Verrückter Dreier von Rudy Fernandez
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Hier sieht man doch recht schön wie die Meinungen auseinander gehen. Ist ja auch irgendwie das Salz in der Suppe!
Ich hätte mich auch für ein O-Foul entschieden, da der Verteidiger in einen leeren Raum springt. Und die klare Absicht von Rudy war nicht der Korbversuch sondern einen Kontakt zu suchen ui einem Zeitpunkt, indem der Verteidiger in der Luft keinen Einfluss mehr auf seine Position hat. Für mich damit sogar ein übles Foul von Rudy. Das hat nichts mehr mit Cleverness zu tun! Ist einfach nur link und putscht gerne mal das Publikum auf.
Kennen wir ja noch aus der BBL, da hatten wir ja mal eine Zeit lang Spieler, die beim 3er sich nach hinten fallen ließen und dann den einen Fuß ganz nach vorne gestreckt hatten um ja einen Kontakt (= Foul) zu provozieren. -
@forthree
So ist nunmal die Regelauslegung und die Praxis, wie sie gepfiffen wird.
Und es beschwert sich übrigens auch niemand drüber.
Ob uns das gefällt ist ne andere Sache.
Wenn du dafür Spieler rausstellst, erklärt das vielleicht die ein andere merkwürdige Ansicht in einem anderen Thread zu den SR-Leistungen.Ich denke, dass du deine Ansicht als gängige Praxis siehst, erklärt eher einige Meinungen zu SR-Leistungen.
Auf welches Spielniveau beziehst du dich übrigens, wenn du “so ist nun mal die Regelauslegung” schreibst?
Zum Ausgangspunkt der Diskussion:
M.E. eine richtige Entscheidung des SRs. Fernandez dreht sich, als es zum Kontakt kommen soll, weg um den Ball zu schützen und nimmt auch den Ball aus der Wufhaltung. Als er beim Kontakt merkt, dass er den Ball noch spielen kann, schmeisst er ihn einfach in Richtung Korb, um natürlich FW zu provozieren. Eine fortgesetzte Wurfbewegung ist das allerdings nicht.
Ein OF ist es m.E. auch nicht, da für mich nicht klar ersichtlich ist, ob es nicht doch zumindest zu einem leichten Kontakt gekommen wäre, wenn Fernandez sich nicht weggedreht hätte. -
Ein Korb kann nur dann zählen, wenn eine vor dem Kontakt begonnene Korbwurfbewegung (ab Ball kontrolliert in den Händen, Wurfbewegung - aber immer noch nach Ansicht des SRs) nach dem Kontakt beendet wird. Bei Korblegern ist diese Phase durchaus sehr lang und daher kommt es da oft zu “strittig aussehenden/kaum nachvollziehbaren” Korb zählt/Freiwurf-Entscheidungen. Hier ist es kein Korbleger. Der Spieler beginnt eine Korbwurfbewegung, beendet diese aber beim Heranfliegen des Verteidigers und dreht sich, in Dribbelabsicht nach links. Es kommt zum Kontakt und nach dem Kontakt wirft er auf den Korb.
Daher hat nach Ansicht des SRs unmittelbar vor dem Kontakt keine Korbwurfbewegung stattgefunden und somit kann der Korb (leider) nicht zählen. Ich finde die Regel ist hier sogar recht eindeutig. -
mal kurz ein Paar Anmerkungen:
Wie nasenpflaster es schon so gut erklärt hat, die “freier Spot”-Regel, wie es in diesem Fred genannt wird, gibt es. Sie findet auf einen Verteidiger aber nur begrenzt Anwendung. Sie wird eigentlich vor allem angewendet um ein Unterlaufen zu vermeiden bzw. einen nicht mehr zu vermeidenden Kontakt nicht zu einem Offense-Foul werden zu lassen.
