Wo könnte der hoffnungsvolle deutsche Nachwuchs ab 2014 spielen?
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Interessantes Thema ist es auf jeden Fall:
Vorab finde ich es allerdings wichtig wie wir hier “hoffnungsvollen Nachwuchs” definieren. Also mittelfristig etabliert als a. BBL Spieler b.tragende Rolle in einem BBL Team c. europäische Spitzenklasse und darüber?
Ich habe vor Jahren mal im Rahmen des Sportstudiums einen Artikel über die Karriere von Michael Jordan gelesen, bzw. bearbeitet. Im Wesentlichen ging es um den psychologischen Aspekt seines Karrierestarts durch “The Shot”.
Was sich sehr gut übertragen lässt auf unseren deutschen Nachwuchs ist die Tatsache, dass Talent, Skills, Workout sicherlich eine große Rolle spielen, aber - diese Meinung vertrete auch ich - der wesentliche Unterschied vom “Rollenspieler” zum “Starspieler” der Kopf ist. Immer wieder liest man über die Verpflichtung eines fertigen, kompletten Spielers aus den USA oder aus anderen Ländern. Gleiches Alter wie ein deutscher Spieler, passable Stats in einer unteren Collegeligen, aber dennoch ein fertiger, kompletter Spieler in den Augen der Verantwortlichen?! Ich glaube - und bin auch sehr gespannt auf Eure Antworten zum Thema - das oftmals das Selbstbewusstsein, also der Kopf den Unterschied ausmacht. Sind denn alle Collegespieler (Ausnehmen möchte ich natürlich absolute Leistungsträger) automatisch besser als jeder deutsche Nachwuchsspieler? Ich glaube das Skills, Workout und Talent oftmals nahe beieinander liegen, aber in unserem gesamten System des öfteren falsche Signale gesendet werden:
Beispiel: Ein Collegespieler wird vorab so gehypt, dass er egal wie viele Fahrkarten er schießt Spielzeit noch und nöcher bekommt. “Er muss sich erst an den Spielstil gewöhnen!” “Man kann sehen, dass die Anlagen da sind:” Ein deutscher Spieler gleichen Alters und den gleichen Voraussetzungen wird im Vorfeld schon mal ganz anders gesehen: “Wir hoffen das er den Sprung in die BBL schafft” Somit haben zwei Spieler mit den gleichen Voraussetzungen von Anfang an eine ganz andere Rolle im Team zugewiesen kommen, ohne überhaupt eine Trainingseinheit absolviert zu haben. Das sich sowas natürlich auch auf das Selbstbewusstsein auswirken kann, versteht sich von alleine. Wenn dann der junge deutsche Spieler einen Fehler macht und den Rest des Spieles zuschauen muss wird es immer paradoxer. Sollte ich ein wenig vom eigentlichen Thema abgekommen sein, so bitte ich um Entschuldigung!Hier wurden Namen wie Harris, Theis und Zipser in den Raum geworfen. Harris bekommt zu wenig Spielzeit um wirklich alles zeigen zu können was er kann und wenn dann liefert er mehr als ordentlich ab. Theis finde ich gut bei Ulm und Zipser, ja der Paul bekommt ja so gut wie keine Gelegenheit sich zu beweisen.
Was ich eigentlich sagen will: In meinen Augen ist es weniger ein Problem des Nachwuchses, sondern eher ein Problem der Einbindung und der gesamten Betrachtungsweise! -
http://www.nbadraft.net/sha-bang
hier wird giffey als der beste shooter seiner conference genannt, zeigt zumindest, dass auch die Amerikaner ihn durchaus auf dem Schirm haben und sein Potential als Rollenspieler sehen. -
Ach um Himmels Willen Was sind das denn bitte für engstirnige Platitüden? Muss sowas sein?
Wer nur zum Kisten stabeln geeignet ist, wird auch sonst keine großen beruflichen Perspektiven vor sich haben - dann kann er wohl nirgends mehr Geld verdienen, als im Sport. Wer den entsprechenden Intellekt mitbringt und mit 26 merkt, dass es basketballerisch nichts mehr wird, hat noch alle Möglichkeiten dieser Welt. Also immer schön ruhig bleiben.
Was hat denn das mit engstirnigen Platitüden zu tun? Es geht mir drum, dass die Jungs lieber schauen, dass sie für ein paar Euro weniger erstmal auf ihre sportliche Entwicklung schauen, als sich bei Bayern oder Bamberg oder so 38 Minuten auf die Bank zu setzen und nach Aussitzen des 3-Jahres-Vertrags (oder je nachdem wie lange er auch immer ist) dann einfach vom jüngeren Nachwuchs überholt zu werden, der dann auch wieder bereit ist, sich für die große Kohle auf die Bank zu setzen und selbst die großen sportlichen Ansprüche nicht mehr zu erfüllen. Es wird immer wieder junge Spieler geben, die den “Busfahrer” machen. Und wenn der Intellekt da ist, und man mit 26 oder 30 oder wie auch immer, merkt, man sollte was “richtiges Arbeiten” ist ja alles gut.
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Was hat denn das mit engstirnigen Platitüden zu tun? Es geht mir drum, dass die Jungs lieber schauen, dass sie für ein paar Euro weniger erstmal auf ihre sportliche Entwicklung schauen, als sich bei Bayern oder Bamberg oder so 38 Minuten auf die Bank zu setzen und nach Aussitzen des 3-Jahres-Vertrags (oder je nachdem wie lange er auch immer ist) dann einfach vom jüngeren Nachwuchs überholt zu werden, der dann auch wieder bereit ist, sich für die große Kohle auf die Bank zu setzen und selbst die großen sportlichen Ansprüche nicht mehr zu erfüllen. Es wird immer wieder junge Spieler geben, die den “Busfahrer” machen. Und wenn der Intellekt da ist, und man mit 26 oder 30 oder wie auch immer, merkt, man sollte was “richtiges Arbeiten” ist ja alles gut.
