Kader Telekom Baskets Bonn 2021/22
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Inzwischen ist knapp ein Viertel der Saison gespielt, und ein bisschen Zeit, so dass man ein erstes,etwas umfangreicheres Fazit zur Situation der Baskets ziehen kann
Es gibt da aus meiner Sicht mehrere Blickwinkel die man beleuchten kann:- Der Kader (Zusammenstellung, Individuelle Leistung vs. Erwartung)
- Die Spielweise und das Coaching
- Der Verein und das Umfeld
- Langfristige Perspektive
1 und 2 sind immer spannend, 3 und 4 haben eine ganz neue Dimension bekommen. Ich mache das Ganze in mehreren Teilen damit es nicht zu lang wird, und damit die Diskussion die es hoffentlich gibt nicht zu sehr zerfasert
Aber fangen wir mal vorne an – Der Kader- Der Einfachheit halber beziehe ich die Einschätzungen auf die Skala die ich auch vor der Saison verwendet habe, da zeigt sich deutlicher wie sich meine Einschätzung geändert hat:
Zunächst nochmal die Skala
- Gruppe: die „Rimantas Kaukenas Gedächtnis Gruppe“: eigentlich zu höherem Berufen, verwunderlich dass sie in der BBL sind. Die absoluten Stars der Liga. Spieler die sich in Europa in den Kader jedes beliebigen Vereines einfügen würden und zu den Leistungsträgern gehören würden (12 bis 15 Punkte)
- Gruppe: die „ Wir halten uns mal den Termin für’s Allstar Game frei Ryan Thompson Gruppe“: Top- BBL Spieler mit dem Potential auch in einer der besseren Ligen Europas eine gute Rolle zu spielen. Hier finden sich die Top Rebounder, und Scorer der “Mittelfeldvereine” der Liga, aber auch junge Ausnahmetalente auf dem Weg in die NBA (10 bis 12 Punkte)
- Gruppe: die „Jared Jordan Starter“: Spieler die in vielen BBL Teams starten könnten, und ab und an in der Lage sind ein Spiel zu entscheiden: (9 bis 10 Punkte)
- Rotationsspieler: Spieler die es in fast jedem Kader der BBL in die Rotation schaffen können. Spielen mindestens 20 Spiele im Jahr (in Abwesenheit von Verletzungen). Der Range geht hier von guten Rookies die aufgrund Ihrer Anpassung an die Liga Zeit brauchen sich zu akklimatisieren, ( 6 bis 7 Punkte) und Oldies, die einfach nicht mehr als 10 bis 15 solide Minuten in den Beinen haben aber zocken können (7 bis 8 Punkte).
- Gruppe: Die Leon Kratzer „Spieler mit deutlichen Stärken und Schwächen“ Gruppe: Spielern die Spiele an einem oder zwei Spieltagen in der Saison auch mal entscheiden können, aber in den meisten Spielern solide Ihren Job machen ohne aufzufallen. Die meisten dieser Spieler können eine Sache überdurchschnittlich gut (z.B. Rebound) und mindestens eine Sache unterdurchschnittlich schlecht (z.B. Freiwürfe). (6 bis 7 Punkte)
- Gruppe: Die „Florian Koch Aushelfer“: In der Lage zu spielen, aber keine klare Rolle in einem PO Team. Würden in schwächeren Teams deutlich mehr spielen. Hier geht es von “End of the Bench” Spielern die nur wenige Spiele im Jahr (5 bis 10) spielen und selbst in diesen nur auf wenige Minuten kommen (4 Punkte), bis zu Ergänzungsspielern die zwar in fast jedem Spiel zum Einsatz kommen aber so im 8 bis 12 Minuten Range landen (4 bis 5 Punkte)
- Gruppe: die „Julian Jasinsky“ Auffüllspieler, die nur im Kader sind, damit genügen Spieler auf dem Bogen stehen, oder Nachwuchsspieler die mal BBL Luft schnuppern sollen. (1 bis 3 Punkte, hier geht es vom klassischen Busfahrer (Falkenstein – 1 Punkt) bis zu “wenn wir extrem viele Verletzte haben muss ja wohl irgendwer spielen – (Jasinsky – 3 Punkte)”. Diese Spieler kommen maximal in den letzten 3 Minuten eines längst entschiedenen Spiels zum Einsatz und sind vor allem dabei um die Quote zu erfüllen und Erfahrung zu sammeln.
Marek Mboya-Kotieno, Bruno Albrecht und Nicolas Buchholz, Ralph Honnou:
Vor der Saison: Alle drei in Gruppe 7 mit einem Punkt. Aktuell: keine Änderung keiner von den Jungs spielt bisher eine Rolle, Kotieno scheint den Trainer nicht wirklich zu überzeugen, Honnou ist bisher verletzungsbedingt noch gar nicht zum Zuge gekommen.