Diesbezüglich muss man auch hier sagen, dass der Verteidiger in dem Video mit seinem Sprung ja nie versucht hat den Wurf irgendwie regulär zu verteidigen. Deswegen ist ein Offense-Foul hier absolut unmöglich und auch ein technisches Foul für Flopping geht zu weit, auch wenn ich persönlich der Flopper-Socke Rudy das jederzeit gerne geben würde ;).
Das Verteidigerfoul ist schon das richtige, ob der Wurf zählt ist die andere Frage.
Hier mal kurz vorab, auch eine Wurftäuschung gehört erstmal zur Wurfbewegung dazu, sofern sich der Angreifer nicht entscheidet etwas anderes zu tun. Beispiel hier. Der Angreifer holt den Offense-Rebound, macht eine Wurftäuschung. Der Verteidiger foult ihn dabei und schlägt währedn der Täuschung den Ball weg. Auch wenn die Regeln hier Spielraum lassen, sind das zwei klare Freiwürfe. Man würde dem Angreifer einen zu großen Nachteil zumuten wenn man hier Einwurf geben würde.
Lässt sich das auf den Wurf von Rudy anwenden? forthree hat es gut geschrieben, vielleicht noch eine Ergänzung. Aus meiner Sicht ist es auch ein Abbruch der Wurfbewegung und nicht nur ein Fake um den Verteidiger vorbeifliegen zu lassen.
Muss der Ref so entscheiden? Nein, man kann aber bei einem NBA-Profi wie Rudy davon ausgehen, dass er im Gegensatz zum Oberligaspieler in der Lage ist, viel mehr Enscheidungen innerhalb einiger Augenblicke zu treffen. Bei einem Oberligaspieler muss man klar sagen, der kann seine geplante Bewegung in der Regel nicht mehr abbrechen um das Foul anzunehmen und dann um sicherzugehen dass er 3 Würfe bekommt noch den Ball Richtung Korb schießen. Deswegen ist hier auch klar, dass diese Szene nicht als Beispiel für den Breitensport übernommen werden kann -
@Semper-Fi
Wenn in der Praxis so gepfiffen wird, ist es traurig. Hier fehlt oft die Regelsicherheit und der Mut Offensive-Foul und mehr zu pfeifen. Die Regeln sind in diesen Fällen eindeutig.
Die von dir beschriebene Situation ist immer mit einem unsportlichen Foul zu ahnden. Ich habe auch kein Problem bei überhartem Kontakt eine DQ auszusprechen. Solche Fouls wollen wir im Basketball nicht.forthree
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44.7 Ein Spieler, der sich in der Luft befindet
44.7.1 Ein Spieler, der von einer Stelle auf dem Spielfeld in die Luft ge- sprungen ist, hat das Recht, auf demselben Platz wieder zu landen.
44.7.2 Dieser Spieler kann auch an einer anderen Stelle auf dem Spielfeld landen, vorausgesetzt der Landeplatz und der direkte Weg zwischen Absprung und Landeplatz sind zum Zeitpunkt des Absprungs noch nicht von einem oder mehreren Gegenspielern besetzt.
44.7.3 Verursacht ein springender Spieler bei der Landung Kontakt mit einem Gegenspieler, der sich in einer legalen Verteidigungs-Position in der Nähe des Landeplatzes befindet, ist der Springer für den Kontakt verantwortlich.
44.7.4 Ein Spieler darf sich nicht in die Bahn eines Gegenspielers bewegen, wenn der Gegenspieler in die Luft gesprungen ist.
44.7.5 Bewegt sich ein Spieler unter einen Spieler, der sich in der Luft befindet, und es kommt zum Kontakt, ist dies immer ein unsportliches, unter Umständen ein disqualifizierendes Foul.
Eine Beschränkung auf den Angreifer gibt es nicht.@Semper-Fi: Gerade in der beschriebenen Situation findet 44.7.3 KEINE Anwendung, da die Voraussetzungen nicht erfüllt sind. Es gibt keinen Spieler mit legaler Verteidigungsposition.
