Übertreten bei Einwurf unter dem eigenen Korb ohne Gegner
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Regionalliga Südwest-Nord Damen vor ca. 10 Tagen :
nach kassiertem Korb wirft die Center-Spielerin (ehemalige Internationale für die Slowakei) den Ball ein. Die gegnerische Mannschaft ist bereits zur Verteidigung in ihrer eigenen Hälfte. Dabei tritt sie bereits mit einem Fuß in Ihr Rückfeld, dies wiederholt sie wenige Minuten später bei gleicher Situation. Beide Male pfeift der Schiedsrichter ab und gibt regelkonform dem Gegner den Ball. Das Spiel war zu dem Zeitpunkt eng und unentschieden.
2.Liga Süd Damen von vorgestern :
nach kassiertem Korb hat die einwerfende Mannschaft, ebenfalls ohne konkrete Verteidiger, wieder einen Fuß der Einwerfenden im Feld, einmal sogar geht sie gar nicht mehr hinter die Linie ! Meines Erachtens alles vom SR gesehen und nicht beanstandet.
Wie handhabt Ihr das ?
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Dürfte nah an dem hier sein: http://www.schoenen-dunk.de/forum_t76658_Einwurf-uebertreten-Ballverlust-was-ist-erlaubt.htm
Auf Deine Frage:
Wie bei so vielem, hängt es von den SR ab, ob sie sich an das Regelwerk halten, oder ihre eigene Interpretation davon zur Anwendung bringen
Edit: Den Link habe ich zu voreilig gepostet, aber das Thema gab es schon einmal.
Edit: Link berichtigt -
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Dürfte nah an dem hier sein: http://www.schoenen-dunk.de/forum_t76658_Einwurf-uebertreten-Ballverlust-was-ist-erlaubt.htm
Auf Deine Frage:
Wie bei so vielem, hängt es von den SR ab, ob sie sich an das Regelwerk halten, oder ihre eigene Interpretation davon zur Anwendung bringen
Edit: Den Link habe ich zu voreilig gepostet, aber das Thema gab es schon einmal.
Edit: Link berichtigtDer Thread behandelt die Regelkunde, mir geht es aber um eure Handhabung im Alltag. In meinem kürzlichen absolvierten SR-Lehrgang haben wir gesagt bekommen gegen null nicht zu pfeifen.
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Auf welchem Lehrgang war das?
Mir wurde gesagt bei Linienübertretung jeglicher Art gibt es keine Vor- oder Nachteilregelung. Bisher hab ich das auch so gepfiffen. Es gab nie Beschwerden, jede Beschwerde galt dem “doofen” Einwerfer…
Es wurde mir übrigens von jemandem gesagt, auf den jeder Schiedsrichter in Deutschland hören würde… -
Pfeiffst du das auch bei Auswechslungen, MVP ?
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No Defense, no Call. Im Zweifel den Spieler / die Spielerin beim nächsten toten Ball darauf hinweisen die Linie zu beachten, besonders wenn es Jugendspieler oder extreme Überschreitungen sind, und dann beim nächsten Mal pfeifen.
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@b-ballmvp:
Auf welchem Lehrgang war das?
Mir wurde gesagt bei Linienübertretung jeglicher Art gibt es keine Vor- oder Nachteilregelung. Bisher hab ich das auch so gepfiffen. Es gab nie Beschwerden, jede Beschwerde galt dem “doofen” Einwerfer…
Es wurde mir übrigens von jemandem gesagt, auf den jeder Schiedsrichter in Deutschland hören würde…Auf einem D-Modul 1.2 in Hessen, näheres wenn nötig per PN.
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Was machst Du bei folgenden Situationen:
a) Aufbauspieler mit Ball läuft zu seinem Trainer um sich Anweisungen abzuholen. Während er dribbelt steht er mit einem Bein im Aus. Verteidigung ist nicht in der Nähe. Pfeifst Du aus - ja oder nein?
b) Aufbauspieler mit Ball dribbelt (ebenfalls ohne Verteidigung) 15 Sekunden im Rückfeld. Pfeifst Du - ja oder nein?
c) Einem Spieler (ohne Verteidigung) steht der Ball zum Einwurf an der Seitenlinie zur Verfügung. Der Spieler lässt sich 15 Sekunden Zeit, bevor er einwirft. Pfeifst Du?
