Kader Telekom Baskets Bonn 2018/2019
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Das war gestern echt eine reife Leistung und für mich eines der schönsten Live-Spiele seit längerem.
Ein großes Lob an den Coaching Staff für die Spielvorbereitung, da wurde die Schwäche des Gegners richtig erkannt (Ausfall von Alexander + 4 Spiele in 10 Tagen) und entsprechend reagiert (Immer extrem schnell wenn es geht, und die größte Aufstellung eines Bonner Teams seit langem (Starting five mit Jackson, Bircevic, Bartolo, Hanlan und DiLeo) . Beides hat sich über die Distanz des Spieles ausgezahlt. Insbesondere nach der Halbzeit haben wir mit unheimlich viel Tempo gespielt, und sind bei jeder sich bietenden Gelegenheit gerannt und haben den schnellen Abschluss gesucht.
Schön zu sehen dass das Team auch diese Facette spielen kann. Auch schön, dass die “Sorgenkinder” Hanlan, Linhart und Bircevic alle drei ein sehr gutes Spiel gemacht haben. Hanlan bringt mit seinem Zug zum Korb eine Dimension in unser Spiel die wir ansondetn wenig haben (ausgenommen vielleicht DiLeo) und Bircevic ist auf der Vier offensichtlich sowohl offensiv, als auch defensiv viel besser aufgehoben als auf der Fünf… Linhard ist einfach ein echt guter Spielmacher, der sich nicht aus der Ruhe bringen lässt, auch wenn sein Wurf immer noch unkonstant ist.
Auch schön zu sehen, dass es im Verlauf des Spieles gelungen ist die Verteidigung immer mal wieder anzupassen, einmal nachdem uns Rice und Zisis in den Anfangsminuten mit ihrer “Penetration und dann Pass in die Ecke für den Dreier” ziemlich auseinandergenommen haben, und dann nachdem wir die zwei Dreier von Hickmalnn gegen die Zone kassiert haben. Jedes Mal hat O’Shea eine Auszeit genommen, und danach war der Spuk auch vorbei.
Auf der anderen Seite müssen wir auch auf dem Boden der Tatsachen bleiben, Bamberg war angeschlagen und müde, und der Sieg bedeutet sicht, dass wir die häufiger schlagen können. Es ist schon der absolute Hammer, was sich in der Liga an der Spitze für eine Qualität angesammelt hat. Ein Fest dem Kollegen Rice bei der Arbeit zusehen zu dürfen, das ist schon ganz großes Tennis was der spielt. -
Wieder ein Spieltag in den Büchern und für mich sind mit Bayreuth und Lubu zwei weitere Konkurrenten aus dem Playoff-Rennen (Rennen um Platz 6.) rausgefallen.
Bonn: aktuell 15 Siege
Heim: Frankfurt, Jena, München
Auswärts: Bremerhaven, Bayreuth, Braunschweig, Würzburg, Berlin
Endergebnis 20 SiegeWürzburg: Aktuell 15 Siege
Heim: Vechta, Bonn
Auswärts: Ulm, Oldenburg, Bayreuth, Alba, Bamberg
Endergebnis 16 SiegeUlm: Aktuell 14 Siege
Heim: Würzburg, Oldenburg, Bayreuth, Vechta
Auswärts: Crailsheim, Frankfurt, Göttingen, Bayern
Endergebnis 19 SiegeBraunschweig: Aktuell 13 Siege
Heim: Göttingen, Bremerhaven, Bonn, Frankfurt, Bayreuth
Auswärts: Bayern, Bremerhaven, Bamberg, MBC
Endergebnis 19 SiegeLegende: Sieg, Niederlage
Ich sehe unser Restprogramm durchaus noch als schwierig an und ob wir es schaffen können in Braunschweig zu gewinnen erscheint mir noch fraglich. Dann vieleicht eher in Bayreuth. Würzburg kriegt es jetzt extrem Dicke, die nächsten drei sind, in Ulm, in Oldenburg, und zu Hause gegen Vechta.dann in Bayreuth und dann in Berlin. Damit gewinnen die m.E. maximal eines ihrer nächsten 5 Spiele und sind gegen uns dann schon lange raus aus dem Rennen, oder aber die bekommen einen unfassbaren Lauf und gewinnen 2, oder drei aus diesen Spielen, dann wird das noch ein ganz enges Ding gegen die…
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Eine Frage, die mich schon seit Jahren beschäftigt, ist bei uns die Situation des Back-ups auf der 1. Ich bin ja kein Trainer, habe auch nie aktiv Basketball gespielt, deswegen würde mich da die Meinung auch von Praktikern interessieren:
Wir hatten auf der 1 in den vergangenen Jahren neben, nun ja, Rollenspielern auch einige vielversprechende bis gute Spieler, die sich aber gefühlt eher “unter Wert” schlugen. Ähnliches hatten wir vor kurzem noch mit Hanlan, der dann gestern ein blitzsauberes Spiel abgeliefert hat. Ist es so schwierig für Pointguards, als Backup zu agieren? Ist das Spiel dann womöglich zu sehr auf den Starter ausgelegt und der zweite Mann hat Probleme, sich in diese Rolle hineinzufinden oder sie passt gar nicht zu ihm? Auch Mickey McConnell hatte bei uns eine durchwachsene Saison, die zumindest nicht auf dem Niveau war, das er später in Frankreich zeigte. Weswegen er dann auch von Oldenburg als Starter verpflichtet wurde. Trinchieri hat von ihm sehr respektvoll gesprochen, aber für uns Fans war er, glaube ich, eher okay. Und hinter Jordan war sowieso kein Platz für niemanden. Was aber womöglich auch an seinem eigenen Anspruch lag, Lenker und Denker des Teams zu sein. Als damals Mathias Fischer bei Amtsantritt ankündigte, keiner solle über 25 Minuten spielen, war mein erster Gedanke: Na, ob er das wohl schon mit Jordan abgesprochen hat?
Aber unabhängig von Jordan: Ist die Rolle des Backups auf der 1 so undankbar? -
Für ein Playoff-Viertelfinale gegen Vechta spricht eigentlich nichts, auch wenn es aus Bonner Sicht schön wäre.
Die ersten drei Plätze werden sicher an München, Berlin und Oldenburg gehen. Die Baskets werden bestenfalls auf 6 einkommen. Das bedeutet, dass wir uns mit einem der drei genannten Teams auseinandersetzen müssen, gegen die die Baskets bislang extrem schlecht ausgesehen haben.
Insofern kommt die beste Saisonleistung gestern leider zu spät, um daraus noch Kapital zu schlagen.
