BBL entzieht MBC die Lizenz
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On 2004-04-01 09:49, Azteke wrote:
@Bateman
ich habe geschrieben…Ich möchte nicht wissen, welche Vereine ebenfalls so pokern oder gepokert haben, nur um Ihre Spieler zu behalten oder gar noch neue verpflichtet haben…und nicht behauptet, das es bei anderen Vereinen genauso IST. Also lies in Ruhe und dann durchdenke das erst, bevor du schreibst.Wenn ich dann noch lesen muss, das es für mich legitim ist, eine wissentliche Insolvenz in Kauf zu nehemn, dann hast du offenbar gar nix verstanden in meinem Artikel.
Ausserdem war das kein Argument, sondern eine Vermutung…
Es gab keine wissentliche Insolvenz, so ein schwachsinn.
Allein schon die Tatsache, einen Kredit zum Beispiel aufzunehmen, um ein Geschäft zu tätigen, welches was abwerfen könnte, wäre deiner Meinung nach ja schon wissentliche Insolvenz.Es gibt wenige die etwas vernünftiges zu sagen haben…
Und du scheinst wohl auch dazuzugehören….
Du bezeichnest alle anderen hier als “nichwissende”, woher beziehst du denn deine Informationen? Bist du etwa der Insolvenzverwalter?
Woher willst du dann wissen, daß das Ganze “NIE” passiert wäre?Du versuchst hier mit allen Mittel den Tatbestand der Insolvenz zu verharmlosen, oder etwa nicht?
Wieso? Ist eine Insolvenz für dich was “ganz normales”, was zum normalen Geschäftsbetrieb dazugehört?Bate
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Bei all der Argumentation hin und her sehe ich derzeit den schwarzen Peter bei der BBL, denn durch den voreiligen Verzicht auf die Kündigung (immerhin durch den Geschäftsführer) hat der MBC möglicherweise die Basis dafür bekommen bei bestehendem SPielbetrieb die Insolvenz abzuwickeln. Ich denke es läuft darauf hinaus, dass in der nächsten Saison 17 Teams in der BBL vertreten sind.
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@Grudge: Nein! In diesem Fall gibt es für mich keine Grautöne. Entweder die Insolvenz ist ohne Verschulden des MBC Managements entstanden oder eben nicht. Es gibt schuldig oder nicht schuldig. Und nichts dazwischen a la “ja wir haben Fehler gemacht, aber den Eurocup gewonnen” oder “was wird aus den armen Spielern…”. Irgendjemand wird dabei auf der Strecke bleiben. So ist das eben.
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@FrankenBB
17 Teilnehmer? Das wird definitiv nicht passieren. Vor dieser Peinlichkeit schreckt selbst die BBL zurück. Aber wer weiß, was die ganzen Juristen so ausklamüsern…
Wenn Du mal nichts zu tun hast, einfach einen neuen Thread öffnen
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@Josch: Mach Dir mal keine Gedanken! Meine Welt ist sicherlich nicht binär. Nur geht es hier eben höchstwahrscheinlich um eine juristische Auseinandersetzung. Und da muss man zu einem letztendlichen Urteil kommen. Da gibt es zunächst eben nur Schwarz oder Weiss!! Und Du wärst doch sicherlich sehr glücklich, wenn letzteres der Fall wäre, oder?
Aber in einem Punkt gebe ich Dir Recht. In der BBL ist auch eine Wischi-Waschi-Regenbogen-Keiner-Versteht-Was-Überhaupt-Los-Ist-Entscheidung möglich.
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Also um es erst mal klar zu stellen ich finde unsere Insolvenz auch zum kotzen. Und es wäre das Recht der BBL gewesen uns danach sofort auszuschließen. Aber das tat Sie nicht. Also ich denke ganze einfach das sich Otto, wie so oft wieder selber verspekuliert hat. Man war in Köln sicherlich der Annahme das dem MBC die Spieler weglaufen und das der Rest der Spieler dann nur noch Grütze spielt und man so sportlich sowieso absteigt. Und damit wäre man ja auch fein raus gewesen. Und mit einen Erfolg im FIBA cup hat sowieso keiner gerechnet. Das sich aber aus Wendell kein Spieler verabschiedet hat und die Mannschaft recht ordentlich auftritt, mußte man reagieren und wie! Man entzieht dem MBC die Lizenz, man ist aber so blöd und schreibt es schon Freitag Nacht ins Internet, man gibt dem MBC nicht offiziell Bescheid und man datiert das Schreiben auf den 28.03. (Bericht MZ). Noch unprofessioneller geht es nicht. Man gibt bekannt das die BBL Manager dies entschieden haben, diese wollen aber auch nicht die Dummen sein und schieben den schwarzen Peter zurück zur BBLGmbH. HAHA. Präsident Krams hat von nix gewußt und geht schon Montag davon aus das der MBC spielt. Dienstag dann Gespräche deren widersprüchliche Aussagen das ganze noch lächerlicher erscheinen lassen. Lachnummer ohne Ende.
