Gießen - Alba
-
So, war schön in Gießen. Und - Überraschung, Überraschung - der Tabellenletzte klaut sich den Sieg. Gegen den Willen der Gießener, der Halle und der Refs. Daß jetzt natürlich von den eher softigen Gießenern das große Mimimimimi - Klagelied angestimmt wird, ist ebenso vorhersehbar wie unterhaltsam. Danke und bitte weiter so, besonders der Schneesturm!
-
@Sir_Dircan_MacLeod
(übrigens ein sehr sperriger nickname… trotzdem kann ich ihn KORREKT schreiben)Zonen-Verteidigung ist mitnichten eine Verteidigung für Minderbemittelte, sondern einfach eine von vielen möglichen Verteidigungsformen, bei der es selbst auch noch eine Menge an Varianten gibt. Eine Zone einzusetzen, bedeutet doch nicht gleich aus einer Schwäche heraus zu agieren, sondern kann, wenn sie denn präzise und schnell ausgeführt wird, durchaus ein starkes Druckmittel sein, das den Angriff des Gegners stört. So kann man zum Beispiel aus einer Zone heraus verschieden anpressen oder traps mit einbauen. Eine Zone ist also alles andere als passiv, wo man den Gegner nur zum Dreierballern einladen will, in der Hoffnung, dass er diese nicht trifft. Da geht es darum aktiv dem Gegner die Räume zur Entfaltung der Systeme zu nehmen, weswegen dieser auch mit speziell auf eine Zone zugeschnittene Spielzügen darauf reagieren muss. Bei einer effektiven Zone des Gegners reicht es dann eben nicht, nur um die Zone herumzupassen, bis irgendwann mal ein freier Dreier dabei herausspringt. Entscheidend wird dann gerade das Inside-game. Zum Beispiel ist es wichtig/hilfreich, dass man, bevor sich die Zone ordnet, ein frühes post-up initiiert und mit verschiedenen cuts und picks der Flügelspieler arbeitet, um die Verteidigung aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Nun war ich in Gießen tatsächlich nicht vor Ort und kann nicht beurteilen, wie gut oder schlecht Alba sich freie Würfe erarbeitet hat. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass wenn es gelingt eine Zone durch gutes, schnelles Passspiel zu knacken, dass dann auf diesem Niveau einfach mehr Würfe fallen müssten, allein weil sie aus einem Fluss heraus erspielt wurden. Eine miese Teamquote dagegen ist meistens eher ein Zeichen dafür, dass das Passspiel eben nicht schnell und genau genug war und so Unsicherheiten im Abschluss aufkamen.
Aber wie gesagt, ich habe es nicht gesehen und vielleicht hast du Recht und es war einfach NUR Wurfpech.
Ansonsten glaube ich wirklich, dass unter Pavicevic keine ernsthafte Zone trainiert wird, weil sonst würde er sie doch auch im Spiel mit anwenden. Die Spieler scheinen ja auch schon so alle Hände damit zu tun zu haben, in Pavicevics ganz eigene Defense-Philosphie hereinzufinden. Allerhöchsten wird eine Zone mal als simuliertes match-up eingesetzt, um best. Angriffe zu üben, aber dann bestimmt nicht in vollendeter, agressiver Form.Und noch mal zum allgemeinen Image der Zone:
Bloß weil in der Jugend und in unteren Ligen die Zone als Allheilmittel gegen zu schwache Mann-Mann-Verteidigung genutzt wird, heißt das doch noch lange nicht, dass das nur eine behelfsmäßige, eigentlich nur amateurhafte Verteidigungsform ist. Auch auf höchstem professionellen Niveau gehört die Zone zum Repertoire. schau dir nur mal das Spiel der NTs aus Argentinien oder Spanien an, wo die Zone (natürlich jeweils in ganz eigener, spezieller Ausführung) mit zum Markenzeichen gehört.