Pfiff der Woche (easycreditBBL)
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Ein BBL-Schiedsrichter-Kommissar sagte bei einer Fortbildung im Sommer: ein Foul gegen den Kopf ist immer unsportlich, außer das Foul ist klar „accidental“.
Ein Schwingen des Ellbogens auf Kopfhöhe mit Treffer ist ein U.
Gehe ich zum Rebound und erwische einen Gegner bei der Landung „accidental“ mit dem Ellbogen am Kopf, so ist es kein U. -
@bemha sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
[…] Er postet auf und gibt dem Verteidiger mit dem Ellenbogen einen mit. Sollte man sehen und als Offensivfoul ahnden. Selbst beim U bin ich nicht völlig überzeugt. Ich weiß “Schwingen mit dem Ellenbogen”, aber das gibt es auch in unterschiedlichen Ausprägungen. […]
Nee, der Ellenbogen hat in der Höhe eigentlich nichts verloren.
Ja, er trifft ihn, dass der Verteidiger ohne Notarzteinsatz aber weiterspielen konnte, finde ich das Erfreulichste an der Szene, so wie er sich auf dem Parkett gewälzt hat.
Es ist für die Ahndung der Szene irrelevant, ob ein Notarzteinsatz nötig war oder nicht. Es ist auch insgesamt irrelevant, wie sehr sich Turudic herumrollt. Ein ungünstiger Treffer kann richtig wehtun - auch kurzzeitig. Da dann irgendwie damit argumentieren zu wollen, dass er ja normal weiterspielen konnte, ist einfach schwach.
Aber “Gewaltätige Auseinandersetzung” bei einer Aktion am Ball? Du meine Güte! Keine dreckige Aktion abseits des Balls, sondern bei Kampf um Position und Ball.
Und schließlich frage ich mich echt, gerade weil es beim Aufposten in der Zone passiert und der Ball dann auch dorthin gepasst wird, warum 3 Schiedsrichter dann noch das IR brauchen, um das zu sehen. Offensivfoul, von mir aus U, wenn es sein muss, und der Korb zählt nicht. So würde es gehören. Im Zusammenspiel von nichts wahrnehmenden Schiedsrichtern mit diskutablen Regelungen kommt es dann zu einem Offensiv-U und einem zählenden Korb.
Ich finde, du gehst hier mit den Schiedsrichtern etwas zu hart ins Gericht.
Die Schiedsrichter haben während des laufenden Spiels keinen Schlag wahrgenommen. Was auf dem Parkett zwischen den Schiedsrichtern, Spielern und Coaches vor der Nutzung des IRS gesprochen wurde, können wir nicht nachvollziehen. Ein Schlag, der in die Richtung einer gewalttätigen Auseinandersetzung geht, kann durchaus versteckt erfolgen. Unter anderem dafür gibt es doch das IRS!Dass es sich schließlich um einen sehr wahrscheinlich unbeabsichtigten Treffer im Gesicht handelt, ist doch ein relativ guter Ausgang. Dieser Treffer war für mich aber auch beim ersten Ansehen der Szene nicht ersichtlich.
Auch an den Positionen, an denen die Schiedsrichter stehen, kann ich mir das Sehen u.U. durchaus schwierig vorstellen.
Es genügt, dass man blinzelt, kurz zu einem anderen Spieler schaut, ein anderer Spieler durch seinen Körper die Sicht verdeckt oder man schlichtweg nicht in genau die Lücke schaut, in welcher der Kontakt passiert, und man nimmt diesen Kontakt nicht wahr. Durch drei Schiedsrichter sollen solche zunächst No-Calls reduziert werden. Gänzlich vermeiden lassen sich diese Situationen aber nie. -
Die Begründung ist ja jetzt auch draußen, top gemacht mMn, auch, weil einer der beteiligten Refs sich dazu äußert und seine Entscheidungsfindung darlegt und rekapituliert, wie sich die Szene dargestellt hat. Und es ist ja auch wirklich so, dass die Regeln des IRS hier vollkommen richtig angewendet wurden, auch wenn es sich komisch anfühlt, dass die Punkte von Bango zählen, obwohl das Foul klar vorher war, aber halt im ersten Moment nicht geahndet wurde. Und da setzt dann auch mein bisschen an Kritik an: es ist eben in Summe nicht “alles richtig gelaufen”, der wirklich korrekte Ablauf wäre gewesen, wenn der Ellbogen in dem Moment abgepfiffen worden wäre. Wurde er aber nicht, und dieser eigentliche Fehler wurde entsprechend der Regeln des IRS korrekt korrigiert. Aber gut, das ist wohl auch ein wenig Wortklauberei von mir.
