ALBA vor schwerer Aufgabe
Am kommenden Donnerstag (20:30 Uhr) erwartet ALBA BERLIN in der Euroleague am 6. Spieltag, dem letzten vor der zweiwöchigen Länderspielpause, eine der schwersten Aufgaben in Gruppe A überhaupt:
Unicaja Malaga ist in dieser Saison in der spanischen Liga ungeschlagen und hat in der Euroleague vor regelmäßig mit 8.500 Zuschauern im schon bis zum Saisonende komplett ausverkauften Sportpalast Jose Maria Martin Carpena in eigener Halle bisher weder gegen Charleroi (76:68), noch gegen Olympiakos Piräus
(86:79) etwas anbrennen lassen. Lediglich die Tatsache dass der letztjährige Gewinner des Korac-Cups auswärts bisher alle drei Spiele in Treviso (94:98), Tel Aviv (60:82) und zuletzt Istanbul (71:75) verlor, sorgt dafür, dass Malaga vor dem 6. Spieltag in der Tabelle gleichauf mit ALBA bei 2:3 Siegen steht.
Spätestens am Donnerstag - da gibt man sich in Malaga ganz siegessicher - werden sich die Wege von Unicaja und Alba jedoch trennen. Um zu erahnen, welche Musik in Malaga gespielt wird, genügt ein Blick auf das Korbverhältnis in der spanischen Liga und auf den Namen des Coaches: Mit nur 64 kassierten Korbpunkten pro Spiel präsentiert sich Malaga als das defensivstärkste Team der spanischen Liga. Das ist keine Überraschung, steht in Malaga mit dem Jugoslawen Bozidar Maljkovic doch der Coach an der Seitenlinie, der mit seinen ausgefeilten Defensivtaktiken Europas Basketball in den neunziger Jahren in zwei Lager spaltete: Die einen bewunderten den Hohepriester der Defense (Wahlspruch: Ein Ergebnis unter 50 Punkten ist mir lieber als dreistellige Resultate). Die anderen sahen in ihm den Totengräber der attraktiven Spielweise. Zumindest der Erfolg hat Maljkovic indes Recht gegeben: Mit vier Europaliga-Titeln (2x Split, Limoges und Panathinaikos) ist er neben Zeljko Obradovic (ebenfalls vier Titel) der bisher erfolgreichste Coach in der Geschichte der Europaliga. Ob ihm mit Malaga der fünfte Triumph gelingt? Die Mannschaft ist mit zwei Amerikanern, sechs aktuellen Nationalspielern aus Spanien,
Frankreich, Jugoslawien und Kroatien sowie zwei Junioren-Weltmeistern bärenstark besetzt. Der tiefe Kader ermöglicht Maljkovic eine kontinuierliche Rotation von zehn Spielern - eine wichtige Voraussetzung, um den Druck der Defense auf den Gegner kontinuierlich aufrecht zu erhalten. Folgerichtig gibt es in Malaga auch keine reguläre erste Fünf: Die Point Guards Moustapha Sonko (spielte einst mit Wendell Alexis zusammen in Paris-Levallois) und Carlos Cabezas teilen sich ihre Einsatzzeiten ebenso brüderlich wie die Shooting Guards Berni Rodriguez und Paco Vazquez. Das
gleiche Bild bietet sich auf dem Flügel (Gurovic, Mrsic, Phillip) und unter dem Korb (Kornegay, Weis, Bennett).
Abzuwarten bleibt, ob Malaga den aktuellen Ausfall von Forward Milan Gurovic (verletzte sich in Istanbul am Bein) ebenso locker verkraftet wie zuletzt den Verlust des etatmäßigen und inzwischen
durch Mario Bennett (kam vor einer Woche von den Sacramento Kings) ersetzten Power Forward Danya Abrams.
Quelle:Alba Berlin