Änderungen in der BBL ab der Saison 2019/2020
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Gibt keinen Beweis, dass die EL München und Berlin dann haben wollen. Aber München sowieso, was an der Wildcard auch zu sehen ist und Berlin als Standort glaube ich hat schon Vorrang vor Pizza und Wiesen.
Ist meine Empfindung.Da findet die EL schon Wege. Die spielen dann einfach 4 Mal gegeneinander o. ä.
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Für diejenigen, die an die ewig wachsende EL glauben, ich denke, die ECA wird ja irgendwie an ihren Großsponsor gebunden sein. Je mehr Teilnehmer (ohne sportlichen oder Werbewert) daran teilnehmen, desto weniger attraktiv ist dieser Elitewettbewerb.Zudem werden die jetzigen 12 Dauerlizenzler kaum Interesse haben, dass die jährliche garantierte Auszahlung durch wesentlich mehr Teilnehmer verwässert wird.
Und diejenigen, die an vier deutsche Teilnehmer der Euroleague XXL glauben: Wieviele Teilnehmer aus den anderen Ländern werden dann angeworben? Bis dato ist die BBL ja nur eine Mittelklasseliga in Europa, was man an den sportlichen Erfolgen in Europa festmachen kann.
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@ Tuchi:Vielleicht bieten die Sportwettenbetreiber auch nur deshalb keine Wetten mehr an, weil sie mangels Einschätzung zu viel Geld verloren haben. Manche Quoten der Vergangenheit hatten ja wenig mit der reellen Situation zu tun…Interessant aber, wenn man immer noch auf die Fußball Bayern wetten kann, trotz Serienmeisterschaften bis zum Ende aller Zeiten.
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@ Tuchi:Vielleicht bieten die Sportwettenbetreiber auch nur deshalb keine Wetten mehr an, weil sie mangels Einschätzung zu viel Geld verloren haben. Manche Quoten der Vergangenheit hatten ja wenig mit der reellen Situation zu tun…Interessant aber, wenn man immer noch auf die Fußball Bayern wetten kann, trotz Serienmeisterschaften bis zum Ende aller Zeiten.
Haha… ja! So wird das sein!
Im Fußball gibt es eine höhere Wahrscheinlichkeit für Außenseitersiege, als im BB, weshalb auch der Pokal (mit unterklassigen Vereinen) einen Sinn macht.
Aber auch hier gab es Bayern-Spiele (bevor die Meisterschaft entschieden war), bei denen es keine Quote auf Bayern gab…Und diejenigen, die an vier deutsche Teilnehmer der Euroleague XXL glauben: Wieviele Teilnehmer aus den anderen Ländern werden dann angeworben? Bis dato ist die BBL ja nur eine Mittelklasseliga in Europa, was man an den sportlichen Erfolgen in Europa festmachen kann.
Dann sollten es sich die Großkopferten unserer Liga aber doppelt überlegen, ob sie durch eine Liga-Verkleinerung (direkt oder durch die Hintertür Mindestetat) die kleineren Vereine, die zu einem großen Teil von Zuschauereinnahmen leben, so schwächen, dass es dann irgendwann nicht “weder…, noch…” heisst!
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Wenn ich hier die Argumente lese, warum die Änderungen eine gute oder wahlweise schlechte Idee sind, dann bin ich unentschlossen, neige aber auch zu einer kritischeren Sichtweise.
Hauptargumente sind für mich:- die Durchlässigkeit von ProA zu BBL wird kleiner weil die ProA meiner Meinung nach nicht in gleichem Maße finanziell wächst und dadurch der Sprung von ProA-Spitzenteam und BBL-Kellerkind unnötig schwer wird. Die Popularität der ersten Liga steigt in meinen Augen auch dadurch, das sich viele Standorte (und die jeweiligen Fangruppen) sich berechtigte Hoffnung machen können, dabei zu sein.
