Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball
-
Ironisch, dass wir hier darüber diskutieren wie fair es ist, dass man am Krieg mutmaßlich unbeteiligte russische Sportler durch den Ausschluss bestrafen, dabei trifft der Ausschluss primär gar nicht mal die russischen Sportler. CSKA leistet sich 10 Ausländer, die fast 85% der Minuten in der EL sehen, Zenit ebenfalls 10, bei ca. 80% der Minuten und Kazan 9, bei ca. 85% der Minuten. Letztlich trifft der Ausschluss was die Sportler betrifft vor allem die Ausländer, aber da haben ja die meisten die richtige Konsequenz gezogen und sind gegangen.
Btw. Laut eurohoops verklagt Kazan Jarrell Brantley wegen Vertragsbruch auf 250.000 Dollar, weil dieser sich wohl einfach vom Team abgesetzt hat ohne Info an den Klub und in den Staaten zurück in die G-League gehen will.
Zenit hat auf die Abgänge inzwischen reagiert und die alten Khimki-Jungs Fridzon, Monia, Vyaltsev und den US-Amerikaner Aaron Carver verpflichtet. Insbesondere Carver ist an der Stelle interessant, vielleicht der erste Import, der seit dem Angriff in Russland unterschreibt.
-
@Junes sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Zenit hat auf die Abgänge inzwischen reagiert und die alten Khimki-Jungs Fridzon, Monia, Vyaltsev und den US-Amerikaner Aaron Carver verpflichtet. Insbesondere Carver ist an der Stelle interessant, vielleicht der erste Import, der seit dem Angriff in Russland unterschreibt.
Carver ergreift wohl die „Chance“, aus der 2. russischen Liga (Nowosibirsk) in die VTB zu wechseln … kann sich sogar zwei Wochen lang als EL-Spieler fühlen. Ob es der weiteren Karriere zuträglich ist? Vielleicht hat er in Sibirien die Ereignisse der letzten zehn Tage nicht so richtig mitbekommen?
-
@sunny-crockett sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Das was du als “unbelastete russische Sportler” und einen guten IOC-Kompromiss nennst ist der gleiche Mist, den eine Teilnahme von russischen Baskteballteams an internationalen Liegen bedeuten würde.
Hier mal ein Beispiel:
Wie du schon sagst: Es ist nur ein Beispiel. Es ist sicher nicht so, als stünden alle russischen Spieler auf Putins Seite. Im übrigen ist das sicherlich auch einfacher Nationalstolz. Dieser und Kriegspropaganda ist nicht das gleiche.
@sunny-crockett sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
na, nennst du das Trennung von Sport und Regime in Russland?
Ich nenne es Nationalstolz. Und/oder Protest gegen eine Entscheidung des IOC, die “politisch” war - bzw. ihnen mindestens so vorkam.
Das mit dem Nationalstolz können die Amerikaner und Ihre Basketballer auch gut. Die sind nicht nur stolz auf ihr freiheitliches Land, sondern auch auf ihr Militär:
https://hoopsfortroops.nba.com
Gestartet wurde das Program 2006. Im gleichen Jahr, in dem NBA-Teams in der Kölnarena gefeiert wurden. Und die Gruppenvergewaltigung einer 14-jährigen Irakerin und Auslöschung Ihrer Familie durch US-Soldaten ans Licht kamen.
-
@microwave sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
In Zeiten, in denen ein Land einen verbrecherischen Angriffskrieg führt, ist das immer das Gleiche.
Kommt drauf an, wer diesen Krieg führt.
-
[…] Beleidigungen entfernt. jsb
Um es in aller Klarheit zu sagen: Jeder, egal ob Spieler, Funktionär oder Fan, der sich nicht klar und deutlich gegen Putin und seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit positioniert, gehört sanktioniert - in der Welt des Sports durch Ausschluss aus dem Wettbewerb. Wer seinen Mund nicht aufmacht, ist mitverantwortlich. Keine direkt beteiligte Person ist verantwortlich für die unmenschlichen Taten seiner Regierung, aber verantwortlich für sein Reden oder Schweigen. Je prominenter man positioniert ist, desto höher der Grad der Verantwortung, - in solch verbrecherischen Handlungen Putins und seiner Gefolgsleute sogar der Grad der Schuld.
-
@jonber sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
dass die russischen Sportler und Teams ausgeschlossen werden ist in meinen Augen erträglich, der Preis ist nicht wirklich hoch. der “normale” russische Bürger sollte nicht in Verantwortung gezogen werden und aus meiner Sicht wird diese Differenzierung durchaus auch gemacht.
