Einheitliche Linie: auf den Kollegen einstellen oder die Eigene behalten?
-
Hi Leute,
mal ne Frage zu eurer Meinung. Es betrifft primär Schiedsrichter in unterklassigen Ligen.
Bei Refs, die höherklassig pfeifen, denke ich, das die das Problem so nicht haben.Die Situation ist folgende:
Man ist ja immer wieder mit sehr unterschiedlichen Kollegen eingeteilt. Und bei der Durchsprache vorm Spiel werden zwar ein paar Sachen angesprochen, aber oft ist man selbst und der Kollege so in seinem Stil verhaftet, das sich keiner wirklich anpasst. Also beginnt man das Spiel mit sehr unterschiedlichen Linien. Grade bei der Beurteilung von Fouls oder T’s oder Umgang mit Meckerei von Spielern oder Trainer gibt’s riesige Unterschiede. Beispiel: einer verwarnt beim ersten “Schiri, das war ein Foul”-Aufschrei, der andere überhört grundsätzlich alles was gesagt wird.
Solche Unterschiede führen natürlich zu Unruhe, weil die Teams nicht wissen, auf was sie sich einstellen können. Das kann sich richtig übel hochschaukeln und grade bei knappen Spielen gibt das böses Blut, weil sich alle nur noch ungerecht behandelt fühlen.
Wie sind eure Erfahrungen mit sowas? Wie reagiert ihr? Gibt’s einen Weg aus dem Dilemma ohne das einer der beiden Refs sich “verbiegen” muss?Linie anpassen an den toleranten Schiri ist eine Option, aber dadurch wird der strengere Ref ein Stück weit unglaubwürdig, weil er seinen Verwarnungen keine Taten Folgen läßt und seine Linie verändert.
-
Wieso ist immer der tolerantere Schiri das Ziel? Ich denke ein Schiri passt sich immer ein bißchen dem Spiel an, und sollte es auch bei seinen Kollegen tun und wenn beide aufeinander zugehen trifft man sich auch eher.
Nutzt die Unterbrechungen und redet miteinander und sagt was ihr anders gemacht hättet. so bewegt man sich denke ich immer stückchenweise auf dem Kollegen zu ohne sich um 180° zu drehen. Denn es ist doch sehr störend wenn man je nach “blickwinkel” und verantwortlichen Schiri zwischen sehr harter und körperloser Verteidigung wechseln muss - und das ist ja viel eher das Problem als die mecker Fritzen. -
Wie so oft gilt: Es gibt kein Pauschalprinzip. Tue das, was dem Spiel gut tut. Wenn es ein Trullerspiel ist und der Kollege nur pennt, dann sollte man sich zurücknehmen. Andersherum bei sehr kritischen Spielen, bei denen es bedarf, dass jemand aufräumt. Im zweifsfall lassen sich aber Schiedsrichter auf niedrigen Niveau viel zu viel gefallen, da sich die Teams das nächste Wochenende eh wieder so verhalten werden.
In “unteren” Ligen heißt es daher für mich: Schnauze halten. Sonst fliegen halt mal 8 Ts fürs Team, wenn sie ihren Kopf nicht einschalten wollen.
-
Es betrifft primär Schiedsrichter in unterklassigen Ligen.
Bei Refs, die höherklassig pfeifen, denke ich, das die das Problem so nicht haben.Gilt Regionalliga als unterklassig? Sonst könnte ich dich zumindest trösten…
-
Egal welche Liga, man sollte sich vorher kurz unterhalten. Ein paar Eckpunkte abklären. Letztendlich gibt dann der 1. Schiedsrichter die Linie vor, wenn man spürbar voreinander abweicht. Einer muss die Linie vorgeben und der andere muss sich anpassen.
-
so sieht es in einer Traumwelt aus…. die Realität ist oft eine andere… klappt vielleicht in der Euroleague oder BBL, dass der Crew-Chief etwas vorgibt und die Kollegen sich daran halten/ es umsetzen, spätestens ab ProA abwärts sieht das schon völlig anders aus (aus unterschiedlichen Gründen)…
-
Es betrifft primär Schiedsrichter in unterklassigen Ligen.
