Verrohung der Fan-Sitten
-
Schon allein, weil die beiden Sportarten einfach nicht vergleichbar sind, wehre ich mich dagegen, dass uns hier vermehrt die Fußballfans “Stadionatmosphäre” aufnötigen wollen, weil wir andernfalls “den deutschen Basketball” kaputt machen würden…
Fußball lässt den Fans viel Zeit, sich selbst zu feiern, Basketball ist da eigentlich viel zu schnell für. Allerdings erlebt man auch in den Hallen immer häufiger, dass bestimmte Fangruppen mehr mit sich selbst beschäftigt sind als mit dem Geschehen auf dem Parkett.
Und dass ausgerechnet die bekennenden Fußballfans hier auf doch sehr berechtigte und sehr sachlich vorgetragene Diskussionsbeiträge von @TheWendigo und @mailman und deren Zustimmer in recht rüpelhaftem Ton antworten, verstärkt mich in meiner Auffassung, dass wir in unseren Hallen keine “Stadionatmosphäre” brauchen.
Und auch nicht die dazugehörigen unangenehmen Begleiterscheinungen, auch wenn sie unserer Sportart “mehr Aufmerksamkeit” einbrächten. Was für ein unerträgliches Argument! (Aber das mit der Aufmerksamkeit um jeden Preis haben uns die Bayern-Fans eingebrockt - auch wenn die meisten von ihnen sich erfreulicherweise jetzt offenbar mehr auf die Freude über die Erfolge ihrer Mannschaft konzentrieren und im Vergleich zu manch anderen wohltuend sachlich geworden sind).
“In entspannter Atmosphäre” ein Spiel anschauen können wir Würzburger natürlich nicht. Wir stehen immer, supporten alle 3000 und können dabei auch sehr laut werden. Aber gegen beleidigende und unsportliche Äußerungen (auch und vor allem aus den eigenen Reihen) wehren wir uns.Ich frage mich bei solchen Äußerungen immer wieder, ob man sich hier in Deutschland nicht immer wieder fälschlicherweise als Nabel der Welt sieht was Support angeht.
Wenn ich nicht vollkommen falsch liege, gibt es im Südeuropäischen Raum durchaus anderen Support auch in BB Hallen als hier in Deutschland. Damit meine ich garnicht Pyros und Co. sondern auch Gesänge etc.
Man kann sich jetzt fragen, welche Atmosphäre eher da war.
Letzlich ist die Frage nach der Art des Support eine Frage nach dem jeweiligen Geschmack, nicht mehr und nicht weniger.
-
Das mit Heinis konnte ich seinem letzten Beitrag nicht entnehmen. Wenn er das woanders geschrieben hat, kann er sich das natürlich genauso sparen.
Ja und stell Dir vor ich gehe hin und wieder ins Stadion. Und ich habe weder was gegen Fußballer noch gegen Fußballfans. Ich bin aber sehr wohl der Meinung, dass teilweise ein aggressive Atmosphäre im und ums Stadion herrscht, die im Fußball keiner braucht und die im Basketball besser erst gar nicht einziehen soll.
-
Zwischen zwei Mahlzeiten an Weihnachten mal die Tastatur betätigen, gleicht ja fast sportl. Betätigung …
Ob man das Verrohung der Sitten nennen soll, weiß ich nicht, aber dass es gibt sicher eine Tendenz, dass die Worte schärfer werden, um das mal vorsichtig auszudrücken. Das hängt aber, meiner Meinung nach, nicht zwingend mit dem BB zusammen, sondern der Umgang untereinander scheint im Bereich der Jugendlichen etwas rustikaler zu sein, als zu der Zeit, als ich in dem Alter war.
Allerdings muss ich sagen, dass dieses, solange eine bestimmte Grenze nicht überschreitet und vor allem innerhalb der Arenen, bzw. in der Halle bleibt, da eigentlich mit leben kann. Solange das Ganze mit einem Augenzwinkern vonstattengeht, und persönliche Diffamierungen ausbleiben, ist es ok. Ich möchte nach wie vor zum BB gehen können, ohne durch Polizei kontrolliert und eskortiert zu werden. Leider gibt es nach wie vor Menschen, die meinen, Bengalos in einer 6000er Arena abzufackeln, wäre völlig ungefährlich und die Verantwortlichen sollen sich mal nicht so anstellen.
