat, wer wie welchen Spielbetrieb organisieren darf, dann können wir uns auch die Regional-/Landesverbände und den DBB sparen. Wobei, keine so schlechte Idee.
Der Deutsche Staat kann ja auch vorschreiben, dass man nicht eine andere Staatsbürgerschaft annehmen darf, sonst wird man “gesperrt”, ist also die Deutsche Staatsbürgerschaft los. Sauerei, was mischt sich der Deutsche Staat in meine Beziehungen zu anderen Staaten ein?
Ich weiß, ein etwas schräges Beispiel, aber vielleicht wird es deutlich, was ich meine.
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Warum eigentlich nicht? Die FIBA ist der zuständige Weltverband in dieser Sportart, die FIBA Europe für diesen Kontinent.
Wenn die FIBA nichts zu sagen hat, wer wie welchen Spielbetrieb organisieren darf, dann können wir uns auch die Regional-/Landesverbände und den DBB sparen. Wobei, keine so schlechte Idee.
Der Deutsche Staat kann ja auch vorschreiben, dass man nicht eine andere Staatsbürgerschaft annehmen darf, sonst wird man “gesperrt”, ist also die Deutsche Staatsbürgerschaft los. Sauerei, was mischt sich der Deutsche Staat in meine Beziehungen zu anderen Staaten ein?
Ich weiß, ein etwas schräges Beispiel, aber vielleicht wird es deutlich, was ich meine.
“Zuständig” also…aha. Die FIBA ist nur ein Verband, die den Sportbetrieb, Regeln etc ihrer Mitglieder organisiert. Bei einem Staat ist per Gesetz festgelegt, dass er z.B. das Gewalt- und Exekutivmonopol hat und alle Bürger sich dran zu halten haben.
Es ist nirgendwo festgeschrieben noch ist es ein Naturgesetz dass es nur einen Organisator, man kann auch sagen “Anbieter im Sport-Markt”, geben kann - das wäre ja noch schöner. Du kannst auch auf dem Bolzplatz kicken ohne Mitglied der FIFA oder des DFB zu sein, du kannst turnen ohne im IOC oder ihrer Tochterverbände zu sein, du kannst Autorennen fahren auch ausserhalb der Formel 1, der größte Basketballbetrieb der Welt, die NBA, istnicht Teil der FIBA, und im Boxen ist es zB Gang und Gäbe dass es mehrere Organisatoren/Verbände gibt.Man sollte vielleicht mal im Gegenzug fragen, wer den feinen Herren Funktionären das Recht gibt sich als alleinige Autorität zu gerieren und anderen schlichtweg die Legitimität abzusprechen. Von Gottes Gnaden? Kraft meiner Wassersuppe?
Also es wurde schon Basketball gespielt bevor es eine FIBA gab, und es gab auch Olympische Spiele Jahrhunderte bevor ein paar Herren im IOC dieses Trademark einfach mal für sich beanspruchen.
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Mir steht es aber als Arbeitgeber (FIBA) offen Nebentätigkeiten meiner Arbeitnehmer (Schiedsrichter) nicht zu genehmigen. Der Arbeitnehmer kann sich dann einen neuen Arbeitger (Hr. Bertomeu) suchen und das alte Arbeitsverhältnis kündigen.
Der Schiedsrichter muss sich halt entscheiden für wen er arbeiten will….Ich lass ja auch meine Mitarbeiter nicht gleichzeitig beim Mitberwerber arbeiten. Am Besten auch noch so, dass der Mitbewerber die Arbeitszeiten bestimmt, wann mein Mitarbeiter für mich arbeiten kann?
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Und als Mitglied der CSU darf ich auch nicht in die SPD!
Eben!
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Schiedsrichter sind aber nicht angestellt bei der FIBA…Sie sind freiberufler, die das ganze auf Honorarbasis machen. Und dann dürfen die auch pfeifen, wo sie wollen.
Wenn die FIBA die SR dann nicht mehr buchen will, dann müssen sie andere nehmen. Haben sie die Qualität nicht, dann hat die FIBA Pech. -
@Athletiktrainer: Ruhig, Brauner…
Das war doch offensichtlich Ironie oder Sarkasmus von bemha.Unabhängig von der Frage der Rechtmäßigkeit von Konkurrenzverboten für SR, Spieler und Mannschaften bleibt aber auch die Frage nach der moralischen Rechtfertigung solcher Maßnahmen nach anderthalb Jahrzehnten (halbwegs) friedlicher Koexistenz der Organisationen. Den Gegner mit allen greifbar scheinenden Mitteln zu sabotieren, weil a) die nur halb durchdachten Nationalmannschaftsfenster nicht unterstützt werden und b) die dicksten Vereine nicht zum Fleischtopf der FIBA (Europe) gezogen sind, sondern bei ihrem bisherigen Partner verbleiben wollen, ist aus meiner Sicht ein ziemlich unangemessenes Verhalten. Die Offensive bzgl. der konkurrierenden europäischen Wettbewerbe ging diesmal ja eindeutig von der FIBA (E.) aus und nur weil sie auf dem Wege des Wettbewerbs (wer den Mannschaften mehr bieten kann) unterlegen ist, greift sie nun zu den Faustpfanden, die sie sonst noch inne hat… Ich bin wahrlich kein Fan der EL-Organisation, aber hier hört mein Verständnis für die sich andeutende Wahl der Mittel eindeutig auf.
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@Athletiktrainer: Ruhig, Brauner…
Das war doch offensichtlich Ironie oder Sarkasmus von bemha.Ironie kann ich da nicht erkennen.
Es besteht kein Grund Schiedsrichter, die für eine Konkurrenzliga arbeiten weiter für die Fiba zu beschäftigen.Eine Sanktion von Spielern oder Schiedsrichtern durch die Fiba ist grundsätzlich nicht möglich.
