BIG - Basketball in Germany
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Es gab tatsächlich schon Kündigungen, obwohl das Interview eine Menge kritische Fragen enthält. Das finde ich erschütternd. Es sagt eine Menge über den Zustand dieser Debatte aus.Wir leben in einer Demokratie, das bedeutet, unterschiedliche Meinungen und Ansichten zuzulassen und sich gegenseitig zuzuhören.Saibou hat Medien, die ihn als Corona-Leugner bezeichnen, Unterlassungserklärungen zustellen lassen.
Generell finde ich erstaunlich und gefährlich, wie stark diese Debatte inzwischen polarisiert. Das kann und darf nicht dazu führen, dass sich Medien jetzt generell anpassen und ihrer Verantwortung nicht mehr gerecht werden.Hat da die Saibou’sche Argumentation schon abgefärbt? Dieses Gejammere ist unangemessen. Wenn man nicht reißerisch punkten will, sondern sich wirklich inhaltlich, und bitte auch gerne kritisch, mit der Person Saibou und seiner Argumentation auseinandersetzen will, nimmt man ihn nicht auf den Titel. Der Titel soll verkaufen und wenn BIG Saibou auswählt, dann ist der Aufschrei wohl kalkuliert.
Und wenn es anscheinend etliche Leser/Abonnenten gibt, die die Art der Berichterstattung eben nicht kritisch empfindet, sondern meint, dass ihm eine ungerechtfertige Plattform geboten wird, dann sollte man das als Magazin akzeptieren und sich nicht über den Zustand der Debatte beklagen.
Es geht eben nicht um eine schräge, aber harmlose Meinung, wie dass die Erde eine Scheibe sei, sondern um das Verbreiten von gefährlichem Verschwörungstheorien. Und zustellen kann jeder jedem irgendwelche Unterlassungserklärungen. Was ist denn das für ein Argumentationsniveau? Wurden diese von irgendjemanden unterschrieben? Hat Saibou bereits auf Abgabe dieser Erklärungen (erfolgreich) geklagt? Der Mann befindet sich gerade in einem Rechtsstreit mit seinem früheren Arbeitgeber. Vielleicht folgt er dem Rat seines Anwalts, dass es sich in diesem Rechtsstreit gut macht, wenn er “aktiv” gegen sein Image als Corona-Leugner vorgeht.
Dass ausgerechnet du von Verantwortung gerecht werden schreibst, finde ich unfassbar. Genau der seid ihr nicht gerecht geworden und jetzt bekommt ihr das Echo. Die Geister, die ich rief……
Wie oft ich das schon geschrieben habe: Ich weiß, es ist schwer zu akzeptieren, aber mit harten Schlagzeilen verkauft man kein Exemplar mehr. Wobei ich mich frage, was an “die Reizfigur - kritische Fragen an Joshiko Saibou” reißerisch sein soll.Es haben sich sehr viele Journalisten um ein IV mit Saibou bemüht, das haben nicht nur wir als Thema erkannt.Ich erkenne in keinem Satz etwas wie “die Erde ist eine Scheibe”.Ich jammere nicht, im Gegensatz zu den meisten anderen schreibe ich hier unter Klarnamen.
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Jetzt bin ich ja wirklich gespannt, ob das Heft morgen im Briefkasten liegt. Ob Titelbild oder nicht, ist mir egal, die Argumentation dazu kann ich verstehen Entscheidend ist, ob man ihm hier eine Platform gegeben hat, seine Theorien weitgehend ungefiltert dazulegen oder ob man sich kritisch damit auseinandersetzt und diese so einordnet, wie es sich gehört.
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Denke mal, das einzig zeitgeschichtliche an Saibou werden seine kruden Äusserungen zur Coronakrise bleiben.
Und Nationalspieler gibt es Unmengen, deren Stellenwert nicht wirklich nachhaltig ist. -
Ich habe das ganze IV nochmal gelesen, übrigens auch nochmal die FAZ.
Ich muss zugeben, dass ich nach der Kritik heute an einer oder zwei Stellen zupackender hätte nachfassen müssen, etwa beim Thema, inwiefern denn die Grundrechte überhaupt eingeschränkt sind – und falls ja, ob es nicht im Verhältnis zur Gefahr durch die Pandemie angemessen ist.
Generell finde ich die Tonalität des Stücks und der S1 weiterhin angemessen.
Allen einen diskussionsfreudigen Abend. -
Ich habe jetzt die aktuelle BIG nicht gelesen, überlege mir aber wirklich ein ABO zuzulegen
Ich finde es auf jeden Fall gut, wenn Kai sich hier mit echtem Namen stellt und sogar etwas zurückzieht und einen kleinen Fehler bei sich in Bezug auf die Fragestellung erkennt.
Ich finde jeder kann seine Meinung frei äußern, aber was kürzlich in Leipzig abging, das hat mich fassungslos gemacht. Ein Nationalspieler hat auf jeden Fall eine Vorbildfunktion. Wenn er sich schon nicht selbst schützen will, dann soll er wenigstens mal an die ältere Generation denken.
Ich war jetzt 2 Wochen selbst in Quarantäne, da mein Sohn positiv war. Glücklicherweise ging es ihm nur 1 1/2 Tage nicht gut. Das ist alles kein Spaß. Kann ich Euch wirklich berichten.
Ich frage mich, was ein Corona Leugner oder Verharmloser sagen würde, wenn er an die Beatmungsmaschine muss, aber es ist nur eine Maschine frei und es gibt noch jemanden, der sie unbedingt braucht. Sagt er dann, nö Corona ist ne Fiktion, nimm du die Maschine
Ich hoffe, wir können irgendwann zeitnah mal wieder über Basketball in vollen Hallen diskutieren. Die Hoffnung stirbt zuletzt. So, genug geschrieben.
Bleibt bitte ALLE gesund -
Jetzt bin ich ja wirklich gespannt, ob das Heft morgen im Briefkasten liegt. Ob Titelbild oder nicht, ist mir egal, die Argumentation dazu kann ich verstehen Entscheidend ist, ob man ihm hier eine Platform gegeben hat, seine Theorien weitgehend ungefiltert dazulegen oder ob man sich kritisch damit auseinandersetzt und diese so einordnet, wie es sich gehört.
Ich kann mich mit diesem “eine Plattform geben” nicht anfreunden. Im Jahr 2020, wo selbst Grundschulkinder schon mit Smartphones und Instagram, WhatsApp und TikTok durch die Gegend laufen, weiß ich nicht, ob man einem Menschen eine größere Plattform gibt, wenn man ein Interview mit ihm in einem Fachmagazin einer Nischensportart abdruckt. Er hat ein öffentliches Instagramprofil, wo jeder (die Hälfte der BB-Community ausgenommen, die er schon geblockt hat) an seiner Weltansicht ungefiltert und unreflektiert partizipieren kann.
Es ist bedauerlich, dass die Debattenkultur aktuell sehr extrem wird und man sich teilweise hier beschimpft, obwohl man im Grunde derselben Meinung ist und da muss ich Kai Zimmermann Recht geben. Es ist immer schöner klare Kante zu zeigen, aber wir sollten aufpassen, dass wir mit unserem Verhalten nicht unsere Gesellschaft weiterspalten, denn wenn wir nicht zusammen stehen wird es eng. Die Idioten, die gerade mit Reichsfahnen auf Demos unterwegs sind und die Demokratie in Deutschland zerstören wollen, werden zusammen stehen, bis sie ihr Ziel erreicht haben.
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Die Nerven liegen nicht nur bei denen blank, die sich dieser Sekte anschließen, sondern auch bei denen, die sich an die Regeln halten - unter anderem weil sie es einfach aus gesundheitlichen Gründen müssen. Wir frohlocken doch nicht ob der Lage, sondern müssen diese auch ertragen. Genau genommen trägt die Risikogruppe sogar das weit größere Päckchen. Wenn medial dann einer 5%-Bewegung (ist jetzt Pi mal Daumen; nicht jeder, der die Maßnahmen falsch findet, ist ja ins Boot der Sektierer gewechselt) weit mehr Prozent Raum eingeräumt wird, bricht sich das in entsprechenden Reaktionen Bahn. Die von Kai Zimmermann in einem Halbsatz durchschimmernde angebliche Cancel Culture ist in einer Pandemie für mich unfaire Rhetorik, weil es eben ausblendet, dass es den Befürwortern der Maßnahmen derzeit psychisch besser gehen soll als den Gegnern.
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Zitat Zimmermann:
“Er ist Basketballprofi und Nationalspieler”.Keine Sau interessiert sich noch für einen Saibou als Basketballspieler. Interessant ist er als C- Profi, weil sich die Medien an seinen kruden Theorien aufgeilen und Umsatz erwarten.
