Uni Baskets Münster 2023/24
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Dreckiger Sieg
Am Samstag ging es im gut gefüllten Fanbus mal wieder in die Verbotene Stadt. Als assimilierter Kölner ist das für mich immer eine große mentale Herausforderung. Wenn Düsseldorf in irgendeiner Sportart antritt, egal in welcher Liga, dann bin ich für den Gegner. Das ist halt so. Nur Kölner verstehen das.
Nach dem desaströsen Auftritt gegen Karlsruhe ist für die Baskets Wiedergutmachung angesagt. Insbesondere darf man von Münster einen bedingungslosen Fight über 40 Minuten erwarten, der so gegen Karlsruhe nicht stattgefunden hatte. Gegen die Fächerstädter stand es nach vier Minuten und 20 Sekunden 2:10 aus Münsteraner Sicht, mit anderen Worten, man war schlecht ins Spiel gestartet, was den Baskets spürbar zusetzte. In Düsseldorf will man es auf jeden Fall besser machen.
Bill Murray war damals in der Zeitschleife gefangen, an jenem Murmeltiertag. Werden die Samstage für die Baskets zum chronischen Murmeltiertag? Diesmal dauert es nämlich nur vier Minuten und 11 Sekunden, da steht es 1:10. Eine schon fast erschreckende Duplizität der Ereignisse.
Götz Rohdewald nimmt die fällige Auszeit, und es folgt genau die richtige Antwort, als Nathan Scott mit einem spektakulären Statement-Dunk den Ball wie ein Ausrufezeichen durch die Reuse knallt.Doch das offensive Spiel der Baskets bleibt zäh, mit schwachen Quoten. Schon jetzt ist abzusehen, dass der Fokus beider Coaches klar auf der Defensive liegt. Münster weiß, dass das am schnellsten spielende Team der Liga besonders dann gefährlich wird, wenn man dieses schnelle Spiel zulässt. Die Giants wissen ihrerseits um die Gefährlichkeit von Nathan Scott und vor allem Adam Touray, der die defensiven Anstrengungen der Rheinländer überdeutlich zu spüren bekommt.
Beim Stand von 17:10 für Düsseldorf holt Jonas Weitzel zu seinem ersten Dreier aus, und ich schaue weg. Bis dahin steht für ihn eine Quote von 17,2% (5/29) in den Büchern, die Wettquote auf die Reusendurchquerung liegt also bei 5,8. Das wissen wohl auch die Giants und verteidigen ihn an der Dreierlinie nur halbherzig. Das Resultat? Weitzel trifft!
Nach diesem ersten, defensiv geprägten Viertel liegen die Baskets mit 13:19 hinten, kein Beinbruch.
Wer nach der Viertelpause in Q2 einen spielerisch besseren oder gar schöneren Auftritt beider Teams erwartet hat, der wird enttäuscht. Es bleibt ein von der Defensive dominierter basketballerischer Grabenkampf beider Teams, was sich bis zum Spielende auch nicht mehr ändern sollte.
Offensiv wirkt Münster immer noch nervös. Bezeichnend ist für mich die Szene, als Jonas Weitzel im Fastbreak den Ball bekommt und diesen eigentlich „nur noch“ per Layup oder Dunk im Korb unterbringen muss. Stattdessen ein Pass und Neuaufbau.Trotzdem macht Weitzel ein sehr gutes Spiel, täuscht gerne auch einen Dreier an. Wirft er oder wirft er nicht? Die Defense kann ihn nicht einschätzen. Mit seinem dritten Versuch trifft er wieder, damit sind die Baskets in der 15. Spielminute bis auf einen Punkt an Düsseldorf dran (25:24). Ab jetzt werde ich wieder hinschauen, wenn Weitzel den Dreier nimmt.
Münster gleicht wenig später per Freiwurf von Stefan Weß zum 25:25 aus, als der neue Headcoach der Giants von BBL-Schiedsrichter Dominik Bejaoui emotionslos ein Motz-T gepfiffen bekommt.Es sind noch zweieinhalb Minuten in Q2 zu spielen, als es zu einer Szene kommt, die ich so bei den Baskets noch nicht gesehen habe. Der Düsseldorfer Smith wirft einen Freiwurf, und der Rebound geht zurück zum Schützen, der per einfachem Layup zwei Punkte folgen lässt. Beim Rebounding hat Nathan Scott gepennt, der vermutlich genau dies von Cosmo Grühn auch sehr deutlich gesagt bekommt. 40 Sekunden später geraten die beiden wieder aneinander. Mir zeigt das, dass Feuer drin ist, dass man Dinge nicht einfach geschehen lässt, dass reagiert wird. Und das ist gut so!
