Olympisches Basketball Turnier 2008
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Übrigens, nur um es in Erinnerung zu rufen: Selbst der Chefscouter des Teams USA hat geschrieben, dass Mannschaften Spiele in der Gruppenphase herschenken würden (etwas, was Team USA absolut wesensfremd wäre).
Nachzulesen in den Vorberichten unter usabasketball.com. 8-)
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Das habe ich komplett anders gesehen.
Im Gruppenspiel wollte Spanien die USA auf Ihrem eigenen Terrain schlagen. Denk nur mal an die schwachsinningen AlleyOop Anspiele.Als die Packung immer größer wurde war der Wiederstand dann irgendwann gebrochen.
Die Körpersprache der Spanier zum Ende des Spiels hat doch für sich gesprochen.Das da eiskalt eine hohe Niederlage eingeplant war - nun ja wer es glauben will.
Auch das Finale fand ich nicht so knapp wie andere es hier gesehen haben. Hat man doch schon zigmal gesehen. Der Außenseiter kämpft sich aufopferungsvoll heran, es fehlt aber immer was um in Führung zu gehen.
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Sorry, auch wenn ich mich sonst gerne zurückhalte, da ich jedem seine Meinung überlasse und daran auch nichts ändern muß, muß ich was Fakten angeht dann doch Klartext reden. Also nochmal: Erst Interpretationen lesen, sprich fortbilden, dann mitreden. Schrittfehler im Rückfeld sind vernachlässigungswert und im 1-0 gänzlich uninteressant gerade im Spitzensport. Da müsste man dann mal hinter die Interpretation schauen, sich mit Menschen austauschen die diese schaffen bzw. in entsprechenden Kommissionen sitzen, und sich weiterführende Gedanken machen, was man sich denn damit als Regelschaffender wohl gedacht hat. Nun, an der Quelle sind die Schiedsrichterausbilder, die dieses Wissen insbesondere für Internationale Großturniere an die entsprechenden SR vermitteln. Dort denkt man in den größten Kategorien die es für den Basketball gibt, eben an alles was passieren kann von Kreisligen in den jeweiligen Staaten bis Olympia “überregional”. Da gibt es halt die Travelling-Regel “schwarz auf weiß”, meine Dänische Ehefrau meint schon immer “extra für die Deutschen”, damit alle bedient sind. Da gibt es dann für das nette Travelling im Filmchen, Calls in der KL (zur Beruhigung der Gemüter, da das Vorteil-/Nachteilprinzip nie den Spielern näher gebracht werden KANN, Calls in der OL da das Prinzip seltenst halbwissenden näher gebracht werden kann und zu überflüssigen Diskussionen führt, Calls in der BBL da das Prinzip den paar Zuschauern nicht näher gebracht werden kann und für die zockt man doch! Jetzt kommen wir zurück zu Olympia, gerade hier lebt der Sport vom Millionenpublikum, dabei in der Tiefe der Auswikungen (also mal über Tellerrand der Werbeeinnahmen hinweggedacht) von den Nicht-Basketballern (die unsere Anzahl erhöhen können). Diese Sportart, die wie keine andere Sportart von der unglaublich spieldauerhaften Dynamik lebt, braucht dafür weitere Entwicklungen.
…
Mist! Die Arbeit ruft, meine jüngsten Basketballer werden jetzt amerikanisiert und mit Core-Performance der Hüftsteifigkeit beraubt
(Ich weiß, daß der Ursprung von Core nichts mit USA zu tun hat, aber passte gerade so schön als Anspielung)!
CU oder auch nicht
Karsten
P.S. Ihr könnt den Gedankenansatz gerne missverstehen und als Gesülze abtun, es interessiert allerdings nicht. Ich kann, muß und will diese Diskussion gar nicht gewinnen. -
On 2008-08-27 09:34, Karsten63 wrote:….Schrittfehler im Rückfeld sind vernachlässigungswert und im 1-0 gänzlich uninteressant gerade im Spitzensport. …
Ich verstehe aber nach wie vor nicht wo genau die Begründung liegen sollte den Spieleren solche Regelübertritte durchgehen zu lassen. Wir sind uns sicher einig das völlig egal ist ob an der eigenen grundlinie ohne Gegenspieler nun zwei oder drei Schritte bis zum Dribbling genommen werden – aber genau deswegen verstehe ich es nicht? Wo ist das Problem für einen Basketballer den Ball ordentlich aufzutippen? Der Bewegungsablauf sollte ihm doch sowieso in Fleisch und Blut übergegangen sein? Die Toleranz mit derlei Schlampereien führt lediglich dazu das die Fans nach Spielen Stunden und Tagelang über vermeintlich (?) unkonstante Schiedsrichterentscheidungen diskutieren. Und weil du die “Nicht-Ballspieler” ansprichst: Wie soll denn ein Nicht-Regelkundiger durchblicken wenn Spaziergänge alá Kobe oder James (Ich weiss die Spanier haben das auch gemacht) nicht abgepfiffen werden? Die Entscheidungen wirken völlig willkürlich – das ist m.E: genau das was die “Regelfanatiker” hier so aufregt.
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@ Karsten
Wie gesagt von mir aus ein Schritt im Rückfeld ohne Gegenspieler aber nicht 3 Schritte wenn dadurch das Spiel schnell gemacht wird und sich noch Spieler der gegnerischen Mannschaft im Rückfeld bzw. in der Transition befinden.
Das hat alles nichts mit Professionalisierung zu tun, sondern ist schlicht und ergreifend falsch.Wenn man deiner Meinung nach jeden Schrittfehler im Rückfeld vernachlässigen kann, dann sollten vielleicht alle erst ab der Mittellinie mit dem Dribbeln beginnen…
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Imho ist es auch im 1:0 nicht völlig unerheblich, ob jemand mit ungestümem Vorpreschen ohne Dribling 1-2 Sekunden rausholt. Wie lange braucht ein guter Schütze, um einen Schuss von wo auch immer ohne Bedrängnis einzunetzen? Wohl kaum länger als o.g. 1-2 Sekunden, oder?
Wenn dieser Vorsprung regelwidrig erwirtschaftet wurde geht das einfach nicht in Ordnung.
Beim 1:0 ist es so lange egal, wie eben KEIN Vorteil dabei rauskommt.Um zu dieser Erkenntniss zu kommen ist es auch absolut nicht nötig, über irgendwelche Tellerränder glotzen zu können oder wo auch immer als Schiri tätig zu sein.
Weiterhin behauptet hier niemand, dass USA bei richtigen Pfiffen verloren hätten. Evtl. hätte es so weniger vermeintlich tolle und teils demoralisierende Fastbreaks gegeben….Aber schön, wenn es @Karsten eigentlich völlig egal ist und er hier nur für sich schreibt :-?
Ontopic ist die Sache imho weil es um die Regelauslegung bei diesem Turnier geht.