Entscheidest Du alles gleich, oder würdest Du unterschiedlich werten?
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Gleiche Situation war denke ich auch im Euroleaguespiel Bamberg gg Strasburg. Schiedsrichter gab dann Einwurf Bamberg, nachdem der Strasburger Spieler ungefähr einen halben Meter im Feld eingeworfen hat. Habe das vorher aber auch noch nie gesehen.
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Ich denke auch es wird sich keiner beschweren, wenn man es pfeift - die Frage ist, inwieweit man dem Spiel damit einen Gefallen tut. Sind es Jugendspieler, die lernen müssen auf die Regeln zu achten, sollte man konsequent sein. Geht es um ein Regio-Spiel, so ist mein Gefühl dass man es nur bei extremen Überschreitungen oder nach Ermahnung pfeifen sollte (auch wenn es natürlich korrekt wäre, schon beim ersten Mal zu pfeifen, aber das war ja hier nicht die Frage).
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Was machst Du bei folgenden Situationen:
a) Aufbauspieler mit Ball läuft zu seinem Trainer um sich Anweisungen abzuholen. Während er dribbelt steht er mit einem Bein im Aus. Verteidigung ist nicht in der Nähe. Pfeifst Du aus - ja oder nein?
b) Aufbauspieler mit Ball dribbelt (ebenfalls ohne Verteidigung) 15 Sekunden im Rückfeld. Pfeifst Du - ja oder nein?
c) Einem Spieler (ohne Verteidigung) steht der Ball zum Einwurf an der Seitenlinie zur Verfügung. Der Spieler lässt sich 15 Sekunden Zeit, bevor er einwirft. Pfeifst Du?
Entscheidest Du alles gleich, oder würdest Du unterschiedlich werten?
Würde ich alles pfeifen, weil deutlicher Nachteil für den Gegner - auch wenn die Aussage, dass es bei Linien keine Vor-/Nachteilregelung gibt, ja durchaus Sinn macht. Aber von meinem Gefühl her für das Spiel ist ein Einwurf mit Fuß auf der Linie an der eigenen Baseline (wenn kein Fastbreak daraus entsteht) nicht mit den obigen Situationen zu vergleichen.
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b) Aufbauspieler mit Ball dribbelt (ebenfalls ohne Verteidigung) 15 Sekunden im Rückfeld. Pfeifst Du - ja oder nein?
Wo siehst Du da den Nachteil für die Verteidigung, wenn der Angreifer nur noch 9 Sekunden im Vorfeld hat, um den Angriff abzuschließen?
Ich mag noch nicht verraten, wie / ob ich pfeifen würde, aber mir wäre es sehr wichtig, solche Vorkommnisse immer gleich zu behandeln.
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Was machst Du bei folgenden Situationen:
a) Aufbauspieler mit Ball läuft zu seinem Trainer um sich Anweisungen abzuholen. Während er dribbelt steht er mit einem Bein im Aus. Verteidigung ist nicht in der Nähe. Pfeifst Du aus - ja oder nein?
b) Aufbauspieler mit Ball dribbelt (ebenfalls ohne Verteidigung) 15 Sekunden im Rückfeld. Pfeifst Du - ja oder nein?
c) Einem Spieler (ohne Verteidigung) steht der Ball zum Einwurf an der Seitenlinie zur Verfügung. Der Spieler lässt sich 15 Sekunden Zeit, bevor er einwirft. Pfeifst Du?
Entscheidest Du alles gleich, oder würdest Du unterschiedlich werten?
