Doping-Kontrollen sind Schikane?
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*Frag mal bei Fußballern, etc. nach. Ist es da gerechtfertigt, nur weil einen Schweinsteiger ganz Deutschland kennt und der noch mehr verdient?
Was willst Du denn einen Fußballer fragen? Das ist doch der Witz. Noch 2006 erklärte Präsident Zwanziger das Doping im Fußball nichts bringt und somit nicht exestiert. Punkt, Komma, Strich…
Sieben ( 7! ) Jahre später geht der DFB nun in die Offensive und hat tatsächlich den Kampf gegen Doping verschärft. Erst jetzt gibt es neben den üblichen Urinproben auch Blutkontrollen. So ca. 100 im Jahr. Richtig gelesen. Einhundert/Jahr. Aber natürlich nicht pro Verein. Diese geplanten 100 Proben beziehen sich auf die erste und zweite Liga! Die Nationalmannschaften sind da auch dabei, auch die der Frauen. Das sind so um die 1000 Aktiven. Allzu oft werden die Prüfer den Schweini also kaum aus dem Bett klingeln. Der DFB macht ernst. Wie einst beim Kampf gegen die Drogen der zwischenzeitlich von der Bierreklame abgelöst wurde…
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Es gab doch Mal einen Handballer, ich weiß leider den Namen nicht, der ist bei der Geburtstagsfeier seiner Großmutter von der Nada kontrolliert worden.
Die von ihm eingereichte Klage ist abgewiesen worden.Und selbst in diesem Fall bin ich persönlich der Meinung, dass es zwar sicher nicht angenehm, aber letztlich trotzdem noch hinnehmbar ist. Wusste jener Handballer überhaupt, wie viele ganz normale Arbeitnehmer Tag für Tag, auch am Wochenende, bspw. Bereitschaftsdienst haben? Da ist es vollkommen egal, auf welcher noch so wichtigen Familienfeier die gerade sind. Kommt der Anruf vom Arbeitgeber, muss man los und im Ernstfall passiert da deutlich mehr als ein “Missed Test”.
Je mehr ich über das Thema lese, umso dekadenter finde ich die künstliche Empörung einiger Sportler. Einmal im Vierteljahr 6:30 Uhr rausgeklingelt werden? Einmal im halben Jahr auf einer Geburtstagsfeier gestört? Einmal im Jahr etwas Papierkram bewältigen und wenn es hoch kommt, einmal pro Woche eine SMS über einen geänderten Schlafort abschicken? Oh ja, die armen Spitzensportler haben schon ganz schön was auszuhalten. Da müssen Millionen deutscher Arbeitnehmer wesentlich größere Unannehmlichkeiten in ihrem ganz alltäglichen Berufsleben hinnehmen und verdienen nicht den Bruchteil des Gehaltes eines Profisportlers, werden nie von tausenden Menschen abgefeiert, sind nicht in der Zeitung oder im TV zu sehen, aber der ach so bedauernswerte Profisportler soll ja bitteschön mit keiner einzigen Unannehmlichkeit belästigt werden…? Finde ich mehr als seltsam.
Unterm Strich gibt es für mich nur drei Punkte, die man wirklich diskutieren sollte:
1. Ist es notwendig, dass die NADA 365 Tage im Jahr weiß, wo man voraussichtlich zwischen 23 und 6 Uhr schläft? Hinsichtlich der Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen sicher sehr kritisch zu betrachten. Aber gibt es wirklich Alternativen, wenn man genau weiß, dass im Zweifel wenige Stunden oder Tage ausreichen, um so zu dopen, dass es keiner mehr nachweisen kann?
2. Muss die Kontrollzeit wirklich auch mal 6:30 Uhr in der Früh oder 21 Uhr am Abend sein? Offenbar schon, wenn man liest, wie flüchtig manche Dopingmittel sind.
