Wie Ausrüster JAKO mit einem unliebsamen Blogger umgeht...
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Jako homepage zur Zeit offline…
Ich hoffe, die ambitionierte Rechtsanwältin erlebt einen schönen Urlaub, der Imageschaden der Rechtsanwaltskanzlei wird auch nicht zu unterschätzen sein…Etwas schadenfroh bin ich ja schon
Wurde langsam Zeit, dass den Abmahnungsfluten im Netz PR-technisch die Stirn geboten wird -
Man kann’s auch übertreiben. Taugen die Trikots? Machen die auch Radsportklamotten?
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Ich hab den Thread hier nicht gelesen, weil ich das ganze im Forum von Eintracht Frankfurt (Ausrüster=JAKO) schon verfolgt habe. Da wurde auf Wunsch des Betroffenen jetzt die Diskusion beendet, weil “beide Parteien gerade dabei sind, eine gute Lösung und Einigung zu finden.” Scheinbar ist JAKO doch noch zur Vernunft gekommen…
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Also tut mir ja Leid, aber was da in den ersten Zeilen des Artikels steht ist schon hart an der Grenze.
Man sollte sich vielleicht doch vorher überlegen was man so im Internet von sich gibt…
Und nicht danach rumheulen wie böse doch unser Staat und die ganzen Anwälte sind. -
Herr Doktor,
wären Sie so freundlich und teilen uns mit, wo sie den Originaltext gelesen haben?
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@Langer_Eugen: Dass sowas von dir kommt, ist nicht wirklich überraschend. Diskussionen mit mehr als 1 1/2 Aspekten werden bei dir nur mit Gehässigkeit und Arroganz quittiert. Nur zur Info: Anstatt deine Zeit für Beleidigungen zu verschwenden, kannst du auch einfach auf das rote X rechts oben in deinem Browserfenster klicken.
Zum Textausschnitt:
Zugegeben, in einem Medium wie Zeitung, Fernsehen oder Radio wollte ich so etwas über meine Firma auch nicht lesen, hören oder sehen wollen. Der Blogger hat da sehr wenig Fingerspitzengefühl an den Tag gelegt und seine Kritik nach allen Regeln der Kunst so platt gestaltet, wie es nur ging.
Allerdings ändert das nichts an der Tatsache, dass Anwaltskanzleien, vierstellige Abmahnungsbeträge und die Aufforderung, den Text nebst etwaiger Kopien “komplett” aus dem Internet zu löschen noch dämlicher ist, als seine öde Hauruck-Kritik. -
@Deissler
Ich hoffe, Du bist ausschließlich der Meinung, dass es nur Gehässigkeiten und Beleidigungen seien, und möchtest damit keine Tatsachenbehauptung aufstellen. -
Also ich finde den Text nicht dramatisch… zumindest das, was hier verlinkt wurde… ich hoffe, der Rest taucht auch noch auf.
Aus dem jetzt öffentlichen Teil lese ich nur heraus, dass der Verfasser Jako so ziemlich zum kot*en (ohne * auch nicht schlecht ) findet… so what…
Ginge es danach, dann dürften Bild/AWD/Opel/etc… millionen von Verfahren am laufen haben…
Warum sollte Jako sich dadurch so angepisst fühlen, dass sie einen RA beauftragen??? Persönliche Eitelkeit eines Verantwortlichen? Sehr seltsam…
Und warum interessiere ich mich überhaupt dafür??? Offseason! -
Der Blogger hat da sehr wenig Fingerspitzengefühl an den Tag gelegt und seine Kritik nach allen Regeln der Kunst so platt gestaltet, wie es nur ging.
Nein Deissler, man kann Kritik noch platter gestalten, wie Du selbst in Deinem Eintrag davor gezeigt hast
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Also selbst wenn der Originaltext nicht in Ordnung war - er hat eine erste Unterlassungserklärung ja auch abgegeben und den Text entfernt! Bis dahin war die Geschichte doch völlig unspektakulär.
Der springende Punkt an der Diskussion ist doch, dass er danach zusätzlich noch für Textschnipsel blechen soll, die bei irgendwelchen News-Sammlern auftauchen und auf die er im Zweifel überhaupt keinen Einfluss hat!Und dass Jako jetzt eine Lösung finden wird, war m.M.n. absolut vorauszusehen - bei denen werden sämtliche Alarmglocken geschrillt haben bei der Entwicklung deses PR-GAUs.
