Top 10 Basketballregel-Legenden
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Gerade in einem US Forum gefunden und für lesenswert gehalten. Nicht mit aufgenommen: Schiedsrichter begünstigen immer das Heimteam. Schiedsrichter begünstigen Starspieler und Schiedsrichter müssen lernen, den erfahrensten und lautesten Fans zuzuhören, die die Regeln besser kennen als die Unparteiischen.
Top 10 Basketballregel-Legenden
1. Ein Verteidiger muss still stehen, um ein Offensivfoul (Charging) des Dribblers anzunehmen.
Realität: Hat ein Verteidiger einmal eine legale Verteidigungsposition vor dem Angreifer eingenommen, so darf er sich jederzeit zur Seite und nach hinten, sowie innerhalb seines Zylinders nach oben bewegen. Dabei dürfen auch seine Füße kurzzeitig den Boden verlassen. Eine legale Verteidigungsposition nimmt der Verteidiger ein, indem er ein Mal frontal zum Angreifer und mit beiden Füßen am Boden in dessen Bahn steht. Anschließend darf er sich bewegen, um die Verteidigungsposition zu erhalten! Für die Beurteilung einer Block-Charge-Situation ist wesentlich wesentlich, welcher Spieler zuerst eine bestimmte Position auf dem Spielfeld eingenommen hatte. Beobachte wo der Kontakt entsteht, auf der Vorderseite oder an der Seite des Verteidigers!2. Ein Dribbling über Schulterhöhe ist eine Regelübertretung.
Realität: Es gibt keine Beschränkung in den Regeln, die das Dribbeln über Schulterhöhe verbietet. Entscheidend ist einzig und allein, dass der Ball dabei nicht in einer oder beiden Händen zur Ruhe kommt, da hierdurch das Dribbling beendet wird und erneutes Dribbeln eine Regelübertretung darstellen würde. Führen des Balles (Schaufeln) liegt nur vor, wenn der Ball in der Hand zur Ruhe kommt, indem der Spieler die Hand unter dem Ball hat (gedachter Äquator), so dass dieser kurzzeitig auf der Hand liegt.3. Ein Dribbelschlag mit beiden Händen ist eine Regelübertretung.
Realität: Ein Dribbling kann durch Prellen des Balles (1. Aufsetzen des Balles) mit beiden Händen begonnen werden. Wird das Dribbling anschließend normal (einhändig) fortgesetzt, handelt es sich nicht um eine Regelübertretung. Wird der Ball nach dem Bodenkontakt wieder mit beiden Händen berührt, so wird dadurch das Dribbling beendet und weitere Dribblings sind nicht erlaubt. Das einmalige Prellen mit beiden Händen, das häufig den Auftakt einer Centerbewegung darstellt, ist trotzdem legal (Ball prellen mit beiden Händen = Dribbelanfang, Ball wieder fangen mit beiden Händen = Dribbelende -> 1 legales Dribbling!)!!!4. “Reaching in” ist ein Foul.
Realität: Reingreifen begründet kein Foul! Damit ein Foul vorliegt, muss ein Kontakt stattfinden. Ohne Körperkontakt gibt es kein persönliches Foul. Die Handlung selbst stellt also noch keine Regelverletzung dar, solange es nicht zum Kontakt kommt. Entsteht durch das Reingreifen ein illegaler Kontakt, der einen Nachteil für den gegnerischen Spieler darstellt, handelt es sich um „Schieben“ oder „Regelwidrigen Gebrauch der Hände“.5. “Over the back” ist ein Foul.
Realität: Ebenso wie beim Reingreifen muss ein Kontakt vorliegen, um ein Foul zu verursachen. Viele Trainer fordern ein Foul, wenn ein größerer Spieler einem Spieler den Ball wegfischt, der scheinbar eine bessere Reboundingposition eingenommen hatte. Bestrafe nur illegale Kontakte mit einem Foul. Bestrafe einen Spieler nicht dafür, dass er groß ist.6. Ein Block von hinten ist ein Foul.
Realität: Auch hier gilt das eben Gesagte. Nur wenn es einen Kontakt gibt, kann es sich um ein Foul handeln. Ein Block ohne Körperkontakt ist eine legale Verteidigungsaktion, unabhängig davon, von wo der Verteidiger den Wurf blockt!7. Wenn es komisch aussieht, ist es ein Schrittfehler.