So unterschreibe ich das gerne, auch wenns ein bisschen simpel gedacht ist (siehe z.B. Staigers Entwicklung). Oben hörte sich das noch ganz anders an.
Hier wurden Namen wie Harris, Theis und Zipser in den Raum geworfen. Harris bekommt zu wenig Spielzeit um wirklich alles zeigen zu können was er kann und wenn dann liefert er mehr als ordentlich ab. Theis finde ich gut bei Ulm und Zipser, ja der Paul bekommt ja so gut wie keine Gelegenheit sich zu beweisen…
Da vergleichst Du dann Äpfel mit Birnen. Das ist eigentl. der Hauptaspekt, der mich an der ganzen Diskussion um die wenige Spielzeit von Zipser, die ja auch sonst geführt wird, stört. Ein Harris ist ein 89er Jahrgang - den musst Du mit mittlerweile gestandenen Nationalspielern wie Benzing vergleichen. Zipser hingegen ist gerade mal 19 (!!!) - der hat noch 5 (fünf!!!) Jahre Zeit, um auf Harris Niveau zu kommen - abgesehen davon, dass er fast die gesamte letzte Saison verletzt war.
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Staiger hat sich gewandelt??
Ich glaube nicht, in München Können seine Schwächen eher verdeckt werden……
Ob man bei den drei Bs Starter sein kann, hängt doch auch von der Teamstrategie ab.
Besteht das Team aus fünf Spielern, die alle auf 38,5 MPG kommen, dann wird es für einen Collegeabgänger schwer.
Hat man ein Team, wo es zehn Spieler mit wenigstens ähnlicher Spielzeit gibt. ist es für den Neuen erheblich leichter.Jeder Collegeabgänger hat in der BBL bei jedem Team eine reelle Chance auf Spielzeit. Aber es ist hier eine andere Kultur, es geht um Geld.
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Was hat denn das mit engstirnigen Platitüden zu tun? Es geht mir drum, dass die Jungs lieber schauen, dass sie für ein paar Euro weniger erstmal auf ihre sportliche Entwicklung schauen, als sich bei Bayern oder Bamberg oder so 38 Minuten auf die Bank zu setzen und nach Aussitzen des 3-Jahres-Vertrags (oder je nachdem wie lange er auch immer ist) dann einfach vom jüngeren Nachwuchs überholt zu werden, der dann auch wieder bereit ist, sich für die große Kohle auf die Bank zu setzen und selbst die großen sportlichen Ansprüche nicht mehr zu erfüllen. Es wird immer wieder junge Spieler geben, die den “Busfahrer” machen. Und wenn der Intellekt da ist, und man mit 26 oder 30 oder wie auch immer, merkt, man sollte was “richtiges Arbeiten” ist ja alles gut.
So unterschreibe ich das gerne, auch wenns ein bisschen simpel gedacht ist (siehe z.B. Staigers Entwicklung). Oben hörte sich das noch ganz anders an.
Hier wurden Namen wie Harris, Theis und Zipser in den Raum geworfen. Harris bekommt zu wenig Spielzeit um wirklich alles zeigen zu können was er kann und wenn dann liefert er mehr als ordentlich ab. Theis finde ich gut bei Ulm und Zipser, ja der Paul bekommt ja so gut wie keine Gelegenheit sich zu beweisen…
Da vergleichst Du dann Äpfel mit Birnen. Das ist eigentl. der Hauptaspekt, der mich an der ganzen Diskussion um die wenige Spielzeit von Zipser, die ja auch sonst geführt wird, stört. Ein Harris ist ein 89er Jahrgang - den musst Du mit mittlerweile gestandenen Nationalspielern wie Benzing vergleichen. Zipser hingegen ist gerade mal 19 (!!!) - der hat noch 5 (fünf!!!) Jahre Zeit, um auf Harris Niveau zu kommen - abgesehen davon, dass er fast die gesamte letzte Saison verletzt war.
Oh, da hast mich falsch verstanden, oder ich habe mich missverständlich ausgedrückt! Das war keine Kritik im speziellen Fall Zipser, sondern einfach nur ein Beispiel….Allerdings frage ich mich schon wieso deutsche Talente nicht mit 19 Spielzeit bekommen könnten. Klappt doch in anderen Ländern gut…Aber sicher hast du Recht und ich hätte es aufgrund der Verletzung anders formulieren sollen!
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Giffey wird ähnlich wie Harris - wenn es nicht für die NBA reicht - mit Sicherheit eine Rolle bei einem stärkeren Team bekommen. Giffey wird nie der Star werden, auf den alle schauen, aber ein wertvoller Spieler fürs Team. Ob BBL oder ne andere Topliga in Europa wird man sehen.
Ein Typ Standhardinger hat es da deutlich schwerer, weil er davon lebt, ein Team in der Offense zu tragen. Hier hat er bei den großen Teams massiv Ami-Konkurrenz. Mein Tipp: BBL bei einem Team à la Bremerhaven, Lubu, Tübingen, vllt. Bayreuth, wo er Feuer frei hat.
Von den anderen hab ich zu wenig gesehen, aber einen Koch kann ich mir in der BBL auch gut vorstellen. Ein Deutscher, der in der NCAA1 regelmäßig über 10 ppg auflegt, egal in welcher Division, ist für die BBL interessant. Tendenz auch eher bei einem kleineren Team.
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Staiger hat sich gewandelt??
