FIBA vs. Euroleague vs. nationale Ligen
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Das ist genau der Eindruck, den ich aus dem Regelwerk gewinne, die FIBA hat einen solchen Fall nie in Betracht gezogen und schießt jetzt mit nassen Pulver um sich, da ihre Statuten keine Sanktionen hergeben.
Jupp, der Eindruck verfestigt sich. Vor ein ordentliches Gericht können sie auch nicht so richtig ziehen, denn da stände relativ schnell die generelle Rechtmäßigkeit des Monopols auf dem Prüfstand. Ausgang offen. Ich fände es aber interessant, das einmal grundsätzlich zu klären. Hätte allerdings Bosmansche Ausmaße.
Insgesamt ist es einfach ein Sandkastenduell ums Schaufelchen. Viel sinnvoller wäre es gewesen, die Parteien hätten sich an einen Tisch gesetzt, einen Rahmenterminplan aufgesetzt und einen guten Kompromiss für alle gefunden.
Jetzt ist das Tischtuch zerschnitten und der europäische Basketball macht sich in der ganzen Welt nur lächerlich. Denn gewinnen können weder die einen noch die anderen.
In der gesamten Geschichte der Menschheit gab es noch keinen einzigen sinnvollen Krieg. Dieser hier also auch nicht. Es gab ja einen Kompromiss in den letzten 15 Jahren, der mehr oder weniger gut* funktioniert hat, bis die eine Seite der Meinung war, die eigene Position deutlich verbessern zu wollen. * - Alles unter der Maßgabe, dass nach wie vor das Grundübel besteht, dass für Basketball viel zu viel Geld ausgegeben und viel zu wenig eingenommen wird. Daraus folgt, dass Basketball in Europa im Wesentlichen mäzenaten- und liebhaber-getrieben veranstaltet wird. Auch in Deutschland. Wenn man sieht, dass der Etat des Fussball-Bundesligisten Darmstadt 98 geringer ist, als der Etat von Brose Bamberg, der Werbewert der SG 98 aber in etwa hundert mal höher ist, kommt man schnell darauf, dass wirtschaftliche Aspekte beim Basketball nahezu keine Rolle spielen. Abhängigkeit von Mäzenen / Liebhabern ist eines der Grundübel des europ. Basketballs und hat auch, wenn auch nur indirekt, mit dem aktuellen Problem zu tun. Die Auswüchse, wie Mäzene Entscheidungen beim Basketball beeinflussen, gibt es im Fussball nicht, weil im Fussball einfach genug Geld verdient wird, selbst wenn es dort natürlich auch die Abramowitsche und Scheichs usw. gibt. Führt aber hier wahrscheinlich zu weit vom thread-Thema weg.
In den meisten Ländern ist der nationale Wettbewerb wichtiger als irgendwelches Rumgedaddel in Europa und die Vereine scheuen die zusätzlichen Ausgaben. Für einige Topvereine ist die nationale Liga nur Zubrot.
Das kann - noch - so sein, der Trend geht aber klar davon weg. Die Organisation geht ja eher in die Richtung, dass versucht wird, sich auf einem mehr oder weniger gleichen Leistungslevel zusammenzuschließen. Das Ergebnis sind die regionalen, über-nationalen Zusammenschlüsse wie ABA, VTB, Balkan League usw. In gar nicht so wenigen Ländern (Balkan, Baltikum, Russland und drumherum …) spielt der nationale Wettbewerb inzwischen eine untergeordnete Rolle. Die BBL, die einen starken und wichtigen nationalen Wettbewerb hat, ist dabei eher die Ausnahme als die Regel.
Richtig interessant für die breite Masse der Bevölkerung ist Basketball zudem nur, wenn die Nationalmannschaft gut läuft. Also, gewinnen können nur alle zusammen.