- Sachargumente wie Hallengröße, Mindeststandards in Jugendbetreuung, Medienpräsenz usw. sind in meinen Augen sinnvoller als so eine “willkürlich” gesetzte Etat-Untergrenze weil, wie bereits von anderen geschrieben, Etatzahlen relativ leicht zu frisieren sind ohne das ein wirklicher Vorteil für den Verein herauskommt.
Aber das Wachstum der BBL an allen Fronten ist positiv, auch weil es durch die Lizenzbedingungen entsprechenden Druck zum Wachstum gab. Insofern kann die Entscheidung der BBL-Clubs nicht ganz falsch sein.
Ein Aspekt, der mich aber weiterhin stört, ist folgender:
Die Liga generiert für die Vereine keine signifikanten Einnahmen, die es wünschenswert machen, in die Liga zu kommen. Es ist immer eine recht einseitige Forderung: “Es muss das und das erfüllt sein, wenn ihr an unserem Wettbewerb teilnehmen wollt, doch außer sportlicher Ehre habt ihr nichts davon”.
Wünschenswert wäre, wenn die Liga über TV-Gelder oder Liga-Sponsoren oder Verteilschlüssel wie das NBA-CBA nennenswerte Mehreinnahmen für die Clubs bringen würde. Da sind mit dem Telekom-TV-Deal und dem neulich verkündeten Barmer-Sponsoren-Deal zwar erste Schritte gemacht, aber längst noch nicht in einer Höhe, die dem einzelnen Verein wirklich helfen.Über Umverteilungsschlüssel könnten auch Ungleichgewichte durch Euroleague-Millionen oder so vermindert werden.
z.B. Ein Team, das sich über die BBL für die Euroleague qualifiziert, muss einen gewissen Prozentsatz seiner Euroleague-Einnahmen an die Liga abgeben. -
Also, ich glaube da mal 9alive. Aus Gründen.
Das sagt einem aber auch schon der gesunde Menschenverstand bzw. vernünftige Blick auf die Liga. Stockton zum Beispiel wird in Göttingen richtig Gehalt beanspruchen, dito die Rentnergang in Jena. Glaubt jemand etwa, Julius Jenkins spielte noch für ein Butterbrot? Drei Millionen sind bereits Standard, und wer den signifikant unterschreitet, hat in der BBL auch nur eine minimale Chance. Deswegen ist die Anhebung des Mindestetats eher Wahrung der Standards. Das wissen auch die meisten potenziellen Aufsteiger und planen dementsprechend.
Die eigentliche Konsequenz ist der Druck, der nach oben weitergereicht wird: Wer nicht absteigen will, wird bald fünf Millionen, wer sicher in die Playoffs will, acht Millionen brauchen. Und diese Entwicklung ist in der Tat atemberaubend: Acht Millionen - mit so einem Etat war ALBA vor wenigen Jahren noch Klassenprimus.
Und das sollte Wichterich auch viel mehr umtreiben als die Durchlässigkeit zur ProA: Wie kann Bonn das Niveau halten, wo zaubern die Baskets die zusätzlichen Millionen her? Da muss vermutlich auch die Telekom als Sponsor umdenken.
Bin ich bei dir. Und ich denke sogar, dass die Telekom im Basketball das Potential schon besser erkannt hat als mancher Hardcore-Fan, der sich hier tummelt. Die wissen, dass Basketball in der Welt der bewegten Sportbilder ziemlich gut funktionieren kann, wenn man es nur richtig anpackt. Und ihr Plan dürfte sein, diesen richtigen Anpack in den nächsten 5 Jahren zu finden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass einige wichtige Impulse in Zukunft von diesem Medienpartner ausgehen werden. Und das ist gut so.
Das Streben nach wirtschaftlichem Erfolg der Telekom mit dem Basketball sehe ich ausgesprochen positiv. Kein anderer Sponsor/Partner der BBL ist so potent, so erfahren und hat so viele Schrauben, die er drehen kann, wirklich selber in der Hand.Ich befürchte allerdings, da könnte noch Einiges kommen, was dem ein oder anderen hier nicht gefällt.