Ich glaube nicht, in München Können seine Schwächen eher verdeckt werden…Staiger spielt mittlerweile eine feste Rolle bei einem EL Top 16 Team und hat Spielanteile, die ihm noch in der Off Season niemand zugetraut hat - ja, das nenne ich Entwicklung!
Du warst aber sicher einer derjenigen, die ihm das schon zu Berliner Zeiten zugetraut haben…
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Eine feste Rolle hat er auch in Berlin gehabt, feste Dreier werfen und darauf hoffen, dass der Gegner nicht über ihn ihren Gegenangriff starten wird.
Und das ist jetzt tatsächlich anders, Staiger wirft Zweier und ist eine Bank in der Defense???
Dann nehme ich all meine Vorurteile zurück…
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Eine feste Rolle hat er auch in Berlin gehabt, feste Dreier werfen und darauf hoffen, dass der Gegner nicht über ihn ihren Gegenangriff starten wird.
Und das ist jetzt tatsächlich anders, Staiger wirft Zweier und ist eine Bank in der Defense???
Dann nehme ich all meine Vorurteile zurück…
Staiger sieht mittlerweile doppelt so viele Minuten wie in Berlin - und zwar nicht nur in der BBL sondern auch in der EL! Er hat dabei seine FG Quote um 10% gesteigert, seine 3er Quote um 15% und sich in jedem anderen Bereich verbessert - aber ne, entwickelt hat der sich natürlich nicht…
Du wirst aus Staiger ne einen Defense Player machen. Muss auch nicht sein. Bei Bayern macht er aktuell genau das, was er kann - und zwar richtig gut!
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Wenn man hier Staiger diskutiert, darf Akeem Vargas nicht fehlen. Der sit zwei Jahre jünger, spielt auch bei einem BBL-Topteam, hat dieselbe Einsatzzeit (ca. 17 mpg) und keinen wesetlich schlechteren Stats (weniger Punkte, mehr Rebounds, Eff +5 vs. +6.7).
Und Radosavljevic haben hier alle komplett vom Radar verloren. Bis zum besten Center-Alter hat er noch locker 2-3 Jahre Zeit, besser zu werden.
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@Benny78
Du bringt einen sehr sehr interessanten Aspekt in die Diskussion ein. Ich glaube diese Betrachtungsweise, der Deutschen über deutsche Spieler ist tatsächlich ein ziemlich relevanter Punkt an dem es anzusetzen gilt.Eine Kleinigkeit muss ich aber trotzdem noch kurz anmerken, diese Aussage ist zumindest - nicht mehr aktuell:
Immer wieder liest man über die Verpflichtung eines fertigen, kompletten Spielers aus den USA oder aus anderen Ländern. Gleiches Alter wie ein deutscher Spieler, passable Stats in einer unteren Collegeligen, aber dennoch ein fertiger, kompletter Spieler in den Augen der Verantwortlichen?
Wenn ich mich nicht verzählt haben, gibt es aktuell nur genau 6 Amerikaner die dieses Jahr direkt vom College in die BBL gekommen sind.
Warren Ward (Kanadisches College)
C.J. Harris (Wake Forest)
Jarred Dubois (Utah)
Ian Hummer (Princeton) (hat noch nicht gespielt)
Will Clyburn (Iowa State)
Dylan Talley (Nebraska)1. Sind ganz offensichtlich die Zeiten vorbei in der Massenhaft Collegespieler in der BBL anheuern konnten.
2. Komme die oben genannten Jungs alle von soliden bis sehr guten NCAA I Colleges.
3. Die Spieler bringen es im Schnitt auf rund 7 Punkte bei weniger als 20 min pro Spiel. Sie sind also weder Leistungsträger oder GoTo-Guys.
4. Diese Spieler sind Jahrgang 89 oder 90, deren deutsche Pendants sind also unter anderem: Seiferth, Benzing, Schwethelm, Harris, Zirbes, WoBo, Vargas…
Wo hingegen Barthel, Voigtmann, Theis, Kleber, Klein, Bright, Wendt, Mönninghoff, Canty noch jünger sind. Auch wenn diese teilweise vom College kommen.Du hast aber insgesamt natürlich absolut recht, der Status und die Wahrnehmung eines jungen Spielers sind oft von ganz anderen Faktoren abhängig als seine tatsächliche Leistung im Verhältnis zum Alter.
Als kleiner Beleg:
Akeem Vargas ist 3 Monate älter als Zirbes!
Schwethelm ist nur 7 Monate älter als WoBo!
Robin Benzing und Enosch Wolf trennen keine 2 Jahre!.. -
Und Radosavljevic haben hier alle komplett vom Radar verloren. Bis zum besten Center-Alter hat er noch locker 2-3 Jahre Zeit, besser zu werden.
ja Rado ist noch wirklich jung, das wird oft vergessen. Ich habe das vergnügen ihn bei den Heimspielen in Tübingen zu beoachten. Ich glaube sein größtes Problem ist aktuell sein Kopf.
Er macht noch wilde Fehler, aber anstatt das in dem Alter auf der Position in der Liga erstmal zu akzeptieren und einfach weiter zu machen, fängt er sofort an durch wildes Gestikulieren und mit sich und oder den Schiris zu hadern.Schade, weil er es sich selbst damit schwer macht.
Gut, weil dieses Headcase schnell abzustellen wäre. -
Was ich als echtes Problem sehe, was auch schon von vielen Experten angesprochen wurde.
In vielen Teams spielen bereits junge talentierte deutsche Spieler. Aber die haben alle auf ihrer Position einen Ausländer an der Seite, der dann oft in der Crunchtime übernimmt. Das ist leider nach wie vor Standart außer in Frankfurt und Trier.
