BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal
-
@FitzRoyal sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
@antimatzist Dein Beitrag beantwortet meine Frage ganz gut. Offensichtlich bevorzugst du italienische Verhältnisse ohne klaren Plan & Visionen für die Zukunft.
Das ist polemisch. Natürlich möchte ich eine Liga mit Vision. Aber wir dürfen doch über die Wege dahin streiten? Oder wird jetzt jede Kritik daran, dass die Liga überdurchschnittlich stark wachsen muss um ihre selbst gesteckten Ziele zu erreichen, als ungültig weggewischt?
Davon ab beantwortest du meine Fragen leider nicht in deinem Beitrag. Wieso sollte sich die BBL mit Italien vergleichen? In den vergangenen Jahren war die BBL bei Rankings nahezu immer hinter der italienischen und französischen Liga gestellt. Weil die BBL sich jetzt aber vor 2 Wochen ein neues Ziel gesetzt hat und Italien nicht ist der deutsche Weg “richtig”? Haben Spanien und die Türkei - die vielleicht stärksten Ligen (bzw. mit stärksten Teams) Europas - operative Ziele auf einem Horizont von 10 Jahren? Wie sind die Mindeststandards dort vor Ort, dass die Ligen als stärker gelten als die BBL?
@tzzzz2 sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Ohne diese Professionalisierung hast du wenige Clubs mit Mäzenen, die sportlich überragen aber denen die nationale Liga finanziell nichts mehr zu bieten hat.
Bei welchem deutschen Top-Club hat man das denn derzeit? Bei Bamberg war das Stoschek, aber Stand jetzt schaffen Bayern wie Alba nationale Spitze (und maximal europäisches Mittelmaß) ohne Mäzen. Insofern verstehe ich den Quervergleich zu Italien nicht, wo das ja grundlegend anders ist (oder Spanien, wo Real & Barca dubios querfinanziert werden).
Dazu dann meine Frage (auch auf das folgende Zitat bezogen):
@FitzRoyal sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Die Ausgaben des jeweiligen finanziellen Krösus in einer Liga sind auch völlig irrelevant für die Kernfrage des Threads, da Mindestanforderungen sich nie auf die Spitzenteams einer Liga beziehen (welche die Kriterien sowieso schon erfüllen).
Wenn die Mindestanforderungen die Spitzenteams nicht tangieren - wie hilft ein Anziehen der Mindestanforderungen dabei, die Ziele der BBL (vor allem definiert als europäischer Vereinserfolg) zu erzielen? Insbesondere da das doch in dem Artikel die Ausgangsthese ist (bessere Liga -> bessere Spitzenteams)?
-
@antimatzist Das Ziel der BBL ist sicherlich nicht primär der internationale Erfolg der Clubs. Das ist der von den Topclubs gewünschte Nebeneffekt. Die BBL will in erster Linie ihr Überleben als erste Liga und die Wettbewerbsfähigkeit auf dem europäischen Spielermarkt sicherstellen. Die Gefahr einer weiteren Entfernung und Entfremdung von den Topclubs zum Rest der Liga und damit dann der Absprung dieser Clubs in eine private multinationale Liga ist schon da. In der Folge wäre dann die deutsche Meisterschaft ein Turnier um die goldene Ananas ähnlich der heutigen ProA-Meisterschaft. Die Lücke ist in der BBL noch nicht so groß wie in Frankreich oder Italien, aber sie wächst von Jahr zu Jahr. Dies kann verhindert werden, indem die BBL insgesamt für diese Clubs so interessant bleibt, dass eine alleinige Teilnahme in der EL keine Option ist.
Aus Sicht der Topclubs ist dieser Schritt auch interessant, eine stärkere und medial präsentere Liga führt auch bei diesen Clubs zu höheren Sponsoreneinnahmen und damit dann einer höheren internationalen Wettbewerbsfähigkeit. -
@tzzzz2 sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Das Ziel der BBL ist sicherlich nicht primär der internationale Erfolg der Clubs. Das ist der von den Topclubs gewünschte Nebeneffekt.
