Kader Baskets Bonn 2022/23
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Ich gönne allen, das Trainer und Mannschaft zusammen in Bonn bleiben und weitermachen. Aber wo, wenn nicht auf Eurem schönen Rathausplatz könnt Ihr denn besser Trainer und Mannschaft danken und sie, bzw. die, die gehen gebührend feiern. Also: Feiert Eure Mannschaft und den gesamten Staff und ganz besonders diesen herausragenden Trainer am Montag, so, wie Bonner das halt machen. Ganz viel Spaß dabei!!!
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Abschließend noch die Performanceindikatoren zum Ende der Saison (Hauptrunde und Playoffs kombiniert) in CL und BBL: (Quelle)
Champions League
BBL
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Bestes Net Rating in beiden Wettbewerben, in der BBL mit weitem Abstand, verdeutlicht noch mal was für eine unfassbare Saisonleistung das von Start to (nicht ganz) Finish war, und was für ein hochklassiger, dichter Wettbewerb die CL ist. Auf eine Mannschaft des Kalibers Unicaja Malaga (ihrerseits ACB-Halbfinalist) werden wir wohl nicht mehr treffen bis Bayern mit der neuen Arena durch die Decke geht, es sei denn wir laufen Malaga in der nächsten CL-Saison wieder über den Weg.
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Die Saison ist zu Ende, und was für eine Saison das war. Es ist mir ein Anliegen hier nochmal einen Abschluss zu machen, bevor es dann sehr schnell gilt nach vorne zu schauen
Isalo ist hier vor 2 Jahren angetreten mit der Mission zusammen mit seinem Team dafür zu sorgen dass Bonn sich wieder hinter den Baskets versammelt und stolz auf das Team ist, stolz auf die Mentalität, die Arbeitseinstellung und die daraus resultierenden Leistungen. Dieses Ziel ist ohne Abstriche mehr als erreicht worden und man kann es nicht genug hervorheben was für eine unfassbare Erfolgsgeschcihte hier in diesen zwei Jahren geschrieben wurde.
Es ist aber auch gegenüber allen beteiligten mehr als angebracht mal etwas genauer auf diese Geschichte zu schauen, in der Hoffnung, dass dabei die Wertschätzung zum Ausdruck kommt und vielleicht ein kleiner Ausblick in die Zukunft aufgetan werden kann.Daher habe ich mir die folgenden Kategorien angeschaut die ich in einzelnen Teilen über den Sommer angehen werden
• Sportliche Bewertung vom BBL Team und den einzelnen Spielern:
• Sportliche Entwicklung und Perspektiven aus dem Unterbau und den Kooperationen
• Langfristige Entwicklung von Verein und UmfeldFangen wir also mit dem Thema „Sportliche Bewertung vom BBL Team und den einzelnen Spielern“ an.
Zunächst allgemein:Ich glaube auf Jahre hinaus werden Baskets Fans an allen möglichen Stellen Zitate von „Tuomas Isalo“ aufgreifen. Das passende zu dieser Kategorie ist: „Es ist uns innerhalb von zwei Jahren gelungen Den Verein wieder an die Stelle zu bringen an die er gehört“ (Ist glaube ich nicht wörtlich, aber die Richtung stimmt)
Ich glaube, bei aller Wertschätzung für Isalo, dass er bei dieser Aussage untertreibt. Die Baskets sind in den zwei letzten Jahren sportlich auf einem Level angekommen, wo in der Hierarchie der BBL eigentlich die Euroleague Teams hingehören. Ein Team wie Bonn mit einem Spieler-Etat irgendwo im oberen Drittel der Liga, aber substantiell hinter Berlin und München, hat da eigentlich nichts zu suchen . Die Baskets sind völlig verdient, und souverän an der Spitze der der BBL, haben alle Konkurrenten in der Regel zwei Mal, oder im Falle von Alba im direkten Vergleich geschlagen, sind das deutlich beste Offensivteam der Liga (Offensive Rating 124,3 kein anderes Team über 120), das deutlich beste Defensivteam der Liga (Defensive Rating 101,2, kein anderes Team unter 104), Das beste Offensivrebounding Team der Liga, TOP 5 in Defensivreboundingrate, Turnover-Häufigkeit, Assistrate, Steals und Effektiver Wurfquote).