Sprich die Deutschen spielen zum Teil schon viel und legen tolle zahlen auf, stehen aber viel zu selten in Extremsituationen.
Diese Unerfahrenheit spürt man dann besonders in der Nati, nämlich dann wenn es drauf an kommt und man das Gefühl hat, die Deutschen seien noch nicht so weit gleichalte Spieler aus dem Ausland. -
Was ich als echtes Problem sehe, was auch schon von vielen Experten angesprochen wurde.
In vielen Teams spielen bereits junge talentierte deutsche Spieler. Aber die haben alle auf ihrer Position einen Ausländer an der Seite, der dann oft in der Crunchtime übernimmt. Das ist leider nach wie vor Standart außer in Frankfurt und Trier.
Sprich die Deutschen spielen zum Teil schon viel und legen tolle zahlen auf, stehen aber viel zu selten in Extremsituationen.
Diese Unerfahrenheit spürt man dann besonders in der Nati, nämlich dann wenn es drauf an kommt und man das Gefühl hat, die Deutschen seien noch nicht so weit gleichalte Spieler aus dem Ausland.Das sehe ich genauso. Das Problem gibt’s auch in anderen Sportarten. Im Eishockey spielen die deutschen Spieler auch ne Menge, aber in den “Special Teams” (Über-/Unterzahl) spielen v.a. die Legionäre. Das macht sich in der Nationalmannschaft bemerkbar.
Die Frage ist: wie will man das abstellen? Selbst wenn zwei/drei Deutsche in der Crunchtime auf dem Feld stehen - wenn der Go-to-guy jede Aktion nimmt - meist weil ihm die anderen die Verantwortung rüberschieben - dann lernen die Jungs das eben nie. Das ist letztlich eine Frage von Charakterbildung und Vertrauen durch die Trainer.
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@ sideshow, faulerzauber
Wenn es wirklich so ist, dass junge Spieler in BBL-Teams 20+ Minuten sehen, am Ende aber nicht den Ball bekommen, kann ich persönlich damit leben. Aus einem Grund…
Die Wahl des Go-to-Guy entwickelt sich oft im Spiel bzw. über die Jahre. 20+ Minuten sind genug Zeit um seine Offensive-Bewegungen in jedem Spiel einzusetzen und zu optimieren. Wenn sich also ein junger Spieler gut entwickelt, sollte er - bei einem Trainer der ihm eine reelle Chance gibt - automatisch mehr und mehr Verantwortung bekommen.
Deutscher Nachwuchs als reine Bankdrücker oder mit < 10 min. Spielzeit, das funktioniert dagegen nicht. Das gleiche gilt für ProA-Teams, in denen teilweise die Amis noch mehr dominieren als in der BBL.
Anders ausgedrückt: Nur weil ein Spieler jung ist, soll er nicht automatisch immer werfen dürfen. Das dürfen vergleichbare Spieler in der NCAA auch nciht. Er soll aber sofort eine feste Rolle bekommen und in dieser Rolle wachsen. Dieses Modell macht dann für Spieler und für die Mannschaft Sinn.
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Ich hoffe dass Alba an Giffey dran ist. Wenn Schulze nächste Saison weg ist braucht man noch einen guten
Vorzeigespieler mit dt. Pass. In der Nationalmannschaft hat Giffey, der ja auch Berliner ist, einen soliden Eindruck hinterlassen. Charakterlich wie sportlich. -
@ Coach-Knasti
Sehe ich genauso. Ich muss zugeben, dass ich seit der EM ein Fan von ihm bin.
Aktuell bekommt Vargas in Berlin sehr viel Ausmerksamkeit. Klar, die Amis sind für die Öffentlichkeit “Durchlauf”, Vargas dagegen ein “Berliner Gesicht”. Er ist (noch!) nicht so wichtig für das Spiel von Alba, dafür um so mehr für die Medien.
Mit Giffey ein weiterer Berliner in Berlin mit Potential… würde perfekt passen!
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Was ich als echtes Problem sehe, was auch schon von vielen Experten angesprochen wurde.
In vielen Teams spielen bereits junge talentierte deutsche Spieler. Aber die haben alle auf ihrer Position einen Ausländer an der Seite, der dann oft in der Crunchtime übernimmt. Das ist leider nach wie vor Standart außer in Frankfurt und Trier.
Sprich die Deutschen spielen zum Teil schon viel und legen tolle zahlen auf, stehen aber viel zu selten in Extremsituationen.
Diese Unerfahrenheit spürt man dann besonders in der Nati, nämlich dann wenn es drauf an kommt und man das Gefühl hat, die Deutschen seien noch nicht so weit gleichalte Spieler aus dem Ausland.Das sehe ich genauso.
Der Optimalfall wird gerade vor aller Augen in Frankfurt praktiziert:Es gibt ein Farmteam, das den Namen auch verdient. In der Pro B bekommen die ganz jungen Spieler Spielzeit und Verantwortung. Weil die Platzierung in der Pro B nebensachlich ist. Ich denke, die Klasse soll in jedem Fall gehalten werden, ansonsten geht es darum, die Spieler an ein höheres Niveau heranzuführen, und zwar nicht durch “Mitrainieren” und mal 10 Minuten in der Garbage-Time. Sonder sie gewinnen und verlieren Spiele durch ihre Tätigkeit auf dem Feld. Besser kann man nicht lernen. Wenn sie sie dann den Level weiter sind, kommen sie bereits in der BBL entsprechend Spielzeit und akklimatisieren sich recht schnell, ohne ängstlich herumzuhuschen.
Man muss die eklatante Lücke zwischen Jugendbereich und obersten Profi-Bereich schließen.
