Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball
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Jetzt mal langsam.
Jeder Spieler hat doch die Freiheit selbst zu entscheiden, wo er spielen will. Was genau ist an dieser Stelle charakterlos, wenn ein Profispieler den Vertrag erfüllt, den er freiwillig unterschrieben hat?Die Aussage von Zenith, die Situation als “a short home-needed vacation” zu bezeichnen, finde ich allerdings sehr unglücklich und unangemessen in der Wortwahl.
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@FitzRoyal sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
“I don’t want to make any statement. Statements are good. But this is not the first time it happened in our life. I’m 62 years old. I remember a lot of things in my life. But I will remember what people also talked at that moment about this,” he said. “My country was under bombing in 1999. But I didn’t see people react and talk. Also, in Iraq. Also, in Siria. Also, in Afghanistan. Did anybody talk about this at that moment?” Obradovic added. “Of course, personally, I’m against any kind of war in the world. Any single person who died because of the war is terrible. But there is something little bit more inside if we discuss about this.”*
Und mit der Aussage wird er nicht alleine stehen.
[…]
Bitte auf politische Debatten verzichten.
Danke!
qnibert
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Marcin Gortat hat sich zu Ponitkas Rückkehr relativ deutlich geäußert.
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@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Jetzt mal langsam.
Jeder Spieler hat doch die Freiheit selbst zu entscheiden, wo er spielen will. Was genau ist an dieser Stelle charakterlos, wenn ein Profispieler den Vertrag erfüllt, den er freiwillig unterschrieben hat?Natürlich hat jeder die Freiheit zu spielen, wo er möchte. Und wiederum hat jeder - hierzulande - das Recht zu schreiben, was er davon hält. Als prominente Person hat derjenige auszuhalten, wenn er öffentlich kritisiert wird. Sein Arbeitgeber/Dienstherr gehört nun einmal mehrheitlich dem russischen Staat und ist daher spätestens seit dem 24.02. mit dem Krieg in der Ukraine sehr direkt verbunden. Seit diesem Datum ist Zenit ganz sicher kein x-beliebiger Arbeitgeber mehr - spätestens seit diesem Datum. Daher wird man sich das als Spieler durchaus zurechnen lassen müssen.
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@qnibert : Danke für die sachliche Antwort statt anonymen Downvoting. So haben wir die Chance über das Thema zu diskutieren und Meinungen auszutauschen.
Du hast völlig recht, das eine öffentliche Person wie ein Kapitän der Nationalmannschaft Kritik aushalten muss. Aber ich finde nicht von jedem und sie sollte begründet sein. Beispielsweise glaube ich nicht, das jemand, der sein Haus noch mit russischem Erdgas heizt und damit Russlands Staatskasse füllt, in der Position ist, einen Sportler dafür zu kritisieren, das er einen russischen Arbeitgeber hat. So weit mir bekannt ist, hat Ponitka keinerlei Zustimmung für diesen Krieg geäußert oder sich aktiv dafür eingesetzt, das Menschen leiden. Soweit hat er also moralische Mindeststandards erfüllt. Das er sich nicht aktiv gegen den Krieg und die russische Politik ausspricht, bedeutet im ersten Moment nur, das er politisch desinteressiert ist und sich zu diesem Thema nicht positionieren will.
Deswegen kann man ihm sicherlich eine gewisse Faulheit vorwerfen. Aber Charakterlosigkeit? hm, ich weiss nicht…Bezüglich Zenit: Da ist die Situation etwas anders wenn es ein Staatsclub ist, wie du schreibst. Auch wenn der Club keinen direkten Einfluß auf die politischen Entscheidungen der Staatsführung hat und auch keine Verantwortung für den Krieg in der Ukraine trägt, so erwarten wir möglicherweise zu Recht, das die Clubführung den eventuell nur symbolischen Einfluß innerhalb der russischen Gesellschaft nutzt und sich stärker gegen den Krieg stellt. Sie haben es leider nicht getan.
Aber dafür sie wurden schon bestraft. Durch die Sanktionen, durch den Ausschluß aus dem Wettbewerb. Für das wofür sie Verwantwortung tragen können, finde ich die Strafe schon extrem hart.
Darum finde ich ein weiteres “Herumhacken” auf dem Club und seinem Spielern nicht mehr angemessen. -
@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
@qnibert : Danke für die sachliche Antwort statt anonymen Downvoting. So haben wir die Chance über das Thema zu diskutieren und Meinungen auszutauschen.
Bezüglich Zenit: Da ist die Situation etwas anders wenn es ein Staatsclub ist, wie du schreibst. Auch wenn der Club keinen direkten Einfluß auf die politischen Entscheidungen der Staatsführung hat und auch keine Verantwortung für den Krieg in der Ukraine trägt, so erwarten wir möglicherweise zu Recht, das die Clubführung den eventuell nur symbolischen Einfluß innerhalb der russischen Gesellschaft nutzt und sich stärker gegen den Krieg stellt. Sie haben es leider nicht getan.