Beim Stand von 39:32 für die Giants stürmt Hilmar Pétursson übers ganze Feld und versucht einen weiteren seiner unzähligen „Drives in Bedrängnis“ abzuschließen. Leider nicht erfolgreich, und leider auch ohne Foul. Ich weiß nicht, wie andere das sehen, aber mir sind das in dieser Saison zu viele Drives von ihm, die weder zu Punkten noch zu Freiwürfen führen.
Pausenstand 39:34 für Düsseldorf.
Mit Beginn von Q3 geht bei den Giants offensiv wenig, und bei den Baskets gar nichts. Düsseldorf baut den Vorsprung erstmals auf 10 Punkte aus (44:34; 22. Min). Wenig später spürt man wieder diese offensive Unsicherheit bei den Münsteranern, als Dreierschütze Cosmo Grühn einen solchen aus freier Wurfposition verweigert, was man bei ihm äußerst selten sieht.
Vier Minuten dauert es, bis Pétursson mit einem nahtlosen Dreier aus zentraler Position die ersten Punkte in Q3 für die Baskets trifft. Zwei erfolgreiche Freiwürfe von Scott und einer von Pétursson, danach der nächste Dreier von Pétursson, und schon trennen beide Teams nur noch zwei Pünktchen (46:44, 27.) James Graham ist es dann vorbehalten, mit einem seiner typischen Moves per Layup den Ausgleich zu erzielen.
Wenn Graham in der Nähe der Zone den Ball bekommt, gibt er ihn eher selten wieder her. Das habe ich an anderer Stelle als Ego-Zocken kritisiert. Meine Meinung dazu hat sich geändert, da er seine Aktionen aufgrund seiner Athletik und Körperstabilität inzwischen mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit mit zwei Punkten abschließt. Und wer trifft, der hat bekanntlich recht. Auch in der Defense spielt er richtig stark.Es folgen erneut zwei ergebnislose Kopf-durch-die-Wand-Drives von Pétursson, bevor er es von der Dreierlinie wieder deutlich besser macht und seinen dritten Wurf vom Perimeter zum 49:49 trifft.
Das Ergebnis ist ausgeglichen, das Spiel spannend. 43 Sekunden nach Beginn von Q4 der nächste erfolgreiche Signature-Dance von James Graham in der Zone, und die Baskets liegen zum ersten Mal nach der Ein-Punkt-Führung zu Spielbeginn wieder vorne (49:51; 31.). Wer jetzt glaubt, Düsseldorf wackelt, der sieht sich getäuscht. Es dauert keine 60 Sekunden, da haben Fleute und Giese mit ihren Dreiern wieder auf plus vier für die Giants gestellt (55:51; 32.). Auszeit Münster.
Und die wirkt!
Durch zwei Treffer von Graham, je einem von Scott und Weitzel folgt ein 8:0-Lauf zum 55:59 für die Baskets. Dann zeigt James Graham, der für mich der Spieler dieses Spiels auf Seiten der Baskets ist, dass er auch richtig gute Anspiele kann, wenn er nur will. Ein Durchstecker zu Weitzel und der zum 58:61. Es geht hin und her, beide Teams treffen nicht, dann Fastbreak Toomer, der zu Scott, und es steht 58:63! Im direkten Gegenzug verliert Smith den Ball, Möller begeht ein Foul an Günther, der geht an die Linie für zwei. Die Vorentscheidung? Von wegen.
Günther trifft nur einen Freiwurf zum 58:64, und Graham verwirft ausnahmsweise von seinem Sweet-Spot. Wenig später schickt Smith Günther auf die Bretter und trifft drei Punkte freistehend zum 61:64. Jasper will es im Gegenzug wissen, wirft, aber der Dreier geht daneben. Smith verkürzt mit zwei Freiwürfen auch noch auf 63:64, und alles ist wieder möglich.
Es sind noch exakt 1:13 Minuten zu spielen, als Alex Möller sein fünftes Foul begeht. Neue 14 Sekunden für Münster, Toomer führt den Ball, Pass zu Graham, noch fünf Sekunden, Graham hat die Uhr nicht im Blick, Shot Clock-Violation!! Ich will nicht mehr hinschauen.
Smith trifft beim nächsten Angriff einen Step-Back-Zweier gegen Adam Touray, und Düsseldorf führt mit einem Punkt, 44 Sekunden vor dem Ende 65:64. Nicht zu fassen!
Für mich überraschend ruft Rohdewald in dieser Situation nicht zur Auszeit, sondern vertraut seinen Jungs auf dem Parkett.Jasper Günther zu Graham, der mit zwei schnellen Bewegungen und zwei Punkten aus der Mitteldistanz zur erneuten hauchdünnen Führung für die Münsteraner. Die über 100 mitgereisten Fans der Baskets frohlocken lautstark. Noch 28 Sekunden, 65:66, Timeout Düsseldorf. Puh!
