Fortsetzung der BBL 2019/20
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Was hab ich schöne Zeiten erlebt mit Kai. 8 Jahre in Bamberg Star auf dem Feld, privat total normal.
Bei der Gelegenheit zum Erinnern an Spieler die vor 2009 für Bamberg spielten. www.wbeyersdorf.de/archiv/spieler/spielerkurz.php
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Vorneweg: Ich mag die Bayern nicht.Aber: Ich sehe keinen echten Vorteil für die Bayern bei den Spielen in München. Die einmalige Anfahrt ist doch für ein dreiwöchiges Turnier vernachlässigter.Die Basketball-Community sollte sich doch freuen, dass die Bayern eine relativ kostengünstige Lösung gefunden hat.Hab trotzdem eine Frage: Die Mannschaften sind ja in Hotels in „Quarantäne“ untergebracht. Gilt das auch für die Bayern-Spieler oder dürfen die täglich nach Hause zu ihren Familien? Das wäre natürlich ein großer Vorteil.
Noch eine Anekdote zum Heimvorteil: in den 90er Jahren war mal das Pokal-Final-Four in Bamberg und zwar am 01.01. und 02.01. Bamberg war im HF hoher Favorit (Gegner weiß ich leider nicht mehr), nicht nur wegen Heimvorteil. Aber es kam wie es kommen musste: Nürnberger, Ortmann und Co., bekannt für ihre gelegentlichen Feierlüste, hatten am Vorabend ordentlich Silvester gefeiert. Die anderen Mannschaften haben vermutlich im Gegensatz dazu im Hotel kurz angestoßen und sind dann schlafen gegangen. Und das hat man dann am Folgetag gemerkt Es ist lange her, also so oder so ähnlich war es …Es war 1994,der Bamberger Gegner war Hagen. Und Hagen wurde Pokalsieger.
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Die Entscheidung ob fortgesetzt wird rückt also näher - leider auf den allerletzten Drücker. Persönlich wäre ich ein Befürworter des Rundenendes vor Ostern gewesen. Verstehe aber auch die anderen Argumente, abseits von TV-Präsenz. Nun bin ich - nach den ersten Fällen (Crailsheim und Ulm) - gespannt, ob andere “Daheimgebliebene und Freie” - so z.B. auch Thomas und Bryant von den 46ers - z.B. in Vechta aufschlagen, die für die “Endrunde” ja noch ZWEI suchen …. kommt wohl nach der POLIT-Entscheidung noch etwas Fahrt rein. Ein Monatsgehalt. Sollte die POLITIK einseitig gegen die BBL entscheiden, würde ich das Thema EXTRAWURST für die “Kickermillionäre” (mit all den Geschichten der letzten Wochen - von Neuer über Sancho bis Kalou … zzgl. KiTa u.ä.) gerne zur PRIME-TIME öffentlich diskutiert sehen. Eben in den einschlägigen TALKSHOWS und nicht auf einem “Insider-Podcast” bei Magenta-Sport. Möge auch UNSERE Sport-ART überleben. Ich bin eigentlich immer OPTIMIST … aber eventuell noch MONATE so ohne Zuschauer, fehlende Planungssicherheit und bei wohl (andere Ligen / Sportarten) bereits festgelegten Gehaltseinbußen von 25-50% - weltweit gesehen (Eishocky bis Tigerstaaten). “Ninja” Buschmann ist m.E. kein Sportreporter (seine Skepsis - Artikel - wurde ja schon verlinkt) mehr … Bleibt alle GESUND !!
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Viele glauben, dass es eine große TV Präsenz gibt, wenn dieses Turnier gespielt wird. Ich kann mir das nicht so recht vorstellen. Basketball, und das habe ich schon mehrfach hier geschrieben, interessiert nur dort, wo es gespielt wird. Und die Einschaltquoten bei Sport1 sind ja auch nicht der Brüller. Demzufolge bleibt: Basketball hat nach wie vor nicht den Stellenwert, den sich viele hier wünschen. Schade um diese Sportart, aber es ist so. Basketball ist Randsportart. Und dabei wird es bleiben. Schade.