Würde ich alles pfeifen, weil deutlicher Nachteil für den Gegner - auch wenn die Aussage, dass es bei Linien keine Vor-/Nachteilregelung gibt, ja durchaus Sinn macht. Aber von meinem Gefühl her für das Spiel ist ein Einwurf mit Fuß auf der Linie an der eigenen Baseline (wenn kein Fastbreak daraus entsteht) nicht mit den obigen Situationen zu vergleichen.
Genauso sehe ich das auch.
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Naja, er hat acht Sekunden Zeit, um über die Linie zu kommen. Wenn er sich länger Zeit lässt, dann offensichtlich um zu verschnaufen oder nicht so lange unter Gegnerdruck dribbeln zu müssen, ergo sich einen Vorteil zu verschaffen. Mit reiner Unachtsamkeit ist ein solcher Verstoß nicht zu erklären.
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Ich weiß schon, du willst auf “Regeln sind Regeln” raus und dass nicht jeder Schiri seine eigene Interpretation mitbringen kann Aber gerade in solchen Fällen finde ich es wichtig, eben als Schiri ein Gefühl zu haben für das, was auf dem Platz passiert und nicht stur nach Regelheft zu pfeifen. Das geht aber nur, wenn man wirklich Gefühl für das Spiel hat und sich auch in die Spieler / Coaches hineinversetzen kann, und nicht wenn man heute so und morgen so entscheidet.
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Die Frage die sich mir stellt ist ob man das Spiel in den oberen “zuschauerträchtigen” Ligen flüssig halten will (so wenig wie möglich pfeifen) aber ab Regio dann den Oberlehrer auspackt. Mich nervt als Zuschauer diese Unterscheidung oder unterschiedliche Auslegung
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Ich weiß schon, du willst auf “Regeln sind Regeln” raus und dass nicht jeder Schiri seine eigene Interpretation mitbringen kann Aber gerade in solchen Fällen finde ich es wichtig, eben als Schiri ein Gefühl zu haben für das, was auf dem Platz passiert und nicht stur nach Regelheft zu pfeifen. Das geht aber nur, wenn man wirklich Gefühl für das Spiel hat und sich auch in die Spieler / Coaches hineinversetzen kann, und nicht wenn man heute so und morgen so entscheidet.
Ich wollte niemanden beeinflussen, ich habe für mich bereits entschieden gegen null dieses nicht zu ahnden. Allerdings sollte ein Fuss wenigstens hinter der Grundlinie sein.Interessanterweise werden Schrittfehler gegen null von deutschen Spielern häufig abgepfiffen (auch von mir), aber das wäre ein anderer Thread.
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Meiner Erfahrung nach hängt das weniger mit der Ligenzugehörigkeit als mit den angesetzten Schiedsrichtern zusammen. Die meisten Schiris aus Oberliga+ haben ein Gefühl für Basketball, während in den unteren Ligen meist stur nach (häufig auch noch veraltetem) Regelwerk gepfiffen wird.
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Super Thema, mir ist dies selbst schon einmal im Jugendspiel passiert.
Gegner erzielt einen Korb kurz vor Schluss, ich nehme mir den Ball zum Einwurf unterm Korb und gehe rückwärts hinter die Linie. Man muss dazu sagen, dass dies in einer besseren Schulturnhalle stattfand und zwischen Auslinie und Wand sagenhafte 50 cm Platz waren. Ich komme also im Rückwärtsgang gegen die Wand und als Reaktion darauf fall ich leicht nach vorne bis ich irgendwann einen Fuss ins Feld setze. Keine Defense da, aber der Schiri pfeift es. Wir lagen übrigens mit 3 Punkten vorne, im nächsten Angriff steht der Gegner mit beiden Füßen auf der Dreierlinie, wirft und der Schiri pfeift ein fragwürdiges Foul, es gibt 3 Freiwürfe….
In letzter Konsequenz haben wir das Spiel in der OT verloren, aber ein wenig Fingerspitzengefühl hätte nicht geschadet… -
Da gibt es mMn echt nichts zu diskutieren.
Wenn jemand beim Einwurf zu blöd oder unkonzentriert ist und die Linie über(!)tritt, ist das eine Regelübertretung und als solche zu pfeifen.Das ist keine Situation in der man Vorteil/Nachteil-Abwägungen machen sollte.