Es ist “erträglich” mit Blick auf den normalen russischen Bürger, der davon nicht allzu sehr getroffen wird.
Ich habe aber “Bauchschmerzen” mit dem Prinzip der Kollektivschuld, das - Verquickung von Staat und Sport hin oder her, die es an vielen Orten gibt - unweigerlich auch Sportler oder Teams trifft, die nichts mit diesem Krieg oder Präsidenten am Hut haben.
Und das gilt auch für die (Un-) Verhältnismässigkeit, wenn man es mit anderen Fällen vergleicht, in denen Teams am internationalen Sport teilnehmen.
Ich bin der Meinung, dass man Sportler und Teams individuell sanktionieren sollte für direkte Kriegspropaganda - mit dem Prinzip der Unschuldsvermutung.
Last but not least hat der Sport historisch Menschen auch immer einen kleinen, friedlichen Blick “hinter den Vorhang” werfen lassen.
-
@Flash_Fan es ist nun mal ein faschistisch eingefärbter Angriffskrieg auf einen souveränen Staat, der seit 1939 (oder 1941, je nach Lesart) seinesgleichen in Europa sucht … es gilt, keinen Zentimeter zu weichen. Wir können uns jetzt nicht mit Befindlichkeiten und Haarspaltereien aufhalten, welche staatliche russische Institution noch was in unserem Werteverbund verloren hat, oder so ein bisschen verloren habe könnte, oder so. Hat sie sie nicht. Keine einzige. Sie sind zwangsläufig mit einem seit 80 Jahren beispielslosen Unrechtsregime verquickt. Kein Mitleid, maximale Härte. Ich bin froh, dass das zumindest die freien Demokratien dieser Erde begriffen haben. Ich verstehe nicht mehr, worauf du hier hinaus willst.
Im vollen Bewusstsein, dass ich jetzt selber dagegen verstoßen habe, bin ich dafür, dass in diesem Thread nur noch Infos gesammelt werden und politische Diskussionen unterbleiben sollten.
Edit bessert zweimal orthographisch nach -
@microwave sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
… es gilt, keinen Zentimeter zu weichen. […] Kein Mitleid, maximale Härte.
…Auge um Auge macht die Welt blind…
-
@Flash_Fan sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
@microwave sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
In Zeiten, in denen ein Land einen verbrecherischen Angriffskrieg führt, ist das immer das Gleiche.
Kommt drauf an, wer diesen Krieg führt.
Du meinst, Russlands Angriffskrieg soll keine Konsequenzen für russische Basketballvereine haben, die sollen in den westlichen Stadien empfangen werden, also ob es akutell keine systematische Auslöschung der ukrainischer Bevölkerung geben würde, Bombadierung von Zivilbevölkerung, Wohnblöcken, Dörfern sogar Kindergärten…?
Wenn du sagst, es kommt drauf an, wer den Krieg führt, dann meinst du, russische Team sollen nicht ausgeschlossen werden. Dagegen kritisierst du, dass amerikanische Teams 5 Jahre (!) nach dem Angriffskrieg in Afghanistan (wenn man man die Terroranschläge vom 9/11 als Auslöser ausblendet) in deutschen Hallen Basketball spielten.
Also meinst du, Amis sollten Jahrelang in Deuschland kein Basketball spielen dürfen, den russischen Teams hälst du sogar sogar bei Beginn eines Krieges die Stange, bei dem man nicht weiß, wie lange diese massiven Kriegsverbrechen noch dauern.Ich käme nicht auf die Idee, irgendwas zu unterstützen, was Putin als Propagandamaterial nutzen könnte. Stell dir mal vor, CSKA würde die EL gewinnen…sozusagen der Sieg des Regimes über den Westen…
-
@Flash_Fan sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
@sunny-crockett sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
es ist überhaupt nicht vorstellbar, dass russische Teams in die laufende Saison wieder in den Spielbetrieb einsteigen könnten
Die EL dürfte einen nicht endenden Shitstorm mit Protesten in jeder Halle heraufbeschwören.Dieses Problem wäre ganz einfach lösbar: Indem man vor leeren Rängen spielt.
Das ist im Sport nicht neues, sondern gängiges, “milderes” Mittel anstatt Komplettausschlüssen. Und an leere Zuschauerränge hat man sich dank COVID in letzter Zeit ja ohnehin schon fast gewöhnt.