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Hier ein Link, damit es mal etwas konkreter wird, worum es eigentlich geht. Es ist nicht der gesamte Blogbeitrag, aber zumindest der Anfang:
Danke Pucki, jetzt verstehe ich - und in der Tat: Warum müssen solche Leute auch noch bloggen? Ich habe keine Antwort; es wird dasselbe Phänomen sein, von dem Veranstaltungen wie Deutschland sucht den Superstar leben. Und das ist er nun ja auch (in seiner kleinen Welt). Ich bin ganz bewegt; so ein schönes Ende.
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@Tiuz, weil auch “solche Leute” ne Meinung haben. Es gibt wohl in fast jedem Forum, in vielen Kommentaren ähnliche Beiträge.
Und man kann es nicht oft genug sagen: Er hat sofort den Text offline genommen. Der Grund für den ganzen Ärger hier ist genau sowas, was Pucki hier auch rausgekramt hat: Irgendein von google-adds lebender Textesammler, der den Blogeintrag mehr oder minder legal in sein Angebot gespeichert hat.
Möglicherweise wären für den Link, den Pucki rausgekramt hat, nochmal 5100 € fällig.
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Aus dem Handelsblatt:
Und Jako? Schweigt. Man befinde sich in Verhandlungen mit Baade, richtet die zuständige Marketing-Frau aus – eine Presseabteilung existiert nicht: „Wir geben derzeit keine weiteren Informationen heraus.“ Und: „Vielen Dank für ihr Interesse.“
Frank Baade dagegen verrät: Die zweite Forderung über 5 100 Euro hat Jako schon fallen lassen. Auch die erste könne man vergessen, wenn Baade einen Blog-Artikel veröffentliche, in dem er dem Unternehmen ein freundliches Verhalten bescheinige. „Aber das stimmt einfach nicht“, sagt Baade: „Die sind nur eingeknickt, weil es eine Öffentlichkeit gibt.“ Nun wartet er ab.
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@TA Auf das Handelsblatt bin ich heute nicht so gut zu sprechen. Die haben heute zwar im Print (S. 15) nen sehr lesenwerten Text zu Recht & Internet & PR gebracht, aber dabei auch nen netten Tiefschlag reingebaut: “Blogger und Internettrolle” auf einer Stufe, in einem Atemzug, mit dem gleichen Tun.
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@Tiuz, weil auch “solche Leute” ne Meinung haben. Es gibt wohl in fast jedem Forum, in vielen Kommentaren ähnliche Beiträge.
Natürlich. Aber was macht diese Meinung interessant für andere? Das ist übrigens auch die Frage, die ich Jako stellen würde (den RAen nicht, die verdienen auch an unspannenden Einträgen). Das Thema ist banal. Er bietet - soweit mir der Text nun unglücklicherweise bekannt ist - konkret nur Gülle an: Es sind (bösmeinende) Bewertungen und sonst nichts. Ein Argument, wenigstens Begründung als Grundlage seiner Meinung sucht man vergebens.
Schön, auf seinem Niveau wird er sogar Leser finden - nur benutzt er halt ein öffentliches Medium und führt kein privates Telefonat. Dies aber hat zur Folge, dass der Angegriffene nun seinerseits bösartig reagiert (und wer will ihm das verübeln).
Meiner Meinung nach kann man übrigens durchaus darüber nachdenken, ob der Schaden in einem Medium, in dem solche “Meinungen” durch massenhafte Vervielfältigung/Speicherung kaum wieder eingefangen werden können, nicht dementsprechend höher zu bewewerten ist. Im Internet könnte ein Fehltritt daher teurer werden als z. B. in einer Zeitung. Ich kann der Argumentation, er könne nichts für die Weiterverbreitung (aus Tschechien), daher nicht nur entlastende Momente abgewinnen. Eine andere Frage wäre vielleicht, welche Anstrengungen er über die Entfernung des Textes im eigenen Blog hinaus unternehmen muss nachdem er die Büchse der Pandora geöffnet hat. Wer behauptet, das Internet sei ein bequemes Medium? Das könnte auch ein teures Unterfangen werden. Aber das sind nur Gedankenspiele; ich möchte mich nicht wirklich mit so einem Käse beschäftigen…
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Es geht weiterhin nicht um die erste veröffentliche Meinung des Bloggers Baade ( wer Unrecht getan hat, soll dafür gerade stehen, keine Frage) , sondern um das Phänomen, dass geltende mögliche Rechtsmittel unter Umständen nicht mehr mit der Wirklichkeit (i e dem Internet) zusammenpassen.