Habe am WE mit Verwandtschaft aus Köln gesprochen, die Anhänger des dortigen FC sind und die von Auswärtsspielen erzählen, bei denen man als normaler Fan, teilweise wie Schwerverbrecher behandelt ,der Toilettengang verweigert und man nach Spielschluss warten muss, bis das Stadion leer ist und das Heimpublikum abgereist ist, bevor man zum Bahnhof oder Bus darf.
Ob man das alles mit Fußball vergleichen muss, weiß ich aber auch nicht. Ein paar Gesänge oder einige Einlagen aus anderen Sportarten schaden sicher nicht. Für mich dient Support dazu, das Team zu puschen, Kräfte freizusetzen um ggf. auch mal ein Spiel zu drehen. Manchmal habe ich aber das Gefühl, das sich da die Fanblocks selbst darstellen wollen. Wenns kneift hilft eine von der Halle gebrülltes Defence mehr als ein schön gesungenes Liedchen des Fanblocks, welches kaum jemand kennt.
Das eine Fanszene nicht nur liebe Leute hat, ist doch normal. Manchmal finden auch Jungs und Mädchen im BB ein neues Betätigungsfeld, die irgendwo anders Stadionverbot beim Fussball haben. Das ist dann eben oft die Fraktion der Selbstdarsteller.
Hier sind dann die Fanclubs an sich gefragt., sich solcher Leute anzunehmen.Abschließend möchte ich sagen, dass ich die Situation DERZEIT nicht dramatisch finde, aber „wehret den Anfängen“, heißt ja nur, lasst uns aufpassen, dass wir keine Zustände wie im Fussball bzw. im südeurop. Basketball bekommen.
-
Ich glaube nicht, dass man es übertreiben muss. Speziell auf die Vorfälle in Bayreuth bezogen: ich kann es nachvollziehen, wenn man gewissen Ärger gegenüber Schiedsrichtern, die zudem oftmals eine recht arrogante Körpersprache an den Tag legen, verspürt. Und bei allem Respekt: wir reden hier von einer Klatschpappe. Das führt nicht gerade zu schwerwiegenden Verletzungen. Deswegen einen Block räumen zu lassen, zeugt von wenig Fingerspitzengefühl.
Ich finde “Verrohung” ist dramatisiert. Ein paar Sticheleien dürfen ruhig mal dabei sein. Es gibt nichts schlimmeres, als wenn in der Halle ein Theaterpublikum ist. Vielleicht sehe ich manches anders und lockerer, weil in Gießen kein Klatschpublikum ist - und ich finde es gibt nichts schöneres als wenn die Halle ordentlich brennt (also im übertragenen Sinn).
Selbstverständlich: Ausschreitungen gehen nicht, kommen aber auch nicht wirklich vor. Beleidigungen sollten sich in Grenzen halten.
Apropos eingesperrt beim Fußball: das ging uns Gießenern in Göttingen letztes Jahr nicht anders. Wir mussten im Block bleiben und wurden dann durch einen Nebenausgang hinausgeführt.
-
Wenn wir hier über eine sich in die falsche Richtung verändernde Fankultur reden würden wäre es aus meiner Sicht eine gute Diskussion.
Ich nehme es nämlich auch durchaus häufiger wahr,dass Fans ihren Support als wichtiger als das Spiel erachten.Lieber Fahne schwenken,eigene Choreos machen,sich möglichst anders geben,nicht fotografiert werden wollen,aber eigene Videos vom Support wichtiger finden als das Spiel. Lieber einen unbekannten Song für die 30 eigenen Leute machen,als mit den bekannten Gesängen in wichtigen Phasen alle in das Boot holen.Das finde ich schade und ist eine Entwicklung,die denen der sogenannten Ultras im Fußball ähnelt,bei denen steht der Sport nicht im Mittelpunkt,obwohl sie selbst die Kommerzialisierung also die Abkehr vom reinen Sport kritisieren.
