Politische Meinungsäußerung / BBL-Regelwerk
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Ich sehe nicht, wo Holz persönliches Statement Respekt verlangt. Das ist für mich genauso notdürftig wie das Statement über die BBL vorher. Finde das sprachlich wirklich absolut daneben, so viele Relativierungne wie da drinstecken. Man akzeptiere und respektiere den Ausdruck persönlicher Betroffenheit? Wie wäre es damit, unmissverständlich klarzustellen, dass die BBL ihren PoC-Spielern den Rücken stärkt und dass Rassismus keinen Platz hat? Stattdessen ein “Auch wenn es eigentlich unnötig sein sollte, möchte ich lieber einmal zu viel als einmal zu wenig betonen, dass Vielfalt, Toleranz sowie Gewaltverzicht zentrale Werte innerhalb der easyCredit BBL und ihrer Clubs darstellen.” Also ist es EIGENTLICH unnötig? Nein, das ist es nicht! Das müsste an jedem Spieltag unter dem MagentaSport-Banner eingeblendet stehen! Dieser Konjunktiv mit dieser eigentlich-Einschränkung ist absoluter Käse. Dann noch “ohne mich rechtfertigen zu wollen”, woraufhin natürlich eine Rechtfertigung kommt. Stattdessen hätte man doch schreiben können: “Auch wenn das kommende Turnier eine enorme Belastung für usnere Organisation darstellt, ist dies niemals eine Rechtfertigung füßr so eine Aussage.” Selbst das wäre noch eine Rechtfertigung, aber deutlich direkter geschrieben.
Und ja, Menschen machen Fehler. Aber Holz hat der Liga damit einen Imageschaden erteilt, bei dem abzuwarten ist, wie langfristig er ist. Er hat nicht als Privatperson gesprochen, sondern als Repräsentant der Liga. Die Entschuldigung ist doch sowieso nur eine Formalität. Und ja, auch wenn Holz die BBL als Produkt sieht: gerade dann hat er das doch beschädigt. Den einzigen Vorteil, den die BBL hat, ist, dass sich außerhalb der Basketballbubble keiner für sie interessiert, auch wenn es jetzt mal einen größeren Empörungssturm gab.
Man tut außerdem so, als wenn Rassismus jetzt grade ein US-Ding sei. Der tagtägliche Rassismus in Deutschland wird ausgeblendet natürlich, einen Tag nach dem Mord an Walter Lübcke durch einen Neonazi. Das ist doch irre und stößt den Spielern komplett vor den Kopf.
Und ja, das schließt alle (nicht rechtswidrigen) Meinungen ein für mich. Die man ja nicht teilen muss - so funktioniert eben Meinungsfreiheit. Hass ist aber keine Meinung.
Wo ist die Grenze? Ich habe nur mal gegoogelt, und als erstes stach mir der häufig verwendete Slogan “No justice, no peace” ins Auge. Klar, es gibt sicher die, die das nur als laute und deutliche “Meinungsäusserung” betrachten. Und es gibt die, die es eben “handfester” interpretieren.
Meinetwegen: erlaubt alle politischen Äußerungen, die nicht strafrechtlich relevant sind. Diese Idee, man könnte einen Sport außerhalb des gesellschaftlichen Diskurses irgendwie leiten, ist hanebüchen. Dann outet sich der eine als Merkelsupporter, der andere trägt ein FCKAFD-Shirt, und der nächste äußert sich kritisch über Einwanderer. Wieso denn nicht, wenn sie so denken? Und ja, da wären einige Fälle bei, die ich selber absolut eklig fände, aber für mich hat ein Sportverband da nicht das Recht, einzugreifen. Ist aber jetzt meine Privatmeinung, bei der ich weiß, dass sie nicht alle teilen, was ich OK finde. Ist eine heikle Debatte. Man muss sich aber immer vor Augen halten: Sport ist nicht unpolitisch.
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So unromantisch es kling. Die BBL ist ein Produkt und der Eigentümer möchte darüber zurecht die Kontrolle haben, wie es sich darstellt. Die Spieler sind nicht die Eigentümer, sondern werden für den Teil, den sie zum Produkt beitragen sollen bezahlt.
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Das Statement das Holz letzte Nacht nachgeschoben hat wirkte dann doch deutlich verbindlicher und nachdenklicher als die kurze Mitteilung vom Nachmittag. Es bleibt abzuwarten welche Taten die BBL den Worten folgen lässt und wie der entstandene mediale Schaden eingedämmt werden kann aber gerade in diesem aufgeregten Zeiten sollte man bereit sein anzuerkennen wenn jemand einen Fehler zugibt. Wenn die Diskussion die auf unterschiedlichen Kanälen geführt wurde dazu beiträgt, dass die Liga hier zukünftig sensibler agiert und die Verantwortlichen vor Pressestatements etwas länger nachdenken war es im Ergebnis vielleicht gar nicht so schlecht.
Ich hoffe stark, dass Spiegel & Co jetzt auch ausführlich über den Sport in der BBL berichten und nicht nur über kommunikative Fehlleistungen der Geschäftsführung. -
Ich sehe nicht, wo Holz persönliches Statement Respekt verlangt.
er gesteht öffentlich einen fehler ein, statt ihn unter den tisch zu kehren oder gras drüber wachsen zu lassen. das hat seltenheitswert heutzutage. mir fallen auf anhieb führungspersönlichkeiten ein, die sich um kopf und kragen twittern oder menschen aufgrund ihrer vermeintlichen herkunft öffentlich diskrediteren oder ihnen aufgrund ihres geschlechts gern in den schritt packen würden oder gar wissenschaftler dazu auffordern, die mutmassliche wirksamkeit oraler oder intravenöser verabreichung von desinfektionsmitteln gegen das SARS‑CoV‑2 virus zu prüfen … gerade beim POTUS mit der fortlaufenden nummer 45 kann ich mich nicht entsinnen, jemals zu irgendeinem seiner fehltritte ein eingeständnis vernommen zu haben - was sicherlich nur der tendenziellen berichterstattung in deutschen leitmedien zuzuschreiben ist. vermutlich ist er ein ganz liebenswürdiger kerl mit gelben haaren.