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Viele glauben, dass es eine große TV Präsenz gibt, wenn dieses Turnier gespielt wird. Ich kann mir das nicht so recht vorstellen. Basketball, und das habe ich schon mehrfach hier geschrieben, interessiert nur dort, wo es gespielt wird. Und die Einschaltquoten bei Sport1 sind ja auch nicht der Brüller. Demzufolge bleibt: Basketball hat nach wie vor nicht den Stellenwert, den sich viele hier wünschen. Schade um diese Sportart, aber es ist so. Basketball ist Randsportart. Und dabei wird es bleiben. Schade.
Also alleine die letzten zwei Wochen wurde mehr über Basketball berichtet als während der bisherigen Saison.
Auch der Fussball wurde gelobt wegen des Konzepts. Das wird beim Basketball dann nicht anders sein. Vor allem auch international. Warten wir es ab. -
Ich denke auch, dass Basketball derzeit eine erhöhte mediale Präsenz sowohl national wie vielleicht auch international aufweist. Nachdem die BBL neben dem Fußball in Deutschland die einzige Liga ist, die eine Art Spielbetrieb weiter fortführt, wird darüber naürlich überall berichtet.
Die Frage wird sein, ob sich dadurch auch mittelfristig neue Basketballfans in höherer Anzahl finden lassen oder ob bei neuen Sponsoren Interesse geweckt wird. Da habe ich bei einem Format mit Geisterspielen doch meine Zweifel. Kurzzeitige Aufmerksamkeit alleine wird nicht reichen, um Basketball populärer zu machen.
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Also ich bin nicht böse drum, wenn mein Sport - Basketball -weiterhin Randsportart bleibt. Früher wollte ich auch immer, dass mein Sport größer und massenkompatibler wird. Heute bin ich froh, dass wir keine Verhältnisse wie beim Fußball haben, mit Beleidigungen und Aggressionen und unglaublichem Verhalten gegenüber Schiedsrichtern. Ich kann auch heute noch ohne Angst haben zu müssen mit kleinen Kindern zu jedem Basketballspiel gehen.
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Also ich bin nicht böse drum, wenn mein Sport - Basketball -weiterhin Randsportart bleibt. Früher wollte ich auch immer, dass mein Sport größer und massenkompatibler wird. Heute bin ich froh, dass wir keine Verhältnisse wie beim Fußball haben, mit Beleidigungen und Aggressionen und unglaublichem Verhalten gegenüber Schiedsrichtern. Ich kann auch heute noch ohne Angst haben zu müssen mit kleinen Kindern zu jedem Basketballspiel gehen.
@PierluigiMarzorati:
@PierluigiMarzorati:Geht mir genau so. Wir können nicht den Fußball und seine Kommerzialisierung kritisieren und gleichzeitig hoffen, immer im Rampenlicht zu stehen. Es ist aber ein schmaler Grad, denn ohne Anhebung der Hallenstandards und Budgets im Lauf der Jahre, würden wir heute noch in besseren Turnhallen sitzen.
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Viele glauben, dass es eine große TV Präsenz gibt, wenn dieses Turnier gespielt wird. Ich kann mir das nicht so recht vorstellen. Basketball, und das habe ich schon mehrfach hier geschrieben, interessiert nur dort, wo es gespielt wird. Und die Einschaltquoten bei Sport1 sind ja auch nicht der Brüller. Demzufolge bleibt: Basketball hat nach wie vor nicht den Stellenwert, den sich viele hier wünschen. Schade um diese Sportart, aber es ist so. Basketball ist Randsportart. Und dabei wird es bleiben. Schade.
Ich glaube, ich wiederhole mich. Aber was wäre die Alternative? Nichts tun? Saison abbrechen und auf unbestimmte Zeit warten, dass es weitergeht. Ab wann, abhängig von welchem “Sicherheitsgrad”? Bis aus dem “wann” vielleicht ein “ob” wird, zumindest in der Form, in der wir die Liga bisher kennen?