Realität: Die Schrittfehlerregel ist eine der am meisten missverstandenen Regeln im Basketball. Merke: Ein Spieler kann nur dann einen Schrittfehler begehen, wenn er einen belebten Ball auf dem Spielfeld hält! Bei einem Wurfversuch beispielsweise endet die Ballkontrolle. Es ist also nicht verboten, nach einem Airball den Ball selbst wieder aufzunehmen. In allen anderen Situationen musst Du das Standbein des Spielers mit Ball identifizieren, um eine gute Chance zu haben, Schrittfehler korrekt zu bewerten. Nur weil man selbst eine bestimmte Bewegung nicht ausführen oder nachvollziehen kann, ist sie nicht automatisch illegal.8. Nachdem ein Spieler das Dribbling beendet hat und den Ball verliert (Fumble), kann er den Ball nicht wieder aufnehmen, ohne eine Regelübertretung zu begehen.
Realität: Ein Dribbling ist beendet, wenn der Dribbler den Ball mit beiden Händen berührt oder der Ball in einer oder beiden Händen zur Ruhe kommt. Ein Fumble ist ein unbeabsichtigter Verlust der Spielerballkontrolle (z.B. Fangfehler). Ein Fumble zählt nicht als Dribbling. Damit ist es legal, nach einem Dribbling und anschließendem Fumble den Ball wieder aufzunehmen. Es gibt keine Regel, die Tolpatschigkeit bestraft.9. Schiedsrichter sollen mit ihren Pfiffen nicht das Spiel entscheiden.
Realität: Schiedsrichter entscheiden Spiele nicht. Spieler begehen Fouls und Regelübertretungen, die von den Schiedsrichtern von der ersten bis zur letzten Sekunde des Spiels gleicht geahndet werden sollen. Schiedsrichter bewerten also nur die Aktionen, die Spieler ausführen. Begeht ein Spieler eine Regelübertretung oder ein Foul in der letzten Sekunde eines knappen Spiels, so wäre es falsch, diese Aktion nicht ebenso zu bewerten wie in den knapp 40 Minuten zuvor. Merke: Eine Aktion, die in der ersten Minute Foul ist, ist auch in der letzten Minute Foul. Eine Aktion, die 39 Minuten lang nicht bestraft wurde, sollte auch in der letzten Minute nicht bestraft werden.10. Die Foulanzahl sollte immer möglichst ausgeglichen sein.
Realität: Schiedsrichter zählen keine Fouls, sie bewerten nur die Aktionen der Spieler. Unterschiedliche Spielweisen können zu erheblichen Unterschieden bei der Foulanzahl führen. Wenn ein Team aggressiv über das ganze Feld verteidigt, verursacht es wahrscheinlich mehr Fouls als ein Team, das eine statische Zonenverteidigung spielt. Umgekehrt wird ein Team, dessen Spieler häufig den Weg zum Korb suchen, mehr Fouls ziehen als ein Team, dass sich vor allem auf freie Würfe von draußen verlässt. Merke: Bewerte nur die Aktionen, ohne auf die Foulanzeige zu achten. Gerade Heimtrainer werden die lautstark vorwerfen, wenn ihr Team mehr Fouls begangen hat als die Gästemannschaft. Es sind jedoch nicht die Schiedsrichter, die die Fouls begehen! -
Sehr schöne Ansammlung und gut. Leider fehlen die ersten Aspekte und das was unter “Realität” steht ist keine, sondern Regel. Die realität sieht meist anders aus. Die realität sieht auch bei Starspielern anders aus, als sie sein sollte, aber immer öfter hört man, dass das 5.Foul eines wichtigen Spielers ein “für jeden ersichtliches Foul” sein muss, ansonsten hat man kein Fingerspitzengefühl!
Genauso hätte ich noch was: Die Beleidigung eines SR oder Gegners etc. wird mit TF oder DF bestraft! Realität: Pfeif es, wenn der Spieler an dir vorbeiläuft und “Arschloch” sagt und keiner außer dir hört es und du bist der Depp!!! -
Du hast sicher Recht, wenn Du anmerkst, dass die hier beschriebene Realität nicht immer dem entspricht, was wir in den Hallen dieser Republik wahrnehmen.