Leon Kratzer:
Vor der Saison: Gruppe 5 (6 Punkte). Aktuell sehe ich ihn weiterhin in dieser Gruppe, denke aber, dass er aufgrund seiner meist wirklich guten Defensive auf dem Sprung in Gruppe 4 ist (7 Punkte)
Michael Kessens:
Vor der Saison: Gruppe 5 (6 Punkten) Aktuell: gefällt mir offensiv ein bisschen besser als Kratzer (hat ein bisschen mehr Variabilität in seinem Spiel). Defensiv hat er dagegen nicht die gleiche Präsenz. (6 Punkte)
Karsten Tadda:
Vor der Saison: Gruppe 4, 8 Punkte. Immer noch ein guter Verteidiger, immer noch ein guter Schütze. Keine Ausschläge nach oben oder unten. Zuletzt auch offensiv deutlich mehr eingebunden. Er wirkt manchmal in Interviews wie so ein Abziehbild eines idealen Teamspielers, der wie nach einem perfekten Medientraining immer genau die richtigen Dinge sagt. Bei ihm scheint das aber in der Tat keine Fassade sondern der Ausdruck seiner Einstellung zu sein. Das hat viel Wert auch abseits vom Ball. Deshalb jetzt Gruppe 3 mit 9 Punkten
Tim Hasbargen:
Vor der Saison Gruppe 6 5 Punkte. Aktuell: Schafft es nicht auf’s Feld zu kommen. Wenn er spielt wirkt das alles grundsolide, aber es reicht scheinbar nicht um an der Konkurrenz (Tadda, Bowlin, Morgan) vorbei zu kommen. Glaube aber das er mit der Zeit ein Entlastungsspieler werden kann erste Schritte in diese Richtung hat er gegen Bamberg angedeutet (5 Punkte)
Skyler Bowlin:
Vor der Saison: Unteres Ende Gruppe 3 , 9 Punkte. Ich mochte Ihn schon vorher, aber hatte unterschätzt was für ein Terrier er ist. Defensiv extrem einsatzfreudig und aggressiv, obwohl er aussieht wie ein Turnlehrer in der Gundschule. Offensiv ein sehr gefährlicher Schütze der die Defensive des Gegners verändert, der aber darüber hinaus nicht allzu viel Gefahr ausströmt. Wirft 48% aus der Distanz bei fast 8 Versuchen pro Spiel (10 Punkte)
Tyson Ward:
Vor der Saison Gruppe 4 (8 Punkte). Aktuell: Funktioniert bisher nur defensiv. Offensiv fällt sein Dreier einfach nicht und er agiert teils überhastet und ein bisschen planlos. Defensiv ist er extrem einsatzfreudig und bringt seine Athletik ist Spiel. Das athletische Element das er eigentlich offensiv ins Spiel bringen kann, fehlt der Baskets-Offenive derzeit sehr. In den letzte zwei Spielern zeigt die Formkurve nach oben (8 Punkte)
Parker Jackson-Cartwright:
Vor der Saison: Gruppe 4 (9 Punkte). Aktuell: Die positive Überraschung bisher. Ich ärgere mich, dass ich seine Leistung so vorsichtig eingeschätzt habe, wenn es doch eine Historie von Pointguards als dominante Akteure bei Isalo gibt. Er ist einer der schnellsten Guards der Liga, der praktisch an jedem Gegenspieler vorbei kommt, Kreiert gerne aus dieser Penetration heraus. Mit 19,5 Punkten Pro Spiel (#2 in der Liga), 7 Assists (#5), 2,5 Steals(#3) und dazu noch 4,5 Rebounds ist er eine der Top Entdeckungen der Liga, MVP Kandidat und auf dem Weg zum Allstar Spiel (11 Punkte)
Justin Gorham:
Vor der Saison: Gruppe 4 (8 Punkte). Aktuell: Extrem solide für einen Rookie, guter, verlässlicher Rebounder und für einen Neuling auch ein guter Verteidiger. Hat zu Anfang viel auf der 5 aushelfen müssen und offensiv daher wenig Optionen gehabt, jetzt als reiner Vierer zeigt sich sein Potential noch besser. Bereits jetzt ein durchaus solider bis guter BBL Spieler (9 Punkte)
Jeremy Morgan:
Vor der Saison Gruppe 2 (11 Punkte). Aktuell: Er macht von allem etwas und ist ein außerordentlich guter Verteidiger, der mit vollem Einsatz zur Sache geht. Auf diese Weise bekommst Du eigentlich nie ein Spiel von ihm wo er dem Team nicht hilft. Bisher finde ich ihn offensiv bisher ein bisschen zu eindimensional (wenige Drives, fast nur Distanzwürfe) um ein absoluter Top Spieler zu sein aber das Potentail hat er an der einen oder andern Stelle angedeutet (11 Punkte)
Saulius Kulvietis:
War vor der Saison noch nicht dabei, daher nur eine aktuelle Einschätzung. Bringt eine gute Kombination aus Länge und Skillset mit um als Stretch-Big im Kader zu agieren. Ist ganz klar als Rollenspieler eingeplant, der die Gegnerischen Bigs nach außen zwingen soll. Dafür muss sein Dreier besser fallen als zuletzt, aber da bin ich guter Dinge. Wird keinen vom Hocker reißen aber seinen Job sehr professionell machen. Gruppe 4 (8 Punkte)Bisher ist die Kaderbewertung durchweg positiv, bis hin zu begeistert. Natürlich sind alle Spieler besser wenn es in der Summe läuft, und alle profitieren davon dass es ein klares Rollenkozept gibt, bei dem alle wissen was von Ihnen erwartet wird. Aber dass dies so funktioniert ist eben auch ein Verdienst genau dieser Spieler, und nicht nur das Ergebnis davon, dass man einen neuen Trainer installiert hat. Alle ziehen scheinbar mit, die ersten kleinen Tiefs werden/wurden überwunden (Ward, Hasbargen, Kulvietis) und die Stimmung ist bestens. Selten in den letzten Jahren hat mich ein Kader so umfassend zufrieden gestellt.
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Kurioserweise, wenn man sich die 12:4 Punkte verdeutlicht, hat nur einer (PG PJC) deutlich überperformt.
2-3 andere (Ward, Kulvietis etc) sind jedoch individuell Underperformer.Herausragend empfinde ich die über 40 min relativ konstante Teamleistung.
Ich kann mich an kein Baskets-Team der letzten 20 Jahre erinnern, das jemals eine vor allen in der Abwehr und im kämpferischen Verhalten so konstante Leistung brachte. Die Baskets sind bestes BBL-Team bei den Offensivrebounds, gut 2 rb mehr, als das drittbeste Team. -
Vielen Dank für die Analyse, @Loosignho
Ward sehe ich jetzt auch auf einem sehr guten Weg, er hatte in den letzten beiden Spielen eine Efficiency von 15 und hat sehr wenig falsch gemacht, dafür aber viel richtig, mit viel Spielübersicht und zuletzt super Pässen auf Kessens. Halte ihn nicht mehr für einen Underperformer, @Bonnifant -
Wenn man nur die Einzelspieler betrachten würde, wäre ich nicht so überzeugt von der Mannschaft. Habe ich anfangs ja auch keinen Hehl draus gemacht.