Und ich bin wirklich froh das man in den verschiedenen Foren, über all Profis und Insider findet die Ihre Information oder besser Mutmaßungen aus erster Hand haben. Sicherlich telefoniert der ein oder andere täglich mit dem MBC Insolvenzverwalter und bezieht daher die sicheren und RICHTIGEN Informationen .Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass die anderen BBL Manager die genaue Lage kennen, zumal ja letzte Woche keine neuen Fakten bekannt gegeben wurden und kein MBC Vertreter gehört wurde. Und der Begriff Meinungsbild ist wohl das beste am ganzen. Stimmen wir jetzt immer per Meinungsbild ab. Ähm die Fakten sind zwar nicht so schlimm bzw. kennen wir Sie nicht so genau, aber was in der BILD Zeitung steht ist ja echt schlimm und ich kann die eh nicht leiden und dann haben die noch Dettmann als Coach der ist eh blöd, also drehen wir denen mal eine rein., vielleicht kann man dann den ein oder anderen Spieler günstig erwerben. Die BBL Manager denken doch vordergründig auch nur an sich und nicht an die Liga. Alles nur Business! Und alles nur Beschiss!wenigstens hat Giessen verloren!
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Nur mal so der MBC hat im nächsten Jahr die Berechtigung in der FIBA Euroleague zuspielen, weil sie den Cup geholt haben. (kein Aprilscherz)
Das wäre doch mal was, mal sehen wie sich ein Zweit- oder Regionalligist in diesem Cup schlagen würde. Allerdings denke ich mal würden sie wohl darauf verzichten (frage der Kosten). Eigentlich schade endlich würde mal ein deutscher Klub sich in irgendeinen internationalen Wettbewerb nach oben arbeiten und nun das.
Aber vielleicht bereitet dies den ein oder anderen in Gießen oder Lubu ein wenig Angst. (immerhin ist die BBl unberechenbar und man hätte ein Argument mehr :-))
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Mahlzeit…
Es is mitunter müssig das Thema MBC noch von der sportlichen Seite zu betrachten.
Die oft zitierte Erklärung, dass der MBC die Saison zu Ende spielen darf, wirft eine Menge rechtliche Probleme auf.
Falls diese Erklärung von Seiten der BBL, oder des Erklärenden, falls er seine Kompetenzen überschritten hat, nicht eingehalten wird, macht es einen von beiden für alle Folgeschäden haftbar.
Es gab ja jetzt den offenen Brief vom MBC Kapitän, dass sich die meisten Spieler nur bereit erklärt haben die Saison zu Ende zu spielen Aufgrund der Erklärung zur Spielberechtigung des MBC. Hiermit sollte die BBL dann zumindest für diese Dinge haften müssen.
Ausgeschlafenerweise haben auch schon einige Spieler zu erkennen gegeben, dass sie lukrative Angebote aufgrund dieser Erklärung abgelehnt haben. -> weitere Haftung.
Nun bleibt auch offen, ob die BBL, falls der MBC den sportlichen Abstieg vermeidet, einfach keine Linzenz für die nächste Saison vergeben kann.
Rein rechtlich gesehen, geht es in die Richtung, dass ich jemanden nicht kündigen kann, den ich aus diesem Grunde schon abgemahnt habe. Falls also saubere Unterlagen für 2004/2005 eingereicht werden, könnte eine Lizensierung unvermeidlich sein!