Bleibt zu hoffen, dass das Team sich weiter steigert und die Außenseiterrolle gegen eines der drei überragenden Teams zu nutzen versteht. -
Eine Frage, die mich schon seit Jahren beschäftigt, ist bei uns die Situation des Back-ups auf der 1. Ich bin ja kein Trainer, habe auch nie aktiv Basketball gespielt, deswegen würde mich da die Meinung auch von Praktikern interessieren:
Wir hatten auf der 1 in den vergangenen Jahren neben, nun ja, Rollenspielern auch einige vielversprechende bis gute Spieler, die sich aber gefühlt eher “unter Wert” schlugen. Ähnliches hatten wir vor kurzem noch mit Hanlan, der dann gestern ein blitzsauberes Spiel abgeliefert hat. Ist es so schwierig für Pointguards, als Backup zu agieren? Ist das Spiel dann womöglich zu sehr auf den Starter ausgelegt und der zweite Mann hat Probleme, sich in diese Rolle hineinzufinden oder sie passt gar nicht zu ihm? Auch Mickey McConnell hatte bei uns eine durchwachsene Saison, die zumindest nicht auf dem Niveau war, das er später in Frankreich zeigte. Weswegen er dann auch von Oldenburg als Starter verpflichtet wurde. Trinchieri hat von ihm sehr respektvoll gesprochen, aber für uns Fans war er, glaube ich, eher okay. Und hinter Jordan war sowieso kein Platz für niemanden. Was aber womöglich auch an seinem eigenen Anspruch lag, Lenker und Denker des Teams zu sein. Als damals Mathias Fischer bei Amtsantritt ankündigte, keiner solle über 25 Minuten spielen, war mein erster Gedanke: Na, ob er das wohl schon mit Jordan abgesprochen hat?
Aber unabhängig von Jordan: Ist die Rolle des Backups auf der 1 so undankbar?Ich glaube, dass es grundsätzlich für Vereine wie Bonn , also in der breiten Mitte, schwer ist die “Backups” zu besetzen.
Die Kohle reicht nicht für 10 gleichwertige Spieler. Man versucht daher einen guten Kompromiss auf möglichsten vielen Positionen zu finden. Das sorgt dafür, dass man statt einen Spieler mit Level 99 und einen mit Level 50 zwei a 75- 80 verpflichtet. Dafür hat man dann eben etwas mehr Eingewöhnung, etwas weniger Konstanz, etwas weniger Erfahrung um mit bestimmten Situationen umzugehen. Oder Spieler die zwei Positionen abdecken müssen (wie bei Curry).Darüberhinaus ist natürlich der PG oft der Kopf, Lenker und Denker der Mannschaft. Der muss wissen welches Tempo kann die Mannschaft, welches Tempo braucht die jeweilige Spielsituation oder welche Stärke gilt es in welchem Moment auszuspielen. Ganz zu schweigen von Laufwege, Rotationen und Systeme.
Ich kann mir daher schon gut vorstellen, dass es für einen Backup, insbesondere einen ohne Vorbereitung, schwer ist da reinzufinden. Vorallem wenn dieser jemand noch recht jung bzw wenig Erfahrung mit verschiedenen Teams und verschiedenen Situationen hat.
Dazu kommen noch Dinge wie
- Erwartung der Fans an Schlüßelpositionen wie PG oder C
(Webb z.B. spielt mega unkonstant. Typisch Rookie eben. Gut möglich, dass er nächste Saison explodiert - fliegt aber irgendwie unterm Radar). Auch ist es vermeintlich einfacher einen PG zu beurteilen (Punkte, Vorlagen und Turnover). - die persönlichen Umstände (mindset) des Spielers.
Was mich gewundert hat, dass ein Spieler wie Bircevic mit solch einer Erfahrung recht lange gebraucht hat. Da sieht man aber eben auch, was passiert, wenn ein erfahrener Spieler eine unzufriedene Saison spielt, den Verein wechselt und eine Rolle und Position spielen muss, die er eigentlich nicht kann, an die hohe Erwartungen geknüpft sind und wohlmöglich sich die Mannschaft auch auf den neuen einstellen muss. Das Spacing dürfte unter Jackson/ Bircevic ein ganz anderes sein als unter Subotic/Bircevic. Selbst mit Breunig ist ein anderes als mit Jackson oder Subotic.
- Erwartung der Fans an Schlüßelpositionen wie PG oder C
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In Antwort auf @Langer_Eugen folgen meine Gedanken.
Vorab ein tl;dr: Baskets gestalten den Kader “moderner”, weg von klassischen Spielpositionen hin zu Rollentypen. Das Spielsystem passte aber nicht so ganz dazu, insofern haben sich die Spieler z.T. schwer getan. Zudem müssen wir bei unserem Budget mMn darauf spekulieren, dass Spieler hier neue Rollen hinbekommen (was sie nicht immer tun). Zu guter Letzt ein Plädoyer dafür, in Fankreisen die Akzeptanz weiter voran zu treiben, dass sich Basketball verändert und ein PG nicht immer das “Gehirn” eines Teams sein muss, um Spieler vielleicht “gerechter” zu beurteilen.
@Langer_Eugen:Ist es so schwierig für Pointguards, als Backup zu agieren? Ist das Spiel dann womöglich zu sehr auf den Starter ausgelegt und der zweite Mann hat Probleme, sich in diese Rolle hineinzufinden oder sie passt gar nicht zu ihm?
Ich greife mir diesen Satz mal raus und knüpfe daran an. Was du hier ansprichst, ist ja gerade eine Frage der Teamkomposition und irgendwo auch der Spielphilosophie. Ist der PG tatsächlich der Denker und Lenker oder hat man bspw. auf anderen Positionen Spieler, die diese Rolle einnehmen können (Linhart, Sikma, Bray, …). Suche ich zwei gleiche bzw. möglichst ähnliche Spielertypen, die sich dann die gleiche Rolle teilen? Oder suche ich zwei Spieler, die sich gegenseitig ergänzen? Darüber hinaus geht der Trend dahin, die strikte Positionstrennung mehr und mehr aufzulösen, sodass es nicht mehr “den Point Guard” gibt, sondern eigentlich nur noch Guards (den Frontcourt lasse ich hier mal außer Acht, da lassen sich seit die größten Spieler auf dem Feld angefangen haben, Dreier zu werfen, ähnliche Veränderungen feststellen). Auch in der Ausbildung junger Spieler geht man weg davon, bspw. einen großen 14-Jährigen ab dem Alter auf das Innenspiel zu trimmen, weil man nicht zu 100% weiß, wie sich die Kids entwickeln.