Jetzt bin ich auf den ersten Pfiff der Woche gespannt, wo sich einer der beteiligten Refs dann wirklich hinstellt und sagt: “Ja, da hab ich in der Situation falsch entschieden, das hab ich so in Echtzeit nicht gesehen, und gechallenged hat es auch keiner, aber im Nachhinein sieht man klar, dass ich das falsch eingeschätzt habe.” Das wäre dann echte Größe, bin gespannt, ob sich das mal ergibt. So oder so, gutes Format, bitte beibehalten.
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Interessante Szene und auch einleuchtende Begründung … ABER: Ich denke, da sollte an den Regeln nachgearbeitet werden.
Das Grundprinzip “Wurde ein Korb durch eine irreguläre Aktion erzielt, zählt er nicht - auch, wenn dies erst durchs IRS erkannt wird” kann man durchaus in die Regeln einarbeiten.
Ist vermutlich bei Szenen, in denen erst im IRS erkannt wird, dass ein Ball (nicht) im Korb war, auch so… -
@Simon2 Aber wo ziehst du die Grenze? Wird ein möglicher Korb der gefoulten Mannschaft auch annulliert oder hast du dann eine Art Vorteilregelung aus dem Fußball? Was ist mit regulären Fouls nach dem IRS-U? Und das sind nur die Dinge, die man klar in Vorteil/Nachteil einordnen kann.
Was ist, wenn die foulende Mannschaft statt des Korbwurfs im letzten Viertel die Uhr herunterlaufen lässt? Das ist super schwer sauber zu definieren.
Ich glaube, wenn man das IRS-Foul eher als minderschwere Tätlichkeit, die im Nachgang als solche bestraft wird, und nicht als klassisches Foul sieht, dann passt die Regel so.
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Ich bin da schon bei @Simon2 oder bei dem, was @bemha vorher gesagt hat, und ich finde das auch ehrlich gesagt nicht wirklich schwer festzuhalten, wenn man sich rein auf die hier gegebene Situation der “physical alteration” beschränkt. Ein Spieler, der nachträglich durch Einsatz des IRS mit einem U für “physical alteration” bestraft wird, kann nicht legal an einer unmittelbar folgenden Korbaktion für seine Mannschaft beteiligt sein. D.h. ein Korb, der entweder durch den Spieler selbst oder auf direktes Zuspiel dieses Spielers (Assist) erzielt wurde, ist nachträglich abzuerkennen.
Klingt für mein Gerechtigkeitsgefühl besser, und ist mMn scharf genug abgegrenzt, dass es auch zweifelsfrei anwendbar ist.
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Klingt schlüssig, ihr dürft aber nicht vergessen, dass die Challenge auch viel später erst kommen kann und damit dann ja noch die Folgefrage aufkommt, was man denn jetzt alles aberkennt. Nur den unmittelbar folgenden Korb (der ja nicht immer passieren muss), den Korb danach oder alle Szenen danach.