Bei uns sieht man im Moment, was an Schwächen kaschiert werden kann, wenn alle an einem Strang ziehen und ein klarer Plan dahinter steckt.
Wir müssen weder unseren 1er hinten verstecken, noch kommt die Freiwurfschwäche unserer Bigs so zum tragen wie befürchtet.
Statt dessen gewinnen wir endlich wieder Spiele durch unsere Defense und rebounden wie die bekloppten. Das sind die zwei Hauptpunkte die in den letzten jahren nie wirklich stabil vorhanden waren. Genau wir eine richtige Idee und Konstanz über die gesamte Zeit auf dem Platz.
Macht gerade richtig Spaß das sportliche.
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@smutinho sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2021/22:
Bei uns sieht man im Moment, was an Schwächen kaschiert werden kann, wenn alle an einem Strang ziehen und ein klarer Plan dahinter steckt.
Wir müssen weder unseren 1er hinten verstecken, noch kommt die Freiwurfschwäche unserer Bigs so zum tragen wie befürchtet.
Das ist ein gaaaanz wichtiger Punkt, den @smutinho da anspricht: zum ersten Mal seit 2 Jahren passen der Plan vom Coach und das eingekaufte Spielermaterial zusammen, zumindest so, dass es in der Summe seiner Teile dann Sinn macht. Und da wir, sollte jetzt nicht Red Bull als neuer Sponsor um die Ecke kommen und die Schatulle ganz weit aufmachen, niemals 11 Vlado Lucic’s im Kader haben werden, ist das auch genau der richtige Weg: Stärken maximieren und die Schwächen im Teamverbund auffangen.
Da wird @Loosignho sicher gleich wieder umfangreicher und vollständiger drauf eingehen, wenn er die Coachingleistung bewertet, ich freu mich derweil einfach mal an meinem Fansein und bin froh, dass es diese Saison mal die anderen Baskets getroffen hat mit dem Griff ins Klo und nicht uns (ohne schadenfroh sein zu wollen).
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Euer Team ist noch lange nicht dort, wo es sein könnte. Das ist erst der Anfang, wenn man von Verletzungen verschont bleibt.
Justin Gorham wird als Rookie im komplett neuen Spielsystem höchstens besser, nicht schlechter. Mehr Abschlussstärke und Selbstbewusstsein beim Dreier werden kommen.
Hasbargen hat defensiv leichte Probleme. Im Angriff ist er jetzt schon wertvoll. Er wird besser.
Kratzer muss sich in der schnellen Offense noch besser zurechtfinden.Voraussetzung für alles ist eine gute, aggressive, aufmerksame Verteidigung. Das ist der Grund, warum Hasbargen noch um Spielanteile kämpfen muss. Bei Kratzer und Gorham stimmt die Defense. Die Offense wird irgendwann nachziehen, je wohler sie sich in diesem System fühlen.
Tyson Ward bleibt mein Lieblingsspieler in Bonn. Das Potenzial halte ich weiterhin für enorm. Er kann 1 bis 4 verteidigen und trotzdem als Secondary Ballhandler aushelfen. Wie viele Spieler können das? Die Einstellung stimmt. Die Verteidigung ist fast immer exzellent. Offensiv und mit dem Ball in der Hand ist er unsicher. Wahrscheinlich dauert das noch einige Wochen, aber ich beharre auf meinem Standpunkt: Irgendwann im Januar wird er explodieren. Dann bekommt Iisalo 25 Minuten brutale Defense, Rebounds und selbst gestartete Fastbreaks mit Abschlüssen/Assists. Außerdem das zusätzliche Playmaking, das dem Kader so ein wenig fehlt. Der Dreier wird die 40% sicher nicht erreichen, aber da schlummert ein genialer Spieler in eurem Kader und ihr gewinnt entspannt auch ohne ihn.
Iisalo scoutet mit so viel System, dass die Mannschaft jetzt schon funktioniert, obwohl sich einzelne Spieler noch entwickeln müssen. Überragend. Man sieht finde ich auch, dass er keiner ist, der Spieler genervt aufgibt und dann austauscht oder ignoriert. Er arbeitet an den Fehlern und korrigiert ständig. Er weiß ja, dass die Anlagen da sind und die Spieler wichtig für die Mannschaft sein können. Jetzt schon ein geiles Mannschaftsspiel und wenn alle gesund bleiben, kann es nur immer besser werden.
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Wie angekündigt hier Teil 2
Die Spielweise und das Coaching
Mit dem Übertrag der Verantwortlichkeiten rund um das sportliche Geschehen zu den Isalo Brüdern, sind die Baskets einen für ihre Verhältnisse großen Schritt gegangen. Es ist nicht zu unterschätzen, dass dies einigen Mut erforderte, denn der letzte Versuch einer „Neuausrichtung“ mit Thomas Päch is ja spektakulär in die Hose gegangen. Offensichtlich war jedoch der Leidensdruck aus den letzten Jahren so groß, dass die Flucht nach vorne angetreten wurde.
Neben der Cheftrainer-Rolle wurde im Zuge dieser Maßnahmen noch die des Co-Trainers und des Athletiktrainers neu besetzt. Zusätzlich wurde, nach Außen eher unbemerkt, auch im Unterbau ein enormer Wechsel vollzogen. Fast alle „Leistungsbereichs-nahen“ Trainerposten sind neu besetzt und die sportliche Leitung des EV obliegt jetzt Savo Milovic, der diesen Posten auch erst vor Kurzem übernommen hat. Die Dragons haben mit Julius Thomas einen blutjungen Chefcoach, der in der Vorbereitung eng an das Profiteam angebunden war, die 2.Herren und die NBBL haben neue Trainer etc.