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[…] Insgesamt werden ihm 9 Seiten im Heft (darunter ein paar Fotos) gewidmet. Ob man Saibou überhaupt eine Plattform geben sollte lässt sich trefflich streiten, ihn zum Hauptthema einer Ausgabe zu machen finde ich persönlich zu viel.
Nachdem sich hier immer wieder Mitglieder des BIG-Teams zu Wort melden: Was war der Hintergedanke das Thema Saibou so prominent zu platzieren? Hätte es aktuell nicht andere Themen gegeben, die man so ausführlich hätte behandeln können? Muss man einem Typen wie Saibou in der momentanen Situation wirklich so eine Bühne geben?
Spötter würden jetzt sagen die Bild-Vergangenheit von Kai Zimmermann könnte bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben Zumindest für mich hat die BIG damit auf jeden Fall Sympathiepunkte verloren.
[…]
Wir haben sehr wohl darüber diskutiert, inwiefern Saibou auf den Titel gehört.
Das stärkste Gegenargument war: Ihn auf den Titel zu heben, könnte uns schaden. Weil wir ihm eine “Bühne” geben.
Anders gesagt: Wäre es nicht grob umjournalistisch gewesen, ihn deshalb nicht auf den Titel zu heben – obwohl es aus unserer Sicht das stärkste Thema ist? Weil wir Gegenwind befürchten? Oder “Sympathiepunkte” verlieren?
[…]Dann kommt demnächst vermutlich Attila Hildmann auf die Titelseite von “Essen&Trinken” oder “Chefkoch” - aber natürlich nur wenn die auch so “mutig” sind wie Herr Zimmermann …
Wäre ja auch “grob unjournalistisch” den da auszugrenzen, ist ja schließlich auch Koch.
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Ich habe das Interview nicht gelesen, was auch daran liegt, dass ich schon seit mind. 1,5 Jahren keine BIG mehr lese. Der Grund warum ich die BIG nicht mehr lese, scheint sich genau in dieser Sache zu manifestieren;
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Die BIG will um jeden Preis Schlagzeile machen. Das verheimlicht sie auch nicht. Ganz im Gegenteil: es gab eine Zeitlang BIG Ausgaben , wo in jedem Vorwort drin stand, dass der deutsche Basketball, um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, spannendere Geschichten (am besten natürlich rund um einzelne Spieler) schreiben muss.Ob sie dadurch nicht nur dem deutschen Basketball, sondern vielleicht auch der eigenen Auflage einen Push geben wollen, kann jeder für sich selbst beantworten…
Ein weiteres Negativbeispiel war für mich auch wie man das Karriereende eines jungen Spielers reißerisch auf der Titelseite platziert hat! -
viele Berichte/Artikel sind sehr oberflächlich, gehen selten in die Tiefe. Natürlich gab es immer Ausnahmen, aber das was hängen bleibt sind meist große Bilder und viele Zahlen (wo immer wieder der ein oder andere Fehler mit dabei ist), aber niemand der diese Zahlen interpretiert. Die Leserschaft soll nun mal nicht der gebildete Basketballkenner sein, sondern - ich nenn ihn mal salopp - der Bildzeitungsleser unter den Basketballfans. Und auch hier ist natürlich klar, dass es hier um Verkaufszahlen geht. Was mich zu meinem letzten Punkt bringt:
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es wird lieber einem Verschwörungsfuzzi Platz eingeräumt als der ProA/B endlich mal mehr Inhalt zu gönnen. Und auch wenn die aktuelle Situation mit vielen Spielausfällen aufgrund Corona für den Redaktionsschluss wahrscheinlich zu spät war, ist der Virus ja dennoch nicht erst seit kurzem unterwegs und man hätte leicht die unterschiedlichen Herangehensweisen der Ligen genauer betrachten können.
Oder allgemein einfach mal ausführlicher aus der Pro A/B berichten. Man hat einfach immer das Gefühl diese beiden Ligen sind das notwendige Anhängsel der BBL, über das die BIG halt leider auch berichten muss…
Ich vermisse auf jeden Fall nichts, seitdem ich die BIG nicht mehr lese und da auf konstruktive Verbesserungsvorschläge so gut wie nicht eingegangen wird, ist wahrscheinlich auch keine Besserung in Sicht. Denn schon wieder ist das Saisonvorschauheft eine Kopie der vielen Hefte davor geworden, obwohl man so viel mehr daraus machen könnte (und es hier auf SD sehr viele gute Vorschläge dazu gab).
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Da darf Saibou seitenweise von Klopapier und der Einschränkung von Grundrechten faseln, aber es wird nicht einmal gefragt welche Grundrechte er in Gefahr sieht und ob es nicht vielleicht angemessen ist, diese temporär einzuschränken bevor Intensivstationen voll sind und Menschen sterben. Wenn da steht “Ich kämpfe für Meinungsfreiheit” muss doch ganz klar die Frage lauten, wo ihm denn von irgendjemandem verboten wurde seine Meinung zu äußern. Das Thema Vorbildfunktion als Sportler und Person des öffentlichen Lebens wurde auch komplett ausgespart. Gerade wenn Saibou sagt die Leuten sollten “hinterfragen was da eigentlich passiert” muss doch jeder Journalist sofort reingrätschen und ihn fragen “ja was passiert denn da gerade?”
Schade, Chance vertan.
Sehe ich ganz ähnlich. Es ist enttäuschend zu sehen, dass Saibou tatsächlich behaupten darf, er kämpfe für die Meinungsfreiheit aber der Author es nicht für nötig hält nachzufragen, warum ausgerechnet er (Saibou) Menschen mit anderen Meinungen auf seinem Instagram-Account blockiert.
Ist denn wenigstens die “Gegenseite” auf den neun Seiten zu Wort gekommen?
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[…] Insgesamt werden ihm 9 Seiten im Heft (darunter ein paar Fotos) gewidmet. Ob man Saibou überhaupt eine Plattform geben sollte lässt sich trefflich streiten, ihn zum Hauptthema einer Ausgabe zu machen finde ich persönlich zu viel.
Nachdem sich hier immer wieder Mitglieder des BIG-Teams zu Wort melden: Was war der Hintergedanke das Thema Saibou so prominent zu platzieren? Hätte es aktuell nicht andere Themen gegeben, die man so ausführlich hätte behandeln können? Muss man einem Typen wie Saibou in der momentanen Situation wirklich so eine Bühne geben?
Spötter würden jetzt sagen die Bild-Vergangenheit von Kai Zimmermann könnte bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben Zumindest für mich hat die BIG damit auf jeden Fall Sympathiepunkte verloren.
[…]
Wir haben sehr wohl darüber diskutiert, inwiefern Saibou auf den Titel gehört.
Das stärkste Gegenargument war: Ihn auf den Titel zu heben, könnte uns schaden. Weil wir ihm eine “Bühne” geben.
Anders gesagt: Wäre es nicht grob umjournalistisch gewesen, ihn deshalb nicht auf den Titel zu heben – obwohl es aus unserer Sicht das stärkste Thema ist? Weil wir Gegenwind befürchten? Oder “Sympathiepunkte” verlieren?
[…]Dann kommt demnächst vermutlich Attila Hildmann auf die Titelseite von “Essen&Trinken” oder “Chefkoch” - aber natürlich nur wenn die auch so “mutig” sind wie Herr Zimmermann …
Wäre ja auch “grob unjournalistisch” den da auszugrenzen, ist ja schließlich auch Koch.
Damit es nicht durch ständige Wiederholung zur “Wahrheit” wird: Der Hirse Hitler ist KEIN Koch! Er ist Kochbuchautor. Er hat nie eine Ausbildung in Richtung Koch gemacht, kein Restaurant oder eine Küche geleitet.
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Ich kann mich mit diesem “eine Plattform geben” nicht anfreunden. Im Jahr 2020, wo selbst Grundschulkinder schon mit Smartphones und Instagram, WhatsApp und TikTok durch die Gegend laufen, weiß ich nicht, ob man einem Menschen eine größere Plattform gibt, wenn man ein Interview mit ihm in einem Fachmagazin einer Nischensportart abdruckt. Er hat ein öffentliches Instagramprofil, wo jeder (die Hälfte der BB-Community ausgenommen, die er schon geblockt hat) an seiner Weltansicht ungefiltert und unreflektiert partizipieren kann.
