Sollte Anton Gavel für die deutsche Basketballnationalmannschaft spielen dürfen?
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Auf Antrag des DBB hat die FIBA nunmehr kostenpflichtig aufgrund eines Gummiparagrafen entscheiden, dass der deutsche Staatsangehörige Anton Gavel
in Zukunft und ab sofort auch das Trikot mit dem schwarzen Adler tragen darf, obwohl er bisher für die Slowakei angetreten ist.Die Regeln besagen, dass generell, wenn man für einen Verband schon einmal gespielt hat, der Wechsel in einen anderen Nationalverband ausgeschlossen ist.
Einmal Slowake, immer Slowake, egal, was inzwischen auf dem Ausweis des Spielers steht.Einige Sdler stellen sich auf den Standpunkt, dass eingeführte Regeln immer einzuhalten sind.
Es sei ein sportpolitisches Unding, dass man dieses zugelassen habe, auch wenn es der hiesigen Nationalmannschaft ggf. nützen würde, so sei diese Entscheidung abzulehnen.Ich hingegen meine, wenn man die Staatsangehörigkeit eines Landes angenommen hat, so sollte man in Zukunft auch für dieses Land antreten dürfen.
Ich wüsste keinen nachvollziehbaren Grund dafür, warum man es diesem Spieler verbieten kann (außer, weil es die Regeln eben so gibt) oder auch nur sollte (es wird sicher nicht zu einem steten Spielerstrom zwischen Portugal und Aserbeidschan kommen, nur weil es die Spieler lockt, mal hier, mal da in einer Nationalmannschaft für kein Geld anzutreten).Eröffnung der Diskussion
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Ich hingegen meine, wenn man die Staatsangehörigkeit eines Landes angenommen hat, so sollte man in Zukunft auch für dieses Land antreten dürfen.
Ich wüsste keinen nachvollziehbaren Grund dafür, warum man es diesem Spieler verbieten kann (außer, weil es die Regeln eben so gibt) oder auch nur sollte (es wird sicher nicht zu einem steten Spielerstrom zwischen Portugal und Aserbeidschan kommen, nur weil es die Spieler lockt, mal hier, mal da in einer Nationalmannschaft für kein Geld anzutreten).Mal unabhängig vom Fall Gavel.
Du nennst ja hier das Beispiel eines Spielerstroms von Portugal nach Aserbaidschan für kein Geld.
Es gibt aber auch Beispiele abseits des Basketballs, wo in der Tat Geld fließt, und zwar nicht zu knapp, damit sich Sportler einer anderen Nation anschließen, um dann mit derem Wappen auf der Brust bei irgendwelchen Turnieren rumzulaufen. Siehe Katar bei der Handball-WM im eigenen Land dieses Jahr. Von daher macht eine gewisse Regelung in dem Bereich schon irgendwo Sinn, weil nicht in jedem Land die gleich hohen Hürden für eine Einbürgerung gelten wie das in D der Fall ist. -
Danke @Schnorri und @Jalapeno für die Verlagerung der Diskussion. Guter Eröffnungsbeitrag.
Dann will ich auch inhaltlich etwas dazu beitragen. Juristisch sehe ich im Hinblick auf die bisherige Entscheidungspraxis hier auch ein Problem. Schwierig ist die Auslegung des entsprechenden Paragraphen in der Diskussion vor allem, weil wir hier über die deutsche Sprachfassung der englischen Norm diskutieren. Wer die EuGH-Spruchpraxis kennt, weiß, dass gerade die sprachliche Definition oft Probleme bereitet. Ein User hatte schon angesprochen, dass man auf englisch den Wortlaut sehr weitgehend auslegen kann.
Die Frage ist, wie auslegungs- und konkretisierungsbedürftig die Norm ist und ob aus der bisherigen Entscheidungspraxis eine teleologische Reduktion folgt. Da mir keine konkreten abweisenden Entscheidungen bekannt sind, kann ich hierzu wenig beitragen.
