Erst den Topscorer und dann das Spiel verloren – Medipolis SC Jena unterliegt in Kirchheim mit 87:75
-
Erst den Topscorer und dann das Spiel verloren -- Medipolis SC Jena unterliegt in Kirchheim mit 87:75
Erst den Topscorer und dann das Spiel verloren - Medipolis SC Jena unterliegt in Kirchheim mit 87:75
Mit einer 75:87-Auswärtsniederlage bei den Bozic Knights muss das Team von Medipolis SC Jena am Samstagabend die Heimreise aus Kirchheim unter Teck antreten Die Mannschaft von Headcoach Björn Harmsen unterlag in Baden-Württemberg vor 850 Zuschauern nach einer 49:43-Halbzeitführung, hatte ab Ende des dritten Viertels auf Blake Francis zu verzichten, der im letzten Abschnitt verletzungsbedingt ausfiel.
Um einen der offensiv wichtigsten Impulsgeber dezimiert, nutzte Kirchheim die Phase nach einem zwischenzeitlich noch ausgeglichenen Score von 62:62 (30.), um das Duell während der letzten zehn Minuten zu entscheiden. Vom abschlussstarken Michael Flowers (32 Punkte) als besten Ritter angeführt, versuchte Medipolis SC Jena seinerseits durch Amir Hinton (29 Punkte) zu kontern, verlor auf den letzten Metern der Partie offensiv jedoch zunehmend den guten Rhythmus der ersten Hälfte.Björn Harmsen (Headcoach Medipolis SC Jena): „ Nach den Siegen in Trier und gegen Frankfurt hatte man das Gefühl, dass unsere Konzentration und Intensität während der zurückliegenden Trainingswoche hätten besser sein können und das haben wir auch so ein wenig ins Spiel mitgenommen. Beide Teams waren defensiv in der ersten Hälfte nicht wirklich gut. In der zweiten Halbzeit konnte Kirchheim defensiv anziehen, hat deutlich physischer verteidigt, wir nicht. Uns ist es nicht gelungen, gegen ihre Defense den Ball anständig zu bewegen und die Intensität ebenfalls zu steigern. Am Ende hat uns in diesem Duell der letzte Biss gefehlt, um an die Leistungen der Vorwochen anzuknüpfen. Deswegen ist Kirchheim, vor allem aufgrund der Leistungssteigerung während der zweiten Halbzeit, als verdienter Sieger aus dem Spiel gegangen.
Rasheed Moore (Kapitän Medipolis SC Jena): „Das war ein Rückschritt im Vergleich zu unseren letzten Siegen. Wir müssen auf beiden Seiten des Parkets stabiler und besser agieren. Nach der Halbzeitpause waren wir zu träge, haben den Gegner anfangen lassen, seine Stärken auszuspielen, bevor er uns im Schlussviertel dann endgültig dafür bestraft hat. Auch die Ballbewegung in unseren Angriffen war nicht wirklich gut. Ich denke, dass alle Spieler wissen, was heute hier falsch gelaufen ist. Diese Fehler müssen wir uns vor Augen halten, daran arbeiten sie abzustellen und zukünftig wieder aggressiver zu spielen.
In einem von Beginn an umkämpften Duell gelang es Medipolis SC Jena zwischenzeitlich auf 9:15 (5., Blake Francis) zu enteilen, bevor Michael Flowers die Partie als offensiver Dreh- und Angelpunkt der Knights beim 20:19 (8.) wieder in Richtung der Gastgeber drehte. Von Jenas Youngster Lorenz Bank durch einen Dreier zum 20:22 gekontert, konservierten die Thüringer eine hauchdünne 21:22-Führung bis zur ersten Viertelpause. Mit einem erfolgreichen Distanzwurf von Blake Francis zum 21:25 eröffnet, entwickelte sich auch im zweiten Abschnitt ein weiterhin offener Schlagabtausch. Während sich in dieser Phase primär Kirchheims Michael Flowers mit Jenas Amir Hinton ein offensives Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten, war es Center Alex Herrera, der nach einem Offensiv-Rebound zum 36:47 (18.) vollendete und den Gäste die erste zweistellige Führung bescherte. Die Antwort der Knights folgte jedoch prompt. Bis zur Pause verkürzte Flowers mit sieben Punkten quasi im Alleingang auf 43:47, bevor Blake Francis das Duell mit seinem Mitteldistanzwurf zum 43:49-Halbzeitstand in die Kabine schickte. Knapp sieben Minuten nach dem Start in das dritte Viertel hatte sich beim zwischenzeitlichen Score von 53:59 (27.) an Jenas Vorsprung nichts geändert. Jedoch erhielt Flowers zunehmend effektivere Unterstützung seiner Mannschaftskollegen, die bis auf 60:61 verkürzten, ehe sich 52 Sekunden vor Ende des Abschnitts Blake Francis mit einer Platzwunde aus dem Spiel verabschieden musste. In einer Jenaer Verteidigungssequenz kam es zum folgenschweren Zusammenprall der Köpfe von Michael Miller und dem Thüringer Topscorer im bisherigen Spieljahr. Während Miller im Verlauf des letzten Viertels zurückkehren konnte, war für Blake Francis das Spiel vorbei. Statistisch begannen die letzten zehn Minuten anschließend beim ausgeglichenen Stand von 62:62. Nachdem sich beide Kontrahenten im Schlussabschnitt noch bis zum 66:66 (33. Robin Lodders) auf Augenhöhe begegnet waren, ist die Geschichte der letzten Minuten schnell erzählt. Durch zwei aufeinanderfolgende Dreier von Knights-Flügel Jonas Niedermanner zum 72:66 (34.) goss der gebürtige Hallenser das Fundament zum Heimsieg seines Teams. In dieser Phase offensiv ohne Rhythmus agierend, geriet Medipolis SC Jena zunehmend stärker unter Zugzwang und fand bis zur Schlusssirene keine Antworten mehr, um nennenswert zu verkürzen. Blake Francis, der sich unmittelbar vor dem Ende des dritten Viertels eine Platzwunde am Augenlid zugezogen hatte, musste noch vor dem Spielende ins Krankenhaus, um den tiefen Cut nähen zu lassen. Inwiefern seine Einsatzfähigkeit im kommenden Heimspiel am 10. Dezember ab 15.00 Uhr gegen Koblenz gefährdet ist, werden die nächsten Tage zeigen.
Punkteverteilung: Hinton 29, Saibou 10, Moore 9, Francis 8, Herrera 8, Lodders 4, Bank 3, Haukohl 2, Radojicic 2, Falkenthal, Alberton - Shusel
Spielfilm: 1. Viertel 21:22 - 2. Viertel 43:49 - 3. Viertel 62:62 - 4. Viertel 87:75