Es ist bedauerlich, dass die Debattenkultur aktuell sehr extrem wird und man sich teilweise hier beschimpft, obwohl man im Grunde derselben Meinung ist und da muss ich Kai Zimmermann Recht geben. Es ist immer schöner klare Kante zu zeigen, aber wir sollten aufpassen, dass wir mit unserem Verhalten nicht unsere Gesellschaft weiterspalten, denn wenn wir nicht zusammen stehen wird es eng. Die Idioten, die gerade mit Reichsfahnen auf Demos unterwegs sind und die Demokratie in Deutschland zerstören wollen, werden zusammen stehen, bis sie ihr Ziel erreicht haben.
Das sehe ich genauso. Wir haben eine Problem in der Debattenkultur. Zwar ist die Meinungsfreiheit nicht abgeschafft, wie viele Kritiker behaupten. Aber die Menschen hören sich gegenseitig nicht mehr zu und diskutieren nicht. Diskutieren bedeutet nämlich nicht, auf Teufel komm raus Anderen seine Meinung aufzuzwingen sondern es bedeutet, Meinungen auszutausche, mit dem Ziel, Erkenntnisse zu gewinnen.
In unserer Gesellschaft ist es aber leider üblich, Extrempositionen einzunehmen. Wenn jemand ein existierendes Problem benennt, dann darf nicht abgebügelt werden sondern man muss diskutieren, Sichtweisen einbringen, Fakten benennen. Das führt dann dazu, dass Probleme nicht unter den Tisch gekehrt werden sondern als solche wahrgenommen und auf den tatsächlichen Level geführt werden. Das kann so aussehen, dass man ein Problem als gegeben akzeptiert aber darauf verweist, dass es nur einen bestimmten, eventuell kleinen Personenkreis betrifft und nicht allgemeingültig für eine große Personengruppe ist.
Wenn man generalisiert und schwarz-weiß darstellt, Sorgen und Nöte anderer nicht ernst nimmt oder Andersdenkende pauschal verteufelt, nicht mehr ergebnisoffen diskutiert, dann schubladisiert man die Gesellschaft und darf sich nicht wundern, wenn die Menschen die Schubladen annehmen, nur noch untereinander in ihrer Schublade kommunizieren und nur noch Meldungen und Medien vertrauen, die der Schubladenmeinung entsprechen.
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Bin von dem Interview entäuscht bzw. dass dort nicht genauer nachgefragt wurde. So erfährt der Leser eine an einigen Stellen doch widersprüchliche Version.
Einige Beispiele:
Saibou erzählt, seine Motivation, das fragwürdige “Zeigefinger-Video” aufzunehmen, wäre aus zwei Schlüsselsituationen entstanden, die sich beide um Klopapierstreitigkeiten im Supermarkt drehen. Dass er sich zum Zeitpunkt des Videodrehs und des Postings jedoch in Mexiko-Urlaub befand, erwähnt er nicht. Würde ja auch nicht dazu passen…
Er unterstellt dem Club (Bonn), dass dieser annähme, er würde sich in Zukunft nicht an die Regeln halten, weil er für Grundrechte enträte. Das ist das klassische Wort im Munde verdrehen. Für das Eintreten für Grundrechte wurde er sicher nicht entlassen. Diese Version macht sich moralisch aber besser, denn wie kann man nur jemanden entlassen, der für Grundrechte eintritt? Da hätte man sicher mal nachfragen können, ob er das tatsächlich glaubt…
Zu versuchen, sich vehement von Verschwörern und Corona-Leugnern abzugrenzen ist in Saibous Lage verständlich aber das Teilen und das “Liken” von entsprechenen Thesen und Inhalten sprechen leider für sich. Auch das Löschen und Blockieren von Kritik.
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Diese Debatte verfolgt uns vermutlich noch ewig. Die Angelegenheit liegt vor Gericht, vermutlich erringt Saibou dort einen Pyrrhussieg und bekommt seine 11 Monatsgehälter aber seine Karriere als Basketballer ist zumindest in Deutschland beendet.
Sollte es so kommen, würde ich ihn in Bonn jeden Tag von 7.00 -9.00 Uhr zum Einzeltraining einbestellen und seine Basketballschuhe durchrennen lassen bis um Saisonende. So bleibt er wenigstens körperlich fit
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Ich kann mich mit diesem “eine Plattform geben” nicht anfreunden. Im Jahr 2020, wo selbst Grundschulkinder schon mit Smartphones und Instagram, WhatsApp und TikTok durch die Gegend laufen, weiß ich nicht, ob man einem Menschen eine größere Plattform gibt, wenn man ein Interview mit ihm in einem Fachmagazin einer Nischensportart abdruckt. Er hat ein öffentliches Instagramprofil, wo jeder (die Hälfte der BB-Community ausgenommen, die er schon geblockt hat) an seiner Weltansicht ungefiltert und unreflektiert partizipieren kann.
Es ist bedauerlich, dass die Debattenkultur aktuell sehr extrem wird und man sich teilweise hier beschimpft, obwohl man im Grunde derselben Meinung ist und da muss ich Kai Zimmermann Recht geben. Es ist immer schöner klare Kante zu zeigen, aber wir sollten aufpassen, dass wir mit unserem Verhalten nicht unsere Gesellschaft weiterspalten, denn wenn wir nicht zusammen stehen wird es eng. Die Idioten, die gerade mit Reichsfahnen auf Demos unterwegs sind und die Demokratie in Deutschland zerstören wollen, werden zusammen stehen, bis sie ihr Ziel erreicht haben.
Das sehe ich genauso. Wir haben eine Problem in der Debattenkultur. Zwar ist die Meinungsfreiheit nicht abgeschafft, wie viele Kritiker behaupten. Aber die Menschen hören sich gegenseitig nicht mehr zu und diskutieren nicht. Diskutieren bedeutet nämlich nicht, auf Teufel komm raus Anderen seine Meinung aufzuzwingen sondern es bedeutet, Meinungen auszutausche, mit dem Ziel, Erkenntnisse zu gewinnen.
In unserer Gesellschaft ist es aber leider üblich, Extrempositionen einzunehmen. Wenn jemand ein existierendes Problem benennt, dann darf nicht abgebügelt werden sondern man muss diskutieren, Sichtweisen einbringen, Fakten benennen. Das führt dann dazu, dass Probleme nicht unter den Tisch gekehrt werden sondern als solche wahrgenommen und auf den tatsächlichen Level geführt werden. Das kann so aussehen, dass man ein Problem als gegeben akzeptiert aber darauf verweist, dass es nur einen bestimmten, eventuell kleinen Personenkreis betrifft und nicht allgemeingültig für eine große Personengruppe ist.
Wenn man generalisiert und schwarz-weiß darstellt, Sorgen und Nöte anderer nicht ernst nimmt oder Andersdenkende pauschal verteufelt, nicht mehr ergebnisoffen diskutiert, dann schubladisiert man die Gesellschaft und darf sich nicht wundern, wenn die Menschen die Schubladen annehmen, nur noch untereinander in ihrer Schublade kommunizieren und nur noch Meldungen und Medien vertrauen, die der Schubladenmeinung entsprechen.
So allgemein alles gut und richtig, aber was hat das mit Saibou zu tun? Dem geht es NULL um Diskussion, sondern ausschließlich um Agitation. Sonst würde er nicht jeden blocken, der anderer Meinung ist. Er sucht keine Diskutanten, sondern Ja-Sager, die seine “Theorien” unterstützen.
Ergebnisoffen diskutieren, ja, auch alles gut und schön. Aber ein Mindestmaß an sinnvoller Basis muss doch wenigstens vorhanden sein. “Die Erde ist eine Scheibe” - “Nein, die Erde ist keine Scheibe!” Damit ist die “Diskussion” beendet. Ich wüsste auch nicht, wie ich ernsthaft halbwegs sinnvoll über #Pizzagate, Qanon oder Chemtrails diskutieren sollte. Da fehlt die sinnvolle Basis. Auch Menschen, die gegenüber der Polizei gewalttätig werden, wie vor kurzem diese “Querirdendwas” in Leipzig, disqualifizieren sich als Diskussionspartner. Radikale werden sich durch Diskussionen nicht mehr zum Umdenken bewegen lassen.
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So allgemein alles gut und richtig, aber was hat das mit Saibou zu tun? Dem geht es NULL um Diskussion, sondern ausschließlich um Agitation. Sonst würde er nicht jeden blocken, der anderer Meinung ist. Er sucht keine Diskutanten, sondern Ja-Sager, die seine “Theorien” unterstützen.