Die Statistiken habe ich nicht, aber ich vermute dass wie unter den TOP 3 in der Verteidigung gegen Transition und gegen das Pick&Roll sind.
Anders ausgedrückt: Das Team ist in allen Aspekten die erfolgreichen Basketball ausmachen absolute BBL Spitze, der Erfolg ist kein Zufall, sondern ein Ergebnis.
Mehr im Detail geschaut ist eine interessante Entwicklung über die Saison zu beobachten, die sich auch mit meinem subjektiven Eindruck in der Halle deckt:- Zentraler Treiber der Stärke des Teams war die unfassbar gute, vor allem konstante Defensive. Wenn ich mir die Saison (in dem Fall incl CL) in 10-Spiele Scheiben anschaue, sind wir mit einem Defensivrating von 110,2 (erste 10 Saisonspiele) gestartet und haben dieses kontinuierlich auf rund 98 in den letzten 10 Ligaspielen verbessert. Die Vorgabe von Isalo sich jede Woche zu verbessern ist also am defensiven Ende voll aufgegangen.
- Die kontinuierliche Verbesserung der Defensive ist vor allem deshalb beeindruckend, weil es grundsätzlich eher so ist, dass gegnerische Teams im Laufe der Saison nach und nach herausfinden wo die Schwachpunkte des Konzeptes sind, und diese dann tendenziell immer besser ausnutzen. Wenn man sich den Saisonverlauf des Defensiv-Ratings anschaut kann man tatsächlich den Eindruck bekommen, dass es mehrere Phasen gab, an deren Anfang jeweils ein defensiv schwächeres Spiel stand (Spiel 2 gegen Reggio Emilia mit einem Defensiv Rating von 148, Spiel 13 (LuBu, 137), Spiel 21 (Ulm , 118,9) und Spiel 32 (Crailsheim, 126,6), und von dem es in der Folge jeweils eine Phase der Verbesserung gab, wobei die Verbesserung jeweils zu Leistungen führte die noch besser waren als vor dem letzten Durchlauf dieses Zyklus. Es praktisch nie vorgekommen dass wir zwei defensiv relativ schwache Spiele hintereinander hatten.
- Das Offensiv Rating hat sich über die Saison nach einer fulminanten Anfangsphase (Offensivrating 127 bis zum Spiel gegen Chemnitz am 26.12.) auf einem Level von etwas über 121 stabilisiert. Wenn man nach einer statistischen Bestätigung für den enormen Wert von Jeremy Morgan sucht, dann wird man hier fündig. Seine überragende Form in den ersten Saisonwochen 16 Punkte im Schnitt mit 50-40-90 shooting Splits (>50% Zweier, >40% Dreier >90% Freiwürfe), konnte auch durch überragende Leistungen von Ward, Malcolm und Konsorten nicht kompensiert werden. Das sind Werte die nur ganz wenige Bundesliga Spieler erreichen. Das es gelungen ist seinen Ausfall zu kompensieren und das Team offensiv zu stabilisieren ist eine Meisterleistung von Coaching-Staff und Mannschaft die nicht übersehen werden sollte.
Die kontinuierliche Verbesserung über die Saison ist auch Saisonübergreifend zu beobachten. Das Spiel der Baskets ist im Vergleich zur sehr erfolgreichen Vorsaison noch facettenreicher, defensiv noch konsequenter, und auch noch attraktiver geworden, trotz der signifikanten Doppelbelastung. (TJ Shorts hat über alle Wettbewerbe gesehen genauso viele Minuten abgerissen wie Maodo Lo, oder Nick Weiler Babb, und mehr als Olinde, Sikma, Bonga etc…). In Summe, in der generellen Draufsicht, eine Saison der Superlative, trotz schwieriger Umstände (Verletzungen, Doppelbelastungen) und eine Leistung die in die Geschichtsbücher der Liga aufgenommen werden sollte.
