Bye, Bye Giessen 46ers - Der Abschiedsthread
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@sebringl
wir meinen wohl das gleiche. Es gab noch Altlasten. Das vemute ich auch. Aber Herrn Schelberg müssen die schon im Sommer bekannt gewesen sein. Deshalb können sie am 27.12. bei der geplanten Pressekonferenz nicht alles überraschendes Argument für die plötzlich auftretende Zahllungsunfähigkeit herhalten. Es muss ja etwas neues eingetreten sein, dass alles so plötzlich macht. -
@sebringl
wir meinen wohl das gleiche. Es gab noch Altlasten. Das vemute ich auch. Aber Herrn Schelberg müssen die schon im Sommer bekannt gewesen sein. Deshalb können sie am 27.12. bei der geplanten Pressekonferenz nicht alles überraschendes Argument für die plötzlich auftretende Zahllungsunfähigkeit herhalten. Es muss ja etwas neues eingetreten sein, dass alles so plötzlich macht.Ich befürchte halt nur, dass Schelberg (der ja erst ab Juli wirklich die Vollmacht hatte) erst im Nachhinein den Mist gesehen hat, der da von all seinen Vorgängern verzapft wurde. Während ich Schelberg gestern Abend allerdings noch ziemlich verteidigt habe, möchte ich das nun mal neutral betrachten, denn so Dinge wie, dass der Trainer die Insolvenzgeschichte von einem Zeitungsreporter eines kostenlosen Beilagemagazins mitbekommen hat, rütteln dann schon etwas an meinen Glauben an den guten Menschen.
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Das stimmt wohl, die Altlasten waren ja bekannt, das sagt ja schon der Name. Also werden andere Umstände für die Schielflage verantwortlich sein: Fälligkeitsstellungen von Forderungen z.B., der Ausfall (oder drohende Ausfall) von Sponsorenzahlungen wären für den Verein sicher mehr oder minder unvorhersehbare Gründe, die eine Insolzenzanmeldung erforderlich machen können. Oder als worst case einfach Mißwirtschaft und unrealistische Kalkulation des Saisonetats (was aber Pommer vorsichtig verneint). Die Stadt bürgt übrigens für 180.000€, und man muss kein Prophet sein um zu behaupten das die tatsächliche Summe wohl um einiges höher liegen dürfte.
Fischer erst mal nichts zu sagen kann auch einfach dadurch begründet sein, das man eine optimale Vorbereitung und Fokussierung auf das Spiel nicht mit solchen “Störfeuern” beeinträchtigen wollte.
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Und wie stellst du dir das vor, dass er das bei Amtsantritt nicht wusste? Hat ihm Jenny jetzt den Kontoauszug der Volksbank hingelegt und gesagt “ach du, Heiko, da drum musste dich auch mal kümmern”?
Schelberg wusste ganz genau, in was für eine Situation er sich begibt, und er hat sie nicht verbessert, sondern verschlimmert. Und statt von Anfang an mit offenen Karten zu spielen (Altlasten, Bürgschaftsverringerung etc. sind ja keine plötzlich auftretenden Ereignisse), wird auf offener Bühne Ehrlichkeit propagiert und verkündet, der Verein sei konsolidiert.
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@sebringl
der Mann war seit Januar bei den 46ers. Sein Vorgänger hat ihn eingearbeitet. Der schied im Juni aus. Wenn Herr Schelberg im Juli das Amt des GFs übernimmt, dann bestimmt nicht auf Basis so schlechter Information über den Zustand des Vereins, dass er ohne darüber je zu sprechen an Weihnachten - huch - merkt, da waren ja noch Altlasten. Wir reden hier nicht von einem unüberschaubaren Weltkonzern sondern von einem 20 Mann Profibasketballklub mit geschätzten 2 Mio. Umsatz. Ich kenne ja den Zusammenhang nicht, am 27.12. werden wir schlauer sein. Aber “Altlasten” als Begründung für die plötzlich aufgetretene Zahlungsunfähigkeit halte ich persönlich für schwer vorstellbar. Aber vielleicht fehlt mir auch die Fantasie. Und ich vermute pübrigens auch, dass es eher ein “Unfall” war, dass wir gestern “schon” informiert wurden -
Auf allgemeinen Wunsch habe ich den Threadtitel bearbeitet.