Ob nun der Blogger an den falschen Anwalt geraten ist, ob es nicht Mittel und Wege gegeben hätte, den entstandenen angeblichen Schaden der Firma JAKO durch ein Gericht festlegen zu lassen, ob nicht die tatsächlich abgegebene Unterlassungserklärung nicht viel zu weit gefasst wurde, steht mMn immer noch an zweiter Stelle.
Und die Frage, ob der Sponsor deswegen sakrosant ist, weil er den BB unterstützt.
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tiuz, spitz formuliert:
wieso sollte deine meinung dazu für irgendwen interessant sein?
oder auch meiner meinung zu deiner meinung?das ist doch das schöne, jeder kann aber niemand muß. sowohl lesen als auch posten/bloggen.
den blogeintrag/die art und weise der “kritik” ansich fand ich allerdings auch reichlich daneben.
ich bin durchaus jmd der oft und gerne seinen unmut kund tut, allerdings sollte man dabei ein gewisses niveau zu grunde legen - ähnlich wie man dies ja auch in einem zivilisierten dialog tut.
in diesem punkt hat sich der blogger selbst disqualifiziert - das gilt meiner meinung(nicht, daß diese jmd kümmert ;D) aber für jeden der sich derart ausdrückt.weiterhin führt die art und weise seiner äußerung eher dazu, daß der leser diese als rohspatzentum abtut und kaum meinungsbildend wahrnimmt - was die reaktion des fiesen sporttextilienherstellers umso lächerlicher erscheinen läßt.
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tiuz, spitz formuliert:
wieso sollte deine meinung dazu für irgendwen interessant sein?
oder auch meiner meinung zu deiner meinung?Also, irgend etwas scheint Dich ja an dem Eintrag interessiert zu haben.
Der Punkt ist: Der Vorteil des Internets ist zugleich seine Tücke. Die anderen öffentlichen Medien nehmen eine (im besten Fall qualitative) Selektion vor. Leute wie er würden normalerweise wohl nicht weit in die Öffentlichkeit vordringen. Das verändert das Internet und viele halten das für einen Fortschritt.
Leider hat jede Freiheit eine Kehrseite: die (eigene) Verantwortung. Dieser Teil erfreut sich allgemeiner Unbeliebtheit. Vielleicht kommt Dir die Geschichte auch in anderem Zusammenhang bekannt vor: Die (Investment-) Bänker wehren sich mit Händen und Füßen gegen eine Neuordnung der bisher gültigen Regeln. Aber auf den Schäden, die die Ausübung ihrer Freiheiten mit sich gebracht haben, sollen andere sitzen bleiben. Ich höre immer, das könne nicht richtig sein.
Nun gucke ich mir das Internet an. Auch ein Hort der Freiheit. Und siehe da, die vielleicht selben, die sich eben noch über die dreisten Vorstellungen der Bänker empörten, sind ohne Probleme in der Lage, sich diese Haltung zu eigen zu machen: Die Freiheit alles zu sagen, was mir so in den Sinn kommt, lass ich mir nicht nehmen - wenn dabei was schief geht, ist das das Pech des anderen.
Mir kommen in dem Zusammenhang zwei Dinge in den Sinn: Bänker sind wie sehr viele andere, die allerdings meinen, mit ihnen eigentlich nicht viel gemein zu haben. Und Freiheitsrechte können überfordern. Daher muss man immer auch überlegen, wie man den Fehlgebrauch unterbinden kann und die Schäden begrenzt. Dabei sollte man nicht zu viel Aufmerksamkeit auf das Geschrei der Betroffenen verschwenden. Die sind im Zweifel nämlich diejenigen, denen das Verständnis von Solidarität abhanden gekommen ist. Meine Anteilnahme am Schicksal dieses Bloggers ist daher in diesem Fall überschaubar.