In den Final 4 Spielen und in den Playoffs zeigte sich, dass das Team in Vollbesetzung in der Lage ist gegen jeden Gegner der ihnen vor die Flinte kommt zu bestehen, allerdings ist die Konstanz nicht mehr auf dem Level gewesen, die in der regulären Saison erreicht wurde. Das ist einerseits sicher der Stärke der Gegner geschuldet, zum zweiten fraglos in Zusammenhang mit dem Ausfall von mehreren Rotationsspielern zu verbinden, und zum Dritten war es offensichtlich schwierig die Mentale Stabilität nach dem Höhepunkt in Malga auf dem abnormen level zu halten, dass die Saison bis dahin bestimmt hatte.
Note 1+
Individuell:
Nummer 0: TJ Shorts II: MVP der BBL, MVP der CL, mehrfacher Player der Woche und des Monats, 18,1 PPG (51% Wurfquote), 31,9% Dreierquote, 79,9% Freiwürfe, 3,2 Rebounds 7,3 Assists und nur 2,3 TO, obwohl er den Ball praktisch dauernd in der Hand hält, mehrere Gamewinner. Er ist der überragende Spieler der Saison in der Liga, der Dreh- und Angelpunkt des Teams und trotzdem ein Teamspieler. Er kompensiert defensiv seine geringe Größe durch viel Einsatz, schnelle Hände sowie eine überragende Sprungkraft, aber vor allem auch durch Cleverness und Fokus, ist jedoch auch bei aller Begeisterung kein überragender Verteidiger auf der Eins. Aber er ist eben solide genug um in einem cleveren Verbund seinen Mann zu stehen. Offensiv hat er seine Spiel den Dreipunktewurf hinzugefügt, den er dosiert einsetzt, aber eben oft genug trifft um zu verhindern dass Gegner zu weit absinken. Seine unnachahmliche Stärke sind die Pull-Ups aus vollem Tempo, bei denen er extrem hoch springt und sehr klug die Verteidigung liest. Er harmoniert hervorragend mit den Bigs (Insbesondere Kratzer) mit denen er aus dem P&R heraus eine ganze Palette an Varianten realisiert, die praktisch nicht zu verteidigen sind. Er ist nicht so stark in Isolation-Situationen wie es PJC war, aber immer noch auf einem unglaublichen Niveau, dafür aber ist seine Entscheidungsqualität auf einem anderen Level. Er liest das Spiel und die Situation nahezu perfekt. In den PO’s war irgendwann der Akku lehr.
Note 1+Nummer 3 Tyson Ward: Das Multifunktionstool. 22 Minuten/Spiel, 10.6 Punkte (55%, 35%), 5,1 Rebounds. Ward hat sich im Vergleich zu seiner letzten Saison vom Rotationsspieler zum absoluten leistungsträger weiterentwickelt. Treiber dieser Entwicklung ist, dass seine Entscheidungsqualität an beiden Enden des Feldes deutlich besser geworden ist und dass sich sein Distanzwurf drastisch verbessert hat (wenngleich immer noch ein bisschen streaky). So kann er seine herausragende Physis (vor allem seine Schnelligkeit) und seine starken Basketballinstinkte (vor allem Defensiv) noch besser zur Entfaltung bringen. Er ist in der Lage Top PG’s aller Europäischen Ligen zu verteidigen, aber eben auch Zweier, Dreier und wenn es denn sein muss auch mal ´nen Vierer. Auf der Gegenseite hat er ein verlässliches Postup- Spiel entwickelt, bleibt ein gefährlicher und kluger Cutter und trifft seine Distanzwürfe oft genug, so dass er verteidigt werden muss. Er ist erst 25, und aus meiner Sicht auf einer Trajektorie in Richtung Euroleague wenn er seinen Wurf stabilisieren kann
Note 1+Nummer 4 Jonas Falkenstein: Lokalmatador und Kader-Ergänzer: Falkenstein ist Kooperationsspieler mit der ProB, und erfüllt seine Rolle im Kader so wie es aussieht hervorragend. Er ist immer dabei, wenn er mal reinkommt sieht man, dass das Team ihn mag, und wenn er frei ist, wirft er die Murmel auf den Korb. Ein Perfekte Besetzung ohne das Potential wirklich eine BBL Karriere zu machen, aber eben ein wichtiges Bindeglied im Verein.