Clark soll es jetzt für Düsseldorf richten, er zieht zum Korb, und die spielentscheidende letzte Szene ist dann jene, bei der Nathan Scott Clarks Layup-Versuch spektakulär wegblockt.
Noch acht Sekunden, Auszeit Münster.
Einwurf für die Baskets, Düsseldorf foult schnell. Cosmo Grühn für zwei an die Freiwurflinie. Den ersten trifft er, der zweite geht daneben. Absichtlich? Falls ja, dann war das gut getarnt.
Noch vier Sekunden, Rebound bei den Giants, Clark rennt nach vorne, der Wurf kommt zu spät, das Spiel ist aus, das Spiel ist aus! Münster gewinnt in Düsseldorf mit 67:65!
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.Was für ein nervenaufreibender Abend. Es war ganz sicher kein schönes Spiel, aber lieber ein dreckiges Spiel gewonnen, als ein schönes verloren. Die Münsteraner Fans stimmen noch ein Loblied auf Florian Flabb an , bevor es auf die Heimreise geht.
.Was bleibt festzuhalten?
Münster hat gekämpft, volle 40 Minuten, ohne Unterlass. Alle! Das war der entscheidende Unterschied zum Spiel gegen Karlsruhe. Adam Touray hatte offensiv einen rabenschwarzen Tag erwischt, kein einziger Punkt für ihn aus dem Feld. Wann hat es das zuletzt gegeben… Dafür war er defensiv unersetzlich, und offensiv ist Jonas Weitzel für ihn in die Presche gesprungen. Hilmar Pétursson mit drei aus vier Dreiern aus der Distanz absolut überzeugend. Wenn da nur manch Harakiri-Drive nicht wäre…
James Graham mit 86% Trefferquote aus dem Zweierbereich und seinem bisher besten Spiel für die Baskets. Dazu ein Nathan Scott mit 83% Trefferquote bei Zweipunktwürfen und 13 Punkten eine Bank, trotz Beef mit Cosmo. Grühn, Weß und Günther zusammen(!) nur neun Punkte. Das ist zu wenig.
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Und sonst?• Münster hat das Spiel mit nur neun Turnovern überstanden. Ein Topwert!
• Assists gab es nur neun. Selten gab es weniger. Das Spiel war von vielen Einzelaktionen geprägt.
• Das Offense-Rating war mit 97,6 grottig, das Defense-Rating mit 94,6 das viertbeste der Saison.
• Für Münster war es in der ProA das erste Spiel, welches man mit nur 67 erzielten Punkten gewinnen konnte.
• Eine Pace von nur 68,7 ist für Münster die niedrigste der Saison.Am nächsten Samstag geht es zur besten Spielzeit zu Hause gegen Paderborn. Mit einem Sieg hätte man das offizielle Saisonziel “Klassenerhalt” mit einer Wahrscheinlichkeit von über 93% bereits erreicht.
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Anbei noch der Spielverlauf und die Viertel-Stats:
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…Graham gefällt mir auch immer besser. Wenn nichts geht, weil die Guards nix treffen (Ausnahme Petursson), Adam Touray abgemeldet ist und Nate Scott das Scoring auch nicht im Alleingang besorgen kann, kann man Graham den Ball geben, der dann für sich selbst kreiert und dank seiner Physis und Athletik hochprozentig abschließt. It’s not a bug, it’s a feature.
Auch defensiv hat er immer wieder gute Szenen. -
@Cameronia danke für den schönen Bericht!
Einige der genannten Szenen vom sonnabendlichen Cardiotraining habens auch in die Zusammenfassung geschafft:
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Ich bereite gerade eine Analyse der Hinrunde vor und habe dazu u.a. für die ProA-Spieler einen Stat-Vergleich durchgeführt. Es sind nur solche Spieler berücksichtigt, die mindestens 40 Minuten in der Hinrunde im Einsatz waren. Eine solche Grenze ist notwendig, da die Stats spielzeitbereinigt dargestellt sind und sonst die Datenstabilität erfahrungsgemäß zu wünschen übrig lässt. Trotz dieser Grenze bitte auch links auf die tatsächliche Spielzeit schauen, um die Daten nicht überzuinterpretieren
Hier ein kleiner Auszug zu den als Small Forwards gelisteten Spielern.
Ich würde mal sagen, James Graham dürfte die beste Nachverpflichtung sein, die die Baskets bisher so getätigt haben… Nur das mit den Turnovern… aber das kriegt er auch noch hin.
Draufklicken zum Vergrößern.