ABER es steht der Fiba natürlich frei zu entscheiden, wer an Fiba Wettbewerben teilnehmen, oder diese leiten darf.Die Euroleague hat durch Ihre Terminsetzung und der Menge an Spielen durchaus negative Auswirkungen auf die Terminplanung von Verbänden, die in der Fiba organisiert sind.
So ist ein Nebeneinander eben nur noch beschränkt möglich, siehe z.B. Freitagsspiele in der Euroleague… -
Es besteht kein Grund Schiedsrichter, die für eine Konkurrenzliga arbeiten weiter für die Fiba zu beschäftigen.
Eine Verpflichtung im juristischen Sinne besteht nicht. Gründe dafür sehe ich hingegen durchaus, nämlich dass die FIBA Europe auch bemüht sein sollte, die besten für den SR-Job zur Verfügung stehenden Leute in ihren Wettbewerben einzusetzen. Wenn man nun aus reiner Machtdemonstration heraus auf einige der besten nur deswegen verzichtet, weil sie sich im Machtkampf nicht auf die Seite der FIBA E stellen, dann ist das zumindest fragwürdig - sowohl moralisch als auch im Sinne des Sports.@Honko:
Die Euroleague hat durch Ihre Terminsetzung und der Menge an Spielen durchaus negative Auswirkungen auf die Terminplanung von Verbänden, die in der Fiba organisiert sind.
So ist ein Nebeneinander eben nur noch beschränkt möglich, siehe z.B. Freitagsspiele in der Euroleague…Auswirkungen haben die europäischen Wettbewerbe auf die Teminplanung der Ligen natürlich schon. Es ist Aufgabe der Ligen, im Interesse der Gesamtheit ihrer Teilnehmer die passenden Lösungen dafür zu finden und gelingt im Großen und Ganzen schon ganz gut, finde ich. Und ich denke auch nicht, dass der Vorstoß der FIBA E darauf abzielte, die Terminkalender der nationalen Ligen zu entspannen - im Gegenteil: darauf nahm die Idee so ziemlich gar keine Rücksicht. Hier handelt die FIBA doch in ihrem ureigenen Interesse, die Vermarktung der Nationalmannschaftswettbewerbe aufwerten zu wollen.
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Warum eigentlich nicht? Die FIBA ist der zuständige Weltverband in dieser Sportart, die FIBA Europe für diesen Kontinent.
Wenn die FIBA nichts zu sagen hat, wer wie welchen Spielbetrieb organisieren darf, dann können wir uns auch die Regional-/Landesverbände und den DBB sparen. Wobei, keine so schlechte Idee.
Der Deutsche Staat kann ja auch vorschreiben, dass man nicht eine andere Staatsbürgerschaft annehmen darf, sonst wird man “gesperrt”, ist also die Deutsche Staatsbürgerschaft los. Sauerei, was mischt sich der Deutsche Staat in meine Beziehungen zu anderen Staaten ein?
Ich weiß, ein etwas schräges Beispiel, aber vielleicht wird es deutlich, was ich meine.
“Zuständig” also…aha. Die FIBA ist nur ein Verband, die den Sportbetrieb, Regeln etc ihrer Mitglieder organisiert. Bei einem Staat ist per Gesetz festgelegt, dass er z.B. das Gewalt- und Exekutivmonopol hat und alle Bürger sich dran zu halten haben.
Es ist nirgendwo festgeschrieben noch ist es ein Naturgesetz dass es nur einen Organisator, man kann auch sagen “Anbieter im Sport-Markt”, geben kann - das wäre ja noch schöner. Du kannst auch auf dem Bolzplatz kicken ohne Mitglied der FIFA oder des DFB zu sein, du kannst turnen ohne im IOC oder ihrer Tochterverbände zu sein, du kannst Autorennen fahren auch ausserhalb der Formel 1, der größte Basketballbetrieb der Welt, die NBA, istnicht Teil der FIBA, und im Boxen ist es zB Gang und Gäbe dass es mehrere Organisatoren/Verbände gibt.Man sollte vielleicht mal im Gegenzug fragen, wer den feinen Herren Funktionären das Recht gibt sich als alleinige Autorität zu gerieren und anderen schlichtweg die Legitimität abzusprechen. Von Gottes Gnaden? Kraft meiner Wassersuppe?
Also es wurde schon Basketball gespielt bevor es eine FIBA gab, und es gab auch Olympische Spiele Jahrhunderte bevor ein paar Herren im IOC dieses Trademark einfach mal für sich beanspruchen.
Es hat sich herausgestellt, dass es durchaus sinnvoll sein, für jede Sportart nur einen, möglichst weltweit agierenden und allgemein anerkannten Sportverband zu haben.
Ansonsten wären wir dann bald beim Profiboxen angekommen, wo es fast so viele Weltverbände gibt, wie man Dreier-Kombinationen mit lateinischen Buchstaben bilden kann.Die einzig bekannte wesentliche Abspaltung sind die us-amerikanischen Sportligen, welche sich teilweise jedoch auch den Regeln der FIBA oder des IOC unterworfen haben.
Da sicher auch sehr viele nationale Sportverbände im wesentlichen oder zu großen Teilen weltweit aus Steuermitteln unterstützt werden, liegt auch hierin ein Grund dafür, dass man im Sport trotz aller bekannten Mängel und Diskrepanzen immer nur einen Verband pro Sportart zulässt.