Hier kam schon die Geschichte mit 17 Mannschaften auf. Gar nicht so weit hergeholt, da der sportliche Absteiger sich durchaus auf den offiziellen Ausschluss des MBC beziehen könnte
Weiterhin würde mich ein Gericht überraschen, dass keine Ungleichbehandlung im Bezug auf Brand Hagen sehen würde. Hier wurde erst die Lizenz entzogen als nicht mehr gespielt werden konnte. Warum sollten für den MBC andere Regeln gelten? Kann die BBL entsprechende Grundsätze einfach innerhalb einer Saison ändern?
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Ich denke mal das dieser Eurocupgewinn noch das Fünkchen Hoffnung für den MBC bedeuten kann. Vorausgesetzt sie schaffen genügend Sponsorengelder rann und bauen einen klaren Saisonetat auf.Immerhin ist der MBC der einzige deutsche Verein mit einen europaischen Titel. Ohne Grund kam dieses Umdenken der BBL -Führung sicherlich nicht.Freitag Lizenzentzug,Sonntag gewinnt der MBC den Eurocup und am Dienstag erhält der MBC die Spielgenehmigung bis zum 30.4. zurück.Genügend Zeit um den sportlichen Klassenerhalt zu schaffen und finanzielle Klarheit zu schaffen. Keiner in der BBL hat je gedacht das der MBC nach dem ganzen hin und her noch den europäischen Titel holen kann.Da der Eurocup bedeuten würde das der MBC nächste Saison in der FIBA Euroleague spielen darf dürfte für die Sponsorensuche sehr hilfreich sein. Darauf bauen sicherlich die Hoffnung. Sponsoren wollen Erfolge sehen und ihr Produkt best möglich präsentieren können. Ich denke mal die Chancen auf einen verbleib in der BBL stehen nicht so schlecht für den MBC wie es noch am Freitag aussah.
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Wenn ich mir so Honko’s Text lese und die Schlußfolgerung überdenkt klingt das als Laie doch alles recht logisch. Ich würde nichts von dem ausschließen wollenheul
Besonders der letzte Punkte ist interessant. Bei 3 Insolvenzen hat man die Lizenz nicht gekündigt, warum jetzt beim MBC?? Ich denke zwar das dies rechtlich nicht entscheiden sein wird, aber irgendwie schon etwas merkwürdig. Zu mindest bei Hagen war die Lage ja wohl fast gleich.
“2004 Tel Aviv, 2005 Moskau, 2006 Bagdad?”
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Bei 3 Insolvenzen hat man die Lizenz nicht gekündigt, warum jetzt beim MBC?? Ich denke zwar das dies rechtlich nicht entscheiden sein wird, aber irgendwie schon etwas merkwürdig. Zu mindest bei Hagen war die Lage ja wohl fast gleich.
So zu vergleichen ist der MBC mit Hagen nicht. Hagen hatte ja das bekannte Problem mit der Halle. Sparkassenarena hin und her. Zu den Spielen mußte man nach Dortmund wo eine Menge Kosten angefallen sind. Hallenmiete etc… Durch das ganze Hallenproblem sind die Sponsoren vorsichtig gewesen was zur letztendlichen Pleite von Hagen führte.
Der Fall MBC war ein ganz anderer. Man stellte einen Etat auf der nicht 100%ig gedeckt war. Man verpflichtete Spieler die zum Teil der Elite der BBL angehört. Jeder fragte sich wie der MBC das finanzieren kann. Es war die Ree von einen Etat von 1,7 Mio €. Zum Jahresende zogen 2 Sponsoren nicht ihre Option auf Vertragsverlängerung womit eine Lücke von 400.000€ entstand. geld war eingeplant obwohl man es noch nicht mal hatte und nicht wußte ob man es je bekommt.Der ganze Etat war auf Hoffnung aufgebaut.
Der Lizenzentzug am Freitag war die Rechnung dafür. Diese Insolvenz war im Prinzip mutwillig zustande gekommen und dafür kann nur der Verein selbst was dafür. Bei Hagen hatte viel die Politik was mit zu tun. Immerhin hat sich die Stadt Hagen lange gegen einen Halle gesträubt.Zum Schluß war es zu spät. -
MBC presentiert neuen Sponsor:
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Hmmm,
@PittyHagen konnte grad mal so 1-2 Gehälter zahlen. Dann war der Arsch ab und das Konto um 400.000 (oder so) überzogen.
Wer ein bisschen rechnen kann, sollte sehen, dass Hagen mit völlig leeren Taschen in die Saison gegangen sein müsste.
