Siegreicher Saisonauftakt gipfelt in temporärer Tabellenführung – Medipolis SC Jena schlägt Paderborn mit 85:61
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Siegreicher Saisonauftakt gipfelt in temporärer Tabellenführung -- Medipolis SC Jena schlägt Paderborn mit 85:61
Medipolis SC Jena schlägt Paderborn mit 85:61. Allen verletzungsbedingten Widrigkeiten und personellen Problemen der zurückliegenden Wochen zum Trotz erklimmen die Basketballer von Medipolis SC Jena - zumindest temporär - am Samstagabend die Tabellenspitze der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Das Team von Headcoach Björn Harmsen bezwang die Gartenzaun24 Baskets aus Paderborn im Saisoneröffnungs-Heimspiel vor 1.841 lautstark mitgehenden Fans letztendlich auch in dieser Höhe verdient mit 85:61 und kann etwas beruhigter auf die bevorstehenden Herausforderungen blicken.
Von dem in der Vorbereitung wochenlang verletzungsbedingt fehlenden Blake Francis als Topscorer mit 23 Punkten angeführt, überzeugten die Thüringer vor allem im Verlauf der zweiten Hälfte mit einer enorm geschlossenen Mannschaftsleistung sowie einer stabilen Trefferquote von Downtown (12/25, 48 Prozent 3er). Am Ende der siegreichen Heimspiel-Premiere konnten sich alle Jenaer Akteure des von Trainer Björn Harmsen anständig durchrotierenden Kaders in die Liste der Korbschützen eintragen.
Steven Esterkamp (Headcoach Paderborn): „Zunächst natürlich Gratulation an Björn und seine Mannschaft zum verdienten Sieg. Es war heute ein hartes und schwieriges Spiel für uns. Jena hat es in der zweiten Halbzeit gut gemacht, die richtigen Schützen gefunden, die wichtigen Würfe getroffen und unsere Fehler in der Defense genutzt. Wir werden mit unserer jungen Mannschaft noch Zeit benötigen, um in der Saison anzukommen, befinden uns in einem Lernprozess. Dennoch bin ich zuversichtlich. Wir haben eine gute Mannschaft und können besser spielen als heute. So nehmen wir zumindest die Erfahrung dieser Niederlage mit, aus dem wir lernen müssen.
Björn Harmsen (Headcoach Jena): „Danke für die Glückwünsche an Steven. Er macht in Paderborn eine super Arbeit und es ist nicht einfach, Leistungsträger mit neuen Spieler zu ersetzen. Diese Spieler müssen sich dann auch erst wieder an die Liga gewöhnen und es dauert dann immer seine Zeit, bis sie Rhythmus finden. Diese Situation war für uns ganz gut, nachdem wir eine schlechte Saisonvorbereitung hatten, insbesondere was die Verletzungen anbelangt. Man konnte gut erkennen, dass wir gekämpft und uns reingehängt haben, aber die Abstimmung noch nicht wirklich passt. Am Ende waren 16 Ballverluste deutlich zu viel. Zudem haben wir gerade zu Beginn des Spiels nicht die freien Mitspieler gefunden. Das ist uns dann in der zweiten Halbzeit besser gelungen. Entscheidend war, dass wir die Rebounds kontrollier und es geschafft haben, in den kritischen Momenten den Ball gut zu bewegen.
Lorenz Bank (Rookie of the Year 2023): „Das war ein guter Auftakt in die neue Saison, an dem die Fans erheblichen Anteil hatten. Natürlich gibt es noch Luft nach oben, aber wir sind auf einem guten Weg, können hoffentlich am Samstag gegen Karlsruhe an unsere Leistung anknüpfen und erfolgreich nachlegen.
Alex Herrera (Center Jena): „Es war ein guter und wichtiger erster Saisonsieg. Wir haben das ganze Spiel über Charakter bewiesen, haben dieses Duell auch in der Höhe verdient gewonnen. Natürlich gibt es noch zahlreiche Dinge, an denen wir arbeiten müssen, um in den kommenden Wochen kontinuierlich besser zu werden. Meine große Wertschätzung möchte ich nach diesem Sieg an die Fans aussprechen, die uns heute in der Arena großartig unterstützt und für eine richtig tolle Atmosphäre gesorgt haben.
Während die taufrische ProA-Saison von Alex Herrera nach 54 Sekunden durch seinen Korb zum 2:0 statistisch eröffnet wurde, spielte anschließend zunächst nur eine Mannschaft, das Team der Hausherren. Die Gäste hatten sich hingegen knapp vier Minuten zu gedulden, bevor Quashawn Lane beim Stand von 6:0 die offensive Durststrecke der Ostwestfalen an der Freiwurflinie beendete. Doch auch in der Folge blieben die Saalestädter der tonangebende Part dieser Partie, enteilten zunächst auf 18:3 (7., Rasheed Moore, 3er), bevor es mit 20:10 in die erste Viertelpause ging.
Im zweiten Abschnitt erhöhten die Ostwestfalen phasenweise zwar ihre Intensität, konnten das Viertel sogar mit 15:14 für sich entscheiden, ohne Medipolis SC Jena jedoch ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Entsprechend erwartungsfroh zeigten sich zahlreiche Fans der Gastgeber trotz des punktearmen 34:25-Scores zum Kabinengang. Entgegen der Skepsis vor Jenas berüchtigten dritten Viertels blieben die Thüringer auch nach dem Start in die zweite Hälfte das klar spielbestimmende Team.
Während Medipolis SC Jena seinen Vorsprung zunächst bis zum 38:28 (22.) konserviert hatte, sorgte das weiche Handgelenk von Vuk Radojicic sowohl aus der Mitteldistanzwurf als auch jenseits des Perimeters zum 46:32 (24.) für entspanntere Mienen in der Arena. Dass es letztendlich nur mit einem Score von 56:45 in die letzte Viertelpause ging, hatten die Paderborner ihrem besten Akteur, Quashawn Lane (25 Pkt.) zu verdanken, der parallel zum Buzzer aus der Distanz verkürzte.
Doch auch im finalen Abschnitt lies das Harmsen-Team gegen die ohne ihren Center Lars Lagerpusch auflaufenden Paderborner nichts mehr anbrennen. Nach einem von Vuk Radojicic mustergültig auf Stephan Haukohl assistierten Alley Oop-Dunk rutschten zwei Distanzwürfe von Blake Francis zum 64:45 (32.) durch die Paderborner Reuse und entschieden dieses Duell bereits zu diesem Zeitpunkt. Nachdem Jenas Zweitliga-Riesen mit dem zwischenzeitlichen 76:49 (34.) durch Leih-Rückkehrer Lorenz Bank die höchste Führung des Spiels erzielt hatten, trudelte die Begegnung anschließend der Schlusssirene entgegen.
Dank einer auffällig deutlichen Dominanz bei den Rebounds (50:32) sowie den meist daraus resultierenden 2nd Chance Points (24:6) war es Medipolis SC Jena gelungen, einen letztendlich ungefährdeten Start-Ziel-Sieg einzufahren, in dessen Verlauf die Paderborner früh auf den Beifahrersitz rutschten. Punkteverteilung: Francis 23, Radojicic 17, Moore 14, Herrera 12 (11 Reb.), Lodders 4, Bank 4, Haukohl 4 (10 Reb.), Falkenthal 2, Hinton 2, Otakho 2 Spielfilm: 1. Viertel 20:10 - 2. Viertel 34:25 - 3. Viertel 56:45 - 4. Viertel 85:61