In meinen Augen ist Bonn in diesem Trend noch ein Team, das (vielleicht auch traditionell bedingt?) gerne mit einem “klassischen” Center (= ohne Wurf) und einem “klassischen” PG spielt, wobei sich die Zusammenstellung durchaus schon in die Richtung bewegt, in die sich der Basketball insgesamt entwickelt. Hier haben uns Spieler wie Ensminger, Gamble, Jordan und Lawrence in der jüngeren Vergangenheit geprägt und neue Spieler werden in meinen Augen von großen Teilen der Fangemeinde auch noch an solchen Spielerprofilen gemessen.
Zurück zu deinem Post: Ich denke tatsächlich, dass du mit deinen als Fragen formulierten Thesen durchaus nicht so weit daneben liegst. Wir haben in den letzten Jahren mit Jordan, Lawrence und Mayo prägende Spieler auf der PG-Position gehabt, die natürlich nicht alle gleich sind, aber ähnlich dominant gespielt haben. Das lässt zum einen wenig Spielzeit, zum anderen wenig Geld für einen Spieler dahinter, sodass die Priorität klar auf diesen Dreien als Starter lag bzw. liegt. Mayo war so ein bisschen der Wechsel weg vom Pass-First-Spieler, seine Stärke ist das Scoring. Ihm hat man diverse andere Guards an die Seite gestellt und am Anfang haben wir uns alle bitterlich über Mayos Assist-Werte beklagt und bei der Verpflichtung auch gemutmaßt, dass er ggf. der Backup mit weniger Minuten sein könnte. Er funktioniert am besten mit einem Spieler, der ihm die Assist-Rolle abnimmt; als dieser Counterpart hat sich über die vergangenen Jahre DiLeo entpuppt, der aber in diese Rolle auch reinwachsen musste und sie regelmäßig zu Saisonbeginn weggenommen bekommen hat und wieder von der Bank kam. Dass man für James, der als Scorer neben Hanlan in der zweiten Fünf auch schlecht funktioniert hat, weil Hanlan auch kein Spieler ist, der lieber passt als wirft, jetzt mit Linhart einen Spieler nachverpflichtet hat, dessen Stärke ähnlich wie DiLeos weniger im Scoring, sondern mehr in der Spielorganisation liegt, spricht für mich dafür, dass man dieses Problem erkannt hat. Linhart ist für mich vom Anforderungsprofil her unser Backup PG, wird aber überall als SF geführt (das meine ich mit Positionen auflösen).
Ich habe den Eindruck (und halte das auch für sehr richtig), dass die Baskets seit dem Umbruch nach der Seuchensaison etwas davon weggegangen sind, dieser “alten” Auffassung zu folgen, dass der PG der klassische Spiellenker ist und drumherum spielen die anderen (z.B. der Werfer auf SG), sondern mehr dazu übergehen, Rollen zu suchen, die einander soweit ergänzen, dass jeder auf dem Feld Aufgaben übernehmen kann, die seinen Stärken entsprechen: Mayo ist auf dem Papier unser Starting PG, aber er ist nicht derjenige, der unser Spiel hauptsächlich strukturiert. Das macht DiLeo und das macht DiLeo sehr gut. Natürlich kreiert auch Mayo mal ein paar Angriffe im Spiel; das ist auch gut so, sonst wären wir ausrechenbar und es gibt unserem Spiel eine gewisse Vielseitigkeit, die man einfach braucht. Auch Hanlan ist nicht der Spieler, der hauptsächlich für die Struktur zuständig ist, sondern eher dafür, den Korb zu attackieren und mal ein paar Würfe reinzuschmeißen. Den Orga-Job, ganz grob gesprochen, macht Linhart neben DiLeo. Dass wir in dieser Saison so viel Fluktuation im Kader hatten, ist sicherlich einer der Hauptgründe dafür, dass das alles Zeit gebraucht hat, um sich einzuspielen. Der andere Hauptgrund, den ich für die von dir angesprochene Beobachtung halte, ist, dass wir auf der einen Seite immer mehr einen Kader zusammengestellt haben, der auf Vielseitigkeit baut und von Rollenverständnissen auf dem Feld ausgeht statt von positionsspezifischen Anforderungen, aber nicht das Spielsystem hatten, um das entsprechend zu nutzen. Die Tatsache, dass DiLeo und Mayo so gut harmonieren, aber DiLeo trotzdem von Krunic zu Beginn jeder Saison von der Bank kam (korrigiert mich, wenn ich falsch liege), ist für mich ein Indiz für diese Aussage. Wir müssen, aufgrund unseres Budgets, natürlich Kompromisse eingehen, wie @tr1bun schon geschrieben hat, und stellenweise vielleicht auch einfach darauf spekulieren, dass wir Spieler hier in Rollen stecken, die für sie neu sind, aber in die sie hereinwachsen. Das geht manchmal auf (Beispiel DiLeo) und manchmal nicht (Beispiel Curry, Beispiel James).
Last but not least (wohlwissend, dass eine Generalisierung folgt, die nicht allen gerecht wird): Das Verständnis und die Akzeptanz, dass z.B. ein PG eben nicht immer der Denker und Lenker des Spiels sein muss, wächst nach vielen Jahren Jordan und Lawrence, die dieses Anforderungsprofil eben erfüllt haben, inzwischen in der Bonner Fangemeinde, aber es ist auch noch nicht bei allen angekommen. Anderes Beispiel: Zubcic war vergangene Saison ein Spieler, der eigentlich ein Shooting Guard im Körper eines Power Forwards war und wir haben hier sein fehlendes Inside-Spiel bemängelt, weil das zu einem “klassischen” Power Forward doch irgendwie dazu gehört. Insofern würde ich dafür plädieren, dass wir als Fans uns weiter diese Entwicklung vor Augen halten, die eben in den letzten Jahren kontinuierlich auch in der BBL ankommt, und versuchen, Spieler mehr nach ihren Rollen zu beurteilen statt sie an dem zu messen, was wir als “klassisches” Anforderungsprofil für die Position im Kopf haben, die mit zwei Kürzeln hinter dem Spielernamen auf den Kaderseiten geführt wird.
Soweit meine Gedanken, ich freue mich über andere Meinungen.
Sorry für den mal wieder sehr langen Post. -
@Maethorath: Tatsächlich ein sehr langer, aber eben auch ein wirklich guter Beitrag, der mit meinem Ansatz sehr einher geht. Spieler nach Rollen und nicht mehr nach größenbedingten Positionen zu kategorisieren und zu beurteilen erleichtert das allgemeine Verständnis im heutigen Basketball mMn enorm.