Wer sich weiterhin Häme meinerseits einbilden will, kann das gerne weiterhin tun. -
Ich meine, in Köln hätte es damals ein Sonderkündigungsrecht gegeben.
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Im Prinzip wohl erst mal nein. Aber nur solange das Gehalt pünktlich und in vollem Umfang fließt, was bei drohender Insolvenz schnell passieren kann das da gekürzt oder nicht rechtzeitig ausgezahlt wird. Das weitere muss der Insolvenzverwalter regeln.
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Wir brauchen nicht über drohende Insolvenz reden, es gibt einen Insolvenzantrag. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter ist bestellt (AG Gießen, Az. 6 IN 257/12). “Drohend” soll nur die Zahlungsunfähigkeit gewesen sein.
Das erstaunliche bei allen Beiträgen hier und anderswo ist, dass es extrem wenig Informationen gibt. Die Gießener Allgemeine zitiert den vorläufigen Insolvenzverwalter:
“Wie Rechtsanwalt Tim Schneider (Fernwald), der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde, gegenüber der AZ bestätigte, besteht die Gefahr, dass die Gießener im Februar ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können.”
Februar, das sind noch einige Wochen. Vor diesem Hintergrund irritiert es um so mehr, dass bereits jetzt (§15a InsO hätte wohl es nicht verlangt) der Antrag gestellt wird, gerade weil der Antrag ohne jedes Wenn und Aber den Verlust von 4 Punkten zur Folge hat und damit jede sportliche Perspektive abhanden gekommen ist. Wenn Schellberg diese Konsequenz wirklich nicht gesehen hat, dann kann man nur den Kopf schütteln.
Rückblickend mögen die Mahner und Warner im Sommer Recht behalten haben. Doch ob etwaige Altlasten in der ProA nicht letztlich zu den gleichen Konsequenzen geführt hätten, ist Spekulation. Die Liga wird sich ärgern. Mit der Wildcard hat man sich ein mediales Weihnachtsärgernis ins Haus geholt. Es ist genau das passiert, was man eigentlich seit Jahren mit rigiden Lizensierungsverfahren verhindern wollte. Dass die Liga, die für solche Fälle Notfallfonds und ähnliches hat, kalt erwischt wurde, irritiert.
In Gießen werden nun wohl die Lichter ausgehen. An einen “kontrollierten” Abstieg in die ProA im Rahmen einer Insolvenz glaube ich nicht. Warum sollte die ProA einem Club im Insolvenzverfahren eine Lizenz erteilen?
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Nein, einen Insolvenzantrag muss (sollte) man stellen wenn die drohende Zahlungsunfähigkeit bekannt ist, und nicht erst wenn sie eingetreten ist: dann ist nämlich eh alles zu spät, jetzt ist noch Zeit zum Handeln.
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Februar, das sind noch einige Wochen. Vor diesem Hintergrund irritiert es um so mehr, dass bereits jetzt (§15a InsO hätte wohl es nicht verlangt) der Antrag gestellt wird, gerade weil der Antrag ohne jedes Wenn und Aber den Verlust von 4 Punkten zur Folge hat und damit jede sportliche Perspektive abhanden gekommen ist. Wenn Schellberg diese Konsequenz wirklich nicht gesehen hat, dann kann man nur den Kopf schütteln.
Ich finde nicht, dass die sportliche Perspektive weg ist - da war der Sieg gegen Ulm gestern so unglaublich viel wert, das ist eigentlich unfassbar. Zwei Siege hinter Ludwigsburg und Frankfurt, wobei Ludwigsburg ja keine Pluspunkte dazubekommt. Gewinnt man gegen den MBC und Frankfurt, ist man weiter voll dabei.