Was das Profiteam angeht ist die Spielphilosophie der Isalos kein großes Geheimnis, und auch isoliert betrachtet nicht so wahnsinnig außergewöhnlich. Die Grundstrukturen und Regeln sind sehr einfach:
Offensiv baut das Spiel auf Schnelligkeit, nicht nur der einzelnen Spieler (im Sinne von Athletik), sondern vor allem Schnelligkeit in der Entscheidungsfindung. Der Ball bleibt nicht irgendwo „stecken“, sondern die Spieler handeln wann immer es geht mit dem Ziel die gegnerische Defensive unter Druck zu setzen. „Erst mal gucken wie sich der Gegner aufstellt“ und „Erst mal ein paar Hand-of‘s im Backcourt um die Defensive in Bewegung zu versetzten“ gibt es praktisch nicht. Jeder Spieler schaut in jeder Situation sofort ob es eine Möglichkeit zum Scoren oder für eine eins-gegen- eins Aktion gibt (die den Gegner zum Handeln zwingt), und wenn dies nicht der Fall ist, wird der Ball sofort weiterbewegt. Sobald ein Vorteil erkannt wird (Der Spieler ist in einer Situation aus der er hochprozentig scoren kann) wird erwartet, dass dieser Spieler auch den Abschluss sucht.
Von allen Spielern wird erwartet, dass sie sich aggressiv um den Offensiv-Rebound bemühen. Allen Spieler ist sehr klar bewusst welche Art von Abschlüssen vom Trainerteams als „Für sie ausreichend hochprozentig“ akzeptiert werden (Daher z.B. das Verschwinden der „Kratzer Post-up“ Versuche.)
Praktisch alles entwickelt sich aufbauend auf diesen Grundregeln aus dem High P&R mit PJC (oder aus einem Side P&R mit Bowlin/Tadda), Blocksteller sind praktisch immer die Center. Entscheidet sich PJC für den Drive, agiert der Blocksteller als Trailer hinter ihm und spekuliert auf putback‘s und Offensiv-Rebounds, optiert PJC nicht für den Drive (oder der Ballhandler ist Bowlin), rollen die Center konsequent
Hhrt zum Korb (überwiegend Kessens) oder auch mal kurz zur Freiwurflinie (vor allem Kratzer). Aus dem short roll heraus wird der Ball dann vom Center extrem schnell wieder auf die Schützen an der Dreierlinie weitergepasst. Abschlüsse der Center aus der Mitteldistanz oder ein High-low zwischen den Centern gibt es praktisch nicht. Kulvietis macht auch mal ein Pick & Pop, ansonsten agieren die Vierer in der Offensive wie die Flügel.
Generell wird innerhalb der Zone sehr wenig gepasst (vermutlich wegen des hohen Turnover Risikos).
Die Backcourt Spieler verteilen sich um die Dreierlinie. Ist PJC auf dem Feld entstehen haufenweise Dreier aus den Ecken des Feldes, entweder direkt aus der penetration von PJC, oder aus besagtem „short roll“ der Center. Schafft es der Gegner den Dreier in der Ecke durch einen Closeout zu erschweren wird der Ball extrem schnell entlang der Dreierlinie weitergepasst, und es entstehen gute Distanzwürfe auf den „klassischen Flügelpositionen“
Generell entstehen aus diesem Grundmuster idealerweise ausschließlich Dreipunktwürfe (bei denen der Ball oft von vorne auf den Schützen gepasst wird), oder aber Korbleger und Putbacks nach Offensivrebounds. Abschlüsse aus dem Zweierbereich sind absolute Seltenheit und entstehen wenn überhaupt aus dem Attackieren von Closeouts.
Drives zum Korb außerhalb dieses Musters gibt es eigentlich nur, wenn die gegnerische Defensive pennt, und dann eigentlich auch nur von Ward (der gelegentlich geeignete Matchups hat und sehr schnell ist)Defensiv ist ebenfalls die Handlungsschnelligkeit der zentrale Baustein. Es gibt klare Absprachen wie die Grundelemente (Wann wird geswitcht, von wo wird geholfen, wie und wie weit wird gehedget etc…) gehandhabt werden. Es wird extrem hoher Wert darauf gelegt dass diese Grundelemente immer und extrem konzentriert exekutiert werden. Es gibt soweit ich das sehe keine „unser bester Verteidiger gegen den besten Offensivspieler“ Ausnahmen mehr, sondern die Defensive hat einen Gesamtplan den es umzusetzen gilt. Seitens des Cheftrainers gibt es auf dieser Seite des Feldes Null Toleranz. Ausnahmslos jeder Fehler wird gesehen und auch deutlich an den Spieler kommuniziert. Spielzeit scheint es nur zu geben, wenn die Disziplin und der Einsatz in der Defensive stimmen.
Ein gute Beispiel wie das konkret funktioniert ist, wie gegen Post-Up Spiel verteidigt wird. Geht ein gegnerischer Big ins Post-Up wird sofort von Oben (parallel zur Grundlinie) und von Innen (parallel zur Seitenauslinie) gedoppelt. Dieses Doppeln ist so hart, dass der gegnerische Spieler nicht mehr die Option hat den Innen-Doppler (und wenn das auch nur der Anne Panter große PJC ist) durch eine Bewegung in die Mitte der Zone zu schlagen sondern es bleibt nur die Option zur Grundlinie zu gehen (da ist aber oft wenig Platz, und es gibt keinen einfachen Abschluss), den schwierigen Wurf aus der Drehung über PJC zu nehmen (mit einem zweiten Verteidiger direkt neben sich), oder aber den Ball wieder herauszupassen. Letzteres ist im Grunde die beste Option, da das Doppeln ja irgendwo eine Lücke hinterlässt aber erstens machen das viele Post Up Spieler nicht gerne und zweitens können sie es oft auch nicht gut und sie sind selbst dann darauf angewiesen, dass ihre Mitspieler mitdenken und sich gut bewegen.
Sobald sie unschlüssig sind was zu tun sind und den Ball dribbeln, kaufen sie Gefahr dass sie ihn geklaut bekommen.
Auch das ist nichts revolutionäres, aber die Konsequenz mit der es umgesetzt wird, egal welcher Spieler beteiligt sind und die Disziplin, dass alle anderen Spieler auf dem Feld wissen was ihre Aufgabe in der Situation ist, und diese auch umsetzten, ist auffällig.