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Kurze Halbzeit- bzw. Hinrundenbilanz.
Hätte man vor der Saison gesagt, dass das Team nach dem Weggang von Harmsen und Seiferth nach der Hinrunde auf einem Playoff-Platz steht, wäre man wohl belächelt worden.
Aber genau so ist es, und die Halbzeitbilanz der Baskets ist glänzend!
Schaut man zunächst auf die Tabelle, steht Münster aktuell auf Platz 8, punktgleich mit dem Tabellenfünften, im Vergleich zu Platz 12 in der letzten Saison. Mit bereits zehn Siegen liegt man klar über Plan und hat schon drei Siege mehr eingefahren, als zum gleichen Zeitpunkt der Saison 22/23.
Fünf Heimsiegen in der letzten Saison stehen nur drei Heimsiege in der laufenden Saison gegenüber. Dafür hat man aktuell satte sieben Auswärtssiege vorzuweisen, vs. drei in der vergangenen Saison. Damit ist Münster der Auswärtsschreck der Liga, denn kein einziges anderes Team kann bisher sieben Auswärtssiege vorweisen.
Die Entwicklung im Saisonvergleich sieht so aus:
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.Wie steht Münster im Saisonvergleich da, wenn man die Analyse auf die einzelnen Stats erweitert?
Ins Auge fällt die Disziplin Dreier, die, was die Anzahl der Würfe, die Treffer und die Quote angeht, verbessert wurde. Spielzeitbereinigt wurden über 20% mehr Steals geholt und man kam mit deutlich weniger Fouls aus. Auch die Turnoverseuche hat man in der laufenden Saison etwas besser im Griff, obwohl es mehr als die Hälfte der Teams noch immer besser macht. Sicheres Ballhandling ist nach wie vor nicht die Stärke der Baskets.
Den größten Einbruch gab es bei der Anzahl der gespielten Assists. Andi Seiferth lässt grüßen.Wie stehen die Baskets im Vergleich zu den Gegnern da, gegen die sie inzwischen alle gespielt haben? Die Darstellung bezieht sich auf die kumulierten Gegner-Stats, die ausschließlich in den Spielen gegen die Baskets gesammelt wurden.
In Relation zu den Gegnern fällt die durchgängige Überlegenheit im Rebounding auf. Auch steht man deutlich häufiger an der Freiwurflinie und trifft zudem in allen Wurfkategorien besser. Obwohl die Dreierwürfe und -treffer im Vergleich zur letzten Saison mehr geworden sind, liegt man in diesem Bereich noch immer hinter der Konkurrenz zurück. Die Schwachpunkte sind die sehr geringe Anzahl an Steals (nur Düsseldorf holt noch weniger), und die bereits erwähnten Turnover. Auch die Anzahl an Assists ist signifikant geringer als bei den Gegnern. Schwacher Trost: z.B. Karlsruhe und auch der Tabellenführer aus Jena assistieren im Ligavergleich noch weniger.
Wie sah genau dieses Bild eigentlich in der letzten Hinrunde 22/23 aus?
Auch damals waren die Steals und Turnover eine deutliche Schwäche, das Rebounding besser als beim Gegner und die Assists noch eine Stärke. Nimmt man mal die absolute Anzahl an Assists (ohne Spielzeitbereinigung), stehen aktuell (incl. einer Overtime) 251 (Gegner 300) in den Büchern, letzte Saison waren es zu diesem Zeitpunkt (incl. drei Overtimes) 320 (Gegner 287). Deutliche Fortschritte gibt es im Saisonvergleich hingegen bei den Dreiern.
Wie ordnet sich Münster aktuell im Liga-Vergleich ein?
Das defensive Rebounding ist die Paradedisziplin der Münsteraner. Ligaspitzenwert!
Von der Freiwurflinie treffen nur die Scharfschützen aus Trier mit noch höherer Präzision. Dafür ist die Zweipunktquote relativ lausig, und über die Steals haben wir ja schon gesprochen.So, wer es bis hierhin geschafft hat, der muss jetzt tapfer sein.
Ich habe mal ein spielzeitbereinigtes Ranking in der sogen. Gegnerbetrachtung gebastelt, die ich kurz erkläre. Für jedes Team wurden die Stats kumuliert, die die 17 Gegner in den jeweiligen Spielen gegen dieses Team aufgelegt haben. D.h., je besser ein Team in der folgenden Aufstellung dasteht, desto besser hatte es in Summe seine Gegner im Griff, m.a.W., desto schlechter waren die Stats dieser Gegner.