3. Ist es notwendig, dass wildfremde Personen den Sportlern ein paar Minuten auf ihren Intimbereich schauen und Informationen über etwaige Medikamenteinnahmen abfragen? Finde ich persönlich auch sehr strange, aber letztlich gibt es momentan kaum eine Alternative und das hat auch Kostengründe. Man könnte ja stattdessen auch umfassende Bluttests durchführen, die aber um ein vielfaches teurer als die bisherigen Urintests sind. Und wer bezahlt das dann? Die Vereine? Die Zuschauer und Sponsoren? Der Steuerzahler? Oder ziehen wir das einfach jedem Profisportler von seinem Gehalt ab? So weit muss man dann auch mal denken, wenn man bestimmte Dinge kritisiert.Jedenfalls sind sauberer Sport, möglichst große Privatsphäre der Aktiven und kostenschonende Methoden nicht ohne weiteres zu vereinbaren. Wer eines davon unbedingt will, muss nahezu zwangsläufig auf das andere verzichten. Ich selbst würde als Zuschauer, Sponsor, Trainer, Manager, Politiker, Journalist, Gegner oder Teamkamerad aber nur sehr ungern auf möglichst sauberen Sport verzichten wollen. Und ihr?
Eine Sache noch: Basketball ist eine Sportart, die sehr hohe Anforderungen an Kraft, Athletik, Kondition und Regeneration stellt. Deshalb kann hier Doping ohne Zweifel leistungssteigernd wirken. Zwar würde aus einer Blinse dadurch kein Supersportler werden, aber gerade in der absoluten Leistungsspitze entscheiden heutzutage eben Nuancen und da ist es schon von Vorteil, wenn du auch im letzten Viertel noch volles Tempo gehen und drei Zentimeter höher springen kannst oder eben Leistungsträger dank Dopings nach Verletzungen bereits zwei Wochen eher wieder topfit sind.
Abschließend möchte ich mich noch der Bitte von Seaman anschließen: Bleibt doch einfach bei den Fakten. Selbst der hier so hochstilisierte Fall, mal ganz spontan bei einem Freund oder einer Freundin zu übernachten und dadurch seinen Job zu riskieren, ist doch völlig an den Haaren herbeigezogen. Wie hier schon mehrfach geschrieben, da reicht im Ernstfall eine SMS und gut ist. Diesbezüglich noch eine Frage an Seaman: Was passiert, wenn der NADA-Kontrolleur bei dir klingelt und keiner an die Tür geht? Da wird er doch sicher erst nochmal versuchen, mich anzurufen, bevor es zum “Missed Test” kommt, oder? Tja, und wenn ich dann gerade ein paar Kilometer weiter in einem fremden Bett liege, dann sage ich dem Kontrolleur halt, dass ich gerade an der Tankstelle, am Bankautomat, beim Bäcker, mit dem Hund draußen oder sonstwo bin und 20 Minuten später wieder zu Hause wäre. In so einem Fall würde der Kontrolleur doch sicher warten und es würde im Grunde überhaupt nichts passieren, oder? Wenn ich mich den Abend zuvor natürlich spontan entscheide, von Berlin mal rüber nach Hamburg zu düsen und vergesse dann die SMS, bin ich aber irgendwo auch selbst schuld.
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Nein, es geht nicht um Sippenhaft. Ja, die anderen haben ihm das eingebrockt. Stasi- und ähnliche Vergleiche finde ich völlig unangemessen. Was soll der Quatsch? Das ist für mich nah an Godwin’s Law.
Aha. “Der Typ da drüben hat so einen ähnlichen Job wie Du und hat seinen Boss beschissen, also bist Du jetzt höchst verdächtig das auch zu tun. Mitkommen, ausziehen.” Das ist also keine Sippenhaft,ja? Was ist das dann?
Es ist keine Sippenhaft, sondern zunächst mal Gleichbehandlung, denn die NADA hat eben alle Sportler gleich zu behandeln, egal, welcher Sportart sie angehören und ob sie bereits auffällig waren. Was selbstverständlich kein Freifahrtsschein für solche Praktiken sein soll, da diese in der Tat einen fragwürdigen Eingriff in die persönliche Freiheit darstellen. Wäre es eigentlich möglich, dagegen vor dem Bundesverfassungericht zu klagen, ob dieses Vorgehen überhaupt mit den persönlichen Freiheitsrechten vereinbar ist?
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Ich empfehle jedem mal Pers neuesten Facebook Post zu lesen der beinhaltet unter anderem dies:
Vor nur wenigen Wochen, besuchte ein Nationalmannschaftskollege das Oktoberfest. Freie Tage sind in der Vorbereitung rar, somit gönnte er sich eine ordentliche Zahl frischgezapfte Maß. Die Nacht verbrachte er jedoch vorbildlich in der von ihm angegebenen Wohnung.