Generell ist es vor allem diese hohe Fokussierung und Disziplin, viel mehr als die Individuellen Fähigkeiten, und der „Einsatz“ die hervorstechen. Leon Kratzer hat auch letztes Jahr mit viel Einsatz verteidigt. Dabei hat er aber immer wieder Fehler gemacht die zu Fouls führten, zum Einen weil er zu viel wollte (jetzt hat er deutlich klarere Aufgaben) und zum Anderen weil er andauernd Fehler von anderen kompensieren musste. Die hohe Disziplin und Fokussierung der gesamten Mannschaft führt dazu, dass die einzelnen Spieler einfachere Situationen zu lösen haben.Der eigentliche Schlüssel zum Erfolg liegt daher nicht in der „Cleverness“ des Spielsystems an sich sondern darin wie konsequent es umgesetzt wird.
Die Isalos betonen diesbezüglich immer wieder dass der Schlüssel dazu intensivste Trainingsarbeit ist, die nicht nur physisch, sondern auch mental herausfordernd ist. Dabei ist auffällig was für ein ausnehmend netter, ruhiger und interessierter Mensch Tuomas Isalo abseits des Basketball Feldes ist, und wie extrem fordernd und aufbrausend er an der Seitenlinie ist. Es ist anzunehmen dass er genau diese beiden Seiten auch im Alltagsbetrieb einsetzt.
Freundlich, nett und einfach angenehm im allgemeinen Umgang, aber extrem fordernd in der Sache. Wenn man Interviews mit Ex-Spielern liest/hört, scheint es ihm zu gelingen dass er trotz der hohen Anforderungen von den Spielern sehr respektiert und geschätzt wird. Kleine Dinge, wie der „Gürtel für den besten Verteidiger“ nach einem Spiel, Vereinbarungen (Wenn Ihr euch diese Woche voll reinhängt, gibt es nächste Woche ein paar freie Tage) etc, führen scheinbar dazu dass seine Teams zu einer recht engen, verschworenen Einheit werden.
Das alles steht und Fällt natürlich mit der Auswahl der Spieler. Durch die extreme Konsequenz die die Isalos bei der Ausübung der Rollen auf dem Feld einfordert, sind die Profile, die gebraucht werden ebenso klar umrissen, was die Suche nach geeigneten Spielern gewissermaßen einfacher macht. Was allerdings um so komplexer ist, ist die charakterliche Einschätzung der Spieler. Das Ganze funktioniert nur, wenn die Spieler sich auch darauf einlassen. Das Zurückgreifen auf relativ junge Spieler (die sich in Europa noch etablieren wollen) und einige, ausgewählte erfahrene Profis, die charakterlich
ungewöhnlich teamorientiert sind (Morgan, Bowlin, Tadda), ist dabei kein Zufall, sondern zwingende Voraussetzung. Ein Spieler mit nachweislich deutlich besserem Skillset als beispielsweise Skyler Bowlin, aber ohne dessen volles Commitment zur Herangehensweise im Team würde das Gesamtergebnis in Summe Schlechter machen.Die Nagelprobe wird kommen, wenn mal eine schlechte Phase durchlaufen wird. Wenn man gewinnt ist alles leichter und die Spieler sind mehr gewillt sich im Training und im Spiel zusammenfalten zu lassen, als wenn sich Niederlagen häufen, und alle anfangen nach Schuldigen zu suchen. Wenn es in die PO’s gehen sollte ist zudem Die Frage in wie weit es einem gegnerischen Coach gelingen kann sein team über eine Serie immer besser auf das Spiel der Baskets einzustellen. Dann wird es ggf. schwierig zu reagieren, denn bei aller Begeisterung für das Team ist die Auswahl an Optionen nicht so wahnsinnig groß, und das Steigerungspotential besteht ausschließlich in der immer besseren Umsetzung des Gleichen über die Zeit.
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Danke mal wieder für die umfassende und detaillierte Analyse, @Loosignho ,immer wieder eine Freude.
Ich finde das irgendwie schon ironisch, im “modernen” Basketball mit einer solchen “Old School”-Idee etwas über weite Strecken so schön Anzuschauendes auf’s Parkett zu zaubern. Wir machen nicht viel, aber das, was wir machen, führen wir in solch absoluter Perfektion und Konsequenz aus, dass es nicht viele Mannschaften gibt, die uns darin schlagen können, darauf kann man es, denke ich, zusammenfassen.
An der Stelle seh ich übrigens durchaus noch Steigerungspotenzial für uns, wenn ich es mir so recht überlege. Nicht nur immer bessere Umsetzung des immer Gleichen, sondern durchaus noch die Möglichkeit, auf eine fast perfektioniert Basis noch komplexere Systeme aufzusetzen. Wenn die Mannschaft dafür bereit ist.
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Gebe Dir im Wesentlichen Recht, wobei Old-School ist die Grundidee “Alles aus dem P&R, nur Dreier und Layups” nicht wirklich, sondern das ist im Kern das, was sich aus der NBA kommend immer mehr durchsetzt. Wenn Du Dir Spiele von Golden State anschaust, ist das von der Idee her nicht unähnlich. Der wesentliche Unterschied (und das ist oldschool) ist die INtensität und Konzentration auf der defensive Seite, und die Starke Rolle des Coaches in der Umsetzung.
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Ich meinte auch nicht die Spielidee, da hab ich mich wohl missverständich ausgedrückt. Ich meinte mit Old-School atsächlich dieses “Wir machen nicht viel, aber was wir machen, machen wir richtig”. Das ist für mich ein doch sehr klassischer Coaching-Ansatz, oder besser, etwas, was sich grundsätzlich jeder Coach auf die Fahne schreibt, aber nur wenige in der Konsequenz auch durchziehen: Fundamentals, Fundamentals, Fundamentals! Besser 5 Systeme perfekt spielen als 15 Systeme nur so halb verstanden haben.