Natürlich hast du recht, dass es eine so etwas wie eine allgemeine Koalitionsfreiheit gibt, für gemeinsame Interessen kann ich mir Leute gleicher Meinung suchen und mit denen eine Organisation zwecks Förderung dieser meiner/ unserer Interessen gründen. Gleichzeitig gibt es aber so etwas auch in Negativform, sodass ich nicht jeden Hans und Franz in meiner Organisation aufnehmen, fördern oder dulden muss, obwohl er womöglich ganz andere Ziele verfolgt.
Von daher kann die FIBA ohne jeden Zweifel Vereinen Restriktionen androhen, falls sie sich gewissen, die FIBA schadenden Reglements der Euroleague unterwerfen.
Anders herum können sich natürlich auch die in Frage kommenden Vereinen aus der FIBA und den Nationalverbänden lösen und ihr eigenes Ding durchziehen.
Wären die Verantwortlichen der Euroleague aber so von ihrem neuen zukünftigen Produkt überzeugt, dann müsste es ihnen doch egal sein, ob sie noch bei der FIBA teilnehmen können. -
Auswirkungen haben die europäischen Wettbewerbe auf die Teminplanung der Ligen natürlich schon. Es ist Aufgabe der Ligen, im Interesse der Gesamtheit ihrer Teilnehmer die passenden Lösungen dafür zu finden und gelingt im Großen und Ganzen schon ganz gut, finde ich.
Wenn es die Lösung ist, dass die Euroleague sich Aufplustert und Termine setzt wie sie will und alle anderen sich danach zu richten haben, dann hast Du natürlich Recht
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@schnorri: Der springende Punkt ist hier aber der Unterschied zwischen Vereinssport und Nationalmannschaftssport!
Ist ja nicht so, dass die EL (oder wer auch immer) eine Konkurrenzorganisation zum Ausrichten der Nationalmannschaftswettbewerbe aufstellen will.
Auf die Ausrichtung von Vereinswettbewerben hat die FIBA hingegen keinen bzw einen weitaus geringeren claim. Ligen sind im Prinzip nur ein Zusammenschluss von Vereinen, die gegeneinander zocken wollen. Auch wenn häufig die nationalen Verbände einen Gesellschafteranteil an der jeweiligen nationalen Topliga haben (zb. hält der DBB 50% and der BekoBBL), sind viele wichtige Ligen vollkommen autonom organisiert: NBA, und Euroleague zum Beispiel.Der FIBA ist es aber ein Dorn im Auge, dass im sehr interessanten Segment des Vereinsbasketballs plötzlich ein Mitbewerber existiert und wie versucht mithilfe ihrer Marktmacht im Verbandsbasketball die EL-Teilnahmer gefügig zu machen/einzuschüchtern, durch Drohungen wie zB Spieler die Teilnahme an der Nationalmannschaft zu verbieten wenn sie in der EL spielen sollten, Schiris sperren, EL-Dispute von der internationalen Sportgerichtsbarkeit (BAT) auszunehmen etc, . So zumindest die Argumentation der EL in der Beschwerde bei der EU Wettbewerbskommission.
Vereinfacht gesagt wäre das so, als wenn Microsoft sagt: “Hey wird sind Marktführer im Desktopbereich, und wenn du dir jetzt ein iPhone statt eines WindowsMobile Handy kaufst, nehmen wir dir deine Desktop Windows Lizenz und du bist am A…”
Dass für die Fans ein Zersplitterung des Vereinsbasketballs nicht so toll ist (wie bei Boxen) liegt auf der Hand. Aber FIBA hat das bisherige nicht-zersplitterte Modell aufgekündigt, wo der europ. Vereinswettbewerb durchaus von einer Hand organisert wird – nur eben, aus Sicht der FIBA von der falschen…
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Die Euroleague suggeriert, dass ihr Weg der allein Seligmachende für den europäischen Vereinsbasketball wäre. Faktisch und tatsächlich ist sie nur eine Organisation zum Vorteil der Zukünftigen und langjährigen Lizenznehmer.
Das ist ja für sich genommen erst einmal nicht schlecht, aber die Euroleague argumentiert im wesentlichen: wer das Geld - den Investor- anschleppt, hat die Macht und das Sagen. Das wird in diesem absoluten Anspruch nur durchzuhalten sein, wenn man sich komplett aus den “Fängen” der FIBA befreit. Diesen Sprung will man wohl auch nicht wagen.
Die FIBA kann und wird sich aber nicht von außen durch die Euroleague nicht ins eigene Geschäft, die Nationalmannschaften und nationalen Ligen weitgehend hineinregieren lassen.Andererseits spricht die Euroleague ja über die Interessen der Lizenznehmer in bestimmten Bereichen wie der Terminplanung hinaus.
Die Angedrohte Klage der Euroleague gegen die FIBA ist ein schlechter Witz. Die Aussage, die FIBA wäre ein Kartell, ist ja nur eine Behauptung, die solange die eigenen Interessen nicht gestört wurden, nie in Frage gestellt wurde. Dass es bisher eine einheitliche Verbandsstruktur gab, hat ja auch beiden Seiten geholfen. Ich sehe auch nicht, dass das bis zum Sommer abschließend oder einstweilig entschieden sein würde.
Alles immer noch ein Pokerspiel bisher. Es ist ja auch erst Februar 2016. Ein Kompromiss bis Juni würde zB komplikationslos funktionieren. Erst danach würden ernsthafte Schäden drohen.
(Noch vier Monate ein ernsthafter Thread bei SD, wann gab es das zuletzt;-))
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@ athletiktrainer.
Da waren wir wohl parallel…
Natürlich hat die Entscheidung der Euroleague auf einen neuen Wettbewerb mit einer 16er Liga Auswirkungen auf die Nationalmannschaften. Die Neue Liga produziert schlicht mehr Spiele in einer Saison, darunter haben die Ligen zu leiden mit ihrer Terminplanung oder ggf Ligagrössen. Zudem leiden die Nationalteams unter der Vielzahl der Vereinsspiele, warum nur war der DHB lange Zeit so viel schlechter als die eigene Liga im eigenen Lande: weil neben der DHL auch noch die vielen Europaspiele zu leisten waren.