Grundsätzlich richtig, von überregionalem Interesse ist einzig die Nationalmannschaft, die einzelnen Vereine strahlen nur regional aus (Ausnahme sicherlich Bayern München aufgrund der “Mutter” ). Wichtig ist dabei aber der Halbsatz, “wenn die Natio gut läuft”. Bei Erfolg ist jeder deutsche Michel auf einmal Handballfan, für deutschen Natio-Basketball interessiert sich kein toter Hering, wenn man nicht wenigstens am Erfolg schnuppert. Das zeigen die Einschaltquoten vom letzen Sommer, ein Trauerspiel.
PS: die NBA kriegt 82 Saisonspiele unter einen Hut, wir in Europa schaffen noch nicht mal 55-60 plus Nationalmannschaftsfenster
Da macht Geld auch bei der Organisation eine Menge möglich. 25er Kader zum Beispiel mit 3 Betreuern und Physiotherapeuthen je Spieler. Oder wenn man mit dem teameigenen Jet direkt von Hallengelände zu Hallengelände düsen kann, ist man schneller und komfortabler von Dallas aus in L.A. als mit dem Bus von Tübingen in Braunschweig. Mit dem entsprechenden “Kleingeld” wären 70, 80 Spiele in Europa sicherlich auch problemloser zu bewältigen.
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Ich wüsste gerne mal, wie das alles intern beim IOC gesehen wird und welche Position dort eingenommen wird. Gefallen wird das Verhalten der FIBA dort wohl niemanden.
Der DBB wird sich auf jeden Fall nicht mit dem NOC anlegen können, denn dann dürften die Fördermittel des BMI recht schnell gestrichen werden und ich kann mir nicht vorstellen, dass der DBB auf das Geld verzichten kann. Also wird dort im Zweifel die Position des NOC vertreten.
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@DIO-II: ich gehe in allen fünf Punkten d’accord mit Dir (die supranationalen Ligen hatte ich nicht so im Blick)
Nichtsdestotrotz ist es ein Trauerspiel, das Basketballern schwierig und nicht Basketballern gar nicht zu vermitteln ist. Stell Dir mal vor, es kommt zum endgültigen Bruch und das olympische Basketballturnier in diesem Sommer wird zur Farce? Die Laien werden vor dem Fernseher sitzen und Basketball abhaken.
Edith sagt noch @K_Carmichael, guter Punkt!
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Das European Olympic Comittee (EOC), bzw. der Präsident Patrick Hickey, hat sich zumindest schon mal auf die Seite von FIBA gestellt.
http://bit.ly/247njIk -
Die Italiener scheinen sich vom Eurocup zurückzuziehen:
http://www.sportando.com/en/cups/eurocup/197706/reggio-emilia-trento-and-sassari-to-withdraw-from-eurocup.html
Lese ich zumindest so herausTeilzitat:
After the meeting it was announced that the three clubs will continue to play in Serie A but won’t join the new Eurocup.
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Ach, übrigens, die Europäische Kommission wurde schon längst auf den Plan gerufen, oder hatte ich etwas verpasst:
Die FIBA dreht übrigens die Argumentationskette, die viele hier der ECA zugute gehalten haben, genau gegen die ECA um. Interessant!
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@bbforafterlife: Ja, da hast du was verpasst. Du hättest nur ein paar Seiten hochscrollen müssen. Erst hat die Euroleague sich bei der EU beschwert, dann die FIBA. Beides bisher ohne Antwort.
@Honko: Ich würde den Italienern ja nicht trauen. Die ziehen sich jetzt zurück und melden sich nach der Olympia-Quali wieder im Eurocup an
Auf jeden Fall kann der DBB seine Olympia-Planungen wohl zu den Akten legen.