Dann lasst sie doch in Kiev spielen. “Neutraler Boden” sozusagen. Die freuen sich bestimmt über ein paar Russen, die unbewaffnet sind und mit denen man reden kann. Laut Putin auch absolut sicher für Zivilisten. Zumindest solange die Halle nicht neben einem Bahnhof, Krankenhaus oder einer Schule steht, sollte nichts passieren.
-
-
@ylu53 sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Es wäre hilfreich, wenn du wesentliche Begriffe auseinanderhalten könntest: Schuld (“Kollektivschuld”) und Verantwortung. Wie schon früher verdeutlicht: Jeder, egal ob Spieler, Funktionär oder Fan, der sich nicht klar und deutlich gegen den mit Fug und Recht als Kriegsverbrecher zu bezeichnenden, “seinen” Präsidenten Putin positioniert, ist mitverantwortlich durch sein Schweigen. Wer also “nichts mit diesem Krieg oder Präsidenten am Hut” hat und schweigt, trägt Verantwortung.
Ich kann das als Gedanken gut nachvollziehen. Aber aus unserer Demokratie heraus, die das Demonstrationsrecht auch in Zeiten einer Pandemie schützt, die einen ohne Konsequenzen fast jeden hahnebüchenen Unsinn auf Plakaten, in großen Versammlungen, in Talkshows oder im Internet sagen lässt, einfach zu erwarten, dass sich normale Leute der Gefahr einer Verhaftung und teilweise langen Gefängnisstrafen aussetzen, ist vielleicht ein bisschen viel. Insbesondere auch von vielen Leuten, die vielleicht nicht unbedingt die ukrainische Sichtweise über ihre täglichen Medien erhalten.
Und so gut ich @Flash_Fan auch mit vielen Argumenten verstehen kann - er hat eine Menge nicht wegzudiskutierender Punkte, auch, wenn sie einem nicht gefallen mögen -, komme ich am Ende trotzdem auf das Ergebnis, dass der “Kollateralschaden”, auch unbeteiligte Sportler und Teams zu sanktionieren, für das übergeordnete Ziel, in Russland ein Gefühl der Ächtung der Aktionen der Regierung durch die Weltgemeinschaft zu schaffen, verhältnismäßig ist.
-
Dieser Beitrag wurde gelöscht!
-
Dieser Beitrag wurde gelöscht!
-
Dieser Beitrag wurde gelöscht!
-
Dank für deinen Beitrag, den ich nicht nur inhaltlich teile, sondern auch und gerade wegen deiner Formulierung und differenzierten Sicht auf diese Dinge.
Mir widerstrebt die Radikalisierung der Sprache, auch in diesem Thread:
Kein Mitleid, maximale Härte.
Was soll das heissen? Was ist denn die “maximale Härte”? Der Volkssturm wie Anfang 45? Ein Nuklearschlag? Das Anzünden russischer Geschäfte in Berlin?also ob es akutell keine systematische Auslöschung der ukrainischer Bevölkerung geben würde
Die gibt es einfach nicht, was soll die Behauptung? wie eine “systematische Auslöschung” aussieht wissen wir leider nur allzu genau. Was es gibt ist einen krieg der wenig Rücksicht auf Zivilisten nimmt, sicher auch Kriegsverbrechen – aber in welchem Krieg war das jemals anders? Das Leid der Bevölkerung ist DER Schrecken des Krieges, es braucht keine Schauermärchen um dieses Leid noch schlimmer darzustellen als es ohnehin schon ist.Ich gehe davon aus, dass das alles nicht so gemeint ist – aber halt gesagt. Können wir hier sprachlich bitte ein bisschen vom Gas gehen?
-
Dieser Beitrag wurde gelöscht!
-
Dieser Beitrag wurde gelöscht!
-
Dieser Beitrag wurde gelöscht!
-
Dieser Beitrag wurde gelöscht!
-
@microwave sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Wenn dieser Satz euch so empört, möchte ich klarstellen, dass er auf die Auswirkung der Sanktionen gegenüber den verschiedenen russischen Einrichtungen und Institutionen gemünzt war. Diese müssen hart ausfallen und es darf, meiner Meinung nach, auch nicht zwischen diesen Institutionen differenziert werden und manch einer bekommt nur ein bisschen Sanktiönchen. Das geht leider nicht.
