Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball
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@derschildkroet sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Da das Thema in diesem Thread diskutiert wurde: Brittney Griner ist frei! Sie wurde heute aus Russland im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit den USA ausgeflogen.
Die Meldung passt aber nur noch lose in diesen Thread weil das ja keine Auswirkungen auf den europäischen Basketball hat.
Politisch natürlich hochspannend. -
Hast du recht. Allerdings gab es so weit ich weiß keinen separaten Thread für das Thema und ich wollte auch keinen neuen aufmachen.
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@derschildkroet
Stimmt nicht ganz. Zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung war Brittney Griner Spielerin in der FIBA Women Euroleague für den UMMC Ekaterinburg. Der europäische Basketballbezug ist also da
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Als Franzose ist man offenbar wie mancher US-amerikanische Basketballspieler nicht wählerisch, woher das Geld kommt. Nach Heurtel wechselt jetzt auch Adrien Moerman zu Zenit nach Sankt Petersburg:
Eurohoops.net: Adrien Moerman officially moves to ZenitMusste Moerman vor der EM auch etwas unterschreiben? Irgendwie ist er auch schon lange nicht mehr für ein Finalturnier nominiert worden. Passend dazu öffnet das IOC wieder die Türen für (bela)rus(s)sische Sportler:
n-tv.de: Russische Sportler sollen an Asienspielen teilnehmenUnklar bleibt, ob Mannschaftssportler eingeschlossen sind und ob sie dann unter einer neutralen Flagge oder Bezeichnung antreten. Statt einem IOC refugee team ein IOC warmonger team?
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Die Speiung steigt.
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Vielleicht sollte man jetzt, nachdem Sanktionen und Ausschluß usw. den Ukrainern nicht geholfen haben, über andere Wege nachdenken, wie man zurück zu einem friedlichen Miteinander kommen kann?
Eventuell miteinander Reden und über diverse Kanäle wie Sport, Wissenschaft, Kunst und Diplomatie wieder einen normaleren Umgang mit russischen Institutionen (die nicht am Krieg beteiligt sind) anstreben. -
Ist nicht wirklich dein Ernst, oder?
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1.) Wie kommst du auf die Idee, dass Sanktionen nicht “geholfen” hätten?
2.) Russland könnte problemlos “reden”, wenn es wöllte. Will es aber nicht.
Es will die Ukraine erobern und hat überhaupt kein Problem damit, sie dafür dem Erdboden gleich zu machen. -
Ich bin echt erschrocken
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@Exil-Berliner
Absolute Zustimmung. Unglaublich wie verbohrt und verblendet der Großteil der Bevölkerung und anscheinend leider auch des Forums inzwischen sind. Noch mehr Panzer, Flugzeuge, Raketen dann wird es bestimmt was mit dem Frieden. Es ist echt zum Verzweifeln. Aber Junes hat Recht, falsches Forum, ich sag jetzt hier auch nichts mehr dazu. -
Sicher bietet der Sport -und damit auch Basketball- die Möglichkeit zu Völkerverständigung - aber leider auch zu Propaganda. Putin die Möglichkeit zu bieten sich und sein Land im Sport zu feiern und damit vom Krieg in der Ukraine abzulenken, wird sicher nicht zum Frieden in der Ukraine beitragen.
Dass nun mehrere französische Spieler so tun, als ob nichts geschehen wäre und in Russland dem schnöden Mammon hinterherrennen -einen anderen Grund kann ich mir nicht vorstellen- , dafür finde ich einfach keine Worte. Gibt es eigentlich außer diesen noch weitere europäische Spieler, die aktuell in Russland spielen?
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Serbien: Nikola Milutinov, Dragan Apic, Rade Zagorac, Nikola Rebic, Dejan Davidovac, Ivan Paunic, Nikola Jovanovic, Jovan Sljivancanin
Montenegro: Danilo Nikolic
Nord-Mazedonien: Nenad Dimitrijevic
Frankreich: Thomas Heurtel, Louis Labeyrie, Adrien Moerman, Livio Jean-CharlesUnd noch einige Kasachen und Weißrussen, die primär bei ihren lokalen Teams in der VTB-League spielen.