Aus der Mitteilung der Liga:
Konkret setzt sich die easyCredit BBL das Ziel, relevante Kennziffern entlang von drei Wachstumstreibern bis 2032 zu verdoppeln. So sollen:
-
die Clubbudgets innerhalb von zehn Jahren verdoppelt werden. Zielwert für 2032 sollen Clubbudgets von zusammengenommen rund 200 Mio. Euro sein.
-
die Reichweiten in den Bereichen TV, Digital Classic (Websites und Apps) sowie Social Media verdoppelt werden.
-
die sportlichen Erfolge der Mannschaften insbesondere in internationalen Clubwettbewerben verdoppelt werden und der Stellenwert der BBL im internationalen Vergleich anhand einer Scorecard gesteigert werden.
-
-
@antimatzist
Es ist der dritte Punkt. Ich denke, man kann mit ‘nicht primär’ mitgehen -
@tzzzz2 in deinen Beiträgen zum Thema sind viele Punkte, die nicht belegt sind/werden. Zum Beispiel: Auf welcher Annahme beruht der Punkt, dass die BBL mehr Beachtung national in z.B. Medienwerten findet? Und wo kommt dann das Geld her für die höheren Etats? Wie kommt man darauf, dass sportlich sich die Lücke schließt, wenn die Etats der kleinen Teams angehoben werden, wenn es auch einfach dazu führen kann, dass eben die gleichen Spieler mehr verdienen und dadurch sportlich gar kein Unterschied zum aktuellen Bereich entsteht? usw usw
-
@antimatzist Du sagst, dass die Liga den Vereinen ein überdurchschnittliches Wachsum verordnet.
Schauen wir uns mal die Fakten an:Wenn man sich nun also das Wachstum anschaut, dann ist das bei weitem nicht überdurchschnittlich ambitioniert. Dann ist das im Vergleich zu den Jahren seit 2016 sogar ambitionslos!
In Anbetracht der aktuellen Inflation plant man sogar mit einer Schrumpung, da das nominale Wachstum geringer ist, als die Inflation. Also real ein Rückgang.
-
@rocky1213 Klar, das sind Thesen, die die Realität beweisen oder negieren wird. So funktionieren Entscheidungen, so entsteht Fortschritt. Wenn man nur die Dinge umsetzt, die 100% sicher sind, dann sind es Konsequenzen, keine Entscheidungen.
Btw.: Sonst bräuchten wir hier auch nicht diskutieren
Inhaltlich finde ich die Argumentation übrigens schlüssig. Mehr mediale Aufmerksamkeit -> mehr Sponsoren -> mehr Budget -> bessere Spieler (der Markt ist schließlich international) -> mehr mediale Aufmerksamkeit. Es fehlt einzig der Beweis für den initialen Start dieser Aufwärtsspirale, also der Glauben an mehr mediale Resonanz. Das wiederum halte ich im Rahmen des SNation-Deals für plausibel, aber natürlich nicht belegbar.
-
okay. da sind wir uns einig. „beste liga europas“ war ambitioniert. zu ambitioniert, könnte man sagen. dieses selbst gesteckte ziel nicht ganz zu erreichen, ist aber keine schande, solange man nicht aufgesteckt hat. für mich sind die jüngst gesteckten ziele uninspirierend. da wird eine entwicklung irgendwie fortgeschrieben. das hat was von fortschritt verwalten. ich hoffe mal, dass da innerhalb der kommenden 10 jahre noch was spannenderes formuliert wird.
-
@tzzzz2 sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
@rocky1213 Klar, das sind Thesen, die die Realität beweisen oder negieren wird. So funktionieren Entscheidungen, so entsteht Fortschritt. Wenn man nur die Dinge umsetzt, die 100% sicher sind, dann sind es Konsequenzen, keine Entscheidungen.
Btw.: Sonst bräuchten wir hier auch nicht diskutieren
Inhaltlich finde ich die Argumentation übrigens schlüssig. Mehr mediale Aufmerksamkeit -> mehr Sponsoren -> mehr Budget -> bessere Spieler (der Markt ist schließlich international) -> mehr mediale Aufmerksamkeit. Es fehlt einzig der Beweis für den initialen Start dieser Aufwärtsspirale, also der Glauben an mehr mediale Resonanz. Das wiederum halte ich im Rahmen des SNation-Deals für plausibel, aber natürlich nicht belegbar.