Für mich stellt sich die Frage, ob eine solche Reduktion erforderlich ist, weil der von manchen Usern befürchtete Präzedenzfall das Einfallstor für viele weitere Spieler/Fälle sein könnte. Ich persönlich sehe das entspannt, solange die bisherige Regelung (nur 1 naturalisierter Spieler) nicht fällt. Angesichts dessen, dass die Naturalisierungspraxis sich weitgehend auf das “Einkaufen” von US-Amerikanern konzentriert, sehe ich hier keine Flut und kein Regelungsbedürfnis, da die Einbürgerung von Spielern, die bereits für ein anderes Land gespielt haben, im Vergleich zur Einbürgerung von US-Amerikanern eher keinen Vorteil bietet.
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Ich finde es wenig zielführend, andere Sportarten als Beispiel heranzuziehen. Über den wachsenden Einfluss Katars im weltweiten Sport diskutieren zu wollen, würde dieses Forum wohl sprengen. Ich warte allerdings noch auf die FIS-WM-Bewerbung von dort….
Unabhängig davon unterliegt der Sport natürlich einem Wandel, Regelungen, welche vormals sakrosankt waren, gelten nunmehr nicht mehr, obwohl sie der Sport einst mal eben so festgelegt hatte (vergl. die beiden Bodman-Urteile, ohne den der europäische Profi-Sport heute ganz anders aussehen würde).
Dass Gabel zwei Staatsangehörigkeiten besitzt (was nach bundesdeutschem Recht nicht möglich ist, aber weitgehend toleriert wird), dürfte in der Praxis kein tatsächliches Problem sein, insbesondere wird er ja selbst wohl in dem Verfahren ausgesagt haben dürfte, eben nicht mehr für die Slowakei antreten zu wollen.
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Ich hab mir die letzten Tage zu diesem Thema viele Gedanken gemacht. Zu einer wirklich eindeutigen Meinung bin ich aber nicht gekommen. Einerseits ist Gavel für mich ein Musterbeispiel, wie Integration funktionieren kann. Ich kenne ihn nicht persönlich, denke aber, dass er sich nicht nur auf dem Papier als “Deutscher” sieht (und somit anderen Eingebürgerten Spielern in diversen Nationalteams etwas voraus haben dürfte).
Andererseits verstehe ich auch den Sinn der aktuellen Regelungen. Allein die Tatsache, dass die Regelungen bei einer Einbürgerung weltweit unterschiedlich sind, fordert für mich eine durchaus auch strikte Bindung an das Land, für das man zuerst aktiv war. Solange allerdings durch Regularien gesichert ist, dass eine “Einbürgerungswelle” (in Verbindung mit Wechsel des Nationalteams) ausgeschlossen ist, sehe ich es recht gelassen. -
Interessante Diskussion. Meine Meinung:
Wenn jemand eine neue, zusätzliche Staatsbürgerschaft annimmt, kann er/sie zu diesem Nationamteam wechseln, ein erneuter Wechsel zurück ist aber ausgeschlossen. Somit wäre ein hin- und herhopping eher ausgeschlossen.
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Dass Gabel zwei Staatsangehörigkeiten besitzt (was nach bundesdeutschem Recht nicht möglich ist, aber weitgehend toleriert wird), dürfte in der Praxis kein tatsächliches Problem sein,
Ich weiß ja nicht, was du als Rechtsgrundlage da heranziehst, es dürfte aber veraltet sein. Schwieriger wird es auf der anderen Seite in der Slowakei, dort wurden im Zuge der krise mit Ungarn Gesetze auf den Weg gebracht, die das ausschließen sollen.
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Dass Gabel zwei Staatsangehörigkeiten besitzt (was nach bundesdeutschem Recht nicht möglich ist, aber weitgehend toleriert wird), dürfte in der Praxis kein tatsächliches Problem sein,
Ich weiß ja nicht, was du als Rechtsgrundlage da heranziehst, es dürfte aber veraltet sein. Schwieriger wird es auf der anderen Seite in der Slowakei, dort wurden im Zuge der krise mit Ungarn Gesetze auf den Weg gebracht, die das ausschließen sollen.
Ja, da habe ich mich geirrt. Bei EU-Bürgern und Schweizern wird eine doppelte StAng erlaubt.