Perfekt wäre eine Farmteam-Pflicht wie bei der NBBL. Allerdings sehr ich da gravierende organisatorische Probleme, deshalb wird das nicht umgesetzt werden können. Zumindest sollte es eine enge Kooperation zwischen den BBL und einem Pro-Teams geben, die als obersten Ziel eben die Entwicklung der Spieler sehen und nicht den Tabellenplatz. Sonst wird da auch mittelfristig wenig passieren.Und spätestens im internationalen Vergleich sieht man dann diese großen Unterschiede. ich befürchte nur, den einzelnen deutschen Profi-Teams ist das relativ schnurz, die schauen auf ihren eigene Erfolg. Kann man ihnen nicht verdenken, aber solange wird sich nichts ändern.
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@rorschach, ist sehe etwas anders.
Ich glaube die These (für mich ist es ein Fakt), dass deutsche Spieler in der Crunchtime selten spielen hat auch etwas mit der Meinung die Benny78 in seinem Post vorgestellt zu tun.
Nämlich, dass wir und die Trainer usw. deutsche Spieler schnell als Talente o.ä. sehen, gleichalte Spieler aus dem Ausland hingegen viel schneller als “fertige Spieler” akzeptieren.Anders herrum:
Wir verfolgen die Karriere der jungen deutschen Spieler viel intensiver als von Mr. X aus den USA. Wenn beide dann in der BBL spielen, läuft Mr. X gedanklich unter dem Label “amerikanischer Profi”. Wie alt er ist oder was er vorher gemacht hat gerät schnell in den Hintergrund.
Sein deutsches Pendant kennen wir vielleicht schon seit der NBBL und hier fällt es uns wesentlich schwerer ihn als gestandenen Profi zu sehen, weil wir eben auch seine Schwächen und sein Unvermögen aus frühreren Tagen gut kennen.
Außerdem läuft er unter dem Label “Deutscher”, die als Gruppe längst nicht so gute Leistungen bringen wie die Amerikaner.
Allein die assoziationen die ich (man) mit deutschen und amerikanischen Profis in der BBL haben sind ziemlich unterschiedlich.Das ganze darf man natürlich nicht überbewerten, trotzdem glaube ich, dass ein Deutscher es schwerer hat sich hier als gestandener Leistungsträger und GoTo Guy zu etablieren als jemand von außerhalb.
Daraus sollte man nicht schlussfolgern, dass Deutsche bitte immer werfen dürfen. Aber zumindest der Gedanke, dass die Sonderbehandlung der Deutschen insgesamt, sich in der Leistungsspitze ins Gegenteil umkehrt finde ich nicht uninteressant. -
Du hast doch Benny these ja schon in letzten Post widerlegt, die Zeiten in denen Rookies viel vertrauen bekommen haben sind vorbei auch bei den Amerikanern.
Das liegt auch daran, das das Spielerische Niveau in den letzten Jahren gestiegen ist, und durch die Quote weniger Risiko bei den Amis gegangen wird.
Die unerfahrenden US spieler, sind meiner Meinung nach nicht in der überzahl zu den jungen deutschen auf den Feld wenn es um die Wurst geht.
Trier und Frankfurt wurden ja schon als Ausnahmen genannt, aber auch Ulm hatte in den Vergangenen Jahren öfters den deutschen auch in der Schlußphase vertraut und das war nicht nur Günther und Benzing sondern auch mal ein Betz. Benzing kommt auch noch bei den Bayern ab und an am ende, wenn auch gefühlt in letzten Jahr häufiger als dieses Ein Wendt hat sicher auch schon die ein oder andere knappe entscheidung in einen Spiel miterlebt… Das man in solchen Momenten aber eher selten ans Ende der Bank geht, und Pluskota einwechselt liegt nicht an der Nationalität sondern eher an der Qualität und in vielen Teams sind unter den besten 7 spieler 6 (gestandene) Ausländer.
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Ich glaube aber das der Welpenschutz, der vermeintlichen deutschen Talente nicht so besteht.
Mag sein das für Publikum, die Amis reifer wirken aber ich glaube die trainer sind da differenzierter und schauen da deutlich mehr auf Ergebniss als auf die Pressekonferenz nach der Niederlage, und selbst wenn das in ihren überlegungen eine Rolle spielt würden sie bei einen Sieg mit einen Talent auch besser dastehen.
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die Frage , wo der hoffnungsvolle (bbl-taugliche) Nachwuchs spielen könnte, ist einfach beantwortet.
Da wo Zirbes gespielt hat, Seiferth und Mönninghoff spielen. Junge Spieler können sich nur dann entwickeln und das nötige Selbstvertrauen tanken, wenn sie das Vertrauen vom Trainer bekommen. Und da fällt mir gerade nur ein Trainer ein.
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@ sideshow
Den ersten Abschnitt sehe ich genauso. Amerikanischen Spieler wird tatsächlich (sofort) mehr Verantwortung gegeben. Das liegt meiner Meinung nach auch an der Mentalität der (semi-)professionellen Basketball-Teams in Deutschland: Man holt sich Amis um Punkte zu bekommen (vereinfacht ausgedrückt). Machen sie das nicht, werden die Spieler eben ausgetauscht.
Allerdings kann ich Aussagen vieler User nicht nachvollziehen, die fordern, dass junge deutsche Spieler gleiche Leistung wie Amis zeigen sollen, obwohl diese Profi-Niveau bislang nur von der Bank aus kennen. College-Jahre auf hohem Niveau sind für mich Lehrjahre für z.B. die BBL. Zu erwarten, dass ein deutscher Nachwuchsspieler sofort - also ohne konstante Spielzeit - gleich gut spielt funktioniert nur, wenn dieser eigentlich NBA-Talent hat. Also quasi bei einem Nowitzki oder Schröder. -
Da tust du Gordon Herbert aber ziemlich unrecht.