Dagegen findet 44.7.2 Anwendung und erlaubt dem Verteidiger (einigermaßen deutlich, d.h. außerhalb des Zylinders) neben dem Spot des Angreifers bei Absprung zu landen. Zudem ist 44.7.5 zu beachten und somit (nach forthree) zu bewerten. -
also in dieser Situation davon zu sprechen Fernandez würde sich unter den Verteidiger bewegen ist an den Haaren herbei gezogen um nicht zu sagen schlicht weg falsch. Egal wie oft ich das Video ansehe, von Unterlaufen durch Fernandez zu sprechen ist realitätsfern.
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also in dieser Situation davon zu sprechen Fernandez würde sich unter den Verteidiger bewegen ist an den Haaren herbei gezogen um nicht zu sagen schlicht weg falsch. Egal wie oft ich das Video ansehe, von Unterlaufen durch Fernandez zu sprechen ist realitätsfern.
Man muss sich einfach die Frage stellen, wohin hatte der Verteidiger vor zu springen? Wie oft sieht man denn Szenen, in denen ein Verteidiger einen Werfer umspringt? Ich sehe sowas vielleicht einmal im Jahr und damit meine ich nicht die Szenen, in denen der Angreifer in Bewegung zum Korb ist und abstoppt, da kommt sowas durchaus häufiger mal vor!
Unterlaufen natürlich nicht, aber es reichen 10cm die sich Fernandez zur Seite bewegen muss, um in die Flugbahn des Verteidigers zu geraten. Natürlich wird sowas nur in wirklich extremen Fällen gepfiffen (wenn es wirklich sehr deutlich ist, dass sich der Angreifer unter den Verteidiger bewegt) und in diesem Fall war der Pfiff natürlich vollkommen in Ordnung, gerade für die Zuschauer (selbst wenn das Spiel auswärts gewesen wäre).
Das sind die Szenen in der NBA, die ich meine… eigentlich klares Offensefoul von Kidd, aber vielleicht sagen die Regeln in der NBA was anderes, wie ich schon gesagt habe “Wer springt verliert”. Und ganz ehrlich, ich würde in solchen Szenen wahrscheinlich auch kein Foul gegen Wade pfeifen, auch wenn ich sehen würde, dass sich Kidd in Wade reinbewegt… -
@MavsFan: in der von dir verlinkten Szene sehe ich das allerdings so, dass Wade beim Absprung schon hätte erkennen müssen, dass er einen Kontakt mit Kidd verursachen wird, denn der Weg zum Landeplatz war hier sicher nicht frei.
Edit sagt noch, dass es sich hierbei wiederum um ein Foul in der Wurfbewegung handelt, da Kidd erst den Fake macht, dann aber deutlich vor dem Kontakt eine neue Wurfbewegung beginnt, in welcher er dann gefoult wird. Dass es hierbei nur mit 2 Freiwürfen bestraft wird, wird über das Instant-Replay geklärt.
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Regeltexte hin, Regeltexte her! Wenn wir das Vertikalprinzip aushebeln, wird kein Spieler mehr einen gesunden einfachen Layup abschließen können. Da könnte mit einer Wonne reingehüpft werden, da der Landeplatz zur Absprungzeit des Verteidigers ja frei war! Demnächst dann in den Hallen das Schauspiel “Guard Jones und die gesprungenen Layupverteidigungspendel des Todes” und wie dürfte dieser Verteidigungssprung noch weiter interpretiert werden…? Vor der Zone dann der wahrlich schön anzusehende quergesprungene Bauchklatscher “Walroß”? Landeplatz frei, Dribbler haut sich beim überqueren des fliegenden Verteidigers aber sowas von auf Nase! Oder gilt für den eingesrungenen Rittberger auch die reguläre Verteidigungsstellung? Och, schön mal so Regeln ad absurdum zu führen.
