Euroleague 2020/2021
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ASVEL schlägt auswärts Maccabi Tel Aviv und sichert sich damit mindestens den 14. Rang. Alba kann Panathinaikos noch überholen, aber die Griechen haben zwei Spiele weniger und den direkten Vergleich. Deren Restprogramm ist mit Zenit, CSKA und Kaunas zwar nicht leicht, aber ein Sieg können die Griechen da noch holen. Alba sollte das letzte Spiel natürlich gewinnen, eine Niederlage aber wenn unter 6 Punkten halten um nicht auf den vorletzten Rang abzurutschen.
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Jordi Bertomeu war anlässlich der ersten Halbfinalpartie im EuroCup zwischen Virtus Bologna und Unics Kazan in Italien und hat dort eine Pressekonferenz gegeben. Auf dieser hat er unter anderem Einblicke in die zukünftigen Planungen gegeben.
Die relevantesten Punkte:
EL 2021/22: Neben den 13 A-Lizenzlern und Alba wird es zwei Wildcards geben für den Sieger/Finalisten der VTB League und den Sieger der ABA League geben. Dazu die Mannschaften aus dem EC bzw. der Sieger des EC und Valencia, sofern sie die Playoffs erreichen. Das beschränkt das potentielle WC-Feld eigentlich auf Zenit/Kazan/Kuban und Crvena Zvezda/Partizan/Podgorica/Ljubljana.
Mittelfristige Zukunft: Man strebt an in der Saison 2023/2024 mit 16-18 A-Lizenzlern in die Saison zu starten.
Gerade die mittelfristige Planung wirft Fragen auf. Wenn man das Aufstiegssystem beibehalten will, ginge das nur mit 16 Klubs. Mit 18 Klubs müsste man die Liga erneut aufstocken, was schwer machbar ist ohne die Mannschaften zu stark zu belasten. Oder die Vereine müssten enorm aufrüsten.
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16 - 18 A-Lizenzler und eine 18er Liga passt doch nicht zusammen. Dann wäre der Eurocup der erste Leidtragende. Was wäre diese Veranstaltung denn dann noch wert?
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@junes
Ist auch alles nicht das Gelbe vom Ei. Das hieße, dass man eine starkes Valencia absteigen ließe und dafür eine sportlich schwächere EC Mannschaft nähme. Das Problem mit der Aufstiegsregel ist, dass sie gerecht für den/ die Aufsteiger ist aber ungerecht für den Absteiger. Ein fast PO-Teilnehmer hat doch beweisen, dass er in die Liga gehört und ist auch sportlich höher einzuschätzen als ein Aufsteiger.Wenn man auf 16-18 A-Lizenler geht, heißt das für mich, dass dann die EL weiter aufgestockt wird. Das läuft dann entweder auf einen Konflikt mit den nationalen Ligen hinaus oder bedeutet eine Änderung des Modus.
@arturobandini65
Wenn man die Top-Teams des EC in die EL nähme wäre der EC abgewertet. Vielleicht ist das aber auch das Friedensangebot an die FIBA mit ihrer Championsleague. Das geht ja auf Dauer auch nicht so weiter. -
@kings
Eben, 16-18 A-Lizenzler heißt Auffstockung. Und das bedeutet entweder 20er-Liga (=38 Spiele für jedes Team) oder Modus-Änderung (Vorrunde, Eastern- / Western-division, whatever). Und Modusänderung hieße wiederum, dass nicht alle EL-Teams gegeneinander antreten.
Aber vielleicht ist das auch alles zu kurz gedacht. 16 - 18 A-Lizenzler heißt auch 16 - 18 Teams, die bei Transfers dauerhaft mit “EL-Teilnehmer” werben können. Das verspricht Chancengleichheit. Und das ist, wenn man diese Saison mal heranzieht, das allerwichtigste.
Beides unter einen Hut zu bringen, die Ausgeglichenheit einerseits und die Durchlässigkeit für Newcomer, ist ein spannendes Thema! -
vielleicht bedeutet das auch einfach nur 16 feste teilnehmer (die bestimmte, ggf. auch sportliche kriterien erfüllen) plus best-of-eurocup oder eben eine geschlossene gesellschaft in der euroleague - nach eigener wahrnehmung immerhin die zweitbeste der welt. die 18er round-robin liga scheint sich ja bewehrt zu haben.
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Das ist ja das Tolle an dieser Pressekonferenz. Bertomeu erklärt die Pläne für die Zukunft und die Zuhörer haben mehr offene Fragen als vorher. Auf mich wirkt es so, als würde er mit dem Wurstzipfel wedeln, um potentielle Kandidaten bei Laune zu halten, damit sie möglichst alles brav tun, um sich für die potentiellen A-Lizenzen anzubiedern. Nicht dass noch jemand auf die Idee kommt, dass mit den A-Lizenzen für ASVEL und FCBB das Thema erstmal durch ist.