Die PM des italienischen Verbandes ist ja an Ausführlichkeit kaum zu überbieten: http://www.fip.it/News.asp?IDNews=9085
Mein Google-Übersetzer, meint, dass man sich da in Rom wohl so richtig lieb gehabt hat:
“Es fand heute Morgen im Foro Italico ein Treffen zwischen dem CONI, der italienischen Basketball - Verband, der Basketball - Liga und Basketball Reggiana Gesellschaft, Dinamo Sassari und Aquila Korb Trento. Am Ende der Sitzung, die von größter Herzlichkeit und Zusammenarbeit geprägt war, es wurde vereinbart , dass die Unternehmen in Übereinstimmung zu gehen mit nationalen und internationalen Vorschriften zugestimmt haben, der auf Sportrecht beruhen.” -
Stand das Qualiturnier in Belgrad nicht auch zur Debatte? Oder war Deutschland nur als Ersatz für Italien vorgesehen?
Das mit dem “jetzt zurück ziehen und dann sehr spät für den EC melden” kam mir auch schon in den Sinn. Vor allem dann wenn sich Italien nicht für die Olympischen Spiele qualifizieren sollte. Aber würde das so von Meldefristen her überhaupt gehen?
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Das Ende ist nah! Also das des Streits. Meint jedenfalls Bodiroga, nach dessen Meinung “Pate” FIBA der Euroleague “ein Angebot macht, dass die nicht ablehnen können”. Glaubt er, aber wir klein Doofies werden erst morgen erfahren, wie es aussieht. FIBA has solution and a concrete offer for Euroleague. Zu wünschen wäre es ja, wenn man sich doch noch irgendwie sinnvoll einigen könnte.
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Das Ende ist nah! Also das des Streits. Meint jedenfalls Bodiroga, nach dessen Meinung “Pate” FIBA der Euroleague “ein Angebot macht, dass die nicht ablehnen können”. Glaubt er, aber wir klein Doofies werden erst morgen erfahren, wie es aussieht. FIBA has solution and a concrete offer for Euroleague. Zu wünschen wäre es ja, wenn man sich doch noch irgendwie sinnvoll einigen könnte.
Bodiroga sollte als Mitglied des Boards der FIBA Europa hoffentlich mehr wissen und nicht total ahnungslos sein, was Baumann/Novak machen. Andererseits fragt man sich, wenn man ein so “unschlagbares Angebot” hat, warum kommt damit nicht gleich um die Ecke, sondern versucht erst einmal den Ausschluss von 14 Nationalmannschaften. Ich bin da eher noch skeptisch, das ganze wird sich bis in den Herbst bzw. bis ins nächste Jahr hinziehen.
Zum Rückzug der italienischen Klubs und der Sperren von Partizan und Lietuvos rytas sei Verbandspräsident Arvydas Sabonis zitiert:
we thought …“There is no need to go deeper. Time solves everything. “
Ich sehe das ähnlich wie die Vorschreiber. Am 20. August ist das Turnier in Rio vorbei. Vorher braucht es keine Auslosung im Eurocup und damit müssen vorher auch nicht alle Teilnehmer feststehen. Von daher wird sich der Streit für meine Begriffe auch noch ins nächste Jahr hineinziehen. Andererseits könnten die stolzen Spanier bzw. die ACB versucht sein, das Schauspiel nicht mitzuspielen. Dann müsste die FIBA irgendetwas tun (was sie im Zweifel eigentlich gar nicht will).
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Zu beginn war ich wirklich mehr für die sportliche Variante der FIBA, aber mittlerweile wünsche ich mir als Fan einfach nur Frieden zwischen allen beteiligten.
Ich glaube es waren die worte von Herrn Baldi der meinte, dass es noch richtig heftig werden könnte in diesem Streit, am ende aber vielleicht etwas funktionierendes übrigbleiben könnte.
Soll die Euroleague ihre Top 16 ausspielen, oder top20 in späteren spielzeiten, und die FIBA den rest bekommen, denn so hätten sie immernoch genug “Champions” in ihrem wettbewerb, unabhängig davon wieviel geld oder prestige sie mitbringen.