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Eine tolle Kolumne jetzt auch in der Netzzeitung
“Ein Turnbeutelausstatter macht sich unbeliebt”
Bringt die Sache auf eine einfacherer Ebene
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Schau, die einen wünschen sich vielleicht eine Vorselektion einer Glosse wie der von Trainer Baade. Nun ja - auch ohne Vorselektion wurde er fast nicht gelesen - und andererseits klappt die Vorselektion auch in zahlreichen kommerziellen Publikationen nicht. Gestern im Supermarkt stand eine gutbürgerliche Frau mittleren Alters vor mir, die gleich mehrere solcher Erzeugnisse gekauft hat. Des weiteren. Andere finden die Aussagen von Trainer Baade auch aktzeptabel und halten sie für keine Schmähkritik. Einzig und alleine das Sch-Wort ist diskussionswürdig. Aber ich persönlich halte einen Kraftausdruck für weniger verletzend und herabwürdigend als zum Beispiel einen (unangreifbaren) Ausdruck wie “jemand wie dieser XXX”. Damit komme ich zurück zum Anfang meines kleinen Exkurses: Manche wünschen sich vielleicht die Vorselektion einer Glosse wie der von Trainer Baade. Andere wünschen sich vielleicht eine Vorselektion für Diskussionsbeiträge von gewissen Personen wie Tiuz.
Des weiteren wurde das Thema verfehlt. Es geht weder um die Freiheit der Banker noch um die Freiheit der Blogger. Einersetzt steht die Kritik an der scheinbar grenzenlosen Freiheit der abmahnenden Rechtsanwälte in der Frage des Streitwertes im Mittelpunkt. Desweiteren gibt es den doch arg kreativen Versuch einen Präzedenzfall zu schaffen und einen Urheber dafür strafbar zu machen, daß sein Werk unerlaubt durch einen Dritten kopiert wurde und er deswegen seiner vertraglichen Plicht auf Unterlassung nicht nachkommen konnte. Und gerade dieser Versuch ist es, vor dem jeder Blogger zu recht Angst hat. Seinen Text kann er beeinflussen und Risiken minimieren. Wenn er dabei einen handwerklichen Fehler macht und angreifbar ist, ist es sein Ding. Kritisch wird es, wenn er keinen Fehler gemacht hat - sich einen Rechtstreit wegen eines überhöhten Streitwertes nicht leisten kann. In die Sphären der Werbung für die Piratenpartei kommt es, wenn solch kreativen Präztedenzfälle geschaffen werden sollen.
Aber das Internet ist ja zum Glück kein rechtsfreier Raum - und ganz selten - so wie es sich in diesem Fall andeutet - ist es auch kein gerechtigkeitsfreier Raum.
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nein nein tiuz, eher ein anreiz meinen eigenen “mist” loszuwerden
du hast ja vollkommen recht aber sich mit dem zeug herumzuschlagen, das viele leute die sich selbst nicht den passenden filter aufsetzen bzw mit ihrer freiheit im netz nicht ensprechend umgehen können, herumzuschlagen, ist mir tausendmal lieber als weiterhin von klassischen medien abhängig zu sein in gesellschaften, in denen der einzelne nur schwer seine ideen(ob gut oder weniger gut) einer breiteren öffentlichkeit näher bringen kann(meinungsmonopol der “klassischen” medien).
du darft mir glauben, in all den jahren im internet habe ich mich als admin/oragnisator usw. viel zu oft mit den weniger schönen seiten dieser freien meinungskultur auseinandersetzen dürfen.
ich hoffe und glaube allerdings, daß wir mit der zeit eher zu einer gewissen selbstregelung/reinigung kommen.
keiner will auf dauer schrott konsumieren - sprich schlechte qualität in foren/blogs usw wird irgendwann so uninteressant, daß die userzahl sinkt und damit entweder ein umdenken stattfindet (folglich mehr qualität einzug erhält) oder eben der untergang des jeweiligen blogs/forums stattfindet.EDiTH:
schesche thema verfehlt, wieso?
man darf anhand diese theams durchaus auch mal um eigenverantwortung von meinungskontributoren u.ä. diskutieren, das gehört definitiv auch mit zu diesem fall - wenn auch eher am rande.
sicher gibt es stärkere diskussionsfäden bei dieser geschichte aber wie schon gesagt, wer nicht lesen will kann gerne 2 posts weiter untern weiterlesen. man darf durchaus auch sein recht auf nicht-konsum wahrnehmen -
Als Justiz-Laie stellen sich mir bei dem vorliegenden Fall 2 Fragen,…
Wenn ich den Ablauf richtig verstanden habe, dann erhält der Blogger hier eine kostenpflichtige Abmahmung. Diese Abmahnung unterliegt keiner gerichtlichen Instanz/Anordnung sondern wurde lediglich von dem Ausrüster in Auftrag gegeben. Um diese Abmahnung anzufechten müsste nun der Blogger rechtliche Schritte einleiten, deren Kosten wesentlich höher sind als der geforderte Betrag. Da er sich das nicht leisten kann zahlt er lieber freiwillig die Abmahnungebühr.