Lesebeispiel: Bei den “Total-Punkten” liegt Frankfurt deshalb an der Spitze, weil die Summe der Punkte, die die Gegner Frankfurt eingeschenkt haben, die wenigsten im Ligavergleich waren. Dresden ist Ligaspitze bei der 2P-Q, d.h. keinem Team ist es besser gelungen als Dresden, die 2P-Quote bei den Gegnern niedrig zu halten (48,1%). Gießen hat z.B. die beste 2P-Quote bei den Gegner zugelassen (57,3%), ist deshalb Letzter in dieser Kategorie.
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Fazit kurz und bündig: Münster ist on track. Nein, mehr als das! Das offizielle Saisonziel “Klassenerhalt” ist kaum noch zu verfehlen und die Jagd auf einen Playoff-Platz hat endgültig begonnen. Würde man die Hinrunde spiegeln, käme man auf 40 Punkte nach 34 Spieltagen. Das wäre letzte Saison Platz 5 gewesen…Man darf sich also auf die zweite Saisonhälfte freuen, die schon am Samstag mit einem Heimspiel gegen Paderborn startet.
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@Cameronia
Auch wenn hier ein ums andere Mal auf recht hohem Niveau Dinge kritisiert werden, geht einiges diese Saison den weiteren gesunden Weg.
Während einige Teams wirklich nur über wenige Spieler im Scoring funktionieren, kann man in Münster das Scoring gut auf viele Schultern verteilen, wenn es mal nicht so läuft. Also in puncto Kaderzusammenstellung alles richtig gemacht. Carlos (Graham), Avi und Nate sind ein gutes Upgrade zu Darien, Jordan und Connor von denen ich ehrlicherweise kein großer Fan war.
Wie gesagt man hat schon 10 Siege und im schweren 2. Jahr sich holen können und steht kurz vor dem Klassenerhalt. Hierbei konnte man sich bisher gut von den Konkurrenten etwa Düsseldorf, Bochum und Vechta 2 entscheidend absetzen. Zudem ist die Halle noch etwas besser gefüllt als die Hallen der besagten Teams, was zusätzliche Einnahmen im Vergleich bringt.
Auch wenn das Versagen in Spielen gegen Trier, Karlsruhe und Frankfurt zwar ärgerlich ist, kann man bisher auf eine erfolgreiche Hinserie zurückschauen.Nun kommt Paderborn. Angesichts der 2-8 Serie und nur einem Sieg aus 8 Auswärtsspielen ist das eigentlich ein Pflichtsieg. Allerdings ist die Fahrt aus Paderborn auch recht kurz und die Gäste werden auch ordentlich Stimmung machen. Also sollte das für Münster eine gefährliche Konstellation darstellen, die auch eine Leistung von 120% erfordern wird.
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Wie schlägt sich eigentlich das Center-Team Touray/Weitzel im Vergleich zum Team Seiferth/Jones in der letzten Saison?
Die Darstellung basiert auf der Summe der HINRUNDEN-Stats von Seiferth/Jones und der Summe der HINRUNDEN-Stats von Touray/Weitzel. Alles spielzeitbereinigt, wobei die kumulierte Spielzeitabweichung weniger als 5% beträgt.
.Jonas Weitzel (34) und Adam Touray (1) unternehmen knapp doppelt so viele Dreierversuche wie Andi Seiferth (18) und Jordan Jones (0), bei schwächerer Quote. Beide Center-Teams erzielen in etwa gleich viele Punkte, Touray/Weitzel sind etwas stärker bei den offensiven Rebounds, begehen weniger Fouls und Turnover, holen aber weniger Rebounds am defensiven Brett. Andi Seiferth hat auf PG-Niveau Assists verteilt, was normalerweise nicht zu den wichtigsten Aufgaben eines Centers gehört, daher die riesige Abweichung.
Insgesamt finde ich, dass das Team Touray/Weitzel sehr gut funktioniert.
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@Cameronia sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
oder ?
What to do??
Ich verstehe die Frage schon nicht! Könnte auch Bezirksklasse 3 Abstiegskampf sein
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@Jeep_Rich
Noch schlimmer, dass in einem Angriff eben 5 mal am Gegner gezupft wird und es deswegen ständig abgepfiffen wird. Im Basketball wäre der Ball schon 7 mal durch die Reuse gegangen. Zudem finde ich es einfach scheiße, wie oft z.B. Frankreich einfach den Verteidiger nach den Gesetzen der Physik in den Kreis geschoben hat und es dafür den 7m gab…
Basketball ist der einzig wahre Hallensport. Und in der Halle ist es doch immer schöner als vorm TV… -
Halten wir fest:
- Platz 6!
- Adam mit einem grandiosen Spiel auf beiden Seiten des Courts.
