Bauermann fordert Deutschen-Quote
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Quoten dienen nur der Öffentlichkeitsarbeit oder der Arbeitsplatzsicherung. In der normalen Welt gibt es auch keine Quote für Dönerfachverkäufer oder Lehrer oder Facility Manager.
omg. Selbstverständlich dient die Quote der Arbeitsplatzsicherung, was denn sonst?
Für Verkäufer oder Facility Management gibt es Tarifverträge und Ausbildungsrichtlinien. Dazu noch zum Teil unbefristete Arbeitsverträge und Kündigungsschutz. Dass im gehobenen und höheren öffentlichen Dienst, von Beamtenstellen ganz zu schweigen, einfach so ein Ami für fuffzehnhundert Euro jeden Job machen kann, wäre mir auch neu.
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Interessant ist tatsächlich die Frage, ob Bauermann die 1-2-3-Quote STATT 6+6 will oder ZUSÄTZLICH. IMHO würde nur letzteres Sinn machen.
Bauermann hier vorzuwerfen, er würde dem FC Bayern kurzfristig einen Vorteil verschaffen wollen, halte ich übrigens für hanebüchen.
zusätzlich würde ich es aber auch nicht mögen, da es denke ich sogar teilweise gegen Spielzeit geht da man deutsche schont(auch Foultechnisch), weil der andere deutsche vielleicht später ne Pause brauch anstatt beide auf das Feld zu schicken. Von dämlichen doppel wechsel ganz zu schweigen wenn der deutsche raus muss.
Braunschweig zum beispiel hat wenn sie die Option bei schneiders zieht schon jetzt eine anständige 2 Fünf nur mit deutschen Spielern(Schröder, kulle, Mittman, Theis, Schneiders) und das denke ich hauüptsächlcih wegen der Quote. Und schlimm wäre es ja nicht, etwas länger 2-3 deutsche auf den Feld zu haben anstatt immer mal einen.
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Tja, der Sinn und Unsinn von Quoten …
Es ist gar nicht lange her, da gab es eine Diskussion um die Frauenquote in Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft. Deutschland steht hier, so war es zu lesen, im internationalen Vergleich schlecht da, nur warum das so ist, wusste keiner so genau. Die zentrale Frage war dort wie hier, ob man mit Quoten einen Trend (mehr Frauen in den Vorständen bzw. mehr Deutsche in der Beko-BBL) anstoßen kann, von dem man sich wünschen würde, dass er irgendwie einfach so einsetzen würde.
Instinktiv stößt den meisten eine solche Quote erst mal übel auf, gibt es doch in unserem Land doch sicherlich einen mehrheitsfähigen Konsens, dass jedes Individuum weitestgehend autonom entscheiden können soll, also auch die Entscheider in unserer (wenn auch sozialen) Marktwirtschaft. Ich meinerseits war sehr gegen die Frauenquote, habe ich jedoch im Verlaufe dieser Diskussion zu einem vorsichtigen Befürworter entwickelt. Eine solche Quote kann nämlich einiges bewirken: Althergebrachtes, nicht mehr in Frage gestelltes Handeln zur Diskussion stellen, den bequemen Gedankengang des “es war schon immer so” aufbrechen. Und, derjenige, der durch eine Quote etwas bekommt, das er sonst nicht bekommen hätte, muss dann ja irgendwann auch beweisen, dass man ihm diese Chance zu Recht gegeben hat.
So, nun mal vom allgemein-abstrakten zum Basketball und im Besonderen zur Beko-BBL:
Was spricht subjektiv für die Quote? Ein oft genanntes Argument ist die Identifikation. Leide und fiebere ich mehr mit der Mannschaft, wenn zumindest ein Deutscher auf dem Feld herumhüpft? Ich hätte diese Frage prinzipiell immer mit einem “Ja” beantwortet. Wie viele hier schaue ich häufig Basketball, und in der Zeit, in welcher es in der 2. Liga keine Quote gab, hatten die Spiele für mich oft etwas Beliebiges. Es schien willkürlich, ob gerade Ami X der einen Mannschaft einen besseren Tag hatte als Ami Y der Gegner, der Yugo A der Heimmannschaft besser 3er schoss als der Yugo B des Auswärtsteams. Teilweise und nicht selten standen 10 “Ausländer” auf dem Feld, wenn nicht gerade signifikantes Coachen (leider selten) stattfand hatte man ein wenig das Gefühl, hier spielen zwei Mannschaften ein pick-up Streetballturnier, Ausgang abhängig von den besseren (oder weniger schlechten) Eins-gegen-Eins-Fähigkeiten der Einzelspieler. Oft - für mich zumindest - war das Ganze relativ uninteressant.
Andrerseits war da die deutsche Meisterschaft von Rhein Energie Köln. Vom Zuschauer (ich war nach Köln gezogen) entwickelte ich mich zum Fan dieser Mannschaft. Gutes Coaching, eine gute Spielstruktur, viele gute Typen, das war das, was mich und viele Zuschauer mitriss: Der urgewaltige Gortat, der Fan-Animateur Ivory, der charismatische McGowan, Old-School Dream-Shaker Nadjfeji, der geniewahnsinnige Michael Jordan, der Hangtime-Kettenhund McEllroy und der Alles-ein-bißchen-nichts-so-richtig-gut-Könner Janar Talts. Und Moment, genau, mit Strasser und Grünheid spielten auch zwei Deutsche ganz ordentlich mit. Das ich mit dem Strasser von der Ausstrahlung her nicht viel anfangen konnte, mich jedoch die Entwicklung von Grünheid vom Bankdrücker in Berlin zum mehr als soliden Rollenspieler freute waren, eben, nicht mehr als Randnotizen. Echte Typen, gute Spieler die Basketball „the right way“ spielen, das faszinierte, nicht das Wappentier auf dem jeweiligen Pass. Vielleicht muss man also beim Thema Identifikation eher die Personalpolitik der Vereine („ein Haufen Söldner“) in Frage stellen als die eigene Vorliebe für heimische Spieler.
Eigentlich bliebe noch die Frage zu beantworten, ob ich die Kölner Meisterschaft ein Stück weit noch geiler gefunden hätte, wenn diese zwölf Deutsche (oder zumindest Homegrown), mit 3-4 Spielern aus der kölner Jugend, errungen hätten. Führt mir aber jetzt ein bisschen zu weit.
Ich versuche also mal, meine Gedankengänge zu objektivieren (ob das möglich ist überlasse ich den Philosophen):
1. Wir wollen eine gute Nationalmannschaft. Hierfür brauchen wir, logisch, gute deutsche Spieler. Diese bekommen wir zum einen durch möglichst viel Spielzeit auf möglichst hohem Niveau. Das ist, meiner Meinung nach, so einfach wie es dahingeschrieben ist. Zudem brauchen wir Nachschub an guten Leuten. Wo bekommen wir die her? Aus den Nachwuchsmannschaften der Vereine. Nicht mehr ganz so leicht. Denn es scheint mir nicht aus der Quote für jeden Verein die Notwendigkeit zu resultieren, in den eigenen Nachwuchs zu investieren. Die Jungs kann man „fertig“ irgendwo wegkaufen. Das, in der Tat, bevorteilt die Big Player der BBL á la Brose, Alba etc.
Wo kommen sonst noch Deutsche her? Genau, Mr. Hillbilly aus Iowa oder der urbane Kistenschlepper haben ja einen deutschen Großvater, zack wird eingebürgert. Wer sich ziert, dem kann man klar machen, hey ein Leben lang ein Mindestmaß an Solidarleistungen, ein leidlich und besser als anderswo funktionierendes Gesundheitssystem auf Lebenszeit, das ist doch was. So als kleiner Bonus zu dem höheren Gehalt, dass er ohnehin im Vergleich zu Mr. Hillbilly 2, dessen Vorfahren seit Jahrhunderten lupenrein aus Irland kommen, bekommt. Dies, in der Tat, ist ein bisschen pervers und bringt keinem was (ausser Mr. Hillbilly schöne Zähne, wenn er so weit denkt) und man kann nur hoffen, dass hier jemand in der Beko-BBL auf diese Idee mit den homegrown Spielern kommt.
Man könnte sich jetzt natürlich noch fragen: Braucht die Liga überhaupt eine gute Nationalmannschaft? Das führt mir aber wieder zu weit.
