Zwei Deutsche müssen aufs Feld
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Wenn jemand sagt der mittelmäßige deutsche Basketballer wird teuerer hat er damit recht, aber noch immer nich das Konzept verstanden. In der Wirtschaft gibt es einen Ausbildungsfond. Entweder ein Unternehmen bildet aus, oder es muss sich freikaufen. Ähnlich ist es nun im Basketball. Entweder man bildet aus, oder man muss eben das Geld für mittelmäßige deutsche Spieler berappen. Es werden sich nur die Teams beschweren, die nicht ausbilden. In den Vereinen, die Ausbilden verdienen die Spieler auch weiterhin nichts. Ausbilden kostet Trainer in der Jugend, dafür kann man evtl. 3-4 Wohnungen samt Nebenkosten sparen, weil die einheimischen Spieler auf dem Feld stehen. Durch die Steigerung der Preise für mittelmäßige (meist auch bereits ältere) deutsche Spieler soll selbst ausbilden attraktiver werden.
Wenn das Schnitzel mal 1.000 Euro kostet, werd ich auch zum Schweinezüchter
Ausbilden ist verbunden mit Risiko und vor allem Geduld. Dafür ist keiner offen, es sei denn er wird dazu gezwungen. Langen hat einen kleinen Etat -> Verein bildet aus. Heidelberg hat einen begrenzten Etat -> bildet aus. Jena hat in der kommenden Saison das Budget herunter gefahren und setzt nun auch plötzlich auf Deutsche Spieler. Andere Vereine könnten durch bessere Finanzen auf mehr Ausländer zurückgreifen, bekommen nun eben den Zwang durch die Liga. Ohne Zwang gehts leider nicht, traurig, aber wahr.
Wer von Euch hielt Oliver Komarek letzte Saison (4.8ppg, 1.8rpg) für einen wirklich zweitligatauglichen Spieler? Ergänzungsspieler, ok. Aber wer hätte damit gerechnet, dass er dieses Jahr 16.8ppg + 5.5rpg abliefert? Niemand oder? Ein Danilo Barthel spielt keine große Rolle, aber als 91er Jahrgang kommt er bei Heidelberg auch schon auf 3.6ppg und 1.8rpg. Damit ist er auf jeden Fall ein Spieler für die Rotation. Und er kam direkt aus der NBBL. Können das nicht auch andere Spieler aus der NBBL schaffen?
Jannis Heindel = Basketballgott? 5.0ppg + 2.8rpg.
Spielt Robin Benzing nun so viel stärker weil er in Frankfurt auf der Bank sitzen durfte oder weil er Vertrauen und Spielzeit in Langen bekam?
Um Marco Völler und Ruben Spoden, wird Langen im kommenden Jahr ein neues Team aufbauen. Kaum einer hält sie für Pro A tauglich, im kommenden Jahr werden sich wieder alle Vereine um die beiden reißen.
Maik Berger kam aus der Regionalliga und spielte eine ganz solide Saison 2 Klassen höher!
Benjamin Lischka hatte in der letzten Saison 0.5ppg und 0.1rpg erreicht -> nicht Pro A tauglich. Diese Saison genügend Spielzeit und 7.4ppg + 3.1rpg später sieht das Urteil anders aus oder?Bei all den Spieler war die Spielzeit, die sie dieses Jahr erhalten haben das entscheidende. Mit der neuen Regelung nimmt man die Trainer etwas in Schutz. Der Druck gewinnen zu müssen besteht noch immer, wird aber nicht mehr zu Lasten der Nachwuchsspieler nachgegeben.
@ patte: In Frankreich ist die Regelung übrigens nur 6 Ausländer, von denen mind. 2 COTONOU oder EU Spieler sein müssen. Momentan gibt es eine Diskussion, die Zahl auf 5 Ausländer zu verringern.
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Wenn man die Diskussion hier so verfolgt, könnte man bei einigen Leuten den Eindruck kriegen, sie gehen davon aus, die Vereine würden Basketball veranstalten, um Geld damit zu verdienen (Vergl. mit Ausbildungsfond etc.).
Das ist doch Käse, den Menschen in den Vereinen geht es doch einzig darum, ihren Sport nach vorne zu bringen.
Auch ein Verein, der nur Amis beschäftigt, tut das, damit Basketball HIER IN DEUTSCHLAND attraktiver wird.
Ich ziehe mich jetzt aus dieser sinnlosen Diskussion zurück, die Würfel sind eh gefallen.
Von mir aus plädiert doch für die 100% Deutschenquote, am besten montiert Ihr dann auch noch die Bretter ab und spielt Korbball.
PS: Wie ist noch mal die aktuelle Quote für deutsche Spieler beim Fußball? Und auf welchen Rängen schneiden die Balltreter bei WMs so in der Regel ab?
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On 2009-05-08 00:29, Hayabusa wrote:
PS: Wie ist noch mal die aktuelle Quote für deutsche Spieler beim Fußball? Und auf welchen Rängen schneiden die Balltreter bei WMs so in der Regel ab?Fifa will Quote für einheimische Fußballspieler
“Fifa-Chef Joseph Blatter kämpft erbittert für eine Ausländerbeschränkung im Fußball. An 2010 sollen in den europäischen Vereinen sechs einheimische Kicker auf dem Rasen stehen. Die EU-Kommission lässt ihn auflaufen.” -
Oha!
Ich zitiere mal: “Eine nationale Quote hat die EU-Kommission 1995 abgeschafft. Damals hat der Europäische Gerichtshof im Fall Bosman entschieden, dass es sich bei Fußballern um Arbeitnehmer handelt, für die EU-Recht gilt. Jegliche Vorgaben zur Nationalität sind somit illegal, weil sie gegen den Grundsatz der Arbeitnehmerfreizügigkeit verstoßen.”
Das bedeutet also nach meinem Rechtsverständnis, die Quotenregel müsste durch die EU gekippt werden. Jegliche Vorgaben zur Nationalität sind illega!
Natürlich soll das EU Recht nur EU Bürger schützen, und keine Amis. Aber das mit den Deutschen wäre hinfällig. Bestenfalls könnte es also ein EU-Quote geben, die aber dann dem deutschen BB nichts nutzen würde!
Also würde ich vorschlagen: Schafft den Mist ab, ehe ihr damit auf die Schnauze fallt.
Warum das allerdings in Frankreich noch funktioniert, verstehe ich dann auch nicht!
Kann ich als Nichtbetroffener eigentlich Klage vorm europäischen Gerichtshof einreichen?