Das zweimalige Klingeln des NADA Mitarbeiters um 6:00 in der früh, überschlief der Kollege jedoch.2 Tage später fand zwar eine reibungslose Kontrolle statt, aber das reicht der NADA nicht. Es wird ein sogenannter “Missed Test” verhängt. (Eine unter Umständen Karrierebedrohende Maßnahme.)
Hier die schriftliche Argumentation der NADA: Der Athlet hat grob fahrlässig gehandelt. Plant der Athlet nämlich lang und tief zu schlafen, ist es seine PFLICHT sein HANDY LAUT EINGESCHALTET oder ALLE TÜREN ZUR HAUSKLINGEL geöffnet zu lassen.
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Gestern wurde hier schon gepostet, was ein Athlet melden muss. Es beschränkt sich auf den Schlafort und die Ortsangaben zu regelmäßigen Tätigkeiten (was bei einem Profi-Basketballer seinen Hallen-Trainingszeiten entspricht). Woher kommt das Märchen der anzugebenden Reisen, Kinobesuche etc.?
Aaaaha. Logik ist toll,oder? Ich muß meinen Schlafort angeben, aber die anzugebenden Reisen ist ein Märchen?
Du fliegst also 19 Stunden nach Sydney um in Australien Urlaub zu machen, schläfst aber zuhause in Deinem Bettchen? WIE GEHT DAS??? Das würde ich echt auch gern können!Und @Matzes aktuelles Zitat: Wenn DAS tatsächlich die Forderungen der Dopinginquisiteure ist, dann haben die echt nicht mehr alle Kanülen an der Spritze.
und @Langer_Eugen: Ich weiß genau, was Sippenhaft ist. Warum benutze ich das Wort wohl? Wer solche totalen Schwachsinnigkeiten loslässt wie die, das der Athlet bitteschön die Türen in der Wohnung offfen lassen muß, den sollte ein bißchen Polemik nicht ärgern. Und dass heutzutage im Sprachgebrauch nicht mehr nur die leiblichen Familienangehörigen gemeint sind sondern alle Mitglieder einer Gruppierung sollte klar sein,oder? Natürlich, bei einer echten Parallele müßten alle Sportler sofort 2 Jahre gesperrt werden, wenn auch nur einer gedopt hat. Deshalb ist die Nutzung dieses Wortes ja auch aus polemischen Gründen übertrieben.
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Ich empfehle jedem mal Pers neuesten Facebook Post zu lesen der beinhaltet unter anderem dies:
Vor nur wenigen Wochen, besuchte ein Nationalmannschaftskollege das Oktoberfest. Freie Tage sind in der Vorbereitung rar, somit gönnte er sich eine ordentliche Zahl frischgezapfte Maß. Die Nacht verbrachte er jedoch vorbildlich in der von ihm angegebenen Wohnung.
Das zweimalige Klingeln des NADA Mitarbeiters um 6:00 in der früh, überschlief der Kollege jedoch.2 Tage später fand zwar eine reibungslose Kontrolle statt, aber das reicht der NADA nicht. Es wird ein sogenannter “Missed Test” verhängt. (Eine unter Umständen Karrierebedrohende Maßnahme.)
Hier die schriftliche Argumentation der NADA: Der Athlet hat grob fahrlässig gehandelt. Plant der Athlet nämlich lang und tief zu schlafen, ist es seine PFLICHT sein HANDY LAUT EINGESCHALTET oder ALLE TÜREN ZUR HAUSKLINGEL geöffnet zu lassen.
Der Athlet hat grob fahrlässig gehandelt. Nochmal: Als Profisportler sich soviele Maß zu gönnen, dass man sein Handy/Wecker/Klingel nicht hört, ist schon harter Tobak.
Günther macht die Sache nicht besser, wenn er immer mehr Sportler da mit rein zieht. Kann ja fast nur Schaffartzik, Staiger oder Benzing gemeint sein…
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Was passiert, wenn der NADA-Kontrolleur bei dir klingelt und keiner an die Tür geht? Da wird er doch sicher erst nochmal versuchen, mich anzurufen, bevor es zum “Missed Test” kommt, oder? Tja, und wenn ich dann gerade ein paar Kilometer weiter in einem fremden Bett liege, dann sage ich dem Kontrolleur halt, dass ich gerade an der Tankstelle, am Bankautomat, beim Bäcker, mit dem Hund draußen oder sonstwo bin und 20 Minuten später wieder zu Hause wäre. In so einem Fall würde der Kontrolleur doch sicher warten und es würde im Grunde überhaupt nichts passieren, oder? Wenn ich mich den Abend zuvor natürlich spontan entscheide, von Berlin mal rüber nach Hamburg zu düsen und vergesse dann die SMS, bin ich aber irgendwo auch selbst schuld.
