DRAMA IM DOME: RASTA STEHT IM VIERTELFINALE!
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DRAMA IM DOME: RASTA STEHT IM VIERTELFINALE!
DRAMA IM DOME: RASTA STEHT IM VIERTELFINALE!
RASTA Vechta hat im ‚BBL Pokal’ die nächste Überraschung geschafft und steht im Viertelfinale. In einem an Dramatik überhaupt nicht mehr zu überbietenden Spiel gegen die BG Göttingen gewann der easyCredit Basketball Bundesliga-Aufsteiger nach zweimaliger Verlängerung mit 101:99. RASTAs überragender Tommy Kuhse (37 Punkte) traf vor 3.051 Zuschauern 0.5 Sekunden vor dem Ende zum Sieg.
Der goldene Herbst für RASTA Vechta glänzt seit Donnerstagabend noch mehr. Die Mannschaft von Ty Harrelson rang den letztjährigen Sechsten nach 50 Minuten nieder. Zum Ende der regulären Spielzeit hatten die Vechtaer schon wie der sichere Sieger ausgesehen, kassierten mit Ablauf der 40. Minute aber noch einen Göttinger Dreier zum 85:85-Ausgleich. In den beiden Verlängerungen machte Tommy Kuhse dann noch seine Punkte 31 bis 37, die letzten verwandelten den RASTA Dome in ein Tollhaus. Auf wen RASTA Vechta im Viertelfinale (9./10. Dezember) trifft, wird am Sonntag gegen 20:30 Uhr nach dem Spiel ALBA BERLIN gegen die Basketball Löwen Braunschweig ausgelost werden.
Fakten
Feldwürfe: RASTA 39% (36/92) - Göttingen 51% (37/72)
Zweier: RASTA 46% (24/52) - Göttingen 56% (23/41)
Dreier: RASTA 30% (12/40) - Göttingen 45% (14/31)
Freiwürfe: RASTA 89% (17/19) - Göttingen 65% (11/17)
Rebounds: RASTA 48 - Göttingen 43
Assists: RASTA 21 - Göttingen 21
Ballverluste: RASTA 7 - Göttingen 18
Steals: RASTA 11 - Göttingen 4
Blocks: RASTA 4 - Göttingen 1
Fouls: RASTA 18 - Göttingen 20
Stimmen zum Spiel
Ty Harrelson (Head Coach Vechta): „Bevor wir diesen Nackenschlag, den Ausgleich in letzter Sekunde, kassiert haben, hatten wir das Spiel eigentlich schon gewonnen. Und dann habe ich den Fehler gemacht, Joel Aminu anzuweisen, dass er foulen soll. Da waren ja nur noch um die vier Sekunden zu spielen. Man kann sagen, dass es ein großartiges Spiel war. Am Anfang haben wir nicht viel getroffen, Würfe, die wir sonst reinmachen. Da muss man aber auch der Göttinger Defense Respekt zollen. Tommy Kuhse hat heute einen überragenden Job gemacht, Wes Iwundu ebenfalls. Zum Ende hin hat dann Johann Grünloh zwei sehr wichtige Freiwürfe getroffen. Es war wirklich ein tolles Spiel für die Fans, es ging hin und her, mit vielen Führungswechseln. Ich bin wirklich sehr froh, dass wir gewonnen haben. Denn in der ersten Verlängerung hätten wir das Spiel auch verlieren können. Tommy hatte dann ganz zum Schluss das Big Play und wir sind mit dem Sieg davongekommen. Coach Foucart möchte ich noch sagen, dass er einen tollen Job mit seinem Team macht. Schließlich war das heute ihr zweites Spiel mit 50 Minuten Länge. Ich wünsche Göttingen viel Glück für die weiteren Spiele.