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on 2009-05-08 00:29, Hayabusa wrote: … Ich ziehe mich jetzt aus dieser sinnlosen Diskussion zurück, die Würfel sind eh gefallen. …
du wolltest dich doch zurückziehen, haya.
sehr lange hat dein versprechen aber nicht gehalten. -
On 2009-05-08 01:50, Darjeeling wrote:
du wolltest dich doch zurückziehen, haya.
sehr lange hat dein versprechen aber nicht gehalten.So etwas höre ich immer wieder!
Andererseits ist die Diskussion ja nicht mehr sinnlos, seit es neue Fakten in Form des EU-Rechtes gibt!
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On 2009-05-08 01:35, Hayabusa wrote:
Das bedeutet also nach meinem Rechtsverständnis, die Quotenregel müsste durch die EU gekippt werden. Jegliche Vorgaben zur Nationalität sind illega!Das ist erstmal unsinn, zu der 6+5 Regel gibt es auch namenhafte Rechtsgutachter, die diese für legal halten. Weiterhin kann die EU auch ein Gesetz erlassen, dass die ausdrücklich so übernimmt.
So wurde z.B. ein Gesetz erlassen, das garantiert, dass “wichtige Sportveranstaltungen” im Free TV gesendet werden müssen. Ein klarer Eingriff in die Vertragsfreiheit, durch EU Sondergesetz ermöglicht.Wenn 155 Fußballverbände hinter der 6+5 Regel stehen, dann haben diese auch die Möglichkeit auf Ihre Regierungen einzuwirken, die dann ein entsprechendes “Sportfördergesetz” als ergänzung zur Arbeitnehmerfreizügigkeit einbringt.
Erwähnt ist ja auch das “Homegrown-Dingens”, was sich ja durchaus auch nett anhört.
Zitat: “mindestens drei Jahre im Heimatland des Clubs trainiert haben im Alter von 15 bis 21. Weil sich die im Fachjargon „Homegrown-Rule“ genannte Regel nicht auf die Staatsangehörigkeit bezieht, hat die EU-Kommission dagegen keine Einwände.”
Ist ein sehr brauchbarer Ansatz, da es sogar einhaltung der Quote durch Einbürgerung verhindert. Homegrown wären also weitgehend Deutsche + Ausländer die Ihren Lebensmittelpunkt zwischen 15 und 21 in Deutschland hatten.
-> Funktioniert auch… -
Die EU wird einen Teufel tun, und solche Regelungen erlauben. Ziel ist ja die Freizügigkeit in der EU-Zone und nicht der Rückfall in nationalistisches Erbhofdenken.
Ich hoffe darauf, daß diese Quotengeschichte mal schnell nach Brüssel gemeldet wird. Wo kommen wir denn da hin? Nächstens gibt es Quoten für Erntehelfer, dann für Friseure, dann für Brauer oder was weiß ich….
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Eine Positiv-Quote im Stil “vier deutsche Spieler auf dem Spielbogen” oder “zwei deutsche Spieler auf dem Spielfeld” kann auch kein EU-Recht kippen, da es keinerlei Beschneidung der persönlichen Arbeitnehmerrechte darstellt.
Aber vielleicht kann das ein Arbeitsrechtler besser darstellen.
Schmitzens’ Alan: Quoten gibt es schon überall, denke nur an Arbeitnehmer-Entsendegesetze.
Hayabusa: bitte nicht zurückziehen, Du bist in diesem Thread doch gerade erst einmal warmgelaufen! Allerdings muss ich Dir in einem Punkt vehement widersprechen, mindesten ab ProB sollte mit Basketball Geld verdient werden, sonst kannst Du alle spätesten ab diesem Niveau gebotene Professionalität vergessen.
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On 2009-05-08 09:12, alansmithee wrote:
Die EU wird einen Teufel tun, und solche Regelungen erlauben. Ziel ist ja die Freizügigkeit in der EU-Zone und nicht der Rückfall in nationalistisches Erbhofdenken.Die EU ist, so wie sie ist: ein Haufen Dreck.
Durch die “Einstimmigkeit” werden laufend Einzelinteressen mit durchgeschoben um ein Gesetz zu erlassen.
Die Eu wird sich mittelfristig auch “Bürgernäher” zeigen müssen, denn in den letzten Jahrzehnten wurden lediglich “Dinge” durchgedrückt, die im Interesse von Großunternehmen sind und sich in vielen Fällen gegen die Bürger der verschiedenen Länder richten.
“Melde” Deine Quotengeschichte mal nach Brüssel! Das geht denen mal so dermassen am Anus vorbei, ganz haarscharf, das kannst Du mir glaubenRechtliche Freizügigkeit geniessen übrigens nur West-Europäer. Bin mal gespannt auf die Spanier, Franzosen, Griechen und Italiener die sich in die 2. Deutsche Basketballliga einklagen wollen (und können).
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Ich bin bei dem Thema ganz bei Patte und bbforafterlife. Ein jugendliches Talent kann athletisch nicht mit einem College Absolventen mithalten. Die Quote “erzwingt” die Spielpraxis und Ausbildung. Quote mag verwerflich klingen, aber der Weg erscheint mir perspektivisch sinnvoll
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On 2009-05-07 23:06, bbforafterlife wrote:
Denn ich habe weder von Tiuz oder von Alexander_de_Large noch von Jochensge bisher eine ähnliche Analyse à la Patte gesehen.Da hast du recht. Ich habe einfach keinen Bock, eine tiefergehende Analyse und Recherche zu betreiben, um meinen oberflächlichen Argumente zu untermauern. Das meine ich ernst. Bin einfach zu faul
Ich weiß nur, dass sich Menschen, Unternehmen und Vereine nicht durch Druck und Auflagen in eine bestimmte Richtung lenken lassen. Wer zu seinem Glück gezwungen wird, wird selbst nicht glücklich und betreibt Dinge nur halbherzig oder sucht sich Wege, die Vorgaben elegant zu umschiffen.
Ich bin für eine Quote (war’s früher nicht) in einem für mich nachvollziehbaren Gesamtkontext. Und dieser fehlt mir zurzeit.
Was soll ich Deutsche aufs Feld stellen, wenn ich weiß, dass sie in der obersten Liga nur auf der Bank sitzen? Schade.
Ich habe jedoch das Gefühl, deswegen auch der Dank an die Junge Liga, dass sich ein Umdenken breit macht. Der Druck wird jetzt von unten aufgebaut - langsam aber sicher. Vorgemacht ist nachgemacht.