Einigen wir uns doch einfach darauf, dass das der Soll-Zustand ist und es allen besser ginge, wenn sowohl jeder Schieri als auch die notorischen Besserwisser unter den Fans diese Regeln kennen und befolgen würden …
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Der fan ist mir Schnuppe (außer bei Jugend), aber der Trainer und der Spieler, der schon seit 25 Jahren so spielt und die Regeln von damals ja heute noch gelten. Trotzdem tät mich interessieren, was unsere Refs, v.A. die richtig hoch pfeifen, zu den Key-Playern sagen und zu deren Schutz genauso wie zu nicht populären Pfiffen. Und bitte jetzt kein “Pfeift es konsequent und ihr könnt alles pfeifen und behandelt alle gleich” denn das ist leider nicht so. Auf so vielen Lehrgängen hörst du immer hier KeyPlayer da keine unpopuläre Entscheidung, Lass dich beleidigen wenn es keiner hört… Was soll ich machen? Das DF auspacken oder mich beschimpfen lassen oder was ganz anderes?
Und noch besser was mache ich, wenn ein Spieler oder Trainer ständig sagt “Du pfeifst super, aber dein Kollege ist zum kotzen!”? Das hört man immer selbst, aber wie reagiert man darauf? Eigentlich ist das ein DF oder ein TF aber wenn du das gibst, bist du der Buhmann… -
Hey RobertD., wir kommen irgendwie vom Thema ab. Der Einstieg richtete sich eigentlich an jene, die nicht alle Regeln, Interpretationen und deren Anwendung auf dem Feld kennen. Damit betrifft es also ein paar (meist unerfahrene) Schiedsrichter, viele Zuschauer und sicher auch einige Trainer und Spieler, für die die Zeit (und damit die Entwicklung der Regeln) vor 20 Jahren stehen geblieben ist.
Die Punkte, die Du dagegen angesprochen hast, also Konsequenz, unpopuläre Entscheidungen und Starbehandlung gehen in eine andere Richtung. Das sind teilweise schon philosophische Fragen, für die es nicht einfach schwarz und weiß gibt. Daher nur kurz: Niemand will Regelpolizisten, alle verlangen nach Spielleitern mit Gefühl für das Spiel. Trotz allem kann kein Schiedsrichter auf Top-Niveau es sich leisten, inkonsequent zu sein. Im Gegenteil die Forderung aller Trainer lautet doch: consistency, consistency, consistency. Hier den richtigen Mittelweg zu finden dauert Jahre (für jeden einzelnen Schieri).
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On 2006-09-15 23:03, RobertDudley wrote:
Realität: Pfeif es, wenn der Spieler an dir vorbeiläuft und “Arschloch” sagt und keiner außer dir hört es und du bist der Depp!!!On 2006-09-16 00:19, RobertDudley wrote:
Lass dich beleidigen wenn es keiner hört… Was soll ich machen? Das DF auspacken oder mich beschimpfen lassen oder was ganz anderes?Das machst du doch nicht wirklich so ? Wenn man in der Form beleidigt wird, ist es doch ganz klar das DF auszupacken. Da ist es doch egal, ob die anderen es gehört haben.
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the bloob, kann dir da zustimmen. wenn jemand mir im vorbeilaufen “ars…” sagt fliegt er runter ob es jemand noch hört oder nicht.
also da gibt es keine diskussion mehr. -
Es ist also nicht verboten, nach einem Airball den Ball selbst wieder aufzunehmen.
ist das definitiv so? habe ich gerade kürzlich erst abgepfiffen bekommen: ich mache einen layup am mann, airball (zugegebenermaßen peinlich), pflücke mir den airball und verwandle ihn. habe aber schrittfehler gepfiffen bekommen, was ich sogar nachvollziehbar fand.
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On 2006-09-18 12:29, microwave wrote:
Es ist also nicht verboten, nach einem Airball den Ball selbst wieder aufzunehmen.
ist das definitiv so? habe ich gerade kürzlich erst abgepfiffen bekommen: ich mache einen layup am mann, airball (zugegebenermaßen peinlich), pflücke mir den airball und verwandle ihn. habe aber schrittfehler gepfiffen bekommen, was ich sogar nachvollziehbar fand.