2. Ein bisschen Chancengleichheit. Klar, man kann sicherlich so argumentieren: Wenn die verpflichteten Spieler aus dem Ausland stärker sind als der eigene Nachwuchs, dann spielt dieser eben nicht. Was mich daran stört ist, dass nicht selten die verpflichteten Profis aus Systemen kommen, in denen auch ein Stück weit Welpenschutz herrscht. Der Collegebasketball ist nun mal eine fast rein amerikanische Angelegenheit. Das heißt, die Spieler kommen hierher aus einer „Liga“, in der sie 2-4 Jahre lang ein Stück weit Einsatzzeitgarantie aufgrund der Herkunft hatten. Diese Vorsprung bringen sie mit sowie den Vorteil, sich dort irgendwie durchgebissen zu haben. Für die (seltener werdende) zweite große Gruppe an Spielern aus „dem Ostblock“, überwiegend aus dem ehemaligen Jugoslawien, dürfte in den heimischen Ligen nichts anderes gelten. Denke ich zumindest, Experten dürfen mich gerne aufklären.
Aber vielleicht können die heimische Pro A und Pro B das Gegenstück bilden, die heimische Liga mit entsprechendem Schutz der landeseigenen Spieler? Muss die BBL das auch leisten?
3. Die Quote als Hängematte zum Ausruhen? Sicherlich auf den ersten Blick ein potentes Argument gegen die Quote. Schon im Hinblick auf die 6-und-6-Regel und noch mehr bei 4-und-1 kann man sich fragen, ob es wünschenswert ist, dass sich ein Verein für einen basketballerisch sehr guten, menschlich aber schwierigen oder irgendwie nicht passenden Spieler entscheiden muss, weil der halt deutsch ist und man eine gute Rotation auf sieben bis acht Positionen möchte/braucht. Tja, für dieses Problem muss die Quote die Antwort selber liefern. Der übermäßig begabte, aber leicht querulatorische, faule Spieler A, den sein weinroter Pass privilegiert, muss sich der Konkurrenz von den ebenfalls einheimischen Spielern B-D (F,G, … ) stellen, die vielleicht minder talentiert, aber übermäßig ehrgeizig, mit gewissen spielerischen Stärken ausgestattet sind. Wir müssen der Quote zutrauen bzw. liegt in ihr ja schon der Zweck, dass diese heimischen Rollenspieler vermehrt auftreten und einen gesunder Wettbewerb unter den deutschen Spielern entsteht.
4. Die Rolle und das Selbstbild BBL und ihrer Vereine. Eine vage Frage mit schweren Antwortmöglichkeiten. Schadet es der Liga und dem Basketball in Deutschland, wenn die erste Liga aus nicht nur rechtlich, sondern auch in Hinblick auf Spielerförderung vom restlichen Breitensport bis hin zu Pro A als gleichsam losgelöstes Konstrukt in Form von GmbHs schwebt? Unabhängig von der Entwicklung eigener Jugendspieler Mannschaften zusammenkauft werden und wenn einer aus den eigenen Reihen mal zufällig, genehmer weise reinpasst, dann darf der mitspielen? Schrecken wir Sponsoren ab, die als Romantiker bzw. Idealisten ein paar Burschen aus der Region sehen wollen oder sind es gerade dieses Entscheider aus der Wirtschaft, für die Leistung und Output unabhängig von Nationalitäten im Vordergrund steht? Schwere Frage, von mir keine Antwort.
5. Schrecken wir Kinder und Jugendliche ab, mit Basketball anzufangen? Ich denke im frühen Jugendbereich spielt es keine Rolle, ob irgendwann die Perspektive Basketballprofi winkt. Zumindest hat es bei mir und meinen Mitspielern damals keine Rolle gespielt. Bedeutsam könnte die Frage bei den, sagen wir mal, 15-19,20-jährigen Spielern werden, die in entsprechenden JBBL-, NBBL- und Jugendnationalmannschaften gespielt haben. Das Argument, das diese von einer Liga ohne Quote abgeschreckt werden, wird immer wieder genannt. Ist nicht ganz von der Hand zu weisen, aber irgendwie halte ich diesen Aspekt für vernachlässigbar. Einer Spieler der das wirklich will, sieht sich mit vielen Unwägbarkeiten konfrontiert, eine minimale Einsatzgarantie dürfte da keine Rolle spielen, zumal eine interne Konkurrenz unter deutschen Spielern um die begehrten Profispots (Siehe 3.) ja entstehen sollte.
6. Wäre es nicht sinnvoller, die Vereine zu verpflichten, eine JBBL-, eine NBBL-Mannschaft sowie ein Internat mit einer Mindestzahl an Plätzen sowie idealerweise ein Farmteam in mindestens der Regionalliga zu installieren? Man schafft somit quasi das Angebot und nicht die Nachfrage. Eine sicherlich ernsthafte Alternative und der Weg, den der deutsche Fußball seit den Rumpelfüßlern unter Rudi Völler sehr erfolgreich gegangen ist (wenn ich das recht informiert bin). Wobei ich zugegebenermaßen nicht weiß, ob und in welchem Umfang es schon solche Pflichten der Vereine gibt.
Um zum Anfang zurückzukommen: Der deutsche Basketball sollte oder muss eigentlich althergebrachtes, nicht mehr in Frage gestelltes Handeln zur Diskussion stellen, den bequemen Gedankengang des “es war schon immer so” aufbrechen. Weg vom Kistenschlepper, hin zum selbst ausgebildeten Spieler auf dem Feld. Die Quote zwingt die Vereine zum Handeln, zum Umdenken. Schlimmstenfalls leider in der Form, dass halt gnadenlos eingebürgert und bei den kleinen, „ausbildenden“ Vereinen gewildert wird.
Der Weg, den die BBL hier geht, ist vielleicht nicht der beste, aber der bessere im Vergleich zum bisherigen. Die Homegrown-Regel, die Verpflichtung der Vereine zur ernsthaften Nachwuchsarbeit sind dann fast unablässige Ergänzungen, die hoffentlich kommen. Ich finde es gut, dass die BBL zumindest mal losgelaufen ist.
Edit merkt an: Langer Post, eventuell einige stilistische sowie Rechtschreib- und Grammatikfehler, bitte nachsehen.
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@microwave: toller Post, danke! Sollte Pflichtlektüre werden
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@microwave: Toller Post, auch wenn ich nicht in jedem Teil zustimme, aber das ist egal. Eine kurze ANmerkung zu Nr.5, die BBL-Clubs müssen bereits NBBL-Teams haben, eine Erweiterung wäre sicher sinnvoll. Insgesamt wäre es sicher noch wichtig, den Stab der Jugendtrainer aufzubessern und es muss darum gehen die Strukturen so zu verbessern, dass dieZusammenarbeit mit den Vereinen der Region verbessert wird. Da besteht sicher noch das größte Potential in der Tat
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Nur um das mal kurz aufzugreifen: Eine Ausbildungsentschädigung gibt es im Fusball übrigens tatsächlich,greift aber bei vorhandenen Profiverträgen nicht bzw ist in der Summe sehr klein.Der Fall Reus hat mit tatsächlicher,aber auch mit Ausbildungsentschädigung in Anführungszeichen wenig zu tun.Reus kommt nicht aus der Jugend von Borussia Mönchengladbach,sondern wurde in Dortmund und Ahlen ausgebildet.
Die Quote an sich müsste sich erstens an einer hier schon genannten Homegrown-Regelung orientieren.Zweitens wäre für mich auch eine gewisse Zahl.Spieler aus der eigenen Jugend in der Zukunft wünschenswert.Ansonsten wäre eine Begrenzung nur bis zu einem Alter interessant.Dann würde man wirklich Jugendförderung machen und nicht ältere Spieler wie Greene fördern. -
danke euch beiden für das feedback
Eine kurze ANmerkung zu Nr.5, die BBL-Clubs müssen bereits NBBL-Teams haben, eine Erweiterung wäre sicher sinnvoll. Insgesamt wäre es sicher noch wichtig, den Stab der Jugendtrainer aufzubessern und es muss darum gehen die Strukturen so zu verbessern, dass dieZusammenarbeit mit den Vereinen der Region verbessert wird. Da besteht sicher noch das größte Potential in der Tat
zur Pflicht, ein NNBL-Team zu stellen: gut zu wissen, da habe ich etwas in’s Blaue rein geschrieben.
Die Qualität der Nachwuchsarbeit und somit der Trainer, wie Du es ansprichst, ist sicherlich auch wichtig, ich wollte erst auch ein paar Takte hierzu verlieren, aber einen Roman wollte ich dann doch nicht schreiben. …
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Ein wichtiges Puzzlestück wird gerne übersehen: der Headcoach.