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Sorry für den mal wieder sehr langen Post.
Ja, echt schlimm. Immer diese exzellent geschriebenen und gut verständlichen Posts von Dir. Das hält doch keiner aus!
Und jetzt im Ernst: Solche Beiträge, wie sie hier auf den letzten Seiten (nicht nur von Dir) zu lesen sind, sind ein Genuss. Danke dafür! -
Meines Erachtens bleibt die Frage offen wieso bei Bonn der Backup PG einen underpeformenden Eindruck hinterlässt.
Ich bin mir im Übrigen nicht sicher, ob Bonn es sich leisten kann, den modernen Basketball zu interpretieren.
Einige klassische Rollen lassen sich nicht auflösen oder gar einkaufen.
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Meines Erachtens bleibt die Frage offen wieso bei Bonn der Backup PG einen underpeformenden Eindruck hinterlässt.
In meinen Augen:
- Spieler werden in Rollen gesteckt, die sie nicht ausfüllen können - aus etattechnischen Gründen, wie benannt, sicherlich ein Spiel, auf das Bonn sich einlassen muss. Entweder passt der Spieler nicht zum System oder das System nicht zum Spieler. Manchmal müssen wir wohl damit leben, dass der Zock nicht aufgeht.
- Der Spieler wird an Erwartungen gemessen, die nicht seiner tatsächlichen Rolle auf dem Feld entsprechen. Insofern ist es weniger die Underperformance als der Eindruck.
- Der Starter-PG ist derart dominant, dass der Backup in seinen Leistungen nur abfallen kann. (Edith merkt an: Aktuell gut zu beobachten an Oldenburg: Viel Cummings, danach wenig.)
Das sind keine reinen Erklärungsansätze, die alleinigen Wahrheitsgehalt beanspruchen, sondern Versuche, der komplexen Frage nachzugehen.
Zudem sollten wir auch nicht vergessen, dass - v.a. unter Krunic - viel zwischen einer “starken” 1. Fünf und einer nicht so “starken” 2. Fünf getrennt wurde. Der Hauptkritikpunkt an Krunic, der hier immer wieder aufkam, waren die starren Line Ups. Es ist nicht so leicht, in einer Line Up zu glänzen, die per se “schwächer” ist, gerade nicht als Spielertyp, der an der statistischen Kategorie Assists gemessen wird. Da wurde dann in meinen Augen eben zu wenig darauf geachtet, dass die Spieler mehr sind als nur die Summe ihrer Teile.
@akebo & alleng: Danke für die Blumen.
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@Maethorath sehr guter Beitrag. Eine Sache will ich aber ergänzen.
Das System, was wir jetzt (noch) spielen mit einem scorenden PG, einem modernen PF und einem klassischen Center, dazu viel Athletik im Team ist maßgeblich von Poropat entworfen worden. Krunic hat an der Struktur nicht mehr viel geändert, es wurden lediglich Spieler durch ähnlich veranlagte Spieler ersetzt.
Diesen Mannschaften fehlte mE immer schon ein PG Element, so viel Qualität sie auch sonst hat. Poropat hätte dies vielleicht durch den Plan, den er mit der Mannschaft hatte und durch Coaching ausgeglichen.
Krunic hat die Mannschaft dann einfach spielen lassen, was einen recht einfachen Basketball ergab, der Vorteile, aber auch Schwächen hatte.Was OShea möchte, zeigt sich erst gerade. Die Verpflichtung von Linhart und das vermehrte pick&roll lassen mehr spielerische Akzente erwarten(die ich lange vermisst habe). Dazu nutzt OShea die Variabilität der Mannschaft mehr aus, indem er immer wieder neue lineups bringt. Webb als SF zu bringen ist zB ein toller move, der insbesondere für die Rebounds Gold ist. Klappt nicht immer, ist aber eine gute Idee. Jedenfalls sehe ich eine gute Entwicklung, zumindest für die Offense.
In der Defense klappt es nicht, aber vielleicht wird der Schwerpunkt bewusst auf die Offense gesetzt, wer weiß? -
@Hustleplay, ja, da hast du definitiv recht. Ich denke auch, dass Krunic die Kombi Mayo/DiLeo zu jedem Saisonbeginn auseinander gerissen hat, hängt damit zusammen, dass er eine ,leicht andere Vorstellung hatte. Das hat dann aber nicht so richtig gepasst und irgendwann ist DiLeo wieder in der S5 gelandet, um Mayo das Assistieren abzunehmen. Er hat seine Assistwerte ja auch kontinuierlich gesteigert (2,4 APG 16/17 auf 3,4 APG 17/18 auf derzeit 5,0 APG) und Krunic hat zunehmend häufiger dann auf ihn als Starter zurückgegriffen. Dass DiLeo die Rolle ausgefüllt hat, die er jetzt ausfüllt, war ja aber auch aus der Not geboren, weil sich Konsti Klein direkt in der 1. Saison verletzt hat. Ob Poropat sich das also so gedacht hatte, wird nur er beantworten können. Andererseits ist auch Klein für mich nicht der Spieler, über den wir hier unter dem Stichwort “PG” diskutieren und das war ja auch der Grund für die Vertragsauflösung bzw. das Ziehen der Option. Ich bin wie einige andere hier sehr gespannt, wie es mit der Personalie Mayo nach der Saison weiter geht. Ich mag ihn sehr, aber die Frage wird sein, ob wir uns seine Wurfqualitäten weiter leisten können (wollen) und welchen Preis (nicht nur finanziell) wir dafür zu zahlen haben. Für die Diskussion ist es mir persönlich allerdings noch etwas zu früh.
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Was OShea möchte, zeigt sich erst gerade. Die Verpflichtung von Linhart und das vermehrte pick&roll lassen mehr spielerische Akzente erwarten(die ich lange vermisst habe). Dazu nutzt OShea die Variabilität der Mannschaft mehr aus, indem er immer wieder neue lineups bringt.
Ich finde, der entscheidende Wechsel war weg von der statischen Spielauffassung eines Krunic hin zu dieser Variabilität und den wechselnden interessanten line-ups, die OShea bringt.
Ich hätte ihm sogar zugetraut, Mayo bewußt auf der Bank gelassen zu haben um eine andere (besser an diesen Gegner angepasste) Qualität im Spiel zu generieren, nicht nur defensiv. -
Auch eine Element: Linhart sagte im Nach-dem-Spiel-Interview, dass man gewusst habe, dass man sich gegen Bamberg keine minutenlange mentale Auszeit leisten könne. Das wurde, finde ich, dann auch umgesetzt, wobei unsere Defense in der 2. HZ durchgängig intensiver war als in HZ 1. Linhart ist irgendwie jetzt das intelligente Schmiermittel im Spiel, auch wenn er ein, zwei Aussetzer pro Match hat.