Olivier Foucart (Head Coach Göttingen): „Gratulation an Coach Harrelson! Für die Fans war es ein tolles Spiel, die Atmosphäre hier ist toll. Und Coaches und den Spielern macht es viel Spaß, in so einer Atmosphäre zu spielen. Vechta spielt einen richtig guten Basketball und wird gut gecoacht. Für uns ist es natürlich schade, dass wir das Spiel verloren haben. Ich wiederhole mich da: Am Ende entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Auch wir hatten Chancen, das Spiel zu gewinnen. Beim letzten Wurf von Tommy macht unsere Defense einen Fehler, knapp drei Minuten vor dem Ende kassieren wir einen Dreier. Den hätten wir leicht verhindern können, umso mehr tat der weh. Und dann hatten wir auch vier, fünf nicht gute Angriffe. Zudem hat RASTA mit Tommy Kuhse gerade einen Spieler, der unglaublich spielt. Er macht 37 Punkte, fast alle mit seiner rechten Hand, was zeigt, dass wir da auch Fehler gemacht haben. Und gerade die individuellen Fehler in der ersten Verlängerung haben uns weh getan. Für uns war es aber auch das zweite Spiel in Folge mit einer Double-Overtime. Daher denke ich, dass meine Spieler trotz der Niederlage toll gearbeitet haben. Und jetzt müssen wir diese kleinen Fehler abstellen, damit wir solche Spiele am Ende auch gewinnen."
1. Viertel
Dass Tommy Kuhse einen denkwürdigen Abend erleben würde, deutete sich bereits in den ersten Minuten an. RASTAs Spielmacher kam im 1. Viertel auf neun Punkte und drei Assists, hielt sein Team nach einem 7:13-Rückstand (7. Minute) in der Partie. In der 9. Minute verwandelte dann Wes Iwundu einen Dreier, RASTA führte 16:13. Nicht einen einzigen Ballverlust hatten sich die Vechtaer bis zur ersten Pause erlaubt, so konnten sie das bis dahin verlorene Rebound-Duell (8:11) souverän ausgleichen.
2. Viertel
RASTAs Luc van Slooten brachte sein Team Mitte des 2. Viertels mit 27:22 (14.) nach vorne. Die Gastgeber passten nach wie vor ausgezeichnet auf den Ball auf, reboundeten auch besser. Zwar fielen die Dreier nicht wirklich gut (4/15), aber wenn dann einer reinging, dann brodelte es im RASTA Dome. So in Minute 18, als Joschka Ferner zum 37:33 traf. Die von jenseits der 6.75 Meter jedoch wesentlich besser treffenden Göttinger konterten, stellten von dort in der 20. Minute durch Umoja Gibson auf 39:39 und eroberten sich durch Bodie Hume eine Halbzeitführung - 42:39.
3. Viertel
Göttingens Karlis Silins drückte dem Spiel fast genauso sehr den Stempel auf wie es Kuhse auf Seiten RASTAs tat. Der lettische Big Man besorgte den Gästen eine Sechs-Punkte-Führung (45:39, 21.), erzielte im 3. Viertel elf Zähler. Genauso viele machte auch Tommy Kuhse. In der 27. Minute netzte der US-Amerikaner einen Threeball zum 52:52 ein und machte auch die nächsten acht Vechtaer Punkte bis zum 60:56 (29.) - überragend.
4. Viertel
Mitte des vermeintlichen Schlussabschnittes war Johann Grünloh zur Stelle, um einen von RASTAs insgesamt 16 Offensiv-Rebounds zum 70:64 (35.) zu verwerten. Lauter und noch lauter wurde es nun an der Pariser Straße, RASTAs Fans glaubten an den 27. Heimsieg in Serie. Kuhse und Iwundu führten die Vechtaer Offense ein ums andere Mal zum Erfolg, 49 Sekunden vor Ablauf des 4. Viertels traf Iwundu per Dreier zum 80:76. Als dann nur noch knapp fünf Sekunden auf der Uhr waren, versenkte Joel Aminu nervenstark zwei Freiwürfe zum 85:81, der Einzug ins Viertelfinale war zum greifen nahe. Doch die BG Göttingen schaffte das nicht mehr für möglich gehaltene: Mit dem Buzzer versenkte Karlis Silins übers Brett einen Threeball zum 85:85 - Verlängerung!