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Fuß auf der Linie beim Einwerfen (ohne Verteidigung) hat keinerlei Einfluß aufs Spielgeschehen.
15 Sekunden im Rückfeld dribbeln schon.Ich denke auch, das hier bei einmaligem Vorkommen nix gepfiffen werden sollte. Vieleicht ne Ermahnung oder ein Hinweis.
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Tut mir leid, aber das sehe ich anders. Z.B. enge Halle. Ganz klarer Fall für Nachsicht. Es sei denn, da wird ein Riesenschritt ins Feld gemacht.
Großes Feld: alle Verteidiger weg? Dann eher egal. Maximal kurzer Hinweis. Dann erst pfeifen.
Also um es kurz zu machen: es kommt darauf an.Ich habe schon mal hier geschrieben, ich pfeife nicht in jedem Spiel gleich, weil nicht jedes Spiel gleich ist.
In manchen Situationen lässt man wirklich die Kirche im Dorf. Macnhmal muss man allerdings auch mit der Wucht der Regeln arbeiten. Hängt halt vom Spiel ab… -
@ divot_reloadedZu a) das würde ich gar nicht sehen, weil ich dem Spieler nicht hinterherlaufe.zu b und c ) hier würde ich mir überlegen ob es Sinn macht, als SR vor dem Spiel Valium oder Schlaftabletten zu nehmen. Darüber hinaus kommen diese Beispiele im Spiel nicht vor.Ansonsten pro Jens!Zur Ausgangsfrage vom Thread:Bitte nicht pfeifen, da kein Vorteil für Angreifer und kein Nachteil für Verteidiger.
forthree
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Zur Ausgangsfrage vom Thread:Bitte nicht pfeifen, da kein Vorteil für Angreifer und kein Nachteil für Verteidiger.
Aha. Du bist also der Meinung, dass eine nicht gepfiffene Regelübertretung von Mannschaft A keinen Nachteil für Mannschaft B darstellt? Dann hier detaillier:
A) Mannschaft A begeht eine REGELÜBERTRETUNG. Du pfeifst nicht. Mannschaft A bleibt in Ballbesitz und kann Punkte erzielen.
B) Mannschaft A begeht eine REGELÜBERTRETUNG. Du pfeifst. Mannschaft B kommt in Ballbesitz und kann Punkte erzielen.Und da siehst Du für Mannschaft B keinen Unterschied und keinen Nachteil?
Ganz ehrlich, das erinnert mich an einen SR, der mich als Aktiven gepfiffen hat. Ich habe einen Korbleger erfolgreich hinbekommen und bin dabei deutlich gefoult worden. Der SR hat nicht gepfiffen mit der Begründung ich hätte ja getroffen, das wäre mein Ziel gewesen, darum würde er nicht pfeifen. Das ein nicht-gegebener Bonusfreiwurf ein Nachteil für mich ist - hat er allen Ernstes nicht verstanden.
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Zur Ausgangsfrage vom Thread:Bitte nicht pfeifen, da kein Vorteil für Angreifer und kein Nachteil für Verteidiger.
Aha. Du bist also der Meinung, dass eine nicht gepfiffene Regelübertretung von Mannschaft A keinen Nachteil für Mannschaft B darstellt? Dann hier detaillier:
A) Mannschaft A begeht eine REGELÜBERTRETUNG. Du pfeifst nicht. Mannschaft A bleibt in Ballbesitz und kann Punkte erzielen.
B) Mannschaft A begeht eine REGELÜBERTRETUNG. Du pfeifst. Mannschaft B kommt in Ballbesitz und kann Punkte erzielen.Und da siehst Du für Mannschaft B keinen Unterschied und keinen Nachteil?