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Emiliano Carchia hat bei Twitter noch eine Passage von Jordi geteilt:
“Champions League (football) will have more games during the season and this is the path we could also take”
Damit ist die Richtung klar… Wie er genau darauf kommt, weiß ich nicht.
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Na aber dann ist doch klar in welche Richtung es gehen wird. Mehr Teams, mehr Spiele. Die EL wird nicht mehr ohne weiteres mit den nationalen Ligen vereinbar sein. Die EL Teams werden sich entscheiden müssen. Wenn das das Ziel ist, wird die Anzahl der Teams u.U. stärker steigen und damit die Anzahl der Spiele. Vllt auch ausgedehntere POs und nicht nur 1 Runde und dann ein Final 4.
Angenommen man erhöht auf 24 Teams, dann könnte man im Round Robin System 46 Spiele regulär garantieren. Dazu die POs. Vllt gibt es dann auch Conferences aber trotzdem könnte jedes Team gegen jedes spielen. Geht ja in der NBA auch. Man hätte dann 18 Teams mit A-Lizenz und 6! Teams die auf- und absteigen können. Dann wahrscheinlich über den EC. Das ist dann schon interessant. Das würde so einige Teams aus der CL dann auch interessieren. Also doch eher der Versuch die CL auszutrocknen.
Die Frage wäre nur wie die nationalen Ligen reagieren. Im Grunde geht es auch “nur” um Spanien, Deutschland und Frankreich mit 18 Teams. Alle anderen Ligen haben deutlich weniger Teams in den Ligen und könnne dementsprechend weniger Spiele und damit Umsatz garantieren.
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Na Prima! Noch mehr Spiele, noch weniger Training, noch mehr Willkür aufgrund von Verletzungspech.
Ich persönlich bin so gar kein Fan dieser ausufernden Spielpläne. BayernCoach Trinchieri hat es in den letzten tagen ja oft genug beweint: Das Team spielt natürlich schlecht, weil es seit 30 tagen quasi nicht trainiert hat. Und das das Team immer wieder, zumindest offensiv ganz schön “rumpelt” scheint mir offensichtlich.Ich behaupte mal, dass diese überbordenden Spielpläne das Niveau drücken. Die NBA macht es vor, wobei da die Konzentration auf der Offense liegt und die individuelle Qualität der Spieler immer noch einen gewisses Show-Element garantieren. In der EL bleibt da am Ende viel Krampf übrig.
Nicht falsch verstehen, gerade die superspannenden Spiele der Bayern begeistern mich nachhaltig auch wenn sie nur selten wirklich “schön” waren. Ganz grundsätzlich aber fände ich es erstrebenswert, den Teams die Vorraussetzungen zu bieten, den Besten Ball zu spielen, der ihnen möglich ist – und das erfordert Fenster fürs Teamtraining und für die individuelle Vorbereitung auf die nächsten Gegner. Diese Hatz nach immer mehr Spielen macht den Sport vielleicht nicht kaputt, aber sie drückt das Niveau, gerade auf der taktischen Seite. Und zudem entwertet die inflationäre Präsenz von Spielen das einzelne Spiel.Hoffentlich kriegend ei (EL & Nationale Ligen) das irgendwann auf die Reihe…
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Richtiger Hinweis von when_we_where_kings auf die kleineren nationalen Ligen. Wer weiß, am Ende wird alles ein wenig “Olimpiakos” und diverse Clubs spielen auf EL-Level mit anderen Teams als national …
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@schaumbergerwick sagte in Euroleague 2020/2021:
BayernCoach Trinchieri hat es in den letzten tagen ja oft genug beweint: Das Team spielt natürlich schlecht, weil es seit 30 tagen quasi nicht trainiert hat.
mal ehrlich: liegt es an mir, dass ich dieses gejammere immer nur aus süddeutschland wahrnehme? erst kam das aus bamberg, jetzt kommt’s aus münchen. klar, auch die berliner tun nicht so, als hätten sie scotty im betreuerstab. wenn sie mal mehr als einen tag zwischen zwei spielen haben, ist die freude offenbar groß. trotzdem wird in jedem interview - zuletzt in der halbzeit mit jonas mattisseck, wenn ich mich nicht täusche - deutlich gemacht, dass das eben der preis ist, wenn man euroleague spielen will.
ja, schon gut möglich, dass man in spanien, deutschland und frankreich demnächst mehr teams mit einer A- und einer B-mannschaft sehen wird. … und?! wenn es sich für die teams rechnet, spricht doch nix dagegen. lediglich das modell olympiakos halte ich für grundlegend falsch. wer in der euroleague antritt, sollte national zumindest in den playoffs mitmischen! entweder gehört man zu europas basketball-elite oder eben nicht.