Aber dafür sie wurden schon bestraft. Durch die Sanktionen, durch den Ausschluß aus dem Wettbewerb. Für das wofür sie Verwantwortung tragen können, finde ich die Strafe schon extrem hart.
Darum finde ich ein weiteres “Herumhacken” auf dem Club und seinem Spielern nicht mehr angemessen.Für das Statement mit dem sie die Rückkehr ankündigen, haben sie sich meiner Meinung nach jedes herumhacken verdient. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Opfer dieses Krieges.
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@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Du hast völlig recht, das eine öffentliche Person wie ein Kapitän der Nationalmannschaft Kritik aushalten muss. Aber ich finde nicht von jedem und sie sollte begründet sein. Beispielsweise glaube ich nicht, das jemand, der sein Haus noch mit russischem Erdgas heizt und damit Russlands Staatskasse füllt, in der Position ist, einen Sportler dafür zu kritisieren, das er einen russischen Arbeitgeber hat.
Der durchschnittliche Mieter hat ja i.d.R. überhaupt keinen Einfluss darauf, woher sein Versorger das Gas bezieht und selbst der, der wenigstens Einfluss auf die Wahl seines Vertragspartners hat, wird nicht kontrollieren können, ob sein Versorger russisches Gas bezieht. Selbst wenn er das kann, dürfte er auf der erfolgten russischen Aggression auch eher kein Sonderkündigungsrecht des zuvor geschlossenen Vertrages konstruieren können. Und zuallerletzt muss er notgedrungen heizen, wenn es kalt ist. Sofern dem einzelnen keine Macht gegeben ist, den Bezug russischen Gases gezielt zu unterlassen und die Politik den entsprechenden Willen der Bürger (noch) nicht umzusetzen bereit ist, kann der einzelne die Herkunft seines Erdgases leider nicht allein bestimmen. Demjenigen deswegen ein Recht an Kritik abzusprechen, empfinde ich als deutlich zu kurz gesprungen, da man nunmal heizen muss. Da gehe ich bei deiner Argumentation keinen Schritt mit.
So weit mir bekannt ist, hat Ponitka keinerlei Zustimmung für diesen Krieg geäußert oder sich aktiv dafür eingesetzt, das Menschen leiden. Soweit hat er also moralische Mindeststandards erfüllt. Das er sich nicht aktiv gegen den Krieg und die russische Politik ausspricht, bedeutet im ersten Moment nur, das er politisch desinteressiert ist und sich zu diesem Thema nicht positionieren will.
Deswegen kann man ihm sicherlich eine gewisse Faulheit vorwerfen. Aber Charakterlosigkeit? hm, ich weiss nicht…Wenn ich als Arbeitnehmer in einem Betrieb arbeite, dessen Eigentümer für wiederholte schwere Verbrechen steht, dann ist Schweigen und Weitermachen nach meinen Moralvorstellungen klar unter den Mindeststandards. Hier ist Schweigen dann durchaus als Duldung zu werten. Ich arbeite nicht für jemanden, der Journalisten zerstückeln lässt, nicht für jemanden, der Oppositionelle gewaltsam unterdrückt, nicht für jemanden, der Menschen aufgrund ihrer Sexualität verfolgt - allgemein nicht für jemanden, der Menschenrechte systematisch mit Füßen tritt. Zumal ein so qualifizierter Arbeitnehmer wie Ponitka allemal alternative Arbeitgeber finden dürfte, bei denen er immer noch sehr auskömmlich tätig werden könnte und er sich als Pole wesentlich weniger als vielleicht die US-Amerikaner auf mangelndes Verständnis der Situation berufen können dürfte. Die entsprechenden Rufe seiner Landsleute dürfte es geben und er dürfte sie gehört haben.
Bezüglich Zenit: Da ist die Situation etwas anders wenn es ein Staatsclub ist, wie du schreibst. Auch wenn der Club keinen direkten Einfluß auf die politischen Entscheidungen der Staatsführung hat und auch keine Verantwortung für den Krieg in der Ukraine trägt, so erwarten wir möglicherweise zu Recht, das die Clubführung den eventuell nur symbolischen Einfluß innerhalb der russischen Gesellschaft nutzt und sich stärker gegen den Krieg stellt. Sie haben es leider nicht getan.
Aber dafür sie wurden schon bestraft. Durch die Sanktionen, durch den Ausschluß aus dem Wettbewerb. Für das wofür sie Verwantwortung tragen können, finde ich die Strafe schon extrem hart.
Darum finde ich ein weiteres “Herumhacken” auf dem Club und seinem Spielern nicht mehr angemessen.Solange Kritik am Eigentümer Zenits geboten ist, wird dies immer auch Zenit mit umfassen. Ohne eine glaubwürdige Rehabilitation Russlands in der Staatengemeinschaft dürfte IMHO auch ein russischer Staatsclub keine Chance auf eine Rückkehr in den internationalen Sport haben.