Das mit dem Airball ist nicht so schlimm, ist Jason Terry ja bekannterweise sogar schon beim 1 gegen 0 Korbleger passiert. Nein, ernsthaft, hast du den Ball wieder gefangen als du noch in der Luft warst und bist dann gelandet? Dann wäre es up-and-down gewesen. Oder wie war es genau? Abeer trotz allem irritiert mich ein wenig die Aussage, dass es nicht verboten wäre nach seinem eigenen Airball den Ball wieder aufzunehmen, da ich bisher immer nur erlebt habe, dass auf Schrittfehler gegen den Angreifer entschieden wurde.
@Kostja: es wäre sehr nett wenn du diese Regel noch einmal etwas genauer erläutern könntest. Danke im vorheraus! -
Hi,
Kostja wird (wenn er mal wieder reinschaut) Euch das selbe sagen:
Nach einem Wurf (Airball oder nicht ist egal - in den Regeln steht nirgendwo etwas von Airballs/notwendigen Ringberührungen außer bei den 24s) kann
a) jeder Spieler den Ball wieder fangen
+
b) neu dribbeln oder erneut werfen.In den FIBA-Regeln ist es für einen Wurf nicht verlangt, dass er den Ring berührt (ist wohl in der NBA anders …).
Wurf - Airball - eigener Rebound - neuer Wurf = OKAY!
Dribbling - Stopp - Wurf - Airball - eigener Rebound - neues Dribbling = auch OKAY!
Bei den Rebounds ist es völlig egal, ob sie in der Luft oder am Boden gefangen werden bzw. ob man nach seinem Wurf den Boden berührt hat oder nicht.
Jeder Ref, der das anders sieht, möge sich vertrauensvoll an sein Regelheft oder den Ausbilder seiner Wahl wenden.
Sinngemäß nachzulesen in Art. 15 (Wurf) und Art. 24 (Dribbling) der Regeln.
Have fun - Seaman
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Es ist tatsächlich nicht verboten, einen Ball, der wegen eines Korbwurfs aus der Hand gegangen ist und den Korb verfehlt (und alles andere = Airball), anschließend selbst einzusammeln.
Warum? Weil der Schrittfehler laut Regel eine Bewegung über die Beschränkungen des Schrittfehler-Artikel hinaus ist, bei der der Spieler einen belebten Ball auf dem Feld hält. Mit anderen Worten: das Spiel muss laufen (Ball belebt und auf dem Feld) und der Spieler hat den Ball (Ballkontrolle!). Durch den Wurfversuch (egal wie gelungen, solange der Schiedsrichter glaubt, dass es sich um einen Wurfversuch handelt) endet die Ballkontrolle! Damit kann auch kein Schrittfehler begangen werden. Was danach passiert (Ball fangen nach dem Airball) ist eine neue Situation, in der der Spieler einfach erneut die Kontrolle über den Ball erlangt.
Zur Unterscheidung: Beim geblockten Wurf, bei dem der Ball die Hand des Werfers nicht verlassen hat, endete die Ballkontrolle nicht. Kommt der Werfer also nach dem Block mit Ball wieder auf, ist es ein Schrittfehler. Zweite Unterscheidung der Alley zu sich selbst (so T-Mac-mäßig, auch wenn nur zum Layer). Die Ballkontrolle geht nicht verloren, daher wird da auf Schrittfehler entschieden, wenn zwischen Ballaufnahme und Absprung mehr als die erlaubten “Schritte” gemacht werden, es sei denn der Schieri hält den Pass ans Brett für einen Wurfversuch!
Viel Spaß in den Diskussionen auf dem Spielfeld. Obwohl, die bringen nichts! Also lieber nach dem Spiel mit dem Schiedsrichter gemeinsam ins Regelheft schauen
Seaman schreibt schneller und außerdem scheint er mich zu kennen
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aus gegebenem Anlass habe ich das uralte, aber sehr tolle Teil mal wieder vorgekramt, um es um Punkt 11 zu ergänzen:
Es ist auch auf absichtliches Fußspiel zu entscheiden, wenn ein Spieler unabsichtlich den Ball mit seinem Fuß berührt, wenn er dadurch einen Vorteil erlangt .