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Ich verstehe die ganze Diskussion über die Schrittfehler ehrlich gesagt nicht. Offensichtlicher kann man Schrittfehler nicht begehen, auch wenn hier einige ins Feld führen, dass der Spieler ja im Rückfeld war, keinen Vorteil hatte.
Die Regeln sind da, also muss sich jeder daran halten. Ob das nun Spieler aus China, Usbekistan, USA oder Spanien sind.
Sicherlich fällt es bei den Amis am meisten auf und jedem Basketballer fallen die Augen raus, wenn man die hier angeführten Beispiele sieht.Bemerkenswert finde ich allerdings auch (@k….63), dass sich Schiedsrichter / Oberliga Damentrainer aus NRW hier als global player im internationalen BB verkaufen und dem kleinen Mann die große Welt des BB erklären.
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On 2008-08-26 20:52, andrejjan wrote:
… Zuerst, mit welcher Borniertheit und geistiger Eingeengtheit hier die “pro-FIBA-Fraktion” agiert, ist beeindruckend. Abstrus und lächerlich wird es dann, den Andersdenkenden als Fanatiker zu bezeichnen. Hier obsiegt ein Weltbild, dass per se davon ausgeht, dass der FIBA- (europäische, bzw. nichtamerikanische)-Basketball dem amerikanischen bzw. NBA-Basketball überlegen ist. Wer diesen Tatsachen widerspricht ist ein unreifer und unwissender Verblendeter. …Was ein Blödsinn, diese Fanatiker-Vorwürfe kommen erstens nur von dem Mann mit dem permanenten Schaum vorm Mund, und zweitens geht es nicht um eine Überlegenheit von FIBA oder NBA, sondern es geht schlicht um eine einzige Regel. Und zwar eine Fiba-Regel, anch der aber bei diesem Turnier nunmal gespielt wurde oder besser gespielt werden sollte.
Die ist recht deutlich formuliert (selbst ich als Nicht-BAsketball-Fachmann verstehe sie sehr schnell und sehr gut ), und man kann sehr gut sehen in den Spielen/Videos, ob sie von den US-Boys beachtet wurde und eine evtl Nichtbeachtung von den Refs angemessen gepfiffen wurde.
Das Urteil dabei muss eindeutig sein (USA mit sehr viel mehr Schrittfehlern als die anderen Teams; Refs pfeiffen es nicht, obwohl sie es mit fast 100%-iger Sicherheit gesehen haben (müssen)), alles andere ist doch albern.
Trotz alledem hat mit den USA das beste Team des Turniers gewonnen. Daher müssen sie sich jetzt auch nicht dafür rechtfertigen, das müssen eher die Refs, warum sie es zulassen, dass die Regeln derart eindeutig und offensichtlich unterlaufen werden.
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@mark77
Was hat eine meiner vergangenen Tätigkeiten damit zu tun? Bin ich nur deshalb für die Worte geschaffen, weil ich 2 internationale Ref-Clinics mit 3-Mann-Technik absolviert habe oder eine CollegeCoach-Clinic in den USA, das wäre bitter aber für Deutschland (geliebtes Statussymbolland) passend! Zudem habe ich einen mir nahe stehenden Bekannten der in Sachen Regeln nahe an der Quelle sitzt. Ich führe Gespräche mit internationalen und amerikanischen Spielern/Trainern/Refs, bilde mich ständig fort was die Regelauslegungen auf höchster Ebene angeht und schaffe es immer wieder diese in meine Basketballphilosophie einfliessen zu lassen. Ich rede hier über MEINE! Nicht mehr und nicht weniger! Das Pfeifen hat angesichts meiner beruflichen Coachentwicklung gottseidank (genauso gut für mich wie für andere ;-)nächstes Jahr auch ein Ende. Ich bin alles andere als ein Fan irgendeiner Richtung (Euro/USA) sondern kümmere mich einfach im Rahmen meiner Vollzeittätigkeit um allerlei Zusammenhänge in dem von dir zitierten Global-Play. Und nochmal der Hinweis, es gibt “Schwarz auf Weiß” eine Regelinterpretation dazu, für alle Refs von KL bis Olympia!
@schaumberger
Na, das halte ich doch mal für eine Diskussionsgrundlage. Danke für diese rangehensweise. Nun es gibt immer mehr den Einfluss des Vorteil-/Nachteilprinzips (im Fußball hat man dafür ein Handzeichen, nach dem Motto: “Habe ich gesehen, aber Vorteil”. Haben wir beim Basketball nicht da 2 oder 3 SR sich gegenseitig in Bedrängnis bringen würden, wenn man Vorteil anzeigt und von anderer Stelle kommt der Call), wenn man nun davon ausgeht, daß jeder Spieler im Spitzensport in Lage ist ein ordentliches Dribbling auszuführen ohne dabei Gefahr zu laufen seinen Drive vehement zu verlangsamen, dann kommt für den Gesamtzusammenhang der wichtige Faktor Verteidigung ins Spiel. Ist kein Gegenspieler in der Nähe (Auslegungen bei Jugendmeisterschaften, sprechen bei Verteidigung am Ball von bis zu 1 Meter, gelehrt wird aber u.a.der Handshake-Abstand) kann man sich unter dem o.a. Aspekt keinen Vorteil verschaffen und schon gar nicht im Rückfeld. Erst wenn ein Verteidiger hinzukommt, der in richtiger Defenseposition (oder halt nah genug dran) geschlagen wird verschafft er sich einen entsprechenden Vorteil. Die Grundlage ist halt, daß
man davon ausgeht, daß in der Situation oben James auch mit einem ordnungsgemäßen Dribbling den gleichen Weg mit dem gleichen Tempo gegangen wäre und erst ein entsprechender Verteidiger vor ihm benachteiligt worden wäre. Ein Nicht-Baller interessiert sich doch in erster Linie mal für den Flow im Spiel, sind die Pfiffe oder die geilen Aktionen des Spiels für den interessant?
@flyfish
Transitiondefense stoppt in erster Linie mal den Ball! In den 2 Sekunden der Aktion habe ich keine Annäherung, von der Mittelline aus, gesehen!Zwei nette SR-Philosophien finde ich
“Let the music play” und
“Let the players/flow decide the game”
Und das Wort SCHIEDSRICHTER finde ich eigentlich auch nicht mehr zeitgemäß, wo man doch immer mehr die Funktion von Ordnungshütern übernimmt und aufpasst daß nichts aus dem Rahmen läuft aber eben nicht einem Richter gleich, nach Gesetz richten muß, wobei ich auch eingestehen muß, daß man dort mehr als überraschende Urteile bekommt. -
Die Regeln des Basketballs sind eh schon recht schwierig und die Schiris haben einen großen Raum dies zu interpretieren, bzw müssen dies, finde ich zumindest. Da sollte man jetzt nicht auch noch ihnen die Entscheidung überlassen, wann ein Spieler einen Vorteil hat oder nicht.
