Etats der Vereine in Europa
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In Grossbritannien liegen die Vereinsetats alle zwischen 400.000 Pfund (550.000 Euro) fuer Newcastle und 100.000 Pfund (140.000 Euro) fuer Durham. Genauere Zahlen habe ich leider nicht, ich darf aber verraten, dass sich Reading als neues Team mit einem Etat von 230.000 Pfund fuer eine Franchiselizenz (320.000 Euro) beworben hat.
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Die VTB League hat heute die Budgets ihrer Teams bekannt gegeben:
…
Krasny Oktyabr 3M
…Das reicht ja gerade, um Dirk Bauermann zu bezahlen. Kriegen die Spieler da gar nichts?
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Die VTB League hat heute die Budgets ihrer Teams bekannt gegeben:
…
Krasny Oktyabr 3M
…Das reicht ja gerade, um Dirk Bauermann zu bezahlen. Kriegen die Spieler da gar nichts?
siehe hier:
eurobasket.com: Budgets of VTB-League-Clubs
Wer es glaubt, wird selig. So viele (gute) Amis, wie Krasny u.a. dank Bauermann diese Saison schon durch den Kader geschleust haben, kommen die 1,5 M€ nicht hin. D.J. Kennedy und DeAndre Liggins (beide mittlerweile BBL) hatten jeweils bereits NBA gespielt, dazu Cuthbert Victor und Romeo Travis als europaerfahrene Spieler, die nicht mehr für kleines Geld spielen. Dann hatte man zwischenzeitlich Anton Ponkrashov im Kader etc. -
Die VTB League hat heute die Budgets ihrer Teams bekannt gegeben:
…
Krasny Oktyabr 3M
…Das reicht ja gerade, um Dirk Bauermann zu bezahlen. Kriegen die Spieler da gar nichts?
siehe hier:
eurobasket.com: Budgets of VTB-League-Clubs
Wer es glaubt, wird selig. So viele (gute) Amis, wie Krasny u.a. dank Bauermann diese Saison schon durch den Kader geschleust haben, kommen die 1,5 M€ nicht hin. D.J. Kennedy und DeAndre Liggins (beide mittlerweile BBL) hatten jeweils bereits NBA gespielt, dazu Cuthbert Victor und Romeo Travis als europaerfahrene Spieler, die nicht mehr für kleines Geld spielen. Dann hatte man zwischenzeitlich Anton Ponkrashov im Kader etc.Naja wer weiß, wie es da mit Steuern aussieht oder ob die Spieler abseits des Vereins irgendwie noch von Mäzenaten bezahlt werden,…
Es ist Russland
Besonders heftig finde ich die Einnahmenseite bei Tickets, das ist ja sowas von krank,k die scheinen die Tickets ja ordentlich u verschenken und kommen tun trotzdem scheinbar bei vielen Teams kaum welche.
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Vor der neuen Saison ist noch in der alten. Hier pünktlich zu den Finals der ACB die Etats der Teams der
ACB 2014/15
Real Madrid 27 Mio €
FC Barcelona 25 Mio €
Unicaja Málaga 12 Mio €
Valencia Basket 11,8 Mio €
Laboral Baskonia 10 Mio €
Herbalife Gran Canaria 6,7 Mio €
CAI Zaragoza 5,5 Mio €
Estudiantes Madrid 4 Mio €
Bilbao Basket 3,8 Mio €
Baloncesto Sevilla 3,8 Mio €
Mora Banca Andorra 3 Mio €
Joventut Badalona 3 Mio €
UCAM Murcia 2,8 Mio €
Iberostar Teneriffe 2,8 Mio €
Montakit Fuenlabrada 2,5 Mio €
Rio Monbus Obradoiro 2,5 Mio €
Guipúzcoa Basket 2,1 Mio €
La Bruixa d’Or Manresa 2,1 Mio € -
Ist schon vergleichbar - auch wenn Steuern/Abgaben in Spanien (noch) nicht ganz so hoch sind wie in Deutschland.
Die Gleichung “ACB = BBL + Barcelona und Real Madrid” geht schon auf
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Woher stammen diese Zahlen?