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Einige klassische Rollen lassen sich nicht auflösen oder gar einkaufen.
Kannst du näher ausführen,weshalb dies der Fall sein soll?
Ich möchte es gerne probieren. Sollten Einschätzung falsch sein, korrigiert mich bitte.
Moderner Basketball ist in meinen Augen nicht per se gut und “nicht moderner” schlecht. Wenn ich von “nicht modernem Basketball” spreche, dann beziehe ich mich nicht auf den Basketball der 90er oder 00er Jahre.
Wie ich den modernen Basketball verstehe:
Die Positionen und deren Aufgaben sind nicht mehr stark getrennt. Vorallem ist das Skillset der einzelnen Spieler wesentlich breiter z.B Position 4-5 können besser werfen, sind passfreudiger und beweglicher, 1-3 gleichermaßen guten Ballhandler und variabler in der Aufgabenzuordnung für Angriff (der SG wartet nicht mehr klassisch an der Ecke und kann nur werfen) und Verteidigung (erlaubt switchen und Übernahme von Spezialaufgaben).
Der Größte Spieler ist nicht automatisch der, der in brettnähe agiert, der kleinste nicht zwingend der Spielgestalter. Insgesamt sind die Spieler homogener. Früher hat man mit Tweener oder Comboguards Lücken geschlossen. Heute versucht man solche Lücken durch die Vielseitigkeit der Fähigkeiten gar nicht erst aufkommen zu lassen. Zudem teilt man eher in Guards und Forwards auf.
Die Last für viele Teile des Spiels werden auf mehrere Schultern geteilt. Mehrere Spieler teilen sich den Ballvortrag, die Spielgestaltung, die Ballbewegung oder den Dreierwurf.Wenn ich mich jedoch in der Liga umschaue, finde ich die größte Anpassung an den modernen Basketball auf Pos 2-4. Bei 1 und 5 finde ich kaum Unterschiede zu dem Stil von vor ein paar Jahren. Im großen und ganzen gibt es immernoch einen Spieler der für Aufbau zuständig ist und die Fäden zieht, und einen, der die Zone in Beschlag nimmt (Ausnahmen gibt es natürlich immer).
Zurück zu Bonn.
Bonn kann sich diese Homogänität in der Tiefe schlichtweg nicht leisten. Deswegen haben und hatten wir mit Gamble und Jackson zwei ausschließlich in brettnähe agierende Center. Deswegen hatten wir zu Beginn der Saison (so wie letzte auch) nur zwei ballvortragende und spielgestaltende Spieler (Mayo und Dileo). Insbesondere DiLeo spielt in meinen Augen den klassischen PG ziemlich gut. Ordnet, gibt tempo vor, verteilt den Ball. Mayo hat andere Qualitäten, ist aber deswegen nicht ein schlechterer PG (nur schießt er so gut, dass sich besser ohne Ball bewegen und gesucht werden sollte).
Als drittes noch Bartolo. Für mich der Inbegriff eines SF. Zwischen ihm und Nate liegen im Spiel Welten. Nate eher der moderne 3er, Bartolo eben der klassische.Ich finde auch nicht verwerfliches daran, einen mix zu fahren. Mahalbasic und Bryant dominieren auf ihre “klassische” art die Liga. Sikma, Linhart (in Bayreuth), Zubcic (in Bonn) oder Rubit auf ihre modernere Weise.
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@tr1bun, ich teile vieles von dem, was du sagst und würde das Argument, dass Bonn (und andere) sich “klassische” Typen auf gewissen Positionen eher leisten können als ultramoderne, vielseitige Spieler, die alle eierlegende Wollmilchsäue sind, gerne aufgreifen. Ich sehe das auch so wie du, dass wir auf diesen beiden Positionen am ehesten der Entwicklung “hinterherhinken” und dass es der Liga als solcher unterhalb der Spitze ebenso geht. Darin liegt für mich auch der Erklärungsansatz: Die technische Entwicklung der Spieler ist noch nicht so weit fortgeschritten, dass diese technisch so vielseitigen Spieler die absolute Masse stellen und somit auf dem Markt das Nachfrage/Angebot regulieren. Deshalb landen viele Spieler, die diesen Anforderungen genügen, eben bei den finanzkräftigen Teams, während die “Mittelklasseteams” wie Bonn eben auf einen Mix zurückgreifen. Ich denke, dass sich das in Zukunft ändern wird und wir uns gerade in einem Zwischenstadium der Entwicklung befinden. Noch ist die Liga in ihrer Entwicklung nicht so weit, dass die Schwächen der “klassischen” Typen derart zum Tragen kommen, dass man sie sich absolut nicht mehr leisten kann.
Breunig wäre ein Beispiel für einen Center, der seine Position etwas moderner interpretiert und über ein breiteres Skillset verfügt, weil er in seiner Jugendausbildung viel Ballhandling-Schule genossen hat, die einem Jackson beispielsweise eher abgeht. Breunig hat in dieser Saison neben den anderen beeindruckenden Entwicklungsschritten auch angefangen, vermehrt an seinem Wurf zu arbeiten und trifft aus der Short Corner inzwischen recht gut. Leider noch nicht von der FW-Linie, aber das ist ja eine Bonner Berufskrankheit auch der von dir genannte Mahalbasic hat im vergangenen Sommer 20 Kilo abgespeckt und sein Repertoire inzwischen um den Dreier erweitert. John Bryant gehört offensiv mit zu den vielseitigsten Spielern auf seiner Position. Das Problem der beiden (und ein Stück weit auch das von Jackson) ist die Defensive, die in der Entwicklung ja oft offensiven Fortschritten nachzieht. Große Spieler werfen inzwischen von außen, aber noch nicht alle können außen gut verteidigen. Auch hier ist JB das perfekte Beispiel: In Gießen hat man die Rechnung aufgemacht, dass er vorne mehr Punkte machen muss als er hinten durch seine defensiven Schwächen verursacht. Das kann gut gehen, läuft aber grade eher nicht so. Und das wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen, da bin ich mir sicher. Und dann wird diese Entwicklung zwangsläufig auch in Bonn ankommen (müssen), wenn wir uns die Spieler leisten können, die zu diesem Stil passen, weil das Angebot breiter geworden ist.