Eben nicht, du warst nicht da, Missed Test und Ende. So hört es sich zumindest nach den Aussagen von Günther und auch Schwethelm an. Siehe auch das Zitat, das Matze über mir gepostet hat, auch wenn es von der Thematik her ein kleiner Unterschied ist. Aber die von der NADA scheinen da knallhart zu sein.
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Direkte Frage: Wie hättest Du an der Stelle der NADA reagiert?
Wäre die Aussage “zu tief geschlafen” für dich okay? Wäre das professionell? Hätten sie ein Auge zudrücken sollen?
@Seaman hat ja bereits die flüchtigen Insuline angesprochen (im übrigen die Nr. 1 der “plötzlichen Tode” in Altersheimen… eine kurze Überdosis, später schon nicht mehr nachweisbar… aber hier offtopic), sodass der reguläre Test zwei Tage später unter Umständen schon nicht mehr reicht…Ich kann verstehen, dass es absolut nervig ist quasi immer “in Bereitschaft” zu sein. Aber wie schon eine Seite vorher erwähnt: Tausende Ärzte haben täglich Bereitschaftsdienst und es passieren schlimmere Dinge, wenn die nicht verfügbar sind. Zwar nicht 365 Tage im Jahr, aber als Oberarzt in einem kleineren Haus teilweise nicht viel weniger…
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Ich empfehle jedem mal Pers neuesten Facebook Post zu lesen der beinhaltet unter anderem dies:
Vor nur wenigen Wochen, besuchte ein Nationalmannschaftskollege das Oktoberfest. Freie Tage sind in der Vorbereitung rar, somit gönnte er sich eine ordentliche Zahl frischgezapfte Maß. Die Nacht verbrachte er jedoch vorbildlich in der von ihm angegebenen Wohnung.
Das zweimalige Klingeln des NADA Mitarbeiters um 6:00 in der früh, überschlief der Kollege jedoch.2 Tage später fand zwar eine reibungslose Kontrolle statt, aber das reicht der NADA nicht. Es wird ein sogenannter “Missed Test” verhängt. (Eine unter Umständen Karrierebedrohende Maßnahme.)
Hier die schriftliche Argumentation der NADA: Der Athlet hat grob fahrlässig gehandelt. Plant der Athlet nämlich lang und tief zu schlafen, ist es seine PFLICHT sein HANDY LAUT EINGESCHALTET oder ALLE TÜREN ZUR HAUSKLINGEL geöffnet zu lassen.
Das wird ja immer besser, dagegen sind Stasi und NSA ja die reinsten Menschenfreunde. Deshalb erneut meine Frage, ob sowas überhaupt mit persönlichen Freheitsrechten vereinbar ist und man nicht dagegen klagen könnte.
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@ Chaz: Dort steht aber auch ganz klar was von “Handy laut gestellt” drin. Klingt für mich eher nach der Version, dass nach vergeblichem Klingeln noch die Anrufvariante versucht wird und dann muss ich halt sagen, dass ich gleich vom Bäcker wieder zurück bin und es wird nichts passieren. Wenn ich aber als Profisportler früh um 6 noch so steif bin, dass ich weder Klingel noch Handy höre, dann habe ich halt Pech gehabt. Wäre ja noch schöner, wenn man einfach um einen Dopingtest kommt, weil man halt noch hacke in der Koje lag. Unabhängig davon passiert beim ersten “Missed Test” noch überhaupt gar nichts. Wenn mir da also mal so ne Nummer passiert, bin ich in Zukunft einfach vorsichtiger, drehe das Handy voll auf und gut ist.
PS @ Seaman: Wie ist das nun wirklich mit dem vergeblichen Klingeln? Wird dann noch der Anruf versucht oder nicht?
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Wer hier mit seinen verfassungsmäßigen Grundrechten nach dem GG argumentiert, ist auf dem Holzweg, weil die Grundrechte alleine das Verhältnis Staat - Bürger bestimmen.