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Das gleitet hier jetzt vielleicht etwas ins Off-Topic ab, aber da das nächste Spiel ja dank Nationalmannschafts-Fenster eh noch eine Weile hin ist, kurz meine Gedanken dazu.
Erstmal auch von mir das Lob an @Loosignho für die Fleißarbeit!
Ich bin tatsächlich ganz bei dir, dass ich beim Team aktuell einen sehr stabilen Floor in der Leistung sehe, gewisse Aspekte sind da quasi jedes Spiel verlässlich vorhanden und geben uns eine solide Basis für unser Spiel. Gleichzeitig sehe ich ebenfalls die Gefahr, dass man spätestens in den Playoffs durchaus gut zu scouten ist, da ich bei uns zumindest in der aktuellen Zusammenstellung des Kaders nur noch sehr bedingtes Wachstumspotenzial abseits von weiterer Perfektionierung des Playbook sehe.
Allerdings kann ich überhaupt nicht erkennen, inwiefern unser aktueller Spielstil jetzt oldschool sein soll? Nur weil Einsatz und Defense aktuell ansprechend sind? Das mag zwar in Bonn in dieser Konstanz bereits länger nicht mehr der Fall gewesen sein und daher vielfach an frühere Teams erinnern, ist aber doch per se nie aus der Mode gekommen und immer klarer Teil der Charakteristik erfolgreicher Teams gewesen?
Der Fokus auf das P&R als Ausgangspunkt der Offense und die möglichst effiziente Wurfauswahl (Dreier bringt bei ähnlicher expFG% wie lange Zweier einen Punkt mehr, Layups und Freiwürfe etc…) ist ja bereits als klarer Teil modernen Basketballs angesprochen worden. Tatsächlich geht das mir persönlich phasenweise schon zu weit, sowohl bei manch europäischem Team, als auch in der NBA. Das sind dann allerdings rein ästhetische Aspekte, analytisch ist da nicht viel dran zu rütteln.
Die Auswirkungen auf die aktuell erfolgreichen Spielertypen sind ja auch bereits seit Jahren zu spüren: Postup-Bigs haben einen schweren Stand, große Spieler müssen vorrangig offensiv wie defensiv das P&R beherrschen, agil und vertikal anspielbar sein. Flügelspieler müssen vor allem werfen und switchen können, Ballhandler erfolgreich aus dem P&R oder P&P kreieren können. Diese Entwicklungen sind ja auch in der BBL quasi allgegenwärtig.
Wo ich dann tatsächlich mal kurz Offtopic gehe, ist bei der Einordnung der Warriors : Die sind in ihrer Spielidee wirklich ganz weit weg vom klassischen P&R-Team und stilistisch sehr viel mehr Alba als Bonn. Curry hat da als primärer Ballhandler gerade mal halb so viele Possessions als P&R-Ballhandler, die drei “Besten” der Warriors kommen zusammengenommen nicht mal an den NBA-Spitzenreiter in dieser Kategorie heran. Da läuft in San Francisco tatsächlich ganz viel über Offball-Screens. Dazu führt man die Liga in fast allen defensiven Statistiken an und spielt auch an dieser Seite des Feldes auf einem derart hohen Niveau, dass ich da den angesprochenen “wesentlichen Unterschied” nicht wirklich sehen kann -
Ich würde im Moment vom Spiel zu Spiel denken und nicht schon von Problemen in den Playoffs philosophieren. Das nächste Spiel könnte finde ich kaum schwerer sein, das Gute ist wir spielen zuhause. Oldenburg muss förmlich gewinnen und wird mit sehr viel Wut spielen. Wenn Spieler wie Heidegger, Paulding und Co einen schwachen Tag wie bis jetzt oft haben, dann schießen wir Oldenburg mit 20 aus der Halle. Andersherum können gerade die beiden auch unfassbar heiß laufen und alles treffen, egal wie die Defense ist. Irgendwie befürchte ich letzteres, deswegen hoffe ich, dass man irgendwie den Schwung mitnehmen kann und gewinnt, drauf setzen würde ich Stand jetzt nicht, auch wenn Platz 2 gegen 18 spielt.
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Berechtigter Einwand, @ProBonn , und ich füttere jetzt mal das Phrasenschwein: Fell des Bären, angeschlagenen Boxer, in die Enge getrieben Tier.
Das ist wieder so ein Spiel, wo Du eigentlich nur dumm ausschauen kannst. Schießt Du Oldenburg mit 20 aus der Halle, war’s halt deren Krise. Rettet Du nen knappen Sieg über die Linie, war’s halt knapp gegen einen Gegner mit der roten Laterne, und verlierst Du das Ding, bist Du der Aufbaugegner.
Im Übrigen: das letzte Spiel, wo die Vorzeichen mMn ähnlich standen, war das Spiel gegen Göttingen. Lief nicht so toll für uns. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir diesmal wach und gut eingestellt auf den Gegner sind.
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Ich bin auch sehr zuversichtlich. Glaube nicht, dass die bei Oldenburg jetzt so viel umstellen werden in den nächsten zehn Tagen, und wenn sie als “Abstiegskandidat” über die Physis kommen wollen, mache ich mir auch keine Sorgen. Wir haben die Chance, unsere Serie auszubauen, außerdem sind die Jungs bestimmt heiß nach der Spielpause.
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Ich habe auch vor dem Spiel gegen Bamberg Zweifel gehabt, aber als ich dann zur 2ten Halbzeit eingeschaltet habe, war ich positiv überrascht. Ich hoffe mal, dass dies gegen Oldenburg von der Einstellung her auch so sein wird. Wie stark oder schwach sich dann Oldenburg präsentieren wird, sieht man dann.
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So um das Quartalszeugnis abzuschließen noch meine Sicht auf :
Verein, Umfeld und langfristige Perspektive:
Dieser, in den letzten Jahren immer recht unspektakuläre Blickwinkel hat nun einiges an Brisanz hinzugewonnen. Durch den schrittweisen Rückzug der Telekom ist die Standard-Phrase die auch ich gerne verwendet habe „Wir sind vielleicht langweilig, aber solide finanziert langweilig“, absehbar nicht mehr gültig.