Und das Hohe Lied auf die deutsche Basketballnationalmannschaft lesen wir hier ja oft.
Die FIBA schiebt ihre Interessen, die Nationalmannschaften nach vorn, die Euroleague die ihrer Lizenznehmer.
Das ist in beiden Fällen legitim und als Ziel jeweils nicht moralisch fragwürdig.
Und grundsätzlich, sowohl die Ausweitung der FIBA-EM auf zig Teilnehmer an der Endrunde als auch die angestrebte Verengung der Euroleague helfen dem Basketball in Europa wirklich weiter.
Von daher schreit alles nach einem Kompromiss, der wieder 15 Jahre halten könnte. Wie immer der dann aussieht.
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Und als Nachtrag
Welcher Vorteil besteht eigentlich grundsätzlich darin, dass die Eurleague unabhängig von der FIBA existiert. Ist das auch ein Naturgesetz? Oder ist das nicht vielmehr das Ergebnis einer sportgeschichtlichen Situation, die vor fast zwanzig Jahren -vorläufig!!!- entschieden schien.
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…
Dass für die Fans ein Zersplitterung des Vereinsbasketballs nicht so toll ist (wie bei Boxen) liegt auf der Hand. Aber FIBA hat das bisherige nicht-zersplitterte Modell aufgekündigt, wo der europ. Vereinswettbewerb durchaus von einer Hand organisert wird – nur eben, aus Sicht der FIBA von der falschen…
Bist Du Dir da so sicher, dass das nicht schon zersplittert ist? Zum einen kooperierten die Euroleague-Shareholder bislang mit der ULEB, die aber schon mal nicht alle Topligen der FIBA Europa repräsentiert, wenngleich aber alle wesentlichen. Mit den Freitagsspielen und der Ausweitung des Top16 bisher hat aber die EL den Stellenwert bereits unterminiert und jetzt mit der 16er-EL beinahe endgültig diskreditiert, weshalb die EL-Shareholder praktisch ohne ULEB ihr eigenes Ding durchziehen. Die nationalen Verbände, die ja die FIBA Europa bilden, und die Topligen rücken deshalb in vielen Ländern wieder näher zusammen und flirten deshalb mit der FIBA.
Genau darum geht es ja jetzt. Die Nationalmannschaftsfenster sind nicht mehr das Thema, sondern das die EL-Shareholder die ULEB haben ULEB sein lassen und mit der IMG ihr eigenes Ding machen. Deshalb stehen sie ja auch recht wackelig da aus meiner Sicht. Falls die ULEB geschlossen hinter der EL stehen würde, stünde die FIBA Europa nächste Saison komplett ohne Erstligaklubs da bis auf ein paar (Ost-)Balkanligen (also Rumänien, Bulgarien und so ein Kram, der nicht in der ULEB ist). Selbst die Briten und die Schweizer sind in der ULEB. Die ULEB steht aber nicht mehr geschlossen hinter der Euroleague, weil diese sich längst von den Interessen der ULEB-Ligen gelöst hat.
Edith: typo.
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Vereinfacht gesagt wäre das so, als wenn Microsoft sagt: “Hey wird sind Marktführer im Desktopbereich, und wenn du dir jetzt ein iPhone statt eines WindowsMobile Handy kaufst, nehmen wir dir deine Desktop Windows Lizenz und du bist am A…”
Nö! IPhone hat einen Händler. Der will auch Android verkaufen. IPhone sagt Nix da.
Oder die Hintertupfing Baskets haben die Sparkasse als Premiumsponsor. Und wollen dann noch die Volksbank als Trikosponsor.
Oder Bauer Karl hat Erntehelfer zum Spargelstechen. Die sagen: Freitags und Samstags bietet Bauer Otto mehr, da wollen wir bei ihm stechen, unter der Woche bei dir.
Oder ich engagiere ein Tanzpaar für meine Hochzeit. Die wollen aber keine feste zusage geben, weil sie hoffen, noch auf einer anderen Hochzeit zu tanzen.
Bezüglich der SR sehe ich für die EL wenig Chancen.
Bezüglich der Spieler: Das ganze System der Spielerpässe hängt daran. Nachverpflichtungsregeln. Letztendlich sogar die Sportgerichtsbarkeit für Spieler bei Vertragsstreitigkeiten. Etc. Genau das ist der bestehende Druck in der Praxis, den die FIBA via nationale Verbände auf Ligen und Clubs ausübt: die Spielerfreigabe. Man mag dieses System doof finden. Aber hey - ich erwarte einen Vorschlag, wie man sich ein stabiles System vorstellt, wenn man gleich alle tragenden Säulen entfernen will, weil sie einem gerade im Weg sind.
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@Vielflieger:
In deinen Beispielen müssen sich iPhone-Händler, Hintertupfingen Baskets und Erntehelfer für einen Anbieter entscheiden. Die Euroleague wirft der FIBA aber vor, dass sie den Clubs verbieten möchte mit dem Wettbewerber zu verhandeln. Wenn erst mal ein Vertrag unterschrieben ist ist alles klar. Aber vorher müssen sich Multimediahändler auch für Windows und Google, die Baskets auch für die Commerzbank und die Erntehelfer auch für Bauer Otto interessieren dürfen. Sonst ist der Wettbewerb gefährdet.Das ist der Punkt der das von der EL der FIBA vorgeworfene Verhalten (ob zurecht oder nicht) fragwürdig macht.
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@ athletiktrainer.