Klingt wahrscheinlich ein bisschen provokant, aber wie @tzzzz2 schon richtig sagt, wo zieht man die Grenze. Und von daher ist die Lösung mit “Bewertung und Feststellung der Beteiligten einer Aktion” am fairsten. -
Muss das IRS nicht zwingend in der nächsten sich bietenden Gelegenheit bei totem Ball zu Rate gezogen werden, ich meine, mich an so etwas zu erinnern? Nochmal, wir haben hier eine sehr eng gefasste Spielsituation, die eigentlich nur bei genau einem Fall zum Tragen kommt, nämlich wenn der foulende Spieler scored oder unmittelbar an einem Score beteiligt ist. Alle anderen Situationen fallen unter den Tisch, denn es geht ausschließlich um die Punkte, die ein foulender Spieler erziehlt hat oder die unmittelbar durch ihn ermöglicht wurden, sprich um die Punkte, die nicht gezählt hätten, wäre das Foul sofort gepfiffen worden und nicht erst nachträglich.
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Wenn das Spiel weiterläuft, wurde nicht gescored und die Frage, ob Punkte abzuerkennen sind oder nicht stellt sich nicht. Ich weiß ja, dass man gerne Sicherheit in Regelungen sucht, und damit versucht, immer die Eierlegende Wollmilchsau zu finden und eine Formulierung sucht, die jede noch so kleine Eventualität abdeckt, es ist hier, im gegebenen Fall, aber nicht notwendig, weil es keine denkbare andere Fallkonstellation gibt.
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Diskutieren nur der Diskussion wegen finde ich persönlich anstrengend, und nein, der vorliegende Fall kann dann nicht eintreten, weil nicht unmittelbar nach dem zunächst nicht geahndeten Foul durch oder auf direktem Zuspiel von dem foulenden Spieler gescored wurde und sich damit die Frage nicht stellt, ob Punkte abzuerkennen sind. Alles was sich im weiteren Verlauf möglicherweise ergibt, ist nicht unmittelbar nach dem Foul durch den foulenden Spieler und deshalb außerhalb der Betrachtung.
Aber natürlich können wir auch versuchen, eine Formulierung zu finden, die auch noch abdeckt, wie das IRS in dieser Situation anzuwenden ist, wenn es im Audi Dome wieder durch die Decke tropft. Die Eintrittswahrscheinlichkeit dieses Ereignisses ist definitiv höher.
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OK, dann haben wir an einander vorbei geschrieben. Die Diskussion vorher ging ja in die Richtung, was wird denn alles nach dem IRS-Review zurückgenommen, wenn es zu einem nachträglich und U oder D kommt.
Meine Überlegung bezog sich auch nur auf die HC-Challenge, weil er ja erst bei dem nächsten toten Ball aktiv werden kann, während die SR ja das Spiel unterbrechen können für ein mögliches Review. -
Das ist übrigens auch ein Punkt, der mir persönlich aus dem “Pfiff der Woche” nicht deutlich genug hervorgegangen ist: Durch wen wurde die Situation gechallenged. Der Kommentator beim Spiel ging von einer Coaches Challenge aus, das wurde aber, wenn ich mich recht erinnere, in der Anzeige so nicht wiedergegeben, und ich habe auch kein Schiedsrichterzeichen gesehen, was auf eine HC-Challenge durch Moors hingedeutet hätte. Ich gehe daher eher von einem official review aus, habe dafür aber keine weiteren Anhaltspunkte. Das wäre aber zur weiteren Bewertung der Szene und den daraus möglichen Folgen für eine eventuelle Regelanpassung nicht unwesentlich.
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Was mich am jetzigen Pfiff der Woche stört ist das der unmittelbar beteiligte Schiedsrichter die Auflösung gibt. Sollte das nicht lieber ein unbeteiligter Offizieller wie früher Gintschel übernehmen?
