Insolvenzen, Mindestetats und Hallengrößen - Rahmenbedingungen der BBL
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@paderholic. Die Existenz des Paderborner Basketballs war Anfang 2009 nicht wegen irgendwelcher Hallenstandards gefährdet, sondern durch einen massiven Fehlbetrag. Man hatte mehr ausgegeben, als man einnahm. Damals drohte die Insolvenz. Möglicherweise, weil es Sponsoren so geht wir dir und ihnen der Fußball wichtiger ist. Dieses Einzelschicksal ist aber nicht das Problem der BBL.
Nachrichtlich: Das neue Fußballstadion in Paderborn hat 25 Mio € gekostet.
Jetzt sind es die Standards, die eine Rückkehr unmöglich machen. Das finanzielle kommt erschwerend hinzu. Es ist ein Zweifrontenkrieg und wir werden wohl verlieren. Selbst wenn wir finanziell wieder gesund wären, mit den Standards ginge es wohl bald nicht mehr. Eine Saison vielleicht noch und dann?
Das Stadion alleine hat keine 25 mio gekostet, das waren ca 12 mio. Im Zuge des Baus sind nur viele Infrastrukturmaßnahmen im Umfeld gemacht worden, die miteingerechnet wurden. Der Zuschuss zum Stadion lag bei 3,4mio Euro und wie man heute sieht eine gute Investition.
Rein Sachlich betrachtet könnte die Stadt den Verlust eines Basketballclubs verschmerzen, den Verlust eines Fußballclubs kann keine Stadt verschmerzen. Das liegt am Stellenwert der beiden Sportarten.
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Bei einem Club, der halbwegs gescheit geführt wird besteht auch im Abstiegsfall kein Risiko des Endes.
Diese Gefahr besteht auch bei einem gut geführten Basketballclub nicht, weil nicht von heute auf morgen mehrere Millionen EUR Fernsehgelder (beim Abstieg von Liga 1 in 2, oder Liga 2 in 3) wegfallen. Normalerweise gehen aber gerade Absteiger in der ersten Saison nach dem Abstieg ein erhöhtes finanzielles Risiko ein
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@paderholic. Wir drehen uns im Kreis. Es ist schlicht eine Frage der Prioritätensetzung. Politik und Wirtschaft haben sich in Paderborn für Fußball entschieden und gegen den Basketball. Für Braunschweig, Bonn, Bamberg, Trier etc. hat sich der Bau der modernen Halle auch gelohnt. Und zumindest in Braunschweig ist die Konkurrenz durch andere Sportarten (Fußball, Tennis, Hockey, Football) heftig, trotzdem war Braunschweig eines der allerersten Hallenprojekte.
Aber letztlich genügen 18 Clubs (mir würden bekanntlich auch 16 genügen), die es packen. Und die werden wir wohl haben. Es gab und gibt immer wieder Clubs, die den Sprung auch wirtschaftlich schaffen und verdauen können. Bremerhaven, MBC, Bayreuth, Göttingen, Ulm… andere sind auch in der ProA auf einem guten Weg, wenngleich es natürlich nicht wie beim Fußball zweieinhalb Ligen voller potentieller Erstligaclubs sind. Die ProA entwickelt sich ja unter starken Wachstumsschmerzen grad gut weiter. Das wird sicherlich noch einige Jahre brauchen, bis wir dort Erfolge und Clubs mit BBL-Ambitionen auch in der Breite sehen. Vielleicht braucht es auch einen Impuls, eine EM im eigenen Land um hier neue Kräfte und neues Interesse freizusetzen.
Ich will das jetzt nicht in extenso ausführen, aber eigentlich sind wir gerade mit Blick auf die Rolle der BBL in Europa längst einen Schritt weiter, die Probleme in der Spitze heißen EC/EL-Mindeststandards, Fernsehsignal und Co. Daher zum Abschluss ein Zitat von Bundestrainer Dirk Bauermann aus dem Göttinger Tagblatt:
Doch das Urteil des Basketball-Fachmanns fällt nicht komplett positiv aus. Die [Göttinger Lok-Halle] ist jetzt ein absolutes Schmuckkästchen. Doch wenn die BG den Weg in die Top vier der Bundesliga anpeilt und sich dort etablieren will, dann reicht diese Halle nicht aus. Dann muss die Infrastruktur ausgebaut werden. Bamberg ist ein gutes, positives Beispiel.“
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Dann gebe ich die Prognose ab, dass wir ein ein paar Jahren eine geschlossene BBL haben wie beim Eishockey. Sollte es so kommen, schließe ich mit dieser Sportart ab.
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Paderborn scheitert doch nun wirklich nicht an irgend welchen Auflagen. Die scheitern schlichtweg daran, daß es einfach nicht genug Interesse im Einzugsgebiet gibt - weder bei Fans noch bei Sponsoren - und es eben auch nicht gelungen ist, über die Jahre ein derartiges Interesse zu wecken. Ich kann jede Kommune verstehen, wenn sie sich schwer tut, in etwas zu investieren, wofür der Bedarf gar nicht wirklich erkennbar ist (Aussage paderholic: Selbst in einer 5.000er Halle hätte wir wahrscheinlich kaum einen Zuschauer mehr). Selbst wenn es grundsätzlich ein großes Interesse in der Bevölkerung gibt (Ulm, Bamberg, Hagen, Bonn…) ist es noch schwer genug, aber imerhin möglich (sh. gruebler), aber kein Interesse = keine Chance!