Die Nada ist aber nicht der Staat, auch wenn die Nada weitgehend staatlich finanziert ist.Da der Sport zudem auf seine eigene Gerichtsbarkeit fixiert ist, helfen auch ordentliche Gerichte meist nicht weiter.
Es gibt in diesem Bereich einen unauflöslichen Gegensatz zwischen der Freiheit und Selbstbestimmung des Sportlers und dem selbstgewählten Anspruch der Bevölkerung einem sauberen Sport beizuwohnen.
Derzeit neigt sich die Waage hier zulasten den Sportlers. Das tut sie aber nicht aus Willkür, sondern aus steter negativer Erfahrung mit Doping im Profisport. -
Fakt:
Der Kollege hat den Test verpasst.
Ob er jetzt im Suff im Bett lag, einen außergewöhnlich tiefen Schlaf hatte, die Türklingel nicht funktioniert hat, das Telefon auch kaputt war, er gar nicht in der Wohnung war, oder er die Kontrolleure nur nicht hereinlassen wollte (provokant, ich weiss), kann die NADA nicht überprüfen und sollte sie auch nicht interessieren.
@Torsten auch an Dich: Wie hätte die NADA reagieren sollen?
(Ob es sinnvoll und mit Augenmaß ist (eher nicht) einen Athleten nach einem Oktoberfestbesuch zu testen, sehe ich ebenfalls kritisch…
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@-Lux-:
Fakt:
Der Kollege hat den Test verpasst.
Ob er jetzt im Suff im Bett lag, einen außergewöhnlich tiefen Schlaf hatte, die Türklingel nicht funktioniert hat, das Telefon auch kaputt war, er gar nicht in der Wohnung war, oder er die Kontrolleure nur nicht hereinlassen wollte (provokant, ich weiss), kann die NADA nicht überprüfen und sollte sie auch nicht interessieren.
@Torsten auch an Dich: Wie hätte die NADA reagieren sollen?
(Ob es sinnvoll und mit Augenmaß ist (eher nicht) einen Athleten nach einem Oktoberfestbesuch zu testen, sehe ich ebenfalls kritisch…
Ja das ist ein gute Frage, die Frage ist aber doch darf man als Sportler nicht mal einen trinken gehen, wie wäre es mit vor der Tür warten und stündlich nochmal klingeln. Ja ich weiss es gibt flüchtige Substanzen, aber mal ehrlich, die Chance jemanden bei der Einahme von genau diesen zu erwischen ist eh im Promillebereich.
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Ich empfehle jedem mal Pers neuesten Facebook Post zu lesen der beinhaltet unter anderem dies:
Vor nur wenigen Wochen, besuchte ein Nationalmannschaftskollege das Oktoberfest. Freie Tage sind in der Vorbereitung rar, somit gönnte er sich eine ordentliche Zahl frischgezapfte Maß. Die Nacht verbrachte er jedoch vorbildlich in der von ihm angegebenen Wohnung.
Das zweimalige Klingeln des NADA Mitarbeiters um 6:00 in der früh, überschlief der Kollege jedoch.2 Tage später fand zwar eine reibungslose Kontrolle statt, aber das reicht der NADA nicht. Es wird ein sogenannter “Missed Test” verhängt. (Eine unter Umständen Karrierebedrohende Maßnahme.)
Hier die schriftliche Argumentation der NADA: Der Athlet hat grob fahrlässig gehandelt. Plant der Athlet nämlich lang und tief zu schlafen, ist es seine PFLICHT sein HANDY LAUT EINGESCHALTET oder ALLE TÜREN ZUR HAUSKLINGEL geöffnet zu lassen.
Der Athlet hat grob fahrlässig gehandelt. Nochmal: Als Profisportler sich soviele Maß zu gönnen, dass man sein Handy/Wecker/Klingel nicht hört, ist schon harter Tobak.
Günther macht die Sache nicht besser, wenn er immer mehr Sportler da mit rein zieht. Kann ja fast nur Schaffartzik, Staiger oder Benzing gemeint sein…
Die schaffen keine “ordentliche” Anzahl. Kann nur Hamann sein, Ex-Kollege in der NM dann eben.
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Was hätte die NADA machen sollen?
Ne Stunde später wiederkommen……
Nen Schlüsseldienst bitten, die Tür zu öffnen? Wenn das ja alles soooo toll und sooooo legal und sooooo voller Menschenwürde ist, dann wird der Sportler der NADA unendlich dankbar dafür sein, dass sie ihn geweckt haben, in dem sie bei ihm eingebrochen sind…
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Es ist weiterhin keine Frage der Menschenwürde, die hier eine Rolle spielt.