Da waren wir wohl parallel…
Natürlich hat die Entscheidung der Euroleague auf einen neuen Wettbewerb mit einer 16er Liga Auswirkungen auf die Nationalmannschaften. Die Neue Liga produziert schlicht mehr Spiele in einer Saison, darunter haben die Ligen zu leiden mit ihrer Terminplanung oder ggf Ligagrössen. Zudem leiden die Nationalteams unter der Vielzahl der Vereinsspiele, warum nur war der DHB lange Zeit so viel schlechter als die eigene Liga im eigenen Lande: weil neben der DHL auch noch die vielen Europaspiele zu leisten waren.
Und das Hohe Lied auf die deutsche Basketballnationalmannschaft lesen wir hier ja oft.
Die FIBA schiebt ihre Interessen, die Nationalmannschaften nach vorn, die Euroleague die ihrer Lizenznehmer.
Das ist in beiden Fällen legitim und als Ziel jeweils nicht moralisch fragwürdig.
Und grundsätzlich, sowohl die Ausweitung der FIBA-EM auf zig Teilnehmer an der Endrunde als auch die angestrebte Verengung der Euroleague helfen dem Basketball in Europa wirklich weiter.
Von daher schreit alles nach einem Kompromiss, der wieder 15 Jahre halten könnte. Wie immer der dann aussieht.
Dieser und der vorangegangene Post beschreiben die vertrackte Situation sehr treffend; auch weshalb eine Lösung so schwer und im Moment fast aussichtslos ist.
Beide Seiten haben für sich genommen legitime Argumente und im Prinzip haben wird im Moment nichts anderes als den Streit “ich war aber zuerst hier” bzw “der hat aber angfangen”. Die einen sagen: wir machen Verbandswettbewerb (=d.h. Nationalmannschaft) und die Eingriffe (vor allem Terminkalendar) der Vereine können wir nicht hinnehmen, daher richten wir am besten selbst die Vereinswettbewerbe aus. Die anderen sagen: wir machen Vereinswettbewerb, tragen die geschäftlichen Lasten bei den Spielern (bezahlen + versichern) und akzeptieren keine Eingriffe von den Verbänden in unser Ding (surprise, surprise … es geht wieder hauptsächlich un dem Terminkalendar, nur eben mit anderen Vorzeichen).Die Fronten sind verhärtet, die Geschütze in Stellung gebracht und erste Scharmützel haben bekommen. Die Wettbewerbsbeschwerde mag faktisch vollkommen nachvollziehbar sein, ist aber m.E. taktisch äusserst unklug denn damit zerschneidet man das letzte Band für einen Verständigungsfrieden. Oder: das Band war bereits schon so zerschnitten, und die Beschwerde (übrigens keine Klage vor einem Gericht…) ist nur Ausdruck dessen. Für mich höchst unwahrscheinlich, dass es jetzt noch kurzfristig ein Zurück gibt.
Vielleicht schreibt Christopher Clark in ein paar Jahren “Die Schlafwandler 2” Jordi auf dem Balkon der Sagrada Familia ruft sein Volk zusammen “es muss nun das Schwert entscheiden…”Aber bevor ich hier zu theatralisch werde – der am meisten Sinn machende Kompromiss liegt eigentlich auf der Hand, nur sind beide Seiten augenscheinlich viel zu kompromisslos und siegessicher ihn ernsthaft in Betracht zu ziehen:
1. Die EL richtet die Euroleague als einzige Königsklasse aus. Warum? Die wichtigsten 11 Vereine sind bereits vetraglich gebunden und die Finanzierung ist sichergestellt. Die FIBA CL ist hingegen ein absoluter Witz, da dort kaum Champions spielen und keine Kohle da ist: 2,3 Millionen in Summe für 32 Teams ist lächerlich, im Vergleich zu den 30+ Millionen für 16 EL Teams
2. Die FIBA hingegen bekommt den zweithöchsten Wettbewerb, das was heute der EC ist. 24 Teams, sportlich über die nationalen Ligen qualifiziert.
3. Es wird ein Aufstiegs/Abstiegsmechanismus zwischen beiden geben, vorzugsweise 2 Teams. 5 der 16 EL-Vereine wären ja nicht fix … da findet sich bestimmt ein Modell. Für den Fall, dass einer der 11 A-Lizenzler ein sportlicher Absteiger wäre, muss man natürlich eine Lösung finden solange deren Verträge mit IMG noch laufen. Ich denke, dass wird nicht so häufig in den 10 Jahren passieren, aber man könnte zB sowas machen: wenn ein A-Lizenz Team zwei Jahre hintereinander auf einem Abstiegsplatz ist, dann wird die Lizenz entzogen. Oder man spielt in einem Jahr einfach dann mit 17 Teams.Der Kern eines tragfähigen Kompromisss muss sein, dass es eine gewisse Durchlässigkeit zwischen beiden Systemen gibt. De facto werden sich die Eliteteams sowieso in der Spitze der EL befinden, ob nun nur rein sportliche Kriterien zählen würdne oder sie per A-Lizenz ex ante gesetzt sind. Ich halte diese ganze moralisch aufgeheizte Diskussion um Sportlichkeit vs. closed shop für vollkommen übertrieben.
Man ieht auch in der Fußball CL wo ja alles so tolle sportliche Kriterien sind, dass immer die gleichen Teams dabei sind bzw oben mitmischen.
Wichtig ist, dass die Teams ganz unten genug Feuer unterm Arsch haben sich zusammenreissen zu müssen, und die Teams in der zweiten Liga eine genügend große Karotte vor der Nase haben sodass sich ihre Anzustrengungen lohnen.Wahrscheinlich werden sich die Parteien für ein paar Jahre erstmal bekriegen und viel verbrannte Erde zurücklassen, bevor Einsicht zur Kooperation einkehrt. Denn nur wer einmal in den Abgrund geschaut hat, kann die Alternative “Frieden am Verhandlungstisch” wertschätzen. Wenn es eine Lektion aus der Geschichte gibt, dann jene.