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Wir scheitern noch nicht an den Auflagen aber bald, so bald man die 4 Seitigen Tribünen braucht. Parkett hätte sogar die Stadt bezahlt, Körbe die Sponsoren, aber wie man die Halle umbauen sollte erschließt sich mir nicht. Ein Neubau kommt definitiv nicht in Frage und wer den Umbau bezahlen soll ist mir auch fraglich. Ich frage mich auch wie das dann aussehen soll und wo der Platz dafür wäre. Würde nur viel Geld kosten, was man nicht hat.
Fazit: Noch ist unsere Halle Erstligatauglich, in zwei Jahren nicht mehr und dann hat es sich mit dem Erstligabasketball hier erledigt. Nach Halle (das ist eine Stadt ) umziehen kommt garantiert nicht in frage.
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paderhol, du hast doch selbst gesagt, daß fußball in paderborn priorität hat. schön und gut, dann sollte man mit einem pro-a club wunderbar leben können.
in paderborn fehlt das breite interesse an basketball(sponsoren/zuschauer) ergo macht es eh wenig sinn waghalsige bbl-experimente zu fahren.
inwiefern hierbei notwendige mindeststandards das hauptproblem für paderborn sein sollen…
auch ohne eine mindeststandards der halle fehlt das zuschauerinteresse, auch ohne mindestetat hätte paderborn keinen wettbewerbsfähigen etat.
sollte beides, sowie auch die sportliche qualifikation vorhanden sein, kann man über standard-hürden auf dem erneuten weg in die bbl diskutieren.
solange dies weiterhin nicht der fall ist, ist die diskussion sinnfrei(mit dem erfüllen der voraussetzung des größeren interesses in paderborn bei sponsoren/zuschauern, würden die “hürden” etat und halle auf einmal deutlich machbarer, usw).was mir “abgeht” im rahmen der hallendiskussion ist daß, wenn ein verein sagen wir mal eine die standards(bis auf die kapazität…) erfüllende 2000er-halle hat, wirtschaftlich solide arbeitet und den mindestetat in trockenen tüchern, er theoretisch nicht bbl spielen könnte weil die halle zu klein ist.
meiner meinung nach sinnfrei.
im endeffekt, kann es der liga egal sein, wie der verein sein geld einnimmt und allen beteiligten sollte eine volle laute 2000er-halle lieber sein, als eine den selben standards entsprechende 3000er-halle die mit 2000 oder 2100 leuten voll ist.in punkto kapazitäten ist die DFL zb deutlich weniger anspruchsvoll
Artikel 8 Kapazitäten
(1) Das Fassungsvermögen der Stadien der
Bundesliga und 2. Bundesliga muss mindestens
15.000 Zuschauer betragen, wobei mindestens
3.000 Sitzplätze vorhanden sein müssen.www.bundesliga.de/media/native/dfl/dfl_dfb_stadionhandbuch.pdf
das ist seeeehr moderat und macht eben auch ein unterhaching oder st.pauli in der bundesliga möglich.
mehr wert auf qualität(spezifikationen für vip-bereiche, tv-kameras, etc) statt auf kapazität, so sollte es optimalerweise auch in der bbl sein.zum vergleich durchschnittskapazität / mindestkapazität
DFL 46092 / 15000
BBL 4715 / 3000
man stelle sich die bundesliga mit einem 30000er-standard vor.
aktuell könnten mainz, freiburg und st.pauli deshalb nicht teilnehmen.
wolfsburg, hoffenheim und leverkusen gerade so.
bei den aktuellen zweitligisten sieht es noch düsterer aus: bis auf duisburg, berlin, münchen, aachen und düsseldorf sowie knapp augsburg und bochum kommen die vereine(knapp nur karlsruhe und bielefeld) nicht ansatzweise gen 30000.ein blick auf die auslastungs-tabelle des grübelnden zeigt auch, daß diese teils weit unter der mindestkapazität liegt.
sinnfrei. mehr auslastung, mehr stimmung sollte das ziel sein. -
Mir ging es nie um die Hallengröße, die war immer bekannt und haben wir immer geschafft und würden das auch in Zukunft schaffen.
Nur: Wozu auf einmal 4 seitige Tribünen, wo man Jahrelang auch ohne solche leben und spielen konnte? Das ist für uns der springende Punkt, an dem wir wohl scheitern werden. Bisher konnte man mir relativ geringen Aufwand BBL spielen, trotz wenig Geld wurde in den ersten drei Jahren viel erreicht. Jetzt ist der Punkt erreicht, andem man mehr Aufwand betreiben müsste, der aber in keinerlei Verhältnis zum Ertrag steht. Ein Extraaufwand, der in den Augen vieler nicht nötig wäre, aber vorgeschrieben wurde. Damit fällt für uns das Tor zur BBL zu, egal wie die Saison ausgeht, was ich sehr Schade finde.
Zuschauerinteresse ist auch immer von sportlichem Erfolg abhängig, überall. Das klappte in den ersten beiden Jahren gut, da hab ich nie ein Spiel erlebt in dem weniger als 2.000 da waren. Für unsere Verhältnisse war das durchaus ok und die Koexistenz mit dem SC war wunderbar möglich.
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@Rake. Du verkürzt in der Darstellung der Mindestanforderungen zum Fußball, da die 15000er Grenze sowohl für 1. BL als auch 2. BL gilt (gemeinsames Lizenzstatut, § 6) und von erheblichen weiteren Auflagen hinsichtlich der Ausstattung begleitet wird, bis hin zum Verkehrsanschluss…
Natürlich kann man über die Zahl 3000 streiten. Es mag sein, dass man auch mit 2500 Plätzen eine Arena mit Parkett, vier Tribünen, Standkörben und fixem Platz für 6 Kameras, VIP-Räumen und allem was man sonst für die Vermarktung braucht bauen kann. Mir fällt jedoch keine ein und ich bezweifle, dass es wirtschaftlich vernünftig ist. Wohl nicht ohne Grund bauen die soliden 3000er in den letzten Jahren eher weiter und gehen in die 5000er-Richtung.