Aber Spencer Nelson ist halt Aserbeidschaner/ US-Bürger, der müsste sich dann irgendwie neu entscheiden;-)… -
Seit 4 Jahren lobbyiert der spanische Verband, dass 2 naturalisierte Spieler gleichzeitig antreten können, aktuell natürlich Ibaka und Mirotic. Und die Argumentation ist griffig, da beide Spieler definitiv in Spanien spielerisch entscheidend gereift sind. Das Problem ist, dass Vorteile für eine Seite automatisch zum Nachteil des Anderen werden, kein Wunder im sportlichen Wettstreit ist es nun mal so. Karma wird aber dafür sorgen (Ball don’t lie), dass die ganze Geschichte schlecht für den dbb enden wird.
Ich hatte vor einigen Tagen noch mit einem Bekannten kommuniziert, der bei Fiba früher einen Schreibtisch belegte. Er wies mich darauf hin, dass es nicht nur die auch von mir so oft zitierten beiden Ausnahmen gab (Olajuwon, Evtimov), , sondern die Zahl zwei Dutzend Fälle überschreitet. Dabei handelt sich am häufigsten um die Verbundenheit von Frankreich mit seinen ehemaligen Kolonien, aber auch um Spieler aus den USA, die für Länder aus denen sie abstammmen registriert wurden. Hier ein weiterer Name, Charlie Villenueva, für die USA in der U20, später für Dominikaner. Anders als bei Gavel ging es aber um Spieler, die noch sehr jung, in Juniorenmannschaften letztmalig für das erste Land spielten. Deswegen ist der Fall Gavel so außergewöhnlich, da hier jemand seine ganze Laufbahn für eine Mannschaft spielte, selbst noch in der Qualifikation zu dieser EM.
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(vergl. die beiden Bodman-Urteile, ohne den der europäische Profi-Sport heute ganz anders aussehen würde).
Für die jüngeren unter uns Du meinst bestimmt Bosman.
Ich will hier keinen Fehler ankreiden (dafür mache ich selbst zu viele) aber das Urteil ist schon 20 Jahre her und nicht jeder kennt es daher.
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Hier ist mir der zeitliche Ablauf schon sehr wichtig.
Gavel beantragt die deutsche Staatsbürgerschaft
Warum?
Mit ziemlicher Sicherheit wegen der 6+6 Regelung, er steigert damit seinen Marktwert enorm.
Alles nachvollziehbar.
Die Verbundenheit zu "Basketball Deutschland " seh ich aber jetzt nicht, denn jetzt beantragt er eine slowakische Staatsbürgerschaft (die er mit dem Erhalt der Deutschen ja verloren hat) um in der Slowakei weiter in der Nationalmannschaft spielen zu dürfen. -
(vergl. die beiden Bodman-Urteile, ohne den der europäische Profi-Sport heute ganz anders aussehen würde).
Für die jüngeren unter uns Du meinst bestimmt Bosman.
Ich will hier keinen Fehler ankreiden (dafür mache ich selbst zu viele) aber das Urteil ist schon 20 Jahre her und nicht jeder kennt es daher.
Bosman statt Bodman, ja, diese supertollen Schreibkorrekturen, die auch aus Gavel immer einen Herrn Gabel hervorzaubern.
Bosman I: Ablösesummen nach Vertragsende sind für Sportler aus der EU nicht mehr erlaubt. >>> stattdessen hat man jetzt langjährige Verträge mit diffizilen Ausstiegsoptionen, die ebenso Geld bringen.
Bosman II: Quotenregelungen im Profisport, welche EU-Bürgern die freie Wahl des Arbeitsplatzes wegnehmen, sind ebenfalls verboten. Später ausgeweitet auf 80 weitere Staaten, welche Abkommen mit der EU haben…>>> Da setzt man jetzt eben auf Gentlemen Agreements…
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Hier ist mir der zeitliche Ablauf schon sehr wichtig.
Gavel beantragt die deutsche Staatsbürgerschaft
Warum?
Mit ziemlicher Sicherheit wegen der 6+6 Regelung, er steigert damit seinen Marktwert enorm.
Alles nachvollziehbar.