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@ehirsch sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Russland könnte problemlos “reden”, wenn es wöllte. Will es aber nicht.
Das Gegenteil ist der Fall. Russland signalisiert ja immer wieder Gesprächsbereitschaft. Die Ukraine dagegen lehnt dies seit längerem kategorisch ab. Man muss kein Putinversteher sein, um das festzustellen).
Man kann es auch gerechtfertigt finden, dass sich ein Angegriffener verteidigen will, bis er den Aggressor zurückgeschlagen hat - anstatt sich am Verhandlungstisch Zugeständnisse in Form fauler “Kompromisse” abpressen zu lassen gewillt ist. Es gibt ein Recht auf Selbstverteidigung. Wenn nötig auch mit Gewalt. Man muss einem Räuber keinen Rubel und keinen Grund und Boden zugestehen.
Aber zurück zum Sport…
@Wasbro sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
aber leider auch zu Propaganda
Es bietet Raum für Propaganda, ja. Aber ich sehe nicht, wie ein Komplettausschluss daran etwas positiv ändern sollte.
Sowas verstärkt meines Erachtens nur das Märtyrernarrativ, die den Russen propagandistisch eingetrichtert wird. “Der böse Westen, der uns komplett verstösst und Krieg gegen uns führt”, blablabla.
Ein “Alles Russische ist böse, deshalb schliessen wir alles in und aus Russland aus” ist sowas wie Sippenhaft - es wird auch die treffen, die mit diesem Krieg nichts am Hut haben und ihn auch nicht unterstützen.
Ein konstruktiveres Vorgehen wäre kein Radikalausschluss - sondern ein rigoroses aber gezieltes Vorgehen gegen die Propaganda. Wer irgendwelche Militärsymbole zeigt: persönlich ausschliessen. Inakzeptable Gesänge von den Rängen? Zuschauer ausschliessen oder wenn nötig Spielort ausschliessen. In anderen Worten: Man zeigt ganz genau, dass und was (welches Verhalten) man beim Sport nicht toleriert. Das erfordert schon mehr Erklärungsbedarf bei den Bestraften als nur die allgemeine “Westen-ist-böse”-Propaganda.
Ganz praktisch gesehen scheint eine Teilnahme russischer Teams an europäischen Ligen aber aufgrund der Reisewegsbeeinträchtigungen und Sanktionen (inkl. Devisenbeschränkungen) aber aktuell nur schwer vorstellbar. Klar, eine neutrale oder Ausweich-Heimhalle für die russischen Teams würde man in Belgrad oder sonstwo in Serbien sicher finden. Aber diese Teams wollen ja auch noch die nationale Liga bzw. VTB United spielen…
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Die Idee wäre sicherlich sinnvoll, aber nicht umsetzbar. Serben, die in Litauen das Z Symbol gezeigt haben, wurden aus der Halle entfernt. Daraus wurde von serbischer Seite ein Riesen-Fass aufgemacht. In Serbien bleiben jegliche Russlandfreundliche Symboliken ohne Konsequenzen. Wie willst du das behandeln? Crvena macht aus der Campazzo-Geschichte schon eine Riesen Verschwörungstheorie, obwohl der CAS auch nicht eingreifen will. Ob die EL dann mitten in der Saison ein oder zwei Standorte für den Rest der Saison suspendiert? Fällt mir schwer zu glauben. Und wenn doch, dann werden die Standorte, und machen wir uns nichts vor, es wird primär um Belgrad gehen, in die gleiche Kerbe schlagen wie Russland.
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Das IOC mit Thomas Bach arbeitet gerade hart daran, russische Sportler wieder in internationale Wettkämpfe, in diesem Fall olympische Spiele, zurück zu bringen. Seit Monaten lobbyiert er dafür. In der Vergangenheit hat er sich gern mit Putin gezeigt und mit ihm gelacht. Unmittelbar nach den olympischen Spielen 2014 in Sotschi begann die russische Attacke auf die Ukraine, was damals leider noch nur wenige Reaktionen hervorgerufen hat.