@paderholic. Es ist doch nicht nur die fehlende Tribüne, es fehlt auch der Platz für ligaeinheitliche Standkörbe, eine Kameratotale und vieles mehr. Die Zahl 3000 war das, womit das Startsignal gesetzt wurde. Nun geht es ans Feintuning, das übrigens in einigen Punkten parallel in ProA und BBL.
Wenn man BBL und ProA als Ganzes betrachtet, sind die Unterschiede frappierend. Die ProA ist in den Lizenzanforderungen jetzt in etwa da, wo die BBL vor 10 Jahren war. Wer sich den dortigen Lizenzthread durchliest, sieht, dass Thema Nr. 1 gerade der Parkettboden ist…
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paderhol, wie gesagt das ganze ist eine phantomdiskussion AKTUELL gibt es keinen anlass an bbl-basketball in paderborn zu denken.
sollte die sportliche qualifikation dereinst wieder erreicht werden und das zuschauer/sponsoreninteresse gegeben sein um auch finanzell den aufstieg zu ermöglichen, DANN kann man diskutieren und genau dann werden mit sicherheit diverse ideen zirkulieren, wie man die den standards genügende halle erreicht.
(zb ala hagen mit umgebauter wasauchimmerhalle aber längfristig angelegt um das teure leih-equip zu sparen…oder…oder…)bis DAHIN ist es müßig überhaupt nur einen gedanken an die aktuell nicht bbl-taugliche paderborner halle zu verschwenden.
grübler, drum die verlinkung der dfl-stadienordnung…ich tipp mir doch keinen wolf
zumal ich ja schrieb, das drumherum sprich die qualität der halle/des stadions kann und sollte man durchaus mit hohen anforderungen durchsetzten, allein eine fixierung auf wolkenkuckuckskapazitäten mach keinen sinn. -
Vergleich Fussball:
ChampionsLeague hat ne Mindestkapazitt von 3000 Sitzplätzn als Vorschrift!
Aber nur, weil dann viele kleinere Vereine nicht in der Quali spielen könnten. Es käme keiner auf die Idee CL Gruppenphase in solchen Stadien auszutragen.
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@densch. Toll, wie man mit ausgewählten Aspekten Stimmung machen kann, oder?
Denn im Detail ist UEFA Kategorie III (ab Gruppenphase) schon heftig. Denn da braucht man z.B. mindestens zwei TV-Studios, 750 VIP-Plätze, Notstromaggregate, 100 gesicherte VIP-Parkplätze, 10 qm für die Hauptkamera, 1000qm für Ü-Wagen an der Haupttribüne etc. etc. Quelle. Es ist der andere Weg: Die Fans im Stadion interessieren im Prinzip nicht, lediglich die Produktion von Medienbildern muss stimmen.
Die BBL verfolgt da einen etwas anderen Weg: Primär wird Sport für den Hallenzuschauer gemacht, jetzt kommen Schritt für Schritt ein paar kleine Änderungen hinzu, die in der konkreten Ausgestaltung Standards setzen.
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also ohne jetzt zynisch klingen zu wollen, aber ich verstehe die ganze Diskussion nicht.
Problem ist doch hauptsächlich, dass in Paderborn scheinbar kein Publikum vorhanden ist, bzw für Basketball begeistert werden kann. Ergo kaum Sponsoren etc…
Aber, wenn selbst die Paderborner kein Interesse daran haben, wer dann?!
ich kann jetzt nur für mich sprechen, aber Teams die mit dem Mindestetat im Tabellenkeller “rumkrebsen” sind eigentlich nur für das lokale Publikum interessant… und wenn das schon nicht will…von daher vllt ganz gut, wenn Hallenstandarts für solche Teams zur Hürde werden, und so anderswo die Chance entsteht etwas aufzubauen bzw. es wenigstens zu probieren
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Die BBL verfolgt da einen etwas anderen Weg: Primär wird Sport für den Hallenzuschauer gemacht, jetzt kommen Schritt für Schritt ein paar kleine Änderungen hinzu, die in der konkreten Ausgestaltung Standards setzen.
In beiden Fällen steht der Sport hinten an. Wenn es ein Kuhdorf gibt, dass mit geringen Mitteln in der Lage ist, sportlich in der BBL mitzuspielen, dann sollte es nicht an der Infrastruktur scheitern.
Und wenn, wie im Fall von Paderborn, über mehrere Jahre sportlich in der Liga mitgespielt werden kann und der Zuschauerzuspruch um die 2.000 liegt, dann braucht es keine Halle für 3.000, für die der Steuerzahler aufkommen muss, während z. B. Studenten in tropfenden Vorlesungssälen sitzen müssen oder Schwimmbäder geschlossen werden müssen.
Und mir ist kein Hallen-Projekt bekannt, in dem nicht irgendwie Steuergelder eingeflossen sind. Auch o2 und Jako sind unterstützte Projekte, wobei Berlin, was die Verwendung von Steuergeldern sowieso jenseits von Gut und Böse liegt. Oder anders ausgedrückt, gäbe es den Länderfinanzausgleich nicht, hätte Paderborn möglicherweise schon längst eine schicke Arena, während in Berlin gar nichts mehr ginge.