Da brennt die Halle und in den unteren Ligen wird es nur zu Diskussionen kommen. Egal nun wie: bekannt Schrittregel, oder ab jetzt sind 3 erlaubt, mir egal, aber so ein Interpretationsding schadet dem Basketball!!! -
@flyfish
Na, dann passt es doch wieder. Für mich kein Zeitvorteil ob mit oder ohne korrektes Dribbling und dazu noch die Defense wartend im Vorfeld, warum dann ein Call? Vieleicht dann doch mal althergebrachte Traditionen brechen (ich kann mich dann doch nicht an die ganzen Rückspiele der Amis erinnern???) und auf die Situation entsprechend reagieren, wenn ich weiß daß der das gerne macht, Fullcourt 1 on 1, beißen bis der Doc kommt und der Call folgt, mehr oder minder prompt ;-).Sorry, jetzt ist Konditionstraining dran.
CU later
Karsten -
Es kann nicht im Interesse des Basketballs sein, dass das, was Nichtbasketballer toll finden, zukünftigen Regelentwicklungen zugrunde liegt. Mit dieser Einstellung wird das Spiel immer unsauberer und ist auf technischer Ebene dem Verfall preisgegeben.
Desweiteren sollte sich mal von der Auffassung verabschiedet werden, ein Spieler würde keinen Profit daraus ziehen, wenn er in freier Laufbahn nicht dribbeln muss. Gerade das Andribbeln ist doch problematisch, nimmt ein Spieler
, dann ist das für ihn ein immenser, in vielen Fällen entscheidender Vorteil. Wie man da anderer Meinung sein kann ist mir ehrlich gesagt komplett unverständlich. Usain Bolt läuft die 100m mit Dribbling auch nicht in 9:69.Mehrfach wurde dargelegt, dass die lasche Auslegung bei allen Teams (nicht nur den USA) angewandt wurde, dass die Amerikaner aber vor allem aus der Beschleunigung in diesen Situation die Offense aufgezogen haben. Darauf eingegangen wurde nicht.
Noch mal: Nur weil einige Spieler technische Unsauberheiten an den Tag legen, und nur weil einige Nichtbasketballfans nur durch Basketball in Harleem-Globetrotter-Manier an den Fernseher gelockt werden, heißt das für mich noch lange nicht, dass man dem entgegenkommt. Wo kommen wir hin, wenn die, die das Spiel falsch ausführen, und die, die es nicht verstehen, unser Spiel formen?
Problematisch ist, dass es denen oben nur um den Profit, um neue Märkte geht, und dafür wird in Kauf genommen, dass das Spiel immer unsauberer wird. Und die neue Herangehensweise propagieren sie selbstredend auch bei Coaching-Clinics. Gut finden muss man das deswegen aber noch lange nicht. Und noch weniger berechtigt das, hier glasklares Travelling als legal darzustellen. Dann sollte man -. wie ein User vor mir schon schrieb, auch die Eier haben, das Regelbuch anzupassen. Da müsste dann richtigerweise stehen: “Befindet sich kein Gegenspieler in der Nähe [die müsste dann noch genau definiert werden] des Angreifers, werden alle Regulierungen bezüglich der Schritte hinfällig.” Aber das traut man sich vermutlich nicht, weil man dann auf schwarz und weiß hätte, wie man das Spiel mit Füßen tritt.
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es ist egal, wenn ein spieler 1-2 schritte geht oder langsam anläuft und dann erst anfängt zu dribbeln. aber in der einen situation sprintet james an der mittellinie los und schafft so eine 4-3 überzahlsituation. man kann am oberen bildrand noch einen gegnerischen spieler erkennen, der etwas spät umschaltet - zu spät. kein vorteil?
@karsten: stell dir die spieler in einem dreieck vor, mit gleichem ziel (richtung): zwar ist beim dribbling keiner in der nähe, der verteidiger kann aber entscheidend an boden verlieren! -
@robbe
Noch schnell bevor ich los muß. Mache den Selbsttest, wir haben in hinter uns! Lasse dir einen Ball zuspielen von unter dem Brett in den Lauf an der 3er-Linie. Die Ballannahme ist sehr gut wenn Du (da ja kein Gegenspieler vorhanden ist) den Ball nur nach vorne TIPPST (nicht führen/fangen wie die Schrittfehlermacher unter den Amateuren) und hinterher rennst. Lasse die Zehntel-, okok bis 1,5 Sekunden messen. Genauso die Folgezeit von der Mittellinie bis zur gegnerischen 3er Linie als Folge des angeblichen Vorteils. Jetzt gehst Du her und führst den Lauf ala James durch. Meine Erfahrung dabei ist, da das Laufen mit Ball in zwei Händen bei Korbleger doch auf eine Endbewegung hinzielt und nicht auf Max-Geschwindigkeit geschult wird, daß der eine oder andere sogar koordinativ gefordert ist und ein paar Zehntel einbüßt.
So jetzt muß ich aber los.
CU Karsten -
On 2008-08-27 12:56, Karsten63 wrote:
@robbe
Noch schnell bevor ich los muß. Mache den Selbsttest, wir haben in hinter uns! Lasse dir einen Ball zuspielen von unter dem Brett in den Lauf. Die Ballannahme ist sehr gut wenn Du (da ja kein Gegenspieler vorhanden ist) den Ball nur nach vorne TIPPST (nicht führen/fangen wie die Schrittfehlermacher unter den Amateuren) und hinterher rennst. Lasse die Zehntel-, okok 1,5 Sekunden messen. Genauso die Folgezeit von der Mittellinie bis zur gegnerischen 3er Linie als Folge des angeblichen Vorteils. Jetzt gehst Du her und führst den Lauf ala James durch. Meine Erfahrung dabei ist, da das Laufen mit Ball in zwei Händen bei Korbleger doch auf eine Endbewegung hinzielt und nicht auf Max-Geschwindigkeit geschult wird, daß der eine oder andere sogar koordinativ gefordert ist und ein paar Zehntel einbüßt.
So jetzt muß ich aber los.
CU KarstenDieser Tip muss absolut pefekt ausgeführt sein, damit sich der Nachteil im Gegensatz zum “Football-Move” halbwegs in Grenzen hält. Eine vergleichbare Beschleunigung gibt’s dadurch auch im Idealfall noch nicht. Der Spieler muss den getipten Ball erstmal korrekt im Dribbling aufnehmen, was wieder entscheidende (Zehntel-)Sekunden kostet. Noch schwerer wird’s, wenn (wie im Fall James auf der vorherigen Seite) der Pass aus einer Richtung kommt, der Spieler aber in die komplett entgegengesetzte Richtung will.
Das ist noch so ein Irrglaube: Dass man einfach blind annimmt, Profibasketballer würden schwierigste Bewegungen fehlerlos und in Hochgeschwindigkeit ausführen. Und auf diesem Irrglauben basierend lässt man sie mit den übelsten Dingen davonkommen. Dabei sieht man technische Unsauberheiten am laufenden Band.