Natürlich gibt es keine Garantie, dass es Basketball in der öffentlichen Aufmerksamkeit nach vorne bringt. Aber es ist doch einen Versuch wert. Vom Fußball kann man sich abschauen, dass es überhaupt nicht an das bisherige Erlebnis heranreichen kann. Und doch sind die Meisten froh, dass der Ball wieder rollt. Warum muss das beim Basketball anders sein?
Angeblich von Albert Einstein:
Wahnsinn ist wenn man immer wieder das Gleiche tut aber andere Resultate erwartet
Wer nichts probiert, wird die Situation nicht verbessern. Ist das Manchem sogar recht? Die beschauliche Ecke, in der man nicht auffällt, sich aber im eigenen Elend suhlt, dass man nur Randsportart ist, die die breite Masse nicht interessiert?
Nochmal: ES IST EINEN VERSUCH WERT!
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Nochmal: ES IST EINEN VERSUCH WERT!
Welchen Preis ist das wert?
Sagen wir, Vladimir Lucic infiziert sich und wird nach einem schweren Infektionsverlauf zum Sportinvaliden. Wenn das der Preis ist - wäre er den Versuch wert? (Nota bene: Du zahlst den Preis nicht, sondern Vladimir Lucic.)
Anderes Beispiel: Vladimir Lucic infiziert sich, die Infektion verläuft asymptomatisch, aber über eine Schmierinfektion steckt er die alleinerziehende Reinigungskraft seines Hotelzimmers an, die in Folge der Infektion einen Schlaganfall erleidet und zum Pflegefall wird. Wenn das der Preis ist - wäre er den Versuch wert? (Nota bene: Du bekommst das vielleicht nie mit.)
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Es ist leider ein Irrglaube, dass man sich ohne Spiel-/Trainingsbetrieb nicht anstecken kann:
Wer garantiert, dass sich Lucic nicht beim Einkaufen im Supermarkt um die Ecke nicht infiziert? Gleiches gilt für die Reinigungskraft. Vielleicht ist Lucic (pars pro toto) sogar wesentlich sicherer aufgehoben, wenn er in Quarantäne einem überlegten, ausgearbeiteten Sicherheitskonzept unterliegt, als wenn er “frei” draußen rumläuft? Wenn alle Tests zuverlässig negativ sind und sich alle an das Konzept halten, sporteln lauter nicht coronainfizierte Menschen miteinander. Die könnten sogar gemeinsam in die Sauna gehen und es wäre sicher, da virusfrei. Trotzdem wird darauf geachtet, die Berührungspunkte außerhalb des Spielfelds so wenig wie möglich zu halten.
Wenn du so rigoros denkst (und dann sicher auch handelst), wirst du dich für die nächsten ca. 2 Jahre alleine in deiner Wohnung verbarrikadieren, denn außerhalb lauert ja der sichere Tod auf dich?
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Weiteres Beispiel: Wenn uns der Himmel auf den Kopf fällt, was Teutates verhindern möge, bekommen wir das alle nicht mit und keiner darüber im SD Forum schreiben.
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Ich bin da auch der Meinung von Bemha ,unter den Bedingungen des Sicherheitskonzeptes sollten weniger Gefahren lauern als im ,normalen’’ Leben.Ansonsten würde das heißen alles auf null und warten bis der Impfstoff oder Medikament da ist.
Heute soll ja entschieden werden ob gespielt werden kann.
Es gibt von allen Seiten genügend Argumente dafür und dagegen (auf den letzten Seiten ja ausführlich zu lesen ). -
@jsb:
Um beim Preisbild zu bleiben: @bemha und andere sagen nur, dass es kein Aufpreis ist.
Menschenleben als EDA-Kosten? Amüsant, 2020 treibt schon kuriose Blüten und das Jahr ist noch nicht einmal zur Hälfte durch.
Willst du es nicht verstehen?