Ganz ehrlich, das erinnert mich an einen SR, der mich als Aktiven gepfiffen hat. Ich habe einen Korbleger erfolgreich hinbekommen und bin dabei deutlich gefoult worden. Der SR hat nicht gepfiffen mit der Begründung ich hätte ja getroffen, das wäre mein Ziel gewesen, darum würde er nicht pfeifen. Das ein nicht-gegebener Bonusfreiwurf ein Nachteil für mich ist - hat er allen Ernstes nicht verstanden.
Das heißt du pfeifst “Schaufeln” im Rückfeld ohne Gegenspieler in der Nähe? Das ist auch eine Regelübertretung, aber definitiv ein völlig unnötiger Pfiff
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Jetzt fangt doch nicht an, Hunde mit Birnen zu vergleichen…
Gruß,
Dr. D
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Man kann natürlich auch ein Spiel der C-Jugend weiblich drohen, nicht anzupfeifen, weil die Haarbänder der Spielerinnen aus dem falschen Material sind. Und solange darauf bestehen, dass sie andere Haarbänder beschaffen, bis man von einem neutralen Zuschauer (mir) darauf hingewiesen wird, dass man als Schiedsrichter nicht in weißen Socken pfeifen darf … und dann zähneknirschend sagen ‘okay, fangen wir an’ … mit fast 10 Minuten Verspätung.
Ob das sinnvoll ist, sei mal dahingestellt.
Ich finde jedenfalls einen solchen Pfiff bei der ersten Regel- und Linienübertretung ziemlich unnötig. Zumal in einem Spiel der Kreisklasse Herren, in dem die regel- und linienübertretende Mannschaft zum Zeitpunkt des Pfiffs drei Minuten vor Ende des Spiels mit 20 Punkten hinten liegt, wie ich es einmal erlebt habe.
Und ja, man kann natürlich verallgemeinern und mit dem Prinzip kommen und sagen wenn man DAS nicht pfeift, was ist dann DAMIT. Davon halte ich aber nicht viel. Es gibt unterschiedliche Situationen, die unterschiedlich bewertet werden müssen.
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Es gibt unterschiedliche Situationen, die unterschiedlich bewertet werden müssen.
Verflixt, diese Seite fehlt in meinem Regelheft
Aber - okay, meine letzte Frage zu diesem Thema:
Spieler A tritt beim Einwurf nach Korberfolg (ohne Verteidiger in der Nähe) über. Der SR entscheidet sich, diese Regelübertretung nicht zu ahnden. Trainer B ist mit dieser Entscheidung nicht einverstanden und reklamiert.
Gebt ihr dem zu seinem Glück noch ein “T”?
Und an die Spielleiter unter Euch … was mach ihr im Protestfall, wenn der SR in seinem Bericht angibt, bewusst eine (oder mehrere) Regeln nicht den Regeln entsprechend angewendet zu haben?
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Es gibt unterschiedliche Situationen, die unterschiedlich bewertet werden müssen.
Verflixt, diese Seite fehlt in meinem Regelheft
Aber - okay, meine letzte Frage zu diesem Thema:
Spieler A tritt beim Einwurf nach Korberfolg (ohne Verteidiger in der Nähe) über. Der SR entscheidet sich, diese Regelübertretung nicht zu ahnden. Trainer B ist mit dieser Entscheidung nicht einverstanden und reklamiert.
Gebt ihr dem zu seinem Glück noch ein “T”?
Und an die Spielleiter unter Euch … was mach ihr im Protestfall, wenn der SR in seinem Bericht angibt, bewusst eine (oder mehrere) Regeln nicht den Regeln entsprechend angewendet zu haben?
Wenn sich ein Trainer beschwert dass ein Übertreten nicht gepfiffen wurde, obwohl seine Mannschaft als Verteidiger weit weg war, dann sollte er mal seine Einstellung zum Spiel überprüfen. Sowas gibt es aber (in der Regel) nur im Ultra-Low-Level-Bereich. Wenn er sich aber beschwert und er die Grenzen des Erlaubten übertritt, gibt es halt auch (im Extremfall) das TF. Es hat nichts damit zu tun, ob der Trainer Recht oder Unrecht hat mit der Beschwerde, er darf halt eine bestimmte Grenze nicht überschreiten (aber sowas setzt ein SR voraus der das vorher laufen ließ und dann sofort das TF knallt). Das sind schon extrem viele “wenns”.