Ps: Ich finde übrigens lustig, auf welche Punkte hier eingegangen wird, und auf welche nicht.
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@Robbe:
DU sprichst mir aus der Seele!Ich zitiere mal Horst Neuhof, ehemaliger DDR-Nationaltrainer und dem Basketball seit über 60 jahren verbunden: “Das Dribbling und damit meine ich das saubere Dribbling ist eine einzigartige technische Fertigkeit des Basketballspiels und durch die neuartige Auslegung der SchrittfehlerREGEL wird dies diesem einzigartigen Sport genommen. Wir bewegen uns in Richtung Handball!” und ich muss dem nur zustimmen. Dribbeln ist nun mal den Ball auf den Boden zu prellen und es ist nunmal gefordert, dass dies passiert, ohne vorher einen Spaziergang durch dir Halle zu machen. Die großzügige Auslegung dieser Regel führt in Spielen oft zu Diskussionen mit den Refs, die oft in Technischen Fouls und Eklats münden. Es kann nicht das Ziel sein, dass der Sport noch undurchsichtiger für Laien wird. Was meint ihr warum jeder Depp uns Fußballstadion rennt?weil das regelwerk relativ einfach ist und auch der letzte Dummkopf die meisten Schiedsrichterentscheidungen zumindest verstehen kann!beim basketball ist das so schon nicht einfach und wenn die von Karsten praktizierte und völlig schwachsinnige Vorteilsregelung sich weiter durchsetzt, dann gute nacht schönster und dynamischster sport des planeten. Ich will nämlich nicht in richtung handball gehen, denn der sport ist in meinen augen im vergleich mit basketball einfach nur gähn und hat sich technisch verwässert (landen im 6-meterraum bevor der ball die hand verlässt, 3000 schritte mit dem ball und und und). Basketball ist gerade durch seine technischen finessen wie den zweikontaktrhythmus technisch so anspruchsvoll, denn 200 schritte mit dem ball in der hand kann jeder machen, sei er noch so ein grobmotoriker. Ich habe ein abgeschlossenes Sportstudium und beim basketball trennte sich in den kursen dann die Spreu vom weizen, weil es einfach ein anspruchsvoller sport ist, der genau durch dieses hohe technische und konditionelle Anforderungsniveau definiert ist.ich scheisse auf diese Vorteilsregelung, ich will saubere dribblings sehen und schiedsrichter die nicht danach entscheiden, wie eng ihnen der schlüpper sitzt, sondern wie der spieler innerhalb des regelwerkes agiert. und dazu gehört nun mal auch die einhaltung der schrittfehlerregelung, die im übrigen in den jugenden rigoros eingehalten wird.
um es gleich zu sagen, bevor bender wieder die tränen komme: auch für mich waren die schrittfehler der usa nicht etscheidend bei olympia, sie haben verdient gewonnen, ein würdiger sieger, keine frage!doch was teilweise mit dem ball gelaufen wird, das will ich nicht sehen, das hat nichts mit basketball zu tun und es ist doch von den göttern unseres sportes nicht zuviel verlangt, den ball auf den boden zu tippen, wenn es losgeht in richtung korb. ohne gegnereinfluss lasse ich mir auch noch einen schritt gefallen, aber 2 oder 3…neee…geht gar nicht. dann sollen die zum football oder handball gehen…
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@Karsten63:Ich kann deine Argumentation zwar nachvollziehenn, teile sie aber nach wie vor nicht. Der Hauptgrund für mein Playdoyer die Regeln streng zu anden ist der das ich keinen nennenswerten Grund sehe Schlamperei zu erlauben. Man mutet den Spielern durch die korrekte Ausführung der Schritteregelung NICHTS zu. Wer argumentiert das man durchs traveln keinen Vorteil erlangt bestätigt gleichermaßen das es keinen Nachteil gibt den Ball regelgemäß zu bewegen – Der entscheidende Unterschied ist das du mit der liberalen Auslegung die “Schleusen” öffnest und die Grenzen für Calls in potentiell heikle Regionen verschiebst – im Endeffekt landest du dann dort wo wir uns gerade befinden – Das vertrauen in die Refs ist dahin, es wird unterstellt die eine oder andere Seite zu bevorteilen. (Und im Falle so mancher Travellings der Amerikaner ist die Diskussion durchaus berechtigt)
Also nochmal: Ein Basketballprofi kann dribbeln ohne damit nennenswerte Nachteile in Kauf zu nehmen es gibt KEINEN Grund Schlampereien (und über nichts anders reden wir hier) zur Regel werden zu lassen. Das bei strengerer Regelauslegung der Flow gestört wird, kann ich nicht nachvollziehen, schließlich sind wir uns ja einig das die Stars dribbeln können, oder?PS. ich beziehe mich hier auf die Schlampereien beim Einwurf/Ballvortrag. Die Schritte-Auslegung nach NBA Manier bei den Drives zum Korb ist ein ganz anders Thema – hier hat die FIBA offensichtlich beschlossen die kommerziell erfolgreicheren zu bevorteilen – (Leider gibt es hier ja keine Zwischenlösung, damit bei den Turnieren mal wieder gleiche Bedingungen herrschen wird sich die FIBA wohl anpassen müssen, die NBA wirds sicher nicht tun)
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@Basketball_Sachsen-Anhalt: Volle Zustimmung. Zudem stehen doch jedem Basketballfan in diesen Situationen die Haare zu Berge, selbst wenn sich der Vorteil in Grenzen halten sollte. Womit wir bei Punkt 2 wären …
@Schaumberger: Du legst da einen ganz großen Widerspruch in der Herangehensweise von Karsten63 an dieses Thema offen. Einerseits spricht er vom “Flow”, der diese Sportart attraktiv mache, und der vor allem Nichtbasketballer an den Fernseher und in die Halle locken soll, und dass das höhere Spieltempo ein Grund dafür sei, über viele Dinge hinwegzusehen. Gleichzeitig ergibt sich seiner Aussage zufolge aber für den Angreifer überhaupt kein Vorteil, wenn er mit Ball in beiden Händen in Football-Manier nach vorne sprintet. Wie kann dann das korrekte Einhalten der Schritte-Regel den “Flow” des Spiels zerstören bzw. verlangsamen? Paradox. Oder einfach nicht durchdacht.
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Die häufig angeführte Vorteilsregelung kann man doch nun wirklich nicht auf die bei den olympischen Spielen monierten Schrittfehler anwenden. Wenn das ein deutscher Schiedsrichter befürwortet… dann aber gute Nacht!
Nicht umsonst werden/wurden bei aktuellen Schiedsrichterfortbildungen für die höheren/höchsten Spielklassen Videosequenzen einiger USA Spiele, sowie des Spiels Deutschland - China gezeigt.Wenn man die Schrittfehlerregelung weiterhin so weichnzeichnet, dann wird es für Schiedsrichter bald unmöglich eine Linie zu finden. Und genau das ist aber bitter nötig.