Die Verbundenheit zu "Basketball Deutschland " seh ich aber jetzt nicht, denn jetzt beantragt er eine slowakische Staatsbürgerschaft (die er mit dem Erhalt der Deutschen ja verloren hat) um in der Slowakei weiter in der Nationalmannschaft spielen zu dürfentMan verliert nicht mehr AUTOMATISCH die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn man eine andere EU-Staatsangehörigkeit angenommen hat.
Das galt nur bis 2007! -
Anders als bei Gavel ging es aber um Spieler, die noch sehr jung, in Juniorenmannschaften letztmalig für das erste Land spielten. Deswegen ist der Fall Gavel so außergewöhnlich, da hier jemand seine ganze Laufbahn für eine Mannschaft spielte, selbst noch in der Qualifikation zu dieser EM.
Das ist mE eines der größten Probleme an dieser Geschichte!
Gavel hat bereits im Rahmen dieses Tuniers für ein anderes Land gespielt und somit auch schon aktiv in der Tunier eingegriffen, bevor er nun in eine andere Nationalmannschaft wechselt. Es ist in diesem speziellen Fall noch nachvollziehbar, wieso er wechselt, generell aber ist nun ein Präzedenzfall geschaffen. -
Ich versuche mal 2 Statements hier einzibinden aus dem Nationalmannschaftsthread. Mit dem zitieren aus anderen threads hab ich es nicht so, dass ich dies auch selten mache.
" Deswegen ist das aus meiner Sicht Hammer, dass er für uns spielt. Es macht die Mannschaft einfach besser! Und die ganzen Diskussionen über seinen Charakter und dass er sich GEGEN sein Heimatland entschieden hat… Ganz ehrlich: Ihr habt sie doch echt nicht alle! Unfassbar! Wie kann man nur dermaßen anmaßend sein! "
Ganz ehrlich: Deine Beleidigung kannst du dir sparen. Wenn du das mit Gavel gut findest, ist dies dein gutes recht, ich aber finde das alles zum kotzen.
" Würdest du mir bitte mal deine Auslegung des Wortes “Heimatland” erklären!? Wenn dir Gavel sagt, Deutschland ist seine Heimat, dann sagst du “nö!” oder wie? "
Ganz richtig. Ich würde ihm meine Meinung sagen und was ich von seiner Entscheidung halte.
Trotzdem kann ja jeder Mensch seine Meinung haben und seine Entscheidungen treffen. Die muss ich aber nicht teilen.
[…]
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Anders als bei Gavel ging es aber um Spieler, die noch sehr jung, in Juniorenmannschaften letztmalig für das erste Land spielten. Deswegen ist der Fall Gavel so außergewöhnlich, da hier jemand seine ganze Laufbahn für eine Mannschaft spielte, selbst noch in der Qualifikation zu dieser EM.
Das ist mE eines der größten Probleme an dieser Geschichte!
Gavel hat bereits im Rahmen dieses Tuniers für ein anderes Land gespielt und somit auch schon aktiv in der Tunier eingegriffen, bevor er nun in eine andere Nationalmannschaft wechselt. Es ist in diesem speziellen Fall noch nachvollziehbar, wieso er wechselt, generell aber ist nun ein Präzedenzfall geschaffen.Welche anderen Fälle dieser Art drängen sich denn da so auf?? Welcher Spieler will denn noch in ein anderes Nationalteam wechseln und hat deswegen auch schon eine neue Staatsangehörigkeit angenommen??
Ohne tatsächliche Folgen bei anderen Mannschaften ist das hier keine Präzedenzentscheidung, sondern eine Entscheidung in einem eng umrissenen Einzelfall.
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Ich versuche mal 2 Statements hier einzibinden aus dem Nationalmannschaftsthread. Mit dem zitieren aus anderen threads hab ich es nicht so, dass ich dies auch selten mache.
" Deswegen ist das aus meiner Sicht Hammer, dass er für uns spielt. Es macht die Mannschaft einfach besser! Und die ganzen Diskussionen über seinen Charakter und dass er sich GEGEN sein Heimatland entschieden hat… Ganz ehrlich: Ihr habt sie doch echt nicht alle! Unfassbar! Wie kann man nur dermaßen anmaßend sein! "
Ganz ehrlich: Deine Beleidigung kannst du dir sparen. Wenn du das mit Gavel gut findest, ist dies dein gutes recht, ich aber finde das alles zum kotzen.