Note 2Nummer 5 Zach Ensminger: Der Rookie im Team: 9 Min/Spiel, 3 Punkte (43% Zweier, 46% Dreier). Ganz klar eine Lernsaison für den Junior. Er hat fraglos vielversprechende Anlagen, ist ein großer und physisch starker PG mit einem hervorragenden Dreipunktwurf und einer guten Einstellung. Man sieht auch, dass er noch ein Stück weg zu gehen hat, wenn er in einem BBL Spitzenteam regelmäßiger Teil der Rotation werden will. Er ist in seiner Entscheidungsfindung vor allem defensiv noch ein bisschen langsamer als die Kollegen, antizipiert beispielsweise gegnerische Blöcke noch nicht auf dem Level wie es die Kollegen von denen er Minuten abknapsen will tun (Das sind vor allem Shorts, Herrera und Tadda). Aber über die Saison ist in allen Aspekten seines Spiels eine gute Entwicklung zu beobachten. Isalo hat sehr osiert die Aufgaben die er an Ihn stellt erweitert und Ensminger hat immer komplexere Aufgaben auf dem Spielfeld übernommen. Einen echten Beitrag kann er bereits heute als Distanzschütze leisten, da ist er brandgefährlich und fackelt nicht lange. Als PG ist er noch nicht in der Lage verlässlich aus dem 1-gegen-1 oder dem P&R einen Vorteil zu generieren, dass wird sicher ein schwerpunkt seiner weiteren Entwicklung sein müssen. Insgesamt eine solide „Lernsaison“ in der er sein Potential hat aufblitzen lassen, aber definitiv nichts geschenkt bekommt. Das er das voll durchzieht spricht für ihn.
Note 2Nummer 6 Michael Kessens. (17 Minuten, 5,3 Punkte, 4,9 Rebounds) Der heimliche Routinier: Kessens spielt erst seine 5. BBL Saison, ist aber schon 32. Das merkt man ihm wirklich nicht an, sowohl was seine Leistungen angeht, als auch, dass er der Spieler im Team ist, der sich am ehesten von einer „Randgeschichte“ auf dem Spielfeld einnehmen lässt. Er ist kontinuierlich mit seinen Gegenspielern im Dialog, ob die wollen oder nicht, provoziert und stichelt, hat das aber meist unter Kontrolle, dass er dem Team in der Regel nicht schadet. Auch das ist ein Skill, der zum Werkzeugkasten des Teams dazugehört. Auch wenn es in den PO’s dann zum Schaden des teams wurde, aber da war ja auch der Punkt des Strafmaßes nicht in seiner Kontrolle. Ansonsten ist er ein wirklich agiler schneller Big, der in der Defensive gegen das P&R aufgrund seiner schellen beine viele Optionen eröffnet und offensiv eher über Geschwindigkeit und Finesse agiert, als über pure Physis, was einen gurten Kontrast zu Leon Kratzer bildet. Zudem ist er ein ordentlicher Defensiv Rebounder, der vor allem gut mit Sebastian Herrera als PG harmoniert.
Note gut+Nummer 7 Sebastian Herrera: Der südamerikanische Rheinländer: ( 21 Minuten, 10,0 Punkte, 37,5% Dreierquote, 2,6 Assists) Herrera ist im Hauptberuf Pointguard, wenn Shorts eine Pause bekommt, und im Nebenberuf Shooting Guard, wenn er mit Shorts auf dem Feld ist. Hatte ich vor der Saison noch die Frage in den Raum gestellt ob Herrera auch die Eins spielen kann, ist diese inzwischen beantwortet: Er kann. Und das auch ziemlich gut. Er ist wahnsinnig gefährlich als Pull Up Shooter und aus dem Catch and Shoot, und nutzt diese Gefährlichkeit um Gegner zu schlagen und in die Zone vorzudringen. Er ist neben Morgan natürlich vielleicht das stärksten Opfer von Morgans Verletzung denn wenn dieser auf dem Feld ist, ist nochmals mehr Platz um auch mal bis zum Korb zu penetrieren, was Herrera am Anfang der Saison sehr erfolgreich gemacht hat. Das ist ein bisschen abhanden gekommen, dafür hat sich aber sein Shooting gegen Ende der Saison auf einem fantastischen Niveau entwickelt. Defensiv ist er ein bisschen Foulanfällig, aber wie alle im Team wahnsinnig engagiert. Er ist erst 25 und wenn er sich als offensiver Gestalter aus dem P&R weiterentwickelt kann es für ihn in Europa weit gehen.