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Dass für die Fans ein Zersplitterung des Vereinsbasketballs nicht so toll ist (wie bei Boxen) liegt auf der Hand. Aber FIBA hat das bisherige nicht-zersplitterte Modell aufgekündigt, wo der europ. Vereinswettbewerb durchaus von einer Hand organisert wird – nur eben, aus Sicht der FIBA von der falschen…
Bist Du Dir da so sicher, dass das nicht schon zersplittert ist? Zum einen kooperierten die Euroleague-Shareholder bislang mit der ULEB, die aber schon mal nicht alle Topligen der FIBA Europa repräsentiert, wenngleich aber alle wesentlichen. Mit den Freitagsspielen und der Ausweitung des Top16 bisher hat aber die EL den Stellenwert bereits unterminiert und jetzt mit der 16er-EL beinahe endgültig diskreditiert, weshalb die EL-Shareholder praktisch ohne ULEB ihr eigenes Ding durchziehen. Die nationalen Verbände, die ja die FIBA Europa bilden, und die Topligen rücken deshalb in vielen Ländern wieder näher zusammen und flirten deshalb mit der FIBA.
Mit “nicht-zersplittert” meine ich, dass gegenwärtig alle (relevanten) europäischen Vereinswettbewerbe von einer Hand organisiert werden. Man mag A-Lizenzen usw nicht unbedingt mögen, aber es ist/war ein funktionierendes System mit dem die Vereine sich arrangiert haben - etwas was die FIBA nicht (nie?) hinbekommen hatte.
Genau darum geht es ja jetzt. Die Nationalmannschaftsfenster sind nicht mehr das Thema, sondern das die EL-Shareholder die ULEB haben ULEB sein lassen und mit der IMG ihr eigenes Ding machen. Deshalb stehen sie ja auch recht wackelig da aus meiner Sicht. Falls die ULEB geschlossen hinter der EL stehen würde, stünde die FIBA Europa nächste Saison komplett ohne Erstligaklubs da bis auf ein paar (Ost-)Balkanligen (also Rumänien, Bulgarien und so ein Kram, der nicht in der ULEB ist). Selbst die Briten und die Schweizer sind in der ULEB. Die ULEB steht aber nicht mehr geschlossen hinter der Euroleague, weil diese sich längst von den Interessen der ULEB-Ligen gelöst hat.
Edith: typo.
Die Nationalmannschaftsfenster sind absolut ein Thema!! Genaugenommen sind sie das wichtigste Thema und der wirkliche Auslöser des aktuelle Streits! (Hör dir mal Alexander Reil im Telekombasketball Podcast an… viel um den heissen Brei-Herumgelabere aber an einigen Stellen Klartext)
Mit den Nationalmannschaftsfenstern und der Ankündigung sie im Zweifel auch gegen den Willen (und mit Sanktionen) gegen die Ligen/Vereine durchzuziehen hat die FIBA eben einen absoluten show stopper in das bisherige (funktionierende) System geworfen: Der EL/EC Wettbewerbsbetrieb und der der nationalen Ligan so wie wir ihn kannten, kann mit unter diesem Gesichtspunkten einfach nicht mehr so durchgeführt werden und musste sich die Frage nach Veränderungen stellen.Aber anstatt sich im Sinne der FIBA zu verändern (also sich dem Spielplan unterzuordnen und ggfs die eigenen Spiele dafür zu reduzieren), hat die EL eben genau das Gegenteil gemacht und sich einer Veränderung unterworfen die auf noch mehr bzw. quasi vollkomene Autonomie zielt.
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Mit “nicht-zersplittert” meine ich, dass gegenwärtig alle (relevanten) europäischen Vereinswettbewerbe von einer Hand organisiert werden. Man mag A-Lizenzen usw nicht unbedingt mögen, aber es ist/war ein funktionierendes System mit dem die Vereine sich arrangiert haben - etwas was die FIBA nicht (nie?) hinbekommen hatte.
Das ist halt eine Legende, die sich aber offenbar beharrlich hält: Bis 2000 oder 2001 (da bin ich mir gerade unsicher), waren alle internationalen (europäischen) Wettbewerbe unter dem Dach der FIBA. Die ULEB gab es zu diesem Zeitpunkt schon knapp zehn Jahre. Dann wurde die EL ins Leben gerufen und stand in Konkurenz zu den FIBA Wettbewerben. Das Problem damals war, IIRC, ähnlich wie heute: Die großen Vereine wollten Planungssicherheit im attraktivsten Wettbewerb und da nicht für ‘Ausrutscher’ im nationalen Wettbewerb bezahlen müssen.
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@jsb Die Behauptung dass “FIBA das nicht hinbekommen hat” ist sicherlich interpretationsfähig. Ich seh das so, dass 1) die Basketball-Welt bzw. das Basketball-Geschäft von damals mit der heutigen nur noch schwer vergleichbar ist und 2) die Vereine eben damals aus Unzufriedenheit mit der FIBA das Ding selbst in die Hand genommen haben, was nicht gerade auf ein erfolgreiches Modell/Organisation schließen lässt.