Falls es einen so unbelehrenbaren Trainer geben sollte, der diesen Pfiff fordert würde ich ihn fragen, ob er jede Regelübertretung geahndet haben möchte. Falls er dies möchte, hat sein Team danach kein Spaß mehr (aber auch hier: geht nur in der Kreisliga).
Aber bevor jetzt alle wieder kommen und auf diesen Vorschlag einprügeln: Nur Extremfall
Bei der Ausgangsfrage ging es ja nur um die Aktion und den Pfiff/Nichtpfiff und nicht um Beschwerden oder andere Regelübetretungen.Achja, die Frage nach dem Protest ist einfach: Eine Regelübertretung nicht zu pfeifen ist kein Protestgrund, sonst träfe das ja auch jeden Schrittfehler zu, denn in den Regeln steht:
Art. 47.3
Bei der Beurteilung von persönlichen Kontakten oder Regelübertretungen müssen die Schiedsrichter zu jedem Zeitpunkt die folgenden wesentlichen Grundsätze beachten und abwägen:- Aufrechterhaltung von Geist und Sinn der Regeln sowie der Integrität des Spiels.
- Gleichmäßigkeit in der Anwendung des “Vorteil/Nachteil”-Prinzips. Die Schiedsrichter sollten dabei den Spielfluss nicht unnötig unterbrechen, indem sie einen zufälligen persönlichen Kontakt bestrafen, der weder dem dafür verantwortlichen Spieler einen Vorteil bringt noch seinen Gegenspieler benachteiligt.
- Gleichmäßigkeit in der Anwendung von gesundem Menschenverstand in jedem Spiel unter Berücksichtigung von Fähigkeiten, Einstellung und Verhalten der Spieler während des Spiels.
- Gleichgewicht zwischen Spielkontrolle und Spielfluss. “Gefühl” mitbringen für das, was die am Spiel Beteiligten gerade beabsichtigen, und das pfeifen, was für das Spiel das Richtige ist.
Also, damit ist sogar gefordert, bei jeder Regelübertretung zu entscheiden, ob sie gepfiffen werden soll - und nicht, ob eine vorlag!
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Der Hinweis auf 47.3 ist perfekt.
Das ist der Schlüssel-Artikel des Regelwerks schlecht hin.
Hast Du ihn verstanden UND kannst Du ihn umsetzen, dann kannst Du es als SR weit bringen.
@RealBBFan:Also, damit ist sogar gefordert, bei jeder Regelübertretung zu entscheiden, ob sie gepfiffen werden soll - und nicht, ob eine vorlag!
That’s it!
P.S.:
Bin Spielleiter. Solch ein Protest wäre lästig: ungewinnbar, stiehlt einem aber die Zeit. -
Pfeiffst du das auch bei Auswechslungen, MVP ?
äh, nein?
Ich kann mich nur wiederholen. Macht es euch einfach und pfeift sowas immer ab. Aus der Erfahrung heraus habe ich noch nie eine Beschwerde erhalten wenn ich so gehandelt habe. Immer wurde auf den “doffen” Spieler eingedroschen Was allerdings schon vorgekommen ist - das Gegenteil. Nicht gepfiffen, und der gegnerische Trainer hat sich, zu Recht, beschwert.
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Ich finde immer schwer auf “Fingerspitzengefühl” und “Spielverständnis” zu verweisen.
Ich pfeife und coache in der Landesliga und kenne daher auch die Pappenheimer vom überehrgeizigen Förderkadermitglied bis zum 65 jährigen der alles von der Mittellinie sieht (zu sehen meint)
Und ja ich hätte gerne immer gut abgestimmte Schiedsrichter mit Gefühl für das Spiel, so ist es aber nun mal nicht.