Mal schauen was daraus wird … Ich hoffe auch, dass die Euroleague ihren modus noch ändern wird, denn dieses “jeder gegen jeden” klingt für mich nicht reizvoll… selbst wenn mein Club mitspielen würde, dadurch verliert ein Europapokalspiel seinen besonderen Charakter…
Das ist es auch immer was uns europäer von den Amis unterscheidet, es gibt den Ligaalltag der zwischendurch mit europäischen Highlights übers jahr hinweg aufgelockert wird… Ich liebe die NBA, aber da gibt es über weite strecken in der regular season kaum richtige spannung. Da ist man am ehesten zu beginn dabei wer einen guten start schafft und zum ende wenn die letzten playoff plätze ausgefochten werden …
Ich bin mal gespannt. In Serbien wurde auch über dieses Treffen der FIBA berichtet. Bodirogas Trikog hängt übrigens hier an meiner WAnd …
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Die aktuellsten Gerüchte: Nächste Woche gibt es ein Treffen zwischen FIBA und Euroleague. Die FIBA will wohl die beiden Wettbewerbe Euroleague und Eurocup für 5 Jahre anerkennen, dafür aber etwas vom Geld abbekommen, was die Euroleague vom Vermarkter bekommt. Hat was von weisser Fahne, könnte aber funktionieren, denn wie man in den letzten Tagen sieht, kann die FIBA zwar selbst nichts auf die Reihe kriegen, aber eine Menge Ärger machen (Drohungen, Sperren, pipapo). Diesen Ärger könnte sich die Euroleague mit Geld vom Leib halten: FIBA and Euroleague are ready to talk.
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Die aktuellsten Gerüchte: Nächste Woche gibt es ein Treffen zwischen FIBA und Euroleague. Die FIBA will wohl die beiden Wettbewerbe Euroleague und Eurocup für 5 Jahre anerkennen, dafür aber etwas vom Geld abbekommen, was die Euroleague vom Vermarkter bekommt. Hat was von weisser Fahne, könnte aber funktionieren, denn wie man in den letzten Tagen sieht, kann die FIBA zwar selbst nichts auf die Reihe kriegen, aber eine Menge Ärger machen (Drohungen, Sperren, pipapo). Diesen Ärger könnte sich die Euroleague mit Geld vom Leib halten: FIBA and Euroleague are ready to talk.
Das klingt nach ner klassichen Erpressung. Wir kriegen Geld oder wir machen euch Stress. Passt zu dem ganzen Themengebilde hier.
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Ist irgendwie genial: Erst setzte die FIBA die Euroleague unter Druck, indem sie den Clubs irre Summen anbietet, um zur FIBA zu locken. Die Euroleague machte sich notgedrungen auf die Suche nach einem Geldegeber, um die Clubs bei sich halten zu können und findet einen solchen mit IMG. Die Clubs bleiben bei der Euroleague - auch weil sich herausstellt, dass die FIBA geschwindelt hat und gar nicht so viel Geld hat, wie sie den Clubs angeboten hat. Dafür droht die FIBA den Nationalverbänden jetzt mit Sanktionen und verspricht, diese nicht in Gang zu setzen, wenn die Euroleague ihr etwas von der IMG-Kophle abgibt …
So generiert man Geld für Basketball! Jetzt kriegen die Clubs in der Euroleague mehr Geld als früher und die FIBA verdient mit
Das mit den sportlichen Werten hat die FIBA doch nur ins Spiel gebracht, um uns hier bei SD zu beschäftigen. Im Grunde geht es nur um die Kohle
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Den “Euroleague-Affinen” Usern ist schon klar, das dies ein unbestätigtes Gerücht ist und im verlinkten Artikel auch so gekennzeichnet wurde?
Das Ende des Artikels:
However at this point FIBA doesn’t open its cards and the meeting is expected to be more than interesting.
Also mal Ball flachhalten, bis es auch nur etwas halbwegs belegbares gibt.