Klein Jg 91 26 MpG
Bright Jg 92 19 MpG
Barthel Jg 91 29 MpG
Voigtmann Jg 92 23 MpGIch glaube in Frankfurt bekommen junge Deutsche gerade noch mehr Spielzeit als in Trier.
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@rorschach
Du hast vollkommen recht.
Aber bekommen die “gestandenen BBL Spieler”, also die die schon ein paar Jahre länger hier spielen, die Verantwortung, gerade in der Crunchtime, die sie z.B. für die Nati brauchen?Damit meine ich
Benzing
Schwethelm
Zirbes
Staiger
Doreth
Seiferth
….also schlicht die Nationalmannschaft.
Es ist natürlich ein Konflikt zwischen dem BBL Team und dem DBB. Aber ich fande die kritischen Stimmen nach der Sommerkatastrophe hatten durchaus auch was wahren an sich.
Ist natürlich jetzt Auslegungssache, bis wann man hoffnungsvoller Nachwuchs ist, aber viele “gestandene Deutsche Spieler” sind eben noch jünger als man es zuerst annimmt und im internationalen Vergleich wirkten sie noch jünger, weil sie offensichtlich wenig Erfahrung mit solchen Situationen hatten. -
Da tust du Gordon Herbert aber ziemlich unrecht.
Klein Jg 91 26 MpG
Bright Jg 92 19 MpG
Barthel Jg 91 29 MpG
Voigtmann Jg 92 23 MpGIch glaube in Frankfurt bekommen junge Deutsche gerade noch mehr Spielzeit als in Trier.
Definitv tut er Gordon herbert damit unrecht. Rein objektiv betrachtet rangiert Trier diese Saison mit der “deutschen” Spielzeit recht weit hinten, dies ist aber dem unglaublichen Verletzungspech dieser Deutschen geschuldet. Canty ist diese Saison dauerverletzt und Seiferth+Mönninghoff haben eine nicht zu vernachlässigende Anzahl an Spielen verpasst. Deshalb wird diese Saison Trier wohl etwas schlechter abschneiden bei den “deutschen” Minuten.
Nichtsdestotrotz denke, dass Trier diesen Weg konsequent weiter verfolgen wird/muss. -
Kann jemand etwas zu David Brembly sagen? Wenn ich das richtig mitbekommen habe, läuft sein Vertrag bei Sopot aus und er hat letzten Sommer bei der U20 einen guten Eindruck hinterlassen.
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Was ich als echtes Problem sehe, was auch schon von vielen Experten angesprochen wurde.
In vielen Teams spielen bereits junge talentierte deutsche Spieler. Aber die haben alle auf ihrer Position einen Ausländer an der Seite, der dann oft in der Crunchtime übernimmt. Das ist leider nach wie vor Standart außer in Frankfurt und Trier.
Sprich die Deutschen spielen zum Teil schon viel und legen tolle zahlen auf, stehen aber viel zu selten in Extremsituationen.
Diese Unerfahrenheit spürt man dann besonders in der Nati, nämlich dann wenn es drauf an kommt und man das Gefühl hat, die Deutschen seien noch nicht so weit gleichalte Spieler aus dem Ausland.Das mit den Einsatzzeiten in der Crunchtime ist aber ausschließlich ein Trainerproblem, wenn es denn eines ist.
Ob ein Spieler in entscheidenden Phasen Verantwortung übernimmt ist größtenteils Typsache. Das kann man auch nur bedingt durch wiederholtes Erleben extremer Situationen eintrainieren. Es wird immer Spieler geben, die in solchen Situationen die Herausforderung suchen und es wird immer Spieler geben, die die Verantwortung gerne weitergeben. Grundsätzlich wird sich so eine Rollenverteilung nicht ändern. Kritisch ist eher, dass junge Spieler, die sich etwas zutrauen und scheitern, zu früh einen auf den Deckel bekommen und wieder ins Glied zurückbeordert werden.
Natürlich muss der Rookie nicht den Buzzerbeater in Game 7 nehmen, aber Trainer müssen Spieler, die die entsprechenden Fähigkeiten haben, auch bestärken, sie in kritischen Situationen einzusetzen. Hier geht die Tendenz eben zu oft in Richtung “Hiermachdu”.
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@rorschach
Du hast vollkommen recht.
Aber bekommen die “gestandenen BBL Spieler”, also die die schon ein paar Jahre länger hier spielen, die Verantwortung, gerade in der Crunchtime, die sie z.B. für die Nati brauchen?Damit meine ich
Benzing
Schwethelm
Zirbes
Staiger
Doreth
Seiferth
….also schlicht die Nationalmannschaft.
Also ich verfolge hauptsächlich natürlich die Bayern-Spiele und da stehen Spieler wie Staiger und Benzing durchaus des Öfteren ind er Crunchtime auf dem Feld und übernehmen Verantwortung. Benzing zum Beispiel beim MBC, als er in der Overtime mit der entscheidende Mann war.
Zu den anderen kann ich nicht wirklich viel sagen, da ich es dort nicht so intensiv verfolge.
Bei Seiferth bin ich mir aber ziemlich sicher, dass er quasi immer in der Crunchtime auf dem Feld steht.
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@sideshow stimmt nicht! In ulm spielen und spielten die jungen deutschen guenter schwethelm und theis auch als starter
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@sideshow stimmt nicht! In ulm spielen und spielten die jungen deutschen guenter schwethelm und theis auch als starter
Wenn Günther und Schwethelm immer noch als jung bezeichnet werden, machen wir was falsch.
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@sideshow stimmt nicht! In ulm spielen und spielten die jungen deutschen guenter schwethelm und theis auch als starter
Wenn Günther und Schwethelm immer noch als jung bezeichnet werden, machen wir was falsch.