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Frage zu Regel 1:
Wenn der Angreifer abspringt zum Dunk (Layup) zu dem Zeitpunkt wo sein Fuß den Boden verlässt, hat der Verteidiger noch keine korrekte Verteidigunsposition. Dann fliegt der Angreifer volles Brett frontal in den korrektstehenden Verteidiger rein und der lässt sich fallen, dass müsste doch eigentlich ein Foul des Verteidigers sein oder? -
Lebron James- er prägte den Schrittfehler
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Frage zu Regel 1:
Wenn der Angreifer abspringt zum Dunk (Layup) zu dem Zeitpunkt wo sein Fuß den Boden verlässt, hat der Verteidiger noch keine korrekte Verteidigunsposition. Dann fliegt der Angreifer volles Brett frontal in den korrektstehenden Verteidiger rein und der lässt sich fallen, dass müsste doch eigentlich ein Foul des Verteidigers sein oder?Nein, eben nicht, der Verteidiger darf, wenn er sich in korrekter Verteidigungsposition befindet, sich auch nach oben bewegen, oder wie oben beschrieben dürfen die Füße kurzzeitig den Boden verlassen.
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Verteidiger-Foul, weil der abspringende Angreifer Anspruch auf den zum Absprungzeitpunkt freien “Landplatz” hat. Da im vorliegenden Fall der Verteidiger noch keine korrekte Verteidigungsposition eingenommen hat, klares Verteidigerfoul, dass auch gepfiffen werden muss, da es sehr stark dem allseits beliebten Unterlaufen gleicht.
@Master of Desaster: Auch hier möchte ich nochmal das sog. “Fuß-Schwein” einführen. Für jedes Mal, wenn Zuschauer, Spieler, Trainer usw. unberechtigterweise “FUSS” rufen, will ich 1 Cent haben.
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@ Vinceman: Ich würde die von Dir geschilderte Situation als ‘Unterlaufen des Angreifers’ bewerten und u.U. sogar mit einem U bestrafen.
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Aber der Angreifer nimmt ja in meinem Beispiel eher seine Position ein, da er abspringt, bevor der Verteidiger eine korrekte Position eingenommen hat. Danach kann er ja an seiner Flugbahn nichts ändern.
Ja stimmt, Nicky hat auch recht…… habe deine Ausführung falsch verstanden, klar Foul des Verteidigers
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Hallo Kostja,
wer kennt dich nicht? Das mit dem Schaufeln kenn ich anders, der Ball darf nicht ruhen - die Äquatorsache ist doch auch ins Reich der Legenden einzuordnen, dachte ich? Was ist, wenn einer mit großen Händen den Ball beim Dribbling einfach von oben packt?
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Hallo Kostja,
wer kennt dich nicht? Das mit dem Schaufeln kenn ich anders, der Ball darf nicht ruhen - die Äquatorsache ist doch auch ins Reich der Legenden einzuordnen, dachte ich? Was ist, wenn einer mit großen Händen den Ball beim Dribbling einfach von oben packt?
Hi,
ich denke Kostja ist nur auf den besagten Fall der Legende eingegangen, weil es dort hieß daß man nicht über dem Kopf dribbeln darf. Ansonsten hast du natürlich Recht, das Halten des Balles von oben beim Dribbeln (machst mir meinen Lieblingsmove kaputt ;-() ist natürlich Doppeldribbel. -
Hi alle zusammen erstmal,
ich habe mich gerade registriert, obwohl ich schon längere Zeit begeistert mitlese. Mit meinen Forenaccounts muss ich ein wenig haushalten, aber JETZT ist die Zeit für mich gekommen, eine Frage zu stellen.
Vorab: Ich bin kein Schiedsrichter, sondern lediglich Spieler - sowohl auf dem Platz als auch vom Sofa aus.
@Kostja:…
1. Ein Verteidiger muss still stehen, um ein Offensivfoul (Charging) des Dribblers anzunehmen.
…Anschließend darf er sich bewegen, um die Verteidigungsposition zu erhalten! Für die Beurteilung einer Block-Charge-Situation ist wesentlich wesentlich, welcher Spieler zuerst eine bestimmte Position auf dem Spielfeld eingenommen hatte.Was ich an dieser Erklärung nicht so ganz verstehe: Bedeutet das "Wer zuerst da war, hat Recht (mit Abstrichen bzgl. “Schwung/Flug” ) "?