eine große errungenschaft unserer christlich geprägten kultur wird mit dem wort “vergebung” ganz treffend beschrieben. dies entspringt der einsicht, das fehlbarkeit ganz grundsätzlich zu den menschlichen eigenschaften gehört. unsere gesamte kulturelle und technische entwicklung als menschheit basiert im wesentlichen auf irrtümern und dem versuch, diese zu vermeiden. die fähigkeit, fehler zu machen, diese einzugestehen und aus ihnen zu lernen, unterscheidet uns von vielen anderen lebewesen. wissenschaft basiert auf diesem prinzip!
ohne zweifel gibt es fehler, die der mehrheit unverzeihlich erscheinen - fehler, bei denen menschen zuschaden gekommen sind, stehen dabei ganz oben auf der liste. insbesondere, wenn diese fehler nicht mehr gutzumachen sind, bleibende schäden verursacht oder gar leben gefordert haben. das fängt schon bei tragischen autounfällen an, wie sie in der hektik des alltags von beinahe jedem von uns aus unachtsamkeit verursacht werden könnten.
aus meiner sicht ist der durch die äußerungen des herrn holz verursachte schaden überschaubar und reparabel. sein statement macht seine äußerungen nicht ungeschehen. aber er lamentiert auch nicht lange rum, sondern gesteht den fehler ein und bittet um verständnis. niemandem fällt ein zacken aus der krone, ihm diesen fehler zuzugestehen.
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Im Fußball ist jetzt etwas meiner Meinung nach Problematisches passiert.
Mit der Begründung: “Im konkreten Fall handelt es sich aber um gezielte Anti-Rassismus-Aktionen der Spieler, die sich damit für Werte starkmachen, für die der DFB ebenfalls steht und immer eintritt” werden die Spieler, die gegen die Ermordung (bin gegen Vorverurteilungen, aber hier spreche ich mal vor der Verurteilung von Mord) von George Floyd protestiert haben, nicht bestraft.So weit, so nachvollziehbar vom Bauchgefühl.
Wenn man aber genauer hinschaut, verteilt der DFB hier quasi Noten für weltanschauliche Statements. Er gibt vor bzw. genehmigt nachträglich, welche Äußerungen erlaubt sein sollen. Nämlich die, für die er zufällig auch irgendwie “eintritt”. Und wo die Beweislage klar scheint.
Allerdings behaupte ich mal, dass in einer aufgeklärten Gesellschaft im Jahr 2020 einige Werte mehr als “Nein zu Rassismus” absoluter Konsens sein sollten bzw. nicht mehr ernsthaft bestritten werden sollten:
- Nein zu Folter und Polizeigewalt
- Keine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung
- Chancengleichheit in der Bildung und bei der Gesundheitsversorgung
- Umweltschutz
- Religionsfreiheit (auch negative im Sinne des Nicht-Glaubens)
- Nein zu Krieg/militärischen Einsätzen, außer im Verteidigungsfall. Allgemein Nein zu Gewalt zur Durchsetzung von Ideologien und Weltanschauungen.
- Bekämpfung absoluter Armut, Ja zur staatlichen Fürsorge für Alle bezüglich der Grundbedürfnisse (Nahrung, Wohnen, Bildung).
Das mal so spontan, es gibt sicher mehr.
So. Wer vergibt da jetzt Noten, wer während eines Spiels wofür wie eintreten darf? Was ist mit Grenzfällen? Was ist, wenn es andere Länder betrifft? Was ist mit unklaren Fällen, wen_n_ die Tat nicht zufällig z.B. gefilmt wurde?
Um das zu vermeiden, finde ich ein allgemeines und generelles Verbot zu solchen Äußerungen während des Spiels verständlich und richtig. Als “mündige Athleten” können die Spieler außerhalb des Spielfelds auftreten, die Ligen und Verbände können sich mit gemeinsamen, abgestimmten Aktionen positionieren.
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Wenn da mal bei der BBL nicht bald Köpfe rollen… jemand hat das Interview mit der missverständlichen Aussage erst autorisiert, dann dauert es Stunden, bis man auf diesen unfassbaren (für BBL-Verhältnisse) Shitstorm reagiert, kommt dann mit einem halbgaren Statement von wegen “Naja, so wie ihr das versteht ist es ja gar nicht gemeint”, mit dem die Verantwortung für die Worte mehr oder weniger dem Leser zugeschrieben wird, ehe man spät in der Nacht mit einem zweiten Statement mal auf die Idee kommt, einen Fehler einzugestehen. Das Statement ist grundsätzlich okay, kommt aber eben gute 14 Stunden zu spät. Sorry, aber so schlecht wie die Aussage von Holz auch war, da versagt die Kommunikationsabteilung der BBL im Nachgang komplett.
Wow, da reagiert jemand innerhalb nicht einmal einen Tages und das ist nicht schnell genug. Sorry, aber nicht alle heute hängen rund um die Uhr an Twitter. Und gerade nach einer solchen Aussage braucht es auch ein bisschen Zeit, die richtigen Worte als Antwort zu finden. “14 Stunden zu spät” - sorry aber was manche für Erwartungen haben. Er hat seinen Fehler innerhalb von nicht einmal einen Tag eingesehen und klar geantwortet. Damit sollte man es auch mal gut sein lassen. Und vor allem ist das nicht viel zu spät und auch kein Grund, dass “Köpfe rollen” müssen. Er hat in dem Interview auf die formellen Regeln hingewiesen (die nun mal so sind) und hat eingesehen, dass dadurch eine komplett falsche Botschaft rüber kam. Mit dem 2. Statement hat er eindeutig klar gestellt, dass er sowie die Liga sich ganz klar gegen Rassismus positionieren. So werden wir es am Wochenende dann auch sehen.
