Spannend, dramatisch und mit 180er Ruhepuls – Medipolis SC Jena siegt in Karlsruhe mit 91:83
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Spannend, dramatisch und mit 180er Ruhepuls -- Medipolis SC Jena siegt in Karlsruhe mit 91:83
Medipolis SC Jena bleibt in der BARMER 2. Basketball Bundesliga auch nach der Auswärtsspiel-Premiere ungeschlagen. Die Mannschaft von Cheftrainer Björn Harmsen gewann nach dem Heimspiel gegen Paderborn am zurückliegenden Wochenende ebenfalls am Samstagabend bei den PS Karlsruhe Lions mit 91:83 und behauptet die Tabellenführung der ProA.
Obwohl das Endresultat in der mit 1.309 Zuschauern gefüllten Lina-Radke-Halle einen fast schon komfortablen Eindruck vermittelt, glich das spannende Duell bis in eine dramatische und den Ruhepuls strapazierende Crunchtime einem Ritt auf der Rasierklinge. Letztendlich gelang es Medipolis SC Jena in der nervenaufreibenden Partie, den Tabellendritten der Vorsaison in der Schlussminute erfolgreich auf Distanz zu halten und den zweiten Saisonsieg einzufahren. Trotz der statistisch imposanten Ausreißer von Topscorer Amir Hinton (29 Pkt.) und Blake Francis (21 Pkt.) überzeugte das Team mit einer geschlossenen sowie kämpferischen Vorstellung, die viel Lust auf das kommende Heimspiel gegen Phoenix Hagen (So., 15.10.2023, 16.30 Uhr - hier geht es zu den Tickets) macht.
Björn Harmsen (Headcoach Medipolis SC Jena): „Grundsätzlich bin ich froh und zufrieden, dass wir dieses Spiel bei einem starken Gegner für uns entscheiden konnten. Die Lions gehören zu den athletischsten Mannschaften der Liga und es ist nicht einfach hier zu gewinnen. Wir befinden uns hinsichtlich des Zusammenspiels als Team aktuell noch hinter Karlsruhe, haben jedoch trotz einiger Abstimmungsprobleme im dritten Viertel die Mentalität und den Charakter gezeigt, um als verdienter Sieger vom Parkett zu gehen. Hut ab vor unseren Jungs, die am Ende mit Rasheed, Stephan und Alex die defensiv wichtigen Stops generieren konnten, um zu gewinnen.
Amir Hinton (Medipolis SC Jena): „Wir wollten intensiv und mit viel Energie ins Spiel starten. Das ist uns gelungen. Insgesamt haben wir offensiv und in der Verteidigung über weite Teile dieses Spiels als Mannschaft einen ausgezeichneten Job gemacht. Wir haben uns gegenseitig motiviert und über vier Viertel gut harmoniert. Letztendlich sind individuelle Statistiken zweitrangig und es zählt nur der Sieg. Diesen haben wir uns aufgrund der Leistung des gesamten Teams verdient.
Robin Lodders (Medipolis SC Jena): „Das war ein wichtiger Sieg bei einem starken Gegner. Wir sind gut ins Spiel reingekommen und haben auch gleich viele wichtige Würfe getroffen. Auch wenn wir den Anfang der zweiten Hälfte ein bisschen verschlafen haben, konnten wir in der entscheidenden Phase dann wieder vorlegen, haben den Gameplan durchgezogen und die Big Shots verwandelt."
In einer von Beginn an gleichermaßen temporeichen wie attraktiven Partie legten die Gäste aus Thüringen zunächst erfolgreich vor. Nach einem Korb von Amir Hinton früh auf 8:3 (2.) enteilt, folgte jedoch prompt der Karlsruher Konter. Durch einen Dreier von Bakary Dibba hatten die Lions das Duell kurzzeitig auf 10:15 (4.) gekippt, bevor die Sinuskurve des Startviertels wieder in Richtung der Gäste ausschlug. Initiiert durch Blake Francis und Alex Herrera drehte Medipolis SC Jena den Score sowie das Momentum wieder pro Jena und waren maßgeblich daran beteiligt, dass es mit einem 30:23-Vorsprung in die erste Viertelpause ging.
Nachdem das Harmsen-Team den Flow dieser Phase in den zweiten Abschnitt mitnehmen konnte, beim Stand von 37:27 erstmalig zweistellig vorn lag, war es erneut Blake Francis, der mit einem Step-Back-Dreier zum 45:31 (15.) die höchste Jenaer Führung erzielte. Bis zum Kabinengang konservierten die Saalestädter ihren Vorsprung und obwohl dieser bis zum 50:42-Halbzeitstand etwas schmolz, hatten beide Viertel viel Spaß und Lust auf mehr gemacht.
Speziell die Karlsruher hatten sich zum Start in die zweite Hälfte sichtlich viel vorgenommen. Innerhalb weniger Zeigerumdrehungen konnten die Lions ihren vormalig zweistellige Rückstand fast komplett eindampfen und die Tür zu ihrem ersten Saisonsieg wieder öffnen. Zwar lief Medipolis SC Jena in diesen Situationen der Musik meist hinterher, präsentierte sich in den Schlüsselszenen jedoch stabil und widerstandsfähig genug, um einen hauchdünne 65:64-Vorsprung in die letzte Pause mitzunehmen.
Amir Hinton hatte mit einem spektakulären und Highlight-Reel verdächtigen Layup 0.7 Sekunden vor der Viertelsirene den Score zu Jenas Gunsten gedreht. Während zu diesem Zeitpunkt die Crunchtime längst lief, duellierten sich beide Kontrahenten im Schlussviertel meist abwechselnd punktend bis in die tatsächlich entscheidenden Phase. Von engen Zwischenständen und wechselnden Führungen begleitet, hangelten sich die Baden-Württemberger und Medipolis SC Jena zunächst bis zum 80:78 (Dibba, 3er). Ein Distanzwurf von Blake Francis zum 83:78 in der 37. Minute hatte zwar durchaus das Potenzial eines Neckbreakers, doch die Lions fuhren noch einmal ihre Krallen aus. Ausgerechnet der Ex-Jenaer Melvin Jostmann war es, der 50 Sekunden vor Ultimo noch einmal auf 84:81 verkürzen konnte und die Karlsruher in Schlagdistanz brachte. Doch erneut fanden die Thüringer in Person von Amir Hinton die passende Antwort. Jenas athletischer Guard mit der Glückszahl 13 auf dem Rücken stopfte den Ball zum 86:81 durch den Ring der Lions und klärte die letzten bestehenden Zweifel am Spielausgang bevor Robin Lodders 14 Sekunden vor der Sirene per Dreier auf 89:81 nachlegen konnte.
Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Hinton 29, Francis 21, Lodders 13, Herrera 10, Bank 6, Moore 5, Haukohl 5, Falkenthal 2, Radojicic - Otakho (DNP) Spielfilm: 1. Viertel 23:30 - 2. Viertel 44:50- 3. Viertel 64:65 - 4. Viertel 83:91