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@murcs
Na ja, es ist nicht so als würde man das von Aito nicht auch in jedem Interview hören.
Aber ich finde grundsätzlich wird da zuviel gejammert.
Wie Du schreibst ist das eben der Preis für die Euroleague und das Konzert der Besten. Solange man das mit der Rotation gut dosiert ist das alles machbar wie man an anderen Ligen sehen kann. -
@whenwewerekings: Ist das nicht alles sehr hypothetisch? Finanziell lohnt sich die EL doch nur für die Teams, die ihr Geld nicht selbst erwirtschaften müssen, alle anderen sind auf die Einnahmen der Nationalen Liga angewiesen. Und selbst wenn man irgendwie beide Ligen bedienen will, wird das “B-Team” früher oder später für Umsatzeinbussen sorgen – wer schaut sich denn für 40 Eur pro Karte ein Spiel der “Zweiten” gegen die “Dingenskirchen Baskets” an?
Ich kenne keine konkreten Zahlen, aber nach allem was man hier so liest, ist die EL für die Clubs von vorne bis hinten ein Zuschussgeschäft. Und das Geld, dass man zuschiesst muss eben von irgendwoher kommen…
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@arturobandini65
In gewisser Weise ist das ja jetzt schon der Fall wenn man den Bayern-Kader in der EL und der BBL vergleicht. Die Entwicklung wird sich dann wohl verstärken und die Kader würden dann wohl größer werden müssen.@murcs
Aito hat durchaus auch oft, um nicht zu sagen in jedem Interview, darauf hingwiesen, dass die Doppel-Belastung nicht auf Dauer zu machen ist und dadurch das Spiel leidet und Verletzungen forciert werden. -
@murcs hat aber schon recht, dass das Gejammere beim FCBB deutlich stärker ist. Das würde ich aber eher darauf zurückführen, dass Bayern öfter für ihr “Offensiv-Gerumpel” kritisiert wird. Das wiederum liegt wohl daran, dass AT das erste Jahr bei Bayern ist. Wenn wir uns nächstes/übernächstes Jahr (falls er denn überhaupt bleibt) auch so durchwurschteln müssen mit vielen Iso-Plays, dann kann man da nochmal draufschauen.
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@murcs
Ich habe nicht beweint, dass irgendjemand gegenüber jemand anderem benachteiligt ist, sondern, dass ich gerne den bestmöglichen Basketball sehen würde. Und Mannschaften, die keine zeit zum Trainieren haben, können das nicht konstant liefern. Ich mag es Basketballspiele zu sehen. Ich bin aber nicht so naiv zu glauben, dass sich die Zahl der Spiele beliebig steigern lässt, ohne die Qualität des einzelnen Spiels irgendwann zu verwässern.Schau dir doch die Bayernspiele an: offensiv ist das zum teil grausig anzusehen (Und ich liebe dieses Team!!!). Ich will einfach nicht glauben, dass das das beste “Produkt” ist, dass uns die Basketballfunktionäre Europas bieten können. Das ginge alles sehr viel besser, man muss es halt nur wollen und dann strukturell ermöglichen.
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Durch die vielen Spiele ist es ein Teufelskreis. Erst kommen Belastungen, daraus folgen Verletzungen, welche für die Gesunden wieder noch mehr Belastungen hervor rufen.
Es wird für die EL-Teams (Bayern + Alba) darauf hinauslaufen, 9-10 Ausländer und 5-8 Deutsche zu integrieren. Sollte man sich nicht ganz aus der BBL verabschieden. Das sehe ich eher bei einer 24er EL. Die Masse der Spiele würde nicht in den Zeitplan passen. Und dann kommt bei der EL der große Hammer und man spielt auch am Wochenende. Das heißt dann mehr Zuschauer, Einnahmen usw.
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@peacebrother37 sagte in Euroleague 2020/2021:
@murcs
Na ja, es ist nicht so als würde man das von Aito nicht auch in jedem Interview hören.
Aber ich finde grundsätzlich wird da zuviel gejammert.