Nur sollte jeder immer im Hinterkopf behalten, dass die Telekom dies sicher nicht macht um den Basketballsport voranzubringen, sondern um Kunden für ihre Dienstleistungen zu gewinnen.
Die Fragestellung lautet daher nicht “wie bringe ich mit Hilfe der Telekom den Basketball voran”, sondern “wie bringe ich die Telekom mit Hilfe des Basketballs voran?”
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Die Liga generiert für die Vereine keine signifikanten Einnahmen, die es wünschenswert machen, in die Liga zu kommen. Es ist immer eine recht einseitige Forderung: “Es muss das und das erfüllt sein, wenn ihr an unserem Wettbewerb teilnehmen wollt, doch außer sportlicher Ehre habt ihr nichts davon”.
Reicht es denn nicht, dass Bayern, Alba und Bamberg in die Dorfhalle kommen und dass man dann “Topspiel-Zuschlag” nehmen kann?
Reicht es denn nicht, dass die Telekom TV-Präsenz (wenn auch nur im IP-TV) garantiert, mit der man bei Sponsoren hausieren gehen kann, die deshalb mehr für ihre Werbung zahlen?
Edit fragt noch: Von welchen “Euroleague-Millionen” träumst du, die umverteilt werden sollen? Sollen der MBC und Erfurt den Euroleague-Auftritt der Bayern mitfinanzieren?
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@ basketsking
Mit Handys, Festnetztelefonie und Internet ist kein Geld zu verdienen. Also versucht die Telekom mittels Inhalten Geld zu verdienen. Und die Telekom ist deswegen beim Basketball eingestiegen, weil die wirklich relevanten TV-Sportrechte in ganz anderen Dimensionen liegen. Und die Telekom hofft, dass sie beim Verkauf an den Kunden mehr Geld verdient als sie bei der BBL lässt.
Ich wüsste nicht, was daran fragwürdig wäre.
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@ Exil-Berliner
Auch die Zahl 3000 für die Zuschauer in der Halle ist ja willkürlich festgelegt. Wo läge der Unterschied zu 3500 oder 4000?
Wenn ein deutscher Euroligist 1 Million an Geld bekommt, wieviel Geld wäre das dann auf die anderen 17 verteilt? Nicht wirklich der Rede wert.
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@ basketsking
Mit Handys, Festnetztelefonie und Internet ist kein Geld zu verdienen. Also versucht die Telekom mittels Inhalten Geld zu verdienen. Und die Telekom ist deswegen beim Basketball eingestiegen, weil die wirklich relevanten TV-Sportrechte in ganz anderen Dimensionen liegen. Und die Telekom hofft, dass sie beim Verkauf an den Kunden mehr Geld verdient als sie bei der BBL lässt.
Ich wüsste nicht, was daran fragwürdig wäre.
Daran ist überhaupt nichts fragwürdiges. Wieso auch?
Es geht ihr aber nicht primär darum, durch den Content Profit zu machen, sondern um ihre Produkte wie Mobilfunkverträge oder z.B. Telekom Entertain zu verkaufen.
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Inzwischen erreicht das Thema auch die Landespolitik, wie man auf den Sportseiten des MDR lesen kann.
Ach, da ist der Basketball (zumindest teilweise) doch schon längst angekommen… Oder wie soll man das sonst einordnen, dass nach allem, was man hört, Tiefensee persönlich sich einspannen lässt auf der Suche nach einem neuen Namenssponsor für die Rockets?
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Reicht es denn nicht, dass Bayern, Alba und Bamberg in die Dorfhalle kommen und dass man dann “Topspiel-Zuschlag” nehmen kann?