" Würdest du mir bitte mal deine Auslegung des Wortes “Heimatland” erklären!? Wenn dir Gavel sagt, Deutschland ist seine Heimat, dann sagst du “nö!” oder wie? "
Ganz richtig. Ich würde ihm meine Meinung sagen und was ich von seiner Entscheidung halte.
Trotzdem kann ja jeder Mensch seine Meinung haben und seine Entscheidungen treffen. Die muss ich aber nicht teilen.
Du bist kein Deutscher wenn du eingebürgert wirst, oder hier lange lebst. Auf dem Papier ja, aber entscheidend ist doch, woher du stammst und wo deine Wurzeln liegen.
Wenn du 10 Jahre in China lebst und dann eingebürgert wirst und dann für deren Nationalmannschaft spielst, willst du dann ernsthaft sagen, dass du als “Karl Müller” dann chinese bist?
Auch wenn es off-topic ist, aber wieviel Jahren fernab der ehemaligen Heimat darf man denn seine Heimat wechseln, oder geht das erst nach mehreren Generationen??
Oder anders herum, wenn ich meine ersten zwanzig Lebensjahre auf Helgoland verbracht habe, ab wann darf ich mich dann als Festländer fühlen….??
Gibt es da ein festes Regelwerk, das ich irgendwo einsehen könnte??
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Eben. Theoretisch hat @andrejjan absolut recht, juristisch wäre das ein Präzedenzfall, der zum Einfallstor werden könnte. Praktisch wird das aber kaum Auswirkungen haben, weil faktisch zu 98 % US-Amerikaner den Spot als “naturalisierter Spieler” einnehmen und sich daran auch nichts ändern wird, solange die 31.-2500. besten Amerikaner besser sind als 90 % der anderen Spieler auf der Welt [Zahlenangaben geschätzt ;)]
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Ich versuche mal 2 Statements hier einzibinden aus dem Nationalmannschaftsthread. Mit dem zitieren aus anderen threads hab ich es nicht so, dass ich dies auch selten mache.
" Deswegen ist das aus meiner Sicht Hammer, dass er für uns spielt. Es macht die Mannschaft einfach besser! Und die ganzen Diskussionen über seinen Charakter und dass er sich GEGEN sein Heimatland entschieden hat… Ganz ehrlich: Ihr habt sie doch echt nicht alle! Unfassbar! Wie kann man nur dermaßen anmaßend sein! "
Ganz ehrlich: Deine Beleidigung kannst du dir sparen. Wenn du das mit Gavel gut findest, ist dies dein gutes recht, ich aber finde das alles zum kotzen.
" Würdest du mir bitte mal deine Auslegung des Wortes “Heimatland” erklären!? Wenn dir Gavel sagt, Deutschland ist seine Heimat, dann sagst du “nö!” oder wie? "
Ganz richtig. Ich würde ihm meine Meinung sagen und was ich von seiner Entscheidung halte.
Trotzdem kann ja jeder Mensch seine Meinung haben und seine Entscheidungen treffen. Die muss ich aber nicht teilen.
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Auch wenn es off-topic ist, aber wieviel Jahren fernab der ehemaligen Heimat darf man denn seine Heimat wechseln, oder geht das erst nach mehreren Generationen??
Oder anders herum, wenn ich meine ersten zwanzig Lebensjahre auf Helgoland verbracht habe, ab wann darf ich mich dann als Festländer fühlen….??
Gibt es da ein festes Regelwerk, das ich irgendwo einsehen könnte??
Regelwerk? Hier geht’s nicht um einen Vereinswechsel. Fühlen kannst du dich wie du willst und kannst es auch sagen. Viele Menschen benutzen auch das Wort “Zweite Heimat”, damit kann ich mich eher anfreunden. Wenn du in eine Pflegefamilie kommst, sind das nur auf dem Papier deine Eltern.
Aber hier schauen ja eh alle nur auf irgendein Regelwerk und aufs Papier.