Wenn es kein erhöhtes Risiko gibt entstehen auch keine „Kosten“ und Menschenleben sind auch nicht in (zusätzlicher) Gefahr. -
Millionen Menschen gehen derzeit mit einem deutlich höheren (aber kalkulierbaren) Risiko als Herr Lucic einfach ihrer Arbeit nach. Lucic kann sich genauso über die Reinigungskraft, die bei ihm zu Hause putzt, anstecken, wie bei der im Hotel (bei der ist Gefahr wahrscheinlich geringer).
Im Übrigen steht es den Spielern frei, nicht zu spielen. Dann müsste man schon Lucic persönlich fragen, ob es ihm zu diesem Preis wert ist, zu spielen. Die Mehrheit der Spieler sieht das Risiko wohl als überschaubar an bzw. als nicht höher, als im täglichen Leben. Bei den Amis bin ich mir sogar sicher, dass dort die Gefahr größer ist, sich im örtlichen Wal-Mart anzustecken, als bei diesem Turnier mit Hygienekonzept. -
Wenn es kein erhöhtes Risiko gibt entstehen auch keine „Kosten“ und Menschenleben sind auch nicht in (zusätzlicher) Gefahr.
Das ist derzeit nicht mehr als eine Annahme.
Ich stelle fest, dass niemand die Frage mit Ja oder Nein beantworten will.
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@jsb:
Um beim Preisbild zu bleiben: @bemha und andere sagen nur, dass es kein Aufpreis ist.
Menschenleben als EDA-Kosten? Amüsant, 2020 treibt schon kuriose Blüten und das Jahr ist noch nicht einmal zur Hälfte durch.
Erheiternd finde ich, dass Du mit dem Bild des Preises anfingst. Dass Du dann Dein Bild gegen mich verwenden möchtest, ist tatsächlich eine der Blüten, die 2020 treibt.
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Wenn es kein erhöhtes Risiko gibt entstehen auch keine „Kosten“ und Menschenleben sind auch nicht in (zusätzlicher) Gefahr.
Das ist derzeit nicht mehr als eine Annahme.
Ich stelle fest, dass niemand die Frage mit Ja oder Nein beantworten will.
Du argumentierst doch selbst auch nur komplett mit Annahmen. Deine Frage kann dir zum einen nur der Spieler beantworten, da der die Entscheidung trifft, ob er spielt oder nicht und dann auch nur, wenn du die definitiv entstehenden “Kosten” auflistest. Mit “was könnte nicht alles passieren …” kann man da nicht argumentieren. Sonst könnte man genauso entgegen halten, was alles passieren kann, wenn man zu Hause den Müll runter bringt. Man kann die Treppe runter stürzen, man kann im Treppenhaus jemanden treffen, bei dem man sich infiziert, man kann sich über das Treppengeländer eine Schmierinfektion holen …
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Wenn es kein erhöhtes Risiko gibt entstehen auch keine „Kosten“ und Menschenleben sind auch nicht in (zusätzlicher) Gefahr.
Das ist derzeit nicht mehr als eine Annahme.
Ich stelle fest, dass niemand die Frage mit Ja oder Nein beantworten will.
Gering ausgeprägte Komplexität einer Frage. Ja, die kann man nicht mit ‘ja’ oder ‘nein’ beantworten. Willkommen in einer Welt, die auch schon 2019 so aufgebaut war. Du hast es nur nicht mitbekommen …
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@jsb:
Erheiternd finde ich, dass Du mit dem Bild des Preises anfingst. Dass Du dann Dein Bild gegen mich verwenden möchtest, ist tatsächlich eine der Blüten, die 2020 treibt.
Preise gab es durchaus, bevor jede Dorf-FH hunderte Fachabiturient/innen durch ein BWL-Studium geschleust hat. Wer es lyrisch mag: Der Preis, um an der Frucht des Garten Eden zu naschen, war die Vertreibung aus dem Paradies. Würde man heute sicherlich einer Nutzen-Kosten-Analyse und einer Risikofolgenabschätzung unterziehen, um festzustellen, dass man da doch eh irgendwann irgendwo stirbt. Erst in den Apfel beißen, dann ins Gras.