Plausibel? Es gibt bisher nix von SNation Media. Werden die Streams ab Saisonstart überhaupt gut laufen? Steigen Kosten? Vllt wird das Ding auch nach 2,3 Jahren wieder eingestellt, siehe BILD TV jetzt und da ist die Zielgruppe eine so viel größere, als bei BBL und HBL.
-
@tzzzz2 sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
damit dann der Absprung dieser Clubs in eine private multinationale Liga
Na dann sollen sie doch mal abspringen!
Mal schauen, was beispielsweise Berliner Fans davon halten, wenn ihr Alba in dieser multinationalen Liga dreimal hintereinander in der Gruppenphase ausscheiden sollte, keine Playoffs mehr spielt, geschweige denn Titel holt (weil man ja national auch nicht mehr mitspielt, wie du sagst).
@tzzzz2 sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
In der Folge wäre dann die deutsche Meisterschaft ein Turnier um die goldene Ananas ähnlich der heutigen ProA-Meisterschaft.
Ich kenne nicht viele Länder (Kleinstaaten ausgenommen) in denen die nationale Meisterschaft nur als Spiel um die goldene Ananas wahrgenommen wird.
Ich kenne dafür genug internationale europäische Basketballwettbewerbe, in denen deutsche Mannschaften um goldene Ananasse spielen - und die Zuschauerzahlen wesentlich tiefer sind.
Ulm gegen Badalona 2471 Zuschauer im Eurocup. Und das war wohl schon das bestbesuchte Spiel.
Gleichzeitig sorgen die Standards dafür, dass Pro-A-Teams regelmässig nicht aufsteigen dürfen - und es in Zukunft noch seltener werden. Das verhindert deren Entwicklung und lähmt das Entwicklungspotential. Und (geographisch) in der Breite populärer machen Wird es Basketball in Deutschland auch nicht - im Gegenteil.
-
@jsb sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
@antimatzist
Es ist der dritte Punkt. Ich denke, man kann mit ‘nicht primär’ mitgehenIch glaube nicht, dass die drei Ziele eine Ordnung haben, sondern gleichgestellt sind. Es ist ja das “Triple Double”.
@Smoove5 sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Du sagst, dass die Liga den Vereinen ein überdurchschnittliches Wachsum verordnet.
Schauen wir uns mal die Fakten an:Ich werde nicht meine Beiträge aus diesem Thread wieder hoch holen. Das Wachstum der Liga (genauer: des gesamten Ligaumsatzes)* lag bei knapp 5% p.a., geplant sind jetzt etwas über 7% p.a. Das ist also durchaus mehr. Und dass Stefan Holz ebenfalls damit argumentiert, dass die Inflationsrate dauerhaft so hoch bleibt, finde ich unseriös (weil gleichzeitig die Situation im Bauwesen ignoriert wird und die Vereine schöne große Hallen bauen sollen).
- Der Umsatz wäre für mich zumindest das wichtige Maß. In 10 Jahren ein Gesamtclubbudget von 200 M € bedeutet ja, dass das durchschnittliche Budget bei über 11 M € liegen solle!? Die Zahlen passen einfach nicht. Der Umsatz liegt andererseits derzeit Corona-bereinigt wohl so bei 130 M €, ich glaube viel eher das ist mit der 200 M Marke gemeint.
-
@Flash_Fan sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
@tzzzz2 sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
In der Folge wäre dann die deutsche Meisterschaft ein Turnier um die goldene Ananas ähnlich der heutigen ProA-Meisterschaft.
Ich kenne nicht viele Länder (Kleinstaaten ausgenommen) in denen die nationale Meisterschaft nur als Spiel um die goldene Ananas wahrgenommen wird.
In wie vielen dieser Länder spielen denn die Topteams aus diesen Ländern nicht mehr mit? Ein schöner Vergleich wäre doch der DBB-Pokal von 2010, in dem die BBL-Teams nicht mehr mitspielten, sondern nur noch ProA und darunter. Wer weiß spontan, ohne nachzuschauen, wer den gewonnen hat?