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Ich sollte evtl. meine Behauptung, ein Profi würde durch die Einhaltung der Schritteregel nichts zugemutet, erläutern. Natürlich ist die korrekte Ballaufnahme und der Beginn des Dribblings komplexer zu bewerkstelligen als einfach nur loszulaufen. Ich meine aber das eine technische Fertigkeit die von jedem U16 Spieler verlangt wird auch einem Profi nicht überfordern sollte.
Für mich bleibt unterm Strich stehen das die Aufweichung von regeln Konflikte provoziert und den Sport unattraktiver macht. Wenn das dann zudem ohne nachvollziehbare Gründe (Es gibt ja keine Vorteile, nicht?) geschieht dann erlaube ich mir eben mich darüber zu beschweren.
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@schaumburger
In Frage stellen und Hinterfragen sind Grundvoraussetzungen für starke Persönlichkeit. Ich gehe jetzt bei Dir von dem Hintergrundwissen der Regelinterpretation zum Schrittfehler im Rückfeld ohne Gegenspieler aus. Wenn dem so ist, ist die Richtung die der Basketball global gehen soll vorgegeben. Worüber wir hier also reden müssten ist z.B. eine Technikanpassung des Tippens zum Auftaktdribbling ohne Gegenspieler das man in jedem Fall geschult bekommt ohne Tempoverlust, ist ja nur ein kurzes abtropfen lassen. Das Folgedribbling kann ja mit soviel Zwischenschritten ausgeführt werde, wie eben möglich sind ohne den Ball zu schaufeln oder sonstwie nicht Regelkonform zu führen. Desweiteren würden wir endlich wieder Fullcourtverteidigungen beobachten mit viel mehr Action als gerade bei uns üblich. 3-Sekunden-Regelauslegungen spielen dabei die gleiche Rolle, zumindest was das Interpretieren einer Regel angeht. Wir reden also nicht über Ref-Fehler sondern über eine globale Verfahrensweise. Mark77 hat es treffend für Deutschland bezeichnet. Wir gehen diesen Schritt in unserer Regionalität “noch” nicht. Aber was sind WIR (auch ich) deutsche Basketballnation denn in der Realität, ein Furz in der Landschaft, hinweggefegt von jedem lauen Sommerlüftchen aus Südeuropa, Südamerika, den USA etc. Wir fristen ein Schattendasein im eigenen Land und haben Strukturprobleme in nahezu jeder Region und Liga. Insolvenzen, unstrukturierte Vereine und Ligen. Da kommen wir also daher und markieren einer wie der andere den Checker und beurteilen den globalen Spitzenbasketball von dem wir Lichtjahre entfernt sind. Die Meinung der Regelwissenden Deutschen ist da echt gefragt, damit das Problemkind Globaler-Basketball endlich vorangetrieben wird. Ich glaube mal ohne uns hätten die sogar weniger Probleme Also ich glaube dann doch eher dem internationalen Konzept zur Vermarktung und Verbreitung unserer Sportart als der deutschen Schiedsrichtergilde und die regionalen Restriktionen. Die NBA ist eine Showliga, wenn ich aber als lokal bekannter Coach irgendwo bei uns tanke, fragt man mich nach Olympia z.B. “UND!?, die Amis geil wa! Und unsere, war wohl nix, oder”. Nein, die wissen nicht mehr, daß das Spanien im Finale war oder Argentinien 3. etc. Und die Begründung kommt immer von denen selbst hinterher “Aber bei der Athletik und den Körpern, kein Wunder, oder!”. Ich frage dann eigentlich nur ob es denn gefallen hat und ich habe bis heute noch KEIN “Nein” gehört.
Wie hat Mark77 doch so treffend gesagt, ich tue mich hier als Global-Player auf! Nicht ganz, Player sowieso nicht, aber Global-Denkender!
CU KarstenSo ein Driss, jetzt muß ich wieder los. Hoffe ich habe bis gegen 23:00Uhr wieder ordentlich Gegenwind, denn der föhnt mir den Pony so schön
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Lieber “Global Denkender” aka lokale Coaching Berühmtheit… (bitte nicht so ernst nehmen, ich habe heute nur einen Clown gefrühstückt), so ganz kann ich deinen Ausführungen nicht folgen, bzw. werden hier meines Erachtens zuviele Dinge vermischt.
Wenn ich BB bei z.B. Olympia sehe, dann will ich in erster Linie den Sport sehen, wie er vom Regelwerk verstanden wird. Also puren Sport.
Mir ist dabei dann völlig egal, ob z.B. die Marketingmaschine USA/NBA darauf setzt, dass man mit Ball 20m rennen darf, bevor man dribbelt, weil dies das Spiel evtl attraktiver macht. Beim Speerwerfen gibt es auch eine Linie, die ich nicht übertreten darf. Nur weil es evtl die National Speerwerfing Association zuläßt, dass ihre Werfer auch mal den ein oder anderen Meter die Linie übertreten dürfen, weil dann Pepsi noch einen Werbespot einschieben kann, heißt das nicht, dass dies die richtige Richtung ist.Meines Erachtens wird krampfhaft versucht die Sportart durch teilweise merkwürdige Regeländerungen zu sehr zu kommerzialiseren.
Ob Deutschland international ein laues Lüftchen ist, ist doch vollkommen unerheblich. Deutschland muß ja nicht in jeder Sportart gleich den Anspruch haben in der Weltspitze mitzumischen.Aber um zum Thema Olympia zurückzukommen. Die Regeln waren da, die Schiedsrichter haben sie sehr eigenwillig ausgelegt und jeder Basketballer, der kein Dwayne Wade Poster überm Bett hängen hat (sich aber trotzdem über schöne Aktionen freuen kann), hat einfach nur Bauchschmerzen bekommen.
Ich persönlich will so etwas nicht sehen. Ehrlichen Männersport, sowas will man sehen! -
Lieber Karsten,
mich interessiert einen Dreck, mit was fuer Titeln, Seminaren und sonstigen Namen du hier um dich wirfst, um deinen Standpunkt glaubwuerdiger zu machen. Was zaehlt, sind Argumente, du sitzt einem Irrtum auf, wenn du glaubst, das Nennen irgendwelcher Lehrgaenge reicht, um dir dann vorbehaltlos zuzustimmen. Am besten kneifst du dir das einfach mal.
In der Sache geht es fuer mich um die Frage “Kommerz oder Qualitaet”, “Massenveranstaltung oder etwas fuer Kenner” usw… Der internationale Basketball steht am Scheideweg. Man beobachtet den enormen Erfolg der NBA, auf der anderen Seite die eher bescheidene Ausbeute ueberall sonst. Angenommen, die FIBA steht vor folgender Frage:
Wenn du, liebe FIBA, die Wahl hast - moechtest du lieber mehr Geld verdienen oder weniger? Der Preis waere eine geringfuegige Aufweichung des Spiels, um das Produkt in die Richtung zu bewegen, die sich wirtschaftlich bewaehrt hat." Ich denke, es ist klar, wofuer sich ein wirtschaftlich orientieres Unternehmen entscheiden wird.Warum ist der NBA-Basketball massenkompatibler?