@jsb:
Gering ausgeprägte Komplexität einer Frage. Ja, die kann man nicht mit ‘ja’ oder ‘nein’ beantworten. Willkommen in einer Welt, die auch schon 2019 so aufgebaut war. Du hast es nur nicht mitbekommen …
Die Frage ist bewusst komplexitätsreduziert, um das Geschwurbel und der letzten Tage und Woche und die ritualisierte Selbsthypnose, dass schon alles gut wird weil alles wird gut, etwas zu durchschlagen. Geht schön mit einer simplen Denkübung. Was ist uns dieser Spaß wert?
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Anderes Beispiel: ein Spieler einer Mannschaft, die nicht mitspielt steckt sich im “normalen Leben” mit dem Corona-Virus an, muß intensivmedizinisch behandelt werden und ist danach Sportinvalide. Ist dieser “Preis” jetzt kostengünstiger? Und wer bezahlt diesen “Preis”?
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Anderes Beispiel: ein Spieler einer Mannschaft, die nicht mitspielt steckt sich im “normalen Leben” mit dem Corona-Virus an, muß intensivmedizinisch behandelt werden und ist danach Sportinvalide. Ist dieser “Preis” jetzt kostengünstiger? Und wer bezahlt diesen “Preis”?
Preis wofür?
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Eigentlich habe ich ja den Eindruck gewonnen, dass du an einem Meinungsaustausch nicht wirklich interessiert bist. Außer in der Form, dass jeder mit seiner Meinung in die Diskussion geht und mit deiner Meinung diese wieder verlässt.
Du reduzierst vorsätzlich die Situation auf die Frage, ob die Durchführung eines BBL-Meisterschaftsturniers den Verlust von Menschenleben oder zumindest das Inkaufnehmen schwer(st)er Krankheiten rechtfertigt. Damit wird sie zu einer rhetorischen Frage und verkürzt die Thematik bis zur Unkenntlichkeit, so dass keiner hier dir die Frage beantworten will.
Ich weiß nicht, wie lange du die BBL schon verfolgst. Sagt dir der Name Matej Mamic und dessen Schicksal etwas? Dieser musste 2005 nach einem normalen Zweikampf unterm Korb froh sein, dass dieser ihm “nur” die Fortsetzung seiner Spielerlaufbahn gekostet hat und er nicht dauerhafte Querschnittlähmung oder noch Schlimmeres erlitten hatte. Im Gegensatz zu deiner völlig fiktiven Konstellation mit Spieler und Reinigungskraft ist sein Schicksal traurige Realität. Wie kannst du einem solchen Wettkampf fröhnen, der schon solche Opfer gefordert hat? How dare you?
Trotz immenser Verbesserungen in der Verkehrssicherheit beklagen wir in Deutschland immer noch jedes Jahr über 3.000 Verkehrstote. Ich bin mir sicher, wenn wir alle nur noch zu Fuß oder nur mit Leiterwagen unterwegs wären, gäbe es deutlich weniger. Wie unverantwortlich ist es, einfach weiter motorisiert unterwegs zu sein? Gestern ist in München sogar beim Zusammenstoss von 2 Radlern einer davon beim Sturz tödlich verletzt worden. Wäre Fahrradfahren verboten, würde er noch leben.
Ja, es ist und bleibt immer eine Abwägung zwischen Nutzen und Schaden. Bei allem. Bei massiven Grundrechtseinschränkungen in diesen Zeiten, um in diesem Land Gesundheit und Leben möglichst vieler Menschen zu schützen. Wenn wir das zu lange durchziehen würden, würden Menschen verhungern. Also bleibt auch das eine Abwägung. Im übrigen bin ich mir sicher, dass die von dir in die Überlegung eingebrachte Reinigungskraft in dem Münchner Hotel nicht bedroht oder anderweitig genötigt worden ist, diese Arbeit zu verrichten. Vermutlich übernimmt sie diese sogar gerne, da dadurch der Arbeitsplatz wieder sicherer wird und die Reinigungskraft Geld verdient, um davon leben zu können.