Wenn irgendwem die Dinge, die mit seinem Arbeitsleben in Zusammenhang stehen, nicht passen, und er somit vor Gericht ziehen will, dann kann er sich nicht auf seine Grundrechte beziehen, sondern einzig und allein auf seine Rechte aus bspw dem Arbeitsrecht oder anderen Rechten.…
Wenn man effektiv gegen Doping vorgehen möchte, und Doping ist in allen Sportarten eine Pest, dann geht das nur, wenn man als Allgemeinheit damit einverstanden ist, die Freiheiten des Athleten einzuschränken.
Es macht keinen Sinn, am Freitag eine Postkarte/Email ins Blaue hinein zu verschicken, in zehn Tagen möchten wir dich kontrollieren, passt es dir womöglich nicht.
Dann kann man den ganzen Aufwand sich sparen.Und bei allen Fehlern und Ungerechtigkeiten im System von Nada und Wada ist die Durchführung der Tests so ziemlich das professionellste, was es gibt.
Überraschenderweise beklagen hier viele den angeblichen Generalverdacht & die harschen Dopingbekämpfungsmaßnahmen. Von den vielen Freiheiten im Leben eines Profisportlers habe ich hier noch nichts im Vergleich lesen dürfen…
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Eine interessante Diskussion, die mal wieder zeigt, dass der Makrokosmos immer auch im Mikrokosmos enthalten ist. Denn es stellt sich auch hier wie so oft die Frage nach der Verhältnismäßigkeit, insbesondere von Kontrollen, bei Eingriffen in die Privatsphäre. Sowas ist immer diskutabel.
Es ist ebenso diskutabel, ob hier überhaupt Grund- oder gar Menschenrechte betroffen sind. Die können selbstverständlich durch Arbeits- oder sonstige Privatrechte nicht ausgehebelt werden, denn sie sind unveräußerlich. Das vergessen leider häufig viele, auch Amtsträger.
Es gibt nicht umsonst eine Hierarchie der Rechte, in der die Grundrechte ganz oben stehen und Vertragsrechte ziemlich weit unten.
Letztlich geht es hier aber nicht ums Recht, sondern um (auch individuell empfundene) Gerechtigkeit, und die beiden sind eben nicht immer kompatibel…. -
mal ein aktueller Grund, warum man den Pillemann kontrollieren muss/sollte:
Und ja auch früh morgens hat man die Zeit den Fake in stellung zu bringen, der kontrolleur muss erstmal die treppe hoch und der sportler hat eine vermutung wer sich so früh bei ihn meldet.
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Ich denke warum sich der Per (meiner Meinung nach zurecht) aufregt, ist doch ausschließlich die Art und Weise mit der diese Kontrollen durchgeführt werden! Ich weiß man sollte immer erst vor der eigenen Türe kehren, aber irgendwie fehlt da für mich das rechte Verhältnis gerade in den Ländern, welche eventuell strengere Kontrollen nötig hätten. Es ist gut und richtig, dass Dopingkontrollen durchgeführt werden, aber ein wenig mehr Fingerspitzengefühl darf man doch wohl erwarten.
Ich formuliere es mal ganz provokant und überspritzt:
Wollen wir, unabhängig vom Basketball, einen sauberen und kontrollierten Sport in Deutschland, dann ist das eine gute Sache, aber, und das muss dann den sportbegeisterten Zuschauern auch offen vermittelt werden, dann dürfen wir uns im internationalen Vergleich, wie z.B. den Olympischen Spielen nicht über einen achten Platz eines Athleten oder einer Mannschaft ärgern, sondern müssen uns darüber freuen und sagen:
“Hey, der/die haben Ihr Bestes gegeben und stehen für einen sauberen Sport!”
Sehr provokant, wie schon erwähnt, aber alles was außerhalb internationaler Wettkämpfe passiert ist meines Wissens nach Ländersache in Bezug auf Dopingkontrollen und mit dem Hintergrund ist es völlig legitim zu hinterfragen wieso in Deutschland sehr viel Wert auf interne Dopingkontrollen gelegt wird, aber im Gegensatz dazu die Sportförderung im Verhältnis zu vielen anderen Nationen völlig unterentwickelt ist? Wird hier nicht das Pferd von hinten aufgezäumt???