Wie Du schreibst ist das eben der Preis für die Euroleague und das Konzert der Besten. Solange man das mit der Rotation gut dosiert ist das alles machbar wie man an anderen Ligen sehen kann.Ja machbar ist das aber man darf sich dann nicht beschweren wenn in der nationalen Liga mal eine Niederlage gegen ein kleines Team kommt und msn darf auch keinen krassen offensivbasketball erwarten wenn man kein Training hat und evtl. einen neuen Trainer.
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Es mag euch ja so vorkommen, aber ich per. empfinde meine Kritik am ausufernden Spielplan nicht als “Gejammer” sondern als Kritik am ausufernden Spielplan – mir geht es nicht um Ergebnisse, mir gehts um den Unterhaltungswert und die Qualität des Basketballs. Die muss zwangsläufig leiden, wenn man die Zahl der Spiele nach oben schraubt. Diesen Fehler strukturell in das “Produkt” einzubauen empfinde ich halt als ziemlich doof. Ihr nicht?
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Das Ganze wird aus meiner Sicht nur dazu führen, dass die nationalen Spiele an Bedeutung und Interesse verlieren. Zumindest aus Sicht der EL Vereine. Quasi als lästiges Pflichtprogramm, das man dann eben auch noch erledigen muss, quasi en passant, bevor es wieder zu den richtigen Spielen geht. Entsprechend genervt wird man dann reagieren, wenn mal ein Verein mehr Gegenwehr leistet, es in die Verlängerung geht, oder sich ein Spieler dabei mal verletzt. Wird finde ich den nicht EL Vereinen wenig gerecht. Ebenso der Tatsache, dass man als Landesmeister dann ohne EL Lizenz nicht Euroleague wird spielen können.
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@schaumbergerwick
Da kann man eigentlich gar nicht so viel zu sagen, weil man die Zahlen nicht wirklich kennt. Wenn man jetzt mal die Corona-Sondersituation ausnimmt, garaniert die EL schon mal jedem Team 17 Heimspiele. Genauso viele wie die BBL. In Berlin hatten wir in der EL einen besseren Zuschauerschnitt als in der BBL. Kann also nicht schlechter als die BBL sein was den Umsatz angeht. Dann gibt es in der EL pro Sieg eine Prämie von Summe X. Weiß nicht ob das in der BBL auch der Fall ist? Dazu die Sponsoren. Ohne es genau zu wissen ist mein Eindruck, dass sich EL und BBL relativ nahe kommen was den Umsatz angeht. Dazu kommt, dass man mit EL andere Sponsoren bekommt, weil die Reichweite größer ist und das man Zugang zu ganz anderen Spielern bekommt, auf die man als EC oder CL Team gar keinen Zugriff hätte.Auf die Frage “Ist das hypothetisch?”. Du siehst ja, dass Bertomeu klar darüber spricht und die Saison 2023/24 auch klar erwähnt wird.
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@schaumbergerwick
Das war jetzt mit dem Gejammere gar nicht auf dich bezogen.
Natürlich wäre es attraktiver wenn man nur einmal die Woche ein Spiel hätte und sich richtig auf den Gegner vorbereiten könnte.
Andererseits haben alle Mannschaften die gleichen Voraussetzungen und ich habe viele, hochklassige Spiele sowohl in der BBL als auch in der EL gesehen.Und ja, wie wir feststellen können wirkt sich der Spielplan natürlich auf die BBL aus (Grüße nach LuBu) aber am Ende wird die Saison entschieden, vor den PO gibts dann auch etwas Zeit zum trainieren.
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Es wäre vielleicht auch mal Zeit für die BBL zu überdenken ob man den Spielplan nicht etwas an die EL anpasst.
Ich weiß nicht ob man bspw. eine Woche früher beginnen könnte oder hinten raus noch etwas Luft wäre. Bin allerdings auch kein Experte auf dem Gebiet.
Das Optimum scheint es aber momentan noch nicht zu sein. -
Das große Jammern ist doch immer bei den Doppelspieltagen, was auch wirklich nicht sein muss. Hier kann sich keiner mal die Füße ausschütteln. Bei einem EL Spiel in der Woche und einem Spiel in der BBL bleibt es machbar. Nur bei einer Erhöhung der Spiele wird es eng.
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Der große Pluspunkt der Euroleague ist doch der Highlight-Charakter. Jede Woche treffen sich die besten europäischen Mannschaften und treten mit der höchsten Intensität an und kämpfen um jeden Sieg. Natürlich wirkt der nationale Wettbewerb dann weniger wichtig. Aber wenn man nun die EL noch weiter aufbauscht, verfliegt in meinen Augen dieser Highlight-Effekt. Ich weiß jetzt schon oft nicht mehr wer der nächste Gegner meiner Bayern ist, bei so vielen Spielen.