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Guckst Du hier z.B.: diariogol.com/es/notices/2014/10/todos-los-presupuestos-de-la-liga-acb-2014-15-44443.php
Spieleretat beim FCB übrigens 15 Mio.
Die Steuersätze variieren je nach Region. In Barcelona z.B. liegen sie ähnlich wie in Deutschland bei 50%. -
Jedenfalls wissen wir jetzt dank Marco Baldi - “das gehört zu meinem Job” - dass Bamberg den 11. höchsten und München den 12. höchsten Etat in Europa hat.
für airballs:
www.telekombasketball.de/news/marco-baldi-ob-sasa-bleibt-wissen-wir-noch-nicht/731Was man daraus für die faktischen Spielergehälter in netto cash (der berühmte Koffer voller Rubelnoten in Russland bzw. die “irgendwann” erfolgenden Zahlungen bei kreativen Buchhaltungssystemen) schlussfolgern kann, bleibt allerdings im Dunkeln. “Etat” umfasst ja alles, aber da auch nur das Offizielle, inklusive Schiedsrichterkosten und Eisspray für den Doc.
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richtig das er das gesagt hat, aber:
- Ist bei Bayern z.B. in dem Gesamtetat auch die Abzahlung/Renovierung der Halle dabei?
- Ist bei Bamberg der Etat mit dem Sie Baunach unterstützen dabei?
Und so weiter, wenn wäre der reine Teametat interessant, alles andere ist denke ich nicht unbedingt vergleichbar. Vorallem weiss ich nicht wie z.B. bei einigen Südeuropäischen Teams es vielleicht nur der Team Etat ist ohne Jugendarbeit etc.
Deswegen finde ich das alles schwer vergleichbar
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@RD:
richtig das er das gesagt hat, aber:
- Ist bei Bayern z.B. in dem Gesamtetat auch die Abzahlung/Renovierung der Halle dabei?
- Ist bei Bamberg der Etat mit dem Sie Baunach unterstützen dabei?
Und so weiter, wenn wäre der reine Teametat interessant, alles andere ist denke ich nicht unbedingt vergleichbar. Vorallem weiss ich nicht wie z.B. bei einigen Südeuropäischen Teams es vielleicht nur der Team Etat ist ohne Jugendarbeit etc.
Deswegen finde ich das alles schwer vergleichbar
Da gebe ich dir recht. Baldi sagte, dass das ganze Etatgequatsche Quatsch ist um zu vergleichen. Buschmann wollte immer wieder Zahlen. Man weiß nie was drin ist. Alba investiert z. B. 1,7 Mio in Nachwuchs aus seinem Etat. Ich glaube Bamberg schickt 500T€ nach Baunach. Genau dein letzter Satz sagt alles.
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Nein. ALBA investiert keine 1,7 Mio. aus SEINEM Etat in den Nachwuchs. Richtig ist, dass der Verein, in dem die Nachwuchsarbeit von ALBA erfolgt, einen Etat von ca. 1,7 Mio. Euro hat. Erwirtschaftet wird der Etat aber überwiegend durch den Verein selbst, z.B. durch Mitgliedsbeiträge.
Die GmbH in der die Profimannschaft integriert ist, ist per Vertrag verpflichtet einen Fehlbetrag den der Verein nicht aus eigenen Mittel erwirtschaften konnte auszugleichen. Nur diese Ausgleichszahlung geht direkt zu Lasten der Profimannschaft. In den letzten Jahren schwankte dieser zu zahlende Betrag zw. 200 - 400 T€.
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Da hast du recht, war blöd ausgedrückt. Ich meint auch Alba als Ganzes investiert….
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Richtig ist, dass der Verein, in dem die Nachwuchsarbeit von ALBA erfolgt, einen Etat von ca. 1,7 Mio. Euro hat. Erwirtschaftet wird der Etat aber überwiegend durch den Verein selbst, z.B. durch Mitgliedsbeiträge.
Der erste Satz stimmt ja noch, der 2. ist aber der Brüller. Wenn Alba 1,7 Mio. Euro überwiegend (d.h. mind. 850.000 Euro) durch die Mitglieder finanzieren würde, müssten die Eltern für ihre Söhnchen und Töchterlein 900 Euro pro Jahr hinblättern.