Es ging hier denke ich eher um spielten - denn das war bei Günther, Schwethelm und Theis im Alter von 19/20 mit signifikaten Minuten/Spielanteilen der Fall
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Ich hätte für das ganz noch eine ganz andere Perspektive. Vielleicht eröffnet das noch weitere Blickrichtungen?
In meinem Augen ist das Kapital bzw. die Wertsteigerung ein Problem.
Wenn man einen deutschen Spieler aufbaut muss man dafür erst sehr viel investieren (Fehler in der Crunchtime mit den Folgen, Coaches, Internats-/Schulkosten etc.). Aber was bekommt man raus? Leider wenig. Im Fußball ist das ganz anders. Erstens gibt es dort meistens sehr viel längere Verträge und zweitens werden dort Ablösesummen gezahlt. Wenn Dortmund einen Götze verliert, tut das weh, aber es gibt dafür dann auch mal 37,5 Mio….damit hat man die Kosten wieder drin.
Leverkusen, Hamburg, Urspring, Heidelberg & Göttingen haben für “ihre” Talente wenig bis gar kein Geld gesehen. Man kann dann zwar überall rumerzählen, das man den Spieler entwickelt hat etc., aber wie hilft das dem Verein? Wenig, außer das man einen guten Ruf hat. Die Jungs mit dem Geld setzten sich in der BBL dennoch durch.Das Geschäft ist außerdem viel kurzlebiger. Viele Vereine sind stark von ihren Ami-Verpflichtungen abhängig. Hagen z.B. spielt dann entweder gegen den Abstieg oder um die Playoffs - damit will ich sagen, es gibt in der BBL keine/wenige Vereine die fast immer im Mittelfeld der Liga angesiedelt sind, weil sie über Jahre eine stabile Kaderstruktur haben. Die nur über kontinuierliche Arbeit (Jugendausbildung) klettern können.
Für einen Coach, der in der BBL sowieso nur eine sehr kurze Halbwertzeit hat, wählt daher “natürlich” immer das kleinere Risiko…die Wahl zum Jugendspieler ist Fehlerbehafteter und sonst hat er wenig Benefit…der der muss - meistens - Ergebnisse produzieren und hängt auch an seinem Job bzw. muss seine Familie ernähren. Das kann er schlecht über:“Spieler XYZ, denn habe ich ausgebildet…”Was wir brauchen? Längere, feste Verträge (siehe Theis), vernünftige Ablösesummen und den ZWANG dass immer 1-2 dt. Spieler auf dem Feld stehen müssen, dann dadurch steigt das Interesse für diese Spots mehr Geld auszugeben. Dadurch würde auch die Nachwuchsförderung wieder profitieren. Denn dann überlegt man sich, ob man für einen Spieler Geld in die Hand nimmt, oder ihn selber ausbildet…so wie es im Fußball gerade geschieht.
Freue mich auf eure Anmerkungen!
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Volle Zustimmung. Sehe ich 100% genauso.
Das müsste aber schon in der Pro B/ Pro A etabliert werden, damit dort der Start vereinfacht wird. Gerade beim Übergang von Jugend- zu Profibasketball wäre der Step über die beiden Ligen ja extrem sinnvoll für die meisten Spieler. Einige werden das überspringen können, aber das werden nicht viele sein. jedenfalls nicht, wenn auch relevante Spielzeit dabei rausspringen soll.
ich hatte auch schon die Überlegung, ob man eine Pflicht von “Farmteams” für die BBL Vereine einführt, analog der NBBL. Leider wird das aus organisatorischen, rechtlichen Gründen auf dem Niveau kaum möglich sein. Bei Frankfurt funktioniert das ja super dieses Jahr. Man hatt die richtigen Spieler zusammen, aber was ist (wie in einem Fall wie z.B. Trier oder Quakenbrück), wenn man auf Grund von Infrastruktur solch ein wettbewerbfähiges Team nicht auf die Beine stellen kann. Am Ende sind es ben doch Profi-Teams, die sich finanzieren müssen, und das fällt auf dem Niveau beim Basketball leider viel schwerer als im Fußball.
Da könnten aber hohe/feste Ablösesummen Abhilfe schaffen. Gerade für BBL Teams, die Talente wirklich fördern (s.o.). Dann hätten die auch etwas davon und nicht nur warme Worte, wenn sich die finanzstarken Teams dann bei deinen herangezogenen Youngstern bedienen. Dann würde der Anreiz sicher größer, selber Jungs zu entwickeln und ihnen eine sportliche und berufliche Zukunft zu bieten.
Aber bis wir im Basketball soweit sind, dürfte das nicht etliche Jahre dauern. Die BBL bekommt ja nicht mal eine professionelle Website hin. Und der DBB… seufz.
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Da könnte man jetzt ganz weit ausholen, weil die Thematik, wie man gute Jugendspieler zu guten Herrenspielern macht, höchst interessant und vielschichtig ist. Ich gebe @klatschpappe völlig recht, die Förderung von deutschen Talenten ist für die Vereine einfach nicht lukrativ. Jegliche Regeln, die das ändern würden, senken das Niveau in den Ligen. Was tun?
Möglichkeiten für die Integration des Nachwuchses gibt es viele: Eine eigene Liga unter der Bundesliga aufbauen (wie die D-League in den Staaten), Talente in wenigen Standorten zusammenfassen und außer Konkurrenz in einer hohen Liga antreten lassen, Quotenregeln, 4+1-Regel usw.