Er wacht über das grosse ganze. Hat er kein Interesse an Nachwuchsspielern und -förderung, dümpelt alles, was die BBL-Mannschaften an Jugendmassnahmen machen müssen, vor sich hin. Und genauso dümpeln die Nachwuchsspieler so vor sich hin, egal wie talentiert sie sind.
Diese Art von Headcoch wird es durch die 6+6 Quote immer schwieriger haben. Denn seine 6er-Rotation aus fertigen Spielern muss entweder durch teure, gestandene deutsche Spieler ergänzt werden, um auf eine 7er- oder 8er-Rotation zu kommen, oder seinen sechs Leutchen geht irgendwann im Laufe der Saison die Luft aus.
Falls er schlau und genügend Geld vorhanden ist, wird er sich einen Assistenztrainer ködern, der nachgewiesener Maßen etwas von Talentausbildung versteht, und hoffen, dass ihm dieser zwei oder drei Deutsche an Hand gibt, die die nötigen Pausen in der 6er-Rotation ermöglichen.
Die jungen deutschen Spieler, die ihr Talent und ihren Willen gut einordnen können und die richtigen Berater haben, werden immer mehr auf diese Konstellation achten: entweder ausbildungsorientierter Headcoach à la Rödl oder ausbildungsorientierter Standort à la Bamberg/Breitengüssbach. Sonst werden sie sagen, Tschüss, ich gehe aufs College oder ich spiele lieber für das gleiche Geld in der ProA.
Krunic war in diesem Spiel bereits das erste Opfer, andere Abschusskandidaten sehe ich auch schon … Namen nur per PN
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@baskets09: ich denke auch immer wieder an eine Jugendquote. Umgekehrt muss ich aber sagen, dass es eigentlich schon ein gutes Instrument in der BBL gibt, nämlichen einen Prämientopf für Einsatzzeit von deutschen U24-Spielern. Hier müsste man die Präemien einfach nur nach oben schrauben um es für Vereine interssanter zu gestalten
@microwave: Das Problem an dem Thema ist nunmal, dass es unheimlich schnell komplex wird. Gerade durch Einführung der Quote werden aberr die Vereine gezwungen selbst kreativ zu werden und sich Lösungen zu überlegen und das ist meiner Meinung nach der richtige Weg
bbforafterlife: So true!!!
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… Namen nur per PN
nene mach mal chillig öffentlich, ist ein interessanter diskussionspunkt und das ganze hier ja kein PN-forum.
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danke euch beiden für das feedback
@madrob:Eine kurze ANmerkung zu Nr.5, die BBL-Clubs müssen bereits NBBL-Teams haben, eine Erweiterung wäre sicher sinnvoll. Insgesamt wäre es sicher noch wichtig, den Stab der Jugendtrainer aufzubessern und es muss darum gehen die Strukturen so zu verbessern, dass dieZusammenarbeit mit den Vereinen der Region verbessert wird. Da besteht sicher noch das größte Potential in der Tat
zur Pflicht, ein NNBL-Team zu stellen: gut zu wissen, da habe ich etwas in’s Blaue rein geschrieben.
Die Qualität der Nachwuchsarbeit und somit der Trainer, wie Du es ansprichst, ist sicherlich auch wichtig, ich wollte erst auch ein paar Takte hierzu verlieren, aber einen Roman wollte ich dann doch nicht schreiben. …
Zudem muss in dem nachwuchsbereich 10 prozent des Etat(oder Spieleretat) landen, somit können sich Berlin, bamberg usw. auch nicht von der Ausbildung drücken. Das dann spieler erstmal ihre sporen mit mehr Spielzeit in Trier holen, ist allerdings nicht unbedingt schlecht.
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… Namen nur per PN
nene mach mal chillig öffentlich, ist ein interessanter diskussionspunkt und das ganze hier ja kein PN-forum.
Ja, ja, habe ich nur drauf gewartet …
schau mal z. B. hier:
Wechselbörse Eisbären … genau ein solcher Verein muss sich entscheiden, meiner Meinung nach haben die Eisbären haben nur eine Chance als Ausbildungsverein, denn da oben wird kein Riesensponsor vom Himmel schweben und Spradley ist der falsche Coach dafür (bei allen anderen Verdiensten)
Wechselbörse Frankfurt … Katzurin müsste den ganzen Sommer mit Tim und Danilo in der Halle stehen, so ein Geschenk kriegt er nicht ein zweites Mal, denn wenn das Geld hier knapp wird, werden die zukünftigen Playoff-Träume reihenweise platzen … -
Krunic kann man schon in gewisser Weise als Opfer sehen, auch wenn er mit entsprechendem Erfolg sicher noch eine Zeit dort geblieben ist. Trotzdem kann ein Verein mit einem Trainer wie Krunic im Jugendbereich enorme Fortschritte machen. Das wiederum sieht man eben an Oldenburg, die in der Zeit von Krunic sehr viele Fortschritte im Jugendbereich gemacht haben, dort auch von der Liga auf Platz 3 ausgezeichnet wurden. Mit Aufstieg in die Pro B wurde eine weitere Lücke geschlossen. Man könnte Machowski da jetzt als den letzten verbliebenen Schritt sehen.
Möglicherweise ist Krunic aber auch was die Jugendarbeit angeht an Versäumnissen der Beck-Ära bzw dem Fakt, dass Oldenburg erst seit einem Jahrzehnt in der Form in der Liga dabei ist bzw daran seinen Etat nicht auf namhafte deutsche Spieler verteilen zu wollen gescheitert.
Vor einigen Jahren musste Oldenburg Jugendnationalspieler wie Hartmann und Albrecht an Jena abgeben, einer kam früh zurück, einer kommt jetzt zurück. Durchaus ein Indiz für die gesteigerte Qualität der Jugendarbeit. Das wäre ohne Quote vielleicht so nicht aufgebaut worden. Interessant wird sein, ob Oldenburg so konsequent ist in Zukunft eigenen Spielern früh die Chance zu geben auch in der Liga Luft zu schnuppern oder einen Wimberg früh Pro B spielen zu lassen. -
Unfassbar. Gut.
Nekromantie.www.sport1.de/de/basketball/basketball_bundesliga/newspage_556029.html
Herr Bauermann fordert lt. sport1-Meldung wieder die Quote und schlägt auch gleich ein schönes System mit 1-2-3 vor,
1 deutscher Spieler immer auf dem Feld in Liga 1
2 in Liga 2 und
3 in Liga 3.Ich finde es gut - auch wenn dies - wie manch einer befürchten mag - bedeuten könnte, dass die Leistungsspreize vlt. noch deutlicher hervortritt.
Mittel- bis langfristig halte ich die Umsetzung des Ansatzes für unbedingt notwendig und wichtig.
Warum nicht JETZT ?
Wenn ich bei einem Verein wie FCBNM sitze, kann ich leicht was fordern. Er wird, wenn er will und muss, einen deutschen Spieler haben, den man bedenkenlos einsetzen kann.
Auch Vereine wie Bamberg, Berlin, Oldenburg, Artland etc. werden da nicht so große Probleme bekommen. 8-10 Vereine aber, werden sich dann mit der “Resterampe”
begnügen müssen. Zumindest in den ersten Jahren wird das so sein. Die Folge wird eine Dreiklassengesellschaft sein. -
Eine Ergänzung zum Wildern fertiger Spieler: Gibt es Beispiele, wo kleine BBL-Vereine Spieler von der Jugend ausbilden, die dann aber nicht halten können, weil siedirekt von den großen Vereinen abgeworben werden? Meiner Meinung nach stellt sich die Situation dort zumindest teilweise anders da. Die großen Vereine haben teilweise große Ausbildungsprogramme (brose, ALBA, Frankfurt, dem FCB Basketball fehlt das noch, aber die planen da ja wohl), während das einigen kleinen eher fehlt bzw. dort keine Talente “produziert” werden (in Trier ließe sich das beispielsweise diskutieren). Aus diesen bedienen sich eher die kleinen Vereine, indem sie Spieler aus diesen Programmen verpflichten, die beim großen Verein einfach keine Spielzeit sehen werden. Prominentestes Beispiel ist wohl ALBA-Trier. Die Spieler (Faßler, Seiferth, Saibou) beginnen ihre Ausbildung bei ALBA, bekommen oder sehen dort keine Chance, wechseln zu Trier und entwickeln sich dort und treten von dort ihre Reise in andere BBL-Kader an. Dann gibt es dazu Fälle, wo talentierte Spieler direkt von den großen Vereinen eingesackt werden (Zwiener, Staiger, Ohlbrecht vielleicht), dort nicht zum Einsatz kommen und dann zu kleineren Vereinen abwandern.