Alba hat als größter deutscher Verein ca. 950 Mitglieder, überwiegend Kinder und Jugendliche: http://www.basketball-bund.de/wp-content/uploads/TOP10016neu.pdfDer Löwenanteil des Etats dürfte von Sponsoren stammen (z.B. Mitteldeutsche Sparkasse: https://www.albaberlin.de/jugend/mbs-alba.html und natürlich von der Profi-GmbH, die damit in die Ausbildung investiert.
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Ich freue mich immer, wenn sich hier Leute zu Wort melden, die über fundiertes Wissen verfügen. Du gehörst leider nicht dazu. Was die Abkürzung z.B. bedeutet ist dir klar, oder ? Leider habe ich gerade den Rechenschaftsbericht nicht zur Hand, dann könnte ich dir das im einzelnen aufschlüsseln.
Aber Moment, an einer sachlich fundierten Diskussion scheinst du ja kein Interesse zu haben.
Weißt du überhaupt, welche Abteilungen zum Verein gehören? Dass z.B. die Cheerleader auch dazu gehören, die z.B. (zum Beispiel) eigene Einnahmen durch Auftritte generieren.
Wenn man …… (Dieter Nuhr)
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Wie gesagt, leider trage ich den Rechenschaftsbericht nicht mit mir rum. Aber du kannst es mir ruhig glauben. Als Vereinsmitglied welches regelmäßig auf Mitgliederversammlungen geht kenne ich die Zahlen.
na gut, aber nur weil Du’s bist
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CSKA nach neuester offzieller VTB-Info mit einem Etat von mehr als 37 Mio. Euro: http://www.sportando.com/en/cups/vtb-league/197995/cska-moscow-has-the-top-budget-in-vtb-league-more-than-37-mln-euros.html
Dahinter kommt Khimki mit 22 Mio. Euro. Das zeigt noch mal wie stark die Leistung der Bamberger in diesem Jahr in der Euroleague war. Gerade der Etat von CSKA ist noch mal eine ganz andere Liga. Dass wir trotzdem ein Spiel gegen diese Truppe gewonnen haben, ist einfach klasse.
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In punkto Wolgograd und Krasnojarsk kann ich diesen Zahlen keinen Glauben schenken. Aus welchen Quellen werden Ohlbrecht und DJ Kennedy denn bezahlt. Die paar Milliönekes brauchen die Zentralsibirier doch im Zweifel schon für Flug- und Übernachtungskosten. Da gibt es bestimmt noch Töpfe, wo Wolgograd-Besitzer und Teilzeit-Profi Gerassimenko direkt über sein Stahlwerk bezahlt und nicht aus dem Vereinsbudget.
P.S.: Hier die vermeintlich komplette Übersicht:
Budgets of the Russian VTB League teams made public -
Ja, die Zahlen nach den ersten 5 sind schon erstaunlich niedrig.
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CSKA nach neuester offzieller VTB-Info mit einem Etat von mehr als 37 Mio. Euro: http://www.sportando.com/en/cups/vtb-league/197995/cska-moscow-has-the-top-budget-in-vtb-league-more-than-37-mln-euros.html
Dahinter kommt Khimki mit 22 Mio. Euro. Das zeigt noch mal wie stark die Leistung der Bamberger in diesem Jahr in der Euroleague war. Gerade der Etat von CSKA ist noch mal eine ganz andere Liga. Dass wir trotzdem ein Spiel gegen diese Truppe gewonnen haben, ist einfach klasse.
- Das auf jeden Fall.
- Bamberg muss sich aber auch nicht kleiner machen, als es ist, zu den armen Teams Europas gehören sie nun auch nicht gerade. Schließlich liegen sie etatmäßig in etwa im Bereich von Kuban, die sich vielleicht heute für das Final 4 qualifizieren. Also vom Etat her ist Bamberg inzwischen in einem Bereich, wo es nicht völlig utopisch ist, mal ganz weit zu kommen, wenn alles zusammenpasst.