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@jsb:
Ich vermute, dass die erste Aussage eher lauten sollte “Keinen US Wahlkampf während der Corona Play-Offs”. Zu behaupten, dass sei unglücklich ausgedrückt worden, wäre eine ziemliche Untertreibung …
Die erste Aussage, so wie sie auch von Spiegel Online zitiert wurde lautete:
“Für uns gilt wie im Fußball: Wir treiben Sport, und es gibt keine politischen Äußerungen in jedwede Richtung, da öffnen wir nicht die Tür”
Das halte ich sachlich für unproblematisch. Es ist nur eine Aussage, die zu einem schlechten Zeitpunkt kommt. Da sie angesichts der aktuellen Geschehnisse von Echauffierten negativ aufgefasst wird.
Wäre der US-Bürger nicht an der Aktion gestorben, hätte es keine Meldung darüber gegeben und das Thema Rassismus wäre nicht hochgekommen, obwohl die Behandlung des US-Bürgers nahezu identisch geblieben wäre. “Nur” der Todesfall öffnet uns die Augen.
Ich würde weitergehen und sagen: Ich glaube nicht mal der Todesfall an sich. “Hochgekocht” ist das Thema nur deshalb, da es in diesem Fall so ein “gutes” Video davon gibt (technisch klar, deutlich vernehmbare Stimmen und nah genug aufgenommen bzw. rangezoomt).
Der Rassismus den wir in den USA und auch in Deutschland erleben, geht oftmals von Personen aus, die Angst haben ihren persönlichen Lebensstandard an andere (Fremde) zu verlieren
Ich denke nicht, dass es in Deutschland ein grosses Rassismusproblem nicht. Eher eines mit Fremdenfeindlichkeit. Unabhängig davon muss man kein Rassist sein, um gegen Einwanderung zu sein.
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Ich denke nicht, dass es in Deutschland ein grosses Rassismusproblem nicht. Eher eines mit Fremdenfeindlichkeit. Unabhängig davon muss man kein Rassist sein, um gegen Einwanderung zu sein.
Beides gibt es und beides ist problematisch. PoC sind hier nur nicht so allgegenwärtig wie in den USA, aber es gibt doch mehr als genug Berichte von PoC in Deutschland, die auch von Alltagsrassismus berichten.
Eine richtige Entschuldigung sähe für mich übrigens so aus, dass man seine Organisation dahingehend sensibilisiert. Im gesamten Team der BBL GmbH gibt es keine einzige PoC, so eine Stelle in Art eines Diskriminierungsbeauftragten wäre doch was (nein, es muss kein Quotenausländer in der Organisation arbeiten, aber es macht eine Organisation glaubwürdiger, wenn dort auch PoC arbeiten).
Finde im Übrigen auch, das Antirassismus politisch ist. Alles, was in der Gesellschaft passiert, ist politisch. Das künstlich trennen zu wollen, ist für mich Irrsinn; genauso, wie man Sport von der Gesellschaft entkoppeln will (“unpolitischer Sport”).
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Wenn man aber genauer hinschaut, verteilt der DFB hier quasi Noten für weltanschauliche Statements. Er gibt vor bzw. genehmigt nachträglich, welche Äußerungen erlaubt sein sollen. Nämlich die, für die er zufällig auch irgendwie “eintritt”. Und wo die Beweislage klar scheint.
(…)
So. Wer vergibt da jetzt Noten, wer während eines Spiels wofür wie eintreten darf? Was ist mit Grenzfällen? Was ist, wenn es andere Länder betrifft? Was ist mit unklaren Fällen, wen_n_ die Tat nicht zufällig z.B. gefilmt wurde?Genau.
Wie wär’s mal mit einem Armenier, der gegen Aserbaidschan protestiert? Oder ein Befreiungstiger von Tamil Eelaam gegen den Rassismus der singhalesischen Mehrheit. Und darf Joshiko aus Bonn auch dazu aufrufen, frei und unabhängig von der Staatsgewalt zu denken?
Realistisch gesehen wäre ich allerdings gespannt, was passiert, wenn da jetzt ein Spieler gegen den US-Präsidenten schiesst (also fordert, diesen loszuwerden). Das ist klar politisch. Aber kommt man da jetzt aus der Nummer so raus, dass man tatsächlich diese Aussage mit Strafen sanktioniert? Würde mich nicht wundern, wenn dann ein Shitstorm derer hereinbricht, für die der Zweck alle Mittel (und auch die Aufgabe von Regeln) heiligt.
Im gesamten Team der BBL GmbH gibt es keine einzige PoC, so eine Stelle in Art eines Diskriminierungsbeauftragten wäre doch was (nein, es muss kein Quotenausländer in der Organisation arbeiten, aber es macht eine Organisation glaubwürdiger, wenn dort auch PoC arbeiten).
Ich brauch da weder einen Diskriminierungsbeauftragten noch eine PoC - und finde das auch alles nicht gut, so zu entscheiden. Genauso wie ja auch Frauenquoten gefordert werden, oder Universitäten und Städte/Gemeinden auch heute noch sogenannte “Frauenbeauftragte” haben.
So Organisationen sollen die Leute einfach unabhängig von ihrem Aussehen, Hautfarbe oder Geschlecht gleich behandeln, und fertig. Ohne sich zu sagen “Wir brauchen noch 'ne Frau und 'nen Schwarzen fürs Foto”. Oder “Spezialbeauftragte” für irgendwelche Gruppen. Ist für mich alles irgendwo zwischen Klientellobbyismus und Feigenblatttum.
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Das Statement, das Holz letzte Nacht nachgeschoben hat, wirkte dann doch deutlich verbindlicher und nachdenklicher als die kurze Mitteilung vom Nachmittag.