Und wenn Spieler und Reinigungskraft in einem Konzept agieren, dass für sie sicherer ist als das “Leben in freier Wildbahn”, dann ist der Preis für die Teilnahme sogar niedriger als ohne Teilnahme. Und damit ein Gewinn/Vorteil für die Beteiligten. Zumindest wenn du außer Kosten auch schon mal etwas von Opportunitätskosten gehört haben solltest.
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Es wird übrigens im Hotel laut Konzept keine Reinigungskraft geben.
Vermutlich ist das Verletzungsrisiko der Spieler deswegen sogar deutlich erhöht?
Wer von denen ist es schon gewohnt Ordnung zu halten?
Ich hatte letzte Woche tatsächlich eine Sportstudentin in der Praxis, die beim Ausziehen ihrer Hose über die Bettwäsche gestolpert ist…
Knorpelschaden mit Gelenkkörpern!
@ Chiron
Ich denke inzwischen, das die Teilnehmer erwachsen sind und freiwillig teilnehmen werden.
Die Organisation des Turniers hört sich für mich auch erstmal vernünftig an.
Eine abschließende Wertung für mich kann ich aber trotzdem noch nicht wirklich treffen.
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Ich hatte letzte Woche tatsächlich eine Sportstudentin in der Praxis, die beim Ausziehen ihrer Hose über die Bettwäsche gestolpert ist….
Was hast du auch Bettwäsche in der Praxis liegen
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Danke bemha. Du triffst den Nagel auf den Kopf.
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@bemha:
Matej Mamic sagt mir durchaus etwas (ich bin im ehemaligen Jugoslawien zur Welt gekommen und kenne meine Pappenheimer). Was du beschreibst, ist das, was in der gegenwärtigen Diskussion gerne als allgemeines Risiko subsumiert wird; Risiken der Verkehrsteilnahme, Risiken der sportlichen Betätigung unter Wettbewerbsbedingungen, etc. “Leben ist lebensgefährlich!” schreibt der querdenkende Onkel auf Facebook, dem man schon nicht mehr zu Feiern einlädt, weil er die Nichten so komisch anschaut.Ich halte meine Frage mitnichten für rhetorisch. Diese Frage, so abstrus moralinsauer sie scheint, stellt sich in Regel- wie in Sondersituationen ganz reell; sie ist Gegenstand öffentlicher Debatten und am Ende von der Politik zu beantworten. Schau in die USA: Der Grad der “Öffnung” des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens korrelliert sauber mit den Fall- und Todeszahlen der jeweiligen Staaten. Du weißt: Wenn ich an dieser Schraube um X Grad drehe, werden X’ Menschen mehr oder weniger sterben. Und du musst an dieser Schraube drehen. Dafür bist du gewählt worden.
Um deinen Vergleich mit den Verkehrstoten etwas sauberer auszuführen und als Regelsituation mit der Sondersituation, in der wir uns befinden, vergleichbar zu machen: Es gibt auch hier Stellschrauben, an denen gedreht werden kann, um die Zahl der Verkehrstoten positiv oder negativ zu verändern. Diese Stellschrauben sind Gegenstand der öffentlichen Debatte. Die nennenswerteste unter ihnen ist die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen. Auch hier kannst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Einführung und Kontrolle einer Geschwindigkeitsbegrenzung zu einer Reduktion der Verkehrstoten führt. Die Beschränkung wird aber als Komfortverlust und Freiheitsentzug empfunden. Auch hier: Was ist uns dieser Spaß wert? Das ist keine rhetorische Frage.