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Honko, der Satz “However at this point FIBA doesn’t open its cards and the meeting is expected to be more than interesting.” bezieht sich auf den Satz davor: “According to other sources, a merge between Eurocup and Basketball Champions League may be possible.”
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Spätestens jetzt haben wohl die BBL und der DBB Gesprächsbedarf, oder?
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Daran ist doch nur neu dass nichts neu ist.
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Falls noch nicht gepostet, hier im Artikel stehen die Verdienstmöglichkeiten im Eurocup im nächsten Jahr, wobei die der Euroleague noch immer nicht genau bekannt sind.
Teilnahme: 10.000€ pro Club
erreichen der top16: 20.000 pro club
Viertelfinaleinzug: 30.000€ pro Club
Alle Top4 Clubs erhalten nochmal 50.000€, während der Verlierer im Finale 100.000€ erhält.Der Eurocup Gewinner erhält 200.000€
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http://www.euroleaguebasketball.net/euroleague-basketball/news/i/6uvqb49fnxpsmsbr
Ich bin jetzt nicht so tief in der Materie drin als dass ich genau sagen könnte, was der Deal bedeutet, aber ich verstehe das so, dass die Eurolegaue die Nationalteam-Fenster akzeptiert wenn sie weiterhin die Wettbewerbe der 40 besten Clubs ausrichten darf und die FIBA ihre Sanktionen zurücknimmt. Außerdem soll es Kompensation und Versicherungen für die Spieler geben, die für Länderspiele abgestellt werden.
Kann sein, dass ich was entscheidendes übersehe, aber das könnte ein Durchbruch im Streit sein, oder?
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http://www.euroleaguebasketball.net/euroleague-basketball/news/i/6uvqb49fnxpsmsbr
Ich bin jetzt nicht so tief in der Materie drin als dass ich genau sagen könnte, was der Deal bedeutet, aber ich verstehe das so, dass die Eurolegaue die Nationalteam-Fenster akzeptiert wenn sie weiterhin die Wettbewerbe der 40 besten Clubs ausrichten darf und die FIBA ihre Sanktionen zurücknimmt. Außerdem soll es Kompensation und Versicherungen für die Spieler geben, die für Länderspiele abgestellt werden.
Kann sein, dass ich was entscheidendes übersehe, aber das könnte ein Durchbruch im Streit sein, oder?
Ich würde den Satz “while accepting to study the inclusion of national team windows as per the FIBA 2017 project” interpretieren als “wir schauen uns das gerne mal unverbindlich an”. Aber ein Schritt aufeinander zu ist es vermutlich. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die FIBA und ihre Verbände darauf hinaus wollten, dass sie zukünftig angemessene Kompensation und Versicherungsleistungen übernehmen müssen. Das kann gerade bei den Spitzengehältern der Spieler einiger Verbände wohl ziemlich ins Geld gehen. Ob sich dann die Ausrichtung noch so rechnet, ist eine interessante Frage. Weiß jemand denn, wie bzw. ob momentan die Abstellung vergütet und versichert wird und wenn ja, in welcher Größenordnung?
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Der entscheidende Satz ist:
“Despite the constructive approach that all Euroleague Basketball representatives brought to the meeting, including acceptance of FIBA’s requests, and in spite of the agreement that Euroleague Basketball will manage European tier one club basketball, the parties were unable to reach an agreement regarding the number of clubs that will participate in the first tier European club competitions. FIBA rejected to remove the sanctions and threats of possible sanctions that European clubs and national teams are currently under.”
Das interpretiere ich so, dass es trotz der Bereitschaft der Euroleague, über die FIBA-Wünsche (wie z. B. die Nationalmannschaftsfenster) zu reden, keine Einigung gegeben hat - vor allem, weil die FIBA sich weigert, von den angedrohten Sanktionen abzurücken (was ja eingangs von der Euroleague als grundsätzlichen Forderung formuliert wurde).