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@MavsFan: in der von dir verlinkten Szene sehe ich das allerdings so, dass Wade beim Absprung schon hätte erkennen müssen, dass er einen Kontakt mit Kidd verursachen wird, denn der Weg zum Landeplatz war hier sicher nicht frei.
Edit sagt noch, dass es sich hierbei wiederum um ein Foul in der Wurfbewegung handelt, da Kidd erst den Fake macht, dann aber deutlich vor dem Kontakt eine neue Wurfbewegung beginnt, in welcher er dann gefoult wird. Dass es hierbei nur mit 2 Freiwürfen bestraft wird, wird über das Instant-Replay geklärt.
Also glaubst du, dass wenn Kidd normal geworfen hätte, er von Wade umgesprungen worden wäre?
Wade ist zwar nicht der hellste, aber der springt doch nicht ab um auf Kidd zu landen… der wird beim Absprung doch schon antizipieren, wo er am Ende landen wird und das wird aus seiner Sicht doch nicht der Platz sein wollen wo Kidd steht!?
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Also glaubst du, dass wenn Kidd normal geworfen hätte, er von Wade umgesprungen worden wäre?
ja, glaube ich. Bestimmt nicht so heftig, wie dann letztendlich geschehen, aber da Kidd nur eine leichte Bewegung nach vorne macht, aber nicht seitlich, gehe ich fest davon aus, dass es auch zu einem Kontakt gekommen wäre, hätte er sofort geworfen.
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Also glaubst du, dass wenn Kidd normal geworfen hätte, er von Wade umgesprungen worden wäre?
ja, glaube ich. Bestimmt nicht so heftig, wie dann letztendlich geschehen, aber da Kidd nur eine leichte Bewegung nach vorne macht, aber nicht seitlich, gehe ich fest davon aus, dass es auch zu einem Kontakt gekommen wäre, hätte er sofort geworfen.
Also normal teile ich ja deine Meinungen zum Regelwerk, aber Jason Kidd springt doch ganz deutlich zur Seite. Meiner Meinung nach klar zu sehen in der Wiederholung ab 1:04. Ohne diese Bewegung wäre es zu keinem Kontakt gekommen.
Davon ab ist die Diskussion über das Foul bei Fernandez jetzt auf der 3. Seite angelangt, mit genügend pro und contras und immer noch keinem gemeinsamen Ende. Das zeigt mir nur, wie schwierig der Job als Schiedsrichter sein kann. Der Schiedsrichter hat genau eine Perspektive und keine Wiederholung - ich hätte wohl genauso entschieden, auch wenn man per Regelwerk auch anderer Meinung sein kann.
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Wow, im ersten Moment hätte ich zugestimmt, dass Kidd auch ohne Bewegung gefoult worden wäre, aber die Zeitlupe bei 1:04 ist ja mal definitiv anderer Meinung. Um dies zu beurteilen, hat der Schiedsrichter aber (unverschuldet) eine schlechte Position.
Gerade diese, ich sage mal, enge Szene von Rudy kann aber dazu dienen, mehr Verständnis und Klarheit bei deutlicheren Aktionen zu schaffen. Dass man bei Rudys Aktion (hauptsächlich zählt oder zählt nicht) unterschiedlicher Meinung sein kann, ist sicher keine Frage. Aber einige Personen würden hier bei ganz klaren Situationen völlig unterschiedlich entscheiden - das ist fast schon erschreckend und zeigt auch, wie wenig man als Schiedsrichter mit Verständnis rechnen kann und sollte.
edit: Und gerade in dieser Aktion sieht man, wie gefährlich solche Kontakte sind und warum man überhaupt auf die Idee kam, sie unsportlich (disqualifizierend) werten zu können (ja müssen). Unfassbar, wie Wade diesen Kontakt auf einem Fuß abfangen kann und dabei rein gar nichts passiert. Unfassbar, wie verrückt Kidd ist, sich da reinzulehnen.