Beide Reaktionen sind für mich von Hilflosigkeit und Überforderung gekennzeichnet. Das zweite Statement war besser als das erste, aber um es mit Schulnoten zu sagen: was bringt der Unterschied zwischen “5” und “4 minus”, wenn man als BBL im PR-Bereich den Anspruch “2 plus und besser” haben sollte?
… aber gerade in diesem aufgeregten Zeiten sollte man bereit sein anzuerkennen wenn jemand einen Fehler zugibt.
Wer lesen will, wie selbstkritsches, relativierungsfreies Fehlerzugeben klingt, dem empfehle ich das Statement von Drew Brees zu seiner gestrigen Kommunikationsfehlleistung.
Alles sehr vergleichbar.
Persönlichkeit aus dem Sport äußert sich zur aktuellen Situation und greift dabei ins K…
Aufschrei.
Der eine windet sich und relativiert - der andere sagt “I take full responsibility and accountability”.
Statement Drew Brees -
Im Fußball ist jetzt etwas meiner Meinung nach Problematisches passiert.
Mit der Begründung: “Im konkreten Fall handelt es sich aber um gezielte Anti-Rassismus-Aktionen der Spieler, die sich damit für Werte starkmachen, für die der DFB ebenfalls steht und immer eintritt” werden die Spieler, die gegen die Ermordung (bin gegen Vorverurteilungen, aber hier spreche ich mal vor der Verurteilung von Mord) von George Floyd protestiert haben, nicht bestraft.So weit, so nachvollziehbar vom Bauchgefühl.
Wenn man aber genauer hinschaut, verteilt der DFB hier quasi Noten für weltanschauliche Statements. Er gibt vor bzw. genehmigt nachträglich, welche Äußerungen erlaubt sein sollen. Nämlich die, für die er zufällig auch irgendwie “eintritt”. Und wo die Beweislage klar scheint.
Allerdings behaupte ich mal, dass in einer aufgeklärten Gesellschaft im Jahr 2020 einige Werte mehr als “Nein zu Rassismus” absoluter Konsens sein sollten bzw. nicht mehr ernsthaft bestritten werden sollten:
- Nein zu Folter und Polizeigewalt
- Keine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung
- Chancengleichheit in der Bildung und bei der Gesundheitsversorgung
- Umweltschutz
- Religionsfreiheit (auch negative im Sinne des Nicht-Glaubens)
- Nein zu Krieg/militärischen Einsätzen, außer im Verteidigungsfall. Allgemein Nein zu Gewalt zur Durchsetzung von Ideologien und Weltanschauungen.
- Bekämpfung absoluter Armut, Ja zur staatlichen Fürsorge für Alle bezüglich der Grundbedürfnisse (Nahrung, Wohnen, Bildung).
Das mal so spontan, es gibt sicher mehr.
So. Wer vergibt da jetzt Noten, wer während eines Spiels wofür wie eintreten darf? Was ist mit Grenzfällen? Was ist, wenn es andere Länder betrifft? Was ist mit unklaren Fällen, wen_n_ die Tat nicht zufällig z.B. gefilmt wurde?
Um das zu vermeiden, finde ich ein allgemeines und generelles Verbot zu solchen Äußerungen während des Spiels verständlich und richtig. Als “mündige Athleten” können die Spieler außerhalb des Spielfelds auftreten, die Ligen und Verbände können sich mit gemeinsamen, abgestimmten Aktionen positionieren.
DFL, nicht DFB
Ansonsten ist da gar nichts kompliziert. Die erlauben, was ihnen passt und verbieten, was ihnen nicht passt. That’s it! Deren Firma, deren Regeln. -
Im Fußball ist jetzt etwas meiner Meinung nach Problematisches passiert.
Mit der Begründung: “Im konkreten Fall handelt es sich aber um gezielte Anti-Rassismus-Aktionen der Spieler, die sich damit für Werte starkmachen, für die der DFB ebenfalls steht und immer eintritt” werden die Spieler, die gegen die Ermordung (bin gegen Vorverurteilungen, aber hier spreche ich mal vor der Verurteilung von Mord) von George Floyd protestiert haben, nicht bestraft.So weit, so nachvollziehbar vom Bauchgefühl.
Wenn man aber genauer hinschaut, verteilt der DFB hier quasi Noten für weltanschauliche Statements. Er gibt vor bzw. genehmigt nachträglich, welche Äußerungen erlaubt sein sollen. Nämlich die, für die er zufällig auch irgendwie “eintritt”. Und wo die Beweislage klar scheint.
Allerdings behaupte ich mal, dass in einer aufgeklärten Gesellschaft im Jahr 2020 einige Werte mehr als “Nein zu Rassismus” absoluter Konsens sein sollten bzw. nicht mehr ernsthaft bestritten werden sollten:
- Nein zu Folter und Polizeigewalt
- Keine Diskriminierung aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Orientierung
- Chancengleichheit in der Bildung und bei der Gesundheitsversorgung
- Umweltschutz
- Religionsfreiheit (auch negative im Sinne des Nicht-Glaubens)
- Nein zu Krieg/militärischen Einsätzen, außer im Verteidigungsfall. Allgemein Nein zu Gewalt zur Durchsetzung von Ideologien und Weltanschauungen.
- Bekämpfung absoluter Armut, Ja zur staatlichen Fürsorge für Alle bezüglich der Grundbedürfnisse (Nahrung, Wohnen, Bildung).
Das mal so spontan, es gibt sicher mehr.
So. Wer vergibt da jetzt Noten, wer während eines Spiels wofür wie eintreten darf? Was ist mit Grenzfällen? Was ist, wenn es andere Länder betrifft? Was ist mit unklaren Fällen, wen_n_ die Tat nicht zufällig z.B. gefilmt wurde?