Ich persönlich kann Per extrem gut verstehen und kann die Art und Weise der Dopingkontrollen nicht gut heißen! Was glaubt denn der geneigte SD-Leser würde ein amerikanischer Basketball-Nationalspieler, z.B. Lebron James, mit einem Doping Kontroll-Team machen das morgens um sechs Einlass in sein Badezimmer begehrt???
Nicht das Ihr mich falsch versteht: Doping Kontrollen haben ihre Berechtigung, aber es sollte schon noch einen menschlichen Touch geben! -
die doping kontrollen sind auch in D nicht sonderlich effektiv und tiefschürfend, aber meiner auch nach den internationalen standard.
LeBron wird für die Zeit die er in Kader steht vermutlich auch mal früh morgens gestört, die NBA und BBL kontrollen sind aber wieder was anderes und ka wo die chanche höher ist erwischt zu werden aber die Strafen in D sind definitiv höhe da die NBA dort ihr eigenes Bier braut(was wirklich eine seltenheit ist).
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"Wollen wir, unabhängig vom Basketball, einen sauberen und kontrollierten Sport in Deutschland, dann ist das eine gute Sache, aber, und das muss dann den sportbegeisterten Zuschauern auch offen vermittelt werden, dann dürfen wir uns im internationalen Vergleich, wie z.B. den Olympischen Spielen nicht über einen achten Platz eines Athleten oder einer Mannschaft ärgern, sondern müssen uns darüber freuen und sagen:
“Hey, der/die haben Ihr Bestes gegeben und stehen für einen sauberen Sport!”
Sehr provokant, wie schon erwähnt, aber alles was außerhalb internationaler Wettkämpfe passiert ist meines Wissens nach Ländersache in Bezug auf Dopingkontrollen und mit dem Hintergrund ist es völlig legitim zu hinterfragen wieso in Deutschland sehr viel Wert auf interne Dopingkontrollen gelegt wird, aber im Gegensatz dazu die Sportförderung im Verhältnis zu vielen anderen Nationen völlig unterentwickelt ist? Wird hier nicht das Pferd von hinten aufgezäumt???
Ich persönlich kann Per extrem gut verstehen und kann die Art und Weise der Dopingkontrollen nicht gut heißen! Was glaubt denn der geneigte SD-Leser würde ein amerikanischer Basketball-Nationalspieler, z.B. Lebron James, mit einem Doping Kontroll-Team machen das morgens um sechs Einlass in sein Badezimmer begehrt???
Nicht das Ihr mich falsch versteht: Doping Kontrollen haben ihre Berechtigung, aber es sollte schon noch einen menschlichen Touch geben!Also zunächst mal der korrigierende Hinweis, dass in D für die Trainingskontrollen die NADA und für die Wettkampfkontrollen die eigenen Sportfachverbände zuständig sind. Das muss man sich mal vorstellen: ein Verband testet einen Nowitzki, oder eine Steffen, oder einen Schweinsteiger und die geben eine positive Probe ab. Ja was meinst Du denn, was der Verband machen würde ??? Allein die Tatsache als solche ist schon wegen des Interessenkonfliktes ein völliger Witz. Man kann nur hoffen, dass der neue WADA Code zum 1.1.15 diese fehlende Sinnhaftigkeit aufgreift und ändert und den NADAs dieser Welt als unabhängige Strukturen genügend Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um Trainings- und Wettkampfkontrollen in einer Hand zusammen zu fassen und jeder Athlet/jede Athletin in D gleichen Verfahrensweisen und Sanktionen ausgesetzt sein wird wie woanders. Ich gebe Dir nur in soweit Recht, als dass man den Athleten nicht unbedingt um 6:00 Uhr morgens aus dem Bett klingeln muss, aber letztlich verursachen die Betrüger durch ihre unglaublich einfallsreichen Betrugssysteme diese teilweise unverhältmäßigen Maßnahmen.
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"Wollen wir, unabhängig vom Basketball, einen sauberen und kontrollierten Sport in Deutschland, dann ist das eine gute Sache, aber, und das muss dann den sportbegeisterten Zuschauern auch offen vermittelt werden, dann dürfen wir uns im internationalen Vergleich, wie z.B. den Olympischen Spielen nicht über einen achten Platz eines Athleten oder einer Mannschaft ärgern, sondern müssen uns darüber freuen und sagen:
“Hey, der/die haben Ihr Bestes gegeben und stehen für einen sauberen Sport!”
