Mitgliederzahlen im deutschen Basketball
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@knicksfan_24 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Sagen wir mal so, ich habe in genug Vorstandssitzungen gesessen, wo ernsthaft darüber diskutiert wurde, ob man aus Kostengründen eine zweite U12 oder dritte U14 melden sollte.
Da kommt schon einiges zusammen, weitere Hallenzeit, die Geld kosten, Meldegebühren, Passgebühren, Schiedsrichterkosten, Ausbildungsgebühren für neue SR, da evtl. das SR Kontingent, das gestellt werden muss, größer wird, Aufwandsentschädigung für weitere Übungsleiter, Fahrtkostenerstattung, etc. .
Ich hatte Deine erste Aussage grundsätzlicher verstanden. Das alleine die sofort anfallenden Kosten hoch wären. So wie Du es jetzt schreibst, kann ich es gut nachvollziehen.
Kurze Frage in die Runde: In Berlin kosten die Hallen nichts - ist das in anderen Bundesländern anders? -
Ein bisschen mediale Aufmerksamkeit hat die Meldung auch gebracht. Antenne Bayern hat gerade berichtet, dass die Mitgliederzahlen in den Sportvereinen laut DOSB gestiegen sind. Insbesondere in den Sparten Basketball und Eishockey, was auf die internationalen Erfolge zurückgeführt wird.
Zumindest in unserer Kleinstadt hat es Eishockey trotz langer, ehemals sehr erfolgreicher Tradition definitiv schwerer als Basketball. Es gibt nur eine Eisfläche -der Verein wünscht sich schon gefühlte Ewigkeiten eine zweite- dadurch sind die Teams gezwungen zu unmöglichen Zeiten (ab 6 Uhr vor der Schule oder am späten Abend bis 24 Uhr) zu trainieren. Die Eiszeiten muss sich Eishockey dann auch noch mit Eiskunstlauf und dem öffentlichen Eislauf teilen. Für die zwei Basketballvereine der Stadt (früher waren es sogar mal 3) stehen im Moment 3 Hallen zur Verfügung. Selbstverständlich muss man sich auch da Trainingszeiten mit anderen Sportarten teilen, aber bei einer vereinseigenen und 2 städtischen Hallen ist das sicher einfacher als bei einer Eisfläche. Dennoch ist der Zulauf im Eishockey ungebrochen. Auch im Basketball ist aber ein Zuwachs -vor allem bei den Jungs- zu verzeichnen.
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@welt00 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
@Barack_Alabama sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
@welt00 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
@SchaumbergerWick In München dürfte es mit dem FC Bayern Basketball und den EHC Red Bull München ähnlich aussehen. Die Eishockey Manschaft ist dort jedenfalls erfolgreicher als die der Basketballer.
Stimmt übrigens - wie man bei der Userin ja eigentlich erwarten kann - natürlich nicht. Weder in Sachen Zuschauerzahl (FCBB: 5.290 im Schnitt, 206.000 gesamt, 39 Heimspiele; EHC: 4.800 im Schnitt, 177.000 insgesamt, 37 Heimspiele) noch in Sachen Titelgewinne (FCBB: 5 x Meister, 4 x Pokalsieger; EHC: 4 x Meister).
War klar das das kommt lol. Hatte schon beim Schreiben überlegt, ob ich erfolgreicher stehen lasse. Mich dann aber dafür entschieden, dachte da dann einfach an Sponsoren, Jahresabschlüsse und so.
Zudem geht es ja auch um Eishockey und Basketball im Vergleich in ganz Deutschland, München oder Berlin sind auch nicht der Nabel der Welt nur weil hier immer so getan wird.
Es hätten auch andere Beispiele sein können, nur die Beispiele waren gerade in der Diskussion.lol?! Du hast damit gerechnet, dass deine These widerlegt werden, weil du vorher schon wusstest, dass diese nit den genannten Beispielen falsch waren? Warum hast du sie denn überhaupt gebracht? Nur weil sie gerade in der Diskussion waren, sollten sie doch nicht gebracht werden, wenn sie offensichtlich falsch waren?
Ich kenne von Verwandten auch andere Beispiele, wo die Kommunen und Städte die Hallen ihren Sportvereinen kostenlos zur Verfügung stellen, sowohl für den Trainings- als auch Spielbetrieb. Komischerweise gibts da aber auch innerhalb von Kreisen gravierende Unterschiede. Die Hallenkapazitäten sind da aber auch knapp, obwohl die Hallen im Umkreis teilweise sehr gut sind (infrastrukturell, teilweise gerade erst neu saniert). Bei den angesprochenen Verwandten bspw. ist der Basketball, aber trotz WM-Titel weiterhin auf dem absteigenden Ast. Vor fast zehn Jahren hatte man eine florierende Abteilung mit einem hauptamtlichen Trainer, der das Komplet-Paket bekam und die Abteilung führen sollte. Inzwischen ist die Erwachsenen-Abteilung auf der untersten Stufe angekommen und die Spieler sorgen für die 6-8 Jugendteams, die aber eher vor sich hindümpeln.
