Als Spitzenreiter ins neue Jahr – Medipolis SC Jena schlägt Dresden in einer ausverkaufter Sparkassen-Arena
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Als Spitzenreiter ins neue Jahr -- Medipolis SC Jena schlägt Dresden in einer ausverkaufter Sparkassen-Arena
Als Spitzenreiter ins neue Jahr
Medipolis SC Jena schlägt Dresden in einer ausverkaufter Sparkassen-Arena knapp aber verdient mit 82:79
Mit einem in der Schlussphase hart erkämpften 82:79-Sieg gegen die Dresden Titans verteidigen die Riesen von Medipolis SC Jena ihre Tabellenführung in der BARMER 2. Basketball Bundesliga und feiern Silvester als ProA-Spitzenreiter. Das Team von Trainer Björn Harmsen bezwang die Sachsen in einer mit 3.125 Zuschauern komplett gefüllten und erstmalig seit Erstliga-Zeiten restlos ausverkauften Sparkassen-Arena am Ende verdient und darf zum Neujahrsauftakt am 03. Januar in Bochum als Liga-Primus auflaufen. Während die Thüringer mit diesem Resultat ihre Pflichtspiel-Durststrecke gegen die von 150 lautstarken Gäste-Fans unterstützten Titans beenden konnten, avancierte Blake Francis mit 26 Punkten zum Topscorer der Partie.
Trotz der am Ende fast schon traumwandlerisch sicher anmutenden Performance des Jenaer Imports zeichneten sich die Saalestädter speziell in der spielentscheidenden Phase mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung aus, in der jeder Akteur - vom Starter bis zum Bankspieler - seinen wichtigen Beitrag zum siegreichen Jahresfinale 2023 beitragen konnte. Im Duell, welches atmosphärisch bereits Playoff-Atmosphäre versprühte, waren es die Gastgeber, die während eines dramatischen und auf den Tribünen brodelnden Schlussviertels ihre Big Points trafen und das Team von Titans-Coach Fabian Strauß mit einer Niederlage an die Elbe zurückschickten.Fabian Strauß (Headcoach Dresden Titans): „Glückwunsch an Jena, die dieses Duell hinten raus gezogen haben. Es ist natürlich ärgerlich für uns, nachdem wir in dieser Phase offensiv zwei, drei schlechte Entscheidungen getroffen haben. Defensiv haben wir in den wichtigen Plays, vor allem gegen Francis ‘überholfen’, nicht smart agiert und am Ende killt uns ein Offensiv-Rebound von Robin Lodders. Wenn du das Ding in die Hand bekommst, hast du mehr Ruhe, setzt Jena stärker unter Druck und kannst es besser ausspielen. Wir sind immer wieder nah dran, solche Spiele zu ziehen und müssen lernen sowie daran arbeiten, um im neuen Jahr ein bisschen erwachsener zu werden und den letzten Schritt zu gehen, damit wir auch solche engen Dinger gewinnen. Ich persönlich fand es sehr schön heute hier in Jena, auch was die Atmosphäre betraf. Es hat, abgesehen vom Ergebnis, viel Spaß gemacht.
Björn Harmsen (Headcoach Medipolis SC Jena): „Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich bin großer Fan von Fabo, seiner Mannschaft und wie sie spielen. Die Arbeit, die er in Dresden leistet, ist wirklich beeindruckend. Die Titans haben versucht, uns mit viel Intensität zu attackieren, hatten allerdings einen Tag länger frei. Auch wenn wir gegen Düsseldorf viel rotieren konnten, hat man gemerkt, dass unserem Team das letzte Spiel vom 23.12. noch in den Knochen steckt. Die Dresdner waren meiner Meinung nach über weite Teile des Spiels die bessere Mannschaft. Wir haben hinten raus eine Lineup gefunden, die offensiv den Ball besser bewegt hat. Der von Fabo bereits angesprochene Offensiv-Rebound war für uns extrem wichtig. Auch defensiv konnten wir am Ende noch einmal etwas besseren Zugriff bekommen. Gerade als die Dresdner ins Laufen gekommen sind, hat man gesehen, dass wir diese Energie nicht matchen können. Wir werden jetzt erst einmal kurz durchatmen, müssen über Silvester allerdings schon wieder trainieren, da am 03.01. in Bochum und am 06.01. zu Hause gegen Gießen die nächsten Spiele anstehen. Ich fand die Kulisse heute ganz toll,mit einer großartigen Stimmung, wie wir das seit einigen Jahren nicht mehr hatten.