Um das zu vermeiden, finde ich ein allgemeines und generelles Verbot zu solchen Äußerungen während des Spiels verständlich und richtig. Als “mündige Athleten” können die Spieler außerhalb des Spielfelds auftreten, die Ligen und Verbände können sich mit gemeinsamen, abgestimmten Aktionen positionieren.
DFL, nicht DFB
Ansonsten ist da gar nichts kompliziert. Die erlauben, was ihnen passt und verbieten, was ihnen nicht passt. That’s it! Deren Firma, deren Regeln.Mit Verlaub: DFB, nicht DFL:
DFB: Keine Verfahren wegen Anti-Rassismus-Protesten
15.10 Uhr: Die Fußballprofis, die in der Bundesliga öffentlich gegen Rassismus protestiert hatten, erhalten keine Strafe vom DFB. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes entschied am Mittwoch, keine Verfahren gegen den Schalker Weston McKennie, die Dortmunder Jadon Sancho und Achraf Hakimi sowie den Gladbacher Marcus Thuram einzuleiten. -
Ich drück’s mal möglichst neutral aus: Zugute halten muss man Holz, dass er wie die BBL vermutlich grad richtig unter Dampf steht. Kauf ich ihm sofort ab. Das Ding ist dann halt, dass er als Funktionär spricht. Das kann je nach Situation sogar angemessen sein, aber in dem Falle wäre es die bessere Entscheidung gewesen, persönlicher zu antworten.
Nicht nachvollziehbar ist für mich allerdings, dass die BBL mit derart viel Anlauf auf diese Mine gesprungen ist, denn seit dem Fußballwochenende hätten sie sich auf diese Frage vorbereiten müssen. Da braucht man 'ne Sprachregelung und muss den Korridor für die Spieler definieren. Ums freundlich zu sagen: Vielleicht mal ein Seminar in Krisen-PR belegen. Das Know-how bräuchten sie eh für den Fall, dass z. B. das Turnier wegen Coronafällen abgebrochen werden muss. -
So unromantisch es kling. Die BBL ist ein Produkt und der Eigentümer möchte darüber zurecht die Kontrolle haben, wie es sich darstellt. Die Spieler sind nicht die Eigentümer, sondern werden für den Teil, den sie zum Produkt beitragen sollen bezahlt.
Die zu einem großen Teil aus ethnischen Minderheiten rekrutierten Spieler sollen also das mehrheitlich aus der weißen Mehrheitsgesellschaft kommende Publikum unterhalten, aber es bloß nicht mit irgendwelchen Hinweisen auf Rassismus und Diskriminierung behelligen, denen sie ausgesetzt sind. Das ist nicht unromantisch, sondern zynisch.
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So unromantisch es kling. Die BBL ist ein Produkt und der Eigentümer möchte darüber zurecht die Kontrolle haben, wie es sich darstellt. Die Spieler sind nicht die Eigentümer, sondern werden für den Teil, den sie zum Produkt beitragen sollen bezahlt.
Die zu einem großen Teil aus ethnischen Minderheiten rekrutierten Spieler sollen also das mehrheitlich aus der weißen Mehrheitsgesellschaft kommende Publikum unterhalten, aber es bloß nicht mit irgendwelchen Hinweisen auf Rassismus und Diskriminierung behelligen, denen sie ausgesetzt sind. Das ist nicht unromantisch, sondern zynisch.
Wahnsinn, was du für Brücken baust.
Wenn ich die von dir erkannten_„ethnische Minderheiten unterhalten weiße Mehrheitsgesellschaften“_ als Eigenschaft der BBL erkennen könnte, würde ich mich als Fan oder Zuschauer (Konsument) für einen Rassist halten. -
Die zu einem großen Teil aus ethnischen Minderheiten rekrutierten Spieler sollen also das mehrheitlich aus der weißen Mehrheitsgesellschaft kommende Publikum unterhalten, aber es bloß nicht mit irgendwelchen Hinweisen auf Rassismus und Diskriminierung behelligen, denen sie ausgesetzt sind. Das ist nicht unromantisch, sondern zynisch.
Wahnsinn, was du für Brücken baust.
Wenn ich die von dir erkannten_„ethnische Minderheiten unterhalten weiße Mehrheitsgesellschaften“_ als Eigenschaft der BBL erkennen könnte, würde ich mich als Fan oder Zuschauer (Konsument) für einen Rassist halten.Aber genau so ist es doch. Die Spieler sind zu einem großen Teil Afroamerikaner, und auch viele deutsche Spieler haben einen Migrationshintergrund. Die Fans, die ich in den Halllen und auf Magenta sehe, haben in der überwiegenden Mehrzahl keinen sichtbaren Migrationshintergrund und damit eine wesentlich geringere Wahrscheinlichkeit, Diskriminierungserfahrungen gemacht zu haben als diese Spieler. Sich dessen bewusst zu machen ist kein Rassismus.
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Die zu einem großen Teil aus ethnischen Minderheiten rekrutierten Spieler sollen also das mehrheitlich aus der weißen Mehrheitsgesellschaft kommende Publikum unterhalten, aber es bloß nicht mit irgendwelchen Hinweisen auf Rassismus und Diskriminierung behelligen, denen sie ausgesetzt sind. Das ist nicht unromantisch, sondern zynisch.
Wahnsinn, was du für Brücken baust.
Wenn ich die von dir erkannten_„ethnische Minderheiten unterhalten weiße Mehrheitsgesellschaften“_ als Eigenschaft der BBL erkennen könnte, würde ich mich als Fan oder Zuschauer (Konsument) für einen Rassist halten.Aber genau so ist es doch. Die Spieler sind zu einem großen Teil Afroamerikaner, und auch viele deutsche Spieler haben einen Migrationshintergrund. Die Fans, die ich in den Halllen und auf Magenta sehe, haben in der überwiegenden Mehrzahl keinen sichtbaren Migrationshintergrund und damit eine wesentlich geringere Wahrscheinlichkeit, Diskriminierungserfahrungen gemacht zu haben als diese Spieler. Sich dessen bewusst zu machen ist kein Rassismus.