Gibt es eigentlich Staatsclubs, die nicht autoritären Staaten mehrheitlich gehören? Mir fällt da im Basketball und auch im Fußball kein Beispiel ein.
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@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
… Ich arbeite nicht für jemanden, der Journalisten zerstückeln lässt, nicht für jemanden, der Oppositionelle gewaltsam unterdrückt, nicht für jemanden, der Menschen aufgrund ihrer Sexualität verfolgt - allgemein nicht für jemanden, der Menschenrechte systematisch mit Füßen tritt. …
Dann hoffe ich , dass du nicht bei Mercedes Benz arbeitest. Ich weiß nicht zu wieviel Prozent da die Saudis Aktionäre sind, aber es ist zweistellig. Hier sieht man es zwar nicht so direkt, aber die Liga der Despoten füllen diese Typen auch auf.
Ansonsten bin ich bei dir.
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Man muss da, aus meiner Sicht, auch unterscheiden über wen wir sprechen.
Hier haben wir Basketballspieler, die mehr oder weniger im Rampenlicht stehen und deren Schaffen und Tun natürlich mehr im Aufsehen erregen als wenn ich zuhause mit russischem Gas heize.
Btw. wenn du eine Bauanleitung hast wie ich meine Heizung auf nukleare Brennstäbe umrüste dann gerne her damitIch verstehe durchaus worauf @Exil-Berliner hinaus will, diese Doppelmoral kotzt mich auch an.
ABER man ist da dann auch schnell beim relativieren oder whataboutism.Doch bevor ich komplett abschweife, dass Zeichen was von der Rückkehr dieser Spieler ausgeht ist ein fatales. Es suggeriert nämlich das man nach kurzer Auszeit zum dem Schluss gekommen ist das es in Ordnung ist für einen Club zu spielen dessen Land in einen Angriffskrieg verwickelt ist.
Und bevor die Frage kommt, ich fänd es auch richtig und wichtig wenn sich bspw. Spieler (Fussball) des FC Bayern München/Nationalmannschaft deutlicher positionieren würden in Sachen Qatar. Aber Kritik an einer Sache schließt ja Kritik an einer anderen Sache auch gar nicht aus.
Ich war auch einer derjenigen die Sport und Politik trennen wollten aber das funktioniert nicht. Wie willst du nem ukrainischen Basketballer der sein Zuhause verloren hat und der jetzt an der Front für die Verteidigung seines Landes kämpft erklären, das sein Kollege in dem Land das dafür verantwortlich ist Basketball spielt als wäre nichts passiert. Das matcht nicht aus meiner Sicht. -
Meinst du wirklich Dubai oder doch eher Qatar?
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@Flintstones sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Meinst du wirklich Dubai oder doch eher Quatar?
Qatar natürlich
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@Flintstones sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
… Ich arbeite nicht für jemanden, der Journalisten zerstückeln lässt, nicht für jemanden, der Oppositionelle gewaltsam unterdrückt, nicht für jemanden, der Menschen aufgrund ihrer Sexualität verfolgt - allgemein nicht für jemanden, der Menschenrechte systematisch mit Füßen tritt. …
Dann hoffe ich , dass du nicht bei Mercedes Benz arbeitest. Ich weiß nicht zu wieviel Prozent da die Saudis Aktionäre sind, aber es ist zweistellig. Hier sieht man es zwar nicht so direkt, aber die Liga der Despoten füllen diese Typen auch auf.
Ansonsten bin ich bei dir.
Tatsächlich ist es im Falle von Mercedes-Benz Kuwait, die seit einem halben Jahrhundert eine Beteiligung (ca. 7%) halten. Ich würde insofern schon differenzieren, als dass eine Beteiligung eines Unrechtsregimes an einem Arbeitgeber in Form einer Aktienminderheit einer Publikumsgesellschaft eben recht schwer zu verhindern ist. Die ganzen Fußball- (PSG, Newcastle, City, etc.) und Basketballclubs hingegen gehören ausschließlich komplett von den Autokratien oder Diktaturen kontrollierten Staatsfonds oder -gesellschaften, wie im Falle von Zenit.
BTW: Mercedes-Benz ist aber nicht mein Arbeitgeber. Hier wäre für mich die Beteiligung an Rüstungsgeschäften und der Rüstungslobbyismus noch eher ein Hindernis als die Beteiligung Kuwaits, die sicher auch kein Waisenknabe in Menschenrechtsfragen sind.
Edit: Nach längerem Nachdenken muss ich einräumen, dass es in bestimmten Branchen (z.B. Automotive) nicht unbedingt leicht ist, einen Arbeitgeber danach auszuwählen (und dann auch noch bei diesem einen Job zu bekommen), dass er keinen Bezug zu Rüstung hat. Autos und LKW sind nunmal Bestandteil jeder Armee und jedes Krieges. Aber im Bereich des Profi-Basketballs - und über den diskutieren wir hier ja - ist es ein Leichtes, sich von solchen Arbeitgebern fernzuhalten. Fast eher ist es schon schwer, bei einem solchen zu landen.