Note 1-Nummer 9 Karsten Tadda: Der Capitano: (20 Minuten, 6 Punkte 36% Dreier) Mr. Zuverlässig hatte zu Anfang der Saison ein bisschen Schwierigkeiten in Fahrt zu kommen, ist aber inzwischen wieder auf dem Level angekommen dass man von ihm kennt. Ein absoluter Gewinner (er war als einziger BBL Spieler Teil der drei besten BBL Teams in der Geschichte der Liga), ist mit allen (ab)Wassern gewaschen, trifft gute Entscheidungen, wird als Leader akzeptiert, und bringt auf dem Feld Physis auf der 2/3, eine gefährlichen Distanzwurf und viel Abgezocktheit und Ruhe mit. Zusammen mit Ward verteidigt er die besten Guards des Gegners, nimmt mal ein Foul wenn notwendig und bestraft Gegner die meinen man könne von Ihm absinken. Die Personifizierung der Teamidentität auf und neben dem Feld
Note 1Nummer 10 Collin Malcolm (21 Minuten, 9,6 Punkte 67,8% Zweier, 32% Dreier, 4,3 Rebounds): Malcolm ist vor der Saison eine ziemliche Wundertüte gewesen. In meiner Kaderanalyse habe ich zu ihm folgendes geschrieben: „Super spannender Spieler: Er hat bisher nur in kleineren Ligen gespielt (Georgien, Finland, Zypern) und scheinbar gar nicht auf dem College, insofern ist sein Werdegang schon sehr ungewöhnlich. Auf der anderen Seite ist er von der Physis her genau der Typ Spieler die in der BBL erfolgreich sind (athletisch, knapp 2 Meter) und hat überall wo er bisher gespielt hat wirklich sehr beeindruckende Zahlen aufgelegt.
Dazu ein scheinbar sehr guter Rebounder(wie gesagt mit der Einschränkung „kleine Liga“). Wenn er sein Spiel in die BBL übertragen kann hat auch er das Potential ein echter Steal zu sein, auf der anderen Seite ist die BBL gerade was die Physis angeht schon eine echte Hausnummer und Spieler die viel von der Physis leben haben da einen deutlich schwierigeren Stand als in vielen anderen Ligen. Für mich der Spieler mit der größten Unsicherheit
In gewissem Sinne hat sich das bestätigt. Natürlich kann Malcolm seine Zahlen aus Zypern nicht reproduzieren (17 und 9) aber er bringt die Physis und Athletik mit in der BBL die 3 und die 4 zu spielen, er ist ein guter und engagierter Verteidiger und er Reboundet und Scored verlässlich. Über die Saison hat er sich schrittweise dem Niveau angepasst und durchaus phasenweise aufblitzen lassen dass er eine größere Rolle ausfüllen kann wenn dies gebraucht wird. Aus dem Stand ein solider BBL Spieler mit Potential
Note 2Nummer 13 Jewontae Hawkins (9,9 Punkte 3,2 Rebounds) Ein Unterschiedsspieler wie er im Buche steht. Er kann aus dem Nichts heraus scoren, ist aber auch immer mal für einen „brainfart“ gut. Er ist ein guter und engagierter Verteidiger gegen 3er und 4er, er ist wahnsinnig genug in clutch Situationen ohne Angst einen Wurf zu nehmen, und er ist damit genau dass was Du im „Systembasketball“ brauchst um dann wenn es an der Zeit ist, auch mal aus dem System auszubrechen. Isalo vertraut ihm, er vertraut Isalo, eine perfekte Nachverpflichtung, auch wenn er nicht die Konstanz hatte die ihn gegen Ende der letzten Saison ausgezeichnet hat.