Reicht es denn nicht, dass die Telekom TV-Präsenz (wenn auch nur im IP-TV) garantiert, mit der man bei Sponsoren hausieren gehen kann, die deshalb mehr für ihre Werbung zahlen?Deshalb sprach ich von signifikanten Mehreinnahmen.
Ich kann es grade nicht mit Zahlen untermauern, aber ich vermute, das die Topspiel-Zuschläge und die Sponsoren-Mehreinnahmen durch die TV-Präsenz am Ende nicht mal 6stellige Summe erreichen.Edit fragt noch: Von welchen “Euroleague-Millionen” träumst du, die umverteilt werden sollen? Sollen der MBC und Erfurt den Euroleague-Auftritt der Bayern mitfinanzieren?
Ich bin nicht sicher, ob du mich oder ich dich richtig verstanden habe. Ich meinte, die europäisch auftretenden Clubs (Bamberg, Berlin, München, Lubu,…) sollten die nur national spielenden Clubs finanziell unterstützen, um die Basis (die Liga), aus der heraus sie gewachsen sind und die ihnen ermöglicht hat, auf europäischer Ebene zu spielen, zu stärken.
Ich meine mal eine Rechnung gelesen zu haben, das ein Euroleagueteam durch Startgelder, Siegprämien und TV-Umlagen ca. eine Million pro Saison mehr einnimmt.
@schnorri:Wenn ein deutscher Euroligist 1 Million an Geld bekommt, wieviel Geld wäre das dann auf die anderen 17 verteilt? Nicht wirklich der Rede wert.
Da hast du recht, aber auch Kleinvieh macht Mist und es wäre ein Mittel um die Schere zwischen arm und reich nicht weiter auseinandergehen zu lassen.
@ Exil-Berliner
Auch die Zahl 3000 für die Zuschauer in der Halle ist ja willkürlich festgelegt. Wo läge der Unterschied zu 3500 oder 4000?Ich gehe davon aus, das alle Grenzen und Mindestzahlen mit einer gewissen Überlegung festgelegt wurden. Aber die Hallengröße ist in meinen Augen eher ein Sachgrund, während der Mindestetat eine manipulierbare Zahl darstellt.
weisst du, was ich meine? Steigende Hallengröße sind eine Vorrausetzung für steigenden Zuschauerzuspruch und steigende Einnahmen, aber der Etat bzw. Umsatz eines Vereins ist ein Resultat.Ich messe die gefahrenen Kilometer meines Autos ja auch nicht daran, wieviel Sprit ich in den Tank gekippt hab.
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Geissler nutzt die Medien geschickt, um lokale Unterstützung zu aktivieren. Und gibt indirekt zu, dass man in Weissenfels die 3 Millionen zusammen bekommen wird, nur ein Wiederaufstieg von der ProA in die BBL demnächst schwieriger würde. Es geht ihm also jetzt nur noch darum, eine Verkleinerung der Liga im eigenen Interesse zu verhindern. Klug genug, grundsätzlich zu verstehen, warum eine kleinere Liga vielleicht Sinn macht, ist er ja. Er traut sich aber bisher nicht, offen das Thema Umzug ins nahgelegene Halle oder Leipzig anzustreben. Obwohl er sicher auch klug genug ist zu sehen, dass dies der einzige mittelfristig sinnvolle und lebenserhaltene Weg für seinen Club wäre.
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Er traut sich aber bisher nicht, offen das Thema Umzug ins nahgelegene Halle oder Leipzig anzustreben. Obwohl er sicher auch klug genug ist zu sehen, dass dies der einzige mittelfristig sinnvolle und lebenserhaltene Weg für seinen Club wäre.
Wenn du sagst, der Umzug sei alternativlos, dann muss es wohl so sein.