Ich verbitte mir daher die Unterstellung, dass ich alle zu meiner Meinung zwingen will. Es ist mir ehrlich gesagt recht gleich, was am Ende rumkommt. Ich will lediglich (penetrant) dazu anregen, sich mit dieser unkomfortablen Frage zu beschäftigen und sie nicht zu verdrängen, auch wenn sie langweilig und nervig ist und man längst Bock auf andere Themen hat.
(Ansonsten danke für die ausführliche Antwort, ich habe frei und Lust auf Gehirnjogging. Das Eindreschen auf moralkeulenbewehrte Strohmänner muss aber nicht sein.)
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Guter Elfer!
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Chiron, ich meine den “Preis” für ein Leben, in dem man z.B. selbst einkaufen geht…
Den Preis für einen Schaden, den man bei der Teilnahme am öffentlichen Leben erleidet, zahlt in zivilisierten Staaten die Öffentlichkeit. Danke für die Nachfrage; weiß nur nicht, wohin sie führen sollte…
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Letzten Samstag das 1. Mal seit rund 2 Monaten beim Griechen gewesen… Abstand pipapo etc… trotzdem herrlich… und jedem der ca. 25 Gäste wird bewusst gewesen sein, dass vielleicht einer der Anwesenden diesen netten Abend mit einem Aufenthalt auf der Intensivstation bezahlt… nebst Personal natürlich, die auch ihren Spaß hatten und die absolut nicht den Eindruck machten, zu dem Job gezwungen worden zu sein…
Sicherlich wären alle Gäste zuhause auch satt geworden und hätten sich und andere nicht diesem Risiko aussetzen müssen…
@Chiron
Wenn so etwas schief läuft, ist der Preis natürlich verdammt hoch und im Nachhinein würde sich wohl jeder fragen, ob es das Wert war… aber IN der Situation, regiert glücklicherweise -zumindest wenn die Wahrscheinlichkeit des Fehlens gering ist- bei den meisten Menschen das Prinzip Hoffnung… -
Und die Supermarktkassiererinnen wurden auch vor der Einführung der Maskenpflicht und der Plexiglas-Schutzfunktionen reihenweise auf die Intensivstationen eingeliefert oder ? Die hatten wahrscheinlich 200-300 Kunden vor der Nase, jeden einzelnen Tag.
Mein Wunsch:
Lieber Gott oder Göttin lass bitte ein bisschen Hirn hinab regnen.
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@Chiron: Evtl. erklärst du einfach mal, welche conclusio du aus deinem zunächst vermeintlich konkret, im weiteren Verlauf immer allgemeiner gehaltenen Einwurf ziehst, dass es Risiken gibt und dass man Risiken möglichst minimieren sollte. Was du beschreibst, ist letztlich eine der banalsten Dinge auf der Welt: Menschen erkennen Risiken und versuchen, sie zu reduzieren. Nullrisiko ist eine Illusion. Ergo versucht man, Risiken und Chancen angemessen zu gewichten. Das kann logischerweise nur gelingen, wenn man Chancen und Risiken möglichst genau kennt, was bei Covid-19 leider noch etwas eingeschränkt der Fall ist.
Ich nehme an, dass deine Meinung ist, dass die Chancen einer Aufnahme eines Spielbetriebs momentan bzw. noch in keinem guten Verhältnis zu den möglichen Risiken stehen. Das ist ein legitimer Standpunkt. Aber weder du, noch ich, noch andere können momentan beantworten, ob das zutreffend ist oder nicht. Einen “Preis” ins Spiel zu bringen, ist da gewissermaßen auch nicht seriös, denn keiner kennt den “Preis” - du nicht, ich nicht, niemand hier… Da darfst du dich dann auch nicht wundern, wenn dir andere “Preise”, die sogar deutlich besser zu quantifizieren sind, entgegengehalten werden.
Die “allein erziehende Putzfrau” ist übrigens in politisch-sozialen Diskussionen i.d.R. die arme, für ihren Lebensunterhalt strickende Oma. Die taugt zwar hervorragend dazu Stimmung zu machen, ist aber als Argument leider nicht belastbar.