Vielleicht bin ich ja noch in meiner Vorstellung von BB der 80er Jahre gefangen. Aber mir ist eine Halle, in der die Spieler aus der Gerätekammer einlaufen und in der es nach Schweiß riecht lieber, als eine Mega-Multifunktionshalle, die aber im Nachbarort liegt. Womit ich mir einen Seitenhieb auf die Berliner nicht verkneifen kann, die von Charlottenburg nach Friedrichshain umgezogen sind.
Für mich wären die Giessen 46ers nicht mehr die Giessen 46ers, wenn wir nach Wetzlar hätten ausweichen müssen, nur um die Hallenanforderungen zu erfüllen, wenn die Stadt freundlicherweise nicht ausgeholfen hätte. Damit wäre mir als Fan weniger gedient gewesen, als in eine Halle gehen zu müssen, die nur von 3 Seiten Tribünen hat.Das Argument mit der TV-Übertragung zählt schon mal gar nicht, da alle Rechteinhaber bisher sehr selektiv in den übertragenen Begegnungen waren. Das könnte man ja jetzt auch beibehalten. Wird eben nur von den Begegnungen gesendet, die die Halleanforderungen erfüllen.
Damit komme ich mal zum Abschluss meiner leicht konfus-lang gewordenen Argumentation
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Ich möchte mal auf den Handball verweisen:
Ich weiß nicht, was es dort für Hallenanforderungen gibt, aber dort wird vereinzelt in Hallen gespielt, deren Bedingungen unterhalb denen, einger Basketballhallen liegen:VFL Gummersbach: Eugen-Haas-Halle (wirkt wie eine umgerüstete Turnhalle. Hier wird jetzt angeblich öfter gespielt, da das Projekt Lanxess-Arena als gescheitert gilt - 2100 Zuschauerplätze)
Balingen: Sparkassen-Arena (2350 Plätze)
In der nächsten Saison könnten Emsdetten, Hamm, Friesenheim oder ähnliche aufsteigen. 3000er Hallen? Vorerst nicht in Sicht. Ich stecke da jetzt nicht so drin, aber ich glaube nicht, dass man dort aufgrund der Halle nicht aufsteigen dürfte.
Aus der Gummersbach-Halle sieht man übrigens auch ab und an mal ein TV-Spiel. Auch internationale Spiele.
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Ich möchte mal auf den Handball verweisen:
Ich weiß nicht, was es dort für Hallenanforderungen gibt, aber dort wird vereinzelt in Hallen gespielt, deren Bedingungen unterhalb denen, einger Basketballhallen liegen:VFL Gummersbach: Eugen-Haas-Halle (wirkt wie eine umgerüstete Turnhalle. Hier wird jetzt angeblich öfter gespielt, da das Projekt Lanxess-Arena als gescheitert gilt - 2100 Zuschauerplätze)
Balingen: Sparkassen-Arena (2350 Plätze)
In der nächsten Saison könnten Emsdetten, Hamm, Friesenheim oder ähnliche aufsteigen. 3000er Hallen? Vorerst nicht in Sicht. Ich stecke da jetzt nicht so drin, aber ich glaube nicht, dass man dort aufgrund der Halle nicht aufsteigen dürfte.
Aus der Gummersbach-Halle sieht man übrigens auch ab und an mal ein TV-Spiel. Auch internationale Spiele.
Hallenanforderungen in der Handball-Bundesliga? Gibt es so gut wie nicht, da könnte man wahrscheinlich auch in einem Bierzelt spielen. Der Stralsunder HV konnte vergangene Saison in der HBL mit einer Winz-Halle mit der Tribüne auf einer Seite und 1050 (kein Tippfehler!) Plätzen spielen.
Wenn man sowas sieht, weiss man, wie sinnvoll Hallenstandards sind. Die bescheidenen Zuschauerzahlen in Paderborn hingen mit Sicherheit auch mit der mäßigen Attraktivität der Spielstätte zusammen. Zum Vergleich: In Göttingen, das von der Einwohnerzahl her mit Paderborn sehr gut vergleichbar ist, wurde die Lokhalle von Anfang an sehr gut angenommen, weil sie eben einfach ein ganz besonderes Flair hat. Was Paderborn das Rückgrat gebrochen hat, waren weder irgendwelche BBL-Bestimmungen, noch das geringe Interesse (das mit einer neuen, attraktiveren Halle sicher steigerbar gewesen wäre), sondern die Tatsache, dass man nur hätte aufsteigen sollen, wenn eine neue, attraktive Halle zumindest in greifbarer Nähe gewesen wäre. Dass die Stadt offenbar seit Jahren nichts für einen Hallenneubau tut, machte es natürlich auch nicht leichter, aber das hat der Club ja auch gewusst und hätte den Aufstieg erst planen sollen, wenn es eine neue Halle gegeben hätte.