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Interessanter Artikel zum Sportler-Exodus aus Russland in der taz:
https://taz.de/Exodus-von-Sportlern-aus-Russland/!5838132/ -
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Wenn ich als Arbeitnehmer in einem Betrieb arbeite, dessen Eigentümer für wiederholte schwere Verbrechen steht, dann ist Schweigen und Weitermachen nach meinen Moralvorstellungen klar unter den Mindeststandards. Hier ist Schweigen dann durchaus als Duldung zu werten. Ich arbeite nicht für jemanden, der Journalisten zerstückeln lässt, nicht für jemanden, der Oppositionelle gewaltsam unterdrückt, nicht für jemanden, der Menschen aufgrund ihrer Sexualität verfolgt - allgemein nicht für jemanden, der Menschenrechte systematisch mit Füßen tritt.
Der Betrieb, also der Arbeitgeber über den wir hier diskutieren ist, der Sportclub Zenit Sankt Petersburg. Ich hoffe, wir können uns soweit einigen, das dieser Sportclub keine Journalisten zerstückeln lässt, Demos mit Tränengas auseinandertreibt oder Kriegsverbrechen begeht.
Der Hauptgeldgeber bzw. Besitzer tut das nach allgemeiner Einschätzung, aber damit sind wir in der Diskussion wie weit Verantwortung, sprich Schuld weitergegeben kann.Aber aus Ponitkas Sicht: Er könnte das gleiche erstmal von sich behaupten, was du oben geschrieben hast. (das von mir fett markierte)
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@Vargas11-0 sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Interessanter Artikel zum Sportler-Exodus aus Russland in der taz:
https://taz.de/Exodus-von-Sportlern-aus-Russland/!5838132/In diesem Artikel wird unter anderem erwähnt, dass die FIFA ein außerordentliches Transferfenster für Spieler, die bei russischen Vereinen unter Vertrag waren/sind, eingerichtet hat. Ein Wechsel ist wohl aufgrund laufender Verträge für die Spieler nicht ganz einfach, aber immerhin hat man die Möglichkeit geschaffen, dass die Spieler ihrem Job weiter nachgehen können. Im Basketball habe ich von solchen Bestrebungen weder in Euroleague noch im Eurocup, wo die Wechselfrist mittlerweile ja auch verstrichen ist, etwas gehört - oder habe ich da was verpasst? In die nationalen, europäischen Ligen können die Spieler, soweit ich weiß, noch wechseln, aber das ist für die meisten vermutlich nicht wirklich attraktiv.
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Ergin Ataman, Trainer von Anadolu Efes, meint Kunst und Sport sollten nicht sanktioniert werden. Über die Tabelle ohne russische Teams sollten nicht die Teams selber entscheiden.
Quelle: https://basketnews.com/news-168279-ataman-questions-euroleague-hopes-not-to-be-punished-im-one-of-their-sponsors.html -
@Exil-Berliner Ponitkas jüngerer Bruder hat seinen Klub aus Perm verlassen und spielt jetzt in Frankfurt. Man gewinnt den Eindruck, als Ponitka der Ältere die Argumente abgewogen hat und auf der einen Seite $$$ in der Waagschale lagen, die schwerer wogen als andere Argumente. Man ist geneigt zu hoffen, dass ihm sein restliches Gehalt in Rubel ausgezahlt wird.
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Komische Geschichte. Was hat er denn erwartet? Die Empörung war doch absehbar und entweder ist es ihm egal oder nicht.
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nun ja: die wenigsten basketballer haben geschichte oder politologie studiert. lebenserfahrung nimmt auch erst mit dem alter zu – bei den meisten jedenfalls. bleibt noch die rolle der jeweiligen berater, die – wie wir leider immer wieder feststellen können – nicht immer nur das wohl des spielers im auge haben.
das macht’s zwar alles nicht besser, hilft aber vielleicht dabei, zumindest ein bisschen nachvollziehen zu können, wie es zu so einer fehlentscheidung gekommen sein kann. immerhin scheint diese nun korrigiert worden zu sein. aus unserer – sicherlich einhelligen – sicht natürlich viel zu spät. aber immerhin.
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@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Bezüglich Zenit: Da ist die Situation etwas anders wenn es ein Staatsclub ist, wie du schreibst.
Ich hab’s jetzt nur kurz gegoogelt, aber Zenit “gehört” laut Wikipedia Gazprom - was ein Wirtschaftsunternehmen ist. Das gehört selbst wiederum mehrheitlich (ob direkt oder indirekt) dem russischen Staat gehört.
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Wenn ich als Arbeitnehmer in einem Betrieb arbeite, dessen Eigentümer für wiederholte schwere Verbrechen steht, dann ist Schweigen und Weitermachen nach meinen Moralvorstellungen klar unter den Mindeststandards. Hier ist Schweigen dann durchaus als Duldung zu werten. Ich arbeite nicht für jemanden, der Journalisten zerstückeln lässt, nicht für jemanden, der Oppositionelle gewaltsam unterdrückt, nicht für jemanden, der Menschen aufgrund ihrer Sexualität verfolgt - allgemein nicht für jemanden, der Menschenrechte systematisch mit Füßen tritt.