Gleichzeitig sorgen die Standards dafür, dass Pro-A-Teams regelmässig nicht aufsteigen dürfen - und es in Zukunft noch seltener werden. Das verhindert deren Entwicklung und lähmt das Entwicklungspotential. Und (geographisch) in der Breite populärer machen Wird es Basketball in Deutschland auch nicht - im Gegenteil.
Es hindert ja niemanden die ProA-Teams daran, sich auch besser aufzustellen. Ich habe auch die Anmerkungen a lá “Gießen und Vechta werden alles daran setzen, noch dieses Jahr aufzusteigen” nicht verstanden, weil die Regelungen ja für ProA- und BBL-Teams gleichermaßen gelten. Vielmehr ist aus meiner Sicht wahrscheinlich, dass finanzstarke Absteiger dafür sorgen, dass auch die ProA in der Breite professionalisiert wird, was, auch im Hinblick auf die zweiten Ligen in den anderen europäischen Ländern, sehr wünschenswert wäre.
-
Die ProA ist professionalisiert oder spielen dort Amateure?
Die ProA hat allerdings null Sichtbarkeit national. Wüsste auch nicht, warum sich das ändern sollte. Da kommen viel zu viele andere Ligen im Interesse davor und das macht es zum Problem. Der Nichtabstieg von Gießen oder Frankfurt usw ist nicht gut. Entweder habe ich Auf- und Abstieg und dann gibts auch diese WC Option nicht oder es gibt eine geschlossene Liga, was komplett gegen die Systeme im europäischen Clubsport spricht, der eben mit Auf- und Abstieg von ganz unten nach oben funktioniert.
Eine Situation, in der potentielle Aufsteiger nicht aufsteigen dürfen oder können, bremst die breite Entwicklung, die Vermarktung, die mediale Präsenz usw immer weiter.
Man kann auch einfach mal rüber zum Fußball schauen. 3. Liga, die noch vor der BBL steht in Bereichen medialer Aufmerksamkeit und Umsatz. Dort merkt man seit Jahren, dass z.B. die Stadionanforderungen mit u.a. bestimmten Größen der VIP Bereiche nicht zur Realität der Liga passen. Die Anforderungen haben nicht zur Verbesserung, zum Wachstum beigetragen, sondern für viele Pleiten gesorgt.
-
Da spielen zum Teil Halbamateure, und da wird vor allem immer noch viel Arbeit von Amateuren geleistet. Bestes Beispiel ist die Außendarstellung: Vor drei Jahren haben ProA-Teams davon gesprochen, dass sie nicht leisten können, von jedem Spiel Fotos in eine Datenbank hochzuladen, weil: wo soll man die denn immer herbekommen, zusätzlich zu der Frage, ob das denn überhaupt nötig wäre und wer das alles braucht. Schaut man sich dazu die Website an und alles… wollen wir da wirklich von “Professionalisiert” reden?
Die 3. Liga ist ein anderes Beispiel: Die Pleiten dort haben weniger mit den Stadien etc zu tun, sondern doch deutlich mehr mit der Tatsache, dass zwischen 2. Liga, 3. Liga und Regionalliga ein unfassbares Gefälle hinsichtlich der Fernseheinnahmen besteht. In der 2. Liga gibt es mindestens 7,5 Millionen Euro pro Team, in der 3. Liga 1,3 Millionen Euro, in der Regionalliga nix. Da haben sich viele Teams einfach übernommen mit dem Muss in die 2. Liga zu kommen.
-
@rocky1213 sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Wie viele Halbamateure spielen in der ProA?
Das beste Beispiel ist die vom Namen her größte ProA-Verpflichtung der Saison, Andi Seiferth, der in Münster insbesondere seine berufliche Karriere vorantreiben will. Ansonsten können wir uns jetzt natürlich darüber streiten, wie viel Studium und wie viel Basketball sein muss, damit man jemanden als Halbprofi bezeichnen kann… aber für viele ProA-Spieler wäre es doch eher fahrlässig, die nächsten zehn Jahre nur auf Basketball zu setzen.
Und woher kam das Muss? Genau, weil die 3. Liga eben nicht rentabel funktioniert
Das hat aber meistens weniger mit den Stadien zu tun, sondern viel häufiger mit der Gehaltskostenstruktur, Transfers und so weiter
-
Seiferth ist kein gutes Beispiel, da er kurz vor dem Karriereende steht. Mittlerweile wird man an vielen Standorten auch NBBL Spieler finden, die den Trainingskader auffüllen, die Vollprofis sind. Die bekommen Unterkunft, Auto, Geld und sind damit Profis.