Bei Refs, die höherklassig pfeifen, denke ich, das die das Problem so nicht haben.Gilt Regionalliga als unterklassig? Sonst könnte ich dich zumindest trösten…
Die Frage habe ich mir auch gestellt. Ich vermute, der Exil-Berliner hätte in der RL anderes erwartet.
-
Die Antwort haben ich ihm ja zwischen den Zeilen (obwohl es ein Einzeiler war) gegeben
-
Schwieriges Thema. Für Spieler gibt es nichts schlimmeres, als 2 SR die eine vollkommen unterschiedliche Linie verfolgen. Natürlich nahe der Eskalation, wenn man benachteiligt wird.
In diesem Falle würde ich mir wünschen, dass der intelligentere SR nachgibt und sich (im Sinne des Spiels) auf eine einheitliche Linie anpasst. Als Spieler kann ich mich schon darauf einstellen, ob viel oder wenig gepfiffen wird. Was nicht geht ist, dass vom SR unterm gegnerischen Korb alles durchgelassen wird und vom SR unterm eigenen Korb jedes Handchecking als Foul. -
Schwieriges Thema. Für Spieler gibt es nichts schlimmeres, als 2 SR die eine vollkommen unterschiedliche Linie verfolgen. Natürlich nahe der Eskalation, wenn man benachteiligt wird.
In diesem Falle würde ich mir wünschen, dass der intelligentere SR nachgibt und sich (im Sinne des Spiels) auf eine einheitliche Linie anpasst. Als Spieler kann ich mich schon darauf einstellen, ob viel oder wenig gepfiffen wird. Was nicht geht ist, dass vom SR unterm gegnerischen Korb alles durchgelassen wird und vom SR unterm eigenen Korb jedes Handchecking als Foul.Ja, genau, das ist das Problem. Und in meinem Problemfall kocht das Problem erst so richtig hoch, wenn man schon ein oder zwei Viertel lang eben genau so unterschiedlich gepfiffen hat.
Aus meiner Sicht ist Regionalliga höherklassig. Da erwarte (bzw. hoffe) ich, das die Schiris so ein Qualitätsstandard haben, das eine gemeinsame Absprache erstens stattfindet und zweitens etwas nützt.
Wie so oft gilt: Es gibt kein Pauschalprinzip. Tue das, was dem Spiel gut tut. Wenn es ein Trullerspiel ist und der Kollege nur pennt, dann sollte man sich zurücknehmen. Andersherum bei sehr kritischen Spielen, bei denen es bedarf, dass jemand aufräumt. Im zweifsfall lassen sich aber Schiedsrichter auf niedrigen Niveau viel zu viel gefallen, da sich die Teams das nächste Wochenende eh wieder so verhalten werden.
In “unteren” Ligen heißt es daher für mich: Schnauze halten. Sonst fliegen halt mal 8 Ts fürs Team, wenn sie ihren Kopf nicht einschalten wollen.
Wenn der eine Schiri aber partout kein T Pfeifen will, selbst wenn die Spieler und Trainer ihm ins Gesicht brüllen, dann hat der andere mit Ermahnungen aber keine Chance, wieder Ruhe reinzukriegen. Und wenn der zweite anfängt Ts zu verteilen, die der andere nicht gibt, dann ist der Protest genau so groß.
-
Bei der Planung und dem Bau von Flughäfen oder Bahnhöfen erwartet man ja auch so manches…
-
Das Problem in den unteren Ligen (Kreisliga, Bezirksliga etc.) ist doch, dass die meisten Refs gar keinen Bock haben auf PreGame-Besprechung oder Ingame-Besprechung. Da kommt man 5 Minuten vor Spiel in die Halle, guckt das man die Kohle mitnimmt und schnellstmöglich wieder rauskommt, in der Halbzeit wird dann Whatsapp und der Bundesliga-Liveticker reingemacht.