Gazprom ist wahrscheinlich keine Firma von Unschuldslämmern. Aber auch nicht dafür bekannt, Menschen zerstückeln zu lassen und Menschenrechte systematisch mit Füssen zu treten.
Hatte in Deutschlands populärster Sportart jemand in Gelsenkirchen und Umgebung moralische Probleme mit dem Eigner von Zenit? Offensichtlich jedenfalls nicht so wirklich viele.
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@Flash_Fan sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Bezüglich Zenit: Da ist die Situation etwas anders wenn es ein Staatsclub ist, wie du schreibst.
Ich hab’s jetzt nur kurz gegoogelt, aber Zenit “gehört” laut Wikipedia Gazprom - was ein Wirtschaftsunternehmen ist. Das gehört selbst wiederum mehrheitlich (ob direkt oder indirekt) dem russischen Staat gehört.
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Wenn ich als Arbeitnehmer in einem Betrieb arbeite, dessen Eigentümer für wiederholte schwere Verbrechen steht, dann ist Schweigen und Weitermachen nach meinen Moralvorstellungen klar unter den Mindeststandards. Hier ist Schweigen dann durchaus als Duldung zu werten. Ich arbeite nicht für jemanden, der Journalisten zerstückeln lässt, nicht für jemanden, der Oppositionelle gewaltsam unterdrückt, nicht für jemanden, der Menschen aufgrund ihrer Sexualität verfolgt - allgemein nicht für jemanden, der Menschenrechte systematisch mit Füßen tritt.
Gazprom ist wahrscheinlich keine Firma von Unschuldslämmern. Aber auch nicht dafür bekannt, Menschen zerstückeln zu lassen und Menschenrechte systematisch mit Füssen zu treten.
Der beherrschende Gesellschafter, der russische Staat, seine Organe und sein alles beherrschender Präsident sind dafür bekannt, eine junge Demokratie in eine - inzwischen auch offen faschistische - Diktatur umzubauen, die Presse einzuschränken und zu zensieren, Homosexuelle zu kriminalisieren, Oppositionelle und Kritiker im In- und Ausland zu ermorden und souveräne Staaten anzugreifen, um sie dem eigenen Hoheitsgebiet einzuverleiben.
Wer einen einigermaßen funktionierenden moralischen Kompass hat, wird wohl recht gut abwägen, ob er für so eine Firma arbeiten möchte. Offenbar bedurfte es bei Ponitka erst einiger Hinweise, um diesen Prozess zu durchlaufen, da es natürlich nicht angenehm ist, auf gute Bezahlung (vorläufig) zu verzichten.
Hatte in Deutschlands populärster Sportart jemand in Gelsenkirchen und Umgebung moralische Probleme mit dem Eigner von Zenit? Offensichtlich jedenfalls nicht so wirklich viele.
Selbstverständlich gab es wiederholt laute Kritik daran, ebenso wie an dem problematischen Qatar-Engagement bei den Bayern. Wenn dir das nicht bekannt ist, liegt das sicher nicht daran, dass es sie nicht gab.
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@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Wenn ich als Arbeitnehmer in einem Betrieb arbeite, dessen Eigentümer für wiederholte schwere Verbrechen steht, dann ist Schweigen und Weitermachen nach meinen Moralvorstellungen klar unter den Mindeststandards. Hier ist Schweigen dann durchaus als Duldung zu werten. Ich arbeite nicht für jemanden, der Journalisten zerstückeln lässt, nicht für jemanden, der Oppositionelle gewaltsam unterdrückt, nicht für jemanden, der Menschen aufgrund ihrer Sexualität verfolgt - allgemein nicht für jemanden, der Menschenrechte systematisch mit Füßen tritt.
Der Betrieb, also der Arbeitgeber über den wir hier diskutieren ist, der Sportclub Zenit Sankt Petersburg. Ich hoffe, wir können uns soweit einigen, das dieser Sportclub keine Journalisten zerstückeln lässt, Demos mit Tränengas auseinandertreibt oder Kriegsverbrechen begeht.
Der Hauptgeldgeber bzw. Besitzer tut das nach allgemeiner Einschätzung, aber damit sind wir in der Diskussion wie weit Verantwortung, sprich Schuld weitergegeben kann.Aber aus Ponitkas Sicht: Er könnte das gleiche erstmal von sich behaupten, was du oben geschrieben hast. (das von mir fett markierte)
Das Zerstückeln von Journalisten bezog sich selbstverständlich auf MBS mister bone saw himself und den von den Saudis kontrollierten Fußballclub. Das stand exemplarisch für menschenverachtendes Verhalten der Besitzer solcher PR-Vehikel. Egal ob Saudis, Qatar, VAE oder Russland - alle diese Regime treten Menschenrechte mit Füßen und sind daher in einer Reihe zu nennen. Und alle eint, dass sie sich über direkte Beteiligungen Sportvereine halten, um das Image schönzufärben.