Ich halte es für einen Irrglauben, dass das NBA-System in Europa funktioniert. Die Dramatik der Partie “Real-Bayern” verfliegt doch, wenn es zwischendurch keinen Alltag gibt. Wenn jede Woche ausschließlich “Highlights” anstehen, sind das keine Highlights mehr sondern Alltag.
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@peacebrother37 Naja, manche Mannschaften haben eben auch talentierteres Personal, das sieht dann freilich auch besser aus :-).
Ich kann nicht behaupten den Unterschied auf dem Platz wirklich “sehen” zu können – aber wenn AT berichtet dass kaum bis gar nicht trainiert wird, bin ich geneigt dieser Aussage etwas Wahrheit beizumessen. Und das ist schlichtweg nicht gut für den Sport: Basketball ist eine komplexe Mannschaftssportart, in der viel taktisches Element steckt – all das muss mühsam antrainiert und fortwährend wiederholt werden, damit es zuverlässig abrufbar ist. Ohne die nötige Trainingszeit haben die Teams auf dem Platz ein kleineres Repertoire an Möglichkeiten zur Verfügung.
Ich persönlich hätte rein gar nichts gegen eine Reduzierung der Spiele insgesamt. Hauptsächlich weil mich die Ignoranz gegenüber dem Trainingselement stört, nebensächlich weil ich zwei, manchmal drei Spiele, die Woche sowieso nur selten mit meinem Freizeitmanagement gebacken bekomme…
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@schaumbergerwick sagte in Euroleague 2020/2021:
@murcs
Ich habe nicht beweint, dass irgendjemand gegenüber jemand anderem benachteiligt ist, sondern, dass ich gerne den bestmöglichen Basketball sehen würde.ich auch. … und es ging gar nicht um dich, sondern um andrea trinchieri, den du zitert hast.
Und Mannschaften, die keine zeit zum Trainieren haben, können das nicht konstant liefern.
nun ja. was olympiacos diese saison abgeliefert hat, spricht nicht unbedingt dafür, dass viel zeit zum trainieren alles ist. der FCBB liegt immerhin fünf siege davor und hat die playoffs erreicht!
Ich mag es Basketballspiele zu sehen. Ich bin aber nicht so naiv zu glauben, dass sich die Zahl der Spiele beliebig steigern lässt, ohne die Qualität des einzelnen Spiels irgendwann zu verwässern.
auch da sind wir wieder ganz einer meinung. das spricht aber für eine geschlossene liga à la NBA.
Schau dir doch die Bayernspiele an: offensiv ist das zum teil grausig anzusehen (Und ich liebe dieses Team!!!). Ich will einfach nicht glauben, dass das das beste “Produkt” ist, dass uns die Basketballfunktionäre Europas bieten können. Das ginge alles sehr viel besser, man muss es halt nur wollen und dann strukturell ermöglichen.
entscheidend ist doch, die playoffs zu erreichen. oder? um am ende meister zu werden, muss man sowieso alle anderen teams hinter sich lassen. das heimrecht spielt unter corona-bedingungen so gut wie keine rolle.
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@when_we_were_kings : Danke, trotzdem bleibt es ein rätselhaftes Gebilde: Sollten die Teams größere Kader bilden, kostet das eben auch sehr viel mehr Geld, und wie oben schon ausgeführt, ich glaube nicht, dass der Zuschauerzuspruch sich einfach so skalieren lässt. Irgendwann wird es an einem Wochenende ein BBL und in EL Heimspiel geben – dann wird man ja sehen, wo die Leute lieber hingehen, und wieviele…
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@murcs: Ich spreche doch gar nicht von Ergebnissen oder Tabellenplätzen. Die NBA ist für mich ein extrem abschreckendes Beispiel, die Langeweile und Belanglosigkeit dieser 82 Saisonspiele kann ich persönlich kaum packen. Ich muss anerkennen, dass das in den USA sowohl von den Quoten wie den Werbeeinnahmen mehr als gut funktioniert, verstehen kann ich es aber nicht – insbesondere wenn sich der Unterschied zur Intensität des Spiels in den Playoffs derart eklatant greifen lässt.
Das ist einfach nicht wirklich mein Ding – und da die europäischen Teams, zumindest die meisten, mit beschränkten Mitteln haushalten müssen und zudem nirgends in Europa irgendwelche Massen auf den Straßen nach mehr Basketball rufen, sehe ich einfach keine wirkliche Grundlage, die Zahl der Spiele immer weiter zu erhöhen.