Ich würde eigentlich erwarten, dass Leihen die nächste Konsequenz für die Großen sein müssten. Das ist ja in der BBL eher untypisch. Bei ALBA kann ich mich an Mazeika (an Bonn), Rasic (aus Moskau) und Radulijca (aus Istanbul) erinnern, ohne zu wissen, was davon echte Leihgeschäfte waren. Mit langen Verträgen mit einer anfänglichen Leihe an kleinere Vereine könnte man sich bestimmte Talente sichern. Kombiniert mit Optionen kann man dann sehen, wie sich ein Spieler entwickelt. Die Spieler ließen sich solche Optionen sicherlich vergolden, aber das ist ja ohnehin ein Nebeneffekt der Quote.
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@Baskets09:
falsch,- Krunic hat sich selbst die Suppe eingebrockt, der er auslöffeln musste, das hat nichts mehr mit Beck zu tun;
- Spieler wie Hartmann hätten seiner besonderen Obhut bedurft, so dass dieser nicht aus Oldenburg wegzieht (auch wenn er jetzt zurückgekommen ist)
- bei allen Fortschritten, die in Oldenburg im Jugendbereich passiert sind, hätte er Sorge tragen müssen, dass diese sich auch in die BBL übertragen
@donnervogel:
falsch, es wird eine Zweiklassengesellschaft: - Vereine, die sich fertige deutsche Spieler leisten können
- Vereine, die sich deutsche Spieler ausbilden müssen
Es wird keine Resterampe geben, allenfalls noch jugendliche “Trainingsspieler”, die sich neben dem Studium ein Taschengeld verdienen wollen und dafür bereit sind, am Wochenende ein bisschen durch die BBL zu “sitzen”. Alle deutschen Spieler, die spielen können, werden entweder so gut sein, dass sie in der BBL spielen, oder vorziehen, für gleiches Geld in der ProA zu spielen anstelle in der BBL zu sitzen. Die Vereinsführungen und/oder Trainer, die dies nicht erkennen, werden scheitern. Lies meinen Post von weiter oben.
@guwacevic:
- kluge Trainer erkennen Paradigmenwechsel und finden kluge Lösungen - dumme Trainer sehen diese nicht und überleben, solange sie andere für noch dümmer verkaufen können
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Anselm Hartmann ist jetzt zurück? Falsch der spielt schon länger wieder in Oldenburg. Warum? Genau weil Oldenburg mit der Basketsakademie, der Verbindung aus Schule und Sport usw beste Bedingungen bietet. Das war vor einigen Jahren anders. Außerdem spielte bei den Wechseln auch ein damaliger Bundestrainer der Jugend eine Rolle wenn ich mich nicht sehr irre.
Krunic hat sicher seine negativen Seiten auch gerade hinsichtlich deutscher Spieler, großer Rotation, einen Kader um deutsche Spieler herum bauen, aber trotzdem litt er ganz sicher unter den Versäumnissen unter Beck. Baut man sich eine erstklassige Jugendarbeit auf, braucht man einige Jahre um gute Talente daraus zu ziehen. Oldenburg macht das erst seit einigen Jahren auf diesem Niveau, also gab es die Talente aus den eigenen Reihen in der Form nicht. Den Aufstieg der zweiten Mannschaft hat man leider erst jetzt geschafft, sicher auch ein wichtiger Faktor eigenen deutsche Spieler an die erste Mannschaft heranzuführen.
Ich werde Krunic sicher nicht vor allen Vorwürfen in Schutz nehmen, aber manchmal ist die Antwort komplexer und man sollte sich bei einigen Urteilen auch besser in der jeweiligen Situation auskennen. -
Lesenswert ist das was @Gruebler zum Bauermannvorschlag schreibt
gruebelei.de/2012/05/08/eins-zwei-oder-drei-bauermann-und-die-feldquote/#more-8323–-----------------------------
Meine Meinung: Jetzt wo man nur noch Bayerncoach ist lässt sich leicht fordern, den mit genügend Euros im Säckel ist man für alle Vorschläge stets gerüstet.
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@baskets09: Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich stelle nicht in Frage, was im Unterbau passiert bzw. zu Zeiten von Don Beck noch nicht passiert ist. Da scheint gerade Ralph Held einiges richtig gemacht zu haben und zu machen.
Aber, der Headcoach trägt die Verantwortung für das ganze, er ist verantwortlich für die Zusammenstellung des BBL-Kaders, er muss fremde Nachwuchsspieler davon überzeugen, ihre Chance in Oldenburg zu suchen, wenn er denn keine aus der eigenen Jugend hat. Und um so mehr muss er Talente im eigenen Haus kennen, fordern und fördern. Dein Argument mit dem Übergang aus der eigenen Jugend zieht zudem nicht: Zirbes ist hier eine riesige Ausnahme. Kein BBL-Trainer darf lamentieren, das das eigene Jugendprogramm keine Spieler hervorbringt. Denn aktuell tun sie beinahe alle nicht. (Ja, es gibt Tadda usw. aber wieso konnte sich z. B. Günther nicht in Hagen durchsetzen?)
Krunic hat sich nicht darum gekümmert, er möchte mit fertigen Spielern arbeiten. Das mag sein guter Anspruch als Trainer sein, aber dieser Anspruch wird unter dem Gesichtspunkt des 6+6 nur noch funktionieren, wenn der Club das Geld dafür hat. Und da scheint es dieses Jahr schon unter dem 7+5 in Oldenburg gehapert zu haben.
Meine Aussage ist nur, dass dies zukünftig für etliche Trainer mehr zum Stolperstein werden wird.
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Meine Meinung: Jetzt wo man nur noch Bayerncoach ist lässt sich leicht fordern, den mit genügend Euros im Säckel ist man für alle Vorschläge stets gerüstet.
Das ist zu verkürzt: Rödl könnte dies genauso gut fordern, denn er hat es dieses Jahr schon beinahe zu 100% umgesetzt.
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@microwave.
Gute Gedanken und ich stimme dir auf alle Fälle zu. Bei allen Bedenkenträgern wider das Neue MUSS die BBL den Mut aufbringen den Blick über den Ein-Jahreshorizont vieler Teams hinaus zu werfen. Perspektive ist hier gefragt. Da darf man sich ruhig auch mal unbeliebt machen, wenn es sein muss und ich plädiere für eine solche oder eine ähnliche Lösung, Hauptsache es geht voran und man gerät nicht in den Stillstand nach dem Greifen der 6+6-Regel. -
Meine Meinung: Jetzt wo man nur noch Bayerncoach ist lässt sich leicht fordern, den mit genügend Euros im Säckel ist man für alle Vorschläge stets gerüstet.
OMG: Und als er noch Bundestrainer war, meintest du noch, dass er als Bundestrainer ja schon so etwas fordern kann, da er es ja nicht umsetzen muss
@bbforafterlife: Es wird nicht zwingend eine Zweiklassengesellschaft geben. Denn 1. bilden die großen Vereine derzeit weit mehr Spieler aus. Bamberg hat Franken 1st, ALBA hat das Berliner Programm und unterstützt Urspring, Oldenburg versucht es mit der Akademie und Bayern plant auch gerade fleißig usw.
Kleinere Vereine können durchaus den Weg von Trier gehen um Erfolg zu haben. SIe können es aber auch wie zahlreiche andere kleine Fußballvereine machen und mit jungen Spielern als Gerüst Teams aufbauen. Momentan seh ich da aber nur begrenzt Bereitschaft. -
@baskets09: Damit wir uns nicht falsch verstehen, ich stelle nicht in Frage, was im Unterbau passiert bzw. zu Zeiten von Don Beck noch nicht passiert ist. Da scheint gerade Ralph Held einiges richtig gemacht zu haben und zu machen.