Stadien sind ein! Faktor davon, wie ich oben schrieb, eben wie Hallen
-
@Barack_Alabama sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Es hindert ja niemanden die ProA-Teams daran, sich auch besser aufzustellen.
Ich möchte auch hier noch einmal dieses konzeptionelle Missverständnis, dem auch Stefan Holz anscheinend unterliegt, aufklären: es gibt keine Vertretung der ProA-Clubs, nur gemeinsam der ProA- und ProB-Clubs. Jede Entscheidung wird afaik von allen Vertretern getroffen. Das heißt: Sollte die ProA Mindeststandards anheben wollen, wird die ProB tendenziell dagegen sein, weil das ihre Aufstiegschancen mindert. Gleichzeitig wird die ProB sich tendenziell dagegen wehren, Standards in ihrer Liga zu erhöhen (auf Druck der ProA-Clubs), weil das teuer ist und man den kurzfristigen Nutzen nicht immer sieht.
Insofern: doch, die Struktur der deutschen Basketballligen hindert ProA-Teams daran, sich besser aufzustellen. Würde die BBL zusätzlich Stimmrecht für Entscheidungen der ProA bekommen, wäre das z. B. sicher sehr viel zukunftsträchtiger. Stattdessen haben die BBL-Vereine auch mit dem Pokalmodus jetzt eine Entscheidung getroffen ohne (!) die ProA-Vereine vorher zu fragen - und die darüber vielleicht nicht einmal ausschließlich selbst abstimmen dürfen.
@Barack_Alabama sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Vielmehr ist aus meiner Sicht wahrscheinlich, dass finanzstarke Absteiger dafür sorgen, dass auch die ProA in der Breite professionalisiert wird, was, auch im Hinblick auf die zweiten Ligen in den anderen europäischen Ländern, sehr wünschenswert wäre.
Langfristig ist das so und die BBL-Absteiger sorgen für ein organisches Wachstum der ProA und besserer Randbedingungen. Durch ausgesetzte Abstiege wird das aber künstlich verlangsamt und meistens werden Sponsoren ihr Engagement nach einem Abstieg mindestens reduzieren, teils einstellen.
-
Neuer Tag und eine neue Meldung aus Italien mit Relevanz für diesen Thread - ich will nicht wissen, was hier los wäre, wenn die BBL solche Überlegungen anstellen würde.
Legabasket, the organization that reunites all the top division teams in Italy, is studying the possibility of arranging the next edition of the Italian Supercup in the Middle East, La Prealpina reports. (…) Currently, the countries that have been monitored as potential hosts for the competition are United Arab Emirates, Bahrain, Qatar, and Saudi Arabia.
-
@FitzRoyal verstehe jetzt nicht ganz wieso das relevant ist für diesen Thread. Generell wäre ich vorsichtig bei Vergleichen zwischen den Ligen. Die können auf jeden Fall sinnvoll sein - gerade bei Vergleichen mit z. B. der Serie A, die ungefähr vergleichbares Niveau wie die BBL hat. Allerdings gibt es überall andere Steuervoraussetzungen, andere Basketballtraditionen, andere Sponsoring-Regeln etc., was alles zu unterschiedlichen Maßnahmen führen können, die in einem Land sinnvoll sind, aber in einem anderen nicht.
-
Was @FitzRoyal vermutlich sagen will ist, dass es in Deutschland für dieses Konzept viel Kritik, während es im Ausland auffällig viel Lob gegeben hat. Der Vergleich mit Italien, der im übrigen nicht von Fitz stammt, außer das ist der Bunner-Account eines Litauers, soll nur mal vor Augen führen, dass es in anderen Ländern solche Papiere nicht gibt. In Italien, was über die Jahre immer wieder durch diverse Abstürze von europäischen Powerhouses (Siena, Kinder Bologna, Treviso) aufgefallen ist, tut man nichts in dieser Richtung und vor allem tut man nichts gegen den Status Quo und die Probleme, deren Resultat diese Niedergänge sind. Es gibt ja auch noch kleinere Beispiele wie Rom oder Cantu. Das italienische Basketballsystem basiert zu stark auf Mäzene und einzelne Großsponsoren um nachhaltig erfolgreich zu sein, aber die Liga tut nichts dagegen. Statt zu versuchen das System zu verändern sucht man lieber das System mit externen Geldern weiter aufzuplustern.