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@Wasbro: Ist doch schön, wenn beide Sportarten wachsen. Ich sehe das gar nicht als Konkurrenz, sondern freue mich über jedes Kind, welches Sport treibt (als Basketball-Jugendtrainer).
Manche Sportarten kann man auch sehr gut verbinden: Tennis & Basketball z.B…Aber ja, die Infrastruktur sollte in Deutschland deutlich ausgebaut werden. Mehr Hallen, mehr Eisflächen, etc. Das ist gelebte Gesundheitsvorsorge und sozial auch sehr wichtig. Sport verbindet - nach wie vor. Ich liebe Basketball, aber jeder Sport hat seine Berechtigung und ich schaue da auch gern mal Volleyball oder Rugby. Olympia sowieso. Also mehr miteinander, nebeneinander und Druck auf die Politik aufbauen, dass wieder mehr investiert wird.
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Wie gesagt, Sporthallen Infrastruktur aus den 80ern, gefühlt passiert nur noch was, wenn Vereine (auch lokal) mit Sponsoren selbst bauen.
Bei uns im Ort sollten 3 neue Sporthallen gebaut werden bis 2030…dann kam Covid… dann kam die Flüchtlingskrise, dann kam die Zinswende.
Überall sind die Gelder knapp.
Gefühlt werden wir mit den alten Hallen irgendwie weiter machen müssen.
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@Hyde sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Vor diesem skizzierten Hintergrund sieht es dann plötzlich gar nicht mehr so schlecht aus, dass die Mitgliederzahlen des Basketballs „nur“ stagniert haben.
Vielen Dank für die umfangreiche Datenerhebung - von dieser Seite habe ich die Stagnation noch gar nicht gesehen!
Ich glaube zudem auch, dass der Nowitzki-Effekt oft überschätzt wird. Nowitzki war immer weit weg. Das war im Grunde nie geeignet, irgendeinen Hype in Deutschland zu kreieren. Welche Kids in Deutschland gucken schon Basketball-Spiele um 3 Uhr nachts? Zumal es damals zu Nowitzkis Hoch-Zeiten auch noch nicht solche Modelle gab wie Streamingdienste, NBA Spiele On Demand etc. Nowitzki war für die deutsche Sportcommunity nie wirklich greifbar genug gewesen, um daraus einen echten Hype für die breite Masse zu kreieren. Das unterscheidet ihn von Boris Becker, Schumi, Ullrich und Co. Die waren allein schon zeitzonenmäßig viel näher dran am sportinteressierten Deutschen.
In den 90ern waren die Stars der Jugend aber dennoch NBA-Spieler. In der US-Zeitzone, ohne Streaming, ohne Youtube. Die Ergebniss der NBA hat man Tage später in der Sport Bild gelesen - und es trotzdem verfolgt.
Das Nowitzki kein “Star in Deutschland” wurde, lag aus meiner Sicht also sicherlich auch am nicht existenten Marketing für den Sport in dieser Zeit. Auch LeBron ist in der damaligen Zeit nicht annähernd so gehyped worden wie Jordan in den 90er.Aber ja, vielleicht liegt es auch, wie deine obigen Zahlen, zeigen, dass die 90er einfach grundsätzlich stärker durch Sportbegeisterung geprägt waren. In den 2000ern war von den von dir genannten Hype-Sportlern Boris Becker, Schumi und Ullrich nur noch die Formel 1 medial noch “in” - eine Sportart, die man aber nicht selbst betreiben kann.
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@Terrier sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Die Gründe: Zu wenige Hallenzeiten, zu wenige Freiwillige, die Kinder- und Jugendteams leiten wollen / können.
1.) Hallenzeiten sind in der Tat fast überall ein Problem. Die meisten Turnhallen sind alt und Basketball muss sich diese Hallenzeiten oft mit diversen anderen Sportarten teilen.
Hallenneubauprojekte finden in den letzten Jahren immer weniger statt, weil die Kosten dafür in den letzten Jahren so explodiert sind, dass sie nur noch dann gebaut werden, wenn Grunde für eine hohe Beteiligung des Landes an den Kosten vorliegen. Alleine aus Vereins- und Kommunalmitteln passiert da fast nix mehr.2.) Die Personalsituation für Trainer hat aber natürlich auch etwas mit dem finanziellen Background zu tun. In den Vereinen gibt es wenig Professionalisierung mit hauptamtlichen Trainern, sodass alles auf ehrenamtlichen Engagement beruht, das meist mit nur geringen Aufwandsentschädigungen funktioniert.
Die Lage wäre deutlich anders, wenn man hier eine höhere Professionalisierung realisieren könnte. -
@knicksfan_24 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Dein Statement “Basketball ist in Deutschland kaum existent” ist jedenfalls faktisch falsch und objektiv schnell widerlegt.