Wenn die Ausgangslage beim MBC als spekulativ angesehen wird, denn eine gute Platzierung wäre mit dem Team ja durchaus zu erwarten gewesen, was war denn dann bei uns?
Hat man in Dortmund mit 5500 Zuschauern kalkuliert? …und jeder trinkt 20 Bier?
Wenn ich nach 2 Monaten schon bei -400.000 stehe, wie BITTE soll ich dann über die Saison kommen? Auch wenn die Hallenmiete in Dortmund zu hoch war, 15 * 20.000 Euro sind auch nur 300.000, also sogesehen Peanuts. Die Pleite sollte man keineswegs so begründen.
Mein Fazit als Hagener ist:
Wenn der MBC spekuliert hat, dann hat Hagen geträumt! -
On 2004-04-01 13:53, Splash wrote:
stimmt schon, der Unterschied ist, das Hagen den Spielbetrieb nicht aufrecht erhalten wollte.KONNTE
…da der Insolvenzverwalter trotz übernahme der Gehälter durchs AAmt keine Chance gesehen hat die Verschuldung nicht weiter zu erhöhen. Und dies wäre illegal gewesen und hätte vielleicht sogar den Insolvenzverwalter haftbar/belangbar gemacht. -
On 2004-04-01 13:53, Splash wrote:
stimmt schon, der Unterschied ist, das Hagen den Spielbetrieb nicht aufrecht erhalten wollte. WF schon.Oder noch besser, Hagen KONNTE den Spielbetreib nicht aufrecht erhalten!
Ich frage mich allerdings schon seit beginn der Debatte, warum haben bei den Hagen Insovenz so viele für Hagen gespendet (auch einige hier) und alles versucht um den Spielbertieb aufrecht zu erhalten, wenn die Meinung hier Insovlenz gleich Abstieg ist??grübel
Man könnte doch wirklich denken das ich nicht ein großes Problem hätte, wenn der MBC nächstes Jahr auch in der BBL spielt!
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Wie auch immer, Fakt ist, dass Hagen den Spielbetrieb eingestellt hat und nun ohne Lizenz dasteht.
Zwischen den vorangegangenen Insolvenzen gibt es auch Unterschiede, wenn wie z.b. bei Braunschweig der Fall, dass der Hauptsponsor selbst den “Bach runtergeht”, kann man dem Verein keine Schuld dafuer zuweisen.
Beim MBC wird zwar gemutmasst, aber die Indizien sprechen einfach dafür, dass mit nicht vertraglich zugesicherten Sponsorengeldern geplant wurde. Und mit diesem Etat wurde eine sicher nicht billige Startruppe samt Trainertross angeheuert. Und die Mannschaft wurde noch bei ausbleibendem sportlichen Erfolg, trotz schleppender Gehaltszahlungen, verstärkt.
Wenn in schon in einem früheren Stadium die Probleme publik gemacht worden wären, anstatt nochmal auf Einkaufstour zu gehen, denke ich, dass der Tenor auf dieser Seite eindeutig positiver fuer den MBC ausfallen wuerden.
Man kann nun auch auf der BBL rumhacken, wegen des Lizenzierungsausschusses, und dem widersinnigen Verhalten der BBL zu der Insolvenz. Allerdings ist der Stein des Anstosses nunmal beim MBC gefallen.
Und dass sich hier einige über diese Insolvenz und den ungewissen Ausgang aufregen, sollte nunmal allen einleuchten. Wie wäre es wenn jeder Verein über die Verhältnisse lebt, um sportlich erfolgreich zu sein?
Ich denke, es gibt einige Vereine, die noch hart um ihre Ziele kämpfen, die noch vor Ablauf der Transferfrist gerne noch Verstärkungen geholt hätten, sich diese aber nicht leisten konnten.Jedenfalls ist der Schaden für die Liga gross, und falls sich die Indizien erhärten sollten, muss der MBC dafür abgestraft werden.
Falls sich die Tatsachen anderweitig darstellen sollten, würde ich natürlich meinen Standpunkt überdenken. -
Zwischen den vorangegangenen Insolvenzen gibt es auch Unterschiede, wenn wie z.b. bei Braunschweig der Fall, dass der Hauptsponsor selbst den “Bach runtergeht”, kann man dem Verein keine Schuld dafuer zuweisen.