Aber, der Headcoach trägt die Verantwortung für das ganze, er ist verantwortlich für die Zusammenstellung des BBL-Kaders, er muss fremde Nachwuchsspieler davon überzeugen, ihre Chance in Oldenburg zu suchen, wenn er denn keine aus der eigenen Jugend hat. Und um so mehr muss er Talente im eigenen Haus kennen, fordern und fördern. Dein Argument mit dem Übergang aus der eigenen Jugend zieht zudem nicht: Zirbes ist hier eine riesige Ausnahme. Kein BBL-Trainer darf lamentieren, das das eigene Jugendprogramm keine Spieler hervorbringt. Denn aktuell tun sie beinahe alle nicht. (Ja, es gibt Tadda usw. aber wieso konnte sich z. B. Günther nicht in Hagen durchsetzen?)
Krunic hat sich nicht darum gekümmert, er möchte mit fertigen Spielern arbeiten. Das mag sein guter Anspruch als Trainer sein, aber dieser Anspruch wird unter dem Gesichtspunkt des 6+6 nur noch funktionieren, wenn der Club das Geld dafür hat. Und da scheint es dieses Jahr schon unter dem 7+5 in Oldenburg gehapert zu haben.
Meine Aussage ist nur, dass dies zukünftig für etliche Trainer mehr zum Stolperstein werden wird.
Bei Günther muss ich aber mal eben einschreiten:
Freyer hat ihn in der Pro A zu seinem Starting PG gemacht , Hagen ist nicht aufgestiegen und dann ist er direkt nach Ulm gewechselt…Er wurde von Freyer also sehr wohl gefördert, jedoch wollte der kleine Per unbedingt BBL spielen und ist kein weiteres Jahr in der Pro A geblieben…
Im Grunde hat er sich also schon in Hagen durchgesetzt, wollte dann aber eben schon den nächsten Schritt machen…
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Ok, akzeptiert, ich hatte das nicht mehr so ganz genau auf dem Radar. Aber schlussendlich hat es Günther für sich richtig gemacht.
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ach ja zu Grueblers Blog: Wieder einmal schade dass er es nicht schafft die Lage der Dinge in seinem Blog von mehr als einer Position zu beleuchten. Macht es wirklich Sinn die Bayern dafür zu rügen, dass sie noch keine Jugendarbeit haben? Es ist ja nicht so, dass sich nicht bereits der ein oder andere Spieler aus München in der BBL verirrt hat. Damals gab es schlichtweg noch keinen BBL-Club in der Landeshauptstadt.
Er beachtet auch nicht, dass eigentlich alle Vereine die gut auf die 6:6-Regel vorbereitet sind die 123-Regel ohne Probleme umsetzen können.
Die nächste Frage, die er sich gefallen lassen muss, ist ob es wirklich Sinn macht Spieler auf Punkte zu reduzieren oder gefällt ihm das einfach gerade so gut, weil da Berlin mit Heiko und Yassin am besten abschneidet.Die Frage die sich mir letztendlich stellt ist die ob es immer notwendig ist die Motive in Frage zu stellen, warum sich jemand damit beschäftigt wie es weiterzugehen hat? Darf man nicht drei Jahre im Voraus denken (vor allem wenn DB in dem Interview auch sagt, dass er persönlich abwarten will wie sich die jetzige Regel entwickelt)? Muss man als Verfechter von mehr Einsatzeiten für einheimische Spieler wirklich die Klappe halten bis zum AUslaufen der aktuellen Regel, während die Gegner der Regel die ganze Zeit dagegen meckern dürfen?
Gruebler spricht viele Aspekte an, es fehlt mir aber in dem Block dass er sie auch wirklich diskutiert, sie nur beliebig gegen DB auszulegen ist mir zu billig. Schade! Chance vertan das doch mittlerweile breite Publikum wirklich zum Nachdenken zu bringen
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Basketball ist eine Randsportart ohne großen Hintergrund an Geld und Personen.
Es gibt sicher nur sehr wenige Arbeitsplätze in der BBL, wo man tatsächlich etwas verdienen kann.
Wer aber sein Heil darin sieht, Profisportler in der Sportart der Wahl, hier Basketball, zu werden, der muss sich ja irgendwann anschauen, was bietet mir der Arbeitsmarkt in D und was in Europa.Und dann kann folgendes möglicherweise feststellen:
Jeder, der hier auch nur ein wenig aus der grauen Masse hervorragt, wird sein Heil gern auch im Ausland sehen, denn dort lockt wesentlich mehr Geld, zumindest wird man es versprochen bekommen, da kann kein Alba mithalten und auch kein München mit 10 Mios in der Hand, ich sage nur: Nikagbatse
Die Leute, die den Kopf aus der breiten Masse heben können, sind aber auch genau diejenigen, die für die obere BBL-Hälfte in Frage kämen.
Sprich für Vereine von Bamberg bis Berlin über München und Oldenburg bleibt nur der bayrische Weg, möglichst viele N5-Spieler zu akquirieren.
Das geht ins Geld und kostet bei der Nachwuchsarbeit den Etat.Wer aber in der unteren Tabellenhälfte steht, der wird kaum das Geld haben, großflächig in der lokalen Ebene nach Talenten zu fischen und diese dann auch halten zu können.
Denn dann greift sofort die Konkurrenz der BBL und Europa zu.Ich bezweifele auch, dass es für den deutschen Basketball sinnvoll ist, dass plötzlich niemand mehr in die USA geht, weil der Collegeweg nicht mehr sinnig erscheint, weil man als Spieler eben auch viel mehr einheimische Vereine findet, die zumindest pekuniäres Interesse an einem haben.
Die meisten deutschen berühmten Spieler der Vergangenheit haben den Weg über die USA genommen oder haben ihn zumindest versucht und sind nicht im nationalen Bereich hängen geblieben.
Ich denke, weil man dort Sachen lernt, die man nicht in fünf bis zehn Spielminuten in der BBL mitbekommt.Für die Quote gibt es viele sinnvoll erscheinende Argumente, in der Praxis führen sie aber zu einer Zweiteilung der Liga, sie führen zu Ausbildungsverlusten, weil einheimische Spieler nicht mehr den Weg aufs College gehen werden.
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Er beachtet auch nicht, dass eigentlich alle Vereine die gut auf die 6:6-Regel vorbereitet sind die 123-Regel ohne Probleme umsetzen können.
Das stimmt nur auf den ersten Blick. Nehmen wir ALBA als Beispiel. Da wäre es eine erhebliche taktische Einschränkung, wenn Idbihi kommen muss, wenn Schaffartzik runter geht (oder andersrum).
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6. Wäre es nicht sinnvoller, die Vereine zu verpflichten, eine JBBL-, eine NBBL-Mannschaft sowie ein Internat mit einer Mindestzahl an Plätzen sowie idealerweise ein Farmteam in mindestens der Regionalliga zu installieren? Man schafft somit quasi das Angebot und nicht die Nachfrage. Eine sicherlich ernsthafte Alternative und der Weg, den der deutsche Fußball seit den Rumpelfüßlern unter Rudi Völler sehr erfolgreich gegangen ist (wenn ich das recht informiert bin). Wobei ich zugegebenermaßen nicht weiß, ob und in welchem Umfang es schon solche Pflichten der Vereine gibt.
BBL-Vereine müssen meines Wissens 10 % ihres wie auch immer definierten Etats in die Nachwuchsförderung investieren.
Im Fußball gab es eine “Quote light”: Zumindest eine Zeitlang musste jeder Bundesliga-Kader mindestens 13 Deutsche aufweisen. Das hat manchem Spieler die Karriere um ein, zwei Jahre verlängert, aber das waren Ausnahmen. Meistens wurden tatsächlich Talente verpflichtet/hochgeholt. Und es gab in der Dritten Liga und ihren Vorgängern U23-Regelungen. Wie genau die aussahen, weiß ich nicht mehr, mag ich grad auch nicht recherchieren.
Vor allem aber hatten die Vereine im Fußball spätestens mit der Generation Lahm/Schweinsteiger/Podolski kapiert, dass sie mit eigenen Talenten bares Geld sparen. Ich habe meine Zweifel, ob der FC Bayern oder auch Dortmund in der Lage gewesen wären, sich ihre aktuellen Kader zusammenzukaufen.
Also: DFL und DFB haben das ganz clever gemanagt mit sanftem Druck und Anreizen. So unähnlich ist die aktuelle Lage in der BBL aber nicht, wir in Bonn fahren ja eine ähnliche Schiene mit Vierjahresverträgen für die Talente.