Die gute Resonanz auf die neuen Hallen etwa in Bonn oder Berlin zeigt ja, was für Auswirkungen eine neue Spielstätte haben kann, gerade am Anafng gibt es viel Stadion-Tourismus, weill eben viele einfach nur mal die Halle sehen wollen, und ich wette, dass aus vielen Touristen später regelmäßige Besucher geworden sind. -
Ich bin ja nun ein Paderborner in Göttingen und behaupte mal von mir, beide Situationen recht gut zu kennen. Natürlich zieht eine neue Halle bzw. Sportstätte auch immer ein paar neue Besucher an, von denen dann auch einige bleiben (beim SC stieg der Zuschauerschnitt in ja auch etwas im Vergleich zur letzten Saison in der zweiten Liga soweit ich weiß), trotzdem geht niemand regelmäßig zum Basketball, nur weil die Halle neu ist. Da geht man ein bis zweimal zum Schauen hin und dann hat man es gesehen. In Göttingen hat man den riesen Vorteil, dass es außer Basketball nichts gibt. Hier gibt es keinen einzigen Verein, der auch nur ansatzweise Spitzensport liefert. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die deutsche Meisterin im Rollschuh-Kunstlauf aus Göttingen kommt…oder so. In Paderborn gibt es:
2. Fußball Bundesliga (Platz 5)
1. Bundesliga Squash (mehrfacher deutscher Meister)
1. Bundesliga Baseball (auch in letzter Zeit deutscher Meister)
1. Bundesliga Basketball (Abstiegskampf pur)Besonders groß ist jedoch die Konkurrenz durch Fußball, die jedes zweite Wochenende 7000 Fans für sich beansprucht. Die wenigsten Besucher gehen zum Fußball UND Basketball. Außerdem gehen viele Leute gerne zum Fußball mit guten Chancen auf Siege. Das Basketballteam, dass sich eine Klatsche nach der anderen abholt wird da gerne mal vernachlässigt. Als man gut gespielt hat, vor allem zum Ende der letzten Saison und in den Playoffs, oder auch gegen Spitzenteams in den Saisons davor war die Halle regelmäßig voll; vor allem, weil man Chancen auf einen Sieg hatte und der Spielausgang von vorneherein nicht feststand.
Ich bin jetzt nicht der Experte, aber wenn ich mir andere Städte anschaue, so ist dort Basketball recht konkurrenzlos:
Bonn, Ludwigsburg, Ulm, Trier, Gießen, Quakenbrück, Bremerhaven, Hagen, Oldenburg, Bamberg, Göttingen, Weißenfels, Tübingen…
Wo ist denn bitte eine große sportliche Konkurrenz, vor allem durch Fußball oder Handball, vielleicht auch noch Eishockey oder Volleyball, vorhanden? In der Regel geht man dort, wenn man Spitzensport sehen will, zum Basketball. Eine Stadt, in der die sportliche Konkurrenz auch groß ist ist Düsseldorf. Was passierte dort? Wir wissen es alle: das Projekt ging den Bach runter. Braunschweig bekommt auch nur zu Spitzenspielen die (zugegebenermaßen große) Halle voll, Fußball wird dort aber auch nur auf Drittliganiveau gespielt. Berlin ist halt Berlin und groß. Da gibt es genug Fans für jede Sportart :D.
Damit Basketball wirklich in mittelgroßen Städten Erfolg hat wage ich einfach mal zu behaupten, muss Basketball dort auch die Nummer Eins und relativ konkurrenzlos sein. Dass dann öffentliche Gelder für eine Halle oder das gesammelte Sponsoreninteresse zum Basketball fließen ist für mich die logische Konsequenz.
Edit sagt: Einige Rechtschreib- und Kommafehler berichtigt, ob es nun fehler frei ist, ist unklar
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Naja Squash und Baseball zählt nicht wirklich, da geht keiner hin, aber man darf nicht vergessen, dass jedes Wochende verdammt viele ins Ruhrgebiet fahren zum Fußball gucken. Ansonsten gut beschrieben, vor allem der sportliche Erfolg macht ne Menge aus.
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VFL Gummersbach: Eugen-Haas-Halle (wirkt wie eine umgerüstete Turnhalle. Hier wird jetzt angeblich öfter gespielt, da das Projekt Lanxess-Arena als gescheitert gilt - 2100 Zuschauerplätze)
In Gummersbach wurde gestern ein Hallenneubau beschlossen, mit dem dann eine neue 4000er-Halle in 2 Jahren dem Club zur Verfügung gestellt. Also auch in solch Orten tut sich was.
Die Clubs, die eine relativ geringe Kapazität anbieten, sind einfach gefährdeter, dass sie finanzielle Probleme bekommen. Das gilt auch so in der BBL. Letztlich ist die Mindestkapazität eine Spezifizierung des Mindesetats. Im Handball ist es übrigens auch für mich kein Wunder, dass Stralsund mit seiner 1050er Halle insolvent wurde und letzte Saison dann 4.Liga gespielt hat. Allerdings gab es auch in Stralsund ein Hallenneubauprojekt. Auch das genannte Balingen verlässt sich nur auf die Balinger Halle, sondern spielt auch einige Spiele jedes Jahr in der Porsche Arena in STuttgart.
Die These, dass in neue Hallen nur neue Leute zum Angucken kommen, sollte sich auch langsam überholt haben. Es ist durchaus mittlweile attraktiv, in einer neuen Halle Sport zu gucken. Es sind zwar keine richtigen Fans, man kommt jedoch schon öfter als nur zum Angucken. Berlin (ALba und auch die Eisbären) sind da für mich das beste Beispiel.
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…… Dass die Stadt offenbar seit Jahren nichts für einen Hallenneubau tut, machte es natürlich auch nicht leichter, aber das hat der Club ja auch gewusst und hätte den Aufstieg erst planen sollen, wenn es eine neue Halle gegeben hätte…
Entschuldigung, was hat denn die Stadt mit dem Neubau einer Halle für einen BBL Verein zu tun ? Außer einen guten Willen für einen Neubau, kann man von der Stadt nichts verlangen. Nur der gute Wille muß mindestens bei der Stadt vorhanden sein, denn sonst findet man schon gar kein Grundstück, wo vom Bebauungsplan so eine Halle dann hinpasst. Aber die Finanzierung, und der Antrieb müssen vom Verein kommen.