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Ganz allgemeine Frage:
Haben Spieler bei drohender Insolvenz/bestehender Insolvenz eine Ausstiegsklausel?logo
Zuerst würde bei einer Insolvenzeröffnung ein Insolvenzverwalter schauen, ob sich der Spielbetrieb nicht doch noch lohnen würde. In dem Fall dürfte das Management gar keine Verträge mit Spieler auflösen, nur noch der Insolvenzverwalter. Je nachdem wie groß die Lücke ist, könnte man sich aber mit ein paar teuren Spielern darauf einigen, und mit einer aufgefüllten Resttruppe die Saison zu Ende zu spielen. Gerade in Giessen könnte das funktionieren. Die Fans wurden in den letzten Jahren ja nicht gerade mit Erfolgen verwöhnt. Ein kontrollierter Abstieg in die Pro A mit mehr Local Heroes würde sicher gut angenommen.
Altlasten können es nicht sein. Vor der Saison ist die Rechnung recht einfach. Einnahmen minus Aufwendungen für die Altlasten ist das für die Saison zur Verfügung stehende Budget. Bleibt zB der Ausfall von Sponsorengelder (hatte man so jetzt nichts gehört) oder weniger Einnahmen durch die Zuschauer (so viel weniger als letzte Saison sind das auch nicht. Das Derby gegen FFM steht noch aus). In den ersten 7 Spielen kamen insgesamt 1.463 Zuschauer weniger. Durchschnittspreis in Giessen? Bei 7-10 Euro wären es 10.000 bis 14.000 Euro weniger als im Vorjahr. Allerdings dürfte kein Verantwortlicher mit dem Schnitt der letzten Saison gerechnet haben. Da lässt man immer ein Puffer (zB mit 3.000er Schnitt rechnen, wenn es besser läuft evtl. noch nachverpflichten). Wenn von Anfang an kein Geld da war, dann wundert mich, dass man sich zu Saisonbeginn einen Baxter ins Team holt oder später nachverpflichtet. Wenn kein Geld da ist, dann darf ich das (zum jetzigen Zeitpunkt) nicht, egal wie dringend es sportlich nötig ist. Dann hole ich eben jemanden für nur 3 Monate anstelle von 5 o.Ä.
@ Max: Absteigen, neue GmbH gründen, weitermachen ist auch nicht das Wahre. Man klopft später ja an die gleichen Türen (Lieferanten, Geldgeber). Zudem darf das nicht zum Regelfall werden. Alle beschweren sich, warum Basketball so wenig beachtet wird, warum alle nur Fußball sponsorn, etc. Es gab doch auch vor der Wildcard in Giessen schon mal Pläne für die Pro A. Mit supergroßem Etat, bla bla. Dann lieber mal die offenen Rechnungen/Gehälter bezahlen und in der Pro A gesunden. Gerade Giessen… basketballverrückte Region (Giessen, Lich, Giessen Pointers, Rollstuhlmannschaft,…), die bisher kaum eingebundenen Jugendteams. Daraus ließe sich schon etwas machen, allerdings nicht von heute auf morgen. Dann müsste Giessen auch nicht auf seine Tradition verzichten. Was ist denn heute Tradition? Die Zughörigkeit zur BBL (mit ständig wechselndem Personal). Wäre der Fan traurig, wenn er wieder ein Team mit jungen Spielern aus der eigenen Jugend ergänzt durch ein paar weitere deutsche Leistungsträger sieht? Bei den Amerikanern mehr Klasse als Masse? Und mal wieder eine Saison deutlich mehr Spiele gewinnen als verlieren? Nur das Abstiegsgespenst wäre traurig, müsste es doch sein Haus in Giessen verkaufen
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Februar, das sind noch einige Wochen. Vor diesem Hintergrund irritiert es um so mehr, dass bereits jetzt (§15a InsO hätte wohl es nicht verlangt) der Antrag gestellt wird, gerade weil der Antrag ohne jedes Wenn und Aber den Verlust von 4 Punkten zur Folge hat und damit jede sportliche Perspektive abhanden gekommen ist. Wenn Schellberg diese Konsequenz wirklich nicht gesehen hat, dann kann man nur den Kopf schütteln.
Ich finde nicht, dass die sportliche Perspektive weg ist - da war der Sieg gegen Ulm gestern so unglaublich viel wert, das ist eigentlich unfassbar. Zwei Siege hinter Ludwigsburg und Frankfurt, wobei Ludwigsburg ja keine Pluspunkte dazubekommt. Gewinnt man gegen den MBC und Frankfurt, ist man weiter voll dabei.