Ich denke auch, dass das Risiko von Abwerbungen untereinander geringer ist als im Fußball, da im Basketball viele Talente parallel auch Ausbildung/Studium anstreben und sich deshalb mit einem Wechsel schwerer tun dürften. Für ein paar Euro mehr geht man nicht mal eben z.B. von Tübingen nach Oldenburg. -
Er beachtet auch nicht, dass eigentlich alle Vereine die gut auf die 6:6-Regel vorbereitet sind die 123-Regel ohne Probleme umsetzen können.
Das stimmt nur auf den ersten Blick. Nehmen wir ALBA als Beispiel. Da wäre es eine erhebliche taktische Einschränkung, wenn Idbihi kommen muss, wenn Schaffartzik runter geht (oder andersrum).
Du darfst hier nicht vergessen, dass 1. zwei deutsche Spieler in der Rotation bei der 123-Regel (gegen die ich persönlich immer noch bin) sowieso zu wenig wären, 2. die meisten Spieler mehr als eine Position spielen können und dadurch taktische Umstellungen bei Foultrouble so doer so viel leichter ausgeglichen werden können und 3. es das Berliner Management eigentlich sehr wohl geschafft hat hier Backups zu haben. Idbihi/Schultze im Frontcourt und Heiko/Staiger im Backcourt. Klar, Staiger kommt aktuell nicht voran in seiner Entwicklung, aber so ergeht es nunmal vielen Spielern in Berlin (Faßler, Zwiener, Seiferth, vorher auch schon Herber), Schultze wird bei der aktuellen Regelung nicht gefordert und abut deswegen immer weiter ab mMn. Gäbe es eine 123-Regelung würden sich die Vereine hier anders einstellen. Ich bin trotzdem gegen die Regelung, betrachte das alles aber nicht nur mit der Contra-Bauermann-Brille wie Gruebler. Ich mag DB persönlich nicht besonders, ich musste in meiner Funktion als Trainer bei Treffen mit ihm feststellen, dass er mir viel zu abgehoben und arrogant rüberkommt, ich will aber nicht den Fehler begehen ihm seine Fachkompetenz abzusprechen. Wer das tut (besonders im Bereich der Entwicklung von Talenten), der kann gleich nach hause gehen. Man kann seine Ansichten diskutieren, einfach von der Hand wischen, weil man ihn nicht mag, zeugt entweder von einer Arroganz oder Einfältigkeit. Sorry
@Schnorri: Der Weg nach Europa ist dann ein Thema wenn Spieler wirklich einmal das Level erreicht haben, Misan Haldin (aka Nikagbatse) hat in Interviews auch schon gesagt, dass es teilweise finaziell ein Fehler war in Italien zu bleiebn und dass er teilweise immer noch Lohnausstände hat. Die damalige Generation mit Nikagbatse, Jagla, Femerling, Schultze, zwischenzeitlich auch Garrett, Greene und Hamann ging nach den Erfolgen von 2002 und 2005 ins Ausland. Grundlage war dass ihr Können auf internationaler Bühne wahrgenommen wurde. Aktuell ist da keine Gefahr. Wenn man längerfristig wieder Erfolg hat, liegt dass daran, dass genügend gute Spieler da sind. Die Quote schadet niemand, sie hindert die Griechen nicht in Final4 einzuziehen oder die Serben, Kroaten oder Litauer, dass sie international erfolgreicher sind als wir, dabei müssten sie doch eigentlich mit ihren kleinen Ländern und der Quote chancenlos sein?!
Dass der Collegeweg wegfällt liegt weniger daran, dass es eine Quote gibt, sondern eher daran, dass die Spieler heute viel mehr vom College erwarten. Auch zu Rödls Zeiten war er nicht der einzige Deutsche Basketballer am Collegwe, aber die anderen hatten keinen Erfolg und man hörte nichts von ihnen. Durch das Internet heute ist das anders, da wird viel kritischer bewertet, dass so mancher U20-Nationalspieler es wohl nicht schafft und keine Spielzeit bekommt. Gleichzeitig wurden die Regelungen bzgl. der Trainingszeiten immer schärfer. Frannk Menz hat es zurecht kürzlich in einem Interview moniert, dass immer weniger individuell gefördert wird dort. Die Trainingsabläufe in D werden aber immer professioneller, weil man sich zB eher an Spanien orientiert. Jetzt gilt es eine Plattform zu schaffen, damit die Talente sich auch unter Leistungsdruck entwickeln können. Dazu trägt die Quote bei. wer das.
AUßerdem, den “bayerischen Weg” wie du ihn nennst gehen Bamberg und Berlin doch schon lange. Beide haben bereits früher immer versucht auch die aktuellen Nationalspieler zu bekommen. Beide hatten auch schon jeweils mindestens 5 gleichzeitig im Kader in den vergangenen Jahren.@Langer_Eugen: Einige gute Anmerkungen, ich denke auch, dass mit Einführung unterschiedlicher Regelungen im Fußball ein nicht unwesentlicher Erfolg erzielt wurde. Entscheidend war, dass sich der Förderungsgedanke durch alle Ebenen hindurchgezogen hat und nirgends mit Rücksicht rein auf kurzfristigen Erfolg beiseite gelassen wurde und trotzdem den Vereinen viele Möglichkeiten gelassen wurden wie sie es umsetzen würden, sie also die Möglichkeiten hatten eigene Ideen und Konzepte zu entwickeln. Aus der BBL gewinnt in den nächsten 5 Jahren sowieso kein Team die Euroleague, man muss sich also keine Sorgen machen, dass wir mittelfristig so viel verlieren werden. Auch in der BBL ist es nicht so, dass es nur einen Weg gibt die 6:6-Regel umzusetzen, deswegen wird es auch keine Zweiklassengesellschaft geben. Es wird gute und schlechte Teams geben und viele Teams dazwischen, manche etwas besser, manche schlechter. Wie bisher auch. Eine Dominanz wie vor dem Bosman-Urteil wird es deswegen nicht geben, weil es kein Bayer oder ALBA mehr gibt, die exorbitant höhere Budgets zur Verfügung haben.
Es wird Teams geben:- die mit einer kleinen Rotation arbeiten werden (kurzfristig haben sie damit immer wieder Erfolg, langfrisitg immer wieder problematisch, versuchen werden sie es trotzdem)
- die wie Trier darauf setzen attraktiv für jugend deutsche Spieler zu sein, die glauben im bisherigen Verein nicht genug gefördert worden zu sein bzw. glauben dass sie in diesen Teams sich einfach besser entwickeln als in anderen BBL-Teams von denen sie auch Angebote haben (siehe aktuell wohl Zipser)
- die wie Bayern oder Berlin versuchen einen Identifikationswert durch eine gewisse Anzahl Nationalspieler herzustellen (dafür braucht es Geld)
- die aus der ProA/B langfristig nach oben kommen werden, weil sie in der Talentförderung besonders erfgolgreich sind und wie in zahlreichen anderen Sportarten auch zwangsläufig nach oben geschwemmt werden, wenn sie ihrem Weg treu bleiben
- die … (neue Ideen haben, wie man mit der Quote Erfolg haben kann)
Wer hier glaubt, die Quote kann nur zu einem Szenario führen irrt sich gewaltig. Werder 6:6 noch 123 kann der ultimative Heilsbringer sein, noch können diese Regeln den Untergang des Abendlands bedeuten. Es wird weder so sein, dass das Niveau in der BBL zwangsläufig sinkt oder eine Zweiklassengesellschaft entsteht, noch wird es so sein, dass plötzlich alle Talente unendlich gefördert werden und das NT bald wieder Erfolge wie 1993 serienweise wiederholen kann. Es wird Erfolgsstories der Quote geben und Beispiele wie man sich verzocken kann damit.