Der Fisch stinkt zwar vom Kopfe her, aber langsam zieht der Geruch von der Schwanzflosse (alle Vereine die ausbilden) über den Bauch (die Regionalligisten + Landesverbände) über die Kiemen (Pro A + B u. Junge Liga) Richtung Kopf (BBL + DBB)
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Denn ich habe weder von Tiuz oder von Alexander_de_Large noch von Jochensge bisher eine ähnliche Analyse à la Patte gesehen.
Ich werte das als Kompliment.
ich habe eine ganze Zeit jetzt die Diskussion verfolgt und würde gerne die Quotengegner bitten, doch einmal eine stimmige Argumentation aufzubauen, inwiefern die Abwesenheit einer Quote den Deutschen im deutschen Basketball hilft.
So lange kann das nun auch wieder nicht sein, sonst erklärt sich das erste Zitat nicht.
Bei allem Eifer der Quotenbefürworter darf ich erneut darauf hinweisen, dass derjenige unter Rechtfertigungsdruck steht, der anderen Vorschriften machen will und nicht diejenigen, die die Handlungsfreiheit (als Regel) bewahren wollen. Entscheidend dürfte daher sein, ob n u r durch eine Quotenreglung die Qualität der deutschen Spieler verbessert werden kann. Die Frage dürfte aus heutiger Sicht mit “nein” zu beantworten sein. Bisher hat keine “Analyse” der Quotenbefürworter belegen können, dass es für gut ausgebildete Deutsche keine Nachfrage in den Profiligen geben würde. Alle “Analysen” der Quotenbefürworter basieren auf der Annahme, dass auch gut ausgebildete Generationen sich nicht gegen die ausländische Konkurrenten werden durchsetzen können. Das ist eine reine Mutmaßung und ich bin nicht bereit, auf diesem “Erkenntnisstand” eine Quotierung zu befürworten.
Ist eine Ausbildungsintensivierung jenseits der Quote erreichbar? Ja, auch über das Lizensierungsverfahren kann man den Prozess in Gang setzen und sehen ob darüber hinaus Handlungsbedarf besteht. Es wäre an den Quotenbefürworten darzulegen, dass dieser Weg zwingend scheitern muss.
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On 2009-05-08 10:42, Tiuz wrote:
Bisher hat keine “Analyse” der Quotenbefürworter belegen können, dass es für gut ausgebildete Deutsche keine Nachfrage in den Profiligen geben würde. Alle “Analysen” der Quotenbefürworter basieren auf der Annahme, dass auch gut ausgebildete Generationen sich nicht gegen die ausländische Konkurrenten werden durchsetzen können.Es sollte jedem Kleinkind klar sein, dass sich 19-jährige nicht gegen 22 jährige durchsetzen können, ausser die 19-jährigen sind wesentlich talentierter.
Ein Abiturient wird in Hinsicht Mathematik schlechter sein, als ein Dipl-Ing. der ZUSÄTZLICH 3 oder 4 Semester Mathematik im Studium hatte.
Es gibt selbstverständlich Ausnahmetalente, die mit 18 Jahren in Hinsicht Mathematik einem “Studierten” überlegen sind.
Analoges wird hier von Deutschen Basketballtalenten erwartet: entweder gleichwertig sein mit dem US-College-Abgänger, oder dies eigenverantwortlich aufholen.
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Mein Gott, was soll es denn bitte bringen, jetzt die Ausländerquoten von zich anderen Ligen zu analysieren und dazu noch wieviel echte und unechte Inländer zum Zug kommen?
Das Niveau in Ländern wie z.B. Griechenland ist doch nicht durch eine Quote zustande gekommen! BB war dort einfach schon viel früher als in Deutschland populär. Das Interesse der Zuschauer in Bezug auf Identifikation mit dem Club dürfte sich nicht zu 100% mit Deutschland decken, dto. für Sponosren usw.
Entscheidend ist doch die deutsche Situation.
a) Wenn man da den Ansatz verfolgt, die Qualität deutscher Spieler zu heben brauchen diese Einsatzzeiten.
b) Wenn man pure Unterhaltung will, kann man entweder Amis, Amis, Amis engagieren oder regelmässig die Harlem Globetrotters angucken.
So einfach ist das.
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Entscheidend dürfte daher sein, ob n u r durch eine Quotenreglung die Qualität der deutschen Spieler verbessert werden kann
Ach die Quote kann und soll so viel beeinflussen (positiv wie negativ), aber entscheidend kann nur ein Punkt sein. Man kann es sich auch sehr einfach machen…
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@tiuz. Ja, wir haben ein Ausbildungsdefizit in der Altersklasse 25-30. Das gesteht auch Bauermann zu. Die Frage ist, wie wir verhindern können, dass das sich das mit den Spielern U20/22 jetzt wiederholt. Hier könnte die Rolle der ProA/ProB als “junge Liga” eingreifen.
Jede Quote ist ganz sicher kein Allheilmittel, aber sie schafft innerhalb der Liga zumindest gleiche Rahmenbedingungen für die Teams. Ohne Quote könnte es passieren, dass ein all-College-Team gegen ein Ausbildungsteam mit 19-20jährignen spielt. Das hilft der Liga auch nicht.
Die Debatte um die Vereinbarkeit jeder Quote mit Europarecht hatten wir auch auf schoenen-dunk schon mehrfach, zusammengefasst hab ich sie hier. Es ist ein wenig ein Scheinproblem, denn rechtlich dürfte eine Quote dann unproblematisch sein, wenn man statt “Deutsch” als Merkmal “home grown players” nimmt. Nur ein anderer Begriff, aber eine fast identische Wirkung.
“Home grown player” ist ein Begriff der UEFA: Spieler gelten als „lokal ausgebildet“, wenn sie unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit oder ihrem Alter mindestens drei Jahre lang im Alter zwischen 15 und 21 Jahren von ihrem Verein oder einem vom jeweiligen nationalen Verband anerkannten Verein ausgebildet wurden."
Und darum geht es den Quotenbefürwortern doch, oder? Ihre Rechtfertigung findet eine Quotenregel - auch bei @patte - durch die Wirkung auf die Nachwuchsförderung, nicht durch den deutschen Pass.
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On 2009-05-08 10:42, Tiuz wrote:
…Bei allem Eifer der Quotenbefürworter darf ich erneut darauf hinweisen, dass derjenige unter Rechtfertigungsdruck steht, der anderen Vorschriften machen will …
:-? :-? :-?
Was ist das denn für ein einseitiges Rechtsverständnis, das Du hier offensichtlich an den Tag legst???