Viele der in Frage stehenden Sportler haben sicherlich mit dem Überall auf die Ukraine nicht viel am Hut und würden sich wohl auch andere Verhältnisse wünschen.
Aber: Jede Normalisierung der Beziehungen zu Russland auf welcher Ebene auch immer mit dem Rest der Welt (und da ist nunmal die Sportwelt mit inbegriffen) ist falsch. Russland muss maximal isoliert werden. Ohne wenn und aber.
Zu Putins Diskussionsbereitschaft noch eine Anmerkung: Mit Putin wird seit Beginn seines Angriffskrieges gesprochen. U. a. Scholz, Macron, Erdogan und Co. telefonieren mit ihm in aller Regelmäßigkeit. Auswirkungen gab es bisher keine, zumindest keine sichtbaren. Der Ukraine und Selenskiy mangelnde Diskussionsbereitschaft vorzuwerfen ist in meinen Augen vollkommen daneben. Putin und das russische Militär haben es in der Hand, innerhalb von wenigen Stunden alle Kampfhandlungen einzustellen und sich von ukrainischem Gebiet zurückzuziehen. Dann kann man anfangen darüber zu reden, wie Russland den angerichteten Schaden wieder gutmachen will (die Menschenleben bringt leider niemand zurück). Und es steht doch wirklich außer Frage, dass die Ukaine völlig zurecht mit diesem Anspruch dasteht.
Was den Basketball angeht: Für mich ist es völlig unverständlich, warum nach wie vor ausländische Spieler für russische Teams spielen. Insbesondere US-amerikanische oder französische Spieler. Am Beispiel Brittney Griner hat man gesehen, wie schnell man zum politischen Gefangenen werden kann und im Gulag landet. Das sollte eigentlich kein Geld der Welt aufwiegen.
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@Exil-Berliner Ist nicht Dein Ernst, oder??? Puuh. Und Corona ist eine Erfindung von Bill Gates. Und der Sport ist selbstverständlich unpolitisch.
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Wenn 2024 zum Zeitpunkt der olympischen Spiele immer noch Krieg herrscht und russische Sportler in Paris teilnehmen, kann ich mir nicht vorstellen, dass dann auch ukrainische Athleten dabei sein werden. Dann hätte Thomas Bach wirklich ein Problem, denn ob dann nicht auch noch andere Länder sich mit der Ukraine solidarisieren, kann man nicht ausschließen. Zudem ist die Dopingproblematik in Russland nicht wirklich gelöst und sie wird sich auch in der aktuellen Lage nicht verbessern. So starten dann im Zweifel gedopte russische Sportler, während die ukrainischen zu Hause bleiben. Die Diskussionen z.B. in Deutschland werden dann mit Sicherheit sehr heftig und werden denen rund um die Fußball WM in Katar nicht nachstehen und auch die Frage des Boykotts wird gestellt werden. Daneben werden dann auch die unvorteilhaften Fotos von Thomas Bach zusammen mit Wladimir Putin gezeigt werden. Dann wird Politik wirklich das beherrschende Thema bei Olympia und der Sport fristet nur noch ein Nischendasein. In abgeschwächter Form kann man das auch schon aktuell in Melbourne rund um die Causa Novak Djokovic und sein Gefolge beobachten.
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@ehirsch sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
1.) Wie kommst du auf die Idee, dass Sanktionen nicht “geholfen” hätten?
Dann nenn mir bitte konkrete Erfolge der Sanktionen, die dazu geführt haben, die Kampfhandlungen der russischen Armee in der Ukraine zu stoppen oder Tote in diesem Krieg zu verhindern.
@ehirsch sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Es will die Ukraine erobern und hat überhaupt kein Problem damit, sie dafür dem Erdboden gleich zu machen.
Und wir als Westen wollen, das sich Russland in der Ukraine ausblutet und haben kein Problem damit, das dafür auch der letzte Ukrainer geopfert wird.