Im Pfiff der Woche sollte es doch darum gehen ob eine Situation richtig oder falsch entschieden wurde. Und das macht eben nur Sinn wenn das nicht der unmittelbar beteiligte selbst macht. So ist es nur eine nachträgliche Rechtfertigung der Schiedsrichter für ihre Entscheidung. Außerdem könnte der Schiedsrichter ja nach dem Spiel immer noch der Meinung sein das er richtig entschieden hat und es trotzdem falsch sein. -
Glaubst du nicht, dass es da schon direkt nach dem Spiel sowie in den Tagen danach eine Aufarbeitung von und für die Schiedsrichter gab? Das ist ja ein geplantes Format, welches Vor- und Nachbereitet wird, da werden sicherlich einige Gespräche zu der Auflösung geführt worden sein. Ich finde es durchaus angenehm, dass ein direkt Beteiligter da die Auflösung gibt, kann aber deinen Gedankengang Richtung Rechtfertigung auch verstehen.
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Gepfiffenes Foul nur wenn es um ein Upgrade oder Downgrade geht. Nicht-Gepfiffene Fouls nur, wenn man der Meinung war hier, wie hier, dass es unter eine “Physical Altercation” fällt, also eine Körperliche Auseinandersetzung, wo es um ein mögliches U/D geht, kein normales Foul. Wenn es in den Bereich der Physical Alteration geht können das sowohl HC als auch die SR.
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Jedes BBL-Spiel wird doch auch von einem SR-Coach verfolgt, welches dann auch mit den SR ausgewertet wird. Zusätzlich wurde wahrscheinlich natürlich auch vorher abgesprochen, was dann für das Video gesagt wird.
Außerdem ging es ja in dieser Szene auch nicht um richtige / falsche Entscheidung, sondern nur um die Erklärung, was warum passierte. Mal sehen, ob in Zukunft auch heiklere Szenen kommen, die eventuell dann mehr in richtige / falsche Entscheidung gehen.
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@Junes sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
Glaubst du nicht, dass es da schon direkt nach dem Spiel sowie in den Tagen danach eine Aufarbeitung von und für die Schiedsrichter gab? Das ist ja ein geplantes Format, welches Vor- und Nachbereitet wird, da werden sicherlich einige Gespräche zu der Auflösung geführt worden sein. Ich finde es durchaus angenehm, dass ein direkt Beteiligter da die Auflösung gibt, kann aber deinen Gedankengang Richtung Rechtfertigung auch verstehen.
Sicherlich gab es da vorher eine interne Aufarbeitung. Für mich hat es trotzdem einen negativen Beigeschmack wenn ein unmittelbar Beteiligter seine Aktion bzw. sein Handeln selbst beurteilt.
Es hat doch jahrelang super funktioniert mit Gintschel, warum jetzt so eine Änderung?
So wie es jetzt gemacht wird ist es eher eine Rechtfertigung der Schiedsrichter und keine Auflösung ob falsch oder richtig entschieden. Es wird sich sicherlich kein Schiedsrichter da hinsetzen und sagen das er Scheiße gemacht hat und es nach den Regeln eigentlich hätte anders pfeifen müssen. -
@Vegeta79 Das ist alles schwammig… Wenn Bango daneben wirft und ein Mitspieler per Tippdunk den O-Rebound reinhämmert, ist also alles OK? Wenn der foulende Spieler unsportlich sperrt oder einen Block setzt auch? Was bedeutet in der unmittelbaren Aktion? Bangos Foul war zum Beispiel eben nicht in der unmittelbaren Aktion, sondern beim Post-up vor der Korbwurfaktion, von daher würde deine Definition nichts an der Entscheidung ändern.
Was passiert, wenn das ganze 10 Sek. vor Ende bei +3 Braunschweig passiert und dann statt dem Korbwurf die Zeit herunter gelaufen lassen wird?
Insgesamt müssen Regeln halt schon durchdacht sein und nicht nur am Einzelfall orientiert sein. Einzige Möglichkeit, die ich hier sehe, ist den Ball nachträglich für tot zu erklären, also alles, was nach dem U passiert, zu annullieren.