In mehreren Schritten werden 50% des Budgets wegfallen wenn es nicht gelingt neue Sponsoren zu gewinnen. Im Nachbarthread sind schon etliche Aspekte dieser Herausforderung beschrieben worden. Meine Vermutung ist, dass die nächsten Jahre nicht mit einem „Wechsel“ des Hauptsponsors alleine und “ansonsten bleibt alles so wie es ist” beschrieben werden können, sondern dass die Baskets auch einen teilweisen Neuaufbruch benötigen. Die derzeit etablierte Struktur beginnend beim Hallenbetrieb über die Profi-Abteilung, den EV und die Kooperation mit Rhöndorf, wird am Ende vermutlich verändert aus der Transformation hervorgehen.
Optimal währe es aus meiner Sicht, wenn es gelänge ein bisschen mehr „Breite“ in die Vision der Baskets zu bekommen und sich in die Richtung entwickeln würde mit dem Anspruch aufzutreten, dass man „Der Basketball Verein im Rheinland“ ist.
Das ist sicher ambitioniert, aber das war die Idee von der Halle auch und ich wüsste nicht wer diese Rolle in der Region Köln/Bonn überzeugender besetzten könnte.
Es gibt eine gewachsene Fan-Kultur, ein solides Umfeld aus Gelegenheits-Zuschauern und Dauerkartenbesitzern, eine ganze Region in der Basketball fest verankert ist und die m.E. nur darauf wartet wieder loszulegen.
Ob das mit den derzeit handelnden Personen geht? Ich glaube ja, aber nicht alleine.
Ich glaube Wiedlich, Böttcher und Co sind extrem gut darin einen Basketball Bundesligisten zu organisieren und zu Managen. Das bedeutet nicht, dass sie in der Lage sind auch noch einmal eine große Vision zu entwickeln und als Zugpferde dieser in der Öffentlichkeit aufzutreten und Menschen dafür zu begeistern.
Idealerweise gewinnt man dafür zusätzlich jemand beim zukünftigen Hauptsponsoren der das gemeinsame Interesse von Verein und Sponsor im Blick hat.
Auf diese Wiese kann ein Schuh draus werden. Wir waren immer das Kind des „Standort-Sponsorings“ der Telekom. Diese Schutzdecke war eben auch eine Zwangsjacke, da die Telekom keine gemeinsame Vision Telekom&Baskets hatte, oder haben wollte. Die Baskets waren ein Luxus, den sich die Telekom gegönnt hat.
Jetzt wird ein hoffentlich bald gefundener Sponsor deutlich konkretere Ideen haben was Er oder Sie sich von der Kooperation erwartet. Ich sehe das als Risiko (denn es geht um viel Geld und die Sponsoren stehen sicher nicht Schlange vor der Geschäftsstelle) aber eben auch als Chance.
Zusätzlich würde ich mir wünschen dass man den Leistungsnachwuchs (JBBL, NBBL, Hagerhof und die Dragons) als eigenständigen Bereich mit eigenem Sponsor (sozusagen als Nachwuchsakademie) getrennt vermarktet. Wenn ich sehe wie erfolgreich Ulm im Außenraum mit seiner Orange Academy auftritt, und das mit der Infrastruktur der Baskets vergleiche, (Halle, ABZ, Anbindung Hagerhof), dann tränen mir die Augen ob der vertanen Chance in der Außendarstellung.
Es ist also noch ein Stück Weg zu gehen -
Hoffen wir mal, dass die Saison auch zu Ende gespielt werden kann. Ich persönlich schätze die Wahrscheinlichkeit für künftige Geisterspiele als relativ hoch ein. Im schlimmsten Fall sogar Saisonabbruch.
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Abbruch der Saison halte ich für relativ unwahrscheinlich. Für den fall von Geisterspielen wird die frage, wie viele Vereine das finanziell verkraften können oder ob es wieder finanzielle Hilfen geben wird.
Wie die Verantwortlichen vor der Saison betont haben wird die jetzt laufende Saison die wahre Probe (kann mich da an Aussagen von Leibenath und auch Wichterich erinnern). Daher denke ich, dass die meisten Verantwortlichen und erst recht die Baskets konservativ gewirtschaftet haben und Geisterspiele eingeplant haben. Aber mal sehen ob dieses Gefühl richtig ist oder ob es doch zu Schwierigkeiten bei manchen Clubs kommen wird. -
Nach den NBA-Erfahrungen mit der “Disney World Bubble” für die PO wird diese Saison die BBL sicherlich ein ähnliches Konzept mit Phantasialand umsetzen: Die 8 PO-Teams ziehen ins Phantasialand - und spielen die Spiele komplett alle zuschauerlos im Telekom-Dom …
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Irgend jemand schon was zu den Verletzungen unserer 4er gehört?
Daß wir ein Top 4 Team sind, sehe ich noch nicht. Da sind nach den 2 Bs noch Ulm und Lubu, meiner Meinung nach, zuerst dran. Dahinter, ohne zu großen Abstand, sehe ich aber schon unseren Platz .
Mit dem Sponsoring, glaube ich, daß Stahlwerk sich schon Gedanken macht, ob sie nicht auch aufs Trikot wollen. Wäre dann aber wieder sehr einseitig ohne Nachrücker fürs Shootingshirt.
Wäre aber mal ne Ansage, wo gerade seit Ewigkeiten, die Chance dafür da ist. Eben noch ne Stahlwerk Straßenbahn gesehen.
Das S auf der Brust sollte Proramm werden, alleine weil es schon sehr an den Superhelden erinnert.
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Wer sagt denn, dass es in diesem Fall “einseitig ohne Nachrücker fürs Shootingshirt” laufen sollte. Alles pure Spekulation.
Stahlwerk aufs Tickot wäre eine Idee, aber wie bereits gesagt: kurzfristig rechne ich da nicht mit einem Vertragsabschluß. Der Wechsel von Telekom wohin auch immer zieht einen Rattenschwanz an Veränderungen hinter sich her, das will gut überlegt und abgewogen sein. -
Klar Spekulation, dafür gibt es auch dieses Forum. Stahlwerk investiiert gerade ordentlich in verschiedenen Bereichen und ja es wird wohl einige Veränderungen geben und eben müßen.