Persönlich stand ich einmal als Geschädigter in einem Verkehrsdelikt vor Gericht. Der Täter konnte gefunden werden und ich bekam zu 100 Prozent Recht. Vor dem Zivilgericht konnte bzw. sollte ich auf Rat des Richters trotzdem nicht meinen Schaden einklagen, da der Täter - nach Prüfung seines Vermögens - über keine finanziellen Mittel verfügte und ich damit automatisch und völlig unabhänging vom Ausgang eines Verfahrens alle Gerichtskosten hätte selbst tragen müssen.Frage 1: Was würde denn passieren, wenn sich der Blogger weigert das Geld zu zahlen und auch keine Gegenschritte einleitet? Dann müsste doch - in diesem Fall - der Ausrüster ebenfalls selbst vor Gericht ziehen und bliebe - unabhängig vom Ausgang - auf dem Großteil seiner Kosten sitzen (sofern der Blogger wirklich kein Geld hat)?! Gerade bei der 2 Phase des Vorgangs, als gegen den Artikel in der Suchmaschine geklagt wurde, würde das keinen Sinn machen. Hier sieht es ja so aus, als ob der Ausrüster ohnehin nur geringe Siegchancen hatte. Er würde also in keinem Fall Geld bekommen, liefe aber mit hoher Wahrscheinlichkeit Gefahr auch noch den eigentlichen Prozess zu verlieren.
Frage 2: Welche grundsätzlichen Legitimierung unterliegt eine solche Abmahnung überhaupt? Was muss passiert sein, damit ich eine Abmahnung schreiben darf?
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Der Geschädigte stellt in seinem Schreiben einen Schaden fest, dieser kann durch den Abgemahnten eingesehen werden, damit ist die Höhe akzeptiert.
Man kann als Abgemahnter aber auch bei Gericht den Schaden feststellen lassen, das ist in diesem Falle aber nicht geschehen. Man muss dazu nämlich selbst aktiv werden.Tut man nichts, dann wird bei Gericht durch den Abmahnenden eine Verfügung erlassen, das Gericht kontrolliert aber nicht den Grund / Wahrhaftigkeit des Schadens oder die Höhe der geforderten Summe mehr, sondern nur noch den rechtmäßigen Werdegang des ganzen.
Man muss also etwas tun, wenn man Betroffener einer Abmahnung ist, das muss schnell und wohl überlegt sein, ein Wald- und Wiesenanwalt, der nur Rechts-vor-Links-Unfälle vertritt, ist fehl am Platze.
Bei Herrn Niggemeier und Herrn Weinreich kann man aber nachlesen, dass auch ein gerichtliches Verfahren gerne mit einem Vergleich zu Ende geht, bei dem jeder auf seinen Kosten sitzen bleibt.
Ein Urteil macht dem Richter nur Arbeit, welche durch nachgeordnete Instanzen überprüft und kritisiert werden kann. Ein Vergleich handeln die Parteien unter sich aus, und der Richter unterschreibt nur folgenlos und unanfechtbar. -
Zu Frage 2: Du mußt Anwalt sein. Und Du mußt in der Lage sein zu beschreiben, was unterlassen werden soll.
Zu Frage 1: Wenn der Blogger nicht zahlt dann wird versucht die Schuld einzutreiben. Das geht im schlimmsten Fall bis zur eidesstattlichen Versicherung (Offenbarungseid) und Privatinsolvenz. Aber das ist nicht der Ausweg für ihn, wenn er nicht zahlen will - es ist vielmehr die Keule mit der gedroht wird. Wenn dieser Weg von einen Anwaltsbüro beschritten wird, dann sind dessen Kosten sehr gering - der Anwalt muß sich ja schließlich nicht selbst bezahlen, für ihn zählt nur sein tatsächlicher Aufwand. Daraus folgt, daß eben nicht alle gleich sind: Was für Dich als Privatmann ein erhebliches Prozessrisiko ist, das kann für ein Inkassobüro mit Anwalt als Partner ein ganz normaler Geschäftsvorfall sein, der sich schon bei geringen Erfolgschancen lohnt.
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Welche grundsätzlichen Legitimierung unterliegt eine solche Abmahnung überhaupt? Was muss passiert sein, damit ich eine Abmahnung schreiben darf?