Wer dort arbeitet, trägt selbstverständlich keine Schuld an den Verbrechen der Diktaturen, hat aber IMO die Verantwortung, sich mit den Taten seiner Gesellschafter auseinanderzusetzen. Kommt derjenige dann zu dem Schluss, dass ihm das egal ist, weil die Bezahlung attraktiv ist, spreche ich demjenigen sicher nicht das Recht dazu ab. Er wird sich aber den Vorwurf gefallen lassen müssen, dass das für charakterlos, ignorant oder auch noch schlimmeres gehalten wird.
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Innenpolitik hat im internationalen Sportwettbewerb noch nie jemanden gross interessiert. Da spielen von Russland, der Ukraine, Syrien, Nordkorea, Belarus, Zimbabwe und so weiter immer alle mit.
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Selbstverständlich gab es wiederholt laute Kritik daran, ebenso wie an dem problematischen Qatar-Engagement bei den Bayern. Wenn dir das nicht bekannt ist, liegt das sicher nicht daran, dass es sie nicht gab.
Kritik gab es. Aber eben letztlich wirkungslos. Nichts, was zur Einstellung solcher Geschäftsbeziehungen geführt hätte.
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Wer einen einigermaßen funktionierenden moralischen Kompass hat, wird wohl recht gut abwägen, ob er für so eine Firma arbeiten möchte. Offenbar bedurfte es bei Ponitka erst einiger Hinweise, um diesen Prozess zu durchlaufen, da es natürlich nicht angenehm ist, auf gute Bezahlung (vorläufig) zu verzichten.
Ponitka hat meines Wissens nicht für den russischen Staat gearbeitet, und auch nicht für Gazprom sondern für ein Basketball-Team.
Was mich an der Sache und den Vorwürfen etwas befremdet, ist immer die Verhältnismässigkeit.
Hier wird einem (in Deutschland doch recht unbekannten polnischen Basketballer) Dummheit, Charakterlosigkeit, Ignoranz das Fehlen eines moralischen Kompasses abgesprochen, und er müsse sich zumindest Verbindungen zum Krieg aufgrund seines Arbeitgebers “zurechnen” lassen.
Als aber bekannteste deutsche Basketballer als Aushängeschild einer Liga spielte, die selbst gerade aktiv ein Militär (!) unterhielt, das einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führte, kann mich nicht erinnern, dass es irgendjemand in der deutschen Basketball-Szene oder hier im Forum auch nur im geringsten interessiert hätte. Maulkorb an den Spieler und weiterspielen, als wenn nichts gewesen wäre.
Eine gewisse Reflektion über die historische Verhältnismässigkeit solcher aktuellen Vorwürfe ist aber meines Erachtens nötig.
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Wer dort arbeitet, trägt selbstverständlich keine Schuld an den Verbrechen der Diktaturen, hat aber IMO die Verantwortung, sich mit den Taten seiner Gesellschafter auseinanderzusetzen. Kommt derjenige dann zu dem Schluss, dass ihm das egal ist, weil die Bezahlung attraktiv ist, spreche ich demjenigen sicher nicht das Recht dazu ab. Er wird sich aber den Vorwurf gefallen lassen müssen, dass das für charakterlos, ignorant oder auch noch schlimmeres gehalten wird.
Haben wir das als Fans (nicht) auch?
Dazu gehört dann aber auch, kritisch über die Verhältnismässigkeit zu reflektieren, mit dem wir dem anderswo begegnen oder darauf reagieren. Und nicht einen Beitrag zu löschen, nur weil man es wagt, diesbezüglich den “Jesus des deutschen Basketballs” anzusprechen?
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@Flash_Fan sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Innenpolitik hat im internationalen Sportwettbewerb noch nie jemanden gross interessiert. Da spielen von Russland, der Ukraine, Syrien, Nordkorea, Belarus, Zimbabwe und so weiter immer alle mit.
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Selbstverständlich gab es wiederholt laute Kritik daran, ebenso wie an dem problematischen Qatar-Engagement bei den Bayern. Wenn dir das nicht bekannt ist, liegt das sicher nicht daran, dass es sie nicht gab.
Kritik gab es. Aber eben letztlich wirkungslos. Nichts, was zur Einstellung solcher Geschäftsbeziehungen geführt hätte.
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Wer einen einigermaßen funktionierenden moralischen Kompass hat, wird wohl recht gut abwägen, ob er für so eine Firma arbeiten möchte. Offenbar bedurfte es bei Ponitka erst einiger Hinweise, um diesen Prozess zu durchlaufen, da es natürlich nicht angenehm ist, auf gute Bezahlung (vorläufig) zu verzichten.
Ponitka hat meines Wissens nicht für den russischen Staat gearbeitet, und auch nicht für Gazprom sondern für ein Basketball-Team.