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8894
Ist das besser? -
@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Dann nenn mir bitte konkrete Erfolge der Sanktionen, die dazu geführt haben, die Kampfhandlungen der russischen Armee in der Ukraine zu stoppen oder Tote in diesem Krieg zu verhindern.
Sanktionen führen zum einen zur Isolation Russlands (die leider noch nicht weit genug geht) und zum anderen zur wirtschaftlichen Schwächung.
Russland wird irgendwann den Krieg nicht mehr bezahlen können.
Würde man die bereits verhängten Sanktionen aufheben, würden die Geschäfte insbesondere “des Westens” wieder aufgenommen. Besonders Rohstoff- und Energieexporte würden massiv zum Einkommen des russischen Staates beitragen. Was schlicht bedeutet, dass “wir” die Kriegsmaschinerie Putins bezahlen würden.
Und um das noch ein weitere Mal deutlich zu sagen: Russland allein hat es in der Hand, den Krieg sofort zu beenden und die Ukraine zu verlassen.
Die Menschen in der Ukraine werden nicht geopfert, denn das würde implizieren, dass jemand drittes es in der Hand hätte, diesen Krieg zu beenden. Das ist aber nicht der Fall. Es ist ausdrücklich kein Krieg der NATO gegen Russland oder ein Krieg, der durch die NATO begonnen/verursacht wurde und durch diese beendet werden könnte. Der alleinige Aggressor ist Russland. Zugeständnisse der Ukraine an Russland hätten/haben keinen Effekt, weil es das erklärte Ziel Russlands ist, die Ukraine zu vernichten (und dann ganz Europa mit Krieg zu überziehen).
@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Und wir als Westen wollen
“Wir als Westen” wollen, dass der Krieg beendet wird. Von Russland.
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@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
@ehirsch sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Es will die Ukraine erobern und hat überhaupt kein Problem damit, sie dafür dem Erdboden gleich zu machen.
Und wir als Westen wollen, das sich Russland in der Ukraine ausblutet und haben kein Problem damit, das dafür auch der letzte Ukrainer geopfert wird.
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8894
Ist das besser?Sorry, aber du machst den Bock zum Gärtner.
WENN “der Westen” wollen würde, dass Russland in der Ukraine ausblutet, hätte Russland eine GANZ einfach Methode, dies zu verhindern: Der Rückzug aus der Ukraine. ZACK, und der Konflikt wäre erledigt.Hier so zu tun als würde “der Westen” Interesse an dem Krieg haben, obwohl es Russland war, von dem die Aggression ausgeht, ist maximale Geschichtsklitterung. Ich würde dir empfehlen, mal ein paar nicht ganz so russland-hörige Medien zu konsumieren
Es ist also vielmehr andersherum: Jeder der die Einstellung der Kampfhandlungen ohne Abzugs Russlands fordert, sagt eigentlich nur “die Ukraine ist uns egal”.
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@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Und wir als Westen wollen, das sich Russland in der Ukraine ausblutet und haben kein Problem damit, das dafür auch der letzte Ukrainer geopfert wird.
Nee, @Exil-Berliner “wir als Westen” und ich auf jeden Fall - wollen, dass sich die russische Armee nach Russland verzieht. Dort, wo sie hingehört. Und zwar subito!
Weder “der Westen” noch die Ukraine haben die Russen gezwungen, in die Ukraine einzumarschieren. Dass einzelne Sportler darunter leiden, nicht an internationalen Wettbewerben teilnehmen zu dürfen, obwohl sie vielleicht die Idee mit dem Krieg nicht so toll finden, das ist dann irgendwie Pech, steht aber in keinem Verhältnis zu den Opfern des Krieges.
Dass das olympische Komitee und insbesondere Bach so korrupt sind wie die FIFA bekommen wir ja bereits seit Jahren demonstriert. -
Putin sollte man nicht unbedingt mit Russland gleichsetzen. Als Russe muß man dafür allerdings schon Mut zeigen, bei all den Repressalien die da drohen. Solche Leute sollte man unterstützen. Natürlich auch Sportler. Doch Sport wird wenn es um Leben, Tod und Freiheit geht eher zur Nebensache.