Meiner Meinung ist der Krieg in der Ukraine in der Tat ein Angriff auf das gesamte freiheitliche Europa, man könnte es auch Kriegserklärung nennen. Und da wir nicht zurückschießen, sondern Sanktionen wählen, müssen diese nach Kriegslogik ausfallen. Und damit sehr hart ausfallen.Richtig, Sanktionen müssen hart ausfallen, nicht hier oder da eine Ausnahme, weil jemanden Basketball, dem anderen Eishockey und wieder einem anderen Fussball gefällt.
Beim Basketball spielen vielleicht insgesamt noch 20 Spieler aus den ursprünglichen Roostern bei den 4 internationalen Mannschaften. Diese spielen weiterhin nationale Liga, verdienen dort gutes Geld, einige wohl 1 Mio+x. Diese 20 Spieler werden bemitleidet, weil sie nicht mehr international sondern nur noch national spielen dürfen. Dagegen haben schon mehr als 1.000.000 Menschen in der Ukraine flüchten müssen, ihre Existenz aufgegeben oder schon ihr Leben verloren. Wo ist hier die Verhältnissmäßigkeit, wenn man sich für eine gut bezahlte Minigruppe einsetzt, damit gleichzeitig den wirklich leidenden Kriegsopfern in den Rücken fällt? -
@microwave: Nix für ungut, wie ich schon schrieb, es war ja wohl nicht so gemeint. Aber hier in diesem Internet, wo wir uns nicht kennen, sehen und hören, ist es halt zuweilen nötig etwas sensibler zu formulieren. Ich kann schlicht nicht wissen ob du dir schon die Kampfstiefel geschnürt hast, oder ob du noch von Sanktionen sprichst.
Und in Bezug auf die Sanktionen bin ich völlig bei dir: Die sind sowieso ein nur recht langsam wirkendes Mittel, wenn man die nicht wirklich konsequent, zügig und umfassend einführt, dann werden sie der Ukraine defintiv gar nichts mehr helfen.
-
Leider sind hier jetzt doch einige Beiträge verfasst worden, die sich ausschließlich mit Politik befassen. Die will und werde ich nicht stehen lassen. Bitte seid so gut, erspart uns die Arbeit des Löschens, euch den Aufwand des Formulierens von Beiträgen, die dann eh in den Orkus gehen und bleibt beim Thema. Wir würden diesen Thread wirklich gerne offen lassen können, aber so wird das leider nicht funktionieren.
-
Ich versuche es mal, dem Wunsch von qnibert nachzukommen. Ich denke, dass die vorübergehende Aussetzung der Spiele mit russischen Mannschaft eine dauerhafte werden wird. Ich glaube nicht, dass es in den nächsten Jahren Interesse geben wird, hier in Deutschland oder in anderen Teilen Europas (Weißrussland abgesehen) russische Mannschaften zu sehen. Ich denke auch, dass die finanziellen Mittel der russischen Vereine gerade wegbrechen. Kein nichtrussischer Spieler, der zu den Top-Stars gehört, wird riskieren, bei einem Verein anzufangen, der ihm am Ende das Gehalt nicht bezahlt. Aus meiner Sicht wäre es auch überlegenswert, Spieler, die ab einem bestimmten Zeitpunkt von einem russischen Verein kommen, mit einer Sperre von zu versehen - das ist aber juristisch nicht ganz unproblematisch.
-
Dieser Beitrag wurde gelöscht!
-
@sunny-crockett sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Wenn du sagst, es kommt drauf an, wer den Krieg führt, dann meinst du, russische Team sollen nicht ausgeschlossen werden. Dagegen kritisierst du, dass amerikanische Teams 5 Jahre (!) nach dem Angriffskrieg in Afghanistan (wenn man man die Terroranschläge vom 9/11 als Auslöser ausblendet) in deutschen Hallen Basketball spielten.
Nein, die haben in DE/Europa gespielt (…und im Fernsehen übertragen …und ihr Merchandise verkauft) WÄHREND ihr Land einen völkerrechtswidrigen Invasionskrieg/Besetzung im Irak führte. Und es hat DAMALS wie auch sonst niemals irgendeine Sau interessiert.
@ Mods: Egal als was ihr das einstuft: da mir hier etwas (wenn auch sicher nur aufgrund Missverständnisses) in den Mund gelegt wurde, was immer noch dasteht, bitte ich euch, diesen einen Satz im Sinne einer klärenden „Gegendarstellung“ so stehen zu lassen. Ich mache da jetzt auch kein „politisches Fass“ mehr auf.