Ergebnisoffen diskutieren, ja, auch alles gut und schön. Aber ein Mindestmaß an sinnvoller Basis muss doch wenigstens vorhanden sein. “Die Erde ist eine Scheibe” - “Nein, die Erde ist keine Scheibe!” Damit ist die “Diskussion” beendet. Ich wüsste auch nicht, wie ich ernsthaft halbwegs sinnvoll über #Pizzagate, Qanon oder Chemtrails diskutieren sollte. Da fehlt die sinnvolle Basis. Auch Menschen, die gegenüber der Polizei gewalttätig werden, wie vor kurzem diese “Querirdendwas” in Leipzig, disqualifizieren sich als Diskussionspartner. Radikale werden sich durch Diskussionen nicht mehr zum Umdenken bewegen lassen.
Du reißt meinen Post aus dem Zusammenhang. Ich antwortete auf ein Post, welches auf den Vorwurf antwortete, dass man Leuten wie Saibou eine Plattform gegeben habe. Und nur darum ging es in meiner Antwort, die darauf abzielte, dass man sich mit allen Meinungen auseinandersetzten und Leuten, die extreme Meinungen vertreten, sachlich antworten soll. Denn diese Leute bauen ihre extremen Meinungen und den Unsinn, den sie erzählen ja teilweise auch auf einer Basis von durchaus kritikwürdigen Fakten auf. Und genau diese kritikwürdigen Fakten darf man nicht unter den Tisch kehren sondern muss sie benennen und auch vernünftige Schlussfolgerungen daraus herleiten. Einfach nur totschweigen und die Nazikeulen schwingen ist schlicht kontraproduktiv. Denn Du wirst Leuten, die für die Argumentatiuon von Saibou und generell von Prominenten empfänglich sind, auf deren Seite drücken, wenn Du ad personam agierstt statt sie argumentativ und rein sachlich zu widerlegen.
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Saibous Danach-Taktik geht zumindest in der BIG voll auf. Er ist (seine Darstellung inzwischen) gekündigt worden, weil er an einer Anti-Corona-Demo teilgenommen habe. Typen wie KZ, die sich Journalisten nennen, sind noch nicht einmal in der Lage, den korrekten Sachverhalt zu recherchieren. Wenn da draußen Leute unterwegs sind, die sich von Überschriftenwissen ernähren, dann ist das halt so. Wenn Journalisten auch nicht mehr aufzuweisen haben, dann wird’s peinlich. Die Basketball-Fachzeitschrift sollte bei Rebounds & Co bleiben.
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Wenn es um ausgewogenen Journalismus gehen sollte, dann kann BIG ja in der nächsten Ausgabe zur Vervollständigung des Interviews mit Saibou mal ein Interview mit einer an Corona erkrankten Person führen, die intensivmedizinische Behandlung erhielt und auch Wochen/Monate später noch mit den Krankheitsfolgen zu kämpfen hat. Dann kann jeder beurteilen, wie cool es ist, Corona Schutzmaßnahmen in den Wind zu schlagen.
Durch das Hören der anderen Seite, wird auch verhindert, dass einige Personen glauben, dass das, was hier von Saibou über Meinungsfreiheit und Corona gesagt wird, richtig ist.
Das Recht zur Meinungsäußerung bedeutet nicht, dass die geäußerte Meinung nicht (auch negativ) bewertet werden darf!
Wäre schön, wenn dies durchdringt. Lediglich die Unterdrückung/das Verhindern einer Meinungsäußerung (i.e.S. durch staatliche Institutionen bzw. durch von für staatliche Institutionen tätige Personen) ist grundsätzlich nicht statthaft. Auch diese Erkenntnis der Allgemeinbildung könnte BIG in der nächsten Ausgabe vermitteln.
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Vorneweg: ich finde es richtig, die Causa Saibou aufzugreifen, weil es ein aktuelles Thema ist, was einen Basketballer betrifft. Aber die Art, wie das Thema aufgegriffen wurde, zeigt deutlich die Grenzen des Journalismus, zu dem die BIG anscheinend fähig ist.
Allein die Aufmachung - Saibou auf dem Cover als Reizfigur zu bezeichnen. Sorry, what? Das Interview ist unglaublich unrkritisch und dabei bieten Saibous Antworten mehr als genug Gelegenheiten, einzuhaken. Querdenker vom Verfassungsschutz als demokratisch eingestuft - ja, noch; aber Rufe werden lauter, dass es nicht mehr so ist (von der Fehlbarkeit des Verfassungsschutzes mal ganz abgesehen). Die verschwurbelten Aussagen zu Saibous Insta-Video werden auch recht unkommentiert stehen gelassen, genauso wie inhaltlich nicht auf seine Rede bei der Demo eingegangen wird.Diese Toilettenpapier-Diebstahlgeschichte klingt auch einfach sehr fingiert. Als jemand, der auch den Umgang der Medien mit der AfD sehr genau beobachtet, zeigen sich hier für mich ähnliche Fehler, wie sie dort oft begangen werden. Man muss von Sekunde 1 zeigen, dass sein Meinungsbild einfach nicht in sich stimmt und mit der Realität nicht in Übereinstimmung zu bringen ist.
Ein ordentlicher Umgang hätte für mich ausgesehen: Interview mit Bonn, Interview mit Saibou, von mir aus gerne Interview mit einem Arbeitsrechtler und gerne noch mit einer Katharina Nocun, die sich auf Verschwörungstheorien spezialisiert. Stattdessen gibt es hier ein interview, das für vom Handwerk auf dem Niveau einer Schülerzeitung ist.
Vor allem wirkt es etwas wie ein Ausgabenfüller, wohingegen Themen wie der komplett kaputte ProA-Spielplan (der war schon bei Saisonanfang kaputt und hätte sich als Thema geeignet) und das fehlerhafte Hygienekonzept der Liga, stattdessen wurde ja immer nur sehr oberflächlich nachgefragt.
Ein anderes schönes Thema hätte auch 30 Jahre wiedervereinigter Basketball sein können: wie sah Basketball im geteilten Deutschland aus, wie danach im vereinigten - und wo geht es weiter (mit Rostock, Chemnitz, Jena, Erfurt, MBC, Dresden gibt es ja einige Vereine in den drei höchsten Ligen). Das wäre ein Thema mit Herausstellungsmerkmal gewesen, weil es so Berichte einfach nicht gibt.
Stattdessen eben das Interview und hier ein paar kleine Rückzieher, schade. Ich werde mein Abo wahrscheinlich auflaufen lassen. Insbesondere nach so einem Statement:@Kai_Zimmermann:
Es gab tatsächlich schon Kündigungen, obwohl das Interview eine Menge kritische Fragen enthält. Das finde ich erschütternd. Es sagt eine Menge über den Zustand dieser Debatte aus.Wir leben in einer Demokratie, das bedeutet, unterschiedliche Meinungen und Ansichten zuzulassen und sich gegenseitig zuzuhören.Saibou hat Medien, die ihn als Corona-Leugner bezeichnen, Unterlassungserklärungen zustellen lassen.
Generell finde ich erstaunlich und gefährlich, wie stark diese Debatte inzwischen polarisiert. Das kann und darf nicht dazu führen, dass sich Medien jetzt generell anpassen und ihrer Verantwortung nicht mehr gerecht werden.Dieser Quergriff auf eine angebliche Cancel Culture, sorry, das ist lächerlich. Ebenso lächerlich ist es, seinen Lesern indirekt vorzuwerfen, dass sie das Problem seien. Wenn sich Leute beim Bäcker beschweren, dass die Brötchen gestern nicht geschmeckt haben, sagt der Bäcker doch auch nicht “Nö, da sist falsch. Euer Geschmack ist der Fehler.”
Was für eine Verantwortung denn? Leute, die sich selbst ins Aus schießen, rehabilitieren? Nach dem Interview würden viele Leute sicher Sympathie für Saibou empfinden und denken, er sei ungerecht behandelt worden. Demokratie und Meinungsfreiheit heißt übrigens nicht, alle Meinungen gleichberechtigt nebeneinander (und vor allem unkommentiert) stehen lassen zu müssen. Saibou hat dutzende Möglichkeiten, seine Meinung auszudrücken - und trotzdem habt ihr ihm das Medium gegeben und zwar in einem überaus großen Rahmen. Ohne Gegenstimme, die du selbst aber für einen Diskurs verlangst - und das ist das Problem für mich.
Da eine Meinung anscheinend mit Klarnamen besser wird: Gez. Mathias Micheel
EDIT: Dass auf den Fotos zum Interview keiner der Beteiligten eine Maske trägt, tut sein Übriges für mich.
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Also, das sind eine ganze Menge Vorwürfe. Auf einiges möchte ich eingehen.