- Wir haben einfach gute Guards
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Habe das Spiel nicht gesehen und von den Stats her ist alles in Ordnung. Dennoch bin von der Differenz von nur 10, überrascht
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Die Baskets starten mit einem Sieg in die Rückrunde
Wie unser Chefstatistiker bereits erwähnte ist mit dem heutigen 78-68 Erfolg über die Gartenzäune aus Paderborn der Klassenerhalt bereits zu 93% sicher. Angesichts der zwei neuen im Aufgebot der Paderborner war ich mir sicher, dass Münster vielleicht angesichts der „Heimschwäche“ heute als Verlierer vom Platz gehen würde.
Doch die Baskets spielten von Beginn an mit der richtigen Einstellung und überzeugten mal wieder von einer mannschaftlichen Geschlossenheit. Paderborn konnte sich offensiv auf keinen der Münsteraner so wirklich einstellen, weil eben jeder aus den Top 8 Aufgebot punkten kann. Insbesondere im ersten Abschnitt konnte man sich früh absetzen, ehe beim Stand von 13:5 Steven Esterkamp zum ersten Mal seine Mannschaft zu einer Auszeit bitten mussten. Schon jetzt fiel insbesondere auf, dass die Paderborner sehr lange für ihre Angriffe brauchten. Jedoch fand man im ersten Abschnitt noch oft genug den von Münsters Zone zu frei gelassenen Dreier. Allerdings traf man selbst auch die wichtigen Würfe, sodass man bereits 7 Punkte Vorsprung sich erarbeiten konnte.
Im zweiten Abschnitt kam Paderborn mit mehr Dampf aus der Pause und konnte mehrfach einen Lars Lagerpusch finden, der 9 seiner 11 Punkte im ersten Abschnitt erzielte. Münster allerdings gewann viele Rebounds in der Defensive und konnte dadurch mit Paderborn mithalten und verlor das Viertel mit 21:22 (Halbzeitstand 42:36).
In der Pause wurde zunächst von beiden Trainern an der Defensive gearbeitet, weil insbesondere nach 5 min! nur 5 Punkte der Münsteraner und 6 Paderborner Punkte das Scoreboard ergänzten. In den Minuten 26–30 sollte allerdings Münster nun deutlich besser wegziehen können, da das Esterkamp- System zwar im ganzen Spiel hakte, aber besonders dort zu erkennen. Oftmals liefen 17 Sek. der Uhr runter bevor mal angefangen wurde in Richtung Korb zu spielen. Natürlich war die Verteidigung der Münsteraner auch gut eingestellt und machte die Lücken dicht, allerdings waren viele Treffer der Baskets aus Paderborn der Marke „mit ablaufender Uhr“. Demnach hatte sich der Vorsprung nach 30 min durch einen Buzzer Beater von Jasper Günther auf 13 Punkte aufsummiert.
Wer nun dachte, dass die Messe am Samstagabend bereits gelesen sei, der dachte falsch. Zwar brauchte Paderborn wieder mal 30 sek. für den ersten Angriff ohne Punkte, aber auch Münster konnte kein Kapital schlagen und der Vorsprung schmolz schnell auf 8 Punkte zusammen. Sofortige Auszeit von Götz Rohdewald, der diese heute stets immer zum richtigen Zeitpunkt einsetzte! Durch die wirklich schnellen 4 Fouls der Paderbornern, kamen aber in der Folge die Baskets aus Münster auf einen Vorsprung von 16 Punkten. Dieser sollte auch aufgrund 2 wieder mal schlecht verteidigter Dreier auf 10 Punkte zusammenbrechen. Nach dem Foul an Jasper Günther, der die zwei Freiwürfe leider nicht im Netz untergebracht bekommen hat, begannen leider die 2 schwächsten Minuten des 3. Teams der Schiedsrichter. Erst kam durch das unnötige Foul von Touray Paderborn an die Linie. Aber dann kam das Geschenk der Refs an Paderborn. Nachdem ein Cut zum Korb durch ein klares Foul gestoppt wurde, lief der Paderborner Spieler noch zwei Schritte weiter und schloss dann erst den Korbleger ab, der verworfen wurde. Statt des Einwurfs gab es zwei Würfe (für mich jedenfalls nicht in der Wurfbewegung, deswegen falsch). Als dann Nathan Scott beim ersten Freiwurf sehr energisch die Arme hochgerissen hat (anscheinend für die Herren in orange zu energisch), wurde nach längerer Diskussion der Freiwurf wiederholt. Danach folgte ein weiteres unsportliches Foul von Adam Touray beim Rebound und somit ging der Vorsprung auf nur noch 8 Punkte zurück. Danach war allerdings die Defensive wieder sortiert und fing einen Rebound nach dem anderen und die Baskets konnten mit dem letzten 3er durch Adam Touray das Spiel mit den Punkten 17-19 beenden.Trotz der sehr sehr wenigen Offensiven Rebounds ein verdienter (Arbeits-)Sieg, der die Uni Baskets mit dem erfolgreichen Westfalenderby auf den zwischenzeitlichen 6 Tabellenplatz katapultiert. Bevor die Baskets allerdings im Doubble- Header sich vor heimischen Publikum gegen Nürnberg und Dresden am 3. und 7. Februar beweisen dürfen, hat man nächste Woche in Karlsruhe die Chance auf Revanche/ Wiedergutmachung.