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Definitiv, aber beide Spieler basteln im Unterschied zu Jackson beispielsweise an ihrer offensiven Vielseitigkeit und haben den Wurf mehr und mehr ins Programm genommen. Anderen Spielern gelingt das nicht, u.a. unserem ehemaligen Center WoBo. Der hat zwar am Ballhandling gefeilt, aber mit der Freiwurflinie wird er sich vermutlich sein Leben lang nicht anfreunden können. Worauf ich hinaus will: Es gibt ja nicht nur eine modern vs nicht modern Dichotomie, sondern unendlich viele Abstufungen dazwischen und ich gehe davon aus, dass wir auf allen Positionen immer vielseitigere Spieler sehen werden. Wie du gesagt hast, ist diese Entwicklung auf manchen Positionen in der BBL unterhalb der Spitze eben schon früher angekommen als auf anderen. Da schließt sich dann der Kreis zur Frage der Tiefe des Geldbeutels, von der du ausgegangen bist.
Edit: Wie ich vorhin sagte, prognostiziere ich diese Vielseitigkeit zunächst offensiv (Bryant und Mahalbasic sind auch offensiv vielseitig, sie können passen, werfen und inside spielen), und nach und nach dann defensiv. Das wird sich darin äußern, dass diese Spieler immer mehr switchen können, wie es bspw. mit Rubit oder Thiemann möglich ist. Da können Mahalbasic und Bryant eben nicht mehr mitreden, um bei den Beispielen zu bleiben.
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Sehr schöne Diskussion hier, schönen Dunk an alle die dazu beitragen.
meine 2ct.Es gibt m.E. eine ganze Reihe an Faktoren die zur Art und Weise wie ein Kader zusammengestellt wird beitragen, und damit auch dazu wie gut oder schlecht die “Backup” Positionen besetzt werden. Jeder der Faktoren stellt letztlich einen Interessenkonflikt dar und die Teamzusammestellung ist, zumindest für 16 von 18 Teams, vor allem eine Abfolge von Kompromissen.
Grundsätzlich braucht es einen Kader von 10 Spielern die in der Lage sind in der Liga auf ihren jeweiligen Positionen zu bestehen, dazu noch ein paar Nachwuchs/Ergänzungsspieler die den Kader erweitern, dafür sorgen, dass genügend Spieler im Training sind, und ggf Quoten erfüllen. Wenn du international spielst, kann diese Zahl je nach Anspruch ein bisschen höher sein, aber 10 einsetzbare Spieler brauchts du, wenn du nicht gegen den Abstieg spielen willst und du must im Grunde jede Position irgendwie doppelt besetzten.-
Der erste Faktor ist in der BBL die Qualität und der Preis der deutschen Spieler. Da ist der Markt auch weiterhin so klein, dass es schlicht für bestimmte Positionen keine Spieler gibt die sowohl bezahlbar, als auch leistungsstark sind. Dieser Faktor bestimmt mehr als alles andere wie das Team aufgebaut wird. Zusätzlich zu der knappen Marktlage und den dadurch hohen Preisen, sorgen die Teams gerade bei deutschen Spielern auch oft mit frühzeitigen Verlängerungen und Mehrjahresverträgen dafür, dass es kaum Alternativen auf dem Markt gibt und es eigentlich nur drei mögliche Varianten auszuwählen gibt:
1. Die “premium” Variante: Du bist so finanzstark und attraktiv (Euroleague), dass deutsche Spieler unbedingt zu dir wollen: Bayern, Alba, Bamberg erfüllen das Kriterium, daher spielen die Top deutschen Spieler in der BBL sind bei diesen Vereinen.
2. Die “minimum” Variante: Du versuchst möglichst kreativ deutsche Spieler zu finden, die entweder den Durchbruch nie geschafft haben (z.B. Neumann, oder Koch, oder McCray) aber BBL-tauglich sind, oder du suchts nach unerprobten deutschen Spielern, von denen du hoffts, dass sie den Durchbruch schaffen (Max DiLeo, Reischel, Ferner…). Dann ist ganz klar, dass du die Positionen auf denen du mittelmäßige deutsche Spieler hast, mit möglichst guten Ausländern besetzten musst.
3. Der Mittelweg: Du schaffst es deine deutschen Positionen mit der zweite Riege der deutschen Spieler (Spieler die eine gute Rolle in der BBL Spielen, ohne Stars zu sein) zu besetzten. In dieser Gruppe befinden wir uns. Mit DiLeo, Bartolo haben wir zwei Deutsche die schon vor der Saison als gute BBL Spieler etabliert waren, mit Breunig hat sich das erst im Laufe der Saison gezeigt, und Reischel ist das Nachwuchsprojekt. Weil wir wissen dass wir zwei solide Spieler in Bartolo und DiLeo haben, können wir auf deren Positionen mehr Risiko gehen. -
Variable Spieler und “moderner Basketball”: Es ist unverkennbar, dass die Entwicklung im Basketball allgemein dahin geht, dass die klassischen Positionen mehr und mehr aufgelöst werden, und im Kern fast nur noch zwischen Frontcourt und Backcourt Spielern unterschieden wird. Im Grunde haben Teams wie die Baskets die aus der Not heraus schon immer ein bisschen gelebt. Da wir uns nicht leisten konnten und können jede Position doppelt zu besetzten haben wir schon immer nach variablen Spielern gesucht, die z.B. die 4 und die 5 oder die 1 und die 2 spielen können. DiLeo ist ein schönes Beispiel, aber auch Webb, oder Subotic. Das hat aber wenig mit einer modernen Interpretation von Basketball sonder vor allem etwas mit Geld und einer Kaderplanung zu tun die robust gegen Verletzungen, und Fehleinschätzungen ist.
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Spielerqualität auf den Ausländerspots und was können wir uns leisten: Die BBL ist inzwischen eine recht gute, athletische Liga geworden. Früher sagte man immer "wenn Du in der NBA spielen willst, musst du mindesten in zwei Dingen Weltklasse sein, z.B. Werfen und Rebounden, Passen und Verteidigen, oder Werfen und Groß sein…) Abgewandelt auf die BBL bedeutet das: Wenn Du in der BBL spielen willst musst Du ein Mindestmaß an Athletik mitbringen und in mindestens einer basketballerischen Fähigkeit internationales Niveau erreichen. Bei den Top Teams gibt es Spieler die darüber hinausgehen, Tyrese Rice ist ein herausragender Scorer und Passgeber, Luke Sikma ist ein herausragender Spielmacher und dafür sehr groß etc…
Bei uns spielen Spieler die eben im Schwerpunkt nur eine Fähigkeit auf Top-Niveau mitbringen, Jackson ist gut unter dem Korb, kann aber nicht werfen, Mayo ist ein überragender Werfen, aber zu klein, etc. Das macht das “jede Position doppelt besetzten” noch schwieriger, da wir uns schlicht nicht leisten können zwei überragende Werfer im Backcourt zu haben, sondern wir haben einen, der dafür kein guter P&R Spieler ist (Mayo) und einen der ein guter P&R Spieler ist, aber nicht überragend wirft (DiLeo) etc.