Beispiele: Konflikte zwischen Nationen wurden früher überwiegend mit dem Mittel des Krieges ausgetragen. Dagegen wurden dann zahlreiche Gesetze - mit der entsprechend erläuternden 'Gesetzgebungsgeschichte" im Anhang - erlassen (oft leider mit beschränkter Wirkung - aber immerhin auch oft wirksam). Braucht also der mit der ‘regelmässigen Übung’ keine Rechtfertigung für ein Weiter so???
Wie ist es mit rücksichtlosen Rasern im Strassenverkehr, Grossemissionen der Industrie, Düngemitteleinsatz, Gentechnik etc. ? Der ‘Rechtfertigungsdruck’ oder besser eine schlüssige Argumentation gilt ja wohl für beide Seiten: Warum will ich etwas ändern oder warum bestehe ich darauf, mit der gewohnten Übung fortzufahren???
Richtig ist nur, dass der Anstoss zu Veränderung meist mehr gute Argumente braucht - wird doch z.T. auch an völlig unsinnigen Dingen beharrlich festgehalten…
Ich gehe voll und ganz d’ accord mit @pattes Grundaussagen und erfreue mich an seinen sensiblen und interessanten ‘Blickwinkeln’, die er für mich in seiner auch für mich erfreulichen gewohnten Kürze eröffnet. DANKE!
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19-jährige mit Collegeabgängern zu vergleichen ist wie die Geschichte mit den Äpfeln und den Birnen.
@bbforafteralife
Das Entsendegesetz hat a. einen vollkommen anderen Hintergrund und b. grenzt es keine EU-Ausländer aus (sondern nur diejenigen, die hier für Dumpinglöhne (Heimatniveau) Einheimischen die Arbeitsplätze wegnehmen).
Außerdem, Ihr werdet sehen. Das Ganze wird, allein schon wegen des Geldes, u.U. ein Schuss in den Ofen….
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Wo werden 19-jährige mit 22-jährigen verglichen. Der 19-jährige Deutsche hat ja in der ProB eine theoretisch perfekte Plattform. Dass diese bundesweit spielt ist Schwachsinn und verschwendet Ausbildungszeit. Denn 20 h Busfahrt braucht man in einer dritten Liga einer Randsportart nicht. Da sollen die Jungs lieber einen Tag später auch noch ausgeruht NBBL, Oberliga oder Regionalliga spielen. Wenn der Junge dann 21 ist, dann sollte er in der ProA zum Leistungsträger taugen.
Dummerweise hat man da eine katastrophale Ausländerregel eingeführt, die man auch durch zwei Deutsche auf dem Feld lange nicht rückgängig gemacht hat (allerdings hat sich das Niveau durch die 6 Ausländer DEUTLICH erhöht und die Liga ist in der Spitze durch die Öffnung breiter geworden). Der fleißige Patte sollte also einfach mal die Quoten der 2. Ligen in Europa vergleichen. Vor drei Jahren stieg bsp. Ulm mit zwei Amerikanern und sechs deutschen Leistungsträgern (Wysocki, Sprünken, Shtein, Grosse, Erege, Möbius) auf.
Die weltweite Öffnung der Regionalligen vor einigen Jahren führte zu der jetzt bestehenden Lücke an Spielern zwischen 22 und 25 (Bauermann sagt sogar die Lücke sei von 25-30, wie kann die mit der weltweiten Öffnung vor 4 Jahren zusammenhängen?).
Jetzt fordert man von der deutschen Eliteliga, dass die völlig überforderte deutsche Spieler aus der 2. oder sogar 3. Liga einsetzt (die arme ProA wird dann von Regionalligadeutschen heimgesucht, in der Regionalliga tummeln sich die aus den Landesligen, denn die aus den Oberligen braucht ja die ProB …), die zuvor nicht einmal dort Leistungsträger waren. Und die verdienen dann so viel wie heutzutage gut ausgebildete Amerikaner (wahrscheinlich sogar mehr). Das Geld, das man dann braucht, um die aufgrund einer Quote viel zu teuren Deutschen zu bezahlen, fehlt am Ende bei den Amerikanern. Die sind folglich schlechter (deswegen sind ja auch die meisten BBL Amis besser als die der ProA, die der ProA besser als die der ProB …), weil wir in einem weltweiten Markt tätig sind. Die besten Amerikaner sind in den bestbezahltesten Ligen. Genauso wie die besten Deutschen ja gar nicht in der BBL spielen. Die können woanders mehr verdienen.Früher alles besser, früher ging es doch auch. Rofl. Früher hatten die BBL Teams einen Bruchteil des Etats. Spieler in Ulm wie Uwe Sauer, Jens Kujawa, Rolf Koch konnten von den Gehältern nur träumen (haben alle nebenher studiert oder eine Ausbildung gemacht). Die BBL hat sich entwickelt, die zweiten Ligen … nur die Mitgliederzahl des DBB also die Zahl der aktiven Spieler stagniert seit Jahren. Das ist das Hauptproblem.
„Die doofe BBL“ soll die Fehler der letzten Jahre (Jahrzehnte) ausbaden. Dabei ist die doch der Vorreiter der ganzen Nachwuchsgeschichte. Wer hat NBBL, JBBL, Ausbildungsfonds (bei dem die 2. Liga sich ja weigert mitzumachen!!!) denn vorangetrieben? Und das wird Wirkung zeigen. Nicht morgen, aber in 3-5 Jahren. Und wenn dann die deutschen Spieler leistungsmäßig aufgeschlossen haben, DANN werden die auch in der BBL Spielzeit bekommen. Wenn es dann genügend Leistungsträger in der 2. und 3. Liga gibt, dann kann man über eine Quote nachdenken. Der normale Zuschauer will Spitzenleistung sehen.
Wenn die Quote das Allheilmittel wäre, dann sollten alle Quotenbefürworter glücklich sein, dass alle ihre Forderungen erfüllt wurden. In der ProA. Dort kann man das jetzt die nächsten Jahre beobachten. Dort gibt es jetzt den (Achtung Ironie) hochklassigen Wettbewerb mit „vielen Deutschen“. Die Enttäuschung auch an den nachvollziehbaren Markern (Zuschauerzahl, Etat etc.) wird groß sein. Denn für Nachwuchsförderung interessiert sich die breite Öffentlichkeit nicht. Man muss sich nur mal die Zuschauerzahlen der ProB (und ehemaligen Topprogrammen wie Lichterfelde) anschauen. Die Quote ist die Krücke der Jugendförderung. Damit kann man kurzfristig besser gehen (nicht sprinten), aber an der Gesamtsituation ändert sie nichts. Die Probleme muss man anders angehen.