-
@Junes Alles klar. Fand die Info zum von @FitzRoyal auch nicht uninteressant, nur hat sie ja wenig mit der BBL-Strategie zu tun, da es ja keinerlei Pläne der BBL gibt, das Top Four ins Ausland zu geben. Und ich weiß auch nicht wie das in italienischen Basketballkreisen angekommen ist.
Man kann sicher über den Erfolg oder Misserfolg italienischer Vereine streiten. An sich ist es aber durchaus eine Strategie, wenn man Mäzenen erlaubt zu investieren und diese Investments wieder fallen zu lassen. Für die eigenen Vereine ist es nicht nachhaltig, aber die italienische Liga gehört schon immer zu den besten in Europa, was ja durchaus für eine gewisse Konstanz spricht. Ich bin froh, dass es in Deutschland eine andere Strategie gibt, aber das wollte ich ja sagen: nur weil die andere Liga sehr anders vorgeht - im Zweifel mit Modellen, die in Deutschland negativ konnotiert sind (und da rede ich jetzt nicht über die Vergabe von Pokalspielen in arabische Staaten) - heißt es nicht, dass es schlechter ist.
-
@Barack_Alabama sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
In wie vielen dieser Länder spielen denn die Topteams aus diesen Ländern nicht mehr mit?
Genau das mein ich ja. Ich glaube nicht, dass das in Deutschland passieren wird - wie ja allerdings von tzzzz2 oben befürchtet/angedroht. Auch in Griechenland oder Litauen spielen die mit - auch wenn es dort zwei überragende international vertretene Spitzenklubs gibt.
Ein schöner Vergleich wäre doch der DBB-Pokal von 2010, in dem die BBL-Teams nicht mehr mitspielten, sondern nur noch ProA und darunter. Wer weiß spontan, ohne nachzuschauen, wer den gewonnen hat?
BBC Bayreuth. Sag ich jetzt ganz ohne nachzuschauen.
Es hindert ja niemanden die ProA-Teams daran, sich auch besser aufzustellen.
Doch - der nicht wahrgenommene Aufstieg hindert sie. Es investieren nunmal meist weniger Sponsoren in der Pro A als in der BBL. Hürden und Mindestanforderungen in der BBL erzeugen nunmal nicht unbedingt Sponsoring und Investments, also bessere „Aufstellungen“ in der Pro A. Und der grosse Tigersprung von Pro A in die BBL bleibt meist auch aus (wenn man nicht gerade einen blau-weiss-roten Fussballklub hinter sich hat.
Der Aufstieg an sich erzeugt eine Nachfrage, eine positive „Sogwirkung“.
Und aufgestiegene Teams steigen entweder wieder ab - oder sie passen sich an.Eine Stadt hilft dir doch keine (grössere) Halle zu bauen, nur weil du es mal ins Pro-A-Halbfinale schaffst, damit du später eventuell mal aufsteigen kannst. Und der Aufstieg an sich generiert eine höhere Zuschauernachfrage.
Vielmehr ist aus meiner Sicht wahrscheinlich, dass finanzstarke Absteiger dafür sorgen, dass auch die ProA in der Breite professionalisiert wird
Die Ironie der Geschichte ist, dass es soviele „finanzstarke“ Absteiger von BBL in die Pro A ja gar nicht gab bzw. gibt.
Trier, Bremerhaven und Hagen sind alle mit Lizenzverstössen bzw. verweigerter Lizenz abgestiegen. Giessen (beim vorletzten Mal) auch. Quakenbrück hat seine BBL-Lizenz mangels Sponsor gleich selbst zurückgegeben.
Klar kann man sagen, dass die professioneller als Schwenningen oder Ehingen sind - aber ein Nachweis der professionellen Führung ist was anderes.