In Köln z.B. war das Geld da, aber als es sich über 1 Jahr hinzog, und in Köln kein Grundstück zu finden war, (wurde von bestimmten Menschen im Stadtrat verhindert) verschwanden die Investoren, als man nach Hürth ausweichen wollte. -
@Hegel: In Frankfurt hat es von Anfang an funktioniert, trotz Eintracht, Lions und damals auch noch Handball (Wallau-Massenheim), in Braunschweig läuft es auch recht gut trotz Konkurrenz durch Fußball und American Football, in Trier gab es zumindest zeitweise Konkurrenz durch die Eintracht, die lange Zeit 2./3. Liga Fußball gespielt hat. Ludwigsburg ist nah an Stuttgart dran (VFB, und erstklassigen Handball gab es dort auch immer mal wieder). In Göttingen fahren viele regelmäßig nach Kassel, Hannover oder Wolfsburg, um hochklassigen Fußball oder Eishockey zu sehen, undundund.
Die Konkurrenz durch bereits etablierte Sportarten ist zumindest kein Todesurteil, umso wichtiger ist es, das Produkt gut zu vermarkten und ein attrakrives Umfeld (Halle etc.) zu schaffen. Manche Vereine bekommen das offenbar hin, andere eben nicht, und dazu gehörte eben leider in den letzten Jahren Paderborn. Warum genau, weiss ich nicht, dazu bin ich zu wenig Paderborn-Insider, aber es wurde defintiv einiges nicht richtig gemacht, denn ich bin und bleibe der Meinung, dass Basketball in Paderborn mehr Potenzial gehabt hätte, als die Baskets abzurufen imstande waren -
Ich behaupte ja auch nicht, dass in Göttingen alle ausschließlich Basketball gucken und in den anderen Standorten der Liga gar nichts ist, aber eine wirklich große Konkurrenz gibt es nur in ganz ganz wenigen Städten. Man kann Fans, die 100km oder mehr zu einem Verein zum Fußballgucken fahren (müssen) nicht mit einer Fanszene in einer Stadt vergleichen, die den dortigen Verein unterstützt.
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…… Dass die Stadt offenbar seit Jahren nichts für einen Hallenneubau tut, machte es natürlich auch nicht leichter, aber das hat der Club ja auch gewusst und hätte den Aufstieg erst planen sollen, wenn es eine neue Halle gegeben hätte…
Entschuldigung, was hat denn die Stadt mit dem Neubau einer Halle für einen BBL Verein zu tun ? Außer einen guten Willen für einen Neubau, kann man von der Stadt nichts verlangen. Nur der gute Wille muß mindestens bei der Stadt vorhanden sein, denn sonst findet man schon gar kein Grundstück, wo vom Bebauungsplan so eine Halle dann hinpasst. Aber die Finanzierung, und der Antrieb müssen vom Verein kommen.
In Köln z.B. war das Geld da, aber als es sich über 1 Jahr hinzog, und in Köln kein Grundstück zu finden war, (wurde von bestimmten Menschen im Stadtrat verhindert) verschwanden die Investoren, als man nach Hürth ausweichen wollte.Wenn ich weiss, dass es keine attraktive Halle gibt und auf längere Sicht nicht geben wird, dann steige ich auch nicht auf, sondern verzichte lieber, so wie Cuxhaven.
Und wer soll einen Hallenneubau in die Wege leiten, wenn nicht die Stadt? Der Verein selbst wird das Geld für einen Neubau jawohl kaum aufbringen können. Wie gesagt, die Vereine sind in den Hallen auch nur Kunden, genauso wie Mario Barth oder Amy Macdonald auf Deutschland-Tour. Sie nutzen die vorhandene Infrastruktur und zahlen Hallenmiete, aber in der Pflicht, ein Halle, die ihren Bedürfnissen entspricht, zu planen und bauen, ist erst mal die Stadt, nicht der Verein. -
…… Dass die Stadt offenbar seit Jahren nichts für einen Hallenneubau tut, machte es natürlich auch nicht leichter, aber das hat der Club ja auch gewusst und hätte den Aufstieg erst planen sollen, wenn es eine neue Halle gegeben hätte…
Entschuldigung, was hat denn die Stadt mit dem Neubau einer Halle für einen BBL Verein zu tun ? Außer einen guten Willen für einen Neubau, kann man von der Stadt nichts verlangen. Nur der gute Wille muß mindestens bei der Stadt vorhanden sein, denn sonst findet man schon gar kein Grundstück, wo vom Bebauungsplan so eine Halle dann hinpasst. Aber die Finanzierung, und der Antrieb müssen vom Verein kommen.
In Köln z.B. war das Geld da, aber als es sich über 1 Jahr hinzog, und in Köln kein Grundstück zu finden war, (wurde von bestimmten Menschen im Stadtrat verhindert) verschwanden die Investoren, als man nach Hürth ausweichen wollte.……die Vereine sind in den Hallen auch nur Kunden, genauso wie Mario Barth oder Amy Macdonald auf Deutschland-Tour. Sie nutzen die vorhandene Infrastruktur und zahlen Hallenmiete, aber in der Pflicht, ein Halle, die ihren Bedürfnissen entspricht, zu planen und bauen, ist erst mal die Stadt, nicht der Verein.
Der Oberbürgermeister Schramma von Köln hat auch große Töne gespuckt, als die Köln 99ers 2006 Meister geworden sind. Aber es gab keine Unterstützung von der Stadt, obwohl Schramma die Möglichkeit einer neuen Spielstädte versprochen hat.