Um zum Thema zu kommen:
Hauptsache konsequent, lasse ich das durchgehen muss ich es eigentlich immer durchgehen lassen, was aber nun wenn in der letzten Minute die Presse ausgepackt wird und beim schnellen Einwurf jemand auf der Linie steht… Man steht tendenziell schlechter da, als wenn ich es vorher auch abpfeife. Oder ein Team versucht extrem schnell einzuwerfen um das Spiel zu beschleunigen, wo hört “gegen 0” auf?Um zusammenzufassen: Pfeift doch einfach jede Linienübertretung ab, so schwer ist das nicht einzuhalten für die Spieler!
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Ja, der Art. 47.3 ist nicht soo unwichtig aber eines kommt mir auch hier wieder zu kurz.
Die Schiedsrichter sollten dabei den Spielfluss nicht unnötig unterbrechen, indem sie einen zufälligen persönlichen Kontakt >bestrafen, der weder dem dafür verantwortlichen Spieler einen Vorteil bringt noch seinen Gegenspieler benachteiligt.
Was aber, wenn dieser eine, nicht geahndete Kontakt einige Minuten den Unterschied zwischen Freiwürfen aufgrund von Teamfouls oder Einwürfen entscheidet?
Oder eine ganz andere Frage: Warum wird denn die Wurfaktion so definiert, dass sie andauert, bis der Spieler wieder auf dem Boden gelandet ist - und nicht, bis der Ball die Hand verlassen hat? Einfache Situation: Spieler geht hoch zum Sprungwurf, wirft, Ball verlässt die Hand und erst danach gibt es ein Foul. Was ist hier mit Vorteil-Nachteil? Der Ball ist von der Hand, es kann also kein großer Nachteil sein - trotzdem hoffe ich, wir pfeifen alle.
PS: Nein, auch wenn es so klingen mag, ich pfeife auch nicht jeden Mist ab Aber - wie anders wo schon geschrieben habe ich mit einigen der “wenn es nicht blutet lass ich laufen” - SR als Spieler böse Überraschungen erwartet.
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Wenn ich die letzten beiden Beiträge lese, hoffe ich einerseits eigentlich dass tunnelblick kein Schiedsrichter ist und andererseits verstehe ich anhand der beiden Beispiele, was gute von schlechten Schiedsrichtern unterscheidet.
Zu Tunnelblick:
Wenn du bei deinen Beispielen nicht erkennst, warum diese Situationen nicht mit den anderen Verteidier-sind-schon-weit-weg-Situationen vergleichbar sind (übrigens: auf der Line stehen beim Einwurf ist okay) und wenn du nicht verstehst warum man in den Situtationen nicht schlechter darsteht, wenn man diese pfeift und die Pillipalle-Aktionen vorher nicht, dann muss ich, ganz ehrlich, an deiner Schieri-Eignung zweifeln. Sorry, aber ist imho so.
Zu divot:
Eine Situation einige Minuten zuvor mit Vorteil-Nachteil zu bewerten, halte ich doch für etwas gewagt. Wenn ein Spieler im Rückfeld einen Schrittfehler begeht, der nicht gepiffen wird (weil kein Verteidiger weit und breit), dann aber 15 Sekunden später beim Korbleger gefoult wird. Klar wäre es mit Pfiff nicht so weit gekommen, aber das geht dann weit in Richtung Schmetterlingseffekt
Doch, es macht einen Unterschied für einen Spieler beim Wurf, wenn er danach gefoult wurde (oder sagen wir besser, es kann einen machen): Der Spieler kann schlechter landen und hat dann Nachteile beim Rebound. Oder bereitet sich aufgrund des gleich erfolgenden Kontaktes auf eine stabile (ungefährliche) Landung vor und das ändert minimal bereits die Wurfbewegung zuvor. Wenn der Kontakt so minimal ist, dass das alles nicht geschieht, dann kann die Pfeife ja stumm bleiben.
