Vernagelte Westfalen-Körbe besiegeln erste Jenaer Saisonniederlage in Münster
23.10.2023 um 13:19 von
Author: news
Vernagelte Westfalen-Körbe besiegeln erste Jenaer Saisonniederlage in Münster
Die Fahrt nach Münster war aus sportlicher Sicht der Basketballer von Medipolis SC Jena auch in der zweiten aufeinanderfolgenden Saison keine Reise wert. Die Thüringer unterlagen in der letzten Begegnung des 4. ProA-Spieltages mit 81:70 und kehren nach zuletzt drei Siegen in Folge mit ihrer ersten Saisonniederlage an die Saale zurück. Während das Team von Headcoach Björn Harmsen am Sonntagabend in der mit 2.450 Zuschauer gefüllten Halle am Berg Fidel einen schwachen Start erwischte, nach dem Auftaktviertel einem 26:14-Rückstand hinterherlief, konservierten die treffsicheren Hausherren ihren Vorsprung bis zum 43:32-Halbzeitstand. Primär bedingt durch etliche vergebenen Würfe, die aus den phasenweise wie vernagelt wirkenden Körben wieder heraussprangen, gelang es Medipolis SC Jena nicht, eine Aufholjagd zu starten. In den Schlüsselmomenten der zweiten Hälfte konnten sich die Uni Baskets auf ihren Topscorer Carlos Carter verlassen, der in der Endabrechnung stabile 29 Punkte erzielte. Für die Jenaer scorten Robin Lodders (22) und Blake Francis (18) zweistellig.
Götz Rohdewald (Cheftrainer Uni Baskets Münster):
„Wir wussten, dass das ein sehr schweres Spiel wird, auch weil Jonas nicht da ist heute, und Jena sehr groß und physisch ist und gerade dahin geht, wo es weh tut, nämlich unter den Korb. Wir haben alles in die Waagschale geworfen was wir hatten. Dass dann Nat auch noch weggefallen ist, hat uns vielleicht noch ein bisschen mehr zusammengebracht und noch mehr Leidenschaft entfacht. Jeder, der reingekommen ist, ob Lukas oder Oli, alle, die drin waren haben sich konzentriert und an den Gameplan festgehalten. Das macht mich stolz auf meine Mannschaft, dass wir ein so gutes Team wie Jena hier schlagen konnten. Wir haben vom Anfang bis zum Ende umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, vor allem defensiv. Darauf bin ich besonders stolz, weil wir sonst in Spielen oft Aussetzer haben taktischer Art.
Björn Harmsen: (Cheftrainer Medipolis SC Jena):
„Münster hat mit viel Herz, Leidenschaft und Energie gespielt. Wir konnten diese Intensität nicht matchen, haben zwar versucht, mit Größe und Physis dagegenzuhalten, aber das hat nicht gereicht. Nachdem wir auf den kleinen Positionen in Foulprobleme gekommen sind, war leider nicht mehr für uns drin. Am Ende war es ein gebrauchter Tag, aus dem wir Rückschlüsse ziehen und die wir in die nächsten Herausforderungen mitnehmen.
Rasheed Moore (Kapitän Medipolis SC Jena):
„Unabhängig davon, dass diese Niederlage weh tut, können wir aus dem Duell und dem Spielverlauf viel mitnehmen und für die Zukunft daraus lernen. Zahlreiche Würfe, die wir normalerweise treffen, sind nicht gefallen, unsere Ballbewegung war nicht gut und defensiv müssen wir mehr Aggressivität aufs Parkett bekommen. Mit Blick auf das kommende Wochenende bleibt nicht viel Zeit, um die Köpfe hängen zu lassen. Insofern müssen wir die richtigen Lehren aus diesem Spiel ziehen und werden uns auf Bayreuth und Nürnberg vorbereiten.
Robin Lodders (Topscorer Medipolis SC Jena): „
Wir fahren mit einer sehr ärgerlichen Niederlage nach Hause. Trotz einer intensiven Vorbereitung in der letzten Woche ist es uns nicht gelungen, die Energie des Gegners zu kontern. Münster hat zu Beginn des Spiels zahlreiche Würfe von außen getroffen und wir sind dann einem Rückstand hintergelaufen. Bei uns hat phasenweise der Fokus gefehlt, das Zusammenspiel hätte besser sein können und auch bei den Wurfquoten blieben wir deutlich unter unserem Schnitt. Mit nur 30 Prozent aus dem Feld ist es, speziell auswärts, schwer ein Spiel zu gewinnen.