Sagt keiner, daß es ohne Nachrücker laufen soll, sondern nur, daß es ein Upgrade auf noch prominenteren Platz für Stahlwerk vielleicht auch ne Chance ist. Wo vieles hier so negativ gesehen wird.
Daß es mehrere Sponsoren wohl auffangen müßen, scheint wohl eher wahrscheinlich, als einer alleine. Das geht ja dann noch schrittweise weiter.
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Klar werden wir fast nehmen müssen was kommt, sollte überrhapt was kommmen in der Coviid-Krise. Mehrere Sponoren haben den Vorrteil, daß man nicht so abhänigig von einem ist.
Überregional wäre aber auch mal was und die Dose auch nicht schlecht. Zum Glück spielt die Mannschaft im Moment sehr attraktiv und erfolgeich, so daß die Präsens in den Medien schon mal gegeben ist.
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Oha wir sind “Schuld” an der ersten Trainerentlassung in der BBL diese Saison oder? Bamberg
Ja Schuld hat extra Anführungszeichen
Edit:
Seit der Trennung von Meistertrainer Andrea Trinchieri im Februar 2018 ist Amiel der sechste Head Coach an der Seitenlinie der Bamberger.
Wie viel Glück wir haben ein so gutes Coaching Team in Bonn zu haben. Wobei wir ja die letzten 3 Jahre auch gut Trainer verschlissen haben.
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So, die Baskets haben bis auf Weiteres den Vorverkauf für die Heimspiel-Tickets gestoppt, da sie davon ausgehen, nicht mehr alle Plätze besetzen zu dürfen, und da hätten die Dauerkarten dann Vorrang. Sicher die richtige Entscheidung, besser, als wenn dann 1.000 Tickets wieder rückabgewickelt werden müssen.
Und ich bin auch ganz ehrlich: so sehr, wie ich es liebe, diesem Team beim Spielen zuzuschauen, ich sehe mich trotz Dauerkarte und dritter Impfung am Samstag nicht im Dome, das Gefühl ist einfach zu mulmig, und bei aller Chance auf einen milden Verlauf im Falle einer Infektion, es gibt einfach Risiken, denen muss man sich nicht aussetzen. Ich bind mir ja auch kein Schnitzel an den Gürtel und mach dann im Kölner Zoo im Tigergehege Picknick.
Edit: dafür hat Leon das harte Foul kurz vor Schluss gegen Polen wohl ohne Folgen weggesteckt, wäre ja auch mal echt Kacke gewesen, wenn wir schon wieder einen Big im Lazarett hätten.
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@vegeta79 sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2021/22:
So, die Baskets haben bis auf Weiteres den Vorverkauf für die Heimspiel-Tickets gestoppt, da sie davon ausgehen, nicht mehr alle Plätze besetzen zu dürfen, und da hätten die Dauerkarten dann Vorrang. Sicher die richtige Entscheidung, besser, als wenn dann 1.000 Tickets wieder rückabgewickelt werden müssen.
Und ich bin auch ganz ehrlich: so sehr, wie ich es liebe, diesem Team beim Spielen zuzuschauen, ich sehe mich trotz Dauerkarte und dritter Impfung am Samstag nicht im Dome, das Gefühl ist einfach zu mulmig, und bei aller Chance auf einen milden Verlauf im Falle einer Infektion, es gibt einfach Risiken, denen muss man sich nicht aussetzen. Ich bind mir ja auch kein Schnitzel an den Gürtel und mach dann im Kölner Zoo im Tigergehege Picknick.
Edit: dafür hat Leon das harte Foul kurz vor Schluss gegen Polen wohl ohne Folgen weggesteckt, wäre ja auch mal echt Kacke gewesen, wenn wir schon wieder einen Big im Lazarett hätten.
Bin ich absolut bei dir, sehe mich auch trotz Boosterimpfung am Samstag nicht im Dome, so gerne ich es wäre…
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Man kann zur Not auch eine FFP2-Maskenpflicht aussprechen. Bei 2G und FFP2 ist die Infektionsgefahr quasi bei Null. Ich hoffe trotzdem, dass mindestens 3000 Fans kommen. Ich persönlich sehe keine Gefährdung im Dome und hoffe, dass es keine Geisterspiele mehr geben wird.
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Wir werden am Samstag ebenfalls verzichten, so schwer es fällt. Bereits nach dem letzten Heimspiel hatte ich eine rote Ampel in der Corona WarnApp mit mehreren niedrigen Kontakten (konnte nur vom Heimspiel kommen), die Lage ist ja seitdem nicht besser geworden.
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Wenn es draußen wäre, ok, dann könnte man mit niedriger Auslastung drüber reden. Aber in der Halle mit der neuesten Mutation im Hinterkopf, nein Danke. Zum Glück sind viele vernüftig.
Den anderen empfehle ich einen Besuch im Krankenhaus um die mittlerweile 40 Prozent Covid Patienten auf den Intensivstationen zu besuchen.
Ich hatte bereits das Vergnügen und brauche das nicht nochmal.
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@smutinho sagte in Kader Telekom Baskets Bonn 2021/22:
Wenn es draußen wäre, ok, dann könnte man mit niedriger Auslastung drüber reden. Aber in der Halle mit der neuesten Mutation im Hinterkopf, nein Danke. Zum Glück sind viele vernüftig.
Den anderen empfehle ich einen Besuch im Krankenhaus um die mittlerweile 40 Prozent Covid Patienten auf den Intensivstationen zu besuchen.
Ich hatte bereits das Vergnügen und brauche das nicht nochmal.
Tatsächlich habe ich Einblick in drei Krankenhäuser in NRW und RLP. In einem davon arbeite ich selbst, deswegen sind meine Bedenken bezüglich einer 2G Veranstaltung mit Maskenpflicht sehr gering.