Um die Frage des Threads zu beantworten: Nein, darf er nicht. Das eine ist, was auf dem Papier steht, aber das andere ist, wo du wirklich herkommst und das wird für immer bleiben.
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Finde die Spielerlaubnis für Gavel echt unglücklich. Die FIBA wirkt nun noch mehr wie die FIFA. Und der Wechsel zwischen Senioren-Nationalmannschaften fühlt sich einfach nicht richtig an. Hoffentlich erreicht der DBB mit Hilfe von Gavel dann wenigstens seine gesteckten Ziele. Sonst wär die Sache noch peinlicher.
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Ich versuche mal 2 Statements hier einzibinden aus dem Nationalmannschaftsthread. Mit dem zitieren aus anderen threads hab ich es nicht so, dass ich dies auch selten mache.
" Deswegen ist das aus meiner Sicht Hammer, dass er für uns spielt. Es macht die Mannschaft einfach besser! Und die ganzen Diskussionen über seinen Charakter und dass er sich GEGEN sein Heimatland entschieden hat… Ganz ehrlich: Ihr habt sie doch echt nicht alle! Unfassbar! Wie kann man nur dermaßen anmaßend sein! "
Ganz ehrlich: Deine Beleidigung kannst du dir sparen. Wenn du das mit Gavel gut findest, ist dies dein gutes recht, ich aber finde das alles zum kotzen.
" Würdest du mir bitte mal deine Auslegung des Wortes “Heimatland” erklären!? Wenn dir Gavel sagt, Deutschland ist seine Heimat, dann sagst du “nö!” oder wie? "
Ganz richtig. Ich würde ihm meine Meinung sagen und was ich von seiner Entscheidung halte.
Trotzdem kann ja jeder Mensch seine Meinung haben und seine Entscheidungen treffen. Die muss ich aber nicht teilen.
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Auch wenn es off-topic ist, aber wieviel Jahren fernab der ehemaligen Heimat darf man denn seine Heimat wechseln, oder geht das erst nach mehreren Generationen??
Oder anders herum, wenn ich meine ersten zwanzig Lebensjahre auf Helgoland verbracht habe, ab wann darf ich mich dann als Festländer fühlen….??
Gibt es da ein festes Regelwerk, das ich irgendwo einsehen könnte??
Regelwerk? Hier geht’s nicht um einen Vereinswechsel. Fühlen kannst du dich wie du willst und kannst es auch sagen. Viele Menschen benutzen auch das Wort “Zweite Heimat”, damit kann ich mich eher anfreunden. Wenn du in eine Pflegefamilie kommst, sind das nur auf dem Papier deine Eltern.
Aber hier schauen ja eh alle nur auf irgendein Regelwerk und aufs Papier.
Um die Frage des Threads zu beantworten: Nein, darf er nicht. Das eine ist, was auf dem Papier steht, aber das andere ist, wo du wirklich herkommst und das wird für immer bleiben.
Wenn du auf die Frage richtig antworten willst, dann könnte deine Antwort lauten: Nein, sollte er nicht. Dürfen tut er nämlich!
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Um die Frage des Threads zu beantworten: Nein, darf er nicht. Das eine ist, was auf dem Papier steht, aber das andere ist, wo du wirklich herkommst und das wird für immer bleiben.
Hallo conair,
für mich ist diese Einstellung ein veraltetes Weltbild. Mit dieser Einstellung bin ich von meinen Eltern/ Gesellschaft erzogen worden, allerdings denke ich heute nicht mehr so.
Zum Glück dürfen wir aber alle verschiedene Meinungen und Weltbilder haben. Unter deiner Argumentation/ Einstellung ist die Causa Gavel anders zu bewerten als zum Beispie ich es sehe.
Diese ganze Diskussion sollte zudem nicht darüber geführt werden, was in einem Regelwerk geschrieben ist, denn dies kann immer in Frage gestellt werden.
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Welche anderen Fälle dieser Art drängen sich denn da so auf?? Welcher Spieler will denn noch in ein anderes Nationalteam wechseln und hat deswegen auch schon eine neue Staatsangehörigkeit angenommen??