In der BBL sollen die besten spielen (natürlich möchte auch ich am liebsten Deutsche sehen, nur die gibt es leider viel zu selten). Die BBL lebt von der Spannung, der Ausgeglichenheit. Die BBL würde durch eine viel zu schnell eingeführte Quote wieder zu den zementierten Tabellensituationen der 80er und 90er zurückkatapultiert werden. Und sogar der normale Zuschauer (bei SD sind über die Hälfte doch selber Spieler, Trainer, Funktionäre und damit in der Diskussion eher befangen) würde sich über das deutlich gesunkene Niveau wundern. Noch mehr wundern würden sich die Quotenbefürworter fünf Jahre später, wenn sich weder an der Fernsehsituation noch an den Erfolgen der Nationalmannschaft, noch an den anderen in rosaroten Farben ausgemalten Ergebnissen etwas geändert hat. Aber auch dann findet man bestimmt irgendwie die Schuld bei der BBL.
Bin auch für Quoten. Z.B. mindestens eine Frau auf dem Feld in der BBL, zwei in der ProA (denn auch der Frauenbasketball braucht einen Schub).
Frauenquote bei den BBL Managern
Bundeslandquote (jedes Bundesland braucht ein BBL Team) … -
Ohne Quote könnte es passieren, dass ein all-College-Team gegen ein Ausbildungsteam mit 19-20jährignen spielt.
Grübler, die Rahmenbedingungen sind schon gleich. Die Quote verändert doch nur die Rahmenbedingungen (für alle).
Ich glaube, dass keine Mannschaft gut beraten ist, nur aus 19 und 20-Jährigen zu bestehen. Das wäre auch für die Jungprofis kein Gewinn. Wenn man das mit der Quote erreichen wollte, wäre das ein weiterer Irrsinn.
Ich sehe auch nicht, warum eine Mannschaft, die über die Lizenzierung zu einem aufwändigen Jugendprogramm gezwungen ist, dieses Geld abschreibt und (zusätzlich) lauter unbekannte U.S.-Amerikaner spielen lassen soll. Das gilt um so mehr, wenn das eigene Publikum tatsächlich so scharf auf einheimische Spieler wäre und d e s h a l b die Spiele besucht.
Letztlich können die Quotenbefürworter nur schwerlich verbergen,
- dass Ihnen die Geduld fehlt, um sich zunächst auf die Jugenprogramme zu konzentrieren;
- dass sie kein Vertrauen in das Potential von gut ausgebildeten deutschen Spielern haben und ihnen nicht zutrauen, dass sie sich dann auch gegen andere Konkurrenten aus dem Ausland durchsetzen (denn sonst würden sie eine Altersquote fordern);
- dass sie die Vereine (und Zuschauer) bevormunden wollen, weil sie nicht genug sind, um über den Zuschauerzuspruch eine Veränderung der Situation herbeizuführen;
- dass sie glauben, die Profiligen seien vor allem dazu da, zum Wohle des Vaterlandes eine konkurrenzfähige deutsche Nationalmannschaft sicherzustellen.
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Allerdings sind home-grown-Spieler für das Ziel Stärkung der Nationalmannschaft auch nicht unbedingt hilfreich. Für mich wäre diese Regel allenfalls einer abgestufter Ersatz für Auflagen zur Jugendarbeit.
@bbforafterlife
Ich sehe das ähnlich wie tiuz. Wir haben hier ja nicht das Threadthema: was ist besser, Quote oder keine Quote? Meine Beiträge in diesem Thread sind Anmerkungen, dass die dargestellte Wirkung der Quote keinesfalls so klar und so erfolgsversprechend ist. Was soll ich denn da noch klarer argumentieren? Ich behaupte auch nicht den Königsweg gefunden zu haben. Insbesondere der Blick ins Ausland belegt da z.B. gar nichts, sondern einzig, dass dort mehr einheimische Spieler Basketball spielen. Wie die zum Basketball kommen, bleibt offen.Weiterhin wäre es bei einer wirklichen Überzeugung und daraus abgeleiteter Selbstverpflichtung der Clubs (in der BBL) einheimische Spieler mehr einzusetzen, in jedem Falle ein Konzept der Jugendarbeit aufzubauen. Das fehlt selbst bei einer durchgesetzten Quote. NBBL und JBBL sind da nur Anfänge. Das Problem von Quoten ist die kurzfristige Sicht ein Gleichgewicht zu schaffen. Es schafft jedoch nicht die gleichen Bedingungen, die gerade die oft zitierten College-Abgänger haben. Die Quote gibt ohne weitere Maßnahmen das Gefühl etwas für Ziel xyz gemacht zu haben, man ändert jedoch am Kernproblem nichts. Die NBBL ist m.M. da eine mögliche Stufe, eine ähnliche Ausbildung zu genießen. College-Spieler spielen auch nicht mit 19 in der BBL oder ProA, sondern erst nach ihrem Abschluß mit 22. Wieso soll also auch ein junger deutscher Spieler direkt mit 19 in der BBL spielen? Das von Honko dargelegte Beispiel trifft hauptsächlich in der ProA auf, in der BBL werden kaum irgendwelche Rookies von drittklassigen NCAA I-Division Colleges verpflichtet. Die Folgerung wäre also: Stärkung der NBBL und JBBL und insbesondere die Schaffung von Auflagen der Jugendarbeit in der BBL und je nachdem auch in der ProA.
Trotz des threadübergreifenden Themas (um mal zur ProA zurückzukommen), war bisher hier den Tenor (hat ja auch tiuz so geschrieben), dass man es in der ProA durchaus mit Quoten probieren könnte. Nach 3 oder mehr Jahren kann man dann die Ergebnisse diskutieren. Das aber gleich auf die BBL zu erweitern, wäre jedoch zu voreilig.
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On 2009-05-08 01:35, Hayabusa wrote:
Oha!Ich zitiere mal: “Eine nationale Quote hat die EU-Kommission 1995 abgeschafft. Damals hat der Europäische Gerichtshof im Fall Bosman entschieden, dass es sich bei Fußballern um Arbeitnehmer handelt, für die EU-Recht gilt. Jegliche Vorgaben zur Nationalität sind somit illegal, weil sie gegen den Grundsatz der Arbeitnehmerfreizügigkeit verstoßen.”
Das bedeutet also nach meinem Rechtsverständnis, die Quotenregel müsste durch die EU gekippt werden. Jegliche Vorgaben zur Nationalität sind illega!