Wie willst du dich da anpassen? In Extremfällen würde ich mich danach an den SR-Wart wenden. Meistens sind es in jedem Bezirk ja die gleichen Kandidaten die so auffallen ;).
Letzlich ist es einfach Glückssache ob du einen guten motivierten Partner bekommst der auch Lust hat sich noch zu verbessern oder das Spiel bestmöglich zu leiten und nicht nur weil halt Schiris dabei sein müssen und die sich noch etwas Taschengeld verdienen wollen.
Ansonsten muss man echt gucken wie der Spielverlauf ist. Wenn das Spiel ein Blowout ist und der Kollege nur selten was pfeift, dann lässt man halt auch mal die lange Leine gelten. Nicht ideal aber dann gibt’s keine Diskussion. Wenns ein enges oder dreckiges Spiel ist würde ich die Linie durchziehen egal was der Kollege macht, ggf. muss man halt viel mit den Trainern oder Spielern sprechen.
-
Das Problem in den unteren Ligen (Kreisliga, Bezirksliga etc.) ist doch, dass die meisten Refs gar keinen Bock haben auf PreGame-Besprechung oder Ingame-Besprechung. Da kommt man 5 Minuten vor Spiel in die Halle, guckt das man die Kohle mitnimmt und schnellstmöglich wieder rauskommt, in der Halbzeit wird dann Whatsapp und der Bundesliga-Liveticker reingemacht.
Wie willst du dich da anpassen?Jupp, so ist es.
Ansonsten muss man echt gucken wie der Spielverlauf ist. Wenn das Spiel ein Blowout ist und der Kollege nur selten was pfeift, dann lässt man halt auch mal die lange Leine gelten. Nicht ideal aber dann gibt’s keine Diskussion. Wenns ein enges oder dreckiges Spiel ist würde ich die Linie durchziehen egal was der Kollege macht, ggf. muss man halt viel mit den Trainern oder Spielern sprechen.
Bei nem dreckigen Spiel die Linie durchziehen, braucht dann schon gute Nerven, weil dann natürlich bei jedem 2.Pfiff der Spieler oder Trainer (zu Recht) fragt, warum das auf der anderen Seite nicht gepfiffen wurde.
Soviel Selbstvertrauen und auch “Standing” hab ich als Ref nicht. -
Das Problem in den unteren Ligen (Kreisliga, Bezirksliga etc.) ist doch, dass die meisten Refs gar keinen Bock haben auf PreGame-Besprechung oder Ingame-Besprechung. Da kommt man 5 Minuten vor Spiel in die Halle, guckt das man die Kohle mitnimmt und schnellstmöglich wieder rauskommt, in der Halbzeit wird dann Whatsapp und der Bundesliga-Liveticker reingemacht.
Wie willst du dich da anpassen?Jupp, so ist es.
Ansonsten muss man echt gucken wie der Spielverlauf ist. Wenn das Spiel ein Blowout ist und der Kollege nur selten was pfeift, dann lässt man halt auch mal die lange Leine gelten. Nicht ideal aber dann gibt’s keine Diskussion. Wenns ein enges oder dreckiges Spiel ist würde ich die Linie durchziehen egal was der Kollege macht, ggf. muss man halt viel mit den Trainern oder Spielern sprechen.
Bei nem dreckigen Spiel die Linie durchziehen, braucht dann schon gute Nerven, weil dann natürlich bei jedem 2.Pfiff der Spieler oder Trainer (zu Recht) fragt, warum das auf der anderen Seite nicht gepfiffen wurde.
Soviel Selbstvertrauen und auch “Standing” hab ich als Ref nicht.Wenn du das dreckige Spiel aber laufen lässt weil dein Kollege laufen lässt riskiert ihr u.U. die Gesundheit der Spieler, dass will denke ich niemand. Dreckiges Spiel frühzeitig erkennen und rausnehmen, ruhig auch mal öfter während des Spiels mit dem Kollegen sprechen. Wenn es an dem Punkt ist wo einem alles egal ist und der andere sich nur noch mit T’s behelfen kann ist die Sache eh schon verloren aus Ref-Sicht.