Rasheed Moore (Kapitän Medipolis SC Jena): „Wir haben über eine sehr lange Zeit zurückgelegen, am Ende jedoch wichtige Würfe getroffen, um dieses Spiel für uns zu entscheiden. Die Hauptsache war, dass wir einfach weitergekämpft haben und uns vor allem in der Verteidigung die Stopps holen konnten, als wir sie am dringendsten brauchten. Die Titans sind aufgrund ihres Stils ein wirklich schwer zu spielender Gegner. Unabhängig davon, nicht unsere beste Leistung gezeigt zu haben, haben wir dennoch einen Weg gefunden, um als Sieger vom Parkett zu gehen. Die Kulisse in diesem Duell war großartig. Vielen Dank an unsere Fans und allen einen guten Rutsch."
In einer von Beginn an intensiv geführten Partie waren es die Titans, die den besseren Start erwischten. Zwar gelang es Medipolis SC Jena nach einem Dreier von Amir Hinton zum 8:7 (4.) kurzzeitig in Front gehen, jedoch korrigierten die Gäste diesen Rückstand bereits in den darauffolgenden Angriffen, um sich mit einem 17:21-Vorsprung in die erste Viertelpause zu verabschieden. Während auch der zweite Abschnitt zunächst ganz im Zeichen der Sachsen stand, die Titans ihre Vorsprünge konstant verteidigeten, fanden die Hausherren unmittelbar vor dem Kabinengang in Blake Francis ihren wichtigsten Impulsgeber für die Abteilung Attacke. Jenas Topscorer war es letztendlich auch, der parallel zur Halbzeitsirene einen Distanzwurf zur hauchdünnen 32:31-Pausenführung versenkte und die knapp 3.000 Heimfans mit einem emotionalen Zwischenhoch in Richtung Bar oder Arena-Vorplatz verabschiedete. Wie bereits im Auftaktviertel, waren es erneut die Titans, die erfolgreicher in die zweite Hälfte starten konnten. Durch einen Korb von Dresdens Till Isemann bis auf 32:39 (22.) enteilt, zog Jenas Coach Björn Harmsen anschließend die taktische Notbremse - Auszeit. Nach Körben von Raphael Falkenthal, Lorenz Bank sowie Rasheed Moore hatte Medipolis SC Jena im Anschluss charakterstark geantwortet sowie auf 40:41 (24.) verkürzt, um bereits in dieser Phase eine gleichermaßen hart umkämpfte wie dramatische Crunchtime einzuläuten. Wie zwei Schwergewichtsboxer auf eine passende Gelegenheit lauernd, folgte in den verbleibenden Minuten eine wechselseitiger Schlagabtausch, der über einen zwischenzeitlichen Score von 55:59 (30.) in den Schlussabschnitt ging. Zunächst weit von einer Entscheidung entfernt, duellierten sich beide Kontrahenten zunehmend häufiger aus der Distanz. Während ein Dreier nach dem anderen fast magisch von den Körben angezogen wurde, hatte Dresden nach einem erfolgreichen Treffer von Tanner Graham zum 60:67 (33.) einen potenziellen Knockout gelandet. Doch die taumelnden Thüringer wollten sich nicht geschlagen geben, berappelten sich und konterten. Trotz heftiger Widerstände der Gäste aus Elbflorenz verkürzte Medipolis SC Jena Punkt um Punkt, um nach einem schwierigen Wurf von Lorenz Bank die Partie auf 73:72 (37.) zu kippen. Ungeachtet einer erhöhten Pulsfrequenz unter den Zuschauern lieferten sich beide Teams auf dem Parkett einen grandiosen Showdown, der selbst kritische Hitchcock-Fans mit einem zufriedenen Kopfnicken nach Hause gehen ließ. Allein fünf Führungswechsel in den verbleibenden 180 Sekunden sorgten für hinreichend Dramatik sowie eine emotionale Achterbahnfahrt beider Fanlager. Das bessere Ende hatten die Gastgeber letztendlich auf ihrer Seite, als sie 23.6 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 79:79 durch Robin Lodders den wichtigsten Rebound des gesamten Spiels holen konnten. Mit dem gefangenen Abpraller in den Händen von Till Isemann gefoult und an die Freiwurflinie geschickt, behielt Jenas Center die Nerven und verwandelte beide Würfe zur 81:79-Führung. Nachdem Lorenz Bank in der Schlusssequenz seinen Gegenspieler Grayson Murphy herausragend verteidigte und Till Isemann 1.5 Sekunden vor Ultimo bei einem Dresdner Einwurf auf Höhe der Mittellinie ein Offensiv-Foul beging, war dieses Duell entschieden. Punkteverteilung: Francis 26, Hinton 17, Moore 12, Bank 11, Falkenthal 7, Herrera 4, Haukohl 3, Lodders 2, Alberton, Radojicic Ausfälle: Joshiko Saibou (Rückenprobleme); Nils Schmitz (Nasenbeinbruch) Spielfilm: 1. Viertel 17:21 - 2. Viertel 32:31 - 3. Viertel 55:59 - 4. Viertel 82:79