So sehe ich das auch. Die Siege gegen Bonn und Ulm waren so nicht zu erwarten. Natürlich steht im Kontrast dazu die Niederlage gegen Trier und auch die gegen Bayreuth, aber noch ist der Abstieg noch nicht komplett besiegelt, auch wenn das mit der Lizens nächstes Jahr durchaus problematisch werden könnte…
Hoffen wir, dass wir bis Ende der Saison durchhalten, bis dahin ist hoffentlich das schlimmste überstanden.@Jens: Vergleiche mal Paderborn und Göttingen in ihrer jetzigen Situation. Wer steht jetzt besser da, mal abgesehen von Image?
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Interessante Lesart: Weil man vier überraschende Punkte reingeholt hat, kann man sich den Insolvenzantrag erlauben. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht, die Liga dürfte ziemlich verärgert sein.
@Max und @Jens. Ja, in Göttingen gab es parallel zur Insolvenz eine Neugründung, die die sportliche Lizenz mit Zustimmung der Liga übertragen bekam. Möglicherweise gelingt dies auch in Gießen. Aber es ist ein sehr langer Weg und es ist doch einiges an Unwägbarkeiten bis zum nächsten Sommer.
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Wir brauchen nicht über drohende Insolvenz reden, es gibt einen Insolvenzantrag. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter ist bestellt (AG Gießen, Az. 6 IN 257/12). “Drohend” soll nur die Zahlungsunfähigkeit gewesen sein.
Das erstaunliche bei allen Beiträgen hier und anderswo ist, dass es extrem wenig Informationen gibt. Die Gießener Allgemeine zitiert den vorläufigen Insolvenzverwalter:
“Wie Rechtsanwalt Tim Schneider (Fernwald), der zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde, gegenüber der AZ bestätigte, besteht die Gefahr, dass die Gießener im Februar ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können.”
Februar, das sind noch einige Wochen. Vor diesem Hintergrund irritiert es um so mehr, dass bereits jetzt (§15a InsO hätte wohl es nicht verlangt) der Antrag gestellt wird, gerade weil der Antrag ohne jedes Wenn und Aber den Verlust von 4 Punkten zur Folge hat und damit jede sportliche Perspektive abhanden gekommen ist. Wenn Schellberg diese Konsequenz wirklich nicht gesehen hat, dann kann man nur den Kopf schütteln.
So in Antrag wird gerade im Sport eher zu spät, als zu früh gestellt. Also liegt die Vermutung schon nahe, dass es hier Eins vor Zwölf war. Das mit den fehlenden Informationen ist allerdings wirklich bemerkenswert. Dass sich eine drohende Insolvenz bei einem “öffentlichen” Unternehmen, wie einem Sportklub nicht vorher durch irgend etwas abzeichnet ist eher ungewöhnlich. Da wird der BBL erzählt, es sei alles in Butter und noch die Verabschiedung eines Gesellschafters dazu genutzt öffentlich zu proklammieren, dass alles rund laufen würde. Und 2 Wochen später: Endstation Amtsgericht. Ich fasse es nicht. Also am 27.12. werden wir sehen, ob sie es wirklich nicht besser wussten oder ob sie es wussten und sich nicht getraut haben es früher zu sagen. Bin mal gespannt.
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Interessante Lesart: Weil man vier überraschende Punkte reingeholt hat, kann man sich den Insolvenzantrag erlauben. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht, die Liga dürfte ziemlich verärgert sein.
Das ist etwas verkürzt Aber: Hätte man diese vier Punkte nicht reingeholt, würde ich dir zustimmen und sagen, dass es sportlich mehr als düster aussieht, eigentlich Hoffnungslos. Aber mit dem direkten Vergleich gegen Ludwigsburg (der, wenn ich nichts übersehen habe, ja bestehen bleibt) und “nur” vier Punkten Rückstand, ist das aus meiner Sicht weiterhin machbar.