Schon von jeher wird die Offenseaktion bei weitem mehr respektiert als starke Defense. Das schlaegt sich z.B. in den Statistiken nieder. Gute Defense, die einen Angreifer daran hintert, einen Wurf abzusetzen, oder sogar einen Turnover provoziert, wird nirgendwo gezaehlt. Zeig mir ein Poster, wo ein guter, schneller Defender Kobe oder LeBron vom Ziehen abhaelt. Ich hab noch keines gesehen.
Die Massen, die vielliecht ein- zweimal im Jahr ein Spiel sehen, haben nicht das Verstaendnis fuer die Feinheiten des Spiels. Einen Dwight Howard, der nen halben Meter ueber dem Ring schwebt, kann hingegen jeder toll finden.
Aehnlich stellt sich die Frage nach der Regelinterpretation dar. Obwohl einige hier den Versuch unternehmen, finde ich es schlichtweg laecherlich, zu behaupten, eine Mannschaft, die fast alle wichtigen Punkte aus Fastbreaks erzielt, haette keinen Vorteil aus den krassen Travelling violations gezogen. Wenn man diesem Trend folgt - wohin fuehrt das?
Meine Theorie ist, dass ein Grossteil der Faszination des Basketballspiels daher kommt, dass die unterschiedlichsten Typen sehr gute Spieler sein koennen. Der eine ist schnell, der naechste kann hoch springen, der andere hat vielleicht bessere Beinarbeit unterm Korb, wirft besser oder ist einfach cleverer (der sog. Basketball-IQ). Diese Differenzierung wird ueberhaupt erst ermoeglicht durch das Regelwerk, welches dem Spieler ein grosses Mass an Motorik und Verstaendnis abverlangt.
Jetzt haben wir also diese Tendenz, die Regeln sehr weich zu interpretieren. Wem hilft das? Das ist gar nicht so schwer zu erkennen. Man schaue sich nur Dwight Howard an, der ausser seiner Sprunggewaltigkeit eigentlich keinerlei basketballerische Faehigkeiten hat (ich mag ihn trotzdem sehr gern und schaue auch gerne zu!). Noch koennen gute Spieler, die haeufig durch die europaeische Schule gegangen sind, seine Urgewalt ueberlisten durch schnelle Fussarbeit, Fakes usw., andererseits kann man ihn noch verteidigen, da er keine echten Go-To-Moves hat ausser dem Dunk nach Alley-oop evtl…
Jetzt nehme man die Drei-Sekunden-Regel und lege sie zusammen mit der Schrittfehlerregel zu den Akten, wie von einigen der selbsternannten Experten hier gefordert. Wohin fuehrt das? Das ist nicht schwer zu erkennen. Howard wird mehr “spektakulaere” Aktionen weit ueber Ringniveau vorfuehren, die Verteidiger werden noch weiter geschwaecht, pro Spiel gibts 15 Punkte mehr, die Arenen werden noch besser gefuellt.
Aus wirtschaftlicher Sicht macht das viel Sinn. Aber bitte, bitte, versucht doch nicht, das sportlich zu rechtfertigen. Das ist absurd, und es wird weiter nichts bewiesen als die extreme Voreingenommenheit derjenigen, die sowas schreiben.
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Ok, deine Einstellung als Ref!! ist also “Regeln sind unwichtig, Hauptsache es sieht spektakulär aus”. Hmm, vielleicht hat Deutschland deswegen keine Refs, die auf internationalem Niveau pfeifen dürfen.
Vielleicht sollten manche hier mal über das Wort “Interpretation” nachdenken. Es bedeutet “Auslegung der Regeln” und nicht etwa “Umdeutung der Regeln” oder “Außerkraftsetzung der Regeln”. Du wendest eine Schrittfehlerregel an, legst sie aus, was bei dir dann heißt, völlig entgegen dem Sinn der Regel die Schrittfehler zu bestrafen, einfach keine Schrittfehler mehr zu pfeifen.
Du legst sie dann dahingehend aus, dass man sie nicht zu wichtig nehmen sollte, Hauptsache es sieht spektakulär aus und gefällt einem Neu-Fan auf der Tribüne. Der ist allerdings völlig unwichtig für die Spieler, für welche man das Spiel schließlich leitet. Oder steht der sportliche Aspekt nicht mehr im Vordergrund, sonern der, wie es im TV ankommt?
Vorallem für Schiedsrichter, die das Spiel nach bestehenden Regeln leiten sollten und nicht nach eigenem Gutdünken entscheiden, ob das jetzt nicht für den Zuschauer schön aussehen könnte. Du beurteilst dies allerdings von seinem eigenen Schiri-Horizont und deinen eigenen Präferenzem aus, ob das schön aussieht. Andere sehen das wiederum völlig anders. Sowas ist dann ein vogelwilder Ref, er stellt sich und seine eigenen Vorlieben über die Regeln.So frei nach dem Motto: “Ein guter Schiri ist nur, wer nicht auffällt, also pfeift man gar nix, dann stören keine Pfiffe”. Zumal ich schon fand, dass die Pfife aufgefallen sind, sonst gäbe es diese Diskussion hier schließlich nicht. Denn Spielfluß schön und gut, wenn zugunsten des Spielflusses ein Team benachteiligt wird kann das nicht der Sinn des „Unparteiischen“ sein.
Wie wäre es, wenn bei Shaq keine Freiwürfe mehr gepfiffen werden, er trifft sie doch eh nicht, braucht lange bis er mal nachs einem Ritual wirft, sowas unterbricht den Spielfluß und nervt den gemeinen Zuschauer nur. Würde die NBA des neuen Jahrtausends aber komplett verändern. Ähnliches kann man auf die Stärke des Team USA in FIBA Wettbewerben anwenden.
Und wie stehst du denn zu folgendem Beispiel: "Spieler A nimmt sich den Ball vor der Mittellinie in der eigenen Hälfte, wird von keinem Gegenspieler verfolgt, läuft ohne zu dribbeln von der Mittellinie zum Korb und dunkt. Deiner Interpretation nach völlig regelkonform. Kein Gegenspieler, spektakulärer Abschluss, Schritte in der eigenen Hälfte. Passt, alles regelkonform.
Würde ich gerne mal wissen, wie du DAS bewerten würdest…Aber der eigentliche Punkt,d er auch deinem Verständnis nach abzupfeifen wäre ist ja, dass die US-Spieler sich dadurch einen Vorteil verschaffen, meist wurde der so gestartete Fastbreak mit zwei Punkten abgeschlossen.