Das würde mich auch interessieren. Wer regelt, wann der Schaden entstanden ist und wann nicht? Was darf geschrieben werden und was nicht? Alles sehr undurchsichtig für Laien…
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nein nein tiuz, eher ein anreiz meinen eigenen “mist” loszuwerden
So geht es mir auch.
Manche wünschen sich vielleicht die Vorselektion einer Glosse wie der von Trainer Baade. Andere wünschen sich vielleicht eine Vorselektion für Diskussionsbeiträge von gewissen Personen wie Tiuz.
Das wäre ja wenigstens erfrischend ehrlich. Ich vermute allerdings, dass Du meinen Beitrag hier missverstanden hast. Ich plädiere nicht für eine V o r selektion. Nichts läge mir ferner. Ich habe lediglich versucht, die insoweit neue Problemlage im Internet zu beschreiben, worin ich die neue Qualität sehe und anklingen lassen, dass die Sorglosigkeit hinsichtlich der Nutzung dieses Mediums unbegründet ist.
Des weiteren wurde das Thema verfehlt.
Ja, das wäre möglich. Nach dem Thema hatte ich höflicherweise zuvor gefragt. Ich habe mich bemüht, den Zusammenhang zu unserem Blogger herzustellen und das Thema etwas abstrakter zu behandeln - der Tatbestand ist ja nun einmal weiterhin unvollständig, so dass sich eine Diskussion im Einzelfall nicht gerade anbietet.
Desweiteren gibt es den doch arg kreativen Versuch einen Präzedenzfall zu schaffen und einen Urheber dafür strafbar zu machen, daß sein Werk unerlaubt durch einen Dritten kopiert wurde und er deswegen seiner vertraglichen Plicht auf Unterlassung nicht nachkommen konnte.
Ob er unerlaubt kopiert wurde, kann man wohl bezweifeln. Einen Anhaltspunkt dafür sehe ich bisher nicht. Dass dies aus Sicht des Bloggers im nachhinein (!) unerwünscht ist, davon bin ich auch überzeugt. Macht das die Kopie deshalb aber (später) unerlaubt? Wenn er das Internet einigermaßen kennt, musste er damit wohl rechnen; es geht ihm sogar um Verbreitung seiner Ansichten.
Ich glaube, dass sich zumindest im Bereich des Schadensersatzes hier andere Probleme stellen, denen ich aber wirklich nicht nachgehen möchte. Mit der Auslotung der Möglichkeiten und Grenzen dürfen sich dann die Kanzleien rumschlagen, deren Aufzählung von Dependancen auf zwei DIN-A4-Seiten nicht genug Platz finden.
Zur Beseitigung des Abmahn-Unwesens gibt es bereits genug wirkungsvolle Vorschläge. Da sehe ich ehrlich gesagt keinen Diskussionsbedarf mehr. Deswegen habe ich mich mit dieser (zweifelhaften) Pflichtverletzung auch gar nicht erst befasst.
Kritisch wird es, wenn er keinen Fehler gemacht hat - sich einen Rechtstreit wegen eines überhöhten Streitwertes nicht leisten kann.
Ob er keinen Fehler gemacht hat, findet zumindest eine Seite zweifelhaft und sie darf versuchen, ihre Rechtsauffassung ggf. durchzusetzen. Das ist prinzipiell nicht anstössig. Auch im Übrigen kann jeder mit überzogenen Forderungen durch andere konfrontiert werden. Das ist keine Besonderheit der Blogger. Wer sich so in die Öffentlichkeit rückt, hat manchmal auch das Pech wahrgenommen zu werden. Insofern mag das Risiko, dass er in Rechtsstreitigkeiten verwickelt wird, steigen.
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@schnorri und schesche… erstmal danke für die Antworten.
@schnorri: Das hieße also in der Praxis, das eine Abmahnung die gemeingültige Beweispflicht/-last umdreht. Schließlich muss hier ja der Abgemahnte - angeklagt nur von einer Privatperson/-firma!! - vor Gericht gehen und beweisen, dass die Anschuldigungen nicht korrekt sind. Hört sich merkwürdig an… aber ok, wenns so ist.
@schesche: Die Anwaltskosten sind eine Sache, die Kosten des Gerichts eine andere. Für mich bleibt die Frage, ob es für eine Firma wie Jako Sinn macht, einen Betrag X einzufordern (und vielleicht auch zugesprochen zu bekommen) aber trotzdem alle Kosten tragen zu müssen. Wenn der Blogger nix hat, muss Jako alles zahlen.