Der Grund ist ganz einfach: Wenn man sicherstellen wollte, dass Jugendarbeit erfolgreich ist und aus jedem mit Nowitzkis Potential auch ein neuer Nowitzki wird, müsste man an unglaublich vielen Stellen schrauben und drehen, viele sauf den kopf stellen und verändern. Dafür bräuchten wir aber Zeit und Geld die wir nicht haben. Also entscheidet man sich für die Methode der Steuerung durch einmaligen Impuls (Einführung der Quote), denn damit bleibt genug Zeit und Geld dafür dass einzelne gezielt arbeiten können und die Lage so verbessern. Zwangsläufig werden auch jetzt Mittel verschwendet, Dinge entwickeln sich ganz anders als gedacht, aber es ist eben besser nur einen verlgeichsweisen geringen Aufwand zu bringen und Freiräume zu lassen las alles kontrollieren zu wollen un dam Ende doch zu scheitern. (Soziale Marktwirtschaft vs. Zentralwirtschaft)
Klar ist dass in beiden Fällen etwas an der Spitze verändert werden muss, deswegen auch die 6:6-Quote für die BBL als Impuls, dass alle die es betrifft Lösungswege für sich entwickeln. -
Alle Quotenregelungen, aktuell oder perspektivisch, werden kurz-, mittel- oder langfristig dem Produkt Basketball in Deutschland nur schaden. Das war seit Jahren meine Meinung, die in den derzeitigen Entwicklungen nur bestätigt wird. Es ist mehr als eine Ironie der Geschichte, dass gerade die beiden Vereine die sich derzeit am heftigsten für Deutsch-Quoten einsetzen, damit auf die Nase gefallen sind. Die Idee, dem deutschen Spieler künstlich immer mehr Spielzeit aufzuladen, dient dazu, das knappe deutsche Spielerreservoir mit höchstem finanziellen Einsatz an sich zu binden und damit einen uneinholbaren Startvorteil vor den weniger finanzkräftigen Vereinen zu haben. In der Realität waren die deutschen Spieler bei Alba und Bayern durch die Bank alle durchweg überbezahlt. Damit wurden Finanzmittel gebunden, die für ausländische Differenzmaker besser investiert wären. Wenn Hamann, Benzing, Schwethelm, Greene in der Roation stehen, müssen die Ausländer besser sein als Homan oder Troutman oder Wallace um was zu reißen. Alba leistet sich mit Schultze oder Staiger Nationalspieler, die natürlich guten, heißt brauchbaren (ausländischen)Spielern ihren Platz wegnehmen, der Quote sei Dank. Im Wettstreit der Deutschen mögen Schaffartzik oder Ibidhi gut wegkommen, sind sie Leistungsträger deiner mannschaft, kommst du in der Bbl damit nicht weit.
Aber alle Vereine sind natürlich von der Quotierung betroffen. Gehen wir davon aus, dass in der nächsten Saison die reinen Spieler Etats in der Bbl sich irgendwo in den Größenordnungen zwischen 400000 und 300000 € einpegeln werden. Wenn nun die Hälfte des Kaders allein aufgrund des deutschen Passes überbezahlt wird, kann man sich vorstellen, dass es dann für gute Ausländer knapper wird. Der Gedanke, dass das Überbezahlen deutscher Spieler zu besseren deutschen Spielern führt ist nicht stichhaltig. Dass die Qualität der Liga damit verwässert wird ist viel wahrscheinlicher.
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Das scheint mir etwas zu schwarzgemalt. Es sind auch andere Szenarien denkbar. Kein “Programm” wird gezwungen Deutsche zu “überzahlen”. Auch die guten Amis müssen schauen, dass sie überhaupt noch sicher bezahlte Jobs bekommen. Die Lage in den führenden europäischen Ligen wird sich in den nächsten 5 Jahren m.E. gewaltig ändern. Es gibt genug Möglichkeiten sich trotz oder gar wegen der Quote gut aufzustellen. Ich bin da gespannt und warte mal ab, wie sich die Liga in 2 Jahren präsentiert.
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Der Gedanke, dass das Überbezahlen deutscher Spieler zu besseren deutschen Spielern führt ist nicht stichhaltig.
Mittelfristig schon, weil die Talente höhere Chancen haben, ihren Lebensunterhalt mit Basketball bestreiten zu können, und ihre Karriere zuverlässiger planen können. Um ein Bonner Beispiel zu geben: Welchen Grund hätte denn jemand wie Wohlfahrt-Bottermann vor vier Jahren gehabt, eine Profi-Karriere in Angriff zu nehmen? Heute bekommt er einen Platz im Kader, dann Spielzeit, und in zwei Jahren kratzt er vielleicht an der Nationalmannschaft. Vor der Quote hätte er bis 24 nicht ernsthaft gespielt und dann noch ein bisschen in der ProB rumgedaddelt, um sich das Studium zu finanzieren.
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Die Quote ist nicht das einzig seligmachende Werkzeug, aber es ist zur Zeit das einzige, dass zur Verfügung steht.
Fakt ist, wie langer Eugen richtig sagt: ohne finanziellen Anreiz werden die vielversprechenden Talent lieber ein Studium beginnen, als den Versuch zu riskieren, mit Basketball seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Wenn die verein komplett freie Hand haben und nur auf “billige” Ausländer ausweichen, wird die sich Spirale immer schneller drehen.Ich hab die Erfahrung gemacht, dass eine gewissen Konstanz im Kader und ein höherer Anteil an deutschen Spielern die Akzeptanz beim Publikum deutlich steigert. Wenn es Zuschauer gibt, ist auch Geld da (auch und vor allem durch Anreiz bei den Sponsoren). Wenn Geld da ist, gibt es auch eine Zukunft für den Nachwuchs als Profispieler. Und je mehr deutsche Spieler sich um die Plätze streiten müssen, desto höher ist dann auch irgendwann das Niveau der Spieler. Sie müssen sich dann nicht mit günstigen 1-Jahres Fliegen aus dem Baltikum oder den USA messen, sondern mit deutschen Spielern.
Wettbewerb wird es immer geben, das soll auch so sein. Aber ein BBL Team nur als Durchlauferhitzer zu verwenden und auf kurzfristigen Erfolg zu schielen, ist mir zu kurzsichtig. Da hat sich in den letzten Jahren schon etwas getan und ich hoffe, das wird noch besser. Bauermann (als prominenter Kopf) mit seinem Konzept und der Einführung der NBBL/LBBL hat da wichtig Dingen mit angestossen. Tatsache ist aber, dass es immer noch im Bereich der Jugendtrainer weit vom Niveau der europäischen Spitze entfernt ist. Auch da wird in der Fläche zuwenig Geld gezahlt, als dass sich da jemand Fähiges auf längere Zeit halten kann. Und nur auf Internate kann man nicht aufbauen.
Aber irgendwo muss ja mal angefangen werden. Lasst die jungen Deutschen mehr spielen, irgendwann wird man die Früchte ernten können. Die Tendenzen sind ja schon erkennbar (aktuelle Jugend-Nationalmannschaften), aber eine realistische professionell Perspektive muss man den Jungs auch bieten.
Sonst läuft es weiter wie bisher. Entweder gehen die Jungs zum Fussball oder sie steigen spätestens nach dem Abi komplett aus dem Leistungsbasketball aus. -
ach gott, ganz ehrlich andrejjan kann man leider bzgl. deutscher Themen noch weniger ernst nehmen als, wenn er wieder irgendwas zur NBA verzapft. Er liebt 1. ein gewisses Alleinstellungsmerkmal seiner Meinung und argumentiert 2. auch immer nur halbherzig bzw. unvollständig.
Er meint die Quote hilft weder kurz- noch langrifstig, bringt aber dann auch nur ein sehr vages Beispiel für kurzfristigen Misserfolg. Anschließend scheint er als einziger, der zwar vermutlich kaum ein BBL-Spiel gesehen hat und auch nicht bekanntermaßen als BBL-Insider gilt, die aktuellen Gehälter der Nationalspieler zu kennen. Wie könnte er sie sonst überbezahlt nennen? Seine daraus folgende Logik ist wieder nur auf kurzfristigen Erfolg angelegt.
Vorsichtshalber vermeidet er es gleich noch auf die vielfach genannten Gründe pro Quote einzugehen bzw. in irgendeiner Form etwas gegen diese Gründe zu sagen. Was fällt mir dazu ein? Nichts mehr. Ahnungslose NBA-Fans, die dort schon meistens mit Nichtwissen strotzden, kommen bei BBL-Themen leider automatisch unter die Räder. andrejjan hat hier nur wieder einmal ein gutes Beispiel abgeliefert. Vielleicht sollte er sich erstmal das amerikanische Welpenschutzprogramm College anschauen und wie da über Hintertüren auch eine Quote vorhanden ist bevor er hier wieder mit bereits widerlegten Argumenten von vorgestern kommt -
ach gott, ganz ehrlich andrejjan kann man leider bzgl. deutscher Themen noch weniger ernst nehmen als, wenn er wieder irgendwas zur NBA verzapft.
“Ach Gott”, könntest Du bitte damit aufhören, jedesmal andere Meinungen als Deine so geringschätzig abzutun? Das stört eine sachliche Diskussion wirklich ungemein.