Gleichzeitig durften bzw. konnten diejenigen sportlichen Aufsteiger nicht aufsteigen, die einen Aufstieg wahrscheinlich tatsächlich zur Professionalisierung genutzt hätten (Kirchheim, Nürnberg, vermutlich auch Leverkusen).
-
@Flash_Fan sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
@Barack_Alabama sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
In wie vielen dieser Länder spielen denn die Topteams aus diesen Ländern nicht mehr mit?
Genau das mein ich ja. Ich glaube nicht, dass das in Deutschland passieren wird - wie ja allerdings von tzzzz2 oben befürchtet/angedroht. Auch in Griechenland oder Litauen spielen die mit - auch wenn es dort zwei überragende international vertretene Spitzenklubs gibt.
Naja, Griechenland mit dem Olympiakos-Debakel 2019(?) ist vielleicht nicht das beste Beispiel, auch wenn die Gründe damals andere waren. Dennoch hat man gesehen, wie sehr sich die griechische Liga verändert hat, um wieder beide Topclubs mit an Bord zu haben.
Wir haben die Situation ja im Moment nicht, dass die EL die Clubs noch stärker bindet. Stell dir mal eine Aufstockung auf 20 (Paris und London werden regelmäßig als Wunsch der EL genannt) oder 24/32 Teams (weitere europäische oder arabische Metropolen) vor. Oder einfach mehr Spiele in der Regular Season oder durch Wildcard Rounds in den Playoffs oder ähnliches. Ich glaube, dass dann auch Alba und Bayern sich entscheiden müssen, beide sind schon mit dem jetzigen Spielplan völlig am Limit.
Ein weiteres Beispiel ist übrigens die Adria League (nochmal andere Gründe/Historie), wegen der u. a. die serbischen Clubs nicht die komplette reguläre Saison der serbischen Meisterschaft mitspielen.
-
inwiefern? der BBL würde ohne die münchner und berliner definitiv was fehlen. … oder wäre es dir lieber, wenn die anderen untereinander eine „meisterschaft zweiter klasse“ ausspielen, statt sich an den beiden deutschen top-teams messen zu lassen?
-
@murcs sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
der BBL würde ohne die münchner und berliner definitiv was fehlen.
Man könnte es auch umdrehen: Wird den Münchnern und Berlinern nicht auch was fehlen?
Wenn man statt BBL nur noch exklusiv in einer Eur
oasiaLeague antritt, die dann noch mit Teas aus reichen Ölemiraten aufwartet, muss man kein grosser Prophet sein, um vorherzusagen, dass die dann halt auch mal drei, vier, fünf Jahre keine Playoffs spielen werden, sondern einfach mit negativer Bilanz in der Gruppenphase ausscheiden werden.Ob das Publikum in Berlin dann auch mit einem „Wir gewinnen zwar nix mehr und spielen auch keine Playoffs, aber immerhin sehen wir internationalen Basketball“ begeisternd in Halle strömen wird und das den Basketball in der Bevölkerung populärer macht?
-
@Flash_Fan sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Man könnte es auch umdrehen: Wird den Münchnern und Berlinern nicht auch was fehlen?
du hast absolut recht. das gilt auch in der gegenrichtung.
-
Zumindest gäbe es dann eine grössere Chancengleichheit und die Playoffs wären wirklich spannend. Die Budgets von Alba München sind doch extrem weit entfernt vom Rest. Das ist einfach eine andere Liga. Das ist auf die Dauer einfach nur langweilig, genau wie Fussball Bundesliga.
Momentan gehts doch nur darum wer ins Halbfinale kommt um dann zu 99% an Alba München zu scheitern.
-
„größere chancengleichheit“ klingt ja so, als würde die liga oder wer auch immer den FCBB oder ALBA bevorzugen. dem ist meines wissens nicht so. es geht – wie du schon selbst feststellst – um mehr spannung. dabei wissen die halbfinalisten in der regel auch heute schon, dass sie die besten teams hinter dem FCBB und ALBA sind. manchmal geht sogar noch mehr. mir erschließt sich nicht ganz, warum sich das besser ohne diese beiden teams ermitteln ließe. das wäre ja so, als würde ALBA freiwillig auf den startplatz in der euroleague verzichten, weil man ja sowieso nie die playoffs erreicht.
sport ist doch nicht nur die frage, wer am ende die besten sind. sport ist in erster linie, was man aus seinen eigenen möglichkeiten macht. frag doch mal in hamburg, göttingen oder bonn nach, warum man überhaupt gegen die beiden „großen“ angetreten ist, wenn man sie sowieso nicht aufhalten kann!