Und du meinst die Stadt ist erst mal dran zu planen und zu bauen ??? Zumindest nicht in Köln, da kommt der Fc, nochmal der Fc, dann kommt gar nichts, dann kommt wieder der Fc, dann kommt nichts mehr, sogar die Haie bekommen nichts ab. Und für den Basketball ist in Deutschlands Großstädten nicht viel drinn.
Und ab 100 000 Einwohner ist es eine Großstadt. -
Merkst du eigentlich, wie sehr du vom Thema abschweifst? Es ging mir nicht um deine Kölner, sondern um Paderborn und die Frage, ob ein verein überhaupt den BBL-Aufstieg planen/wahrnehmen soll, wenn es keine geeigente Halle gibt. Und bei deinen Kölnern wäre es vielleicht auch besser gewesen, erst in die BBL einzusteigen, wenn es eine geeigente Halle gibt, denn dass dieses Interims-zelt auf Dauer kein geeingeter Ort für Spitzenbasketball ist, war von Anfang an klar.
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Es sieht wohl so aus, als ob Göttingen 2011 eine neue Halle bekommt, zumindest, wenn es nach dem Willen der Stadt geht:
http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Streichkonzert-und-hoehere-Gebuehren-auf-breiter-FrontHier ein Bericht zu der neuen Halle:
http://www.goesf.de/fileadmin/freizeitarena/freizeitarena25/pdf/08.pdf -
Der Titel ist schon etwas abstrakter gefasst, oder? Der Schlussfolgerung ist aber nichts beizufügen - gerade Köln ist ein Beispiel für die komplett falsche Hallenwahl. Aus dem Nichts heraus mit der Kölnarena zu planen war unrealistisch, das Zelt hingegen eher zu klein und zu unkomfortabel und für Investoren sicher eher ein negativer Faktor. Zudem kommt, dass Zelt-Provisorien im Unterhalt verdammt teuer sind (gut, dass Phoenix zurück in die Ische geht).
Göttingen ist hier zu beneiden, Düsseldorf eigentlich auch. Ärgerlich ist, dass viele kleinere Städte die Hallenfinanzierung und auch den BAu (LuBu, Bonn) hinbekommen haben und das grosse Köln hier schlichtweg zu provinziell war, die Baugenehmigungen durchzudrücken.
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Es sieht wohl so aus, als ob Göttingen 2011 eine neue Halle bekommt, zumindest, wenn es nach dem Willen der Stadt geht:
http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Streichkonzert-und-hoehere-Gebuehren-auf-breiter-FrontHier ein Bericht zu der neuen Halle:
http://www.goesf.de/fileadmin/freizeitarena/freizeitarena25/pdf/08.pdfWieviel Plätze hätte die neue Halle?
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Die Pläne zum Neubau der Godehardhalle sind schon etwas älter und auch schon länger beschlossen. Weiterhin ist die Halle eben keine Alternative zur Lokhalle, da die Kapazität max. 3150 Plätze beträgt.
http://www.stadionwelt.de/sw_arenen/index.php?folder=sites&site=news_detail&news_id=1163
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@donnervogel. Steht in dem PDF. 2400 + Teleskoptribünen, d.h. knapp über 3000. Perspektivisch wohl an den Stirnseiten erweiterbar. Letzlich aber kleiner als die gegenwärtige Lokhalle. Kritischer ist die Info im Artikel, dass der Zuschuss der Stadt für die Lokhallenmieten von 180.000 auf 90.000 gesenkt wird. Und das ist nur der Zuschuss. Das Schmuckkästchen scheint fett Geld zu kosten…
Also die Lehre fürs hiesige Thema: Auch wunderschöen Provisorien sind teuer.
@jochen. Ich lese den verlinkten Artikel anders. Das klingt da schon so, als sollten in einem Jahr die Veilchen in die Vierfeldhalle umgezogen werden… Sollte ja technisch reichen, aber wäre vermutlich nen bitterer Rückschritt vom Flair. Und Bauermann brachte es auf den Punkt. Will man höher hinaus, braucht man eigentlich ne andere Arena.
Nur nachrichtlich, weils heute anderswo durchlief. In Oldenburg soll die Weser-Ems-Halle neu gebaut werden bis 2014 mit dann 8000 Plätzen.
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@jochen. Ich lese den verlinkten Artikel anders. Das klingt da schon so, als sollten in einem Jahr die Veilchen in die Vierfeldhalle umgezogen werden…
Im Zeitungsartikel wird das aber nur in einer Vielzahl von anderen Sparmaßnahmen genannt. Da der Neubau der Godehardhalle schon länger geplant ist und eben einfach schon bei der Entscheidung die Lokhalle eine etablierte BB-Halle war, schenke ich dem stadionwelt-Artikel doch mehr Glauben.
EDIT: Man müsste zudem auch die Zahlen genauer kennen. Die BG hatte mit der Stadt ja auch eine Besserungsregelung bezüglich des Zuschusses und den Zuschauerzahlen. Ich vermute mal, dass mit der diesjährigen Saison sowieso der Zuschuß gesunken wäre.
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Ich gehe schon davon aus, dass die Stadt es durchsetzen wird, dass wir nächstes Jahr in der neuen Halle spielen. Die Lokhalle ist nunmal für Stadt und Verein sehr, sehr teuer und kann deshalb leider kein Dauerzustand sein, auch wenn das Flair natürlich zweifelsohne grandios und einzigartig ist. Da ist die neue Halle für die Stadt wahrscheinlich auf Dauer die billigere Lösung. Die Baukosten von ca. 6 Mio. € werden überwiegend aus dem Konjunkturpaket II gedeckt, die Stadt müsste wohl nur eine einmalige Sonderinvestition von “nur” 300. 000 € leisten, um die Kapazität von 2400 auf 3150 aufzustocken. Und aus historischen gründen würde es ja auch irgendwie passen, dass der Göttinger Spitzenbasketball an den Ort einiger seiner größten Erfolge zurückkehrt, schließlich hat in der alten Godehardhalle ja der ASC seine Meisterschaften gefeiert und die BG darin den Aufstieg in die BBL klar gemacht.