Sehe ich auch so. In Deutschland ist das vielleicht nicht (mehr) so ausgeprägt, aber man kann sich ja mal die Berichte der ersten afroamerikanischen BB-Profis in Deutschland durchlesen. In den USA viel krasser mit dem “Gladiatorenkampf” Collegesport, wo insbesondere PoC die Hoffnung gemacht wird, sozialen Aufstieg (der ansonsten schwer bis unmöglich ist) durch sportliche Anstrengung zu erlangen. In Deutschland sieht man sowas ja noch eher beim Fußball, wo in der Nationalmannschaft nicht “klassisch deutsche” Spieler ja oft gesondert in der Kritik stehen (im deutschen BB wäre Dennis Schröder das Äquivalent dazu).
Aber nochmal zum “Produkt BBL”: wie ich shcon gesagt habe, hat Holz mit seiner Äußerung den Markenwert dieses Produkts mehr gemindert, als es einzelne Sportler mit politischen Äußerungen hätten machen können. Wenn Holz spricht, spricht er für die ganze Liga; spricht ein Spieler, spricht er vor allem für sich selbst (und beschädigt vor allem seine eigene Marke) und nur sekundär für den deutschen Basketball.
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Ein sehr gutes Interview von Johannes Thiemann zum Thema:
https://www.spiegel.de/sport/basketball/rassismus-und-polizeigewalt-basketball-nationalspieler-johannes-thiemann-von-alba-berlin-ueber-proteste-im-sport-a-4288065a-ed9c-4651-96da-30d5b5470994 -
Die zu einem großen Teil aus ethnischen Minderheiten rekrutierten Spieler sollen also das mehrheitlich aus der weißen Mehrheitsgesellschaft kommende Publikum unterhalten, aber es bloß nicht mit irgendwelchen Hinweisen auf Rassismus und Diskriminierung behelligen, denen sie ausgesetzt sind. Das ist nicht unromantisch, sondern zynisch.
Wahnsinn, was du für Brücken baust.
Wenn ich die von dir erkannten_„ethnische Minderheiten unterhalten weiße Mehrheitsgesellschaften“_ als Eigenschaft der BBL erkennen könnte, würde ich mich als Fan oder Zuschauer (Konsument) für einen Rassist halten.Aber genau so ist es doch. Die Spieler sind zu einem großen Teil Afroamerikaner, und auch viele deutsche Spieler haben einen Migrationshintergrund. Die Fans, die ich in den Halllen und auf Magenta sehe, haben in der überwiegenden Mehrzahl keinen sichtbaren Migrationshintergrund und damit eine wesentlich geringere Wahrscheinlichkeit, Diskriminierungserfahrungen gemacht zu haben als diese Spieler. Sich dessen bewusst zu machen ist kein Rassismus.
Für die Bewertung von Rassismus, ist es völlig unerheblich, wo die Mehrheit oder die Minderheit von Rassismus betroffen Menschen oder nicht betroffen Menschen ist. Es geht doch darum, ob ich anderer Eigentum nutze, um meine Meinung zu transportieren.
Sprühe ich ein Graffiti auf die Wand des Nachbarn, klebe ich es auf meinen Firmenwagen, schreibe ich es in Signatur meine dienstlichen emails oder plakatieren es Spieler bei einem offiziellen BBL Spiel. Ich glaube alle diese Formen der Meinungsäußerung sind problematisch, ohne Zustimmung des Eigentümers. Unberührt davon, ist doch die Meinungsfreiheit der Spieler. Nur weil ein Eigentümer die Nutzung durch andere nicht grundsätzlich in Ordnung findet, hat doch noch lange nicht zu bedeuten, das er anderer Meinung ist. Ich hoffe, dass die BBL eindeutig und klar ihre Positionen gegen Rassismus darstellt. Den Anspruch von Spielern, ihre Meinung über das Produkt BBL zu transportieren halte ich für übertrieben. Daran kann ich nichts zynisches erkennen. -
Ein sehr gutes Interview von Johannes Thiemann zum Thema:
https://www.spiegel.de/sport/basketball/rassismus-und-polizeigewalt-basketball-nationalspieler-johannes-thiemann-von-alba-berlin-ueber-proteste-im-sport-a-4288065a-ed9c-4651-96da-30d5b5470994Ja, sehr schade, was Herr Holz da völlig unnötig für einen Schaden angerichtet hat. Es wäre so einfach gewesen: Vor jedem Spiel des ersten Turniertags eine Schweigeminute und ein kurzes Statement der Kapitäne gegen Rassismus. So einfach hätte man ein Zeichen setzten können. Alle Aktionen der Liga, die jetzt durchgeführt werden, haben immer den bitteren Beigeschmack dass es einen Reaktion auf die Kritik war und nur zur Beruhigung der Gemüter durchgeführt wird. Ich habe das Gefühl, dass die Spieler durch die hölzrige Äußerung fast unter druck stehen was zu machen. Das Thema bewegt viele der Spieler auch ganz persönlich. Dazu schweigen ist für viele keine Option. Mit einer kollektiven Aktion der Liga ohne das unnötige Kommentar von Holz hätte man so auch Druck von den Spielern nehmen können. Meine persönliche Meinung: Ich finde Holz sollte seinen Hut nehmen. Ich weiß auch, dass das andere anders sehen, zu mal er seinen Fehler ja eingestanden hat. Aber ich finde er hat der Liga geschadet und sollte die Konsequenzen ziehen.
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Meine persönliche Meinung: Ich finde Holz sollte seinen Hut nehmen. Ich weiß auch, dass das andere anders sehen, zu mal er seinen Fehler ja eingestanden hat. Aber ich finde er hat der Liga geschadet und sollte die Konsequenzen ziehen.