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Um einmal auf den Titel dieser Seite zurückzukommen, es ist zwar nicht nur der Basketball, sondern sehr viele Hallensportarten besonders im Breitensport, durch die Aufnahme von vielen Kriegsflüchtlingen werden jetzt auch wieder vermehrt Sporthallen übergangsweise in Wohnraum umgewidmet. Das hatten wir schon einmal vor ein paar Jahren, danach kamen die fast 2 jahrelange Einschränkungen durch die Pandemie und jetzt fehlen wieder die Sportstätten. Es ist vor allem der Breitensport, der indirekt darunter leidet, dazu noch höhere Kosten für die Heizung der Hallen usw., was auch auf diesen Krieg zurückzuführen ist. Das alles widerspricht dem olympischen Gedanken und bei einer Teilnahme von russischen Sportlern bei Olympia in Paris hätte ich dann genauso wenig Freude, diese Veranstaltung zu verfolgen wie die Fußball WM in Katar und zwar nicht nur wegen den russischen Athleten, die überwiegend nichts dafür können, sondern wegen des Verhaltens des IOC, die diese Teilnahme ermöglicht. Ob die russischen Teilnehmer dann wirklich viel Freude hätten, ist die nächste Frage. Wie sollen sie sich verhalten. Bei einem Olympiasieg warten in der Regel internationale Journalisten für ein Interview und die Fragen nach der Einstellung zu diesem Krieg dürften nicht ausbleiben. Ein falsches Wort und ihnen drohen bei der Heimkehr vermutlich bittere Konsequenzen. Viele olympische Sportler haben nicht das Privileg einiger Tennisspieler, die mit Wohnsitz in Monaco das eine oder andere gewagtere Wort zum besten geben können.
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@derschildkroet sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Sanktionen führen zum einen zur Isolation Russlands (die leider noch nicht weit genug geht) und zum anderen zur wirtschaftlichen Schwächung.
Russland wird irgendwann den Krieg nicht mehr bezahlen können.Nach meinem Wissensstand werden die Sanktionen gegen Russland nur von 1/3 bis die Hälfte der Länder dieser Welt mitgetragen. ( https://www.wiwo.de/politik/ausland/ukraine-krieg-infografik-welche-laender-russland-sanktionieren-und-wer-sich-enthaelt/28312140.html) Ich denke, das reicht noch nicht für eine Isolation.
Die wirtschaftliche Schwächung trifft Russland vermutlich mittel- bis langfristig sehr hart. Aber kurzfristig haben sie wenig Einfluß auf den Krieg weil Russland seine Waffen und Soldaten nicht in Petrodollars, sondern in Rubel bezahlt.@derschildkroet sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
weil es das erklärte Ziel Russlands ist […] ganz Europa mit Krieg zu überziehen.
Kannst du dieses “erklärte” Ziel auch mit einer offziellen russischen Quelle belegen?
@derschildkroet sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Und wir als Westen wollen
“Wir als Westen” wollen, dass der Krieg beendet wird. Von Russland.
Und Teile der Bevölkerung in Luhansk und Donetzk wollen Russland als Beschützer vor Ort haben. Dürfen die Ukrainer mitreden?
Ich weiss, das wird mir hier wieder einen Shitstorm einbringen: Aber warum akzeptieren wir demokratische Entscheidungen in anderen Ländern nur wenn sie pro-westlich sind?
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Ich fürchte, ich muss hier nochmal betonen, das ich nicht für Russland bin. Ich will mich nicht zwischen schwarz und weiss entscheiden müssen, wenn es doch eine unendliche Anzahl an Farben gibt.
Ich bin für Frieden und Selbstbestimmung für alle.