Beispiele:
Lebron James schnappt sich den Pass kurz vor der Mittellinie, Fernandez steht kurz vor ihm, James nimmt aber drei Schritte bevor er den Ball aufsetzt, ist so kurz hinter der Mittellinie mit Fernandez auf einer Höhe, dessen Eingreifen als Foul, sein Viertes, gewertet wurde. Wer anders nicht passiert, zumal der Spanier im Finale ja nicht die unwichtigste Rolle gespielt hat und so länger auf die Bank musste.
Der Alley Hoop Pass von Paul auf Bryant aus der eigenen Hälfte. Paul nimmt den Ball, nimt zwei Schritte, setzt den Ball auf und spielt den direkten Assist zum Korberfolg. Garbajosa rennt nach hinten, kommt aber um Haaresbreite nicht mehr an den Ball. Klarer Vorteil da Garbajosa ihn sonst wohl noch bekommen hätte, sehr relevant noch dazu, da Korberfolg.Dazu noch etliche Male wo das Dribbling nach NBA Art begonnen wurde, oft bekamen die Spanier das Foul (Rubio+Raul Lopez z.B.) da der Angreifer einen Geschwindigkeitsvorteil hatte. Nur ist das nunmal ein Fiba Wettbewerb. Die Teamfouls führten zu Freiwürfen für die USA.
Ein anderes Mal bekommt Lebron James vor der Zone den Pass in den Lauf, nimmt drei Schritte ohne den Ball aufzusetzen, schafft es dann irgendwann doch noch, und nimmt den Korbleger. Klarer Vorteil. Die Verteidiger, die daneben standen kamen durch den Running-Back Lauf nicht mehr früh genug vor den Gegenspieler.
Dann diese beiden Szenen: www.myvideo.de/watch/4974817/Circus
Szene 1: Carmelo Anthony im Stile eines Footballspielers, setzt den Ball bei sechs Schritten.einmal! auf. Bei 75-71 kein unwichtiger Korb, oder? Zumal Jimenez und Fernandez dadurch auch nicht mehr rankommen oder zumindest foulen können.
Szene 2: Lebron James verschafft sich durch den Schrittfehler einen klaren Geschwindigkeitsvorteil gegenüber den spanischen Gegenspielern, die sonst, das sieht man an Reyes, gleichschnell wären, wenn er dribbeln würde. Durch die so entstehende Überzahlsituation kommen die USA zu einem freien Dreier, der im letzten Viertel den Vorsprung von +4 auf +7 erhöht. Ziemlich signifikant, oder? Bryant übrigens auch mit Schritten.
Das alles waren unmittelbare Vorteile, die zu direkten Korberfolgen führten, kein unbedrängtes Dribbeln im eigenen Halbfeld wärend die gegnerische D schon längst positioniert ist, sondern unmittelbare Angriffsaktionen die zur Überzahl führen.
Andererseits ist deine Argumentation natürlich auch ein Eingeständnis, dass man bei den USA die Regeln nicht so genau beachten wollte um das spektakuläre Element zu fördern, denn schließlich schließen sie meist mit einem Dunking ab. Danke dafür, bisher konnte man es ja nur ahnen, aber sowas von einem Ref….
P.s.: Wäre das nicht was für dich?
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On 2008-08-27 16:54, Basketinho wrote:
Dann diese beiden Szenen: www.myvideo.de/watch/4974817/CircusGenial. Ich zähle vier Schrittfehler in zwei Angriffen*. Wer überbietet?
*Anthony fängt, läuft (SF #1) dribbelt. Dann mindestens(!) drei Kontate vor dem Leger (#2). Dann die mittlerweile allseits bekannte Bewegung von James (SF #3), Pass auf Kobe Bryant, SF #4.
Ich nehme aber an, das alles sind keine Schrittfehler, da kein Vorteil für das angreifende Team entsteht. Und der Flow stimmt.
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@Basketinho
SlamBall… das hab’ ich ja noch nie gesehenIn der Tat - wem Basketball MIT Regeln zu langweilig ist, der ist hier genau richtig!:roll:
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Tja, komisch. Geht vielen so. Dabei ist Slamball doch spektakulär und die Zuschauer müssten nur so in die Hallen strömen. Komischerweise fristet es seit Jahren ein Nischendasein.
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@baskethino
Danke für die Zusammenfassung und die Bilder.
Traurige Entwicklung.
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Es würde mich interessieren, ob es in andere Ländern ebenfalls diese Diskussion über genau dieses Thema gibt, auch ich empfinde es unerträglich wie da mit dem Ball gelaufen wird. Würde mich wundern, wenn es ein rein deutsches Problem sein sollte.
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On 2008-08-27 18:08, Montana wrote:
Es würde mich interessieren, ob es in andere Ländern ebenfalls diese Diskussion über genau dieses Thema gibt, auch ich empfinde es unerträglich wie da mit dem Ball gelaufen wird. Würde mich wundern, wenn es ein rein deutsches Problem sein sollte.Mich würde es nicht wundern, wenn anderswo auf der Welt genauso lange an einem offensichtlichen Missstand rumdiskutiert wird um andererseits andere Regelüberschreitungen wie die dauerhaft bewegten Blocks von den Gasol-Brüdern und die jämmerlichen Schauspieleinlagen der spanischen Guards vollkommen außen vor zu lassen, nur weil da nicht die US-Stars die “Bösewichte” sind.
Da zerlegt man eben seine Olympia-Downloads um noch einen Schrittfehler zu erhaschen (im Idealfall eben einen der auch noch zum Vorteil führt), um dem gegenüber den “wahren” (Fiba-)Basketball zu verteidigen, den ja wie ich beim lesen lernen durfte besonders die harte Defense auszeichnet. Warum dann das alleinige Defensivkonzept aller US-Gegner eine Zonenverteidigung gepaart mit Gebeten, dass die Dreier doch bitte nicht fallen mögen war, wäre sicherlich auch nicht uninteressant!
Aber das soll nun auch genügen, bevor wieder jemand erzählt, dass in Europa der Ball auch besser geworfen wird als in den USA und wir uns wieder im Kreis drehen um letztendlich dabei anzukommen, dass in der NBA alles nur Kommerz ist. So endet hier ja unter dem Strich jede Diskussion, egal wo sie anfängt.
Sobald man anfängt über Geschmack zu streiten ist man eigentlich schon in einer Sackgasse angekommen, dass man dies trotzdem in jedem Thread hier über Dutzende von Seiten macht ist schon verwunderlich. Naja zumindest ist es teilweise erheiternd, wenn der Kindergarten wieder losbricht, leider meist nur kurz!
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@hakeem34 Das seh ich allerdings ein wenig anders, denn hat hier irgendjemand bestritten, dass z.B. die Spanier unsaubere Blocks stellen, oder die Griechen Nowitzki teilweise verprügelt haben!?
Ich finde die Argumentation “ihr hackt immer nur auf den NBA Spielern rum, aber der/die/das ist auch nicht besser” eher schwach.