Weil das so ist, haben alle Lineups die auf’s Feld kommen immer wieder extrem unterschiedliche Charakteristika und die Rollen der einzelnen Spieler sind je nach Lineup extrem unterschiedlich. Das ist der Grund, warum ein Hanlan ganz anders spielt wenn er mit DiLeo auf dem Feld ist, als wenn er mit Mayo auf dem Feld ist. Er bringt unterschiedliche Aspekte seines Spiels ein, und die sind eben sehr unterschiedlich stark. Vor dem Hintergrund hat auch das starre Krunic-System (Ich habe zwei Lineups und die bleiben wie sie sind) eine gewisse Sinnhaftigkeit. Wenn bei uns der Backup Pointguard in der Leistung stark gegenüber dem Starter abfällt, hat es demnach genz viele Gründe und aus meiner Sicht dominieren die oben gelisteten, ganz konkreten Zwänge deutlich über den eher "Spielphilosophischen (Moderner Basketball) Aspekten oder eher Teamhierarchischen Ideen wie “Leader” oder Dirigent.)
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Danke für die inspirierenden Antworten. Das bestätigt in vielen Punkten mein Bauchgefühl, ich hätte es nur nicht so profund niederschreiben können. Mein Eindruck bezüglich Mayo ist und war, dass Krunic ihn in der ersten Phase, nach Poropats Abschied, eher auf Playmaker umgeschult hat, was nach einer gewissen Anlaufzeit erstaunlich gut und vor allem erfolgreich gelang. Mit DiLeos Formanstieg konnte Mayo mehr den Shooter geben, aber seine Größe ist halt problematisch. Deswegen der Wunsch nach einem großen Guard, Gibson gab uns zu wenig, Hanlan saß bisher gefühlt zwischen den Stühlen: Da waren Mayo und DiLeo, beide irgendwie Playmaker, aber auch nicht richtig, und wo soll ich dann hin? Aber als Starter legt er gleich eine ganz andere Performance hin.
Ich finde ja auch alles gut, was Flexibilität bringt. Eine der schönsten Szenen ever war für mich, als Geno Lawrence in Quakenbrück den gegen ihn aufpostenden Kenny Frease halten konnte. Was für eine geile Option in der Defense, der Blick von Frease: unbezahlbar! Aber nicht jeder kann damit umgehen. Bartolo ist wahrscheinlich mit seiner klaren Rolle sehr glücklich; Jackson eh, eine der besten Entscheidungen von Krunic war die neue Rolle, die er Breunig zugewiesen hat. Auf der 5. Linhardt hingegen gibt uns sehr viele Optionen. Ich bin gespannt, ob und wie das Bamberg-Spiel die Statik im Team verändert, wie unter anderem zwischen Mayo, DiLeo, Hanlan der Kuchen verteilt wird. Auch deswegen ist es schade, dass wir nur noch drei reguläre Heimspiele haben.
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Auch deswegen ist es schade, dass wir nur noch drei reguläre Heimspiele haben. Vielleicht bekommen Bircevic und Hanlan mehr vom Kuchen ab und bessere Würfe. Wir werden sehen.
Um mal das Niveau wieder zu senken: Können ja auch noch neun Heimspiele sein…
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Nach Ansicht der noch ausstehenden Begegnungen auch unserer Konkurrenten erscheint mir Platz 6 durchaus machbar. Dazu hat doch auch Vechta gute Chancen auf Platz drei. Das wäre doch einfach mal was anderes, unabhängig von der Frage, ob wir in einer Serie eine Chance hätten oder nicht.
Und anderes Thema: Irgendwie schräg, dass ausgerechnet die beiden Spiele ohne Mayo (in BBL und Europa) unsere besten der ganzen Saison waren. Das zeigt m.E. auch, wie viel seine Defenseschwäche ausmacht. Klar, zusammenrücken und so, aber trotzdem.
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Nach Ansicht der noch ausstehenden Begegnungen auch unserer Konkurrenten erscheint mir Platz 6 durchaus machbar. Dazu hat doch auch Vechta gute Chancen auf Platz drei. Das wäre doch einfach mal was anderes, unabhängig von der Frage, ob wir in einer Serie eine Chance hätten oder nicht.
Und anderes Thema: Irgendwie schräg, dass ausgerechnet die beiden Spiele ohne Mayo (in BBL und Europa) unsere besten der ganzen Saison waren. Das zeigt m.E. auch, wie viel seine Defenseschwäche ausmacht. Klar, zusammenrücken und so, aber trotzdem.
Bei Platz 6 für uns bin ich bei Dir, der kann in der Tat drin sein. Bei Platz 3 für Vechta sehe ich das eher weniger. Rasta hat gerade einmal einen Sieg mehr als Alba, bei noch drei ausstehenden Nachholspielen für Alba. Schaut man sich das Restprogramm beider Clubs an, so haben beide Clubs viele schwere Aufgaben schon hinter sich. Zwar muss Alba noch gegen Bayern ran, hat aber mit MBC (2x), Jena, Crailsheim und Bremerhaven auch 5 Spiele mit erwartbaren Siegen vor sich. Klar haben sie im Moment ein straffes Programm und schweben vielleicht im Eurocup-Himmel (oder Trauma…), aber eigentlich sollten sie sich den dritten Platz schon holen.
Vielleicht wird’s nochmal spannend, wenn Vechta die noch ausstehende direkte Partie gegen Berlin auch noch gewinnt… -
Alba hat leider das mit Abstand leichteste Restprogramm.
Nur ein “Drei-Spiele-Sieg” & anschließender Eurocup-Siegerparade könnte dafür sorgen, dass die danach wegen Müdigkeit 1-2 Spiele unerwartet verlieren.
Ansonsten ist geradezu erschreckend, wie gut Alba die Unmengen an Ausfällen immer wieder kompensiert hat. Die “nicht starting five”, d.h. Nr. 6 bis Nr. 14, u.a. mit den vielen sehr jungen Spielern, spielen häufig erschreckend gut. -
Falls wir Sechster werden sollten - und das muss das Ziel sein - wird es meiner Meinung nach auch Berlin werden. So schön diese alte Rivalität in einer Serie ist, wird da für uns wohl nur ein Überraschungssieg zu holen sein. Vielleicht unterschätzen wir dieses Jahr aber auch die über lange Strecken schlechten Spieler (Hanlan und Bircevic), die solche Serien gewohnt sind und eigentlich höheres Niveau als BBL-Platz 6 haben. Auf Berliner Seite wäre zweifelsohne die Qualität höher, aber wir brauchen uns an einem soliden Tag mit Motivation nicht zu verstecken.