Was mich an der Sache und den Vorwürfen etwas befremdet, ist immer die Verhältnismässigkeit.
Hier wird einem (in Deutschland doch recht unbekannten polnischen Basketballer) Dummheit, Charakterlosigkeit, Ignoranz das Fehlen eines moralischen Kompasses abgesprochen, und er müsse sich zumindest Verbindungen zum Krieg aufgrund seines Arbeitgebers “zurechnen” lassen.
Als aber bekannteste deutsche Basketballer als Aushängeschild einer Liga spielte, die selbst gerade aktiv ein Militär (!) unterhielt, das einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führte, kann mich nicht erinnern, dass es irgendjemand in der deutschen Basketball-Szene oder hier im Forum auch nur im geringsten interessiert hätte. Maulkorb an den Spieler und weiterspielen, als wenn nichts gewesen wäre.
Eine gewisse Reflektion über die historische Verhältnismässigkeit solcher aktuellen Vorwürfe ist aber meines Erachtens nötig.
@qnibert sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Wer dort arbeitet, trägt selbstverständlich keine Schuld an den Verbrechen der Diktaturen, hat aber IMO die Verantwortung, sich mit den Taten seiner Gesellschafter auseinanderzusetzen. Kommt derjenige dann zu dem Schluss, dass ihm das egal ist, weil die Bezahlung attraktiv ist, spreche ich demjenigen sicher nicht das Recht dazu ab. Er wird sich aber den Vorwurf gefallen lassen müssen, dass das für charakterlos, ignorant oder auch noch schlimmeres gehalten wird.
. Und nicht einen Beitrag zu löschen, nur weil man es wagt, diesbezüglich den “Jesus des deutschen Basketballs” anzusprechen?
Vielleicht lässt du Polemik weg und wir diskutieren über das Thread Thema statt Vergleiche mit anderen irrsinnigen Aktionen anzustellen.
Es will nicht in meinen Kopf wieso man eine Scheisse mit der anderen relativieren will.
Wir leben im Jetzt und Hier. Und hier wird berechtigte Kritik an einem Spieler geübt, dessen Land mittlerweile 15km von der Frontlinie entfernt ist und der trotzdem Basketball in dem versntwortlichen Land spielen möchte als wäre nichts gewesen! Da gibts es NICHTS aber auch rein gar NICHTS zu relativieren.
Was wäre denn die richtige Vorgehensweise? Die Fresse halten damit du uns in zehn Jahren wieder vorwerfen kannst das wir Nichts gesagt haben? -
@Flash_Fan : Unterlasse doch bitte deinen Whataboutismus. Es ist leider erkennbar eine deiner Lieblingsmaschen, eine Diskussion über ein bestimmtes gesellschaftliches Thema mit unpassenden Vergleichen zu diffundieren und dahingehend zu framen, dass vermeintlich jeder Standpunkt vollumfänglich zu akzeptieren sei, aber zum einen ist dieses Streuen von Nebelkerzen in einer sachlichen Diskussion einigermaßen unredlich und zum anderen geht es hier eben ganz konkret um das Threadthema, nicht um 2003.
Ich habe deinen Beitrag exakt deswegen gelöscht, weil du hier erneut versuchst, das Thema aufzuweichen und die Diskussion in andere Bereiche zu verschieben. Bitte unterlasse das.
Wenn dich übrigens dein Gewissen plagt, dass du gegen den Krieg im Irak 2003 nicht demonstriert oder ausreichend protestiert hast - im Gegensatz zu vielen anderen übrigens - dann mache das bitte mit dir und dir vertrauten Personen aus. Von dir auf andere Nutzer zu schließen und denjenigen, die sich zurecht über die aktuelle kriegerische Aggression empören, aufgrund deines damaligen Schweigens vorschreiben zu wollen, wie sie sich heute zu positionieren hätten, funktioniert nicht. Wenn du es bedauerst, damals geschwiegen zu haben, hast du immerhin die Chance, diesen Fehler 2022 nicht zu wiederholen. Aber die scheinst du nicht zu sehen oder wahrnehmen zu wollen.
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@murcs Ich glaube, um als Pole die derzeitige Stimmung in dem Land beurteilen zu können, braucht es kein Politikstudium. Vor allem wenn er wirklich vorher im Heimaturlaub war, wie Zenit twitterte.
Aber ja, vielleicht steckte da auch sein Berater dahinter. Oder Zenit hat seine Rückkehr vorzeitig verkündet.
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@qnibert : Ich denke nicht, das es Whataboutismus ist, wenn man die Frage nach angemessener Be- und Verurteilung von Personen oder Institutionen stellt. Wir erlauben uns hier als Wertegesellschaft ein Urteil auf Basis unser ethischen Werte. Zu einem gerechten Urteil gehört meiner Meinung nach auch, wie wir nach den gleichen Werten bei ähnlichen Fällen geurteilt haben. Ansonsten sind wir bei Willkür.
Aber das führt uns grade wieder sehr weit weg von den sportlichen Themen und damit werden diese Beiträge vermutlich eh bald alle (zurecht) gelöscht.