Es gibt in den alten Basiswissen-Heften so ein Bild, auf dem der Verteidiger dem Werfer nach dem Wurf leicht in die Wurfhand haut, quasi nen High-Five gibt. Schon da steht “kein Pfiff”. Denn dieser Kontakt ändert weder Flugbahn noch Landung und ist daher ohne Nachteil. Kann sich ja mal jeder der noch spielt ans Training erinnern, wie viele Kontakte es da gibt und der Verteidiger vielleicht sogar noch fragt “Willscht den?” und man dies verneint.
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Du merkst an meinen Beispielen vielleicht schon, dass ich eine zwiespältige Einstellung zu dieser Vorteil-Nachteil-Thematik habe.
Nächstes Beispiel für Fingerspitzengefühl und Vorteil-Nachteil: 3 Sekunden. Irgendwann hat ja mal jemand die Begriffe “aktive 3-Sekunden” und “passive 3-Sekunden” eingeführt, mit der Idee, 3 Sekunden zu pfeifen, sobald der Spieler aktiv wird, z.B. den Ball bekommt.
Was aber, wenn ein Spieler regelmäßig 4-5 Sekunden in der Zone steht (immer komplett passiv) aber durch das rumstehen danach jeden Rebound holt? Rebounds, die er nie bekommen hätte, wäre er nach 3 Sekunden aus der Zone gegangen.
Fingerpitzengefühl sagt: pfeif die 4 Sekunden nicht ab, ist passiv. Resultat ist: ein unfairer Vorteil (Rebound durch vorherige Regelübertretung). Pfeif ich jetzt passive 4 Sekunden immer ab: nö. Kann ich nach dem Rebound einen verzögerten 3-Sekunden-Pfiff noch halbwegs brauchbar verkaufen? Auch nö.
Aber das wird zu off-topic, ich bin weg.
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Meine Meinung zum Hauptthema: Spieler ermahnen - wenn er sich dann nicht daran hält, muss er damit rechnen, dass gepfiffen wird. Da sollte eigentlich jeder mit leben können.
Zu den Beisielen von divot:
3 Sekunden werden aus meiner Sicht viel zu wenig gepfiffen. Wenn ein Spieler länger als drei Sekunden in der Zone rumsteht, ist zu pfeifen, völlig egal, ob er den Ball erhält oder nicht. Nur wenn er versucht, die Zone zu verlassen, soll nicht gepiffen werden. So ist es auch den Interpretationen zu entnehmen.Bei der “Ball hat die Hand verlassen” Geschichte, sollte aus meiner Sicht dennoch auf Foul entschieden werden, denn der Werfer erkennt ja im Normalfall, dass es gleich “knallt” und das hat in der Regel Auswirkungen auf den Wurf. Kaum ein Schütze ist so cool, dass er sich davon gar nicht beirren lässt. Also verschafft sich der Verteidiger durch den späteren Kontakt einen Vorteil. Daher - ahnden finde ich korrekt.
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der rebound wäre dann legitim, das ist eine neue spielsitution und zum ausgleich des vorteils darf auch der verteidiger solange dort warten
Zum Thema, ich als nicht schiri würde das wohl am liebsten so gehandelt wissen solange keine Vorteil dadurch entsteht bei der ersten Situation die Spieler ermahnen vllt auch den Coach und dann kann man es in Zukunft auch pfeifen(ähnlich wie beim Flopping)
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Endlich spricht da smal jemand an! Die Erinnerung an so einen "Übertreten-"Pfiff nagt immer noch an mir. Ich hab eingeworfen, in einer Halle in der mein Fuss (Größe 47) nicht in voller Länger zwischen Auslinie und Wand passte, es sei denn ich hätte ihn quer platziert – und da also meine Fussspitze deutlich auf der Linie, statt dahinter platziert war, pfeifft mir dieser Mensch “Übertreten” – ich könnte heute noch ausflippen!
grundsätzlich finde ich da eine individuelle Berücksichtigung der Spiel- (und Hallen-!)Situation gut: No Defense, no Call – nur bei Jugendspielen würde ich verbal deutlich machen dass der Einwurf ordentlich zu erledigen ist, und das dann bei fortwährender Nichtbeachtung auch irgendwann mal pfeiffen…