Ich würde eben lieber die Qualität erhöhen, nicht die Quantität.(Das beziehe ich auch auf das Engagement in der Nationalen Liga, dort mit dem best of the rest des Kaders anzutreten ist nach meinem Dafürhalten eben auch kein Zeichen von “Qualität”, eher das Bekenntnis zum Gegenteil…) -
okay. ich muss zugeben: fußball interessiert mich nicht. von daher habe ich keine ahnung, wie das mit der championsleague läuft und ob da nicht vielleicht auch mal der eine oder andere star in der bundesliga geschont wird. bezogen auf unsere lieblingssport sehe ich das so: die euroleague ist das beste, was man hier an basketball als zuschauer erleben darf. die BBL rangiert qualitativ klar darunter. in der regel haben die vereine (auch im fußball) zweite mannschaften, die in weniger hoch anzusiedelnden ligen antreten. manche junge spieler sind sowohl in den sogenannten farm-teams spielberechtigt, als auch mit der ersten mannschaft. für mich spricht nichts dagegen, dass diese erste mannschaft einen größeren pool an spielern hat, von denen die einen am wochenende BBL spielen und die anderen unter der woche euroleague und manche sogar beides. das ändert natürlich nichts daran, dass der FCBB und ALBA lediglich in den länderspielfenstern der FIBA mal zum trainieren kommen. aber man kann nicht ALLES haben. … und es hilft nichts, sich über die regeln zu beklagen, die man akzeptiert hat, um oben mitspielen zu dürfen.
BTW: auch wenn die NBA sich selbst als weltmeisterschaft sieht und zig milliarden umsetzt, kann ich mit diesem ganzen konstrukt wenig anfangen. “wir spielen diese saison mal nicht oben mit, um beim draft den besseren pick landen zu können.” das ist doch beschiss am zahlenden zuschauer.
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@peacebrother37
Das ist wohl die eigentliche Frage, wie die BBL reagiert. Es gibt da mehrere Themen:- In der BBL spielen die Vereine nicht mit ihren besten Teams (6:6 Regelung) und dadurch sehen wir in der BBL auch nicht den bestmöglichen Basketball (das bestmögliche Produkt). Das ist in der EL.
- ALBA und Bayern haben ihr 61. Pflichtspiel in der Saison gemacht. Teams wie Oldenburg oder Lubu erst 26/27. Das ist weniger als die Hälfte. Das ist natürlich wettbewerbsverzerrend solange es eine Doppelbelastung gibt.
- Wenn die Doppelbelastung vorbei ist, kommt dann auch die Qualität der EL voll zum Tragen und der Unterschied zu mittelklassigen BBL Teams ist dann schon ein Klassenunterschied.
- Ohne etwas von den BBL wegnehmen zu wollen sind sich wohl alle einig, dass in einer Serie die EL von nicht-EL Teams aktuell wohl nicht zu bezwingen sein werden. Spannend ist das wohl nicht.
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Wenn ich das klassische System aus nationalem und internationalem Wettbewerb betrachte, sehe ich eine Erweiterung der EL skeptisch. Hier wurde schon viel pro und contra aufgezählt, dass muss ich nicht wiederholen. Ich sehe eine Aufstockung der EL skeptisch weil es zu einem Überangebot kommt. Ich habe nicht die Zeit, mir jeden Tag 2h Basketball reinzuziehen. Wenn ALBA/ Bayern im 2d Rhythmus spielen, ist es schon verdammt schwer, mir jedes Spiel anzusehen, geschweige denn, in die Halle zu fahren (wenn es denn möglich ist). Dazu gibt es noche eine Menge anderer Spiele, die interessant sind, sowohl national als auch international. Da reicht es denn nur noch für die Boxscores, live und in Farbe ist da selten.
Ich finde die NBA wenig attraktiv, interessant ist das Theater nur in den PlayOffs. Ich befürchte, wenn die EL diesen Weg einschlägt, entwickelt sich der europäische BB in eine ähnliche Richtung. Noch scheint in der EL eine europäische Mentalität vorzuherschen. Die Mannschaften machen zumindest den Eindruck, immer gewinnen zu wollen. Aber das kann sich bei dem angestrebten System auch ändern.