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Ich vergaß zu erwähnen, dass ich es super fand, dass Geissler versucht hat, die Ost/West-Debatte aus der Diskussion zu nehmen. Die hatte die Mitteldeutsche Zeitung reflexartig ausgepackt, als ihr das Thema Etaterhöhung zu Ohren kam. Das derjenige, der es in der Liga am besten wissen muss(der MBC hat 13 Jahre BBL-Erfahrung), dies jetzt versucht ins richtige Licht zu rücken, ist alle Ehren wert. Schließlich wird er genau wissen, wie schön man die Thematik damit hätte lokal, und vor allem auch in Fankreisen, am Kochen halten können. Hier hatten wir ja auch schon eine muntere Konversation mit allen Klischees dazu.
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Er traut sich aber bisher nicht, offen das Thema Umzug ins nahgelegene Halle oder Leipzig anzustreben. Obwohl er sicher auch klug genug ist zu sehen, dass dies der einzige mittelfristig sinnvolle und lebenserhaltene Weg für seinen Club wäre.
Wenn du sagst, der Umzug sei alternativlos, dann muss es wohl so sein.
Ich verstehe meine Texte hier immer als Beiträge zu einer Diskussion, nicht als Verkündung der reinen Lehre. Deshalb würde ich mich darüber freuen, du würdest meiner subjektiven These etwas inhaltsvoller widersprechen. Dünne Provokation hilft hier keinem weiter.
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Geissler nutzt die Medien geschickt, um lokale Unterstützung zu aktivieren. Und gibt indirekt zu, dass man in Weissenfels die 3 Millionen zusammen bekommen wird, nur ein Wiederaufstieg von der ProA in die BBL demnächst schwieriger würde. Es geht ihm also jetzt nur noch darum, eine Verkleinerung der Liga im eigenen Interesse zu verhindern. Klug genug, grundsätzlich zu verstehen, warum eine kleinere Liga vielleicht Sinn macht, ist er ja. Er traut sich aber bisher nicht, offen das Thema Umzug ins nahgelegene Halle oder Leipzig anzustreben. Obwohl er sicher auch klug genug ist zu sehen, dass dies der einzige mittelfristig sinnvolle und lebenserhaltene Weg für seinen Club wäre.
Ein (dauerhafter) Umzug in eine andere Halle/Stadt kann in meinen Augen nie eine sinnvolle alternative sein. Das mag noch funktionieren wenn die betreffenden Städte sehr nah (kleiner 25 km) beieinander liegen, aber mit jedem Kilometer mehr verliert der Verein und auch der Fan seine Identität. Schnell wurde z.B aus Gotha ein Erfurt und der Zuschauerzuspruch ja auch eher mässig dann in Erfurt. Und die beiden Städte liegen noch in dem Kilometer Fenster das ich nannte.
Weißenfels - Leipzig sind schon fast 50 km. Wieviele Wießenfelser würden sich das dauerhaft antun und wielange wäre es dann noch der MBC? -
Aber grade Gotha/Erfurt ist für mich ein Zeichen, dass sich ein Wechsel lohnen kann. Wäre das Team heute noch im Zelt in Gotha, wäre das Projekt nach der Saison toter als tot. In Erfurt kann eine Sponsorensuche auf viel breiterer Basis stattfinden. Und das Potential an Publikum ist auch viel größer. Und da ist die Alternative “Aussicht auf Leben in Erfurt” doch der Version “Tot in Gotha” vorzuziehen. Natürlich werden sich einige Fans aus Gotha nach den guten alten Zeiten zurücksehnen, aber so können sie im Umfeld ihrer Stadt immer noch hochklassigen Basketball sehen. Und sich freuen, dass dieses Projekt einst in Gotha entstanden ist. “Wenn ich nicht mitspielen kann, dann mach ich das Spielzeug lieber kaputt, dann kann keiner spielen” - fand ich als Kind schon keine sehr sympathische Einstellung, auch wenn sei einem immer wieder mal begegnet.