@Barack_Alabama sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Und so gut ich @Flash_Fan auch mit vielen Argumenten verstehen kann - er hat eine Menge nicht wegzudiskutierender Punkte, auch, wenn sie einem nicht gefallen mögen -, komme ich am Ende trotzdem auf das Ergebnis, dass der “Kollateralschaden”, auch unbeteiligte Sportler und Teams zu sanktionieren, für das übergeordnete Ziel, in Russland ein Gefühl der Ächtung der Aktionen der Regierung durch die Weltgemeinschaft zu schaffen, verhältnismäßig ist.
Mit der Sanktionierung von Mannschaften bzw. Sport-Kapitalgesellschaften aufgrund des Standort- oder Territorialitätsprinzips könnte ich mich fast noch anfreunden (wenn es nicht so vieles andere ausser Acht liesse in der Welt).
Einzelne Sportlern und Menschen alleine aufgrund ihrer Herkunft „präventiv“ auszugrenzen - da wende ich mich klar dagegen - wenngleich sich diese Frage im Basketball ja nicht so wirklich stellt.
-
https://m.basketnews.com/news-167551-euroleague-made-a-decision-regarding-standings-format.html
Die Euroleague hat sich anscheinend dazu entschieden die Ergebnisse der russischen Teams aus der Wertung zu nehmen und nicht die Ergebnisse beizubehalten. Woraus ich nicht ganz schlau werde ist ab wann das gilt, denn die Suspendierung der russischen Teams läuft noch zwei Wochen.
-
Tabelle ohne Beteiligung RUS finden sie hier https://basketnews.com/leagues/25-euroleague/standings.html
-
@Junes sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
https://m.basketnews.com/news-167551-euroleague-made-a-decision-regarding-standings-format.html
Die Euroleague hat sich anscheinend dazu entschieden die Ergebnisse der russischen Teams aus der Wertung zu nehmen und nicht die Ergebnisse beizubehalten. Woraus ich nicht ganz schlau werde ist ab wann das gilt, denn die Suspendierung der russischen Teams läuft noch zwei Wochen.
Na offenbar gilt das “unverzüglich”, und im Gegnsatz zu den bisherigen Entscheidungen haben über diese nur die 15 verbleibenden Teams abgestimmt, die Russen sind da außen vor.
Für den mehr als unwahrscheinlichen Fall, dass nach dem 21.3. das Rad zurück gedreht wird und die russischen Teams doch wieder mitmachen dürfen, müssten eben die gerade gestrichenen Ergebnisse wieder nachgetragen und alle in der Zwischenzeit “suspendierten” Spiele nachgeholt werden. Mit welchen Kadern das stattfinden würde, wird man sich aber nicht überlegen müssen, weil der Fall nicht eintreten wird.
Nötig dazu wäre vermutlich ein Kreml-Putsch mit Absetzung PutinsEdit:
In seiner aktuellen Podcast-Ausgabe diskutiert Urbonas die Möglichkeit einer weiteren Änderung, dass nämlich die bisher absolvierten Spiele gegen russische Teams in der Wertung bleiben. Folge wäre, dass Teams mit einer unterschiedlich Zahl von Spielen in die Wertung eingehen. So hätte Alba am Ende 34 Spiele, Bayern aber nur 31 und die Tabelle müsste nach dem Quotienten aus Siegen und absolvierten Spielen sortiert werden. Das strebt wohl vor allem Fener im Kreis der Shareholder an, die dabei neben Monaco (5 Siege gegen russische Teams) mit 3 zusätzlichen Siegen am meisten zu gewinnen hätten.
In diesem Kreis hätte dann Bayern wie Monaco, Alba, ASVEL und Belgrad kein Stimmrecht. -
Ich bin gegen einen kategorischen Ausschluss von Einzelsportlern, jedoch für den Ausschluss von russischen Nationalteams sowie Mannschaften aus Russland.
Es sollte jeder russische Spieler und Sportler bei Wettbewerben antreten dürfen, wenn er sich klar gegen den Krieg ausspricht. Gerade weil der Sport in Russland so eng mit der Politik verknüpft ist, haben die russischen Sportler die Möglichkeit starke Botschaften an die Bevölkerung zu richten.
Als Beispiel möchte ich den Tennisspieler Andrey Rublev hervorheben, der kurz nach Kriegsbeginn nach seinem Finaleinzug in Dubai “
” auf eine Kamera geschrieben hat. Spieler und Sportler, die solche Botschaften senden, dürfen nicht kategorisch aufgrund ihrer Nationalität von der Teilnahme an Wettbewerben ausgeschlossen werden. -
Vieles wurde bereits zum Thema geschrieben. Deutlich wurde dabei, dass es nicht “die eine Begründung” für oder gegen einen Boykott im Sport gibt.