Aber ich glaube nicht, das die Maßnahmen, mit denen zur Zeit versucht wird, diese Ziele zu erreichen, zielführend sind. Und es ist eine Form von Wahnsinn, wenn man immer das Gleiche tut und ein anderes Ergebnis erwartet. Wenn also die Endlosschleife aus Sanktionen, Waffenlieferungen und Konfrontation nicht zum gewünschte Ergebnis führen - warum dann nicht mal was anderes Probieren? -
Ich habe nicht behauptet, die Sanktionen seien ausreichend. Warum ich sie für absolut notwendig halte, habe ich weiter oben geschrieben.
Die russischen Kriegsziele werden im russischen Staatsfernsehen von Propagandisten offen benannt. Offiziell “In seiner Rede kurz vor dem Einmarsch rechtfertigte Putin den Angriff damit, jene Menschen zu verteidigen, die vom Kiewer Regime misshandelt und ermordet würden. Die russische Armee werde sich um eine „Entnazifizierung“ der ukrainischen Gebiete bemühen und gegen den „Genozid”, gegen den Völkermord an Russen ankämpfen.”(Link)
Dass diese Begründung völliger Nonsens ist, ist hoffentlich jedem klar.
Zum Thema Vernichtung der Ukraine (bzw. der Ukrainer) hilft vielleicht auch ein Blick in die Vergangenheit. Ich lege dir ans Herz, alles zum Thema Holodomor zu lesen.
Dass Teile der Bevölkerung im Donbas lieber eine andere Regierung als die ukrainische haben möchten, ist legitim. Dass sie sich auf ukrainischem Boden befinden, der völkerrechtswidrig von Russland annektiert wurde, ist hier allerdings der springende Punkt.
Mit der Argumentation: “Die Leute* wollen das aber doch.” (*ein Teil der Menschen) kannst du alles mögliche rechtfertigen. Aber ganz sicher keine Annexion oder einen Angriffskrieg. Ein Teil der Menschen in Deutschland wünscht sich ja auch, von Putin regiert zu werden. Wäre es daher legitim, deutschen Grund und Boden zu besetzen?
Was du als “demokratische Entscheidung” bezeichnest, war nie eine. Milizen in den jeweiligen Gebieten haben einfach die Unabhängigkeit von der Ukraine erklärt und sich unter russischen Schutz begeben. (Link)
@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Aber ich glaube nicht, das die Maßnahmen, mit denen zur Zeit versucht wird, diese Ziele zu erreichen,
Das ist absolut legitim. Ich bin auch mit vielen Entscheidungen und dem Handeln unserer Regierung (und auch anderer) unzufrieden.
Doch sollten einfach ein paar grundsätzliche Dinge klar sein:
- Dass die Ukraine nicht mit Russland an den Verhandlungstisch geht, liegt nicht an der Ukraine. Ich habe weiter oben geschrieben, warum das so ist und warum es dazu keine Alternative gibt.
- Der Aggressor ist Russland. Und nur Russland hat es in der Hand, umgehend Frieden herzustellen. Solange Russland die Ukraine angreift und ukrainischen Boden besetzt hält, gibt es für die Ukraine keine Alternative, als dagegen anzukämpfen.
- Es gibt keine dritten Parteien, die den Krieg beenden können.
Wenn du dir diese drei Punkte vor Augen hältst, was wäre dann in deinen Augen das, was man “probieren” sollte? Sanktionen aufheben und Russland Geld geben? Waffenlieferungen einstellen, damit Russland die Ukraine schneller bezwingen kann? Konfrontation vermeiden? Wie denn, wenn du gar nicht am Krieg beteiligt bist?
Glaub mir bitte eins: Die Ukraine und die ukrainische Bevölkerung möchte nichts sehnlicher, als Frieden.
dir dazu vielleicht mal ein paar Beiträge von Marina Weisband an. Sie stammt aus der Ukraine und hat dort Familie, mit der sie ständig in Kontakt ist.Für alle anderen als die Ukraine und Russland bleibt letztlich nur Parteinahme (wer sich als neutral erklärt, ist es nicht). Alles, was Russland zugute kommt, ist ein Handeln gegen die Ukraine. Absolute Solidarität mit der Ukraine ist alternativlos.