Aber ja: rein technisch gab es natürlich einst einen FIBA-organisierten europ. Vereinswettbewerb, der auch zumindest vom Ablauf her “funktioniert” hat. Lang lang ist’s her
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Aber bevor ich hier zu theatralisch werde – der am meisten Sinn machende Kompromiss liegt eigentlich auf der Hand, nur sind beide Seiten augenscheinlich viel zu kompromisslos und siegessicher ihn ernsthaft in Betracht zu ziehen:
1. Die EL richtet die Euroleague als einzige Königsklasse aus. Warum? Die wichtigsten 11 Vereine sind bereits vetraglich gebunden und die Finanzierung ist sichergestellt. Die FIBA CL ist hingegen ein absoluter Witz, da dort kaum Champions spielen und keine Kohle da ist: 2,3 Millionen in Summe für 32 Teams ist lächerlich, im Vergleich zu den 30+ Millionen für 16 EL TeamsKompromiss
Also, ganz Europa beugt sich der Macht von 11 Vereinen und Manifestiert deren finanzielle Überlegenheit
Du solltest nie ein Geschäft eröffen, denn ausser für die “11” wär das ein ziemlich schlechtes Geschäft -
@jsb Die Behauptung dass “FIBA das nicht hinbekommen hat” ist sicherlich interpretationsfähig. Ich seh das so, dass 1) die Basketball-Welt bzw. das Basketball-Geschäft von damals mit der heutigen nur noch schwer vergleichbar ist und 2) die Vereine eben damals aus Unzufriedenheit mit der FIBA das Ding selbst in die Hand genommen haben, was nicht gerade auf ein erfolgreiches Modell/Organisation schließen lässt.
Aber ja: rein technisch gab es natürlich einst einen FIBA-organisierten europ. Vereinswettbewerb, der auch zumindest vom Ablauf her “funktioniert” hat. Lang lang ist’s her
Ich stimme Dir voll zu, dass sich die Voraussetzungen geändert haben. Sind ja inzwischen auch blad 20 Jahre ins Land gegangen. Die Geschichte mit der Unzufriedenheit ist ja so eine Sache. Ich kann mich daran nicht so richtig erinnern. Glaube aber, dass die FIBA damals nicht damit gerechnet hat, dass der Konkurenzwettbewerb überhaupt funktioniert und hat dann aus dieser Überheblichkeit raus das eigene Ding an die Wand gefahren. Die Unzufriedenheit damals kam doch daher, dass die sogenannten starken Nationen nicht genügend Startplätze hatten und die Garantien für die heutigen A-Lizenzler fehlten. Eine gute Lösung hat die EL damit aber heute (Stand jetzt) auch nicht. Siehe die Diskussionen, die Alba in den letzten Jahren erzeugte.
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Im neuen Telekom Podcast hat Marco Baldi geäußert, dass im Zwist zwischen FIBA und Euroleague eine Einigung innerhalb der Liga geben soll in der keiner einen Alleingang starten wird.
In den letzten 3-4 Minuten des Podcasts wird noch darüber geredet….
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Das wäre sehr schlau von der BBL. Beide Seiten würden die deutschen Clubs gerne auf ihrer Seite haben. Da kann man ruhig abwarten, wer was anbietet. Damit sieht man schon einmal besser aus als die italienische Liga. Da hat nämlich gestern der Liga-Boss die Teilnahme an der FIBA Champions League erklärt, hat aber vergessen, seine Clubs vorher zu fragen und sieht sich jetzt prompt mit dem Veto von acht Clubs konfrontiert, die lieber noch abwarten wollen.
Die russische United League hat übrigens am Wochende bei der Euroleague unterschrieben, nachdem diese den Russen einen festen zweiten Startplatz (neben ZSKA) in der Euroleague und drei Startplätze im Eurocup garantiert hat.
Edit: Die Adria-Liga wartet auch erst einmal noch weiter ab und hat das zum 1. März von der FIBA vorgelegte “Shareholders’ Agreement” nicht unterschrieben.
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Aber bevor ich hier zu theatralisch werde – der am meisten Sinn machende Kompromiss liegt eigentlich auf der Hand, nur sind beide Seiten augenscheinlich viel zu kompromisslos und siegessicher ihn ernsthaft in Betracht zu ziehen:
1. Die EL richtet die Euroleague als einzige Königsklasse aus. Warum? Die wichtigsten 11 Vereine sind bereits vetraglich gebunden und die Finanzierung ist sichergestellt. Die FIBA CL ist hingegen ein absoluter Witz, da dort kaum Champions spielen und keine Kohle da ist: 2,3 Millionen in Summe für 32 Teams ist lächerlich, im Vergleich zu den 30+ Millionen für 16 EL TeamsKompromiss
Also, ganz Europa beugt sich der Macht von 11 Vereinen und Manifestiert deren finanzielle Überlegenheit
Du solltest nie ein Geschäft eröffen, denn ausser für die “11” wär das ein ziemlich schlechtes GeschäftAm Ende ist das Problem, dass es in der EL unter den Elf keine Gewaltenteilung und keine “checks and balances” gibt. Selbst im “korrupten” Fußball ist dieses zumindest in Teilen noch vorhanden:
FAZ.net: Verstoß gegen Financial Fair Play: Uefa sperrt Galatsaray für ein Jahr
Ohne vernünftiges Regelwerk, wie es bspw. bei der NBA gibt, werden die Elf das “Rad überdrehen”, das liegt in der Natur ihrer Patriarchen, und dem gesamten europäischen Basketball schaden.