Sehr provokant, wie schon erwähnt, aber alles was außerhalb internationaler Wettkämpfe passiert ist meines Wissens nach Ländersache in Bezug auf Dopingkontrollen und mit dem Hintergrund ist es völlig legitim zu hinterfragen wieso in Deutschland sehr viel Wert auf interne Dopingkontrollen gelegt wird, aber im Gegensatz dazu die Sportförderung im Verhältnis zu vielen anderen Nationen völlig unterentwickelt ist? Wird hier nicht das Pferd von hinten aufgezäumt???
Ich persönlich kann Per extrem gut verstehen und kann die Art und Weise der Dopingkontrollen nicht gut heißen! Was glaubt denn der geneigte SD-Leser würde ein amerikanischer Basketball-Nationalspieler, z.B. Lebron James, mit einem Doping Kontroll-Team machen das morgens um sechs Einlass in sein Badezimmer begehrt???
Nicht das Ihr mich falsch versteht: Doping Kontrollen haben ihre Berechtigung, aber es sollte schon noch einen menschlichen Touch geben!Also zunächst mal der korrigierende Hinweis, dass in D für die Trainingskontrollen die NADA und für die Wettkampfkontrollen die eigenen Sportfachverbände zuständig sind. Das muss man sich mal vorstellen: ein Verband testet einen Nowitzki, oder eine Steffen, oder einen Schweinsteiger und die geben eine positive Probe ab. Ja was meinst Du denn, was der Verband machen würde ??? Allein die Tatsache als solche ist schon wegen des Interessenkonfliktes ein völliger Witz. Man kann nur hoffen, dass der neue WADA Code zum 1.1.15 diese fehlende Sinnhaftigkeit aufgreift und ändert und den NADAs dieser Welt als unabhängige Strukturen genügend Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, um Trainings- und Wettkampfkontrollen in einer Hand zusammen zu fassen und jeder Athlet/jede Athletin in D gleichen Verfahrensweisen und Sanktionen ausgesetzt sein wird wie woanders. Ich gebe Dir nur in soweit Recht, als dass man den Athleten nicht unbedingt um 6:00 Uhr morgens aus dem Bett klingeln muss, aber letztlich verursachen die Betrüger durch ihre unglaublich einfallsreichen Betrugssysteme diese teilweise unverhältmäßigen Maßnahmen.
Irgendwie hast Du mich bewusst falsch verstanden, oder verstehen wollen….Ich habe geschrieben, dass außerhalb internationaler Wettkämpfe, die Länder zuständig für Kontrollen sind! Nicht mehr und nicht weniger…Frag Dich mal warum gewisse internationale Athleten einen Großteil Ihrer Vorbereitung in den entsprechenden Ländern absolvieren! Dopingkontrollen machen doch nur Sinn, wenn Athleten weltweit die gleichen Bedingungen haben, wie du ja erwähnt hast! Ich bin mir relativ sicher, dass wir Beide ziemlich genau ins gleiche Horn stoßen…:-) Dennoch bleibe ich bei meiner Aussage, dass es nicht sein kann, dass deutsche Sportler sich sehr fragwürdigen Prozeduren unterziehen müssen, während andere Sportler den “Freibrief” bekommen!
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Ein Interview bei n-TV zum Thema:
http://n-tv.de/sport/Perverser-geht-es-fuer-Athleten-fast-nicht-article11763196.html
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Das Zuständige Bundesministerium steht derweil auf diesem Standpunkt:
Die Anti-Doping-Regeln wurden von der Wada erarbeitet und von den nationalen Verbänden anerkannt. Die Verbände verpflichten auch die Spieler, diese anzuerkennen.
Was den Online-Kalender angeht, sind da wohl nur „absolute Spitzensportler“ einbezogen. Eine Änderung ist hier wohl jederzeit unkompliziert möglich.
Die Sportler im „Nationalen Test Pool“ müssen wohl nur ihre Trainingszeitn angeben und die Sportler im „Allgemeinen Test Pool“ nur ihren Wohnort.
Zudem wurde dies wohl mehrfach, zuletzt vom ehemaligen Präsidenten des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte, geprüft und für in Ordnung befunden worden.
Ein besseres System wird seitens der Bundesregierung nicht gesehen.