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Ich habe noch nach ein paar weiteren Videos geschaut.
1. Hier erklärt Dwyane Wade den Pump Fake. Insbesondere die Finte und das Foul bei 1:30 sind solche Situationen, die extrem schwer zu entscheiden sind. Für mich No-Call
2. Hier mal ein klares Defensivfoul (manchmal sind PC-Spiele deutlicher als die Realität)
3. Auch hier ein tolles Beispiel, wo Kobe den Kontakt von Shaq sogar vermeiden will. Guter Pfiff aus meiner Sicht, auch wenn ich ihn ohne Zeitlupe nicht gemacht hätte
4. Und hier noch ein Dreier von Paul Pierce, der dem Ablauf bei Rudys Wurf (nicht der Schwierigkeit) sehr ähnelt. Auch hier eine leichte Bewegung in den Mann, aber aus meiner Sicht trotzdem Defensivfoul.
5. Noch so ein schweres Ding - diesmal von Kobe. Für mich No-Call
6. Nochmal Kobe - Dreier zählt + Foul auch für mich nach 1. Zeitlupe. Direkt aus der ersten Perspektive No-Call.
7. Jared Dudley sucht den Kontakt mit dem Fuß, der Kontakt am Arm entsteht aber klar durch den Sprung des Verteidigers. Was macht man denn da? Doppelfoul? Da bin ich überfragt… (Tolle Zeitlupe dank NBA)
Zum Abschluss noch was zum Schmunzeln: Den Meister des 4-Punkt-Spiels (Jamal Crawford) - wie viele hättet ihr gepfiffen?
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Für mich sind das im Prinzip alles dieselben Situationen, mal mehr deutlich, mal weniger, aber in allen Situationen ist der Verteidiger für den Kontakt verantwortlich, weil der sich in der Luft befindende Spieler natürlich nicht mehr die Richtung ändern kann. Auch hier nochmal die Frage, welcher Basketballspieler der Welt auf einen Spieler drauf springen würde, der zum normalen Wurf ansetzt!? Richtig, niemand! Bei dem Video von Wade sieht man es wie schon erwähnt bei 1:04 ganz deutlich, dass er an Kidd locker vorbeigeflogen wäre und hätte man für alle andere Szenen die Perspektive aus Sicht der Springrichtung vom Verteidiger würde man in allen Situationen zum gleichen Schluss kommen. Auch Kobe versucht den Kontakt nicht zu vermeiden, sondern springt unter der Flugrichtung von Shaq hindurch, sodass der Kontakt natürlich kommt.
Wie gesagt, die Pfiffe werden nur in extremen Fällen zugunsten des Verteidigers ausgelegt werden, wobei an Hand der Videos deutlich wird, dass den Verteidiger oft gar keine Schuld trifft. Das wäre so, als wenn zwei Spieler nebeneinander laufen und der Angreifer auf einmal seitlich in den Verteidiger reinläuft und immer das Foul zugesprochen bekommen würde, unabhängig davon was der Verteidiger macht…
Zum 5. Video sehe ich es genau wie du: Geringer Kontakt, der nicht reicht um ein Offensefoul zu pfeifen, aber auch hier wieder durch den Angreifer ausgelöst, daher kein Defensivfoul und somit No Call.