- Verlängerung
K.O.-Spiel, Verlängerung, Drama. Mit einem Dreier versetzte Göttingens Zach Ensminger RASTA den nächsten Schlag (88:85, 41.) Aber Vechta hatte ja Tommy Kuhse. Auch er traf von Downton - 88:88 (42.). Ein Vier-Punkte-Rückstand ließ RASTAs Fans fast verzweifeln, dann trat Johann Grünloh ins Rampenlicht. Der 18-Jährige besorgte per Tip-In den Anschluss (90:92) und verwandelte eiskalt zwei Freiwürfe zum 92:92 (beides 45.). Die Antwort von Göttingen kam prompt: Deondre Burns machte zehn Sekunden vor Ende der 1. Verlängerung das 94:92, RASTA taumelte - und wurde von Kuhse in die 2. Verlängerung gerettet. Bei noch vier Sekunden zu spielen tankte sich der Spielmacher zum x-ten Mal durch Göttingens Defense - 94:94.
2. Verlängerung
Hatte RASTA in der ersten Verlängerung mit vier Punkten zurückgelegen, so waren es nun sogar fünf (94:99, 47.). Ein Dreier von Joschka Ferner aber brachte das Harrelson-Team zurück (97:99, 47.). RASTA Defense stand nun nahezu immer richtig, Göttingen kam nicht mehr zu Punkten. Sieben Rebounds holten die Vechtaer, angefeuert so lautstark wie es sich für ein solches Drama in sechs Akten gehört, in der zweiten Verlängerung. Mit dem letzten leitete Ryan Schwieger RASTAs letzen Angriff ein, den natürlich Tommy Kuhse selbstbewusst und voller Überzeugung aus sechs Metern zum Erfolg führte - 101:99. Weil aber noch 0.5 Sekunden zu spielen waren, drohte den Vechtaern noch Unheil. Göttingens Bodie Hume aber wurde mit seinem Dreier nicht zum Helden. Diese Rolle war nun endgültig Tommy Kuhse überlassen.
AusblickNach fünf Heimspielen in Serie in der easyCredit Basketball Bundesliga und im ‚BBL Pokal‘ tritt RASTA Vechta am Sonntag, den 22. Oktober, erstmals auswärts an. Die Niedersachsen reisen in die Hauptstadt, spielen dort um 17 Uhr in der Max-Schmeling-Halle gegen ALBA BERLIN. Am jetzigen Wochenende spielen derweil die 14 anderen Teams die weiteren sieben Teilnehmer für das Mitte Dezember (9./10.12.) stattfindende Viertelfinale aus.
BBL Pokal - Saison 2023/24 - 1/8-Finale - Donnerstag, 12.10.2023 - 20 Uhr - RASTA Dome
RASTA Vechta - BG Göttingen 101:99 2OT (16:16 / 23:26 / 21:16 / 25:27 / 9:9 / 7:5)
VEC: Tommy Kuhse (37 Punkte / 6 Rebounds / 10 Assists), Wes Iwundu (22/5/2), Joschka Ferner (8/4/0), Ryan Schwieger (8/8/3), Johann Grünloh (6/8/0), Luc van Slooten (6/1/0), Joel Aminu (5/4/2), Spencer Reaves (5/0/1), Nat Diallo (2/4/0), Chip Flanigan (2/1/0), Xeyrius Williams (0/1/3), Jack Kayil (DNP)
GOE: Karlis Silins (28 Punkte / 7 Rebounds / 0 Assists), Bodie Hume (21/11/2), Umoja Gibson (15/3/7), Deondre Burns (11/5/4), Zachary Ensminger (11/5/4), Grant Anticevich (8/8/1), Fedor Zugic (5/1/3), Mathis Mönninghoff (0/1/0), Philipp Hartwich (0/0/0), Osaro Jürgen Rich (0/0/0), Peter Hemschemeier (0/0/0), Max Wüllner (DNP)
Zuschauer: 3.051