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CSKA nach neuester offzieller VTB-Info mit einem Etat von mehr als 37 Mio. Euro: http://www.sportando.com/en/cups/vtb-league/197995/cska-moscow-has-the-top-budget-in-vtb-league-more-than-37-mln-euros.html
Dahinter kommt Khimki mit 22 Mio. Euro. Das zeigt noch mal wie stark die Leistung der Bamberger in diesem Jahr in der Euroleague war. Gerade der Etat von CSKA ist noch mal eine ganz andere Liga. Dass wir trotzdem ein Spiel gegen diese Truppe gewonnen haben, ist einfach klasse.
- Das auf jeden Fall.
- Bamberg muss sich aber auch nicht kleiner machen, als es ist, zu den armen Teams Europas gehören sie nun auch nicht gerade. Schließlich liegen sie etatmäßig in etwa im Bereich von Kuban, die sich vielleicht heute für das Final 4 qualifizieren. Also vom Etat her ist Bamberg inzwischen in einem Bereich, wo es nicht völlig utopisch ist, mal ganz weit zu kommen, wenn alles zusammenpasst.
Niemand macht Bamberger kleiner als es ist. Es ging mir ja hauptsächlich um den Vergleich mit CSKA. Dass wir durchaus die Möglichkeiten haben ins Top8 zu kommen hat man dieses Jahr ja gesehen. In einer “normalen” Gruppe hätte das auch vermutlich geklappt. Woebi man bei den Etats natürlich auch berücksichtigen muss, dass die Spieler in Deutschland vermutlich mehr Steuern zahlen als in Russland und für die Spieler letztlich das Netto zählt. Aber wie gesagt, natürlich haben wir mittlerweile auch einen Etat in dem ein Top 16 oder Top 8 im Rahmen des Möglichen sein sollte. Leider wird das ganze System ja nächstes Jahr über den Haufen geworfen. Mal sehn, wie es da dann so läuft, sollte Bamberg die neue Euroleague spielen.
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Woebi man bei den Etats natürlich auch berücksichtigen muss, dass die Spieler in Deutschland vermutlich mehr Steuern zahlen als in Russland und für die Spieler letztlich das Netto zählt.
Dafür müssen die russischen Vereine sicherlich einen heftigen Aufschlag in Kauf nehmen, weil die politische und wirtschaftliche Situation so unsicher ist. Sozusagen eine Gefahrenzulage.
Im Gegenzug kriegen die BBL-Vereine mit ihrem stabilem, sicheren und berechenbarem Umfeld möglicherweise ein paar Prozent Rabatt bei den absoluten Gehältern. -
Woebi man bei den Etats natürlich auch berücksichtigen muss, dass die Spieler in Deutschland vermutlich mehr Steuern zahlen als in Russland und für die Spieler letztlich das Netto zählt.
Dafür müssen die russischen Vereine sicherlich einen heftigen Aufschlag in Kauf nehmen, weil die politische und wirtschaftliche Situation so unsicher ist. Sozusagen eine Gefahrenzulage.
Im Gegenzug kriegen die BBL-Vereine mit ihrem stabilem, sicheren und berechenbarem Umfeld möglicherweise ein paar Prozent Rabatt bei den absoluten Gehältern.Gefahrenzulage? Ist Russland Kriegsgebiet? Sowas bekommt auch kein Spieler in Tel Aviv und da fliegen einem teilweise wirklich Raketen um die Ohren.
Die Vereine machen Verträge in US-Dollar und müssen sich natürlich dagegen absichern, wenn der Rubel fällt. Das belastet aber im allgemeinen nicht das Budget, wenn man sich im Vorfeld absichert.
Ich glaube, in Russland sind in den letzten Jahren in etwa soviele Vereine zahlungsunfähig geworden, wie in der BBL. (Bauchgefühl)
Und die Steuern sind schon deutlich geringer als bei uns. Nicht nur für die Spieler, auch für die Vereine bzw. Kapitalgesellschaften, die dahinter stecken.Somit sehe ich die 15 Mio von Loko umgerechnet auf die BBL eher bei 20 Mio. und somit ein gutes Stück vor Bamberg und Bayern.