Aber dann sehe ich gar nicht so sehr den Unterschied zur “Legende”, denn dann verursacht der Verteidiger doch nur dann keinen regelwidrigen Kontakt, wenn er zu dem Zeitpunkt bereits steht….
Ich sehe natürlich noch den Punkt “Ein Angreifer kann auch dann ein Offensivfoul begehen, wenn der Verteidiger nicht steht”, aber mir schwebt der 99%-Fall vor Augen, in denen der Angreifer am Verteidiger vorbei will und der “zu macht”.
@Kostja:…
Beobachte wo der Kontakt entsteht, auf der Vorderseite oder an der Seite des Verteidigers!..Bedeutet das: “Kontakt an der Seite = Verteidigerfoul”?
Das wäre natürlich mal eine ziemlich leichte Regel (für eine Vielzahl an Fällen - natürlich nicht für alle).Über eine Antwort wäre ich froh.
Gruß,
Simon2.
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Hallo Simon2,
herzlich willkommen bei SD.
…
…Anschließend darf er sich bewegen, um die Verteidigungsposition zu erhalten! Für die Beurteilung einer Block-Charge-Situation ist wesentlich wesentlich, welcher Spieler zuerst eine bestimmte Position auf dem Spielfeld eingenommen hatte.Was ich an dieser Erklärung nicht so ganz verstehe: Bedeutet das "Wer zuerst da war, hat Recht (mit Abstrichen bzgl. “Schwung/Flug” ) "?
Ja, das hast Du gut zusammengefasst.
Eine typische Aussage in der SR-Ausbildung beim Erläutern von Videoszenen lautet “Der Verteidiger war zuerst an der Stelle des späteren Kontakts und der Kontakt ereignete sich auf der Vorderseite des Körpers - deshalb Foul durch den Angreifer mit Ball”.Aber dann sehe ich gar nicht so sehr den Unterschied zur “Legende”, denn dann verursacht der Verteidiger doch nur dann keinen regelwidrigen Kontakt, wenn er zu dem Zeitpunkt bereits steht….
In der Praxis haben Schiedsrichter oft Situationen zu beurteilen, in denen ein Verteidiger a) zunächst eine legale Verteidigungsposition einnimmt, sich dann b) erlaubt bewegt (z.B. nach hinten absinkt) und dann c) vom Angreifer “über den Haufen” gerannt wird.
Die Regel ist ganz eindeutig = so etwas ist ein Foul des Angreifers. Der Legende nach hat ein Verteidiger zu stehen um ein Charge ziehen zu können. Genau hier irrt die Legende = ein stehender Verteidiger ist keine Voraussetzung für ein Foul gegen den Angreifer.
Ich sehe natürlich noch den Punkt “Ein Angreifer kann auch dann ein Offensivfoul begehen, wenn der Verteidiger nicht steht”, aber mir schwebt der 99%-Fall vor Augen, in denen der Angreifer am Verteidiger vorbei will und der “zu macht”.
Dein Vor-Augen-Fall kommt zwar nicht auf 99%, aber er liegt häufig vor. Bei diesem gilt “es ist Offensivfoul, wenn der Verteidiger zuerst die Position erreicht und sich der Kontakt auf der Brust/Körpervorderseite ereignet”.
Bedeutet das: “Kontakt an der Seite = Verteidigerfoul”?
Das wäre natürlich mal eine ziemlich leichte Regel (für eine Vielzahl an Fällen - natürlich nicht für alle).Auch hier fasst Du gut zusammen = genau so ist es. Ein Kontakt an der Seite bedeutet, dass der Verteidiger zu spät die Position erreichte. Er war nicht als erster an der Stelle und der Kontakt ereignet sich daher nicht auf der Brust/Körpervorderseite. Das ist regelmäßig Verteidigerfoul.
Jetzt wünsche ich mir, dass noch weitere Nicht-SR-nur-Spieler hier mitlesen und genauso verständig sind wie Du.
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AH!