Hessische Kleinstadt - ein Verein vor der Haustür, 5 Vereine in direkten Nachbarorten, noch mal soviel wenn man 20 Minuten fährt.
Gerade in Hessen ist das aber extrem regional bedingt. In den Großräumen Frankfurt und Giessen ist Basketball mit vielen Vereinen, großen und kleinen, sehr präsent. Außerhalb dieser beiden Regionen sieht das aber ganz anders aus.
In anderen Bundesländern ist das nicht anders - die Basketball-Hochburgen sind die Städt, in denen die ansässigen großen Vereine oft erfolgreich sind - aber wenn man dann mal ein Stück weit weg ist, fehlt Basketball bei vielen Vereinen im Angebot komplett.Gerade an so einem Beispiel kann man aber auch erkennen, dass beim DBB viel zu wenig Professionalität sitzt. Mit einer “Wo ist dein nächster Basketball-Verein”-Karte auf der Webseite könnte man viele Interessenten direkt zu den Vereinen locken.
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Zu 2.), die Situation ist eigentlich ein Skandal, der natürlich nirgends thematisiert wird.
Mit der JBBL/NBBL Einführung und den parallelen BBL Standards wurden vor 10 Jahren viele viele Jugendtrainer zu “hauptamtlichen Basketballtrainern” hochgejazzed, die im Bereich 2.500 € brutto verdienenen.Unterhält man sich mit den Leuten von damals, oder schaut auf deren LinkedIn Profile, ist ein extrem kleiner Teil noch als hauptamtlicher Trainer unterwegs. Die meisten flüchten irgendwann in Jobs, die Ihnen die Rente dann auch nicht mehr retten.
Das System funktioniert natürlich, weil es in dem Job viele Idealisten gibt, die mit der Aussicht NBBL Coach bei Bundesligist XYZ zu werden, sofort zuschlagen.
Wir haben einen ehemaligen altgedienten Jugend Bundestrainer, der mit Mitte 50 als Quereinsteiger in einem ganz anderen Berufsfeld arbeitet und davon sicher auch nicht geträumt hat.
Solange wir hier junge Menschen verbrennen, ohne Ihnen eine wirkliche Berufsperspektive aufzuzeigen, wird der nächste Schritt auch nicht gelingen.
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@knicksfan_24 sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Solange wir hier junge Menschen verbrennen, ohne Ihnen eine wirkliche Berufsperspektive aufzuzeigen, wird der nächste Schritt auch nicht gelingen.
Das Problem ist nicht nur Idealismus. Das sind zum Teil erste Jobs bei den jungen Menschen und das Geld passt erst einmal aus verschiedenen Gründen - mit Anfang 20. Dass man das dann fünf bis zehn Jahre später mit Anfang 30 anders bewertet, bewerten muss ist das Problem, vor dem wir in den Vereinen die Augen verschließen.
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Gerade schaue ich das aktuelle Sportstudio und sehe die eklatante Differenz der Zahlen von Fußball, Handball zum Basketball. Dies ernüchtert mich extrem.
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Magst du das ein wenig ausführen?
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Bei 7 Mio zu 7 HT zu 2 HT ist für mich die geringere Präsenz in den ÖR und auch das schwächer eingeschätzte Marketingpotential für unsere Sportart klarer geworden
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@DifferentView HT = hunderttausend?
Amateur-Formel1-Fahrer gibts in Deutschland wieviele? Und trotzdem war das medial mal der Renner.
American Football hat (vermute ich) ein ähnliches Verhältnis zwischen Aktiven und Zuschauern. Also kann das Marketingpotential nicht allein von den Mitgliedszahlen abhängen. -
@Exil-Berliner sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
@DifferentView HT = hunderttausend?
hoffen wir mal, dass es das ist. ich stand total verständnislos vor den HT.
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@DifferentView sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Bei 7 Mio zu 7 HT zu 2 HT ist für mich die geringere Präsenz in den ÖR und auch das schwächer eingeschätzte Marketingpotential für unsere Sportart klarer geworden
Aber man muss das doch schon in Relation setzen: die 200.000 sind 250.000 bei 10% Wachstum. Selbst wenn die 700.000 auch 750.000 sind ist es nur Faktor drei statt vier - während bei Handball ein Rückgang der Mitgliederzahlen verzeichnet wurde (iirc).
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@DifferentView sagte in Mitgliederzahlen im deutschen Basketball:
Bei 7 Mio zu 7 HT zu 2 HT ist für mich die geringere Präsenz in den ÖR und auch das schwächer eingeschätzte
Und trotzdem ist die erste Liga im Basketball im Vergleich zu Handball oder Eishockey knapp umsatzstärker (so zumindest mein letzter Stand, der durchaus vor Corona sein kann). Mitgliederzahlen sind nicht alles, sonst wäre Tischtennis ja auch präsenter. Es ist ein verworrener Mix aus tatsächlicher Beliebtheit und dem, was die Sender denken, was beliebt sei, was bestimmt, was gezeigt wird.