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Die Freiheit alles zu sagen, was mir so in den Sinn kommt, lass ich mir nicht nehmen - wenn dabei was schief geht, ist das das Pech des anderen.
@tiuz: Schöne Ausführungen, es gibt nur ein Problem: Es ist nichts schief gegangen. Solche Meinungsäußerungen gab es schon immer und sie sind auch vor dem Internetzeitalter wirkungslos verpufft. Die qualitative Selektion findet statt, wenn auch über die Beliebheit bei den Nutzern des Mediums und nicht an den langen dunklen Tischen der klassischen Journalien.
Und dieses Argument vom angeblich rechtsfreien Raum Internet ist der größte Humbug überhaupt. Hätte jener Blogger handfest gegen Recht verstoßen (Volksverhetzung oder sowas), wären eben jene Mechanismen in Gang getreten, die wir jetzt vorfinden: Nur zu Recht! In Wahrheit hat er einfach bloß polemisch über einen Sportartikelhersteler abgerotzt und fiel damit auf die Schnauze, weil irgendein profilierungssüchtiges Anwaltsbüro mal wieder unter Beweis stellen musste, dass der klassische Jurist vor Beginn seines Studiums sein inneres Moralgeflecht aufgibt, um es im Laufe seines Studiums mit willkührlichen Gesetztexten aufzufüllen.
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…weil irgendein profilierungssüchtiges Anwaltsbüro mal wieder unter Beweis stellen musste, dass der klassische Jurist vor Beginn seines Studiums sein inneres Moralgeflecht aufgibt, um es im Laufe seines Studiums mit willkührlichen Gesetztexten aufzufüllen.
Weißt Du, es gibt ein untrügliches Zeichen für Intoleranz: Das besteht nicht darin anderen zu widersprechen (mit oder ohne Argumenten) oder weltanschaulich festgelegt zu sein. Es besteht darin, Menschen, die zu einem anderen Ergebnis als man selber kommen, niederträchtige Motive zu unterstellen (denn dies ist dann das einzige zur Verfügung stehende Erklärungsmodell). Die Moral und Ethik der anderen sind im Vergleich zur eigenen von geringerer Qualität, minderwertig, schädigend.
Preisfrage: Wohin führt dieser Weg?
Die qualitative Selektion findet statt, wenn auch über die Beliebheit bei den Nutzern des Mediums und nicht an den langen dunklen Tischen der klassischen Journalien.
Wäre das richtig, müsste RTL ein Qualitätssender sein.
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Die wesentlichen Auszüge:
„Wir haben überreagiert“
„Wir haben ganz offensichtlich überreagiert“, erklärt Rudi Sprügel,Vorstandsvorsitzender der JAKO AG, und schafft damit alle Voraussetzungen,um die vor allem im Internet geführte Auseinandersetzung um sein Unternehmen schnell zu beenden.
Der Sportartikelhersteller […], hatte sich mit dem Blogger Frank Baade auseinandergesetzt. Der Fußballtrainer aus Nordrhein-Westfalen hatte das zum 20jährigen Firmenjubiläum kreierte neue JAKO-Logo mit Worten aus der Fäkalsprache kritisiert. […]
Als nach einigen Wochen Baades überzogene Kritik noch immer im Internet abrufbar war, erhielt Baade erneut Post von den JAKO-Anwälten. Sie waren davon ausgegangen, dass sich der Hobby-Fußballtrainer nicht an die Absprache halten wollte und teilten ihm daher mit, dass bei einer schuldhaften Wiederholung der beanstandeten Aussagen eine erhöhte Vertragsstrafe anfalle.Erst hinterher stellte sich heraus, dass der tschechische Nachrichtenaggregator„Newstin“ den inzwischen von Baade gelöschten Text kopiert hatte und weiterhin verbreitete. Ohne die endgültige Klärung des Sachverhalts unter den Rechtsanwälten abzuwarten, alarmierte Baade daraufhin die Bloggerszene. Von den Bloggerseiten fand die Geschichte den Weg in die großen Tageszeitungen.