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@DifferentView Hatte eigentlich durchweg das Gefühl, dass Münster gewinnt. Vorne vielleicht nicht konsequent genug. Und die Paderborner haben heute auch nicht zum ersten Mal Basketball gespielt.
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@DifferentView
Der Grund dafür sind meines Erachtens vier Dinge:- Paderborn hat sich auf zwei Positionen verstärken können.
- Münster hat sich heute ein paar zu viele TO‘s geleistet
- Ich glaube 6-8 Punkte gehen heute auf eine Kette an Dummen/ unnötigen Fouls im 4 Abschnitt seitens der Uni Baskets
- Trotz der vielen Zeit, die Paderborn im Angriff braucht, traf Paderborn viele Würfe unter Druck, die häufig auch nicht fallen
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@Muensteraner34 sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
Halten wir fest:
- Platz 6!
- Adam mit einem grandiosen Spiel auf beiden Seiten des Courts.
- Wir haben einfach gute Guards
…stimmt, die Guards haben mir heute auch gut gefallen, und Adam war on fire. Etwas besorgt war ich als Jasper Günther und Nate Scott einen heftigen Diskussionsbedarf hatten. Ist da alles ok im Team?
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Ich denke Nathan ist etwas speziell, er meckert viel, schüttelt oft den Kopf, auch dieses Schießen auf den Gegner mit seiner zur Pistole geformten Hand nach Dreiern ist zu viel, finde ich. Beim letzten Mal gab es Zoff, weil Cosmo ihn zu mehr Aufmerksamkeit beim Rebound aufgefordert hat, den Grund jetzt habe ich nicht mitbekommen. Wenn sie sich immer schnell vertragen und das Ganze immer in positive Energie umsetzen können, muss es nicht schädlich sein.
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@Muensteraner34 was ist aber, wenn ein “Zoff” keine positive Energie erzeugt, weil man irgendwann dem anderen die Entschuldigung nicht mehr abnimmt - sofern es überhaupt eine gibt?
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@DifferentView Im Moment werden die Ergebnisse vieles glattbügeln. Aber klar, wenn es zuviel Unruhe gibt, wird der Trainer eingreifen müssen.
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@Muensteraner34 sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
Beim letzten Mal gab es Zoff, weil Cosmo ihn zu mehr Aufmerksamkeit beim Rebound aufgefordert hat, den Grund jetzt habe ich nicht mitbekommen.
Der Grund ist bei 54:01 im Stream zu sehen. Einfach nur Cosmo und Nate beim Freiwurf des Gegners beobachten… Die zwei anschließenden Punkte gehen klar aufs Konto von Nate, weil er gepennt hat.
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@Cameronia Das habe ich gesehen. Weißt du, worum es gestern ging?
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@Muensteraner34 sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
@Cameronia Das habe ich gesehen. Weißt du, worum es gestern ging?
Nein, live ist mir gestern Abend nichts aufgefallen und den Stream habe ich noch nicht geschaut.
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Mister 100%
Gestern Abend gab es eine kleine Sensation und Uraufführung. Den wenigsten dürfte das bewusst gewesen sein.
Nach 84 Spielen, in denen er 27 Stunden, 49 Minuten und 3 Sekunden auf der Platte stand, nahm sich Adam Touray seinen fünften Dreier im Trikot der Uni Baskets seit seinem ersten Einsatz am 16.10.2020, also gestern vor 1191 Tagen - und er traf.
Es war sein erster getroffener Dreier.
Wenn Touray auch noch von der Dreierlinie trifft, dann ist er unschlagbar.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich eine solche Stat-Line zuletzt gesehen habe…
Und nebenbei auch noch Topscorer des Spiels.
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@Klaus
Also, ich fand positiv, dass er nach dem Spiel so angefressen war und das auch öffentlich gezeigt hat. Denn schaut man sich die Stats an und die “Qualität” des Gegners, dann relativiert sich die Leistung der Baskets erheblich. Paderborn war an diesem Abend für mich mit das Schwächste, was ich in dieser Saison am Berg Fidel gesehen habe. Der Tabellenachte spielte zuhause gegen den Tabellensechszehnten.Ich habe mal zwei Auswertungen erstellt, die das Kritikpotential aufzeigen.