Nihad Dedovic! Gavel ist bald zu alt, daher sollte man ihn jetzt schnellstmöglich als Ersatz eintüten. Ob er will wird sich sicher noch zeigen, aber er hatte ja schon bei dr Einbürgerung gesagt, dass er “etwas zurückgeben will”.
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Juristisch ist ja offensichtlich nix dagegen einzuwenden. Alles was folgt, sind moralische Argumente, und da kann man immer trefflich streiten. Ich fände es blöde, wenn einem Spieler, der seit 2000 mehr oder weniger hier wohnt, der die deutsche Nationalität hat und dessen Lebensmittelpunkt sich hier befindet das recht abzuschlagen, in der Nationalmannschaft zu spielen. Es sähe anders aus, wenn er seinen Lebensmittelpunkt nicht hier hätte und zum Zwecke eines Auftritts in der Nationalmannschaft den Pass wechseln würde. Insofern ist es auch schwer, aus Gavel einen Präzedenzfall zu machen. Auch bei Dedovic hätte ich nix dagegen. Beide sind übrigens Deutsche im Sinne des Grundgesetzes. In dieser Frage haben wir das Blutrecht gottseidank hinter uns gelassen.
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Hallo Conair,deine Meinung in allen Ehren, aber deine Aussage: “Du bist kein Deutscher wenn du eingebürgert wirst, oder hier lange lebst. Auf dem Papier ja, aber entscheidend ist doch, woher du stammst und wo deine Wurzeln liegen.” ist vll. etwas unglücklich formuliert. Man könnte, wenn man dir was böses unterstellen möchte, argumentieren: Ab jetzt bekommen alle eingebürgerten Menschen bei uns einen Perso in dem eindeutig vermerkt wird das er oder sie kein richtiger Deutscher ist. Irgendwie macht mir deine Aussage ein wenig Bauchweh.
Akeem Vargas ist dann auch kein Deutscher: Geboren in Californien.
Ganz ernst gemeinte Frage an Dich: Gehört Vargas jetzt in Deinen Augen auch nicht in die deutsche Nationalmannschaft?
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Hallo Conair,deine Meinung in allen Ehren, aber deine Aussage: “Du bist kein Deutscher wenn du eingebürgert wirst, oder hier lange lebst. Auf dem Papier ja, aber entscheidend ist doch, woher du stammst und wo deine Wurzeln liegen.” ist vll. etwas unglücklich formuliert. Man könnte, wenn man dir was böses unterstellen möchte, argumentieren: Ab jetzt bekommen alle eingebürgerten Menschen bei uns einen Perso in dem eindeutig vermerkt wird das er oder sie kein richtiger Deutscher ist. Irgendwie macht mir deine Aussage ein wenig Bauchweh.
Akeem Vargas ist dann auch kein Deutscher: Geboren in Californien.
Ganz ernst gemeinte Frage an Dich: Gehört Vargas jetzt in Deinen Augen auch nicht in die deutsche Nationalmannschaft?
Ähh, nicht dass Akeem bei uns aus der Quote fällt.
Ich kann diese Diskussion in der heutigen Zeit nicht verstehen. Die Globalisierung machts möglich. Freut euch, dass ein Gavel sich so entschieden hat. Vielleicht macht es der Andere bei den Roten es ihm noch nach.
Außerdem andere Länder tun es auch. Oder findet ihr, dass David Logan eine polnische Oma hat. -
Ich habe einen sehr intelligenten Artikel dazu im Berliner Tagesspiegel gelesen:
http://www.tagesspiegel.de/sport/der-fall-anton-gavel-identifikation-wird-zur-ware-nicht-nur-im-basketball/12132450.htmlDarin steht: “(…) Ob sich der Doppelpassbürger Gavel als Slowake, Deutscher oder beides fühlt, das sei in einer globalisierten Welt jedem selbst überlassen. Beim Wechsel von Nationalteams aber sollte die Fiba restriktiv vorgehen (…)”
Genau so sehe ich das auch. Ich schätze Anton Gavel als Spieler sehr (ich kenne ihn ja nicht). Wenn er seit seinem 15. Lebensjahr in D lebt, nehme ich ihm ab, dass er sich mittlerweile “deutsch” fühlt. Nachdem er aber geschätzt ebenfalls 15 Jahre in den Natios der Slowakei spielte sollte ein Wechsel nicht mehr möglich sein.