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Jo, das ist ja im ersten Teil auch keine Einigung sondern nur ein Vorschlag - also quasi der Wunschzettel - der Euroleague. In trockenen Tüchern ist da also gerade mal gar nichts, wie man auch an der Reaktion der FIBA feststellen kann.
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Wenigstens sind die beiden Parteien im Dialog, das ist zumindest ein Anfang.
http://www.novosti.rs/vesti/sport.295.html:603512-Evroliga-Nema-dogovora-FIBA-zadrzala-sankcije
Hier im serbischen beitrag steht es auch nochmal, nach circa 4 stündiger diskussion ist definitiv keine Einigung getroffen worden.
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Nach nochmaligem Lesen scheint es mir so, dass die Punkte 1 - 4 lediglich die Wiedergabe der bisherigen Position(en) der EL darstellen (“the main points were”) und die eigentliche Message ist, dass es “im Westen nichts Neues” gibt, man aber weiter gesprächsbereit ist.
Wenn das den Tatsachen entspricht - insbesondere der Aspekt, dass man grundsätzlich Bereitschaft erklärt hat, die NM-Fenster bei entsprechender Kompensation durch die Verbände testweise mal mitzumachen - dann ist fraglich, warum der FIBA EU das nicht ausgereicht hat. Wollte diese das “kostenlos” oder auf alle Ewigkeit festgeschrieben haben? Oder ging es doch (auch) darum, den Wettbewerber auf der Ebene der europäischen Vereinswettbewerbe loszuwerden?
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Was der FIBA sicher auch ein Dorn im Auge sein wird ist die Rosinenpickerei der Euroleague, die ja mit dem vorgeschlagenen Modell der von ihr organisierten Liga halb Europa praktisch von vornherein von der Konkurrenz ausschließt und nach Gutsherrenart nach Marktgesichtspunkten bestimmen möchte, wer denn nun im Club der Großen mitmischen darf und wer nicht.
Das Zugeständnis einer Aufstiegsregelung ist ja auch nur ein Feigenblatt. Denn wer steigt denn dann ab? Doch sicher keiner der Clubs mit A-Lizenz, auch wenn die ganz hinten in der Tabelle stehen sollten. “Wo bleibt da der sportliche Wettbewerb?” wird sich die FIBA mit Recht fragen, wenn die Euroleague festlegen kann, welche Teams in den nächsten Jahren durch die Zementierung der Machtverhältnisse den Vereinsbasketball in Europa dominieren werden.
Lustig ist beim Vorschlag der Euroleague ja auch, das man der FIBA am liebsten nur die Drecksarbeit überlassen möchte: “FIBA to solely manage basketball rules, international transfers, doping control regulations and execution”
Im Interesse eines fairen sportlichen Wettbewerbs sehe ich es als durchaus legitim von der FiBA an zu sagen: wenn ihr nicht von eurem Modell abrückt, dann wird dieser Wettbewerb eben nicht mehr unter dem Dach der FIBA stattfinden, verbunden mit allen dadurch entstehenden Konsequenzen.
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Für mich sieht es momentan so aus, daß beide Seiten zwar miteinander reden und auch Kompromissbereitschaft signalisiert haben, jedoch sind sie wohl noch sehr weit auseinander.
In diesr Situation wäre ein Mediator/Schlichter eine große Hilfe. Allerdings sehe ich nicht, wer für eine solche Funktion in Frage kommen könnte.
Vielmehr fürchte ich, daß beide Seiten sich “eingraben” und - zum Schaden des europäischen Basketballs - keine Einigung zustande bringen. -
Für mich sieht es momentan so aus, daß beide Seiten zwar miteinander reden und auch Kompromissbereitschaft signalisiert haben, jedoch sind sie wohl noch sehr weit auseinander.