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@Jens, schaue Dir bitte die Geschichten der BG Göttingen an. Nach der Saison 2011/12 hat die Starting Five GmbH den Insolvenzantrag gestellt, und die Pro Basketball GmbH hat dann von der Pro A die Lizenz erhalten.
Und das hätte auch schiefgehen können, den der Übertragung haben die anderen Vereine der ProA zustimmen müssen.
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In Gießen werden nun wohl die Lichter ausgehen. An einen “kontrollierten” Abstieg in die ProA im Rahmen einer Insolvenz glaube ich nicht. Warum sollte die ProA einem Club im Insolvenzverfahren eine Lizenz erteilen?
Göttinger Weg…?
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also auf die schlüssige erklärung am 27.12 bin ich gespannt!
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Ist bekannt, ob Gießen die Saison beenden wird ?
Es heißt, der Spielbetrieb sei aktuell nicht gefährdet. Sollte sich das im Fanforum herumwandernde Gerücht, LTi beende sein Engagement aufgrund eigener Probleme (u.a. Einführung von Kurzarbeiten oder Werksschließungen aufgrund finanzieller Probleme), bestätigen, habe ich Zweifel, dass wir die Saison zu Ende spielen. Oder zumindest nicht mit einem konkurrenzfähigen Kader. Ich bringe mit LTi immer die Zahl 500.000 Euro in Verbindung - falls das nicht stimmt, kann mich ja jemand korrigieren. Das dürfte ein Viertel unseres Gesamtetats sein. Jetzt ist natürlich nicht klar, wieviel Geld davon schon bei den 46ers ist. Aber das ist natürlich alles Spekulation - Fakten gibt es, hoffentlich!, am 27. Dezember.
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also auf die schlüssige erklärung am 27.12 bin ich gespannt!
Ich auch. Mein Gefühl sagt mir, da wird nichts kommen. Ein bunter Strauß von verschieden sich teilweise wiedersprechenden Punkten. Warum ich so skeptisch bin: eine Insolvenzantrag aus dem Nichts. Wie ein Kommeteneinschlag, zu Zeiten als es noch keine Fernrohre gab…
Vor 2 Wochen Thumps-up Meldung an die BBL. Alles ok hier auf der Kommandobrücke! 2 Wochen später - als hätte man ihm einen chip eingepflanzt - der unbeirrbare Weg zum Amtsgericht. Dazwischen? Nichts. Abolut nichts, was einer Insolvenz eines Sportvereins normalerweise vorauseilt. Keine Hilferufe, keine verklausulierte “Erpressung” der Komune ala “wenn icr nicht, dann…”, kein Versuch an den Rettungsschirm der BBL zu kommen, keine Versuch die Fans zu mobilisieren. Nichts! Es gab übrigens auch in den Monaten davor nicht eine einzige Negativmeldung zu den Finanzen. Nur der etwas suspekte Abgang eines Gesellschafters. Und viele neuen Spieler… -
Mein Spezialgebiet liegt zwar nicht im Insolvenzrecht, aber nach meiner Meinung besteht bei lediglich drohender Zahlungsunfähigkeit doch gar keine Pflicht zur Anmeldung einer Insolvenz sondern nur das Recht des Schuldners, aus diesem Grund die Insolvenz fruehzeitig anzumelden.
Auch eine Haftung oder Strafbarkeit des Geschäftsführers einer GmbH ist bei drohender Zahlungsunfähigkeit nicht zu befürchten, selbst bei bereits eingetretener Zahlungsunfaehigkeit hätte die Giessener Führung noch drei Wochen Zeit gehabt.
Aufgrund der Folgen eines Insolvenzantrages in der BBL (Punktabzug und keine Inanspruchnahme des Rettungsfonds) ist mir das Verhalten des Giessener Managements zur Zeit absolut nicht erklärlich
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Auch ich denke wie Gruebler und Mat, dass allein das Drohen der Zahlungsunfähigkeit nicht zum Insolvenzantrag führen muss. Die Verbindlichkeiten müssen fällig sein. Kann es sein, dass ausgelöst durch den Rücktritt eines Gesellschafters (dessen) Darlehen automatisch fällig werden? Wenn das Anfang Dezember war, läuft jetzt die 3-Wochenfrist zur Stellung des Antrags ab. Allerdings hätten das vor 2 Wochen auch die BBL-Experten vor Ort feststellen müssen.