OK - das sind “Grundsätze” (ich weiß: Keine “Regeln” im klassischen Sinne), mit denen ich klarkomme.
Mein Interesse beruht darauf, dass wir fast immer ohne Schiedsrichter spielen. Wir sind eine “alte-Männer-Truppe”, die früher mal am Ligabetrieb teilgenommen hat (bis vor ca. 4 Jahren) und nun nur noch zum Spaß einmal die Woche gegeneinander spielen (glücklicherweise bekommen wir dafür immer noch genug Leite zusammen).
Da hat keiner Bock, mit der Pfeife daneben zu stehen.
Außerdem haben wir sowieso nur 3 Leute, die das richtig gelernt haben - aber noch weitere 7-12, die eine entschiedene Meinung zu diesen Dingen haben.
Bislang beteilige ich mich an solchen Diskussionen nicht - bringt nix. Wenn ich gefragt werde, schildere ich, was ich wahrgenommen habe, halte mich aber zu den Regeln (also wie das Wahrgenommene zu bewerten ist) stark zurück.
Da sind die Fronten schon extrem eingefahren (ein Mitspieler sucht sich üblicherweise einen, über den er sich aufregen kann - gerne mal mich) - und ein idealer Ort für “Legendenbildung”Allerdings sehe ich beim Freiplatzspielen und im TV (beides Dinge, die die anderen Jungs nicht tun) doch eine Menge, was anders läuft - gerade, was die Bewertung von “Kontakten” angeht. Da weht außerhalb unserer Heimhalle ein deutlich frischerer Wind, was ich auch begrüße - zum Hallenhalma gehe ich woanders hin und ich sehe meine Aufgabe als Verteidiger auch nicht im Wesentlichen darin, meinen Gegenspieler beim Korbleger zu bewundern …
Danke für die Aufklärung,
Simon2.
P.S.: Noch ein AH! Jetzt bekommt auch diese Schiedsrichtergeste, die oft bei “Körperfouls durch den Verteidiger” gezeigt wird, einen Sinn - der greift sich nämlich nicht an die Brust, sondern an die Seite(n).
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AH!
P.S.: Noch ein AH! Jetzt bekommt auch diese Schiedsrichtergeste, die oft bei “Körperfouls durch den Verteidiger” gezeigt wird, einen Sinn - der greift sich nämlich nicht an die Brust, sondern an die Seite(n).
Offiziell heißt dieses Zeichen “blocking foul”. Es beschreibt u.a. genau das, was ihr diskutiert habt.
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Jepp. Kannst Du machen. Der Airball muss aber durch einen glaubhaften Korbwurfversuch entstanden sein.
Regel 24.2
A player shall not dribble a second time after his first dribble has ended unless between the two (2) dribbles he has lost control of a live ball on the playing court because of:
- A shot for a field goal.
- A touch of the ball by an opponent.
- A pass or fumble that has touched or been touched by another player. -
Hm, dazu fallen mir auch noch zwei Szenen ein:
Spieler springt nach Dribbling beidbeinig ab, hat den Ball in den Händen,
a) Gegenspieler spitzelt den Ball aus den Händen, Angreifer fängt ihn noch in der Luft wieder und landet.
b) Gegenspieler umgreift Ball mit beiden Händen, den der Angreifer weiter hält (typische Sprungballsituation) und Angreifer landet.Beide Male wurde auf Schrittfehler entschieden. Korrekt?
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Beide Male wurde auf Schrittfehler entschieden. Korrekt?
Nein.
Beides falsch entschieden.
a) erlaubt (s.o.; Zitat von spacemanspiff; zweiter Strich)
b) Sprungball (siehe DBB-Regelinterpretation; sinngemäß: ereignet sich ein Halteball gleichzeitig mit einer Übertretung, so liegt ein Halteball vor) -
Welcher Regelexperte kann denn mal kurz zusammenfassen, was nach dem Dribbling erlaubt ist? Mir ist der Zweikontaktkorbleger klar, allerdings habe ich schon die unterschiedlichsten Pfiffe aus Postup-Situationen bekommen und finde weder in Regeln noch in Auslegungen viel darüber. Die meisten gehen ja darauf ein, was vor dem Dribbling erlaubt ist. Beispiel: “Crab-Dribble” (also das echte, nicht LeBrons ), dann Ball aufnehmen, Drop step (erster Kontakt), anderer Fuß rum und Power Layup - Schrittfehler oder nicht?