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@tzzzz2 das würde bedeuten, dass ein Spiel bis zur ersten Unterbrechung nach einer solchen Aktion weiterlaufen kann und danach erst die Situation bewertet wird, um anschließend alles Weitere zu annullieren, z. B. auch einen Buzzerbeater3er zum Sieg durch die Mannschaft deren Spieler unsportlich gefoult wurde… So, wie es ist, erscheint es mir irgendwie auch weiterhin am schlüssigsten, weil gerechtesten. Immerhin gibt es zwei Freiwürfe und Ballbesitz für den Gefoulten und seine Mannschaft anstelle eines Nocalls!!!
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@MBC-Jerry sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
Sicherlich gab es da vorher eine interne Aufarbeitung. Für mich hat es trotzdem einen negativen Beigeschmack wenn ein unmittelbar Beteiligter seine Aktion bzw. sein Handeln selbst beurteilt.
Ich denke, Du hast an dem aktuellen Format etwas grundlegend falsch verstanden. Der Handelnde beurteilt nicht seine Handlung, sondern erklärt auf Basis des Regelwerks sein Handeln.
Ich habe den Eindruck, dass Du einer Erklärung von ‘falschen’ Pfiffen erwartest. Alles in allem ist mein Eindruck, dass viele, die hier mitlesen eher ein rudimentäres Regelverständnis haben und es ihnen gut weiter hilft, wenn komplexe Situationen erklärt werden. Ich denke, genau das macht das aktuelle Format. -
@MBC-Jerry sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
Sicherlich gab es da vorher eine interne Aufarbeitung. Für mich hat es trotzdem einen negativen Beigeschmack wenn ein unmittelbar Beteiligter seine Aktion bzw. sein Handeln selbst beurteilt.
Es hat doch jahrelang super funktioniert mit Gintschel, warum jetzt so eine Änderung?
So wie es jetzt gemacht wird ist es eher eine Rechtfertigung der Schiedsrichter und keine Auflösung ob falsch oder richtig entschieden. Es wird sich sicherlich kein Schiedsrichter da hinsetzen und sagen das er Scheiße gemacht hat und es nach den Regeln eigentlich hätte anders pfeifen müssen.Naja, es ist jetzt das erste Mal seit langer Zeit, dass es dieses Format gab. Eine Rechtfertigung ist es hier natürlich, aber die Entscheidung war ja nach geltenden Regeln korrekt. Dass da der Fairness wegen Handlungsbedarf besteht, sollte jetzt aber auch allen klar sein.
Zu Gintschel: Er hat zwar fachlich ordentlich was drauf, seine Erklärungen empfand ich aber immer als sehr langweilig weil monoton vorgetragen. Der Pfiff der Woche hatte für mich unter ihm keinerlei Unterhaltungswert mehr.Die Idee des PdW besteht m.M.n. auch nicht darin, Fehlentscheidungen aufzudecken bzw. zu behandeln. Die Behandlung von Fehlentscheidungen mag zwar vorkommen, sollte aber nicht das Hauptaugenmerk dieses Formats sein. Es geht der Liga wahrscheinlich mehr um das Näherbringen der doch komplexen Regeln anhand kritischer und untypischer Situationen.
Ich möchte kein Format, in dem öffentlich Schiedsrichter wegen Fehlentscheidungen interviewt werden. Die Aufarbeitung erfolgt intern. Eine öffentliche Aufarbeitung würde m.M.n. eher eine Kultur gegenüber den Schiedsrichtern fördern, die der Fußball-Kultur entspricht - alleine weil wegen der komplexen Regeln auf Zuschauer- und Fanseite viel Unwissen existiert.
Und ehrlich: Ich find’s gerade deshalb super, wenn sich ein Steve Bittner dazu bereit erklärt, in diesem Format dabei zu sein. Ich finde das unterhaltsam, weil es mir auch die Person des Schiedsrichters näher bringt.
Die Refs sind ja keine Überwesen, sondern greifbare Menschen, die viel Zeit und Mühe in ihre Tätigkeit stecken, ohne dafür so bezahlt zu werden, dass sie es regelmäßig vollständig beruflich tun können.