Ich sage nicht, dass der Club in Erfurt jetzt über den Berg ist, aber ich bin ganz sicher, die Chance, darüber zu kommen, gibt es nur in Erfurt. -
Ja, zugegeben, das war bewusst provokant. Inhaltlich auch dünn - genauso wie dein Postulat (der Alternativlosigkeit eines solchen Umzugs), das du mal schnell nebenbei als Partizipialkonstruktion einbaust. Was ja auch in verschiedenen Formen ja schon lange und immer wieder auch von BBL-Funktionären als richtig und wünschenswert herbeigeredet wurde.
Tatsächlich scheint mir dieses Postulat allerdings nicht besonders fundiert.Es reicht schon, dabei nach Präzedenzfallen zu fragen:
Welche Beispiele für “gelungene”, d.h., mittel- bis längerfristig gelungene “Umzüge” oder Etablierung neuer, nachhaltig tragfähiger Bundesligisten in Grossstädten gab es denn in der BBL?In den letzten 20 Jahren vielleicht einen einzigen: den von Frankfurt, aber der ist auch schon Ewigkeiten her. OK, vielleicht noch die Münchner - aber da ist die Popularität einfach der Ausstrahlungskraft und der Erfolg der Halo des Fussballteams geschuldet. Taugen meines Erachtens nicht als Vorbild - ausser, der MBC will zukünftig als Red Bull Baskets oder so ins Rennen gehen. Dann kan man in Weissenfels aber im Grunde zu machen, und auch einfach die Lizenz verkaufen.
Für die Kölner Bundesligaretorte können wir dagegen getrost das Gegenteil konstatieren, so wie auch die umgezogenen Düsseldorfer schnell von der Bildfläche verschwunden sind.
Auch in Bamberg mit seinen etwas über 70’000 Einwohnern hatten wir jahrelang die Diskussion von der Notwendigkeit des Umzugs nach Nürnberg, auch im Hinblick auf europäische Ambitionen. Und auch schon vereinzelte in Nürnberg ausgetragene Spiele. Und das auch schon vor 10 Jahren. Momentan sieht es nicht nach einem Wechsel nach Nürnberg aus - und im Rückblick kann man den Bambergern wohl nicht attestieren, mit dem grundsätzlichen Verbleib in Bamberg schlecht gefahren zu sein. Vielmehr ist es eine Erfolgsstory.
Nun ist Weissenfels, zugegeben, von der Grösse her sogar bei weitem nicht so gross wie Bamberg. Und ich weiss auch nicht, ob dort Erstligabasketball, auch über einen eventuellen Betriebsunfall eines Abstiegs hinaus, mittelfristig tragfähig ist. Aber vielleicht muss man dann halt mit der Pro A kleinere Brötchen backen. So wie das in Tübingen ja auch befürchten. Vielleicht ist das dann aber wenigstens lebenserhaltend und nachhaltig tragfähig.
@AugustusKlecks:Aber grade Gotha/Erfurt ist für mich ein Zeichen, dass sich ein Wechsel lohnen kann. Wäre das Team heute noch im Zelt in Gotha, wäre das Projekt nach der Saison toter als tot.
Zu Gotha/Erfurt hatte ich auch einen Absatz - den ich aber wieder gelöscht habe. Die Situation als Liga-Neuling und mit dem Hauptsponsor ist sicher eine spezielle.
@AugustusKlecks:Und da ist die Alternative “Aussicht auf Leben in Erfurt” doch der Version “Tot in Gotha” vorzuziehen.
Mich persönlich würde es nicht wundern, wenn die Rockets in ein bis drei Jahren Geschichte sind - und dann auch tiefer fallen als die Pro A, aus der sie hergekommen sind. Oder als Paderborn, Trier, Crailsheim, Vechta und die Artland Dragons. Das Projekt hat Potential, komplett zu disintegrieren. Gerade wegen des Umzugs, der einige Brücken zu Fans und Sponsoren in Gotha eingerissen haben dürfte.