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Der Vollständigkeit halber: Die BekoBBL hat bei der FIBA Champions League unterschrieben. http://www.fiba.com/news/basketball-champions-league-innovative-joint-partnership-between-fiba-and-european-leagues-officially-established
Ob das damit bedeutet, dass kein deutsches Team in der Euroleague antreten wird, da bin ich mir mal gar nicht so sicher…
Wir sind im Moment in einem klassischen Rennen die Claims abzustecken; jeder greift erstmal alles was sie in die Finger bekommen und am Ende wird nachgezählt. Wie sich bereits im Fall Darussafaka gezeigt hat, wird die EL in diesem Umfeld natürlich auch nicht an den urspünglichen Plan halten, zumindest einen Teil seiner Teilnehmer (5) nach sportlichen Kriterien bestimmen zu lassen. Ich gehe fest davon aus, dass die meisten, wenn nicht sogar alle, restlichen EL Startplätze nun vorab fest vergeben werden. Ob diese 5 (oder 4 + 1 EC Champ) neuen Lizenzler den alten 11 vollkommen gleichgestellt werden, keine Ahnung, aber sie werden zumindest fest dabei sein. Und die EL wird alles daran tun, jene verbliebenen 5 hochkarätig zu besetzen…
Ich rechne daher zum Beispiel damit, dass die EL dem FC Bayern einen dieser 5 festen Plätze anbieten wird…
Und ob die dieses Angebot, in dem sportlich und finanziell attraktivsten Wettbewerb, wo es gegen Barca und Real geht, teilzunehmen und auf Augenhöhe mit den Großen zu sein, ablehnen werden… nun, ich weiss worauf ich mein Geld zetzen würde -
Falls dem FCBB tatsächlich ein Platz in der EL angeboten werden sollte, müsste sich der FCBB aber ganz genau überlegen, ob er ein solches Angebot auch annimmt. Er hätte dann nämlich neben den BBL-Spielen mindestens 30 EL-Spiele zu absolvieren!
Und die BBL dürfte wohl nur wenig Neigung zeigen, ihren Spielplan den Wünschen eines EL-Teilnehmers anzupassen. -
tja, das ist das Los unserer Zeit, dass nicht mehr sportliche Fragen, sondern hauptsächlich finanzielle Fragen im Vordergrund stehen. Letztlich hüben wie drüben. (Einerseits die unsäglichen A-Lizenzen, aber auch diese unsäglichen Auswüchse wie erkaufbare Nationalmannschaftswildcard u.s.w. u.s.f….).
Und das ja nicht nur im Basketball, wie FußballWM im Winter oder die aktuelle Diskussion einer neuen europ. Fußballeliteliga ( z.b. mit Liverpool die sportlich in der englischen Liga seit längerem nur " unter ferner liefen" agieren).
Da mag man sich schon fast nicht mehr mit der ganzen Situation befassen.
Wenn es nicht so ernst wäre, müßte man eigentlich darüber lachen, dass es ausgerechnet in den Staaten ein funktionierendes, sozialistisch anmutendes und ausgleichendes Modell gibt und in der guten alten Welt nur ein gepokere und geschachere um Eigeninteressen. Aktuell finde ich das aber eher zum heulen.
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Der Vollständigkeit halber: Die BekoBBL hat bei der FIBA Champions League unterschrieben. http://www.fiba.com/news/basketball-champions-league-innovative-joint-partnership-between-fiba-and-european-leagues-officially-established
Ob das damit bedeutet, dass kein deutsches Team in der Euroleague antreten wird, da bin ich mir mal gar nicht so sicher…
…
Langsam, langsam …
Zunächst einmal bedeutet das, dass die ULEB die FIBA-CL nicht komplett ablehnt. So etwas ähnliches hatte ich ja bereits beschrieben, dass ich ULEB und Euroleague auseinanderdriften sehe. Falls ich nichts überlesen habe, steht da nichts von einer Exklusiv-Vereinbarung (also auch erstmal nichts, wogegen die Euroleague Beschwerde einreichen könnte ;)). Von daher heißt das nicht, dass nicht auch Vereine aus ULEB-Ligen an der Euroleague teilnehmen könnten. Es bestätigt mich aber, dass ich die Basis für die Euroleague erodieren sehe, denn die ULEB steht nicht mehr dahinter und damit hat die FIBA die Möglichkeit, der Euroleague das Wasser abzugraben.
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@ Henk: Die ULEB steht schon seit acht Jahren nicht mehr hinter der Euroleague.
Recht hast du aber damit, dass diese FIBA-Meldung nichts neues bringt. Die Ligen, die da unterschrieben haben, haben damit nur erklärt, dass sie bei dieser FIBA Champions League mitmachen wollen. Ob die BBL da nun ihren Meister hinschickt oder wieder nur die Skyliners , steht da nicht drin.
Genau betrachtet, ist diese FIBA-Meldung sogar eine kleine Enttäuschung, denn es haben nur zehn Ligen unterschrieben. Spanien, Russland und die Adria-Liga überlegen hingegen offenbar noch, ob sie da überhaupt Clubs entsenden wollen.
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Solange die 11 A Lizenzler zusammenbleiben, ist das Störfeuer von Fiba und Fiba Europa unerheblich. Auch wenn ich wie eine kaputte Schallplatte klinge, die Mäzen dieser Vereine bringen das Geld mit und nicht umgekehrt. Weil diese Finanziers jeglicher europäischer Eliteliga eine Solidität ihres finanziellen Engagements benötigen/erwarten gibt es überhaupt die A Lizenzen. Und es wäre wirklich schonend für Seele und Magen nicht mehr diese Quervergleiche mit dem Fußball lesen zu müssen. Im Fußball wird jedes Jahr durch Fernsehverträge, Marketing und Ticketing und Betrag von weit mehr als 2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Im Basketball werden Jahr für Jahr zwischen 300 und 400 Millionen Euro von den Eliteklubs Europas verbrannt/durch Finanziers gedeckt. Das ist der riesige Unterschied und deswegen werden die finanzstärksten Mäzene in diese Eliteliga eingeladen. Sie finanzieren das ganze Gebilde. Übrigens ist die Hoffnung der EL weniger, viel mehr Geld und Einnahmequellen zu generieren, sondern durch eine neue Planungssicherheit weitaus weniger Geld für den Spieleretat investieren zu müssen.