Hhhhmmmh, also so ganz kann man megaflop Braunschweig und herzogtel Trier wohl nicht freisprechen. Vorsatz ist in diesen Fällen zwar weitgehend ausgeschlossen, grobe Fahrlässigkeit ist aber dort auch mit im Spiel. Wenn ich mich so einem supi-dupi-hyper-new-economy-dotcom-dingsda-startup-Unternehmen auf Gedeih und Verderb ausliefere - dieses Unternehmen praktisch meine einzige Finanzierungsquelle ist - muss ich mich wohl doch intensiver mit dieser Firma beschäftigen. Letztlich ist der Manager eines Basketball-Vereins in erster Linie der Chef eines Wirtschaftsunternehmens und sollte auch über den entsprechenden Sachverstand verfügen. Wenn ich quasi nur eine Einnahmequelle habe, muss ich regelmässig deren Plausibilität überprüfen. Das ist bei börsennotierten Aktiengesellschaften eine einfache Übung, da diese quartalsweise in Geschäftsberichte ihre wirtschaftliche Situation darlegen müssen. Jeder Manager sollte in der Lage sein, eine Cash-flow-Rechnung zu lesen und eine cash-burn-rate zu errechnen. Demnach MÜSSEN die Manager in BS und Trier gewusst haben, wie es um ihre (nahezu) einzige Geldquelle steht. Aber auch in diesen Fällen wurde der wahre Stand der traurigen Situation so lange verschwiegen, wie irgendwie ging. Schon gar nicht wurde versucht, da irgendwie gegenzusteuern. Das war zumindestens grob fahrlässig, falls sie tatsächlich nicht in der Lage gewesen sein sollten die Lage ihrer Sponsoren zu erkennen (wer mag es glauben?), vorsätzlich, wenn sie sich der Lage bewusst waren, die Dinge aber einfach so auf sich zukommen lassen haben.
Hagen:
Liegt ja nun noch nicht so lange zurück. Auch da kann man wohl von Vorsatz, mindestens aber grober Fahrlässigkeit ausgehen. Dort ist man ebenfalls mit einem Etat in die Saison gestartet, der von Anfang an nicht gedeckt war. Der Aufschrei der Entrüstung seitens der BBL hielt sich sehr in Grenzen, da man an dieser Sauerei selbst unmittelbar beteiligt war. Die BBL wusste sehr genau, dass Hagens Etat ungedeckt war und hat trotz dieses Wissens beide Augen zugedrückt. Die BBL hat bewusst gegen ihre eigenen Lizenzierungsrichtlinien verstossen, nach denen Hagen niemals eine Lizenz bekommen hätte dürfen. Da kann man sich dann im nachhinein natürlich schlecht hinstellen und den bösen Mann raushängen lassen.Würzburg:
Auch hier hat man mit einem nicht gedeckten Etat gearbeitet. Man hat sich auf mündliche Sponsorenzusagen verlassen (Wo hab ich etwas Ähnliches bloss in der jüngeren Vergangenheit gehört?). Man hat mit Geld gerechnet, das man noch gar nicht sicher hatte. Ist das jetzt Vorsatz oder Fahrlässigkeit? Von seriösem Wirtschaften kann wohl keine Rede sein. Lediglich eine grossangelegte Bettelaktion und ein spendabel aufgelegter Mäzen hat Wübu (bisher) vor einem Schicksal á la MBC bewahrt.X, Y, Z:
Was wir sehen, ist die Spitze des Eisbergs (die Insolvenzen bzw. offen zugegebene Finanzprobleme). Was sich “unter der Wasseroberfläche” noch alles so abspielt, kann nur gemutmaßt werden. Die schöne heile Welt der “guten, ehrlichen und seriös arbeitenden” Vereine ist m.E. viel weniger schön und heil als viele vermuten. Es werden wohl alle Etats ohne grosse Reserven gestrickt. Wenn Vereine jede Menge Spieler nachverpflichten, die Zuschauerzahlen nicht erreichen, die sportlichen Ziele verpassen u.s.w. dann muss man mit logischem Denken schon fast davon ausgehen, dass diese Vereine die Saison mit einem “Vorschuss” auf die Zukunft beenden werden. Der ursprüngliche Etat ist eben nur bis zu einer gewissen Grenze dehnbar.Wer ist Schuld?