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Man darf auch nicht vergessen, dass in der United League Reisekosten etc. alle zentral von der VTB Bank (Liga-Sponsor) bezahlt werden. Das macht bei uns - soweit ich weiß - beko z. B. nicht.
Nicht umsonst spielen Nymburk und die finnischen Bisons da so gerne mit. Wäre die United League nicht auch was für ALBA und den MBC? Sind doch auch dicht dran
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Man darf auch nicht vergessen, dass in der United League Reisekosten etc. alle zentral von der VTB Bank (Liga-Sponsor) bezahlt werden. Das macht bei uns - soweit ich weiß - beko z. B. nicht.
Nicht umsonst spielen Nymburk und die finnischen Bisons da so gerne mit. Wäre die United League nicht auch was für ALBA und den MBC? Sind doch auch dicht dran
Na, wenn die Flugkosten nach Krasnojarsk bezahlt werden, sind alle BBL-Vereine mit Verkehrsflughafen in der Nähe dicht dran. Ich glaube, da machen die 300 km Luftlinie zwischen Frankfurt am Main und Leipzig den Kohl auch nicht mehr fett, wenn Du nach Krasnojarsk oder Wladiwostok (Spartak Primorje) fliegst.
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Selbstverständlich müssen russische Clubs für einen Spieler deutlich mehr auf den Tisch packen, als es ein Verein in Mitteleuropa tun muss. Bei einem vergleichbaren Angebot unterschreibt ein Spieler nun mal eher in Madrid oder Mailand (oder München oder Berlin); in Krasnojarsk oder Kasan möchte man echt nicht tot übern Zaun hängen (ich weiß, wovon ich rede!). Bei verheirateten Spielern / Spielern mit Familie ist der Aufschlag besonders hoch. Zudem hat bei Khimki Moskau und allen anderen größeren russischen Vereinen jeder ausländische Spieler einen Chauffeur = body guard, der auf den Spieler aufpasst, mit aller verbundenen Doppeldeutigkeit. Das kostet zum einen richtig Geld, zum anderen muss man diese starke Einschränkung der persönlichen Freiheit auch mögen, nicht jeder Spieler mag es. Geld hilft, aber es muss eben deutlich mehr sein. Btw, Steuern PLUS das, was man hier und da und dort immer mal wieder so in bar bezahlen “soll”, ist in Summe auch nicht viel weniger als Steuern in Deutschland.
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Selbstverständlich müssen russische Clubs für einen Spieler deutlich mehr auf den Tisch packen, als es ein Verein in Mitteleuropa tun muss. Bei einem vergleichbaren Angebot unterschreibt ein Spieler nun mal eher in Madrid oder Mailand (oder München oder Berlin); in Krasnojarsk oder Kasan möchte man echt nicht tot übern Zaun hängen (ich weiß, wovon ich rede!). Bei verheirateten Spielern / Spielern mit Familie ist der Aufschlag besonders hoch. Zudem hat bei Khimki Moskau und allen anderen größeren russischen Vereinen jeder ausländische Spieler einen Chauffeur = body guard, der auf den Spieler aufpasst, mit aller verbundenen Doppeldeutigkeit. Das kostet zum einen richtig Geld, zum anderen muss man diese starke Einschränkung der persönlichen Freiheit auch mögen, nicht jeder Spieler mag es. Geld hilft, aber es muss eben deutlich mehr sein. Btw, Steuern PLUS das, was man hier und da und dort immer mal wieder so in bar bezahlen “soll”, ist in Summe auch nicht viel weniger als Steuern in Deutschland.
Wenn Du so argumentierst, gilt die gleiche Rechnung auch für Südwesteuropa und Mitteleuropa bzw. Deutschland. Ein normaler Amerikaner (insbesondere Schwarze) betrachtet Spanien, Italien und Frankreich vorzugsweise. Erstens ist dort vielfach Sprache und Kultur vertrauter, zweitens ist das Klima angenehmer. In etwa die gleichen Argumente, die Mitteleuropa gegenüber Russland hat. Alles andere, finde ich an den Haaren herbeigezogen.
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@acheli
Ach je, ich sehe hier auch schwarz, im Sinne einer kognitiven Umnachtung!