Wenn Auslöser des 4-Punkte-Abzugs nach den Statuten allein die Stellung des Insolvenzantrages ist, scheint mir das zu weit gesprungen. Solange gesetzlich die Möglichkeit der Rücknahme des Antrags möglich ist, müsste man so behandelt werden können, als wäre der Antrag gar nicht gestellt worden.
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Nein, einen Insolvenzantrag muss (sollte) man stellen wenn die drohende Zahlungsunfähigkeit bekannt ist, und nicht erst wenn sie eingetreten ist: dann ist nämlich eh alles zu spät, jetzt ist noch Zeit zum Handeln.
Ja Zahlungsstockung, fehlende Perspektive und dann sollte man schleunigst stellen, ansonsten hat man auch als Geschäftsführer ein Problem.
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[. . .]
Wenn Auslöser des 4-Punkte-Abzugs nach den Statuten allein die Stellung des Insolvenzantrages ist, scheint mir das zu weit gesprungen. Solange gesetzlich die Möglichkeit der Rücknahme des Antrags möglich ist, müsste man so behandelt werden können, als wäre der Antrag gar nicht gestellt worden.
Telepahtie funktioniert!
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Ich glaube nicht, dass die Situation so fatal ist.
Die Entwicklung der Bilanzen wiesen in den letzten Jahren eine klare Tendenz hin zur Entschuldung auf.
Für das Geschäftsjahr 2011 wurden kurzfristige Verbindlichkeiten von ca. 350.000 € angegeben.
Ich vermute jetzt einfach mal, dass die Stadt die Bürgschaft für 2013 nicht verlängert hat. Dies in Verbindung mit dem Inkrafttreten von Basel III hat wohl dazu geführt, dass die Verbindlichkeiten nicht durch Folgedarlehen gedeckt werden konnten, was das Einleiten eines Insolvenzverfahrens nach sich gezogen hat. -
vielleicht hat assist85 im Fanforum der 46ers recht. Er schreibt:
“naja, nachdem was ich eben im Radio gehört habe, scheint die Sache doch sehr komplex zu sein. Dadurch, dass die Stadt Gießen unter den Rettungsschirm geschlüpft ist, hat sie wohl die Bürgschaft zurück gezogen! Und wenn es einem Hauptsponsor, wie LTI vielleicht wirtschaftlich nicht gut geht und Zahlungsschwierigkeiten vorhanden sind, dann denke ich sind die finanziellen Probleme innerhalb der letzten zwei Wochen für die Geschäftsführung unter den gegebenen Umständen nicht mehr lösbar gewesen. Der einzige Ausweg ist dann wohl einen Insolvenzantrag zu stellen.”
Warten wirs ab -
So, hier der erste Artikel aus der Gießener Allgemeine von heute: Die Stadt Gießen wird dem Klub zum 1. Januar die Bürgschaft von 180 000 auf 120 000 Euro kürzen; die 46ers waren nach den Worten von Gesellschafter Frank Smajek von einem späteren Zeitpunkt der Reduzierung ausgegangen und sind so in die Schieflage geraten.
Ein Interview mit 46ers-Gesellschafter Frank Smajek wird ebenso in der Printausgabe sein wie ein Statement von Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz.
//edit: Alles rund um die Insolvenz noch einmal zusammengefasst hier, ebenfalls wieder aus der Gießener Allgemeinen.
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Hätte man sich nicht besser vor dem Gang zu Gericht mit der Ligaspitze beraten sollen? In aller Offenheit? So sind 4 Punkte weg und man hat seine Integrität bei der BBL zerstört…
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Ja, wenn es irgendwas gibt, das man jetzt schon bewerten kann, dann ist die Kommunikation mit der BBL.
Sollte eigentlich jeder aus dem Fernsehen kennen, dass man vor dem Insolvenzantrag erstmal seinem Chef (=BBBL) Bescheid gibt.
Der Satz “wir sind irritiert und durchaus überrascht” ist wohl so ziemlich das letzte, was man vom Liga GM hören möchte.