Note 2+Nummer 20 Jeremy Morgan (14,4 Punkte, 4,2 Rebounds, 39,6% Dreierquote) Jeremy Morgan ist die für mich tragische und gleichzeitig wunderbare Geschichte dieser Saison. Er startet wie ein MVP mit unfassbaren Quoten, einer wahnsinnigen Spielfreude und dem Perfekten Fit in das zu dem Zeitpunkt entstehende Bonner System. Dann die fürchterliche Verletzung, bei der über Wochen soweit wir jetzt wissen nicht klar war, ober er überhaupt jemals wieder Basketball spielen kann. Was das mit jemandem macht dessen Leben (und Lebensunterhalt) Basketball ist, kann sich niemand vorstellen. Dann das Comeback kurz vorher und in den PO’s wieder mit absoluten Top-Leistungen. Er ist mit 28 auf dem Beginn des Höhepunktes seines Basketballerischen Schaffens, und dem Katastrophalen Karriereende noch mal von der Schüppe gesprungen. Er hat klargemacht dass er mindesten ein Borderline Euroleague Talent ist, der aber auch sehr von seiner Einbindung in ein Kollektiv profitiert. Er springt weiterhin nicht sofort ins Auge wenn er auf dem Feld ist, aber er macht unfassbar viel richtig.
Note 1+Nummer 21 Leon Kratzer: Der Turm in jeder Schlacht der Saison. (8,4 Punkte, 6,3 Rebounds). Der Beste Offensivrebounder der Liga, der Beste Freistilringer des Teams, der sich unter dem Korb mit unfassbarer Intensität in Position bringt. In dieser Saison hat er nochmal mehrere Schritte nach vorne gemacht. Er hat wunderbar mit TJ Shorts im P&R harmoniert (sowohl als Vollstrecker, als auch als Blocksteller und „sealer“) er macht fast keine „unkonzentrierten“ Fouls mehr auch wenn sein extrem physisches Spiel Foulanfällig bleibt, er hat offensiv keine Angst mehr gefoult zu werden, auch wenn er ein schlechter Freiwerfer ist (aber er hatte Phasen in der Saison wo ich auch dort ein Fortschritt gezeigt hat), und er trifft gute offensive Entscheidungen, oft mit feinen Pässen auf seine Mitspieler. Auch er ist noch recht jung und „vor“ seinem sportlichen Zenit. Wo es für ihn hingehen kann ist eine gute Frage. Er hat Limits in seinem basketballerischen Werkzeugkasten die den Weg nach ganz oben (EL Starter) vermutlich verwehren, aber mit wachsender Erfahrung und Cleverness kann er auch in einem guten EL Team ein wertvoller Rollenspieler sein. Viel wird davon abhängen wer der P&R Partner an Seiner Seite ist, und was Defensiv von ihm gefordert wird. Für ihn ist die „Richtige Situation“ sehr wichtig bei der Entscheidung für den nächsten Verein
Note 1Nummer 24 Deane Williams: British Airlines, der athletischste Spieler seit vielen Jahren in Bonn. (6,2 Punkte 3 Rebounds 33,6 % Dreierquote) Er hat über die Saison eine extrem gute Entwicklung gemacht. Hatte er zu Anfang noch ziemlich mit der Geschwindigkeit vor allem in der Entscheidungsfindung zu kämpfen, hat er sich das ganze Jahr über kontinuierlich entwickelt. Schritt für schritt ist er zu einem immer wichtigeren Teil des Teams geworden, der sich seine Minuten erarbeiten musste und der offensiv keine prominente Rolle hatte. Er ist immer noch manchmal etwas zögerlich in der Offensive, und sein Postup-Game hat sich noch nicht so entwickelt, wie es vielleicht in ihm steckt, aber defensiv hat er riesen schritte gemacht, sein Wurf ist gut und er hat die körperlichen Voraussetzungen um nächstes Jahr eine größeren Rolle zu übernehmen, wo auch immer das sein mag, gerne in Bonn, wenn es nach mir geht.