Was Sicherheit,Respekt usw. angeht habe ich noch keine Bedenken,obwohl ich vor kurzem Zeuge von Phantasien wurde,die in Richtung Bengalos in einer Halle zünden gingen(keine Baskets-Fans) -
Es wird durch presse oder solche foreneinträge alles breit getreten… In bamberg EL gegen belgrad hat einer mit nem bierbecher auf boki beim freiwurf geworfen… der werfer wurde aus der halle gebracht und die sache war erledigt… EMOTIONEN… die gab es früher wie heute… ich versteh nicht was in eueren köpfen eigentlich los ist… Ich glaube eher dass jetzt aufgrund des “sicherheitspapieres” im Fussballl … jetzt auch alles in Basketballhallen damit verglichen wird… das war bisher die fairste und sauberste Sportart die ich bisher je gesehen hab… wo fans fast direkt am rande sitzen aber so gut wie nie was passiert… würden jetzt nicht ständig “provozierende” Artikel in den Medien zu lesen sein, dann würde das sicher auch keiner als “extrem” bedrohlich sehen, sondern als normal! Emotionen leben schon seit meiner frühsten Kindheit und das vorallem in basketballhallen! Das jetzt der Fantrend in eine andere Richtung geht hat noch lange nichts mit Hooligans und und und zu tun… Nur weil jetzt lieber gesungen wird als getrommelt und ge"klatschpappt"!!! viele sogenannte “Fans” wollen es doch eigentlich gar nicht anders… vor allem die nicht direkt was mit Fanclubs usw. zu tun haben… diese wollen doch eher in ruhe ein schönes Basketballspiel sehen… und den Rest lieber den “Ultras” überlassen… So jetzt habe ich wohl wieder einen Stein mit einem Wort ins rollen gebracht. Das wort “Ultras” ist jetzt von mir reine Ironie Nein, das gibt es im Basketball nicht und wird es auch nicht geben… jedoch werden Menschen die ihre Hände über dem Kopf zusammenschlagen und lieder singen sofort als solche bezeichnet… Und ich möchte auch noch betonen für all die, die sagen es rutscht in eine "ultra"szene ab… Erkundigt euch erst mal richtig - nicht medial - was Ultras wirklich sind!!! ich bin keiner aber ich habe mich damit auseinander gesetzt und muss sagen es ist traurig was menschen von sich preis geben, was sie denken zu wissen, aber eigentlich gar keine ahnung haben!
-
Für einige hier ist dieser Thread vielleicht interessanter: http://www.schoenen-dunk.de/forum_t62461_Stimmung-beim-Basketball-Fangesaenge-oder-traditionell.htm
Ansonsten kann ich wie gesagt eine Verrohung der Sitten weiterhin nicht wirklich nachvollziehen… -
ach und ehe ich es vergesse… nein ich WILL NICHT das nur noch gesungen und gehüpft wird… ich finde die passende Mischung ist optimal,… die Jungen und alten Fans vereinen… die Jungen sehen das in foren aus anderen Ländern und finden es “leider geil”… die älteren Fans sind dies natürlich nicht gewöhnt und kenn dies meist so nicht… aber wie gesagt ich young generation bezahlt die basketballer von morgen!!! Und es ist keine VERROHUNG!!! es ist sowohl der “Respect” da und die “Emotionen” und DASS gehört beides ZUM BASKETBALL! Sollte es in den nächsten Wochen / Monaten seitens “Regeln” “Vorrschriften” anders werden würde ich nicht mehr in eine Halle gehen, sondern mir das Geld sparen und es von daheim aus ansehen Internet Fernseh usw… den ich gehe in die Halle weil ich die Atmosphäre einfach toll finde!
-
@whisky: ich finde, solche analogien sind arg verkürzt: in italien und in griechenland prügeln sich die abgeordneten gerne mal in den parlamenten - ab und an fällt auch ein schuss…mag sogar sein, dass das die ursprünglichere form des parlamentarismus war - aber müssen wir sie deshalb auch haben?
-
Um diesen Thread besonders sachlich abzuschließen, könnte man in Richtung derjenigen, die hier Randale herbeiphantasieren, wo keine sind, einen der besonders “schlimmen” Fansprüche gegen Schiris zitieren: “Ihr macht euch lächerlich…”
Aber da wir hier wie gesagt beim Basketball sind, machen wir so etwas böses nicht, posten solche Statements erst gar nicht, löschen alles wieder, amüsieren uns prächtig und lesen im Lexikon oder bei Wikipedia nach, was mit “Randale” gemeint sein könnte.