Ich bin ein Freund der klassischen Wettbewerbsteilung, heißt nationale und internationel Wettbewerbe, aber bitte nicht das Eine ohne das Andere. Anfreunden könnte ich mich eher mit einer großen europäischen Lösung. Denn früher oder später werden die nationalen Ligen unter dem Expansionsdruck der internationalen Ligen zusammenbrechen, bzw. nur noch die Pro A und Pro B Europas darstellen. Die große europäische Lösung könnte in Richtung großer internationaler Liga gehen (24 Vereine+). Aber wer sollen diese Vereine im ersten Schritt sein, um nicht die gepriesene hohe Qualität zu verlieren? So viele Spieler auf EL Niveau gibt es dann doch nicht. Innerhalb der Liga muss es, um den sportlichen Wert zu erhalten, Auf- und Absteiger aus den “kleinen” nationalen Wettbewerben geben. Meineswegen auch mit PlayDowns oder Relegation. Aber egal, wo die Reise hingeht, wichtig ist, dass der Wettbewerbsgedanke und der sportliche Anreiz erhalten bleibt. All das würde allerdings erfordern, dass sich FIBA und EL irgendwie mal einigen könnten, da aber erst die Hölle zufriert, werden wir irgendwann eine Jordi-Liga haben. -
Wenn man wirklich mehr Qualität haben will und die Quantität reduzieren will, kommt man zu einem Schluss, der hier den wenigsten gefallen wird. Nämlich die Anzahl der nationalen Spiele zu reduzieren. In puncto Qualität gibt es in Europa keinen besseren Basketball als in der EL. Die Qualität der Spiele und Spieler ist wirklich herausragend. Vor allem jetzt wo es auch um etwas geht (PO-Teilnahme). Das kann man in den nationalen Wettbewerben so leider nicht mehr sagen. Dafür ist der Leitungsunterschied mittlerweile zu groß. Die Doppelbelastung gleicht das dann zwar wieder etwas aus aber spätestens in den POs werden die Unterschiede dann doch wieder deutlich.
Was diese Feststellung jetzt praktisch bedeutet? Keine Ahnung, bin ich mir auch nicht sicher. Habe auch keinen praktischen Vorschlag. Wollte es aber mal eingeworfen haben. -
Interessante Diskussion. Ein Aspekt kommt mir bisher zu kurz. Was passiert, wenn Alba und der FCBB mit A-Lizenz feste Teilnehmer in der Euroleague werden und deren Spielplan weiter aufgebläht wird? Entweder die beiden Clubs ziegen sich komplett aus der BBL zurück und das Finale der BBL heißt möglicherweise Oldenburg - Ludwigsburg, im Halbfinale waren Hamburg und Crailsheim. Wäre das schlimm? Für die Teams, die plötzlich deutlich bessere Titelchancen haben, vermutlich zunächst nicht. Aber schnell würden alle BBL-Teams merken, dass 2 Zugpferde fehlen, wenn mit 2 Teams aus der ProA aufgefüllt werden würde, sind es zwar wieder 17 Heimspiele, aber nicht mehr dasselbe. Die Zuschauerzahlen und die Ticketpreise werden für diese beiden “Ersatzspiele” deutlich geringer sein. Man kriegt viele der heutigen BBL-Stars nicht mehr live und in Farbe in der eigenen Halle zu sehen, sondern nur noch bei Magenta. Macht allen weniger Spaß.
Oder Alba und der FCBB erweitern ihre Kader, ggf. spielen mit ihrem eigenen Farmteam in der BBL. Egal? Nun, ich glaube nicht, dass das Ziel dann wäre, irgendwie in der Liga zu bleiben, sondern weiterhin, oben mitzuspielen. Spielen sie nur mit ihrem Farmteam, dann ist das sicher nicht besser als Aufstocken aus der ProA, wenn Alba-B oder FCBB-B aufläuft. Oder sie nehmen die Kohle in die Hand (mal außen vor, wo sie die hernehmen) und verpflichten möglichst gute Spieler, die nicht EL spielen können. Das würde aber zwangsläufig bedeuten, lassen wir mal klonen außen vor, dass die übrigen BBL-Teams fürchten müssen, dass ihre besten Spieler ernsthafte Angebote von diesen beiden Clubs erhalten und etliche auch dorthin wechseln würden. Es lockt ja dann vielleicht auch der interne Aufstieg in die EL. Das bedeutet, das Niveau der anderen BBL-Teams geht entsprechend runter. Es trifft in beiden Fällen also alle.
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klingt für viele sicherlich ketzerisch: was wäre, wenn der FCBB und ALBA als A-lizenzler erst zu den playoffs einsteigen? je nach plazierung in der euroleague an position 7 und 8. dann müssten sie sich im viertelfinale direkt mit dem ersten und zweiten der hauptrunde messen (ob die darüber so glücklich wären?), hätten aber kein heimrecht. … oder meinetwegen geht’s sogar erstmal über eine relegationsrunde gegen den 7. und 8. der hauptrunde.
man könnte beide teams auch national gegen jedes andere team jeweils 1x auswärts antreten lassen, damit die weiter ihre top-spiel-einnahmen haben, und die spiel-ergebnisse verdoppeln; gegeneinander zählen die ergebnisse aus der euroleague. dann hätten der FCBB und ALBA in der hauptrunde nur 16 statt 34 spiele zu bestreiten und könnten stattdessen trainieren. die anderen teams hätten nur 15 statt 17 auswärtsspiele. win-win.
die zweite variante gefällt mir besser und würde die BBL-hauptrunde für die anderen teams nicht entwerten.