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@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
@qnibert : Ich denke nicht, das es Whataboutismus ist, wenn man die Frage nach angemessener Be- und Verurteilung von Personen oder Institutionen stellt. Wir erlauben uns hier als Wertegesellschaft ein Urteil auf Basis unser ethischen Werte. Zu einem gerechten Urteil gehört meiner Meinung nach auch, wie wir nach den gleichen Werten bei ähnlichen Fällen geurteilt haben. Ansonsten sind wir bei Willkür.
Aber das führt uns grade wieder sehr weit weg von den sportlichen Themen und damit werden diese Beiträge vermutlich eh bald alle (zurecht) gelöscht.
Grundsätzlich hast du natürlich recht. Allerdings denke ich, dass die Ähnlichkeiten in den hier teilweise zum Vergleich herangezogenen Fällen wesentlich geringer sind als die Unterschiede zwischen beiden, so dass der Vergleich IMHO eher unpassend ist.
Hinzu kommt der Umstand, dass eine Argumentation, die sinngemäß lautet “2003 war falsch, wurde aber nicht ausreichend beklagt” ergo “darf 2022 auch nicht beklagt werden” in sich einfach unlogisch ist. Wir können die Fehler der Vergangenheit i.d.R. nicht heilen, können aber unterlassen, sie in der Gegenwart und Zukunft zu wiederholen.
Und zu guter Letzt bin ich absolut der Ansicht, dass wer 2003 evtl. geschwiegen hat (ich tat das nicht), nicht automatisch das Recht verwirkt hat, 2022 zu sprechen. Wer A sagt, muss nicht B sagen, wenn er denn irgendwann erkennt, dass A falsch war.
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@qnibert: Ich hoffe sehr, das wir uns als Gesellschaft und als Individuen weiterentwickeln. Und ja, etwas was wir 2003 rückblickend als falsch erkannt haben, darf bzw. MUSS heute anders bewertet werden.
Aber ich habe Zweifel. das wir uns wirklich an unsere eigenen hochgesteckten moralischen Regeln halten.
Denn wir haben jetzt, in dieser unsrigen heutigen Zeit, mehr als einen Schauplatz für Kriegsverbrechen (Stichwort Jemen). Aber wir fokussieren uns nur auf Russland im Moment.
Und ich würde gerne in einer Gesellschaft leben und eine Regierung unterstützen, die allen Opfern die gleiche Unterstützung, Hilfe, Aufmerksamkeit und Empathie entgegenbringt wie den Opfern des Krieges in der Ukraine und gegen jeden Krieg so konsequent vorgeht wie den Krieg Russlands in der Ukraine.Ich möchte es einmal loswerden, auch wenn SD das völlig falsche Forum dafür ist:
Ich halte viele der Sanktionen und Maßnahmen, die aktuell gegen russische Firmen, Bürger und eben Sportvereine angewendet werden, nicht für geeignet, langfristig und dauerhaft Frieden und Freiheit für alle zu gewährleisten. Aber das ist ein ganz anderes Thema und hier total off-topic. -
https://www.eurohoops.net/en/vtb/1326612/jonas-jerebko-joins-cska-moscow/
Da der alte Faden geschlossen ist und CSKA ja noch Teil der EL ist: CSKA hat sich prominent verstärkt für den Saisonendspurt. Fühlt sich irgendwie seltsam an daran zu denken, dass in Russland alles halbwegs normal weiterläuft um die Fassade aufrechtzuerhalten.
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@Junes Absurde Geschichte.
Februar 2022: Jerebko sagt in einem Interview "I did not have a good experience in Russia and lost the joy a little grand, but now it is back". Dazu teilt er mit, dass er rechtzeitig zu den NBA-Playoffs wieder in Form sein würde und bei einem der für die Playoffs qualifizierten Teams unterschreiben möchte.
März 2022: Jerebko unterschreibt bei CSKA und spielt bis Saisonende ausschließlich in der bedeutungslos gewordenen VTB-Liga.
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@flyfish BasketNews hat sich diese Woche mit dem Thema im Allgemeinen beschäftigt. Für Spieler wie Voigtmann oder Grigonis, die noch über den Sommer hinaus bei CSKA unter Vertrag stehen, scheint es schwierig zu sein zu einer Einigung mit dem Club zu kommen. Daher ist es durchaus möglich, dass Voigtmann bis zum Sommer gar nicht mehr spielt (was hinsichtlich der EM natürlich nicht ideal wäre).
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@ FitzRoyal Vielen Dank. Der Artikel klingt ein wenig so, als wäre auch die FIBA bisher nicht übermäßig aktiv. Es scheint (abgesehen vielleicht von etwas leichteren/schnelleren letter of clearance Verfahren) in erster Linie den Spielern selbst überlassen zu sein, sich mit den russischen Clubs zu einigen. Im Fall von Hackett, Lundberg und Shengelia scheint das über Buyouts gelaufen zu sein.