Während der letzten 5 Jahre spielten fast 7000 Amerikaner außerhalb der USA “professionell” Basketball. Für wieviel Promille dieser Spieler ist dein Szenario aktuell? Du beschreibst im Grunde eine Randnotiz. Vielmehr ist der Standard, dass das Ziel der Broterwerb ist, obwohl einem der wirkliche Herzenswunsch “zu Hause” zu spielen verwehrt bleibt. In 98 von 100 Fällen entscheidet der Agent, welches Angebot der Spieler “annimmt” und die Agenten wohnen nun mal selten am Spielort des Spielers. Über 90% der amerikanischen Spieler weltweit verdienen unter 100000$/Spielzeit. Selbst in der ACB verdient der Großteil der Amerikaner keine 200000$. Groß philosophiert wird in der Regel nicht und das wird in der Regel jeder Amerikaner einem bestätigen. Ich vergleiche das mit der Tätigkeit auf Montage bei uns. Ich habe noch niemanden getroffen, der seine Montagetätigkeit von der örtlichen Attraktionen abhängig gemacht hat. “Der Chef schickt mich dahin”. Deswegen liege ich immer am Boden, wenn davon geschrieben wird, dass der europäische Wettbewerb amerikanische Spieler zum Kommen motiviert. Das stimmt einfach nicht, es interessiert einfach nicht, leere Lippenbekenntnisse, nichts anderes. Entscheidender ist vielfach das Verhältnis der Agenten oder Agentur mit den Verantwortlichen eines Vereins, ja es gibt sogar mündliche Absprachen zwischen Agenten und Teams quid pro quo sich gegenseitig bevorzugt zu behandeln. Ein Spieler wird auf Empfehlung des Agenten “blind” genommen, dafür hat man nächsten Jahr erste “Wahl” zwischen 4 Dutzend Spielern. Selbstverständlich gibt es auch einige wenige gestandene Spieler, die sich ihr Team “aussuchen” können und auch touristische Argumente einfließen lassen. Das ist aber die Ausnahme. Das beste Beispiel sind die Lokos, Spieler für Spieler. Anthony Randolph hat einfach nicht genug Basketball IQ für die NBA. Er ist aber so athletisch und spieltechnisch dominant, dass ein Bieterwettbewerb zwischen den chinesischen Vereinen und Loko entstand und kein Chinese war bereit Randolph fast 2 Millionen$ zu zahlen. Das ist aber kein “Russen-Aufschlag”, das heißt Marktwirtschaft. Es wundert mich übrigens, dass niemand bisher auf die Idee kam Randolph eindeutschen zu wollen, da er ja in Deutschland geboren wurde. Chris Singleton ähnlich, hoher Draftpick, kann nicht werfen, hat keine ausreichenden Skills für die NBA. Spielt eine Saison in China für über 1 Millionen%, die Lokos zahlen 1,5 Millionen$. Würde er für das gleiche Geld bei Real oder in Mailand spielen? Wahrscheinlich nicht, weil das nicht im Interesse seines Agenten wäre. Malcolm Delaney ist ein sehr gutes Beispiel, wie der Markt funktioniert. Grundsätzlich sehe ich Delaney nicht unbedingt um Welten verbessert im Vergleich zu seinem ersten Jahr in Europa. Er spielt die erste Saison in Frankreich für eine Summe im fünfstelligen Bereich, dann über 100000$ in der Ukraine, dann das dreifache in München, dann das dreifache im ersten Jahr bei Loko und letztlich einen Aufschlag von 500000$ dieses Jahr. Bekam er einen Aufschlag für den Wechsel von München nach Lok, ja aber einen wegen seiner spielerischen Qualitäten, weil mehrere Europäer und Chinesen mitgeboten haben. Ansonsten ist es Malcolm absolut egal wo er spielt, solange es nicht die NBA ist, isso. Hat Dontaye Draper im Laufe seiner Profikarriere irgendwann entschieden, ich nehme dieses Angebot an, weil mir dieses Land besser gefällt? Natürlich nicht, seine Agentur hat ihn jedes Jahr in einem anderen Land für ein höheres Gehalt spielen