@maritim
Wenn Saibou nicht Nationalspieler und Basketball-Profi wäre, wäre das IV logischerweise nicht erschienen. C-Profi ist aus meiner Sicht Unsinn. Er ist Nationalspieler, er gehört auf seiner Position zu den besten deutschen Spielern.
@Aesop
Es ist lächerlich, Saibou mit Attila Hiltmann gleichzusetzen. Etwa: Der eine läuft erkennbar rechtsradikalen Symbolen über Demonstrationen, der andere bekennt sich ganz klar gegen Rassismus und das bereits seit Jahren.
@Basketsking
Wen exakt hältst du für die „Gegenseite“?
@Lubu_123
Das ist ein wichtiger Punkt, den das Gericht klären wird. Bonn wird eine fristlose Kündigung auf eine klare Strategie fußen. Das Urteil wird klären, wer da Mist erzählt.
@Q-Ahnung
Im gesamten Interview ist nicht eine einzige Verschwörungstheorie enthalten. Er sagt: "Das ist Wahnsinn! Ich bin kein Verschwörungstheoretiker.“ Ich könnte zu diesem Punkt eine Menge schreiben, aber das sprengt den Rahmen.
@Stopfsprungwurf
Nehme ich als Vorschlag auf, habe ich auch schon eine Idee zu.
@Mathias Micheel
Du hast selbstverständlich das Recht, das Interview schlecht zu finden. Genauso darf ich das anders sehen.Generell Folgendes: Hat sich mal jemand die Frage gestellt, ob Saibou tatsächlich der „Corona-Leugner“ ist, als der er seit Monaten durch die Öffentlichkeit gezerrt wird? Ja, sein Video war mehr als unglücklich. Da schluckt man und denkt: Wie kann ein klar denkender Mensch sowas aufnehmen?
Ob die Klopapier-Geschichte fingiert ist, wird niemand beweisen können. Ich habe solche Dinge in Berlin auch erlebt und gedacht: Das ist krank.
Aber gibt es in diesem Forum tatsächlich kaum noch jemanden, der da noch differenziert? Saibou ist also gleich Hiltmann? Really? Alle Schweden sind Nazis – und alle, die bei Querdenken unterwegs sind, ebenfalls? Ist Saibou wirklich unterwegs, um morgen mit Hillmann das nächste Reich auszurufen? Oder drehen wir inzwischen derart im Roten Bereich, dass alles egal ist?
Man darf anderer Meinung sein, ohne Frage. Man darf andere Meinungen auch kategorisch ablehnen. Aber was ist eigentlich mit der Diskussionskultur passiert, seitdem sich Menschen in den sozialen Medien austoben dürfen? Die Auswüchse sind überall sichtbar, es wird hemmungslos, unverschämt und rücksichtslos drauflos geholzt, auch hier, siehe @mareike.
Um mal bei Saibou zu bleiben: Ich habe mehrere Stunden mit ihm gesprochen. Es gab mehrere Termine. Er hat in diesen Gesprächen immer wieder ausführlich darauf und glaubhaft versichert, dass er Corona als Gefahr anerkenne. Aber eben die Eingriffe auf die Grundrechte kritisch sehe – der DBB hat dazu ein ganz gelassenes Statement von Ingo Weiss gebracht, das ich im Nachhinein bemerkenswert finde.
Man darf mir vorwerfen, das ich an der Stelle “Grundrechte” nicht nochmal nachgehakt habe. Das liegt vielleicht daran, dass das Thema derart omnipräsent ist, das ich gar nicht mehr hinterfragt habe, was er da meint: Er hat offenbar das Gefühl, seine Meinung nicht mehr offen äußern zu dürfen, ohne Repressalien fürchten zu müssen. Er fühlt sich offenbar eingeengt. Ob man das nun richtig findet oder nicht, das ist der Zusammenhang.
Es gibt Menschen, die ob der momentanen Verbote Unbehagen spüren. Ich gehöre nicht dazu, ich laufe wie jeder andere mit Maske in den Supermarkt und finde das richtig.
Aber bin ich deshalb der Meinung, das alle, die das kritisch sehen, deshalb absolute Spinner sind? Saibou trägt selbst Maske und erklärt, er würde sich an sämtliche Regeln halten. Warum sollen wir ihm nicht glauben, wenn er das so klar sagt?
Sorry, da hört es bei mir auf. In meinem Umfeld, und ich behaupte, sehr viele Menschen aus allen Schichten und politischen Richtungen zu kennen, wird das Thema viel intensiver als in der Öffentlichkeit diskutiert. Und zwar überall.
Bei SD ist das Bild klar, da wird fast durchweg kritisiert. Auf persönlichem Wege haben sich auch viele bei mir gemeldet und das Saibou-IV gelobt. Aber klar, das sind natürlich auch alles Verschwörungstheoretiker.
Insofern ist es beim Bäcker eher so: Dieses Brötchen schmeckt nicht jedem, im Gegenteil, manche finden es eklig – aber andere eben nicht. Das hat nichts mit Cancel Culture zu tun. Das muss jeder selbst entscheiden.
Noch ein Letztes:
Ich denke, die grundsätzliche Frage, ob dieses IV als kritisch empfunden wird oder nicht, hat stark vom persönlichen Standpunkt zu tun. Ich versuche, unvoreingenommen in ein Gespräch zu gehen, so neutral wie möglich. Ich persönlich spüre auch keinen Hass auf Menschen, die Dinge anders sehen als ich. Das will ich natürlich keinem hier unterstellen.
Aber grundsätzlich habe ich schon den Eindruck, dass der Anspruch an ein IV mit Saibou bei manchen ist: Der gehört jetzt geschlachtet. Das sehe ich anders. -
Also, das sind eine ganze Menge Vorwürfe. Auf einiges möchte ich eingehen.
@maritim
Wenn Saibou nicht Nationalspieler und Basketball-Profi wäre, wäre das IV logischerweise nicht erschienen. C-Profi ist aus meiner Sicht Unsinn. Er ist Nationalspieler, er gehört auf seiner Position zu den besten deutschen Spielern.
@Aesop
Es ist lächerlich, Saibou mit Attila Hiltmann gleichzusetzen. Etwa: Der eine läuft erkennbar rechtsradikalen Symbolen über Demonstrationen, der andere bekennt sich ganz klar gegen Rassismus und das bereits seit Jahren.
@Basketsking
Wen exakt hältst du für die „Gegenseite“?
@Lubu_123
Das ist ein wichtiger Punkt, den das Gericht klären wird. Bonn wird eine fristlose Kündigung auf eine klare Strategie fußen. Das Urteil wird klären, wer da Mist erzählt.
@Q-Ahnung
Im gesamten Interview ist nicht eine einzige Verschwörungstheorie enthalten. Er sagt: "Das ist Wahnsinn! Ich bin kein Verschwörungstheoretiker.“ Ich könnte zu diesem Punkt eine Menge schreiben, aber das sprengt den Rahmen.
@Stopfsprungwurf
Nehme ich als Vorschlag auf, habe ich auch schon eine Idee zu.
@Mathias Micheel
Du hast selbstverständlich das Recht, das Interview schlecht zu finden. Genauso darf ich das anders sehen.Generell Folgendes: Hat sich mal jemand die Frage gestellt, ob Saibou tatsächlich der „Corona-Leugner“ ist, als der er seit Monaten durch die Öffentlichkeit gezerrt wird? Ja, sein Video war mehr als unglücklich. Da schluckt man und denkt: Wie kann ein klar denkender Mensch sowas aufnehmen?
Ob die Klopapier-Geschichte fingiert ist, wird niemand beweisen können. Ich habe solche Dinge in Berlin auch erlebt und gedacht: Das ist krank.
Aber gibt es in diesem Forum tatsächlich kaum noch jemanden, der da noch differenziert? Saibou ist also gleich Hiltmann? Really? Alle Schweden sind Nazis – und alle, die bei Querdenken unterwegs sind, ebenfalls? Ist Saibou wirklich unterwegs, um morgen mit Hillmann das nächste Reich auszurufen? Oder drehen wir inzwischen derart im Roten Bereich, dass alles egal ist?
Man darf anderer Meinung sein, ohne Frage. Man darf andere Meinungen auch kategorisch ablehnen. Aber was ist eigentlich mit der Diskussionskultur passiert, seitdem sich Menschen in den sozialen Medien austoben dürfen? Die Auswüchse sind überall sichtbar, es wird hemmungslos, unverschämt und rücksichtslos drauflos geholzt, auch hier, siehe @mareike.