Und zu der Kapazitätsfrage: Also ich finde die Kapazität von 3150 vollkommen ausreichend und angemessen. Wirklich gut gefüllt, also mehr als 3000 bis ausverkaft, war die Lokhalle in der vergangenen Saison relativ selten, meistens hätten die Zuschauer auch in die kleinere Halle gepasst, und für Topspiele könnte man ja auch weiterhin in die Lokahlle ausweichen. Und aus finanzieller Sicht ist es vielleicht sogar sinnvoller, lieber eine etwas kleinere Halle zu haben, die dafür regelmäßig ausverkauft ist, als dass in den meisten Spielen hunderte Plätze frei bleiben. -
Mal ein Blick zu einer anderen deutschen Liga: Nachdem die Kassel Huskies wegen einem Insolvenzverfahren aus der DEL ausgeschlossen wurden, droht den Frankfurt Lions ein ähnliches Schicksal. Quelle: N-TV
Abwarten. Ausgeschlossen wird man bei Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Die Lions haben erstmal nur einen Antrag gestellt. Wie ich bereits geschrieben habe, ist weiterhin eher von einem Säbelrasseln des Lions-Gesellschafter auszugehen, als das es keine anderen Möglichkeiten mehr geben würde.
Aber um bei anderen Ligen zu bleiben. Auch im Fußball sind Krisen nicht unvermeidbar:
Die Stadt Bielefeld hat gestern kein grünes Licht für eine Beteiligung am Stadion der Arminia oder einen Kredit für den Club gegeben. Mittlerweile ist Insolvenz der Spielbetriebsgesellschaft und des Vereins wahrscheinlich.
In Jena gab es ebenfalls eine negative Nachricht für eine Kreditbürgschaft der Stadt, so dass auch dem FC Carl-Zeiss Jena (ebenfalls Spielbetriebsgesellschaft und Verein) eine Insolvenz droht. -
Und bei Kassel ist der Ausschluss noch keinesfalls sicher, da es noch Möglichkeiten gibt, rechtlich dagegen vorzugehen!
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Ist dieser Vorschlag* der in Kürze bei der Handball-Bundesliga diskutiert wird, auch für die BBL denkbar?
- Betrifft den Absatz Neue finanzielle Sicherheitsmaßnahmen
Aus meiner Sicht wäre dies auch für die BBL sinnvoll.
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@poldi Eigenkapitalaufbau haben wir, da sind ja die EK-Voraussetzungen erheblich angehoben worden, was für den einen oder anderen Club durchaus eine Herausforderung war…
Schuldenverbot? Glaub ich nicht dran. Zudem beißt es sich ein wenig mit dem Sicherungsfonds der BBL, der ja nichts anderes als ein Notfalldarlehen der “Liga” an den Club darstellt. Abgesehen davon stellt sich mir die Frage nach der praktischen Tauglichkeit eines solchen Verbots… aber da können unsere BWLer hier wohl mehr sagen.
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Ein Schuldenverbot ist doch wohl nur eine Mode, welche aus der Politik übernommen worden wäre. Klingt zunächst großartig, kommt im Ernstfall aber schnell an seine Grenzen.
Praktisch käme das ja einem Neu- oder Nachverpflichtungsgebot gleich, es sei denn, man schreibt den Clubs gleichzeitig vor, eine finanzielle Reserve bereitzustellen, um Nachverpflichtungen stemmen zu können.
Verletzt sich der teure Star am beginn der Saison schwer, liegt er dem Verein weiter auf der Tasche, denn der Spieler wird sicher nicht nur mit dem Geld der Krankenkasse zufrieden sein, wenn er vorher 6-stellig verdient hat.
Trotzdem braucht der Verein Ersatz für den Sportler, der wird dann etwas weniger kosten, weil die Saison schon angefangen hat, aber mehr als ein Busfahrer allemal.
Wie soll das ohne Schuldenaufnahme funktionieren? Der Privatgönner mit der großen Geldbörse scheidet dann ja ebenfalls aus, weil man dann schnell im Bereich von Schattenhaushalten landet, die noch weniger kontrollierbar und kalkulierbar bei der Lizenzerteilung sind.Aber was sagt man denn einem Sponsor, wenn es heißen muss, dein Geld brauchen wir für den aktuellen Kader nicht, sondern nur für eventuelle andere Spieler?
Die HBL leidet unter einer krassen Klassengesellschaft, oben maximal vier Teams, die um den Titel spielen können, der dann meist an den THW geht, danach noch eine Handvoll Teams, die international spielen wollen, dann ein kleines Mittelfeld, und dann die, die gegen den Abstieg kämpfen. Und keiner will aus seiner Klasse nach unten fallen.
Dort wie hier wären 16 Teams eine idealere Ligagröße, die dritte Liga wird dort ja schon deutlich geschrumpft. -
Wieso scheidet der Privatgönner aus? Diese Schuldenbremse soll es doch demnächst auch im europäischen Fußball geben, da müssen Teilnehmer an der Champions League ausgeglichene Haushalte vorweisen. Das fördert nachhaltiges und seriöses Wirtschaften, was sollte daran abwegig sein?