In diesr Situation wäre ein Mediator/Schlichter eine große Hilfe. Allerdings sehe ich nicht, wer für eine solche Funktion in Frage kommen könnte.
Vielmehr fürchte ich, daß beide Seiten sich “eingraben” und - zum Schaden des europäischen Basketballs - keine Einigung zustande bringen.Mein “worst-case”-Szenario ist eigentlich, dass sie sich einigen zum Schaden der nationalen Ligen oder dem, was mal die ULEB war. Wer vertritt eigentlich deren Interessen? Welche Termine sollen da noch übrigbleiben etc.?
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Lustig ist beim Vorschlag der Euroleague ja auch, das man der FIBA am liebsten nur die Drecksarbeit überlassen möchte: “FIBA to solely manage basketball rules, international transfers, doping control regulations and execution”
So unterschiedlich kann man das sehen. Ich denke, dass das tatsächlich ein Zugeständnis an die FIBA ist, deren Hoheit in diesen Bereichen zu akzeptieren. Die genannten Aspekte selbst zu regeln, wäre für die EL wohl ein Leichtes - und sei es, dass eben noch weniger tiefgehend kontrolliert wird, als es momentan im Bereich Doping wohl schon passiert. Warum sollten die Bereiche rules und transfers “Drecksarbeit” sein, die man nicht leisten möchte? Ich denke, dass diesbezüglich das Interesse der FIBA größer sein dürfte, die Hand darauf zu behalten als das der EL, dies unbedingt abzuwälzen. Wenn neben der NBA auch die europäischen Wettbewerbe unter anderen Reglements spielen würde als die FIBA, hätte wohl eher die FIBA ein (Image-)Problem.
@Lahnkrokodil:Was der FIBA sicher auch ein Dorn im Auge sein wird ist die Rosinenpickerei der Euroleague, die ja mit dem vorgeschlagenen Modell der von ihr organisierten Liga halb Europa praktisch von vornherein von der Konkurrenz ausschließt und nach Gutsherrenart nach Marktgesichtspunkten bestimmen möchte, wer denn nun im Club der Großen mitmischen darf und wer nicht.
Das Zugeständnis einer Aufstiegsregelung ist ja auch nur ein Feigenblatt. Denn wer steigt denn dann ab? Doch sicher keiner der Clubs mit A-Lizenz, auch wenn die ganz hinten in der Tabelle stehen sollten. “Wo bleibt da der sportliche Wettbewerb?” wird sich die FIBA mit Recht fragen, wenn die Euroleague festlegen kann, welche Teams in den nächsten Jahren durch die Zementierung der Machtverhältnisse den Vereinsbasketball in Europa dominieren werden.
Wobei man halt nicht vergessen sollte, dass die Wagenburg, die die EL gebaut hat, eine Reaktion auf den Frontalangriff der FIBA EU auf deren Domäne war. Ich finde das sportlich auch sehr bedauerlich, aber es war auch ziemlich erwartbar.
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Es ist ja nett, dass die EL der FIBA solche Dinge wie Spielertransfers, Dopingkontrollen, Regelwerk etc. pp. großherzig überlassen möchte.
Aus Sicht der FIBA ist die EL/ der EC eine mehr oder minder wilde Liga.
Würde die FIBA das EL-Angebot umstandslos und klaglos übernehmen, wäre damit ja zugleich die komplette Anerkennung verbunden.Von daher ist dieses Angebot keines, bei der die EL auch nur ein Jota vom bisherigen Weg abweicht.
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naja, gibt die EL damit nicht den Europcup auf und legitimiert die Champions League als zweithöchsten Wettbewerb?
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naja, gibt die EL damit nicht den Europcup auf und legitimiert die Champions League als zweithöchsten Wettbewerb?
Nicht, wenn sie weiterhin die 40 besten Clubs Europas mit Wettbewerb versorgen will. Die passen nämlich nicht alle in die Euroleague, also muss es dann einen Eurocup geben.