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@bemha
Interessantes Gedankenexperiment. Eine BBL ohne Berlin und Bayern bedeutete erst einmal den Verlust der Metropolregionen mit ihren Zuschauern und dem Werbemarkt. Dann ganz praktisch sind, die EL Spieler (Deutsche und Imports) nicht mehr in der Liga. Kein Giffey, Zipser, Lo oder Baldwin, Sikma, Eriksson. Das Niveau der Liga würde spielerisch sinken. Die Tendenz der Talente und guten Spieler aus der BBL heraus in die EL zu gehen würde zunehmen. Die EL würde die Anzahl der Spiele erhöhen, damit braucht die EL auch mehr Spieler. Die nationalen Ligen würden ausbluten.Der beste Spieler der Liga wäre Jaleen Smith oder doch Rickey Paulding? Hört sich für mich an wie ein Sprung zurück vor 10 Jahren.
Wenn auf der anderen Seite die EL weiter an Teams aufstockt wäre vllt dann auch noch ein weiterer deutscher Standort dabei. D.h. die BBL würde evtl. noch ein weiteres Team verlieren. Ausserdem würden die großen Sponsorengelder wahrscheinlich eher in die EL fließen weil man da eine größere Reichweite und in der Summe auch mehr Heinspiele hat als in der BBL alleine.
Die Variante von @murcs hört sich auf jeden Fall besser an als ein Bayern II oder ALBA II in der BBL. Das würde auch verhindern, dass die EL Teams auf die 6:6 Regelung verzichten und nur noch Amis dort spielen.
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@when_we_were_kings
Deine schilderung halte ich für eines von den zwei möglichen und dabei noch sinnvollen Szenarien. Das andere wäre eine Festhalten oder gar eine Reduzierung des aktuellen Pensums der verschiedenen Ligen. Sollte eine exklusiv europäische Liga finanzierbar sein, fände ich persönlich die Loslösung vom nationalen Wettbewerb sogar die mir sympathischste Lösung. (Aber klar, als Münchner interessiert mich primär die EL).All die Mogelpackungen, wie Kader A+B, Einstiege zu den Playoffs etc werden doch dem sportlichen Wettbewerb und auch den Zusehern nicht gerecht. Das ist doch alles Murks!
Wir wollen ja nicht vergessen das der Wettbewerb für El und BBL Teilnehmer aktuell zwar noch (knapp) funktioniert, die FIBA-Bewerbe/Turniere aber bereits unter den Tisch fallen. Das ist ja heute schon eine Katastrophe die man eigentlich lösen müsste (und die sich sicher nicht lösen lässt, wenn sich die Zahl der Ligaspiele ncoh ausweitet…) -
Warum wirkt es dieses Jahr einfach anders als in den vergangenen Jahren, was die “Wertigkeit” der BBL angeht?
Das geht imho ganz klar von Bayern, Baiesi / Trinchieri und Pesic bzw. deren Kaderplanung aus.
Es war doch von Anfang an klar, das AT mit der Entwicklung von jungen deutschen Spielern genauso wenig anfangen kann wie in Bamberg. Der Kader ist mit Amerikanern im “richtigen” EL Alter gebaut plus gestanden erfahrenen Spielern wie Zipser, Lucic und Radosevic.Dazu kommt dann das M. Pesic schon ganz früh in der Saison im Interview sagt “Den bestern Bayen Kader werden wir in der BBL vor den Playoffs nicht sehen”. AT spricht öfter von “den Spielen in dieser Liga” wenn es um die BBL geht. Spannend ist ja eigentlich nur, wer aussetzen darf.
AT will Erfolg um jeden Preis jetzt, eine langfristige Entwicklung ist ihm egal. Alba hat niemals diesen Eindruck vermittelt.
Was man jetzt draus macht?
Der Gedanke ob Bayern in der BBL demnächst eine zweite Mannschaft mit eigenem Coaching Staff einsetzt um sich ganz und gar auf die EL konzentrieren zu können kam mir schon auch in den letzten Wochen. Die Frage wäre eins weitergedacht dann nur, ob sie dann in den Playoffs dann auch nur mit den Spielern antreten dürfen, die in der BBL eine gewisse Anzahl an Spielen gemacht haben.