Wenn auch nur eine Person in diesem Land durch das Näherbringen der Regeln und der Refs sich dazu entscheidet, im örtlichen Verein als Schiedsrichter aktiv zu werden, sollten wir uns darüber freuen. -
Eine interessante Diskussion hier mit vielen verschiedenen Sichtweisen. Dafür schönen Dunk an alle Beteiligten.
Mein Take:
Ich halte mich jetzt nicht für wahnsinnig regelfest, aber hatte auch schon während des Spiels irgendwie kein großes Störgefühl mit den Entscheidungen des SR-Teams. Es gab keinen Pfiff, also lief das Spiel weiter. Mag daran liegen, dass ich das Spiel als von Bonner Seite aus relativ souverän und in der Stimmung das U als völlig ausreichende Bestrafung empfunden habe. Das wäre bei Gleichstand und vier Sekunden auf der Uhr im 4. Viertel vielleicht auch anders gewesen.Andererseits ist Bango auch nur deshalb zum unbedrängten Korberfolg gekommen, weil Turudic zu Boden gegangen ist und er sich damit unmittelbar einen Vorteil verschafft hat. Da spricht mein Gerechtigkeitsempfinden jetzt im Nachgang dafür, in einer solchen Szene, in denen auf phys. altercation entschieden wurde, auch die erzielten Punkte abzuerkennen.
Aber hier stellt sich natürlich die Frage, wo zieht man die Grenze. Ich würde diese sehr eng ziehen. Der Korberfolg muss in der unmittelbaren Aktion nach der altercation erfolgt sein und die Aberkennung sollte auch nur erfolgen, wenn der foulende Spieler selbst die Punkte gemacht hat. Bei allen anderen Szenarien, ob Assist, Rebound mit Tip-In oder was weiß ich liegt immer eine neue Situation vor, die, wenn kein Pfiff erfolgt ist, die erzielten Punkte bestehen lässt. Davon unabhängig bleibt der Ellenbogenschlag aber trotzdem als U mit den entsprechenden Folgen zu werten. Das alles kann dann beim nächsten ruhenden Ball reviewt werden.
Edit: Und wenn ich das gerade Geschriebene durchlese, kommt mir auch das Störgefühl durch in Situationen, wenn z.B. Assist oder Rebound und Tip-In auch nur deshalb möglich sind, weil der Gegenspieler noch am Boden liegt. Schwierig…wahrscheinlich hat
@OlKo sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
So, wie es ist, erscheint es mir irgendwie auch weiterhin am schlüssigsten, weil gerechtesten. Immerhin gibt es zwei Freiwürfe und Ballbesitz für den Gefoulten und seine Mannschaft anstelle eines Nocalls!!!
hier einfach Recht…
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Hi,
zuerst finde ich ganz gut, wenn man hier den Pfiff der Woche mal kommentieren darf.
M.E. ist das Foul von Bango “accidental” (also nicht absichtlich) begangen.
Man achte auf die Länge und Armreichweite und Turudic ist unabsichtlich getroffen worden.Hier ein “U” zu pfeifen, ist richtig - und durch die SR-Ordnung belegt.
Aber…Einige schreiben hier von “physical alteraction” und dem kann ich nicht zustimmen. Keinesfalls gab es hier eine körperliche Auseinandersetzung. Es ist unglücklich gewesen, dass Turudic den Ellbogen auf das Ohr bekam. Jeder weiß, was gerade der Schlag auf die Ohren anrichten kann.
Niemals und ich wiederhole niemals, ist dies eine körperliche Auseinandersetzung.
Dann zurück zu den Schiris: die sind zu dritt und der SR (Oliver Krause) an der Grundlinie hatte nicht so einen guten Einblick, ließ das Spiel aber anhand von Gesten weiterlaufen .
Es ist sehr sehr unglücklich, wenn dieses Foul übersehen wird und Sekunden später gepfiffen wird.
Hier (aus Sicht der Vernunft), hätte der Korb nicht zählen dürfen und ein “U” gegen Bango.