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@Exil-Berliner Das ist immer noch das falsche Forum dafür, aber langsam müsste man sich fragen: Bist Du eigentlich total verblendet oder gehst Du einem Auftrag als fünfte Kolonne nach?
@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Vielleicht sollte man jetzt, nachdem Sanktionen und Ausschluß usw. den Ukrainern nicht geholfen haben, über andere Wege nachdenken, wie man zurück zu einem friedlichen Miteinander kommen kann?
Eventuell miteinander Reden und über diverse Kanäle wie Sport, Wissenschaft, Kunst und Diplomatie wieder einen normaleren Umgang mit russischen Institutionen (die nicht am Krieg beteiligt sind) anstreben.Vielleicht solltest Du Dich mal damit auseinandersetzen, mit wem Du da eigentlich reden willst. Putin hat die russische Zivilgesellschaft gleichgeschaltet. Alles von der Norm abweichende, alle vermeintlich unabhängige Geister sind verboten und gerade Kontaktmöglichkeiten mit ausländischen Zivilgesellschaften wurden eingeschränkt oder gleich verboten:
tagesschau.de: Deutsche NGOs “unerwünscht”
amnesty.de: Russland: Verbot von Memorial International ist eine Zäsur
n-tv.de: Russland schränkt LGBTQ-Rechte weiter einEs handelt sich hier wenigstens um eine protofaschistische Gesellschaft. Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr “Friedensfürst” Putin Altkommunisten und andere Altlinke offenbar beeindruckt und überzeugt, obwohl er sich doch mehr noch faschistischer Ideen und Überzeugungen bedient. Anscheinend muss an der Hufeisentheorie doch was dran sein. Die oben genannten Quellen sind doch alles keine stramm rechten Postillen oder Medien, sondern eher das Gegenteil. Wie kann man so etwas einfach so ausblenden?
@Exil-Berliner sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
…
@ehirsch sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:Es will die Ukraine erobern und hat überhaupt kein Problem damit, sie dafür dem Erdboden gleich zu machen.
Und wir als Westen wollen, das sich Russland in der Ukraine ausblutet und haben kein Problem damit, das dafür auch der letzte Ukrainer geopfert wird.
https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/8894
Ist das besser?Besser ist also das:
zdf.de: Verschleppung von Ukrainern: Was wir wissen
hrw.org: Ukrainer*innen nach Russland verschleppt
sz.de: Bis zu 1,6 Millionen Ukrainer verschleppt
tagesschau.de: Kiew meldet fast 11.000 verschleppte Kinder
tagesschau.de: Wo sind die Häftlinge von Cherson?Russland will selbsterklärtermaßen alles ukrainische, was sie als Nazis oder Faschisten bezeichnen, zerstören und die “Kleinrussen” zurück in den Schoß der “Großrussen” bringen, also unter die Knute des Kreml. Dabei ist ihnen im Prinzip jedes Mittel recht, wie Butscha gezeigt hat. Wen man glaubt bekehren zu können wie Frauen und Kinder, wird im Zweifel verschleppt, der Rest ist überflüssig und wird nicht mehr gebraucht, was im schlimmsten Fall dann in einem Massaker endet.
Jetzt willst Du Dich mit Spitzen russischer Zivilorganisationen unterhalten, denen ein Austausch nur gestattet wird, wenn sie gleichgeschaltet und linientreu sind, während in der Ukraine massenhaft und zu aller Erst durch russische Organe Verbrechen gegen die Menschlichkeit begannen werden. Das ist nicht nur einfach ein Eroberungskrieg der Russen, sondern ist ein Krieg, ukrainische Eigenständigkeit buchstäblich auszulöschen, auch wenn das den Tod und die Verschleppung von Millionen bedeuten sollte.