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Für mich sind das im Prinzip alles dieselben Situationen, mal mehr deutlich, mal weniger, aber in allen Situationen ist der Verteidiger für den Kontakt verantwortlich, …
Ich vermute mal, dass du dich da vertippt hast, oder? Du meinst doch vermutlich, dass der Werfer für den Kontakt verantwortlich sei…
…welcher Basketballspieler der Welt auf einen Spieler drauf springen würde, der zum normalen Wurf ansetzt!? Richtig, niemand! …
Nunja - aber es gibt auch so genug Fouls, die durch Übermotivation/Mangelnde Koordination/… entstehen. Mit dem Argument könnte es fast keine Fouls geben, weil ja auch niemand einem anderen Spieler absichtlich auf den Arm haut…
Üblicherweise springt ja ein Verteidiger auch nur aus seinem Zylinder, wenn er eigentlich zu spät kommt (außer evtl. beim fade away jump shot des Werfers) und da hängt seine Flugbahn extrem davon ab, aus welcher Richtung er auf den Werfer zukommt und wieviel Zeit er “noch hat”. Im einen Extremfall kann er (wenn er denn springt) nicht viel anders als tatsächlich auf den Werfer zu springen. Im Anderen kann er in aller Seelenruhe senkrecht vor dem Werfer entlangsegeln (wo es dann wirklich nur zum Kontakt kommen kann, wenn der Werfer nach Vorne springt).Insgesamt hat das ganze Thema ja eine Historie:
1. Verteidiger haben gelernt, dass sie möglichst immer einen Wurf stören (wenn nicht gar blocken) müssen - auch, wenn sie zu spät kommen
2. Werfer haben die Wurffinte entdeckt. Ursprüngliches Ziel: Verteidiger vorbeisegeln lassen und dann Zeit&Ruhe für den Wurf zu haben.
3. Erst danach kam die Entdeckung, dass man mit einem “And1” noch richtig Punkte machen (und das Foulkonto des Gegners belasten) kann und Werfer legten sich entsprechende Moves zu, die sie dann taktisch einsetzen.Ich bin prinzipiell deiner Meinung, dass das “Foulschinden” von Schiedsrichtern unterbunden werden sollte … Aber:
a) Ich habe den Eindruck, dass das bei den Spielen, die ich im TV sehe (BBL & Fiba) im Großen und Ganzen recht gut funktioniert; da haben die Schiedsrichter oftmals ein ziemlich gutes Gespür und eine (wenn natürlich auch vorhandene) “Fehlerquote”, die ich als recht niedrig einschätze - mal ganz abgesehen davon, dass ich sowas “live” sowieso niemals könnte und bestimmt auch mit zahllosen Replays noch Vieles falsch entschiede.
b) Man muss auch damit vorsichtig sein, dem Verteidiger zu viel zu erlauben. Einerseits wird’s immer schwerer zu entscheiden, je “synchroner” beide abspringen (wer hat denn Recht, wenn bei gleichzeitig auf denselben Spot springen wollen?) und je schlechter man als Schiedsrichter steht/sieht. Andererseits sehe ich - gerade in niedrigeren Klassen (wo wohl 99% der Spiele stattfinden und gleichzeitig auch die schwächeren Schiedsrichter agieren) - ein enormes Verletzungsrisiko, weil dann doch sehr wild rumgesprungen wird.
c) Deshalb halte ich es für durchaus sinnvoll, pädagogisch erstmal dem Verteidiger ein “Vertikalprinzip” aufzudrücken - gerade in der Phase, in der man lernt. Genauso sollte man das aber auch dem Werfer “aufdrücken”, indem man auch da mal konsequenter pfeift. Warm nicht mal öfter das gute alte Doppelfoul auspacken? Oder mal eine “Aufklärung” oder “Verwarnung” (und folgende T)…?…
Auch Kobe versucht den Kontakt nicht zu vermeiden, sondern springt unter der Flugrichtung von Shaq hindurch, sodass der Kontakt natürlich kommt…Das sehe ich anders. Für mich sieht das so aus, als ob Kobe hier tatsächlich den freien Wurf [und evtl. die körperliche Unversehrtheit ;)] sucht - und ich bin mir nicht so sicher, dass es ohne sein “Weghüpfen” nicht zum Kontakt gekommen wäre - Shaq ist ja nun nicht wirklich für seine Feinmotorik bekannt.