Er hat etwas gesagt, dass inhaltlich durchaus vertretbar ist: nämlich (sinngemäss) dass die BBL grundsätzlich nicht politisch ist bzw. nicht Bühne politischer Auseinandersetzung sein soll.
Das ist nachvollziehbar und meines Erachtens ist es nicht nur „vertretbar“, sondern auch richtig. Und deshalb sollte man nicht zurücktreten müssen.
Es passt nur aktuell nicht in den Mainstream des Diskurses.
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Es passt nur aktuell nicht in den Mainstream des Diskurses.
Hand aufs Herz: Machst du die Validität einer Position daran fest, ob du sie einem arbiträr definierten Mainstream zuordnen kannst?
Das machen leider viel zu viele…
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Eines sollte doch klar sein: einen Fehler eingestehen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein Zeichen von Stärke. Genau die hat Holz gezeigt. Es war allerdings auch die einzige, denn seine erste Aussage war einfach völlig fehl am Platz. Er hätte sich auf diese Thematik vorbereiten können und einstellen müssen. In anderen Bereichen war ja dieses Thema bereits relevant. Aber es ist alles letztendlich halb so schlimm, denn in die Zeitungen wickelt man mittlerweile wieder Fische ein, und kein Mensch außer im Basketball redet mehr darüber.
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Eintreten gegen Rassismus ist nicht politisch wie z.B. Wahlwerbung für eine Partei
…weil es ja keine rassistischen Parteien, Politiker oder Politik gibt? Deshalb protestieren auch keine vor dem Weissen Haus?
Der Übergang ist fliessend: Man kann ziemlich unpolitisch gegen Rassismus und für gegenseitigen Respekt eintreten. Wenn man dagegen ein staatliches “System” oder seine Repräsentanten abschaffen oder ändern will, dann ist das natürlich eine ziemlich politische Forderung.@Vargas11:
Bisschen komisch, dass die Spieler es dann nicht auf eigene Initiative dürfen.
Holz hat sich auch nicht gegen “Eintreten gegen Rassismus” ausgesprochen - sondern gegen politische Statements.
Hand aufs Herz: Machst du die Validität einer Position daran fest, ob du sie einem arbiträr definierten Mainstream zuordnen kannst?
Nein, ich ja gerade nicht.
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Meine persönliche Meinung: Ich finde Holz sollte seinen Hut nehmen. Ich weiß auch, dass das andere anders sehen, zu mal er seinen Fehler ja eingestanden hat. Aber ich finde er hat der Liga geschadet und sollte die Konsequenzen ziehen.
Er hat etwas gesagt, dass inhaltlich durchaus vertretbar ist: nämlich (sinngemäss) dass die BBL grundsätzlich nicht politisch ist bzw. nicht Bühne politischer Auseinandersetzung sein soll.
Das ist nachvollziehbar und meines Erachtens ist es nicht nur „vertretbar“, sondern auch richtig. Und deshalb sollte man nicht zurücktreten müssen.
Es passt nur aktuell nicht in den Mainstream des Diskurses.
Ich werde nicht auf das “Mainstream” Argument eingehen, oder die Statuen der BBL. Ich finde, es hat sich geziegt, dass Holz der Situation und seinem Amt einfach nicht gewachsen ist. Hier eins von 100.000 Dingen die er hätte sagen können:
“Die Situation in den USA bewegt viele unserer Spieler und es muss besonders schwer für unsere US Amerikanischen Spieler sein, getrennt von ihren Familien sich auf den Sport zu konzentrieren. Als Ligaverantwortliche suchen wir den Dialog mit den Spielern, und suchen nach Möglichkeiten, gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.”
Die Kernaussage: Wir nehmen die Wut, Trauer und Sorgen der Spieler ernst. Versuchen diesem einen Rahmen zu geben. Keine Aussage über die Regeln, und mögliche Strafen. Kein Journalist hätte hier nachgebohrt. Wenn ja, hätte manden Satz in andere Form wiederholen können.
Warum ich das so wichtig finde: Man hat den Spielern die Möglichkeit genommen ein Zeichen zu setzten und sich dann auf das Spiel zu konzentrien. Jede Aktion, die jetzt von der Liga kommt kann mannach der ersten nicht mehr für vollnehmen. Jetzt stehen die Spieler fast unter Zugzwang zu portestieren und zwar ausserhalb von dem was die Liga ihnen anbietet (Siehe Tweet von Peer, der wohl vielen Spielern aus der Seele spricht).
Ich leite von dem Was Holz gesagt hat, nichts über seine persönliche Einstellung ab, noch mache ich ihm den Vorwurf, dass er die Regeln korrekt zitiert hat. Ich werfe ihm mangelnde Leadership Kompetenz vor. I nso einer Situation sollte er doch ein Gespür haben für die Stimmung der Mitarbeiter seiner Organisation. -
Meine persönliche Meinung: Ich finde Holz sollte seinen Hut nehmen. Ich weiß auch, dass das andere anders sehen, zu mal er seinen Fehler ja eingestanden hat. Aber ich finde er hat der Liga geschadet und sollte die Konsequenzen ziehen.
Er hat etwas gesagt, dass inhaltlich durchaus vertretbar ist: nämlich (sinngemäss) dass die BBL grundsätzlich nicht politisch ist bzw. nicht Bühne politischer Auseinandersetzung sein soll.
Das ist nachvollziehbar und meines Erachtens ist es nicht nur „vertretbar“, sondern auch richtig. Und deshalb sollte man nicht zurücktreten müssen.
Es passt nur aktuell nicht in den Mainstream des Diskurses.
[…] Ich werfe ihm mangelnde Leadership Kompetenz vor. I nso einer Situation sollte er doch ein Gespür haben für die Stimmung der Mitarbeiter seiner Organisation.