-
@Dumars sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Spannung stell ich dann mal über Wertigkeit.
Dann kann man ja immer noch ProA gucken - aber ich finde, man kann nur schwer dagegen argumentieren, dass man sich glücklich schätzen muss (!), dass man mittlerweile zwei Teams auf europäischem Niveau in der Liga hat. Die BBL ist doch schon immer geprägt von einem, maximal zwei Topteams, die alles unter sich ausmachen. Und selbst ohne die Teams hat man oft PO-Runden, die von Sweeps geprägt sind.
-
@antimatzist sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
@Dumars sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Spannung stell ich dann mal über Wertigkeit.
Dann kann man ja immer noch ProA gucken - aber ich finde, man kann nur schwer dagegen argumentieren, dass man sich glücklich schätzen muss (!), dass man mittlerweile zwei Teams auf europäischem Niveau in der Liga hat. Die BBL ist doch schon immer geprägt von einem, maximal zwei Topteams, die alles unter sich ausmachen, wenn ich mir so die Quoten der Basketball-Wetten auf wetten.com anschaue. Und selbst ohne die Teams hat man oft PO-Runden, die von Sweeps geprägt sind.
So siehts aus. Im Grunde ist die BBL sehr ähnlich wie die Bundesliga wo auch immer nur die Bayern und Leipzig den Ton angeben. Ich persönlich bin glücklich, solange eins der BBL Top Teams auch in europäischen Events ein Ausrufezeichen setzt.
-
Passt vielleicht nicht zum Hauptthema, aber zu eurer Diskussion. Die Playoffs sind für die Spannung der Liga mit zwei Mannschaften die allen anderen Team weit voraus sind eher ungut. Wenn die Liga nach 34 Spieltagen enden würde, hätten wir in den letzten Jahren andere Meister gesehen oder Berlin und München hätten die Liga etwas ernster genommen. Ein Wettbewerb ist es in der momentan Konstellation nicht. Im Fußball wird man auf lange Sicht auch ohne München und evtl. Dortmund in der Bundesliga auskommen müssen. Das ist einfach der Lauf der Dinge.
-
@Z0rro sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
@antimatzist sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
@Dumars sagte in BBL-Clubs beschließen Mindestetat-Verdoppelung und Änderung bei der Playoff-Teilnahme und evtl. im Pokal:
Spannung stell ich dann mal über Wertigkeit.
Dann kann man ja immer noch ProA gucken - aber ich finde, man kann nur schwer dagegen argumentieren, dass man sich glücklich schätzen muss (!), dass man mittlerweile zwei Teams auf europäischem Niveau in der Liga hat. Die BBL ist doch schon immer geprägt von einem, maximal zwei Topteams, die alles unter sich ausmachen, wenn ich mir so die Quoten der Basketball-Wetten auf wetten.com anschaue. Und selbst ohne die Teams hat man oft PO-Runden, die von Sweeps geprägt sind.
So siehts aus. Im Grunde ist die BBL sehr ähnlich wie die Bundesliga wo auch immer nur die Bayern und Leipzig den Ton angeben. Ich persönlich bin glücklich, solange eins der BBL Top Teams auch in europäischen Events ein Ausrufezeichen setzt.
naja die Bundesliga ist diesbezüglich noch langweiliger. Leipzig hat noch nie die Meisterschaft gewonnen. Bayern wird noch über Jahre unangefochten an der Spitze stehen, Leipzig und Dortmund sind da eher das Bonn (Momentaufnahme) der Liga. Besser als der Rest, aber nicht in der Lage die Meisterschaft der Bayern zu gefährden. Aber es liegt ja (wie im Fußball) nicht an den Bayern schlechter zu werden um sich anzunähern, sondern am Rest aufzuschließen. In Resteuropa gibt es zahlreiche Mannschaften die über Bayern und Alba stehen und trotzdem ist die Liga viel ausgeglichener. Geht also schon…