Natürlich soll das EU Recht nur EU Bürger schützen, und keine Amis. Aber das mit den Deutschen wäre hinfällig. Bestenfalls könnte es also ein EU-Quote geben, die aber dann dem deutschen BB nichts nutzen würde!
Also würde ich vorschlagen: Schafft den Mist ab, ehe ihr damit auf die Schnauze fallt.
Warum das allerdings in Frankreich noch funktioniert, verstehe ich dann auch nicht!
Kann ich als Nichtbetroffener eigentlich Klage vorm europäischen Gerichtshof einreichen?
Wenn du Basketballprofi wärst und nachweisen könntest, dass dich zum Beispiel in französischer oder spanischer Verein auf Grund deiner Nationalität nicht unter Vertrag nimmt, dann könntest du klagen.
Selbstverständlich nicht vor dem EuGH. Du darfst den Weg durch die nationalen Instanzen gehen und hoffen, dass ein Gericht den Fall irgendwann mal dem EuGH zur Prüfung vorlegt. Der braucht dann auch noch mal 2 bis 3 Jahre bis er zu einer Entscheidung.
Bosman hat wohl Anfang der 80er Jahre geklagt und 1995 Recht bekommen. Ich wünsche dir dabei schon mal viel Spaß. Der Fall war damals nur etwas anders gelagert. Im Fußball gab es eine Negativquote. Das heißt es durften nur 3 Ausländer auf dem Feld. Im Basketball gibt es heutzutage Positivquoten, das heißt es müssen ein oder zwei einheimische Spieler auf dem Feld stehen und der Rest ist egal.
Der EuGH gesteht in begründeten Ausnahmefällen die Abweichung von den Regeln des EGV ausdrücklich zu. Ob die Förderung des einheimischen Sportnachwuchses ein derartiges Ziel ist, ist natürlich fragwürdig.
Ich frage mich nur warum noch kein Spieler gegen die bestehenden Quoten geklagt hat? Das Vorhaben scheint wohl nicht gerade erfolgsversprechend zu sein…
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Ganz einfach: Weil es um zu wenig Geld geht….
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On 2009-05-08 11:52, alansmithee wrote:
Außerdem, Ihr werdet sehen. Das Ganze wird, allein schon wegen des Geldes, u.U. ein Schuss in den Ofen….Wenn es nach dem Gesetz der Serie bei deinen Prognosen geht, stehen der ProA also erfolgreiche Jahre bevor.
On 2009-05-08 12:23, Tiuz wrote:
Letztlich können die Quotenbefürworter nur schwerlich verbergen,- dass Ihnen die Geduld fehlt, um sich zunächst auf die Jugenprogramme zu konzentrieren;
- dass sie kein Vertrauen in das Potential von gut ausgebildeten deutschen Spielern haben und ihnen nicht zutrauen, dass sie sich dann auch gegen andere Konkurrenten aus dem Ausland durchsetzen (denn sonst würden sie eine Altersquote fordern);
- dass sie die Vereine (und Zuschauer) bevormunden wollen, weil sie nicht genug sind, um über den Zuschauerzuspruch eine Veränderung der Situation herbeizuführen;
- dass sie glauben, die Profiligen seien vor allem dazu da, zum Wohle des Vaterlandes eine konkurrenzfähige deutsche Nationalmannschaft sicherzustellen.
Meinem Zeitgefühl nach haben die Quotenbefürworter schon viel zu lang stillgehalten.
Jan Pommer 28. Mai 2005: Ein weiterer elementarer Punkt in den kommenden Jahren ist die Förderung des deutschen Nachwuchses, um, wie Pommer es formuliert, “für das Aushängeschild Nationalmannschaft deutsche Spieler zu entwickeln und Identifikationsfiguren für Vereine und Liga zu schaffen”.
Auszug aus einer Pressemitteilung der BBL
Diese Pressemitteilung klingt mit Blick von heute auf die erfolgte Entwicklung wie blanker Hohn.
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"Wenn es nach dem Gesetz der Serie bei deinen Prognosen geht, stehen der ProA also erfolgreiche Jahre bevor. "
Was willst Du denn damit sagen???
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Ich wäre dafür, dass jeder von einem Deutschen erzielte Korb automatisch 3 Punkte zählt, egal von wo er geworfen wurde, der Korb eines EU-Ausländers 2 Punkte, und der Korb eines Amis entsprechend nur 1 Punkt. Dadurch könnte die Einsatzzeit deutscher Spieler sicher auch ausgebaut werden.
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On 2009-05-08 12:16, TS wrote:
„Die doofe BBL“ soll die Fehler der letzten Jahre (Jahrzehnte) ausbaden. Dabei ist die doch der Vorreiter der ganzen Nachwuchsgeschichte. Wer hat NBBL, JBBL, Ausbildungsfonds (bei dem die 2. Liga sich ja weigert mitzumachen!!!) denn vorangetrieben? Und das wird Wirkung zeigen. Nicht morgen, aber in 3-5 Jahren. Und wenn dann die deutschen Spieler leistungsmäßig aufgeschlossen haben, DANN werden die auch in der BBL Spielzeit bekommen. Wenn es dann genügend Leistungsträger in der 2. und 3. Liga gibt, dann kann man über eine Quote nachdenken. Der normale Zuschauer will Spitzenleistung sehen.
Bei allem Respekt. Was bringt dieser Topf, außer das Geld umverteilt wird?
Woher kommen die Spieler, die leistungsmäßig aufschließen sollen?
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“junge Liga”?
Warum keine Altersbeschränkung?
z.B. min 1 oder 2 Spieler U22 auf dem Parkett?bei der jetzigen Regelung ist doch Gefahr das ehemalige BBL Bank-Deutsche den jungen unerfahrenen Spielern die Plätze wegnehmen… oder?
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Das ist das Hauptproblem. Basis vergrössen sollte Priorität 1 sein. Hier die Zahlen der DBB Mitglieder:
Jahr männlich weiblich gesamt
1996 144649 56756 201405
1997 148014 56087 204101
1998 150820 56960 207780
1999 149860 57347 207207
2000 145479 56334 201813
2001 139862 53926 193788
2002 142868 52501 195369
2003 145133 52284 197417
2004 146928 52098 199026
2005 149611 53324 202935
2006 145595 52086 197681
2007 141260 50698 191958
2008 139593 51151 190.744Tja, wo ist da der böse Einfluss der weltweiten Öffnung? Aus 139593 männlichen Basketballern (Achtung da sind auch die U-8 und Ü-50 drin) sollen mindestens 108 Erstligaspieler, sowie weit über 100 ProA und über 100 ProB Spieler kommen.