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Finde es super, wenn Gavel sich in Deutschland heimisch fühlt und für Deutschland spielen möchte. Das sollte man durchaus als Kompliment für gelungene Integration sehen.
Allerdings sehe ich auch das Argument der Kritiker, er habe bereits für die Slowakei EM-Quali gespielt.
In bin im speziellen Fall von Gavel also unentschlossen, ob die FIBA hier die richtige Entscheidung getroffen hat.
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Ich habe einen sehr intelligenten Artikel dazu im Berliner Tagesspiegel gelesen:
http://www.tagesspiegel.de/sport/der-fall-anton-gavel-identifikation-wird-zur-ware-nicht-nur-im-basketball/12132450.htmlDarin steht: “(…) Ob sich der Doppelpassbürger Gavel als Slowake, Deutscher oder beides fühlt, das sei in einer globalisierten Welt jedem selbst überlassen. Beim Wechsel von Nationalteams aber sollte die Fiba restriktiv vorgehen (…)”
Genau so sehe ich das auch. Ich schätze Anton Gavel als Spieler sehr (ich kenne ihn ja nicht). Wenn er seit seinem 15. Lebensjahr in D lebt, nehme ich ihm ab, dass er sich mittlerweile “deutsch” fühlt. Nachdem er aber geschätzt ebenfalls 15 Jahre in den Natios der Slowakei spielte sollte ein Wechsel nicht mehr möglich sein.
Es ist nicht intelligent. Das böse Beispiel ist Katar, das sich ein Nationalteam zusammenkauft. Genau darum geht es aber bei Gavel nicht. Da geht es nciht um den Sport als Ware, da wird nix gekauft, er lebt hier, und zwar schon lange. Und mal doof gefragt: ist die Nationalmannschaftszugehörigkeit das höhere Rechtsgut als die Nationalität? Da hinkt der Sport der Wirklichkeit aber weit hinterher.
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Ja
Zweite Zeile
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Die Frage dieses Threads stellt sich in meinen Augen nicht mehr. Er tut es bereits und das offiziell.
Ob dies Regeltechnisch richtig ist, stellt sich auch nicht mehr! Wurde von der FIBA so entschieden!Dieses Thema nicht politisch zu behandeln ist auch nicht möglich, da es sich hierbei grundsätzlich um ein politisches Thema handelt.
Wie aktuell und welchen Stellenwert hat der Gedanke des nationalen Vergleichs? Wird es nicht darauf hinauslaufen, dass es in der Zukunft Repräsentanten geben wird, die eine Nation vertreten werden? Wird der Sport eine ähnliche Entwicklung nehmen wie der Eurovison Songcontest? Ich glaube, dass die nationalen Vergleiche in Sportarten, bei denen es auf Vereinsebene um viel Geld geht, an Bedeutung verlieren werden.Aber ist es die Tatsache, dass Gavel nun spielen wird oder die Änderung/das Ende eines traditionellen nationalen Vergleiches, was die User hier umtreibt - wohl eher letzteres! Aber so stellt sich die Frage bisher wohl nicht in diesem Thread.
Also,sollte Gavel spielen?
Hierzu wird es viele unterschiedliche Meinungen geben, die in sich geschlossene Logik haben werden. Eine allgemeingültige Aussage werden wir jedoch nicht finden.
Meine persönliche Meinung dazu? Ein Aspekt, der mich verwundert: hat er sich nicht erst vor kurzem darum bemüht in der Qualifikation für ein anderes Land zu spielen. (Eidth meint, dass er aufgrund der deutschen Staatsbürgerschaft erst wieder seine Ursprüngliche erlangen musste) Warum macht er das? Hierfür mag er seine persönlichen Gründe haben. Mir sollte dies wohl aber egal sein - eine eigene Empfindlichkeit sollte einem hierbei nicht im Weg stehen, wenn man aus dem Blickwinkel der Toleranz dies betrachtet.