Um mal bei Saibou zu bleiben: Ich habe mehrere Stunden mit ihm gesprochen. Es gab mehrere Termine. Er hat in diesen Gesprächen immer wieder ausführlich darauf und glaubhaft versichert, dass er Corona als Gefahr anerkenne. Aber eben die Eingriffe auf die Grundrechte kritisch sehe – der DBB hat dazu ein ganz gelassenes Statement von Ingo Weiss gebracht, das ich im Nachhinein bemerkenswert finde.
Man darf mir vorwerfen, das ich an der Stelle “Grundrechte” nicht nochmal nachgehakt habe. Das liegt vielleicht daran, dass das Thema derart omnipräsent ist, das ich gar nicht mehr hinterfragt habe, was er da meint: Er hat offenbar das Gefühl, seine Meinung nicht mehr offen äußern zu dürfen, ohne Repressalien fürchten zu müssen. Er fühlt sich offenbar eingeengt. Ob man das nun richtig findet oder nicht, das ist der Zusammenhang.
Es gibt Menschen, die ob der momentanen Verbote Unbehagen spüren. Ich gehöre nicht dazu, ich laufe wie jeder andere mit Maske in den Supermarkt und finde das richtig.
Aber bin ich deshalb der Meinung, das alle, die das kritisch sehen, deshalb absolute Spinner sind? Saibou trägt selbst Maske und erklärt, er würde sich an sämtliche Regeln halten. Warum sollen wir ihm nicht glauben, wenn er das so klar sagt?
Sorry, da hört es bei mir auf. In meinem Umfeld, und ich behaupte, sehr viele Menschen aus allen Schichten und politischen Richtungen zu kennen, wird das Thema viel intensiver als in der Öffentlichkeit diskutiert. Und zwar überall.
Bei SD ist das Bild klar, da wird fast durchweg kritisiert. Auf persönlichem Wege haben sich auch viele bei mir gemeldet und das Saibou-IV gelobt. Aber klar, das sind natürlich auch alles Verschwörungstheoretiker.
Insofern ist es beim Bäcker eher so: Dieses Brötchen schmeckt nicht jedem, im Gegenteil, manche finden es eklig – aber andere eben nicht. Das hat nichts mit Cancel Culture zu tun. Das muss jeder selbst entscheiden.
Noch ein Letztes:
Ich denke, die grundsätzliche Frage, ob dieses IV als kritisch empfunden wird oder nicht, hat stark vom persönlichen Standpunkt zu tun. Ich versuche, unvoreingenommen in ein Gespräch zu gehen, so neutral wie möglich. Ich persönlich spüre auch keinen Hass auf Menschen, die Dinge anders sehen als ich. Das will ich natürlich keinem hier unterstellen.
Aber grundsätzlich habe ich schon den Eindruck, dass der Anspruch an ein IV mit Saibou bei manchen ist: Der gehört jetzt geschlachtet. Das sehe ich anders.Sehr umfassende Antwort und sehr viel Info…aber auch sehr viel „Verständnis“ und Wohlwollen gegenüber Saibou weil er versichert es ginge ihm nur um Grundrechte und er erkennt die Virusgefahr an und trägt Maske und hält die Regeln ein…so wie seinerzeit auf der Demo?? Ohne dem noch viel beimessen zu wollen, aber könnte es nicht sein, dass Saibou die letzen Monate unter intensiver juristischer Begleitung stand, langsam realisiert dass ihm 11 Monatsgehälter nicht viel helfen wenn er hinterher in BB Deutschland verbrannt ist und ihn niemand mehr verpflichtet und dass sojemand dann natürlich Kreide frisst und zu grade solchen Gesprächen sagt was man hören will und vorbildlich Maske trägt weil ihm dazu anwaltlich dringend geraten wird?
Für mich ist das Taktik, sorry der steht da keinen Millimeter dahinter und seine Anwälte werden ihm deutlich gesagt haben wie er bis zum Ende der gerichtlichen Auseinandersetzung öffentlich rüberzukommen hat und das bisschen Grips hat sogar Saibou um zu merken das es nun um Cash geht und man da die wahre Einstellung eben auch mal vergessen muss
Und zum Ssportlichen: Er gehört zu den besten deutschen auf seiner Sportlichen von wegen einer der besten seiner Position…da halte ich dagegen, ich kenne und benenne gern mindestens 5 bessere Guards alleine in der BBL, erstligatauglich unterschreibe ich aber einer der besten?? Längst nicht mehr!!!
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So ein Quark. Saibou hat sich ja nicht hingestellt und gesagt er möchte die Maßnahmen kritisch hinterfragen, sondern sich deutlich genug extrem positioniert. Das jetzt im Nachhinein weich zu waschen ist einfach nur beschämend, verlogen und bei weitem nicht der kritische Journalismus, als der er hier verkauft werden soll.
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Nur mal so als Denkanstoß: Man könnte ja jemand, der steif und fest behauptet keine Verschwörungstheorien zu glauben, fragen, was er denn von der Adrenochrome-Story seiner Freundin hält. Spätestens dann wäre ja angesagt gewesen, sich zu positionieren. So ist es halt eben nur ein „der sagt ja aber, dass er kein Nazi ist!“ (ersetzen durch was man will). Actions speak louder than words.
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“Saibou trägt selbst Maske und erklärt, er würde sich an sämtliche Regeln halten. Warum sollen wir ihm nicht glauben, wenn er das so klar sagt?”
–> Mag sein er sagt dies nun, auf der Demo tat er es trotz Auflage nicht, und auf Instagram postete er Bilder seiner Zufahrt ohne die verpflichtende Maske zu tragen, versehen mit eindeutigen und sich lustig machenden Texten. Und entscheidend ist doch wohl eher sein Verhalten welches zur Kündigung führte als sein Verhalten heute nach ausreichend juristischer Beratung. Die Frage warum wir ihm nicht glauben sollten allerdings beantwortet sein bisher öffentlich mitgeteiltes Verhalten. Einen ernsthaften Instagram-Beitrag mit Maske habe ich von ihm jedenfalls bisher nicht gesehen.
“Aber grundsätzlich habe ich schon den Eindruck, dass der Anspruch an ein IV mit Saibou bei manchen ist: Der gehört jetzt geschlachtet. Das sehe ich anders.”
–> Völlig richtig, es sollte nicht um “Abschlachten” gehen. Aber vielleicht auch nicht darum sich selbst als unschuldiges Opfer inszenieren zu können.
Sich über bestehende Regeln hinwegzusetzen und damit andere zu gefährden hat nunmal nichts mit Meinungsfreiheit zu tun. Zu meinen an einer solchen Demo teilzunehmen wäre zielführenender als einer jungen Mutter zu helfen die bestohlen wird ist als Meinung ja völlig legitim und sie sei ihm ggf. gegönnt. Ich meine mit Leuten gemeinsam zu demonstrieren die unser gesellschaftliches Miteinander nicht akzeptieren und sich bewusst und teils mit Ankündigung über bestehende Regeln hinwegsetzen ist erbärmlich und abstoßend. Und da Meinungsfreiheit auch für Saibou nicht Widerspruchsfreiheit bedeutet wird er mir diese hoffentlich auch erlauben. Aber genau diesen Glauben habe ich nach dem Interview leider nicht. -
Anscheinend hat man sich nicht ausführlich genug auf Seiten der BiG mit seinen Äußerungen und dem seines direkten Umfeldes z.Bsp. auf Instagram etc. beschäftigt, sonst hätte es einige Ansätze gegeben kritisch nachzuhaken. Q-Anon und Adrenochrom etc….
@jabbeldu +1
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Heute kam das Heft dann doch noch an. Zunächst: ich finde es sehr gut, dass es thematisiert wurde. Genau das erwarte ich von einem nationalem Basketball Magazin. Wir müssen uns mit diesem Thema inhaltlich auseinander setzen. Und ich bin sehr froh, zum ersten Mal direkte Aussagen von Saibou zu lesen. Auch dass es auf dem Titelbild prominent dargestellt ist, finde ich aus Marketing Gründen absolut zulässig.
Zum Interview selbst: wenn man in ein Gespräch (oder mehrere Gespräche) geht, erwarte ich aufgrund der Brisanz, dass man sich als Redakteur weit besser vorbereitet als man es eh schon im Normalfall tut. Leider war das Interview aus meiner Sicht schwach geführt. Als Anwalt von Saibou würde ich sagen „Strike“ - Alle Ansichten durchgebracht ohne jedwede kritische Würdigung. „Ich engagiere mich für die demokratischen Werte, sonst nichts“. Und dann lässt man das unkommentiert und geht über zum Sportlichen? letzter Satz: „Wir streiten beide ausschließlich für die Grundrechte“. Interview Ende. Seriously? Keinerlei Nachfragen, was er wirklich meint (kein Leugner, aber zugleich keine Akzeptanz jeglicher Maßnahmen …oder was will er eigentlich ?)