Der Topf ist ein öffentliches Zeichen. Dummerweise gibt es ausser der BBL niemand der einzahlt. Gäbe es Fernsehgelder und der Topf hätte eine Null mehr, dann würde dieser sehr viel bewirken.
Warum die Spieler trotzdem besser werden und einige mehr in einigen Jahren BBL tauglich sein werden? Weil durch die NBBL (und jetzt die JBBL) der Wettbewerb im Jugendbereich verbessert wurde, weil sich mehr Bundesligateams inzwischen engagieren, weil es jetzt ein durchgehendes System gibt, weil die Bundesligateams in der NBBL einfacher und besser sichten können, weil bei über 30 NBBL Teams auch Plätze durch Spieler kleiner Vereine besetzt werden können …
und wer viel Zeit hat, kann hier mal einiges zur Quote aus meiner Sicht lesen: http://www.lees-corner.de/thread.php?threadid=9503&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=2
Keine Sorge bin schon wieder weg.
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@TS
Und wo ist der positive Einfluss? Seit der Einführung ging die Zahl leicht zurück. In den 10 Jahren davor hat sich die Zahl der Mitglieder allerdings fast verdoppelt, in den 10 Jahren nach der Öffnung stagniert es bestenfalls. (Öffnung war nicht erst mit der BBL Öffnung, sondern ab Bosman) Wenn man aus diesen Zahlen etwas lesen will (was ich nicht für sinnvoll halte), dann spräche das nun aber überhaupt nicht für die Öffnung. Trotz des angeblich (!!)besseren Produktes sind die Mitgliederzahlen sogar gesunken. Eine Verbreiterung der Basis hat es durch die Öffnung mit Sicherheit nicht gegeben…sollen mindestens 108 Erstligaspieler, sowie weit über 100 ProA und über 100 ProB Spieler kommen.
Also in Pro A und Pro B gibt es zusammen jetzt schon ca. 200 Spieler mit relevanter Spielzeit (mind. um die 10 Minuten) Ca. 85 in der Pro A und 115 in der Pro B.
Damit fehlen zu deinen Zahlen nur noch ca. 50 BBL Deutsche. Richtig viel ist das nicht? Zumal man in der BBL nur maximal 72 brauch bei einer 6/4 Reglung. Und in den RLN Ligen gibt es noch viele aktuelle und ehemalige NBBL Spieler die auch von unten in die Zweite Liga wollen. -
jeder rechnet, was er will. 6+4 und wenn sich zwei verletzten? 6+4 muss also trotzdem 6+6 sein, man könnte nur die jungen Busfahrer reduzieren, so lange man keine Verletzten hat. Trotzdem braucht man über 108 deutsche Spieler. Es geht aber nicht um 10, 20 oder 200. Es geht darum, dass man nicht nur wegen dem richtigen Pass in der besten Liga spielen sollte. Da sollen die besten spielen und wir müssen schauen, wie man deutsche Spieler leistungsmäßig nach oben bringt (damit die da ohne Welpenschutz LEISTUNGSTRÄGER sind) und nicht wie man eine funktionierende Liga so schlecht macht, damit Deutsche da in entsprechender Anzahl mitspielen können.
Was hat die BBL mit der Mitgliederzahl des DBB zu tun? Hast Du nicht behauptet, dass die Nationalmannschaft sooooo wichtig ist, dass man dem alles unterordnen muss. Wo sind die Mitgliedersprünge nach den Erfolgen??? Nicht einmal der Verlust von sat 1 ran Basketball hatte einen Einfluss auf die Mitgliederzahl.
Die BBL hat die weltweite Öffnung damit begründet, dass man international wettbewerbsfähiger sein will (dieses Jahr Alba Top 16, Bonn, Oldenburg weitergekommen …). Die Jugendförderung wurde erst die letzten Jahre wieder mehr forciert. Wie gesagt, die BBL ist auf dem richtigen Weg. Aber das braucht ZEIT.
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Was hat die BBL mit der Mitgliederzahl des DBB zu tun?
Keine Ahnung, aber du hast die Zahlen doch ins Spiel gebracht um irgendwas zu beweisen :roll:
Hast Du nicht behauptet, dass die Nationalmannschaft sooooo wichtig ist, dass man dem alles unterordnen muss.
Nein!
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On 2009-05-08 13:45, alansmithee wrote:
@gadget
Was willst Du denn damit sagen???Das die Prozent-Quote hinsichtlicht deiner polemischen Schwarzmalerei auf sehr wackligen Füßen steht.
On 2009-05-08 22:17, TS wrote:
Keine Sorge bin schon wieder weg.Da der Thomas gern nach dem Pippilotta-Prinzip (Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt) schreibt, gilt: Don’t feed the Stoll!
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Einheimische Spieler brauchen Spielzeit, einheimische Spieler brauchen Vertrauen. Wenn dieser Fakt wie in den letzten Jahren (ohne Druck) von den Vereinen ignoriert wird, kommt die selbstpropagierte Ausbildungs-Liga ProA/ProB lediglich ihrer Verpflichtung nach: Mit einer schützenden Quote die bereits einsetzende Entwicklung zu fördern bzw. die Förderung zu erweitern. Das mag einigen unterschiedlich motivierten Miesepetern nicht passen, sie mögen mit skurrilen Zahlenspielen, Panikmache und anderen Taschenspielertricks versuchen, die Regelung zu torpedieren oder sie schlecht zu reden. Sie ist aber nicht mehr zu ändern und das ist – da zitiere ich den Berliner Bürgermeister als gebürtiger Bamberger ausnahmsweise mal gern – „gut so“.
Kurzer Rückblick auf die Pressekonferenz nach dem BBL-Spiel ALBA gegen Ludwigsburg. Pavicevics Spruch, mit dem er die von Journalisten-Frage nach Verantwortung bei der Spielzeitenverteilung der Trainer an Manager und Liga weitergereicht hat, wird nun zunächst in der Zweitklassigkeit umgesetzt, nicht knapp entschieden, sondern mit einer großen Mehrheit.
Haben die 23 Ja-Sager ganz naiv vor der Abstimmung geschlafen? Hat Luka Pavicevic keine Ahnung, hat er damals Nonsens erzählt oder sind es am Ende eher die immer wiederkehrenden „Dampflauderer“, denen der Weitblick fehlt?
Sind es nicht die Programme wie Langen, Heidelberg, Breitengüßbach, Ehingen (mit Abstrichen aufgrund deutschlandweiter Rekrutierung), Nürnberg (mit Abstrichen aufgrund des Coaches) die die „junge Liga“ erfrischen, während die hochgelobten US-Amerikaner mit Beispielen aus Cuxhaven, Schalke, Homburg, etc. beim Dreier-Ballern Basketball zum Abgewöhnen liefern.