Ich traue Kobe durchaus zu, dass er um den freien Raum links von sich wusste und auch genug Körperbeherrschung hat, da gezielt hinzuspringen und zu werfen. Im Prinzip nichts anderes als eine “schnelle Luftvariante” des Klassikers, bei dem man nach der Wurftäuschung noch einmal dribbelnd einen Schritt in den freien Raum macht. Nur eben, dass die Kobevariante schneller und auch nach dem Dribbling anwendbar ist und auf jeden Fall als “Continuation” gilt (nicht nur in Amerika).Gruß,
Simon2.
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Noch einen gefunden von Jason Kidd
Das wäre mind. ein No-Call, wenn nicht gegen Jason zu entscheiden.
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Bei diesem Instant-Replay geht es aber lediglich darum zu prüfen, ob das Spiel mit 2 oder 3 Freiwürfen fortgesetzt wird. Auch bei anderen engen Situationen ob 2er oder 3er kann bei der nächsten Unterbrechung die Wiederholung angesehen werden. Ist aber nur in der NBA so…
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Bei diesem Instant-Replay geht es aber lediglich darum zu prüfen, ob das Spiel mit 2 oder 3 Freiwürfen fortgesetzt wird. Auch bei anderen engen Situationen ob 2er oder 3er kann bei der nächsten Unterbrechung die Wiederholung angesehen werden. Ist aber nur in der NBA so…
3 Freiwürfe? Ja dann wird doch geprüft, ob es eine Wurfbewegung war. Oder bezog sich deine Aussage darauf, ob es möglicherweise auch Offense-Foul darstellt?
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Ich denke, es wird lediglich geschaut, ob er mit seinen Füßen außerhalb oder innerhalb der Dreierlinie war.
Dass diese Art der Kontakte, die von dem Angreifer gesucht und ausgelöst werden, wo der Verteidiger sich oft sogar sichtlich bemüht nichts falsch zu machen und die von Angreiferseite nur als Schauspielerei zu bewerten sind, in der NBA und manchmal auch in Europa als Foul bewertet werden, finde ich absolut falsch.
Mit diesem Satz meine ich übrigens ausdrücklich nur die Situation mit Jason Kidd.
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Bei diesem Instant-Replay geht es aber lediglich darum zu prüfen, ob das Spiel mit 2 oder 3 Freiwürfen fortgesetzt wird….
Kann gut sein. Allerdings stelle ich mir das als ziemliches Dilemma vor, wenn man nur das entscheiden möchte und dann evtl. noch Anderes in der Zeitlupe sieht - z.B. dass da gar kein Kontakt war…
DAS dann auszublenden (und zu entscheiden: “OK - es gibt 2 und nicht 3 Würfe für dieses Foul, das keins war.” ;)), stelle ich mir ziemlich schwierig vor.
Heißt aber nicht viel, weil ich mir den gesamten Job ziemlich schwierig vorstelle…Gruß,
Simon2.
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Ricky Rubio hat sich schnell eingewöhnt. Das ist für mich ein richtig schlechter Pfiff.
Gleich die Nummer 10
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Ricky Rubio hat sich schnell eingewöhnt. Das ist für mich ein richtig schlechter Pfiff.
Gleich die Nummer 10
Schlimm besonders, weil genau diese Situationen seit dieser Saison anders bewertet werden sollen. Dass man eben nicht in einen sich in der Luft befindenden Spieler rein springen darf und das Foul bekommt. Anscheinend gilt diese Regel für die Stars der NBA noch nicht… und der Hype um Rubio war auch schon groß genug, um die Pfiffe für ihn als Star-Bonus zu verkaufen. Diese Spieler sollten sich schließlich wohl fühlen in der NBA.
@Simon2 Meinte natürlich Werfer!
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Ricky Rubio hat sich schnell eingewöhnt. Das ist für mich ein richtig schlechter Pfiff.
Gleich die Nummer 10
Die Schritte von Wade bei Nummer 1 sind auch Rekord verdächtigt.