Denn im Endeffekt geht es nur darum, dass hier wirklich eklatante Schrittfehler begangen wurden, die man einfach nicht wegdiskutieren kann.
Wer bei Kritik an “seinen Lieblingen” sich immer gleich angegriffen fühlt, dem scheint ein wenig die Objektivität flöten gegangen zu sein.
Ich bewundere auch die Athletik eines Dwayne Wade, oder die Spielübersicht eines Jason Kidd, ich kann einem Pau Gasol nicht in sein leicht bedeppert wirkendes Gesicht schauen, oder die Arroganz eines Jasikevicius ist auch nur bedingt zu ertragen…. Einem Ricky Rubio oder einem Rudy Fernandez zuzuschauen macht Spaß, ein Lebron James mit seinem Gehabe ist furchtbar!
Lange Rede, kurzer Sinn, jeder hat seine Vorlieben, da gibt es kein richtig oder falsch.Aber genau das gibt (sollte) es bei z.B. der Schrittfehlerdiskussion.
In anderen Ländern, ich habe es nur aus Frankreich, Spanien und Australien mitbekommen, wird diese Diskussion genauso geführt. Und wenn man sich die youtube Videos anschaut, scheint es selbst in den USA nicht unentdeckt geblieben zu sein!
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On 2008-08-27 19:54, Hakeem34 wrote:
Mich würde es nicht wundern, wenn anderswo auf der Welt genauso lange an einem offensichtlichen Missstand rumdiskutiert wird um andererseits andere Regelüberschreitungen wie die dauerhaft bewegten Blocks von den Gasol-Brüdern und die jämmerlichen Schauspieleinlagen der spanischen Guards vollkommen außen vor zu lassen, nur weil da nicht die US-Stars die “Bösewichte” sind.Da zerlegt man eben seine Olympia-Downloads um noch einen Schrittfehler zu erhaschen (im Idealfall eben einen der auch noch zum Vorteil führt), um dem gegenüber den “wahren” (Fiba-)Basketball zu verteidigen, den ja wie ich beim lesen lernen durfte besonders die harte Defense auszeichnet. Warum dann das alleinige Defensivkonzept aller US-Gegner eine Zonenverteidigung gepaart mit Gebeten, dass die Dreier doch bitte nicht fallen mögen war, wäre sicherlich auch nicht uninteressant!
Aber das soll nun auch genügen, bevor wieder jemand erzählt, dass in Europa der Ball auch besser geworfen wird als in den USA und wir uns wieder im Kreis drehen um letztendlich dabei anzukommen, dass in der NBA alles nur Kommerz ist. So endet hier ja unter dem Strich jede Diskussion, egal wo sie anfängt.
Sobald man anfängt über Geschmack zu streiten ist man eigentlich schon in einer Sackgasse angekommen, dass man dies trotzdem in jedem Thread hier über Dutzende von Seiten macht ist schon verwunderlich. Naja zumindest ist es teilweise erheiternd, wenn der Kindergarten wieder losbricht, leider meist nur kurz!
100% Zustimmung.
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On 2008-08-27 19:54, Hakeem34 wrote:
Sobald man anfängt über Geschmack zu streiten ist man eigentlich schon in einer Sackgasse angekommen, dass man dies trotzdem in jedem Thread hier über Dutzende von Seiten macht ist schon verwunderlich. Naja zumindest ist es teilweise erheiternd, wenn der Kindergarten wieder losbricht, leider meist nur kurz!
da gebe ich dir absolut recht!..
Hier allerdings wird meines Erachtens über Schrittfehler im Allgemeinen sinniert (auch wenn das vielleicht nicht unbedingt in diesen Fred gehört) und das ist dann keine Geschmacksfrage mehr wie ich finde…und dass dazu die Amis rangezogen werden liegt vielleicht daran, dass man es bei Ihnen vermehrt beobachten konnte
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Die einzige Gelegenheit, wo ich Massenschrittfehler straflos durchgehen lasse, sind Spiele Sonntagsmorgens (so wie jetzt gerade) 8:30Uhr wo die Minis und Superminis rumspringen, die Zum Teil erst 5 Jahre alt sind und wegen DN gerade eben nach den Sommerferien angefangen haben BB zu spielen.
Sollte DN selbst mal um die Uhrzeit hier auftauchen, kriegt er 4 Schritte beim Fastbreak von mir abgepfiffen. -
On 2008-08-31 10:17, Scientist wrote:
Die einzige Gelegenheit, wo ich Massenschrittfehler straflos durchgehen lasse, sind Spiele Sonntagsmorgens (so wie jetzt gerade) 8:30Uhr wo die Minis und Superminis rumspringen, die Zum Teil erst 5 Jahre alt sind und wegen DN gerade eben nach den Sommerferien angefangen haben BB zu spielen.
Sollte DN selbst mal um die Uhrzeit hier auftauchen, kriegt er 4 Schritte beim Fastbreak von mir abgepfiffen.Du bist aber auch ein harter Hund!
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Man nennt mich auch den Terminator!
Zu meiner finsteren Reputation als NBA-Pfeiffe (bis 5 Schritte erlaubt) auf Super-Mini-Niveau passen auch 5 knallhart gepfiffenen SR-Auszeiten wg. Schnürsenkelbindens.
4 x selbst Hand angelegt, 1 x Spielermami plus 1 heulender Spieler nach dem Spiel: “Ich krieg den Doppelknoten von Ihnen nicht wieder auf, Herr Schiedsrichter!”.So gehört sich das! Respekt, Heulen und Zähneklappern und ein zünftiger Sonntagsmorgenkaffee um 10:30Uhr
Ansonsten habe ich mir auch für die neue Sasion fest vorgenommen nach den geltenden Regeln zu pfeiffen, sei es mU14, 2. Liga Damen oder alles dazwischen. Sollten sich also etwaige Möchtegern-NBA- oder WNBA-Hanseln in meinen Bereich verirren, treffen sie wohl nach wie vor auf den Rächer der (Regel)Enterbten.
Soll keiner sagen, er war nicht vorgewarnt
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Hier noch ein nettes Resumee von Seiten des Teams USA:
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Talking about gifts, who does not remember the Olympic Games Final of 2008. It was the French referee Chantal Julien who officiated during the decisive game between Spain and the USA. And now, in an interview with the French magazine Basketnews, Chantal comes back to this memorable game with the following words: You don’t call the same things on the Americans than you do call on other teams. You have to call the most evident of the evident things. If you call a travel every time that Kobe Bryant starts a drive, you will get a call, you as the referee…During the final, the Spanish team has been penalized on the US travels. With the consequences that we know at the end with the two technical fouls on non-called traveling violations. This was embarrassing …
Link: Ballineurope
Ein ganz dickes Ding, was da nun von einem Offiziellen zugegeben wird. Abes es ist Weihnachten! Allen Beteiligten ein frohes Schrittfehlerfest.