Gerade da, wo Wille und Entschlossenheit gefragt sind, nämlich im Rebounding, war es unterdurchschnittlich bis absolut miserabel (offensiv!). Eine offensive Reboundquote von 11,5% ist nicht nur die mit Abstand schlechteste der Saison, sondern zeugt auch für sich genommen nicht unbedingt von maximalem Einsatzwillen. Dazu ein schlechter Assist/Turnover Quotient, da gibt es schon viel Redebedarf. Nebenbei hat man in der laufenden Saison auch noch nie weniger Würfe aus dem Feld genommen wie am Samstag.
Das Ergebnis von +10 wurde in erster Linie “positiv überschattet” durch den schwachen Gegner.
Das linke Chart basiert auf allen 52 ProA-Spielen der Baskets, das rechte auf den 18 Baskets-Spielen der laufenden Saison. Je roter, desto schlechter. Liegt der jeweilige Wert auf der 100%-Linie, wurde ein Bestwert erreicht, bei 0% der schlechteste Wert, alle andere Werte sind entsprechend eingeordnet.
Gegen wen hat Münster da eigentlich gespielt?
Und wie überlegen war Münster auf dem Papier?
Von daher kann ich total nachvollziehen, dass sich Rohdewald gegen diesen Gegner ein ganz anderes Spiel vorgestellt hatte.
Die Leistung von Samstag würde in Karlsruhe garantiert zu einer hohen Niederlage führen und auch gegen Dresden nicht reichen.
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ok, die Argumente sind nachvollziehbar. Schauen wir mal, ob die Kritik des Coaches was bewirkt. Gegen Karlsruhe bekommen unsere Jungs ja traditionell was auf die Mütze (gegen die haben wir - glaube ich - bisher immer verloren)
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@Muensteraner34 sagte in Uni Baskets Münster 2023/24:
@Cameronia Das habe ich gesehen. Weißt du, worum es gestern ging?
Habe mir den Stream nochmal angeschaut. Ich finde keinen konkreten Anlass, könnte mir aber vorstellen, dass Nate der Meinung war, zu selten den Ball bekommen zu haben, wenn er frei an der Dreierlinie stand. Zumindest gab es mehrere Szenen im Spiel, wo es so war, während Jasper den Ball führte. Allerdings war es Günther, der auf Nate mit Redebedarf zuging (im Stream bei bei 02:09:35), von daher passt das eher doch nicht…
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Leider auch heute ohne Weitzel, dafür aber wieder mit den vielen Turnovern und vergebenen Chancen am Brett. Insbesondere in der 2. Hälfte fehlte oftmals der Plan und der nötige Zugriff in der Defence. Nürnberg hat immer wieder einen schnellen Cut in die Zone gemacht und so gegen uns einfach gepunktet. Das Spiel wurde dann in einer Phase mit haarsträubenden Turnovern verloren, in der am Ende die Schiedsrichter ein engeres Spiel durch den Pfiff zum Goaltending und dem angeblichen Offensivfoul von Münster verhindert wurde. Keine Ahnung, aber irgendwie gefiel mir das Spiel heute überhaupt nicht. Das einzig positive: Bereits am Mittwoch gegen Dresden kann die Welt wieder eine ganz andere sein.
Edit: Herzlichen Glückwunsch noch an Jasper für sein gutes Spiel!
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…die Anzahl an TO’s war über das gesamte Spiel gar nicht so hoch (14, 18 bei Nürnberg). Ich fand die Defence zu soft, das war m.E. der Grund für die Niederlage.
Jasper Günther heute mit einem sehr starken Spiel -
@Klaus
Und die 2 Punkte Quote lag heute bei bei mageren 38%, während Nürnberg aus dieser Distanz mit 67% deutlich effektiver war. Leider sowohl Adam als auch James (letzterer in knapp 11 min.) mit nur 3/10 Treffern jeweils aus der Nahdistanz. Mit einem Touray, der 3 Würfe mehr trifft, hätte das Spiel auch noch mehr in Richtung Münster sich drehen können. Aber in bester Münsteraner Manier: Hätte, hätte, Fahrradkette. Am Mittwoch da zählt es und man hat ja noch aus dem Hinspiel in Dresden ein Hühnchen mit den Titans zu rupfen -
Adam Touray und Jonas Weitzel sind aktuell verletzt. Weiß jemand dazu eventuell mehr?
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bei Jonas Weitzel soll es laut Zeitung ein Bandscheibenvorfall sei. Das dürfte länger dauern. Bei Adam Touray sieht es nicht so schlecht aus. Der läuft ziemlich normal in der Halle rum.