Ich sehe das auch so.
Im Grunde hat er gesagt: “Shut up and dribble!” und nur das fatale Echo hat ihn zu seinen nachgeschobenen Statements gezwungen. Das dann auch noch als “Stärke” verkaufen zu wollen (@maxdienase) ist lächerlich, grotesk …
Wenn es zwei Wege gibt und du entscheidest dich für den falschen und holst dir eine blutige Nase - ist es dann ein Zeichen von Intelligenz/Stärke wenn du umdrehst und den zweiten, richtigen Weg gehst?
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Meine persönliche Meinung: Ich finde Holz sollte seinen Hut nehmen. Ich weiß auch, dass das andere anders sehen, zu mal er seinen Fehler ja eingestanden hat. Aber ich finde er hat der Liga geschadet und sollte die Konsequenzen ziehen.
Er hat etwas gesagt, dass inhaltlich durchaus vertretbar ist: nämlich (sinngemäss) dass die BBL grundsätzlich nicht politisch ist bzw. nicht Bühne politischer Auseinandersetzung sein soll.
Das ist nachvollziehbar und meines Erachtens ist es nicht nur „vertretbar“, sondern auch richtig. Und deshalb sollte man nicht zurücktreten müssen.
Es passt nur aktuell nicht in den Mainstream des Diskurses.
[…] Ich werfe ihm mangelnde Leadership Kompetenz vor. I nso einer Situation sollte er doch ein Gespür haben für die Stimmung der Mitarbeiter seiner Organisation.
Ich sehe das auch so.
Im Grunde hat er gesagt: “Shut up and dribble!” und nur das fatale Echo hat ihn zu seinen nachgeschobenen Statements gezwungen. Das dann auch noch als “Stärke” verkaufen zu wollen (@maxdienase) ist lächerlich, grotesk …
Wenn es zwei Wege gibt und du entscheidest dich für den falschen und holst dir eine blutige Nase - ist es dann ein Zeichen von Intelligenz/Stärke wenn du umdrehst und den zweiten, richtigen Weg gehst?
Sorry, aber die Ignoranten seid Ihr. Ihr wollt politische Meinungsäußerungen im Sport erlauben, ignoriert aber völlig, dass man dann nicht zwischen gewünschten und unerwünschten (Saibou, Eishockey-Zengerle) einfach so unterscheiden kann, weil es ansonsten Zensur gibt, was das Gegenteil von Meinungsfreiheit ist. Den Spielern darf und soll nicht die Meinung verboten werden, aber wenn sie im Trikot, also quasi der Uniform ihres Arbeitgebers, auftreten, dann sollen sie bitte schön auf politische Stellungnahmen verzichten. Das ist absolut normal und vollkommen gewöhnlich für jeden abhängig Beschäftigten. Du kannst an Deinem Arbeitsplatz auch nicht ständig Deine eigene Privatdemo veranstalten und insbesondere damit jeden Kunden noch behelligen.
Holz versucht den Spin umzudrehen und hat jetzt eine Stellungnahme der BBL gegen Rassismus veröffentlicht:
…-BBL.de: UNITEDAGAINSTRACISM. Die easyCredit BBL setzt beim Final-Turnier 2020 ein Zeichen gegen RassismusDas ist grundsätzlich legitim, so in Ordnung, inhaltlich IMHO zu begrüßen und zu unterstützen. Ich halte es aber weiterhin absolut für richtig, dass Spieler, Offizielle, aber auch Fans (kann ich an türkische ultrAslans in der MBA erinnern, die für die Vereinigung aller Turkvölker bis in die Mongolei als Großtürkei plakatierten. Weiß nicht, ob alle Spieler und Offizielle von Galatasaray auch diese Idee für unterstützenswert hielten?) persönliche politische Meinungen untersagt werden. Mit Social Media haben die Spieler genügend Raum und Publikum, um ihre Privatmeinungen unters Volk zu streuen und wie Saibou ihren Unfug in die Welt zu posaunen.
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Das war einfach dämlich und total unnötig das er sich so geäußert hat. Und das kann man ihm auch vorwerfen.
Trotzdem finde ich es in der heutigen Zeit gut das man auch Fehler eingesteht. -
Meine persönliche Meinung: Ich finde Holz sollte seinen Hut nehmen. Ich weiß auch, dass das andere anders sehen, zu mal er seinen Fehler ja eingestanden hat. Aber ich finde er hat der Liga geschadet und sollte die Konsequenzen ziehen.
Er hat etwas gesagt, dass inhaltlich durchaus vertretbar ist: nämlich (sinngemäss) dass die BBL grundsätzlich nicht politisch ist bzw. nicht Bühne politischer Auseinandersetzung sein soll.
Das ist nachvollziehbar und meines Erachtens ist es nicht nur „vertretbar“, sondern auch richtig. Und deshalb sollte man nicht zurücktreten müssen.
Es passt nur aktuell nicht in den Mainstream des Diskurses.
[…] Ich werfe ihm mangelnde Leadership Kompetenz vor. I nso einer Situation sollte er doch ein Gespür haben für die Stimmung der Mitarbeiter seiner Organisation.
Ich sehe das auch so.
Im Grunde hat er gesagt: “Shut up and dribble!” und nur das fatale Echo hat ihn zu seinen nachgeschobenen Statements gezwungen. Das dann auch noch als “Stärke” verkaufen zu wollen (@maxdienase) ist lächerlich, grotesk …
Wenn es zwei Wege gibt und du entscheidest dich für den falschen und holst dir eine blutige Nase - ist es dann ein Zeichen von Intelligenz/Stärke wenn du umdrehst und den zweiten, richtigen Weg gehst?
Bevor Du mir mit Ingoranz vorwirfst, eine Frage: Hast Du überhaupt gelesen, was ich geschrieben habe??