Im Titel steht „kritische Fragen an …“. Ganz ehrlich, lieber Kai Zimmermann. Welche der Fragen im Interview ist kritisch? Die mit den Nazis? Die „warum hast du das Video veröffentlicht? ehrlich, ich sehe keine einzige kritische Frage. Das ist einfach enttäuschend, ihm so eine Platform zu geben, ohne sich damit wirklich auseinander zu setzen.
Kündige ich damit mein seit Beginn der BIG bestehendes Abo? Natürlich nicht, dafür macht ihr zu gute Arbeit, und ich mag das Heft (Ausnahme Saison Übersicht. Das wandert regelmäßig auf die Ablage und nach 8 Monaten ins Altpapier). Aber hier habt Ihr Euch wirklich nicht mit Ruhm bekleckert.
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Sorry @Kai Zimmermann, aber deine umfassende Antwort macht es noch schlimmer.
Die mangelhafte Diskussionskultur, die Du den Leuten hinter unterschwellig vorwirfst, triffst Du doch nicht hier, sondern bei den von Dir schon fast in Schutz genommen Querdenkern oder glaubst Du irgendjemand von denen will mit Dir diskutieren, wenn Du sie bittest eine Maske auf und/oder sie richtig aufzusetzen? Da bekommst Du gleich einen Hassschwall entgegen geschleudert.Und vielleicht kann man ja mit Saibou normal diskutieren, aber deswegen hat er, gerade weil er in der Öffentlichkeit steht und wie Du so schön betonst ein Top BB Spieler ist, dennoch eine Verantwortung, wenn er mit Statements Sachen in die Welt hinaus posaunt. Und keine Maske tragen zu wollen ist nun mal keine Meinung, sondern schlicht ignorant gegenüber allen Mitmenschen. Und deswegen ist die Diskussion mit der Meinungsfreiheit hier auch fehl am Platz.
@Antimatzist: sehr guter Beitrag!
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Heute kam das Heft dann doch noch an. Zunächst: ich finde es sehr gut, dass es thematisiert wurde. Genau das erwarte ich von einem nationalem Basketball Magazin. Wir müssen uns mit diesem Thema inhaltlich auseinander setzen. Und ich bin sehr froh, zum ersten Mal direkte Aussagen von Saibou zu lesen. Auch dass es auf dem Titelbild prominent dargestellt ist, finde ich aus Marketing Gründen absolut zulässig.
Zum Interview selbst: wenn man in ein Gespräch (oder mehrere Gespräche) geht, erwarte ich aufgrund der Brisanz, dass man sich als Redakteur weit besser vorbereitet als man es eh schon im Normalfall tut. Leider war das Interview aus meiner Sicht schwach geführt. Als Anwalt von Saibou würde ich sagen „Strike“ - Alle Ansichten durchgebracht ohne jedwede kritische Würdigung. „Ich engagiere mich für die demokratischen Werte, sonst nichts“. Und dann lässt man das unkommentiert und geht über zum Sportlichen? letzter Satz: „Wir streiten beide ausschließlich für die Grundrechte“. Interview Ende. Seriously? Keinerlei Nachfragen, was er wirklich meint (kein Leugner, aber zugleich keine Akzeptanz jeglicher Maßnahmen …oder was will er eigentlich ?)
Im Titel steht „kritische Fragen an …“. Ganz ehrlich, lieber Kai Zimmermann. Welche der Fragen im Interview ist kritisch? Die mit den Nazis? Die „warum hast du das Video veröffentlicht? ehrlich, ich sehe keine einzige kritische Frage. Das ist einfach enttäuschend, ihm so eine Platform zu geben, ohne sich damit wirklich auseinander zu setzen.
Kündige ich damit mein seit Beginn der BIG bestehendes Abo? Natürlich nicht, dafür macht ihr zu gute Arbeit, und ich mag das Heft (Ausnahme Saison Übersicht. Das wandert regelmäßig auf die Ablage und nach 8 Monaten ins Altpapier). Aber hier habt Ihr Euch wirklich nicht mit Ruhm bekleckert.
@Giant: Genau meine Gedanken. Von daher einfach nur +1
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@Fortyminuteshell1967:
@Kai_Zimmermann:
Sehr umfassende Antwort und sehr viel Info…aber auch sehr viel „Verständnis“ und Wohlwollen gegenüber Saibou weil er versichert es ginge ihm nur um Grundrechte und er erkennt die Virusgefahr an und trägt Maske und hält die Regeln ein…so wie seinerzeit auf der Demo?? Ohne dem noch viel beimessen zu wollen, aber könnte es nicht sein, dass Saibou die letzen Monate unter intensiver juristischer Begleitung stand, langsam realisiert dass ihm 11 Monatsgehälter nicht viel helfen wenn er hinterher in BB Deutschland verbrannt ist und ihn niemand mehr verpflichtet und dass sojemand dann natürlich Kreide frisst und zu grade solchen Gesprächen sagt was man hören will und vorbildlich Maske trägt…für mich ist das Taktik, sorry der steht da keinen Millimeter dahinter.Das wirkt auf mich genauso. Wer Saibou auf Instagram seit seinem Video verfolgt, kann nur schwer glauben, dass nun alles nicht so gemeint war. Auch die Fotos, Likes und geteilten Dinge waren eindeutig. Die für den Prozeß gefährlichen Sachen hat er ja dann schnell wieder gelöscht. Und die jetzige Erklärung des Videos als spontane Reaktion auf eine angebliche Klopapierszene im Supermarkt ist einfach albern. Er saß zu der Zeit in Mexiko in einer Luxusvilla am Meer, was er und seine Freundin damals auch kommunikationsfreudig in zahlreichen Stories und Fotos dokumentierten. Meinen Beitrag auf seine Behauptung, ich hätte von kleinauf gelernt nichts zu hinterfragen, quittierte er auf Instagram mit dem Blockieren meines Accounts.
Das Ganze passt aber ins Bild einer guten PR-Kampagne auf Anraten der Anwälte. In der “Zeit”, FAZ und anderen Zeitungen kamen ja auch schon einige Weichspüler-Interviews. Von der BIG hätte ich mir aber ein wenig mehr Hinterfragen gewünscht. Das wünscht sich Saibou ja auch - zurecht - von seinen Mitmenschen. Das mindeste wäre gewesen, die Gegenseite, also, Bonn ebenfalls zu befragen. So aber kann Saibou tatsächlich in der BIG unwidersprochen behaupten, er sei wegen seines Eintretens für Grundrechte entlassen worden. Dass dies so stehen gelassen wurde, ist einfach nur traurig… -
Genau so ist es. Perfekt zusammen gefasst. Und die BIG hat damit ihren Teil dazu beigetragen, dass die Diskussionskultur weiter in Richtung schwarz und weiß geht - weil die Chance fahrlässig liegen gelassen wurde, kritisch zu diskutieren, und man sich stattdessen vor Saibous PR-Karren hat spannen lassen.
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Ein Thema, das seit Mai zu fast 60 Seiten Diskussion hier geführt hat, gehört meiner Ansicht nach auch in ein Basketballmagazin.
Allerdings hätte ein solches Interview vor 2 Ausgaben gepasst. Jetzt, nachdem die überregionale Presse darüber berichtet hat damit rauszukommen, dazu noch ohne neue Erkenntnisse, finde ich deplatziert.
Genau genommen stellt sich mir die Frage, wer auf wen zugekommen ist, dieses Interview zu führen.Während des laufenden Verfahrens hat man ja kaum mit selbstbelastenden Aussagen rechnen können. Das wirkt wirklich wie PR.
Wenn ein Urteil gefällt ist, könnt ihr bei der BIG den Fall ja mal aufarbeiten.Bleibt gesund!
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er [Saibou]gehört auf seiner Position zu den besten deutschen Spielern.
Man kann sich auch mit einem einzigen Satz fachlich disqualifizieren.
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Generell Folgendes: Hat sich mal jemand die Frage gestellt, ob Saibou tatsächlich der „Corona-Leugner“ ist, als der er seit Monaten durch die Öffentlichkeit gezerrt wird? Ja, sein Video war mehr als unglücklich. Da schluckt man und denkt: Wie kann ein klar denkender Mensch sowas aufnehmen?
Also keine Ahnung, ob Saibou ein Corona-Leugner ist, aber wenn sich jemand so gegen Maßnahmen, die die Ausbreitung des Virus verhindern sollen, stemmt, weiß ich nicht, was er sonst sein soll. Entweder man findet das Corona-Virus gefährlich oder eben nicht. Jemand der sagt, er glaubt an einen Klimawandel, aber er wolle nicht, dass Kohlekraftwerke abgeschaltet werden müssen, halte ich ja auch für unglaubwürdig.