Von Münsters Leistungsträger Adam Touray zu Beginn der Partie in Front gebracht, konnte Amir Hinton zunächst noch ausgleichen, bevor sich die Gastgeber über 18:8 (7., Toomer 3er) bis zur ersten Viertelpause auf 26:14 absetzten. Die Thüringer versuchten sich zu wehren, verkürzten nach einem Drei-Punkte-Spiel durch Amir Hinton zwischenzeitlich auf 28:23 (12.), doch Münster fand sowohl in dieser Phase als auch im weiteren Spielverlauf immer wieder die passenden Antworten, um die Ansätze der Jenaer Aufholjagden zu kontern. Den Vorsprung konservierend, verabschiedeten sich beide Kontrahenten beim Stand von 43:32 in die Halbzeitkabine. Mit einem identischen Bild der ersten Hälfte starteten beide Teams zunächst in den dritten Abschnitt, bevor es den Westfalen bis zur 25. Minute gelang, ihren höchsten Vorsprung zu erzielen. Zwei Freiwürfe von Carlos Carter zur Münsteraner 54:37-Führung vermittelten jedoch nur kurz den Eindruck einer Vorentscheidung. Auf eine Steigerung der Leistungsträger vertrauend, nahmen die Bemühungen der Ostthüringer konkrete Formen an. Mit der Viertelsirene des dritten Abschnitts war es schließlich Rasheed Moore gelungen, via Buzzerbeater auf 55:46 zu verkürzen und den Rückstand unter die neuralgische 10-Punkte-Marke zu drücken. An der Grenze zur zweistelligen Führung pendelnd, hielt Münster die Gäste jedoch auch in der ersten Hälfte des Schlussabschnitts auf Distanz. Kurzzeitige Jenaer Ambitionen, sich im Spiel zurückzumelden, quittierten die Hausherren mit erfolgreichen Offensivaktionen, die von den Heimfans lautstark bejubelt wurden. Beim Paradebeispiel des Versuchs, dieser Partie doch noch einmal eine Wendung zu geben, hatte Robin Lodders in der 36. Minute aus der Distanz auf 71:64 gestellt. Prompt folgte der nächste Nadelstich der Münsteraner in Person von Avi Toomer, der mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr per Dreier wieder auf 74:64 vorlegen konnte. Mit erfolgreichen Abschlüssen dieser Art und dem über die Spielzeit gewachsenen Selbstvertrauen ließen sich die Nordrhein-Westfalen ihren Heimsieg letztlich nicht mehr entreißen und verwalteten den Vorsprung bis zur Schlusssirene. Ein Blick auf die Wurfquoten innerhalb des Perimeters sowie aus der Distanz (2er: Münster 16/34 - 47% vs. Jena 14/38 - 37% und 3er: Münster 12/29 - 41% vs. Jena 7/31 - 23%) unterstreicht den letztendlich verdienten Erfolg der Nordrhein-Westfalen, die bereits in der Vorsaison als Sieger vom Parkett gingen. Medipolis SC Jena bleiben nach der Rückkehr aus Münster knapp vier Tage Zeit, um sich auf das fränkische Doppelspiel-Wochenende vorzubereiten.
Während die Saalestädter am Freitagabend den BBL-Absteiger aus Bayreuth in der Sparkassen-Arena erwarten, steht bereits am Sonntagnachmittag das Duell gegen den langjährigen Jenaer Flügelspieler Julius Wolf und die Nürnberg Falcons auf dem Programm. Punkteverteilung: Lodders 22, Francis 18, Hinton 8, Haukohl 6, Moore 5, Herrera 5, Bank 3, Radojicic 2, Falkenthal 1, Schmitz
Spielfilm: 1. Viertel 26:14 - 2. Viertel 43:32 - 3. Viertel 55:46 - 4. Viertel 81:70
Pressemitteilung: Medipolis SC Jena