Ganz klar, die BBL. Es liegt in der Natur des Unternehmertums, Grenzen und Risiko möglichst auszureizen. Im Konkurrenzkampf ist ein gewisses Risiko auch notwendig. Dieses darf nicht so weit gehen, dass es die Existenz des Unternehmens (Vereins) ansich gefährdet. Das ist natürlich in erster Linie Aufgabe des Unternehmens selbst. Gerade Unternehmen im Bereich des Sports arbeiten dabei in einem Geschäft mit relativ vielen schwer zu kalkulierenden Unwägbarkeiten. Eine Besonderheit gegenüber anderen Wirtschaftsunternehmen ist noch, dass man den anderen Vereinen Konkurrent ist, im Rahmen einer gemeinsamen Liga aber auch gleichzeitig Partner. Gerade um den zweiten Teil sollte die BBL GmbH eigentlich die gemeinsame Klammer bilden. Diese GmbH ist im Interesse aller dafür zuständig allgemeingültige Rahmenbedingungen zu schaffen, nicht zuletzt das vertretbare Risiko einzugrenzen, welches die Vereine eingehen dürfen. Dafür gibt es den sog. Lizenzierungsausschuss, welcher sehr ungenügend arbeitet. Jetzt im “Fall MBC” hört man Entrüstung allerorten. Was hat man aber im Vorfeld getan, um solche Fälle wie Trier, Braunschweig, Hagen, MBC, XXX…??? zu verhindern. Wenig bis nichts. Das Lizenzierungsverfahren ist weitgehend untauglich solche Fälle zu verhindern, auch für die Zukunft. Es bietet keine brauchbaren Mittel, um der Risikofreudigkeit der Manager (die im Wesen des Unternehmertums liegt) Einhalt und Grenzen zu gebieten. Warum werden z.B. keine Bankbürgschaften der Vereine/Sponsoren verlangt? Es liegt nahe, dass die BBL GmbH das eingegange Risiko wenn vielleicht nicht direkt fördert, dann zumindest aber stillschweigend duldet. Der BBL sind/waren teure, attraktive Teams á la MBC und bedingt auch Hagen durchaus nicht unangenehm. Hat man da vielleicht mit Absicht nicht so genau hingesehen, wie die Vereine zu ihren attraktiven Teams gekommen sind? So lange sich aber nicht grundsätzlich etwas tut, die BBL also nicht wirklich unmissverständlich klar macht, was sie will, duldet oder toleriert - und das nicht nur mit Worten sondern mit entsprechenden Massnahmen - werden wir auch in Zukunft immer wieder “Fälle” MBC, Hagen, megaflop, herzogtel, Wübu usw. haben. -
Der Herr IV dreht sich in diesem Artikel ja auch wieder alles wie er es braucht. Was hat denn bitte schön der Vorwurf, dass man die vor der BBL Wechselfrist Spieler gekauft statt verkauft hat (um Geld in die Kasse zu bekommen, statt Geld auszugeben, was man nicht hatte) mit der Kündigung/Wechselfrist Ende März zu tun?
Is klar, ne!!!?? -
Im Bezug auf die Wechselfrist wird es vom IV wohl so ausgelegt:
Die BBL hätte ne Auflage machen können/sollen, dass z.b. durch Abgabe von Spieler 100.000 Euros gespart werden sollen.Sichlich legt der IV es sich so zurecht wie er es braucht. Wäre ja auch traurig, wenn er es nicht machen/versuchen würde
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On 2004-04-02 10:40, JohnDoe wrote:
@ Honko: Wie hätte die BBL das denn machen sollen? Ende Februar war offiziell beim MBC noch alles bestens, oder? Und nur auf die BBL-Wechselfrist bezeiht sich doch die allgemeine Kritik….Ola,
ich bezog mich auf diesen Punkt
“So habe die Bundesliga den Verein bis zum Ende der internationalen Wechselfrist am 26. März im Glauben gelassen, der MBC könne gerettet werden.”Zwischen “Ihr könnt die Saison zu Ende spielen (Auflagenfrei)” und “Lizenzentzug 26.03” soll ja eine Woche liegen…
IV will sagen, falls es am ca. 20.03 geheissen hätte: “Ihr könnt die Saison zu Ende spielen, wenn ihr ne Summe x durch transfers auf dem internationalen Markt einspart”, dann wär ne Woche Zeit gewesen diese Auflage zu erfüllen.