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Die Zuschauer bezahlen Geld für den Eintritt.
Dafür wollen sie keine “Ausbildungsliga” sehen, sondern eine gute Show, bzw. guten Sport.
Wenn dabei Eingeborene am Start sind, und Leistung bieten, gut so. Wenn es Amerikaner sind, genauso gut.
Mir persönlich ist es einfach schnurzegal, wo der Spieler herkommt. Aus Alabama oder aus Dresden, aus Kopenhagen oder Buxtehude.
Was mich ärgert, ist, dass wir Fans einfach nicht gefragt werden, und dass von oben herab selbstherrlich entschieden wird, was gut für uns ist.
Ich möchte, wenn ich Profibasketball anschaue, auch Profis sehen, und zwar die Besten. Wer nicht in die Liga passt, soll woanders erst mal üben. So ist nun mal das Leben, ein Herzchirurg muss auch zuerst mal am Schweineherz üben, ehe er am Menschen rumschneiden darf. Aber die ProA wird zum Übungsgelände herabgeregelt.
So eine Schweinerei!
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On 2009-05-09 01:10, Hayabusa wrote:
Die Zuschauer bezahlen Geld für den Eintritt.Dafür wollen sie keine “Ausbildungsliga” sehen, sondern eine gute Show, bzw. guten Sport.
Wenn dabei Eingeborene am Start sind, und Leistung bieten, gut so. Wenn es Amerikaner sind, genauso gut.
Mir persönlich ist es einfach schnurzegal, wo der Spieler herkommt. Aus Alabama oder aus Dresden, aus Kopenhagen oder Buxtehude.
Was mich ärgert, ist, dass wir Fans einfach nicht gefragt werden, und dass von oben herab selbstherrlich entschieden wird, was gut für uns ist.
Ich möchte, wenn ich Profibasketball anschaue, auch Profis sehen, und zwar die Besten. Wer nicht in die Liga passt, soll woanders erst mal üben. So ist nun mal das Leben, ein Herzchirurg muss auch zuerst mal am Schweineherz üben, ehe er am Menschen rumschneiden darf. Aber die ProA wird zum Übungsgelände herabgeregelt.
So eine Schweinerei!
Das ist doch lächerlich. Jeder der schonmal bei einem Basketballspiel in den letzten Jahren war weiß, dass es nicht selten Amerikaner gibt, die meinen die besten der Liga zu sein und nur eine Runde rumzocken wollen, um dann ins Ausland zu gehen (viele, aber natürlich nicht alle). Ich persönlich habe jedoch in den letzten Jahren, auch in den Spielen der Pro A keinen einzigen Deutschen gesehen (vorallem junge Spieler), die nicht ans Limit gegangen sind. Das gibts in den jungen Jahren einfach nicht.
Zudem bringen die meisten erst dann ihre Leistung, wenn sie auch mal länger spielen. Bringt ein Trainer jedoch einen jungen Deutschen, wenn er es garnicht muss und das Team in der Phase an Boden verliert, hagelt es nachher Kritik, warum er nicht die Amerikaner auf dem Spielfeld gelassen hat.Ich finde den Schritt richtig und notwendig. Was, wenn es einen Pflichtdeutschen in der BBL gegeben hätte? Dann hätten bei Berlin z.B. auch Herber und Zwiener Minuten bekommen und ich glaube kaum, dass Berlin viel schlechter abgeschnitten hätte. Nur trauen sich das einige Coaches einfach nicht.
Das ist nur meine Einschätzung, wie ich das in den letzten Jahren verfolgt habe. Wenn das jemand anders sieht, kein Problem!
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On 2009-05-09 01:23, MavsFan wrote:
Das ist doch lächerlich. Jeder der schonmal bei einem Basketballspiel in den letzten Jahren war weiß, dass es nicht selten Amerikaner gibt, die meinen die besten der Liga zu sein und nur eine Runde rumzocken wollen, um dann ins Ausland zu gehen (viele, aber natürlich nicht alle). Ich persönlich habe jedoch in den letzten Jahren, auch in den Spielen der Pro A keinen einzigen Deutschen gesehen (vorallem junge Spieler), die nicht ans Limit gegangen sind. Das gibts in den jungen Jahren einfach nicht.
Zudem bringen die meisten erst dann ihre Leistung, wenn sie auch mal länger spielen. Bringt ein Trainer jedoch einen jungen Deutschen, wenn er es garnicht muss und das Team in der Phase an Boden verliert, hagelt es nachher Kritik, warum er nicht die Amerikaner auf dem Spielfeld gelassen hat.Ich finde den Schritt richtig und notwendig. Was, wenn es einen Pflichtdeutschen in der BBL gegeben hätte? Dann hätten bei Berlin z.B. auch Herber und Zwiener Minuten bekommen und ich glaube kaum, dass Berlin viel schlechter abgeschnitten hätte. Nur trauen sich das einige Coaches einfach nicht.
Das ist nur meine Einschätzung, wie ich das in den letzten Jahren verfolgt habe. Wenn das jemand anders sieht, kein Problem!
MavsFan, ich sehe das ganz genau so wie du. Ich kann jeden deiner Sätze nur voll unterstreichen!!!
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On 2009-05-09 01:23, MavsFan wrote:
Ich persönlich habe jedoch in den letzten Jahren, auch in den Spielen der Pro A keinen einzigen Deutschen gesehen (vorallem junge Spieler), die nicht ans Limit gegangen sind.Das kann aber demnächst so weit sein, wenn die erst mal wissen, dass der Verein ja nicht mehr ohne sie kann, weil dann ja per Regeländerung ihr Einsatz garantiert ist!
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On 2009-05-09 01:49, Hayabusa wrote:
On 2009-05-09 01:23, MavsFan wrote:
Ich persönlich habe jedoch in den letzten Jahren, auch in den Spielen der Pro A keinen einzigen Deutschen gesehen (vorallem junge Spieler), die nicht ans Limit gegangen sind.Das kann aber demnächst so weit sein, wenn die erst mal wissen, dass der Verein ja nicht mehr ohne sie kann, weil dann ja per Regeländerung ihr Einsatz garantiert ist!
Hmmh, das möchte ich sehen, wenn das Publikum pfeifft und buht, dass sich der Spieler nicht den Allerwertesten aufreisst und sagt: Ich hab (Spielzeit-)Vertrag…