Übrigens zum Thema Nazis und der Namensgebung der bekanntesten Söldner-Gruppierung:
de.wiki: Gruppe Wagner#Entstehung
Das unterscheidet sich kaum vom Asow-Regiment, außer dass Utkin früher dran war, seine militärische Gruppierung zu gründen. -
Ich weiss, das wird mir hier wieder einen Shitstorm einbringen: Aber warum akzeptieren wir demokratische Entscheidungen in anderen Ländern nur wenn sie pro-westlich sind?
@Exil-Berliner: Spätestens damit hast du dich wirklich komplett und nachhaltig disqualifiziert. Die sog. Referenden in den vier ukrainischen Regionen waren also “demokratische Entscheidungen”?!? Unfassbar, was für einen Schmutz du hier verbreitest. Und ich befürchte wirklich, dass du das auch noch glaubst…
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@Junes sagte in Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf den europäischen Basketball:
Serbien: Nikola Milutinov, Dragan Apic, Rade Zagorac, Nikola Rebic, Dejan Davidovac, Ivan Paunic, Nikola Jovanovic, Jovan Sljivancanin
Montenegro: Danilo Nikolic
Nord-Mazedonien: Nenad Dimitrijevic
Frankreich: Thomas Heurtel, Louis Labeyrie, Adrien Moerman, Livio Jean-CharlesUnd noch einige Kasachen und Weißrussen, die primär bei ihren lokalen Teams in der VTB-League spielen.
Und um hier mal gleich die Kurve zum Basketball zu kriegen:
Aus Frankreich wurde ja verlautbart, dass Spieler, die in Russland anheuern, nicht (mehr) für die Nationalmannschaft auflaufen werden. Bei den anderen Ländern -insbesondere bei Serbien- kann ich mir eine ähnliche Reaktion irgendwie nicht vorstellen. Gibt es denn von der FIBA da Möglichkeiten einzugreifen und solche Spieler -analog zu russischen Sportlern - von den Wettbewerben der FIBA auszuschließen?
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Solange es da keine offiziellen Sanktionen gibt, die Arbeit für russische Arbeitgeber sanktioniert, kann ich mir das nicht vorstellen. Die Sportler machen ja nichts Illegales.
Ich glaube, da würde man ein Fass ohne Boden aufmachen, wenn man von Verbandsseite da Einschränkungen vornimmt. Der Ausschluss von Nationalteams steht auf einem anderen Blatt.
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“US-Bürger, die in Russland leben oder reisen, sollten sofort abreisen. Aufgrund des Risikos unrechtmäßiger Inhaftierungen ist erhöhte Vorsicht geboten. Reisen Sie nicht nach Russland.”
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-ukraine-montag-233.htmlOb DAS die Herren Homesley, Thompkins, Solomon & Co. ins Nachdenken kommen lässt?
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Wenn man den zweiten Absatz liest, wohl eher nicht…
“Die USA haben ihre Bürgerinnen und Bürger wiederholt aufgefordert, Russland zu verlassen, zuletzt im September…”
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stimmt. da hatte ich wohl keine Lust mehr, weiterzulesen
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Ein wenig offtopic, aber ich glaube hier trotzdem am richtigen Platz:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=95554
https://www.deutschlandfunk.de/ioc-dosb-gutachten-russland-ukraine-krieg-100.html
https://www.deutschlandfunk.de/sport-sanktionen-russland-100.html
Es geht um eine Diskussion innerhalb des IOC, ob und wie russische und weissrussische Sportler an internationalen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Das Argument dafür ist, das Sport und das IOC neutral sein sollten und nicht politische Vorgänge bewerten sollten. Ausschlüsse einzelner Nationen widersprächen auch den olympischen Prinzipien, da damit eine Form der Diskriminierung geschaffen wird.
Auf die Schnelle gegoogelt, sprechen eine Reihe von Staaten (wohl vor allem die EU) dagegen und fordern weiterhin die Aufrechterhaltung des Ausschluß russischer/weissrussischer Sportler.Ich weiss, das IOC hat nichts mit der Euroleague zu tun, aber die Diskussion ist letztendlich die gleiche, die wir auch schon geführt haben. Darum wollte ich es als erneuten Denkanstoß hier reinbringen.