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@qnibert:
Meine conclusio ist, dass man sich nicht quantifizierbaren Risiken nicht annähern will und sie damit nicht mehr angemessen in die Gewichtung/Abwägung einbezogen werden. Was im Großen gesamtgesellschaftlich geschieht, passiert im Kleinen auch im Mikrokosmos BBL.Wir können die Kosten eines Saisonabbruchs für die Liga gut quantifizieren, mit etwas Zeit und Spucke. Personalkosten, Sachkosten, Regressforderungen, etwaige Ausstände, diverse weitere Posten bei allen Ligastandorten einholen, analog dazu Kosten der administrativen Ebene. Meinetwegen auch die Verluste der Medienpartner und die lokalen Verluste durch den Entfall sportpädagogischer Kooperationsangebote. Lässt sich alles addieren. Am Ende steht die Zahl A, die in eine Waagschale gelegt werden kann. (Auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene: Die volkswirtschaftlichen Kosten.)
Wir können die Kosten der Risiken in der anderen Waagschale - B - aber nicht gut quantifizieren. Sie sind uns “bewusst”, “wir nehmen sie in Kauf”, aber konkret möchte sie keiner bezeichnen. Annäherungen sind dabei durchaus möglich, versicherungsmathematisch zum Beispiel - in Abhängigkeit des Lebensalters, des Geschlechts und bspw. in den USA auch der Hautfarbe.
Eine gewisse Annäherung fand wohl aber auch in der Basketballcommunity statt, an deren Ende der Konsens stand, dass die Risikokosten B unterhalb der Kosten eines Saisonabbruches A liegen. B < A. Das Turnier lohnt sich.@qnibert:
Einen “Preis” ins Spiel zu bringen, ist da gewissermaßen auch nicht seriös, denn keiner kennt den “Preis” - du nicht, ich nicht, niemand hier… Da darfst du dich dann auch nicht wundern, wenn dir andere “Preise”, die sogar deutlich besser zu quantifizieren sind, entgegengehalten werden.
Das ist genau richtig. Niemand kennt den Preis a priori, und doch operieren alle mit ihm. B < A. Daher die plakative Aufforderung, die implizite Annahme explizit zu machen, das Pferd von hinten aufzusatteln und sich dazu zu zwingen, einen Preis zu benennen. Was ist uns der Spaß wert?
(Ähnlich verfährt man etwa mit den Umweltkosten von Verkehrsmitteln, um sie in die Abwägung einziehen zu können. Verkehrsmittel erzeugen externe Kosten, die von der Gemeinschaft getragen werden, wie etwa Emissionen. Wenn wir uns diesen Kosten annähern und sie beziffern, können wir sie zum Gegenstand der Abwägung machen und die Diskussion sauberer und ehrlicher führen.)
Mich würde daher interessieren, welche Preise die Basketballcommunity für tragbar hält. Ein sportinvalider Vladimir Lucic? Eine alleinerziehende Reinigungskraft als Pflegefall? Der Ligafotograf mit dem Ratenkredit auf dem Reihenmittelhaus in einer Speckgürtelschlafstadt mit geleastem Tiguan im Carport vor der Tür, der berufsunfähig wird? Eine Liga, die mit ihrem Hygienekonzept* krachend scheitert, dutzende Infektionsfälle zu verantworten hat und ihre Sponsoren mit verbrennt? Bis zu welchem Punkt geht ihr mit? Wann wird B = A?
Ich hoffe, dass der Gedankengang hinter meinem Diskussionsbeitrag klar geworden ist. Mag sein, dass sie auf manche wie angestrengte und fruchtlose Sophisterei wirken, aber für mich gehören zu einer ehrlichen Diskussion dazu.
*Jedes Konzept ist nur so gut wie das dümmste Glied in seiner Kette. Eine Hohlbratze reicht, um es für alle zu ruinieren.
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N-TV meldet sich auch zu Wort: https://www.n-tv.de/sport/Ein-voellig-sinnloses-Spiel-article21788893.html