In Deutschland hat man mit der NBBL eine Lösung gefunden, um die meisten Talente in hohem Jugendalter in die Bundesligastandorten zu bringen und einen angemessenen Wettkampf zu ermöglichen. Das erleichtert den Start in den Seniorenspielbetrieb erheblich. Die Spieler spielen jetzt direkt vor der Haustür der Bundesligisten und können, sofern sie in diesem Threat nicht Off-Topic sind, zumindest schonmal bei den Großen mittrainieren.
Dann gibt es die Quotenregel, die vieles durcheinander gebracht hat. Es spielen regionalligataugliche Deutsche in der BBL und BBL-taugliche Amis in der Regionalliga. Wir beschäftigen Spieler, die im Supermarkt Kisten schleppen würden, wenn sie keine Deutschen wären. Die großen Vereine krallen sich die besten Nachwuchstalente und locken sie mit viel Geld in die Talentverschwendung. Es ist ein unschöner Wettbewerb um die wenigen Deutschen entstanden, die über die Klasse verfügen, große Rollen einzunehmen. Der Kauf von großen deutschen Talenten ist allein deshalb lukrativ, weil sich die Konkurrenz dann mit der B-Ware begnügen muss. Insgesamt hat die Quotenregel wahrscheinlich eher positive Effekte auf die junge Generation an deutschen Spielern, aber die negativen Aspekte sind nicht zu verheimlichen.
Das Problem an allen möglichen oben genannten Lösungsansätzen ist, dass sie kaum etwas an der Qualität der deutschen Spieler ändern. Wir können deutsche Spieler mit unserem Regelwerk aufs Parkett schubsen, aber kein Paragraph kann ihnen Basketball beibringen.
Mein spontaner Favorit ist eine 4+1- oder 3+2-Regel. Das würde immerhin bewirken, dass man nicht alle Deutschen auf der Bank versauern lassen muss. Hätte dann für viele junge Spieler einen größeren Reiz, sich einem “kleineren” Bundesligisten anzuschließen. Wer dann richtig gut ist, der geht zu den Großen. Aber eine wirklich stabile Meinung, die einer Diskussion standhält, habe ich zu der ganzen Thematik auch nicht. Die eine unschlagbare Patentlösung gibt es wahrscheinlich gar nicht.
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Ich glaube es geht vielen darum, wenigsten die Chance zu bekommen, sie auch Profi-Niveau zu bewiesen, Wenn es dann nicht reicht, dann ist das die natürliche Auslese und völlig zu akzeptieren.
Unbefriedigend ist ja vor allem, wenn die Youngster auf der Bank sitzen, weil sie angeblich noch nicht bereits sind für die Bundesligen. Und dann erwartet, dass sie sich nur auf Grund des Trainings von selbst dazu entwickeln. So läuft das aber nicht. Man muss gefordert werden, und zwar immer mehr als man aktuell leisten kann, denn dann beginnt erst die Entwicklung. haben die Jugendspieler nach der NBBL Regio 1 Niveau und man lässt sich dann auch nur Regio 1 spielen, stagniert der Spieler doch automatisch.
Reine Jugendmannschaften, die im regulären Spieltrieb integriert werden (wie in Frankreich), haben den Nachteil, dass die Jungs dann im Training wiederum nicht die erforderliche Gegenwehr bekommen. Die ganzen Kniffe der alten Hasen, die fiesen Tricks, die müssen sie ja auch lernen, und nicht erst im Spiel. Ich sehe da auch kein Patentrezept. Aber die Profivereine machen es sich im Moment zumeist sehr einfach. Auch in ihren Begründungen, warum sie die Jungs nicht einsetzen können. Das System in der NBA hat da so seien Vorteile, weil es es am Ende sogar von Vorteil sein kann, wenn die Youngster auf die harte Tour lernen und das Team dadurch ganz unten landen. Absteigen kann man ja nicht, aber man bekommt gute neue Spieler. Auch die längere Spielzeit, die häufigeren Spiele sind natürlich hilfreich, weil es mehr mögliche Spielminuten für die Youngster gibt, rein von der Quantität her.
Wenn alle Verein ähnlich aufstellen würden, dann hätten auch alle das gleiche Problem und es würde sich egalisieren. dann entscheidet eben über den Sieg der bessere Nachwuchsspieler zusammen mit der besseren Senioren. Mir fehlt der sichtbare Wille bei den meisten Teams. Am Ende argumentiert jeder damit, dass nur Siege Geld bringen und es sich um ein Geschäft handelt. Da kann man nicht mal viel dagegen sagen. Es hilft nur nicht weiter, da müssten alle am selben Strand ziehen. Und das geht wohl nur über harte Regeln. Also mit der 4+1 oder 3+2 Regelung. ich weiß nur nicht, wie das mit dem Europa-Recht vereinbar ist.
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Leute, das mit der Ablöse im Fußball ist ein Schmarrn.
Es existiert keine automatische Ablöse, auch keine verhandelbare, das hat die EU-Rechtssprechung mit dem Bosman-Urteil klar definiert.Dortmund erhält die Abösesumme nicht etwa, weiö sie den Spieler Götze ausgebildet haben, sondern als Entschädigung dafür, dass er von München aus einem laufenden Vertrag herausgekauft wurde. Im Basketball wird sowas Buyout genannt.
Zwar exisitert eine sogenannte Ausbildungsvergütung für Vereine, die einen Spieler ausgebildet haben, aber die beruht auf einer freiwilligen Vereinbarung der Clubs und ist rechtens höchst umstritten, weil sie gegen das Recht auf Berufsfreiheit verstößt.
Ein Club kann ebensowenig Ablöse für einen Spieler verlangen, den er ausgebildet hat, wie der Handwerksbetrieb für seinen Azubi, der nach bestandener Gesellenprüfung zur Konkurrenz wechselt.