„Wir haben uns rein rechtlich überhaupt nichts vorzuwerfen“, betont Rudi Sprügel, „aber rückblickend betrachtet, wäre es viel besser gewesen, wir hätten mit Herrn Baade persönlich Kontakt aufgenommen und die Sache mit ihm direkt geklärt.“ Sprügel bedauert, dass sich die „Auseinandersetzung unnötigerweise so aufgeschaukelt hat“. Es sei unglücklich gewesen, nicht sofort auf die Anfragen von Bloggern und Journalisten zu reagieren: „Wir haben ja schließlich nichts zu verbergen.“ Die Verzögerung einer Antwort hänge unter anderem auch mit der Urlaubszeit und der Abwesenheit wichtiger Entscheidungsträger zusammen. Sprügel kündigt an, er werde den Logo-Kritiker in die Firmenzentrale nach Mulfingen-Hollenbach einladen. Dabei werde man sehr gerne mit ihm über das neue Logo diskutieren und Baade könne sich ein eigenes Bild vom JAKO-Spirit und der Qualität der Produkte machen. Rudi Sprügel, […] will sich dafür einsetzen, dass Baade aus dieser Auseinandersetzung „keine finanziellen Nachteile erwachsen.“ Sprügel wörtlich: „Ich bin mir sicher, dass beide Seiten aus dieser unerfreulichen Geschichte gelernt haben.“
[ANM: Alle Hervorhebungen von mir]
Nun ja… Fehler erkannt, die Einsicht fehlt zwar noch ein wenig… bissl dünnhäutig. Aber wenn’s so aus der Welt kommt, dann ist’s ja gut.
Allesaussersport twittert grad fragend: “Wird es morgen Kontaktaufnahme von JAKO mit Trainer Baade geben?”
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Absolut lächerliche Presseerklärung. Null Einsicht und Standard-Phrasen. Dient letztlich nur der Image-Rettung.
Ups - wahrscheinlich kriege ich dafür jetzt auch einen Prozess an den Hals…
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Also KonkreterKeks, wie würdest du konkret eine solche Mitteilung verfassen???
Kürzer…. und ich hab da oben schon ne Menge Geschichtserzählung und Marketinggeschwurbel gestrichen. Nach zweieinhalb Tagen in aufgeheizter Stimmung noch zu versuchen mit großartiger Aufarbeitung der Ereignisse zu kontern, erscheint mir wenig erfolgversprechend. Das kann man gegenüber der Presse im Hintergrund machen…
[EDIT: Ein möglicher Vorschlag, DAS FOLGENDE IST KEIN JAKO-Text]
Auf der Webseite müsste es einfach nur knapp und so sein dass es auch der 08/15-Surfer liest, kapiert und möglichst stark verbreitet. Also irgendwie sowas wie das Folgende, plus/minus schönere Sprache: “Haben überreagiert. Wir haben uns über den TExt vom Baade geärgert und sind froh, dass er ihn damals runtergenommen hat. Aber was wir danach gemacht haben, das war nen Fehler - wir hatten das Netz nicht verstanden. Das wurde uns nun eindrucksvoll vorgeführt und wir haben gelernt. Wir reden nun mit Trainer Baade, hätten wir das gleich getan, hätten wir uns die Aufregung der letzten Tage gespart. Wir können schon jetzt sagen: Der Trainer wird keinen finanziellen Schaden haben. Wir stehen zu unserem Anspruch als fairer Partner kleinerer und größerer Clubs und arbeiten für einen weitere gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit.” -
Wenn sie kürzer ist, kommt doch noch mehr das man keine Einsicht zeigt, sondern nur um das Image zu retten sowas rausgibt. Ich finds gut, dass sie erklären warum und wieso sie welchen Schritt unternommen haben und was sie in Zukunft besser machen wollen…
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Also ich habe mir die gesamte PM von Jako “gegönnt” für mich liest sich das eher wie ein Artikel über die ganze Geschichte von jemanden der Jako “nahesteht” aber nicht wie eine PM eines Unternehmens. Aber irgendwo hab ich gestern auch gelesen, dass Jako keinen Pressesprecher hat. Von daher passt es auch irgendwie.
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Aber irgendwo hab ich gestern auch gelesen, dass Jako keinen Pressesprecher hat.
Das erklärt auch das von Gruebler erwähnte “Marketinggeschwurbel”. Denn eigentlich würde sich ein guter/richtiger Pressesprecher dafür hüten, Marketing zu betreiben.
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Aber irgendwo hab ich gestern auch gelesen, dass Jako keinen Pressesprecher hat.
Das erklärt auch das von Gruebler erwähnte “Marketinggeschwurbel”. Denn eigentlich würde sich ein guter/richtiger Pressesprecher dafür hüten, Marketing zu betreiben.
Aha, irgendwie hab ich gelernt, dass Öffentlichkeitsarbeit/PR zum Marketing gehört. Genauer zur Kommunikationspolitik.