Note 2Nummer 70 Fin Delaney: (8,4 Punkte, 3,4 Rebounds, 35% Dreier), Smallball Center, Stretch Vierer, der Erste auf dem Boden wenn es gilt nach einem Ball zu hechten, Clever und Spielintelligent… Mein Lieblingsspieler diese Saison. Ebenfalls noch mitten in seiner Karriere, hat er den Sprung nach Europa gewagt und geschafft. So einen Spieler kann jedes Gute Europäische Team gebrauchen, und er passt in jedes System. Ich könnte mir vorstellen, dass er in einem etwas weniger strukturierten System vielleicht noch mehr als Spielgestalter von der Vier aus einsetzbar ist.
Note 1Spielkonzept, Coaching:
Coach Isalo ist, wie auch im Vorjahr, völlig verdient zum Coach des Jahres, diese Saison dazu auch noch in der BCL gekürt worden. Sein Konzept Basketball spielen zu lassen, seine Exekution dieses Konzeptes angefangen bei der Rekrutierung, über die Vorbereitung, bis hin zum in-game Coaching haben auch dieses Jahr wieder Standards gesetzt. Was er in den letzten 4 Jahren in der BBL abgeliefert hat ist völlig abnorm gut, und, dass kann man auch dieses Jahr wieder sagen, entwickelt sich weiterhin fort. Er geht extrem systematisch und mit einem Analytisch-Wissenschaftlichen Anspruch an seine Aufgaben und sucht und findet in seinem enormen Fundus an Basketball-Wissen, aber auch in allen möglichen anderen Wissensgebieten Ansätze die er in seine Arbeit implementiert. Von den wissenschaftlichen Grundsätzen des Teambuildings beim Rekrutieren, über die Anleihen bei anderen Sportarten (Gegenpressing -> Tagging) und anderen Basketball Trainern fließt kontinuierlich Neuer Input in die Idee die er mitseinem Team verfolgt. Dazu gelingt es ihm mit einem hohen Maß an Empathie, gepaart mit einem manischen Ehrgeiz, eine Teamkultur aufzubauen und über eine sehr lange Zeit aufrecht zu erhalten, die dann in der Lage ist in der Summe deutlich mehr zu sein als die Summe der Einzelteile. Das ist schon sehr, sehr außergewöhnlich, und verlangt ihm selber, aber auch allen die mit ihm zusammenarbeiten vermutlich unfassbar viel ab. Ich bin mal gespannt auf seine Interviews vor der nächsten Saison, wenn er dann auch dieses Jahr zurück blickt, und was seine Analyse sein wird. Ich frage mich ob es überhaupt Menschenmöglich ist nach einem so unfassbaren emotionalen Höhepunkt wie dem CL Sieg, die Spannung in einer Gruppe weiterhin so hoch zu halten. Das ist den Baskets sehr gut gelungen, und trotzdem nicht komplett und es interessiert mich wirklich extrem was sein learning daraus sein wird.
Wir würfen auber auch auf keine Fall den Rest des Trainerteams vergessen. Adrian Kovacs und Marco Stankovic, am Ende des Jahres auch noch Julius Thomas, haben alle klar umrissene Aufgaben gehabt und diese nahezu perfekt ausgeführt. Es muss für die Jungs auf der einen Seite extrem spannend, auf der Anderen Seite aber auch extrem fordernd gewesen sein in dieser Konstellation zu arbeiten und ich bin super gespannt wie es auch für sie weitergeht. -
Danke @Loosignho für diese wieder sehr, sehr gute und zutreffende Analyse dieser Saison 22/23.
So eine Perfektion, wo ALLES in allen Belangen und Kategorien stimmte, wird es nie wieder geben.
Am Ende hat es leider nicht ganz gereicht und etwas hat gefehlt (Schwäche, Unkonzentriertheiten, “Nicht-Mentalitätsmonster-sein”, fehlende Spieler), um diese Saison mit der Meisterschaft abzuschließen.