Anders ist es m.E. nicht gut zu verkaufen und hat die eher bescheidene Leistung der SR im Spiel negativ beeinflußt. -
@TEP sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
[…]
Aber…Einige schreiben hier von “physical alteraction” und dem kann ich nicht zustimmen. Keinesfalls gab es hier eine körperliche Auseinandersetzung. Es ist unglücklich gewesen, dass Turudic den Ellbogen auf das Ohr bekam. Jeder weiß, was gerade der Schlag auf die Ohren anrichten kann.
Niemals und ich wiederhole niemals, ist dies eine körperliche Auseinandersetzung.
Dieses Stichwort der körperlichen Auseinandersetzung kommt nur auf, weil die Schiedsrichter im Spiel keinen Kontakt sahen. Sie haben dann wegen einer möglichen körperlichen Auseinandersetzung das IRS benutzt. Das ist ein Grund weswegen das IRS benutzt werden darf - so steht es in der Handlungsanweisung zum IRS.
Bei der Benutzung des IRS kam raus, dass ein U gegen Bango zu verhängen ist und der Korb nach geltenden Regeln zählen muss.Hier (aus Sicht der Vernunft), hätte der Korb nicht zählen dürfen und ein “U” gegen Bango.
Anders ist es m.E. nicht gut zu verkaufen und hat die eher bescheidene Leistung der SR im Spiel negativ beeinflußt.Hier muss nichts verkauft werden. Die Entscheidungen waren, nachdem man von dem übersehenen Kontakt als gegeben ausgeht, regelkonform. Es besteht aber der Fairness wegen ein Bedarf, die Regeln anzupassen oder zu differenzieren.
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@TEP sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
Einige schreiben hier von “physical alteraction” und dem kann ich nicht zustimmen. Keinesfalls gab es hier eine körperliche Auseinandersetzung. Es ist unglücklich gewesen, dass Turudic den Ellbogen auf das Ohr bekam. Jeder weiß, was gerade der Schlag auf die Ohren anrichten kann.
Diese “physical altercation” kommt so, wie @Protozoon schreibt, hier nur auf, weil das der Name des Kriteriums im IRS-Regeltext ist.
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@Protozoon sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
@TEP sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
[…]
Aber…Einige schreiben hier von “physical alteraction” und dem kann ich nicht zustimmen. Keinesfalls gab es hier eine körperliche Auseinandersetzung. Es ist unglücklich gewesen, dass Turudic den Ellbogen auf das Ohr bekam. Jeder weiß, was gerade der Schlag auf die Ohren anrichten kann.
Niemals und ich wiederhole niemals, ist dies eine körperliche Auseinandersetzung.
Dieses Stichwort der körperlichen Auseinandersetzung kommt nur auf, weil die Schiedsrichter im Spiel keinen Kontakt sahen. Sie haben dann wegen einer möglichen körperlichen Auseinandersetzung das IRS benutzt. Das ist ein Grund weswegen das IRS benutzt werden darf - so steht es in der Handlungsanweisung zum IRS.
Bei der Benutzung des IRS kam raus, dass ein U gegen Bango zu verhängen ist und der Korb nach geltenden Regeln zählen muss.Sorry, aber es gab keine körperliche Auseinandersetzung! Es gab ein “U” wegen das Nutzen des Ellbogens! 2.2. (Foul Review)
Wenn der SR das mit “physical alteraction” definiert, dann ist es falsch. Siehe IRS Handlungsanweisung.Hier (aus Sicht der Vernunft), hätte der Korb nicht zählen dürfen und ein “U” gegen Bango.
Anders ist es m.E. nicht gut zu verkaufen und hat die eher bescheidene Leistung der SR im Spiel negativ beeinflußt.Hier muss nichts verkauft werden. Die Entscheidungen waren, nachdem man von dem übersehenen Kontakt als gegeben ausgeht, regelkonform. Es besteht aber der Fairness wegen ein Bedarf, die Regeln anzupassen oder zu differenzieren.