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…J Nun ist Weissenfels, zugegeben, von der Grösse her sogar bei weitem nicht so gross wie Bamberg. Und ich weiss auch nicht, ob dort Erstligabasketball, auch über einen eventuellen Betriebsunfall eines Abstiegs hinaus, mittelfristig tragfähig ist. Aber vielleicht muss man dann halt mit der Pro A kleinere Brötchen backen. So wie das in Tübingen ja auch befürchten. Vielleicht ist das dann aber wenigstens lebenserhaltend und nachhaltig tragfähig.@AugustusKlecks:
Aber grade Gotha/Erfurt ist für mich ein Zeichen, dass sich ein Wechsel lohnen kann. Wäre das Team heute noch im Zelt in Gotha, wäre das Projekt nach der Saison toter als tot.
Zu Gotha/Erfurt hatte ich auch einen Absatz - den ich aber wieder gelöscht habe. Die Situation als Liga-Neuling und mit dem Hauptsponsor ist sicher eine spezielle.@AugustusKlecks:
Und da ist die Alternative “Aussicht auf Leben in Erfurt” doch der Version “Tot in Gotha” vorzuziehen.
Mich persönlich würde es nicht wundern, wenn die Rockets in ein bis drei Jahren Geschichte sind - und dann auch tiefer fallen als die Pro A, aus der sie hergekommen sind. Oder als Paderborn, Trier, Crailsheim, Vechta und die Artland Dragons. Das Projekt hat Potential, komplett zu disintegrieren. Gerade wegen des Umzugs, der einige Brücken zu Fans und Sponsoren in Gotha eingerissen haben dürfte.
Ich hatte das “lebenserhaltend” nur auf die BBL bezogen, Ansonsten bin ich mit obigen fett markierten Satz beim Thema MBC völlig bei dir.
Das mit den Brücken zu Fans und Sponsoren ist natürlich das große Problem eines solchen Umzugsszenarios. Stoße ich vielleicht 500 Leute so vor den Kopf, dass sie sich bei einem Umzug komplett abwenden? Wie kann ich möglichst viele irgendwie überzeugen und mitnehmen? Ich sehe Weissenfels deshalb sogar eher in Halle, das ist näher als Leipzig und vor allem im gleichen Bundesland. Blöd nur, das dort keine ordentliche Halle steht.Grundsätzlich habe ich zu deiner historischen Betrachtung der gescheiterten Projekte nur den Vorbehalt, dass sich die Zeiten auch mal ändern können. Ich hab auch lange nicht geglaubt, dass ein Honk Präsident der USA wird, Kreuzfahrten zum Massenphänomen werden können und VW trotz Dieselskandal einen Rekordgewinn einfährt. Ist aber alles passiert. Offengestanden erhoffe ich mir von sehr erfolgreichen deutschen Teams in der Euroleague einen Popularitätsschub für den deutschen Vereinsbasketball. Und einen Impuls in Richtung der sponsornden Wirtschaft, dass dieses Mauerblümchen Basketball vielleicht doch mehr kann, als man in den letzten Jahren gedacht hätte. Weil der Fußball derzeit etwas stagniert und ein gut funktionierender Basketballclub mit erheblich weniger Geld zu betreiben ist, als man braucht, um mit dem Fußball Aufmerksamkeit zu generieren.
Deshalb ist meine persönliche Ansicht, dass man denen, die sich die Chance auf Teilnahme in der attraktivsten und höchsten europäischen Liga erarbeitet haben, den Weg zum Erfolg dort eher mal etwas leichter macht, als ihnen immer im Sinne der “armen kleinen” Standorte jegliche Optimierung der BBL in ihrem Sinne zu verweigern. Sogar Martin Geissler wunderte sich im Interview beim Deutschlandfunk ja, dass bei der Abstimmung zum Thema Etaterhöhung die Front der “kleinen” Vereine plötzlich nicht mehr geschlossen war. Scheinbar stand man also in der Vergangenheit bei allen Fragen, die vermeintlich nur den “großen” Clubs dienten, immer verlässlich gemeinsam auf der Bremse.