Selbst auf die Gefahr hin, den einen oder anderen Gedanken zu wiederholen, möchte ich mich kurz dazu äußern.
Bei wunderschönem Sonnenschein betrachtete ich bei meinem Spaziergang heute Vormittag den tiefblauen Himmel und stellte mir vor, wie es wohl wäre, wenn statt der Vögel und Passagierflugzeuge Bomber mit ihrer tödlichen Fracht zu sehen und hören wären. Einfach nur grauenhaft!Es gibt länderübergreifend so viele Hilsaktionen, die zwar die Folgen des Kriegs mindern, aber die Ursachen leider nicht beseitigen können. Ob es Boykotte können, kann ich nicht sagen, aber sie sind vielleicht in der Lage, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Wenn bei der restriktiven Informationspolitik in Russland, die täglich eingeschränkter wird, viele Russen überhaupt nicht wissen (oder vielleicht gar nicht wissen können), was eigentlich in der Ukraine passiert, braucht es alternative Informationskanäle, selbst wenn es nur indirekte sind. Dafür eignen sich Boykotte durchaus - nicht nur in Politik und Wirtschaft, sondern auch in Kunst, Kultur und im Sport. Möglicherweise kann das schon bei einigen (besser wäre natürlich bei vielen) Russen zu der Frage nach dem “Warum” führen, wenn das Geschehen in der Ukraine (Krieg wird es ja in Russland nicht genannt) aus Kreml-Sicht doch eine so “gerechte Sache” ist.
Zugegeben das ist vielleicht etwas naiv, aber sollte man den Versuch deswegen unterlassen oder sollte man nicht besser alles versuchen, was einem möglich ist? Meines Erachtens ist es besser, etwas Naives zu tun, als gar nichts. Wenn man es nicht probiert, weiß man später nicht, ob es nicht doch funktioniert hätte. Okay, ziemlich viel Konjunktiv - wir wissen es nicht, aber den Versuch ist es doch wert.
Ich kann mir eine Beendigung des Krieges von “außen” nicht nur sehr schwer, sondern eigentlich gar nicht vorstellen. Der Widerstand wird wohl von “innen” kommen müssen und dafür braucht es auch Denkanstöße.Bezogen auf den Sport selbst vermute ich schließlich, dass ein ukrainischer Sportler Gedanken an seine Familie in der Ukraine auch bei einem Wettkampf nicht dauerhaft komplett unterdrücken kann. Fragen werden mitschwingen, wie z.B. Wie geht es meiner Familie? Habe ich noch ein zu Hause? … Und dann ist der sportliche Gegner ein Russe, der “nur seinen Sport” macht. Meines Erachtens ist die Teilnahme russischer Sportler an Wettkämpfen eine Zumutung für ukrainische Sportler.
Nun ist es doch ein bisschen länger geworden als beabsichtigt. Sorry about it!
-
Der erste Club hat sich öffentlich gegen die Streichung geäußert. Mit Fener ist es ein der größeren Verlierer der Streichung, was natürlich einen Beigeschmack hat. Andererseits sehe ich keine wirklich faire Lösung für das Problem. Es wird bei jeder Lösung Verlierer geben.
-
Ich bin gespannt ob die 3 russischen Vereine gegen den Ausschluß Rechtsmittel einlegen, z.B. beim CAS.
Mit der Argumentation: man habe sich an die Regeln des Wettbewerbs/der Liga gehalten und wurde für die Taten anderer bestraft, die man selbst gar nicht beeinflussen/verantworten konnte.
Ob irgendein internationales Gremium zur Zeit allerdings Beschwerden russischer Personen oder Institutionen annimmt, bezweifle ich stark.Da hier oft das Argument kam, das man niemanden die Teilnahme erlauben kann, der Russlands Regierung in irgendeiner Form (und sei es nur durch Steuern) unterstützt - wäre denn eine mögliche Lösung gewesen, den betroffenen Clubs die Chance einzuräumen, das sie sich von Russland lossagen?
Wenn (sehr spekulativer Konjunktiv!) man den Clubs vorgeschlagen hätte, das sie weiter an europäischen Wettbewerben teilnehmen können, wenn sie ihre kompletten Aktivitäten an einen nicht-russischen Standort verlegen und dementsprechend auch Steuern an das Gastgeberland zahlen und jegliche Zahlungen nach Russland einstellen - Wie würdet ihr so etwas sehen?