@Kai_Zimmermann:Aber gibt es in diesem Forum tatsächlich kaum noch jemanden, der da noch differenziert? Saibou ist also gleich Hiltmann? Really? Alle Schweden sind Nazis – und alle, die bei Querdenken unterwegs sind, ebenfalls? Ist Saibou wirklich unterwegs, um morgen mit Hillmann das nächste Reich auszurufen? Oder drehen wir inzwischen derart im Roten Bereich, dass alles egal ist?
Genauso unglaubwürdig finde ich das. Nein ich denke nicht, dass Saibou ein “Nazi” ist, aber wenn jemand mit Nazis marschiert und sich nicht offen dagegen ausspricht.
“Im Werbevideo der #Querdenker sind drei von sieben Personen (Ex-)Sportler: Wester, Berthold, Saibou. Die ersten beiden „argumentieren“: Von „5 Nazis“, die mitlaufen, sollte man sich nicht von einer Demo abhalten lassen.”
So eine Meinung macht einen nicht zum “Nazi”, aber das ist doch sehr nah dran, ein tatsächliches Problem runterzuspielen. Und es sind eben nicht nur ein paar Nazis, wie Leipzig letzte Woche gezeigt hat.
@Kai_Zimmermann:Man darf anderer Meinung sein, ohne Frage. Man darf andere Meinungen auch kategorisch ablehnen. Aber was ist eigentlich mit der Diskussionskultur passiert, seitdem sich Menschen in den sozialen Medien austoben dürfen? Die Auswüchse sind überall sichtbar, es wird hemmungslos, unverschämt und rücksichtslos drauflos geholzt, auch hier, siehe @mareike.
Um mal bei Saibou zu bleiben: Ich habe mehrere Stunden mit ihm gesprochen. Es gab mehrere Termine. Er hat in diesen Gesprächen immer wieder ausführlich darauf und glaubhaft versichert, dass er Corona als Gefahr anerkenne. Aber eben die Eingriffe auf die Grundrechte kritisch sehe – der DBB hat dazu ein ganz gelassenes Statement von Ingo Weiss gebracht, das ich im Nachhinein bemerkenswert finde.Nein, das Statement von Ingo Weiss war genauso daneben und wurde auch in diesem Forum und in sozialen Medien zurecht kritisiert. In welche Grundrechte werden denn eingegriffen? Meinungsfreiheit und Demonstrationsfreiheit explizit nicht. Ja, die Freizügigkeit - aber sorry, wir leben derzeit in einer globalen Pandemie. Jeder verhinderte Kontakt heute ist 30 Fälle weniger in einem Monat und ein Toter weniger in 2 Monaten. Und das sind Fakten, die nichts mit einer angeblich verrohten Diskussionskultur zu tun haben. Ich finde die Kritik hier an dem Interview bis auf wenige Ausreißer auch sehr sachlich.
@Kai_Zimmermann:Man darf mir vorwerfen, das ich an der Stelle “Grundrechte” nicht nochmal nachgehakt habe. Das liegt vielleicht daran, dass das Thema derart omnipräsent ist, das ich gar nicht mehr hinterfragt habe, was er da meint: Er hat offenbar das Gefühl, seine Meinung nicht mehr offen äußern zu dürfen, ohne Repressalien fürchten zu müssen. Er fühlt sich offenbar eingeengt. Ob man das nun richtig findet oder nicht, das ist der Zusammenhang.
Genau das ist doch dieser Dieter-Nuhr-Stammtischmist, den viele Leute derzeit verbreiten: Das wird man ja wohl doch noch sagen dürfen! Und das ist das grundlegende Missverständnis dieser Leute an der Meinungsfreiheit: Ja, sie dürfen alles sagen, solange es nicht geltendes Recht verletzt. Aber das bedeutet nicht, dass sie diese Meinung kritiklos herausposaunen müssen, insbesondere wenn es offensichtlicher Blödsinn ist.
Das meinte ich übrigens damit, dass genau das Herstellen dieses Zusammenhanges anscheinend über dem liegt, das die BIG derzeit journalistisch in der Lage zu produzieren ist. Ein 0815-Sportlerinterview ist eben etwas anderes als so etwas politisches/gesellschaftliches.
@Kai_Zimmermann:Es gibt Menschen, die ob der momentanen Verbote Unbehagen spüren. Ich gehöre nicht dazu, ich laufe wie jeder andere mit Maske in den Supermarkt und finde das richtig.
Aber bin ich deshalb der Meinung, das alle, die das kritisch sehen, deshalb absolute Spinner sind? Saibou trägt selbst Maske und erklärt, er würde sich an sämtliche Regeln halten. Warum sollen wir ihm nicht glauben, wenn er das so klar sagt?
Sorry, da hört es bei mir auf. In meinem Umfeld, und ich behaupte, sehr viele Menschen aus allen Schichten und politischen Richtungen zu kennen, wird das Thema viel intensiver als in der Öffentlichkeit diskutiert. Und zwar überall.
Bei SD ist das Bild klar, da wird fast durchweg kritisiert. Auf persönlichem Wege haben sich auch viele bei mir gemeldet und das Saibou-IV gelobt. Aber klar, das sind natürlich auch alles Verschwörungstheoretiker.OK, bitte pack das nicht in eine rhetorische Frage und ich würde mich über eine Antwort freuen: Denkst du, die Leute die an Querdenker-Demos teilnehmen, sind totale Spinner oder nicht? Ich lese diesen Absatz so, als denkst du das nicht. Was ist also an Reichsbürgern, Esoterikern, Nazis und Verschwörungs-Erzählern nicht spinnerhaft?
Denkst du, Leute, die denken, Masketragen sei ein Eingriff in die Grundrechte, haben recht? (Wenn du implizierst, sie seien keine Spinner, wäre das ja die Konsequenz)
Was wurde denn am Interview inhaltlich gelobt?
@Kai_Zimmermann:Insofern ist es beim Bäcker eher so: Dieses Brötchen schmeckt nicht jedem, im Gegenteil, manche finden es eklig – aber andere eben nicht. Das hat nichts mit Cancel Culture zu tun. Das muss jeder selbst entscheiden.
Noch ein Letztes:
Ich denke, die grundsätzliche Frage, ob dieses IV als kritisch empfunden wird oder nicht, hat stark vom persönlichen Standpunkt zu tun. Ich versuche, unvoreingenommen in ein Gespräch zu gehen, so neutral wie möglich. Ich persönlich spüre auch keinen Hass auf Menschen, die Dinge anders sehen als ich. Das will ich natürlich keinem hier unterstellen.
Aber grundsätzlich habe ich schon den Eindruck, dass der Anspruch an ein IV mit Saibou bei manchen ist: Der gehört jetzt geschlachtet. Das sehe ich anders.Die Bäckeranalogie war eher gedacht: ihr bietet ein Produkt an und habt Stammkunden (Abonnenten). Viele dieser Stammkunden sagen, was ihnen nicht am Produkt gefällt. Wieso solltet ihr diese Kritik ignorieren?
Ich finde, viel kritik an Saibou (auch hier auf sd) ist nicht gut vorgetragen, hat impliziten Rassismus inne oder einfach eine generelle Ablehnung der Person. Solche Leute wollen ihn natürlich geschlachtet sehen, aber ich lehne das natürlich ab. Ich würde ihn einfach gerne mit der Realität konfrontieren. Am Ende ist so ein Stück eine Sache des Framings und es macht einen Unterschied, ob man Saibou als “Reizfigur” bezeichnet und ihn sich reinwaschen lässt, weil man ihn ungestört erzählen lässt, oder ob man das Interview in einen tatsächlichen Kontext stellt. Das Interview endet mit der Frage nach der Rolle von Alexandra Wester. Wie einige hier schon angemerkt haben, verbreitet sie aktiv Verschwörungserzählungen, Adrenochrom und QAnon lassen grüßen. Man hätte quasi nach jeder Antwort Saibous eine kleine Textbox stellen können, in der die Antwort mit Fakten konfrontiert wird. So fehlt mir einfach der Zusammenhang mit der Wirklichkeit.
Ich will auch nochmal explizit begrüßen, dass du dich diesen Fragen hier stellst, aber verstehe den Sinn davon nicht, wenn du nur defensiv das Stück verteidigst. Wenn du das Interview gut findest, dann ist das dein gutes Recht. Dann musst du aber auch verstehen, dass das für manche ein Reizpunkt ist.