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Hab ja meinen Standpunkt dazu ein paar Posts weiter oben ja schon geschrieben.
Auf mich bezogen, vielleicht bin ich da ja etwas speziell aber ganz sicher nicht einer von wenigen. Mein Verein gehört in meine Stadt und nicht in eine andere unter Umständen mehr als 50,60 oder 70 km entfernte. So verliert über kurz oder lang der Verein und der (ursprüngliche) Fan seine Identität und das Interesse. Wenn sowas mal in Bayreuth passieren würde, würde ich jedenfalls nicht nach Bamberg oder Nürnberg fahren um den Verein dort zu unterstützen der binnen kurzer Zeit ohnehin nicht mehr mit seiner Heimatstadt in Verbindung gebracht würde, sofern es denn überhaupt gut geht.Zur Etaterhöhung: Ich finde die Steigerung schon sehr extrem. 50% rauf ist mer als ne Hausnummer. Vorallem wird ja im Hintergrund für 2022 schon von 3,5 Millionen gesprochen. Die aktuellen Vereine die unter oder an der Grenze liegen mögen das wahrscheinlich noch stemmen, aber den Teams aus der PRO A wird auf lange Zeit (von absoluten Ausnahmen vielleicht abgesehn) der Weg in die BBL versperrt.
Desweitern: Pleiten sorgt man sooo jedenfalls nicht vor da sich der eine oder andere Verien noch mehr strecken muß um diese Anforderung zu stemmen. Auch die Aussage den Abstand zwischen den “armen und reichen” etwas zu verringern ist ein Witz. Ob der kleine nun 2,5 oder 3,5 Millionen Etat hat juckt die die den Etat schon jenseits der 20 Mllionen haben nun sowas von überhaupt nicht. Vorallem deswegen weil die in der gleichen Zeit wahrscheinlich einen noch größeren Sprung machen werden und so noch weiter enteilen! -
Hab je meinen Standpunkt dazu ein paar Posts weiter oben ja schon geschrieben.
Auf mich bezogen, vielleicht bin ich da ja etwas speziell aber ganz sicher nicht einer von wenigen. Mein Verein gehört in meine Stadt und nicht in eine andere unter Umständen mehr als 50,60 oder 70 km entfernte. So verliert über kurz oder lang der Verein und der (ursprüngliche) Fan seine Identität und das Interesse. Wenn sowas mal in Bayreuth passieren würde, würde ich jedenfalls nicht nach Bamberg oder Nürnberg fahren um den Verein dort zu unterstützen der binnen kurzer Zeit ohnehin nicht mehr mit seiner Heimatstadt in Verbindung gebracht würde, sofern es denn überhaupt gut geht.Das seh ich genauso!
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Also nur kurz: Halle liegt nicht näher an Weißenfels als Leipzig.
Wäre Profibasketball mittelfristig nur in Leipzig möglich, wieso gibt es dann keinen Profiverein jetzt in Leipzig? Dort gab es sogar bereits ProA und ProB Basketball, dann folgte Abstieg in 2. Regio und dort schaffte man jetzt knapp den Klassenerhalt. Wieso nicht mehr?
Da, finde ich, sieht man deutlich das Problem an dieser Etaterhöhung: kleine Standorte, die aber anscheinend sehr effizient wirtschaften und die Liga halten, werden plötzlich vor Probleme gestellt. Wirtschaftliches Wachstum kann man aber so nicht erzwingen, wenn es für neue Sponsoren eigentlich keine neuen Anreize gibt. Und Geißler sagts ja auch richtig, die Vereine die den Etat schon haben müssen absolut nichts machen. Die Qualität der Liga wird also eigentlich nicht tangiert.
Moderne Hallenstandards etc. wären da probatere Mittel - aber auch nicht mit einer Frist von nur zwei Jahren…