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wenn eine Argumentation nicht fundiert ist, habe ich kein Problem das auch aufzuzeigen. Das macht nebenbei auch die Qualität einer Diskussion aus, dass schwache Beiträge nicht einfach als gültig stehen gelassen werden. Vielleicht soll das weniger als Herabwürdigung sondern eher als Aufforderung gelten endlich zu argumentieren statt nur Meinugnen als Fakten verkaufen zu wollen. Das mag ja auf Seite 1 als Anregung zur Diskussion ganz nett sein, später zählen für eine gute Diskussion Argumente und nicht nur Meinungen
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Die Quote ab der neuen Saison (6+6) konterkariert meines Erachtens nach die Bestrebungen der BBL bis 2020 die vermeintlich beste europäische Basketball-Liga zu werden. Wenn einige jetzt hier - durchaus zurecht - damit argumentieren, dass nationale Quoten auch anderswo, bspw. in Griechenland, funktionieren, so möchte ich aber darauf hinweisen, dass es dort einen ganz anderen Spieler-Pool bzw. Talente-Pool.
In Deutschland dient die Quote meiner bescheidenen Meinung nach nur dazu, dass die finanziellen Unterschiede zwischen den Top-Klubs und den weniger finanzkräftigen Klubs nivelliert werden. Ab diesem Sommer werden sich die besten deutschen Klubs um die wenigen wirklich brauchbaren Spieler reißen (u.a. Zirbes und Schwethelm). Für diese Spieler werden die Klubs einiges an Geld aufwenden müssen (hohe Nachfrage = hohe “Preise”). Will beispielsweise ein Klub wie Bamberg weiterhin qualitativ so gut besetzt sein, dass sie den Einzug in die Top16 der Euroleague endlich packen, so muss Bamberg richtig Geld in die Hand nehmen. Dann müssen sechs richtig gute ausländische Spieler her, zwei bis drei brauchbare deutsche Spieler und drei bis vier deutsche Handtuchwedler/Busfahrer.
Oder anders formuliert: Gerade für die Topklubs wie Bamberg, Berlin und Quakenbrück wird es so international schwerer Schritt zu halten, weil man sich noch einen deutschen Spieler mehr an Bord holen muss, als bisher. Dadurch bindet man einerseits einen Rosterspot sowie Kapital, welches man andererseits für einen guten ausländischen Basketballer brauchen würde.
Durch diese Quote wird der deutsche Basketball nicht in der Breite, sondern nur in der Spitze gefördert. Nur die Besten kommen nach oben und verdienen gutes Geld. Die weniger talentierten deutschen Spieler “vergammeln” irgendwo als Busfahrer.
Ich halte von diesen Quotenregelungen ohnehin nichts, weil sie den sportlichen Wettbewerb teilweise außer Kraft setzen. Das Motto sollte eher “survival of the fittest” sein…
Im Grunde nützt es doch nichts, Schulkindern zu sagen, spielt Basketball, werdet Profis und kommt zu einem BBL-Klub. Dort werden die meisten dieser Talente niemals wirkliche Minuten auf dem Parkett sehen, weil in der Crunchtime in der Regel der talentiertere und abgezocktere ausländische Spieler auf dem Parkett steht und nicht der sich vor Verantwortung drückende deutsche Spieler…
Der ultimative Mega-Gau wäre die Weiterentwicklung dieser 6+6-Quote in der BBL, hin zu einer 1+4-Quote dergestalt, dass immer ein deutscher Spieler während des Spiels auf dem Parkett sein muss.
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Die Quote ab der neuen Saison (6+6) konterkariert meines Erachtens nach die Bestrebungen der BBL bis 2020 die vermeintlich beste europäische Basketball-Liga zu werden.
Dieser Satz ist meiner Meinung nach schlichtweg falsch. 2020 ist in 8 Jahren, da hat ein Maik Zirbes oder ein Philipp Schwethelm 30 oder 31 Jahre. Im Jahr 2020 werden ganz andere Spieler die BBL dominieren und zwar die die momentan in den ganzen Jugendteams des DBB ausgebildet werden. Diese Teams, Jahrgänge 92-94-95-96 sind schlichtweg auf dem gleichen Niveau wie andere europäische Top-Nationanen wie Spanien, Türkei, Frankreich, Serbien oder ähnliches. Die Spieler wie Zirbes, Benzing, Harris oder Schwethelm spielten mit den Jugendnationalmannschaften um den Abstieg.
Wenn du mal nach vorne schaust ins Jahr 2020 werden die Spieler aus den oben genanten Jahrgängen in der BBL die Hauptleute sein und es wird nicht mehr einen Kampf um die 5-6 Spieler geben die frei sind. Die 6+6 Quote wird sicherlich im ersten und wahrscheinlich auch im zweiten Jahr das Niveau der unteren Teams in der BBL drücken. Diese Teams müssen deshalb jedoch verstärkt auf jüngere Spieler setzen welches diese dann an die BBL in 4-5 Jahren zurückzahlen mit einem höheren Niveau.
Andere Länder haben auch Quoten, diese sind aber meistens anders gestrickt als die Deutsche da man dort auf die Bosman/Cotonou Regeln acht gibt und den Amis lieber azerbaijanische oder bulgarische Pässe gibt. Das ist sicherlich kurzfristig interessant für die Teams, aber im grossen ganzen ist das nicht die Lösung meiner Meinung nach.
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Eine Quote drückt nicht nur das Niveau der unteren Teams, weil kurz-& mittelfristig keine geeigneten Spieler zur Verfügung stehen, sondern sie mindern auch die Qualität der Topteams, weil die guten Spieler nun noch teurer werden als vergleichbare Ausländer.
Und damit steht dann auch weniger Geld für die in Europa und Deutschland notwendigen Ausländer zur Verfügung.Wenn denn ein Quote so toll und Gewinnbringend sein soll, warum gab es sie nicht beim darnieder liegenden Fussball? Warum hat man sich da allein auf verbesserte Jugendarbeit und die Bestenauswahl verlassen?
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Eine Quote drückt nicht nur das Niveau der unteren Teams, weil kurz-& mittelfristig keine geeigneten Spieler zur Verfügung stehen, sondern sie mindern auch die Qualität der Topteams, weil die guten Spieler nun noch teurer werden als vergleichbare Ausländer.
Und damit steht dann auch weniger Geld für die in Europa und Deutschland notwendigen Ausländer zur Verfügung.Natürlich wird es Übergangsprobleme geben, die stellenweise auch erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen werden. Doch so ist das eben bei strukturellen Änderungen. Verbesserungen brauchen eben Zeit, doch nötig sind sie allemal um langfristig die nationalen Spieler zu verbessern und aufzuwerten.@schnorri:
Wenn denn ein Quote so toll und Gewinnbringend sein soll, warum gab es sie nicht beim darnieder liegenden Fussball? Warum hat man sich da allein auf verbesserte Jugendarbeit und die Bestenauswahl verlassen?
Willst Du das wirklich vegleichen? Fakt ist doch, dass einige Basketballtalente keine Chance kriegen, weil die Trainer den kurzfristigen Erfolg in Gefahr sehen. Auch wenn sie aus guter Jugendarbeit kommen. Und Fußball wird immer seine Talente finden, weil einfach so unglaublich viele Kinder Fußball spielen. Da nutzt die Verbesserung der Jugendarbeit, Quoten werden nicht benötigt. Der detusche Fußball (namentlich die Nationalmannschaft) war nicht deswegen schlecht, weil die Spieler zu wenig spielten. Man war in der Ausbildung nicht auf dem Niveau von Spanien und anderen Ländern.
Der Basketball muss sich seine Talente verschärft gesagt erstmal verdienen, weil nicht jedes Kind auf die Idee kommt ihn zu spielen. Wenn aber die Kinder sehen, was denn so ein deutscher Basketballprofi leisten kann und was für eine Bedeutung er erlangen kann, werden sich vielleicht ein paar mehr Talente vom Fußball in den Basketball begeben. Aktuell sieht man (außer Nowitzki natürlich) keinen deutschen Nationalspieler, der ein Kind vorm Fernseher oder PC fesseln kann.
Schritt 1 mit einer besseren Jugendarbeit wurde anscheinend gemacht, jetzt müssen eben die Talente eingesetzt werden, was bisher an vielen Standorten vernachlässigt wurde. Dazu brauche wir die Quote. Wenn sich die Situation zufrieden stellend entwickelt könnte man ja ggf. nochmal über eine leichte Verkleinerung der Quoten in Betracht ziehen (was ich aber nicht wirklich realistisch finde).