So gesehen hat der IV Recht, obwohl ich nicht beurteilen möchte, ob es drin gewesen wäre auf die schnelle entsprechende Transfers zu machen.
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On 2004-04-01 18:55, diogenes wrote:
Wenn ich mich so einem supi-dupi-hyper-new-economy-dotcom-dingsda-startup-Unternehmen auf Gedeih und Verderb ausliefere - dieses Unternehmen praktisch meine einzige Finanzierungsquelle ist - muss ich mich wohl doch intensiver mit dieser Firma beschäftigen.Jo erzähl das mal den Kleinanlegern/Bankanalysten/Unternehmensberatern, die Milliarden bei den dot-coms verspielt haben
Mitunter darf ein Verein nicht mehr Informationen haben als der Kleinanleger (Ad-Hoc Pflicht)…Weiterhin wäre ich mal sehr interessiert an folgendem Scenario:
Vereinvertreter kommt bei Sponsor vorbei. “Mahlzeit, Sie geben uns doch Geld, nicht wahr?” … Pause…
“Dann würd ich gern mal Ihre Bücher prüfen” -
Klar, sowas hätte man nach der Insolvenzanmeldung machen können, ohne Vorschnell ein Briefchen zu schreiben. Dennoch vermischt der IV die berechtigte Kritik an der 1.Wechselfrist Ende Februar mit der internationalen Ende März. Und dies finde ich so einfach bedenklich. Erinnert mich irgendwie an Polit-Talkshows
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@honko:
Gegenbeispiel: “Firma “superbest.dotcom” hat uns Millionen versprochen, kann uns doch shit-egal sein, wo die das Geld herbekommen.” SO einfach kann ich es mir als Chef eines Wirtschaftsunternehmen wohl nicht machen. Ich bin zum Wohle meines Unternehmens schon dazu verpflichtet so gut wie möglich zu prüfen, wie plausibel die gemachten Zusagen wirklich sind. Und die Möglichkeiten bei börsennotierten Aktiengesellschaften sind ziemlich gut. Wenn ich anhand der veröffentlichten Quartalsberichte sehe, dass so ein start up Unternehmen pro Quartal ein Drittel des cash verbrennt, dann kann ich schon recht gut erahnen, dass das nicht mehr lange gut geht. Wenn man das als Manager eines Profi-Vereins nicht kann, dann ist man seinen Aufgaben wohl nicht ganz gewachsen. -
@ diogenes:
Wenn du gegen die Lizenzierungsgepflogenheiten der BBL wetterst, muss ich dir absolut recht geben!
Da muss sich wirklich was ändern.
Diese Saison wird wahrscheinlich eher als Kadi-Saison in die Geschichte angehen, weil davon auszugehen ist, das der sportliche Absteiger im Falle eines Verbleibs des MBC in der BBL auch klagen würde. Könnte ich auch nach dem bisherigen Theater gut verstehen.Naja, hoffentlich gehts nächste Saison endlich wieder um das, was wir alle eigentlich wollen: den Sport……
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@diogenes
Mangels Detailwissen in diesem Sonderfall, kann ich nix über die Absehbarkeit sagen. Die meisten .coms sind jedoch mehr oder weniger über Nacht gestorben, da die öffentlich Zugänglich Daten so lange wie möglich geschönt wurden. Ich erinnere micht da z.B. an ne Klitsche die offiziell ca. 100 Mio Umsatz gemacht hat, wirklich aber nur ein paar 1000Die Kohle wurde einfach durch ein paar asiatische Briefkästen geschoben. Der Pflicht-Bilanzprüfer hat es 3 Jahre lang nicht gemerkt.
Falls die angesproche Firma schon den üblichen Börsenkurs von 3 cent 80 hatte, dann ist der Vorstand selbstverständlich verantwortlich…
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Na klar, es gibt auch immer ein paar krasse Ausreisser, die da mit Bilanzfälschung und Betrug arbeiten. Nun ist es aber eine verwegene These, dies allen Unternehmen zu unterstellen, es sind ja nicht alle kriminell. Und bei den nicht-kriminellen Firmen gibt es schon ganz gute Möglichkeiten, die Anzeichen einer ernsthaften Krise zu erkennen.
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Comroad. Oder meinst Du SER in Rhöndorf?
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vermutlich meint er FlowTex 8-)