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Schreib dir Ewing aufs Trikot und hole dir ne Afroperücke, dann darfst du noch nen Powestep mehr machen, und das über Jahrzehnte
Aber im Prinzip hört sich das was du da sagst sehr korrekt an.
Wenn du sowas gepfiffen bekommst und weisst beim besten Willen nicht warum hilft auch mal nettes Nachfragen beim zuständigen SR und gegebenenfalls Beschreiben deiner Bewegung (so du sie im Eifer des Gefechts beschreiben kannst), dann weist du was ihm nicht gepasst hat und v.a. wenn du richtig erklärst, was du gemacht hast, kann das praphylaktisch vor weiteren Pfiffen schützen. Gerade Dribbling und Schritte auf niedirgem Niveau ist sowohl von den Spielern als auch der Bewertung der SR manchmal interessant. -
Bezogen auf die Legende nr. 1:
Kann mir jemand erklären wieso im folgenden Link (Zusammenfassung des letzten Spiel der Wizards gegen die Pacers) bei Sekunde 35 ff. nicht ein Offense-Foul gepfiffen wird?
http://www.nba.com/games/20130102/WASIND/gameinfo.html?ls=iref:nbahpgt[0021200467] -
Antwort: weil NBA!
(gab hoffentlich auch noch ein Warning für Flopping) -
Hier noch ein Nachtrag samt Musterbeispiel zum Offensivfoul und zur Frage, wann der Verteidiger stehen muss wenn der Angreifer in der Luft ist:
ab 02:10:
http://watch.nba.com/nba/video/games/blazers/2013/01/29/0021200668-dal-por-recap.nba?tab=0The league also says a charging foul called against Dallas guard O.J. Mayo on Tuesday should have been a block on Portland’s Ronnie Price, who did not get his body directly in Mayo’s path prior to him starting his upward shooting motion.
http://www.nba.com/2013/news/01/30/nba-ncorrect-call.ap/index.html?ls=iref:nbahpts
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Neue Legende aufgetaucht!!! Aus den tiefen Sphären der “Ich-bin-selber-Schieri”-Klamottenkiste ist folgende Legende aufgetaucht (neben der leider immer noch verbreiteten Theorie “Keiner darf sich außerhalb des Kreises beim Sprungball bewegen!”). Die 5-Sekunden-Regel (die im Spielfeld mit enger Verteidigung, nicht die Einwurfregel) mußte leider für die Theorie herhalten, daß diese erst NACH dem Dribbeln gilt, also nach Aufnahme eines Balles aus dem Dribbling. Nach mehrfachem Zerstreuungsversuch dieser Theorie, konnte mir aber keiner der o.a. Personen mitteilen mit welchem Sinn oder welcher Logik diese Regelinterpretation behaftet wäre. Dann gäbe es ja doch die längst überfällige 24-Sekunden-Ballhaltetaktik vor dem Dribbling…
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aus gegebenem Anlass habe ich das uralte, aber sehr tolle Teil mal wieder vorgekramt, um es um Punkt 11 zu ergänzen:
Es ist auch auf absichtliches Fußspiel zu entscheiden, wenn ein Spieler unabsichtlich den Ball mit seinem Fuß berührt, wenn er dadurch einen Vorteil erlangt .
Ist das eine Legende oder Regel ?
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Fußspiel ist es nur bei Absicht. Ein unabsichtliches Fußspiel wird auch dann nicht abgepfiffen, wenn der Spieler dadurch einen Vorteil erlangt.
Wie in einem anderen Thread schon einmal erwähnt: Es gab vor Jahren einmal auf diversen SR-Fortbildungen in meinem Bezirk die Anweisung, dass beim Fußspiel ab sofort das Vorteil-/Nachteil-Prinzip gelte. Das haben damals auch alle so gepfiffen. Allerdings ist unklar, ob das einfach falsch kommuniziert wurde oder schnell wieder abgeschafft wurde. Jedenfalls ist es jetzt so wie oben geschrieben. Fußspiel nur bei Absicht.