lassen. Australien, Frankreich, Belgien, Italien, Kroatien, Spenien, Türkei und jetzt Rußland. Und weil es sich finanziell auszahlt, hat die Agentur auch seinen kroatischen Pass “vermittelt”. Jetzt bekommt er 1 Million und würde im Grunde kostenlos in der NBA spielen, sein bester Freund aus Kindertagen ist Carmelo. Die Frage ist nur, was seine Agentur dazu sagen würde. Gab es einen Aufschlag, weil er nicht mehr in Spanien spielt. Natürlich nicht, Real wollte ihn nicht mehr und Efes später auch nicht mehr und Loko wollte zahlen, weil sie nunmal das Geld haben. Matt Janning, supi Spieler für Europa, wechselte nach Moskau weil seine Mannschaft das Gehalt nicht mehr bezahlte. Bekommt er einen Aufschlag, weil er in Rußland spielen muß? Natürlich nicht, er bekommt einen hochdotierten Vertrag um 800000$ für das nächste Jahr weil er gut ist und Loko eine solche Gehaltsstruktur etabliert hat. Genauso gut könnte auch Victor Claver durchdekliniert werden. Nein, diese “Aufschläge” sind bis auf wenige, wirklich absolute Ausnahmen eine Mär.
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John Celestand ehemaliger Braunschweiger und LA Laker schrieb mal in seiner Kollummne in der “SLAM” dass Deutschland fuer US Boys das heimischste Land ist, da es (neben der UK) das amerikanisierteste Land ist, die Menschen fast alle Englisch koennen und durch die Besatzung die Kultur sehr verbreitet ist.
Ich glaube daran duerfte sich wenig geaendert haben.Geh mal nach Spanien oder Italien und versuch dich auf der Strasse mit Englisch durchzuschlagen (Mission Impossible) von Fronkkreisch will ich gar nicht erst anfangen.
Die klimatischen Bedingungen sind natuerlich immer ein Argument, obwohl BBall ein Hallensport ist.
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Ich vergleiche das mit der Tätigkeit auf Montage bei uns. Ich habe noch niemanden getroffen, der seine Montagetätigkeit von der örtlichen Attraktionen abhängig gemacht hat. “Der Chef schickt mich dahin”. Deswegen liege ich immer am Boden, wenn davon geschrieben wird, dass der europäische Wettbewerb amerikanische Spieler zum Kommen motiviert. Das stimmt einfach nicht, es interessiert einfach nicht, leere Lippenbekenntnisse, nichts anderes.
Ich kenne einige Leute, die sich geweigert haben in bestimmten Ländern auf Montage zu gehen und erst mit viel Geld oder anderen Vorteilen (z.B. extra Urlaub, bezahlte Ausbildungen,…) überzeugt werden konnten, doch dahin zu fliegen. Man macht sich schon Gedanken, wenn man in bestimmten Ländern erstmal ne Einweisung bekommt, wie man sich im Fall einer Geiselnahme verhalten sollte. Oder wenn man nur zwischen Hotel und Arbeitsort in gepanzerten Auto pendelt.
Warum sollte das bei einem Sportler anders sein?
Klar, dem einen oder anderen ist es egal, da zählt nur Geld, aber ich behaupte, das sich der Fokus mit zunehmender Karrierelänge verschiebt.Und die finanzielle Unsicherheit (wird das versprochene Gehalt auch wirklich überwiesen?) ist ein Punkt, auf den auch die Agenten der Spieler achten. Da müssen sich die Vereine einen Ruf, eine Glaubwürdigkeit erarbeiten.
Der europäische Wettbewerb ist für amerikanische Spieler interessant, weil sie bessere Möglichkeiten bieten, sich zu präsentieren als alle Möglichkeiten innerhalb der USA (NBA natürlich ausgeklammert). Selbst die D-league bekommt nicht viel mehr Aufmerksamkeit als ACB, VTB, Euroleague usw.
Deswegen halte ich es nicht für reine Lippenbekenntnisse, wenn ein ungedrafteter Ami sagt, das er in Europa spielen möchte, sondern für eine realistische Einschätzung der Karrierechancen.