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Ansonsten ist geradezu erschreckend, wie gut Alba die Unmengen an Ausfällen immer wieder kompensiert hat. Die “nicht starting five”, d.h. Nr. 6 bis Nr. 14, u.a. mit den vielen sehr jungen Spielern, spielen häufig erschreckend gut.
Streiche "erschreckend - setze “Bewunderung auslösend”.
Grüße von einem, der Bonn diese Saison auf dem Hardtberg und auswärts angefeuert hat. -
Also Platz 6 halten wäre schon gut, v. a. im Hinblick auf den internationalen Wettbewerb kommende Saison. In den POs rechne ich mir nicht viel aus. Warum nicht mal wieder eine Serie gegen unseren alten Rivalen Berlin? Selbst ein 0:3 Blow-Out-Sweep wäre mir lieber als wieder gegen Bamberg und zum x-ten Mal „aber diesmal können wir sie packen“. Bzgl. der POs können wir am Wochenende einen vorentscheidenden Schritt machen, wenn alles gut (erwartbar) verläuft. D. h. wenn wir in Bremerhaven gewinnen, Bayreuth in Oldenburg verliert, Braunschweig in München und Würzburg in Ulm.
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Erstaunliches zeigen die aktuelle Stats der Bonner Baskets bei Bircevic:
als aktueller serbischer Nationalspieler, ausgewiesener 3er Spezialist und mit großen Erwartungen verpflichtet, blieb seine Performance weit hinter den Erwartungen zurück.
Jetzt zeigen die Zahlen (und dass trotz der oft trostlosen offensiven Leistungen in den ersten Spielen) folgendes:
8,2 Punkte
51,7 % 2er
40,0 % 3er (nach Mayo aktuell zweitbeste Quote und zweitmeiste Versuche)
95,5 % 1er mit Abstand Spitzenwert im Team, und dass als Big Man
3,9 Rebounds
9,0 Effektivität
alles in unter 19 Minuten Spielzeit.Also Bircevic ist nun definitiv angekommen.
Hanlan auch in den letzten Spielen stark verbessert. Sollten auch in Zukunft nicht nur 2-3 sondern regelmäßig mindestens 4 ausländische Spieler ihr Potential abrufen, dann ist Platz 6 tatsächlich realistisch.
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…und alles hing an einem beknackten Dreier in Vechta. Die Situation mag ich vielleicht überbewerten, aber bis dahin hatte er nur Backsteine geworfen. Dann titscht das Ding auf den Ring und geht doch noch 'rein. Wie, habe ich nicht gesehen, ich hatte mich schon genervt weggedreht. Ab da hat er getroffen. Das war wichtig für dieses Spiel, aber ich glaube auch für sein Selbstbewusstsein, seinen Stellenwert im Team und damit für die Mannschaft insgesamt. Wenn Bircevic die Dreier trifft, kannst du ihn halt kaum verteidigen, dann kann er das Spiel verändern. Zubcic reloaded, nur scheint er sich zu steigern, während Zubcic ja nach fulminanten Start, nun ja, seine Dreierquote normalisierte.
Mir zeigt das auch, dass man Spieler nicht gleich in Bausch und Bogen verdammen sollte, nicht mal nach einer gebrauchten Saison. Manchmal liegt es an Kleinigkeiten.
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Zu seinem Aufschwung dürfte auch der Trainer beigetragen haben, da er ihm nicht per se das 7ter Ausländer-Abo zugeteilt hat, sondern die Rotation relativ offen lässt.
nun ja, zunächst gab es ja nur 6 spielfähige Ausländer. Da gabs eigentlich reichlich Zeit sich einzugewöhnen.
Aber wie bei Hanlan hat es gedauert.
Und nebenbei bemerkt: Bonn hat auch noch einen Linhart, der noch lange sein Potential nicht ausgeschöpft hat.
Vielleicht braucht DIESE Mannschaft wirklich mehr Zeit als üblich, um neue Spieler wirklich zu integrieren.
Aktuell ist man dabei auf einem sehr vielversprechenden Weg.
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Also Linhart hat im letzten Spiel schon ziemlich sein Potenzial ausgeschöpft, würde ich sagen. Nur das Scoring ist noch ausbaufähig, aber ein Scorer ist er ja eh nicht. Ansonsten war das Playmaking auf sehr hohem Niveau und auch sehr gute Defense.
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Also Linhart hat im letzten Spiel schon ziemlich sein Potenzial ausgeschöpft, würde ich sagen. Nur das Scoring ist noch ausbaufähig, aber ein Scorer ist er ja eh nicht. Ansonsten war das Playmaking auf sehr hohem Niveau und auch sehr gute Defense.
Vielleicht brauchte es bei ihm diese Zeit um sich auf seine Mitspieler einzustellen und die sich auf ihn.
Dachte ich jedenfalls bei dem Handballpass auf Hanlan. -
Es wäre allerdings dann auch sehr Bonn-typisch, zwischendurch noch mal eine Niederlage in Bremerhaven einzustreuen
Alles meine Schuld, sorry. Ich hätte es nicht jinxen sollen. Was erlauben Spieler? Heute alle wie Flasche leer. Bamberg-Bonus verspielt. In Bayreuth müssen wir wieder anders auftreten, sonst verspielen wir unsere gute Ausgangslage.
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Was für eine schnarchnasige Vorstellung der Bonner in Bremerhaven.
Bis dato war Bremerhaven zu Hause zweitschlechtestes BBL-Team.
Bonn in Q1 und auch häufig danach immer meterweit weg von den Bremerhavener Dreischützen, die so frei dann auch trafen - und alleine 28 Punkte in Q1 schafften.
Bremerhaven auch zweitschlechtestes BBL-Reboundteam - heute gewannen sie +4 das Reboundduell.
Bonn mit grottiger 17% Dreierquote. Einzig Breunig heute klasse, Jackson gut, der Rest Note 3 bis 5 (Webb, Bircevic, Linhart, Hanlan). Linhart in knapp 25 min mit nur 2 Punkten & 1 Assist ……
“Wir waren einfach nicht bereit zu spielen”, fasste Breunig punktgenau den Grund für die unerwartete Niederlage im Nachspielinterview fest.