Natürlich hat en SR den Pfiff bestmöglichst zu verkaufen. Das macht ein SR mit Autorität und Einfühlungsvermögen.
Quelle: selber BL-SR gewesen. -
@TEP sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
Sorry, aber es gab keine körperliche Auseinandersetzung! Es gab ein “U” wegen das Nutzen des Ellbogens! 2.2. (Foul Review)
Wenn der SR das mit “physical alteraction” definiert, dann ist es falsch. Siehe IRS Handlungsanweisung.2.2 ist aber nicht anwendbar, da wir uns nicht in den letzten 2 Minuten des 4. Viertels befinden.
Zudem ist das Kriterium “Foul Review” nicht anwendbar, weil es sich nicht um ein gepfiffenes Foul handelt. -
@jsb sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
@MBC-Jerry sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
Sicherlich gab es da vorher eine interne Aufarbeitung. Für mich hat es trotzdem einen negativen Beigeschmack wenn ein unmittelbar Beteiligter seine Aktion bzw. sein Handeln selbst beurteilt.
Ich denke, Du hast an dem aktuellen Format etwas grundlegend falsch verstanden. Der Handelnde beurteilt nicht seine Handlung, sondern erklärt auf Basis des Regelwerks sein Handeln.
Ich habe den Eindruck, dass Du einer Erklärung von ‘falschen’ Pfiffen erwartest. Alles in allem ist mein Eindruck, dass viele, die hier mitlesen eher ein rudimentäres Regelverständnis haben und es ihnen gut weiter hilft, wenn komplexe Situationen erklärt werden. Ich denke, genau das macht das aktuelle Format.Wenn das Format dazu dienen soll die Regeln an komplexen Situationen zu erklären dann ist es i.o. so wie es jetzt ist.
In der Vergangenheit haben ich den Pfiff der Woche eher anders wahrgenommen, nämlich so das im Nachhinein strittige Schiedsrichter Entscheidungen erklärt bzw. bewertet wurden.
Wenn das jetzt nicht mehr so sein sollte dann nehme ich meine Kritik zurück. -
@MBC-Jerry sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
Wenn das jetzt nicht mehr so sein sollte dann nehme ich meine Kritik zurück.
Ich weiß natürlich nicht, ob das so sein soll. Ich habe den Eindruck, dass es so sein soll.
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@Protozoon sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
Zu Gintschel: Er hat zwar fachlich ordentlich was drauf, seine Erklärungen empfand ich aber immer als sehr langweilig weil monoton vorgetragen. Der Pfiff der Woche hatte für mich unter ihm keinerlei Unterhaltungswert mehr.
Wahrscheinlich haben da unterschiedliche Generatioenn einen unterschiedlichen Blick darauf. Für mich muss nicht alles Entertainment sein oder gar mit einem Gewinnspiel verbunden.
Ich finde es richtig und gut, wenn als strittig empfundene Szenen im Nachgang aufgearbeitet werden und anhand der Regel(interpretatione)n nachträglich bewertet werden. Da kann man als Fan wie auch als aktiver Schiedsrichter nur lernen.
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@t-ruck sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
@TEP sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
Sorry, aber es gab keine körperliche Auseinandersetzung! Es gab ein “U” wegen das Nutzen des Ellbogens! 2.2. (Foul Review)
Wenn der SR das mit “physical alteraction” definiert, dann ist es falsch. Siehe IRS Handlungsanweisung.2.2 ist aber nicht anwendbar, da wir uns nicht in den letzten 2 Minuten des 4. Viertels befinden.
Was in der 1.Minute als “U-Foul” gepfiffen wird, wird auch in der letzten Minute als “U-Foul” gepfiffen. Linie halten.
Zudem ist das Kriterium “Foul Review” nicht anwendbar, weil es sich nicht um ein gepfiffenes Foul handelt.
Hä? Das Foul wurde als U-Foul gepfiffen. Und zu Recht
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@TEP sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
@t-ruck sagte in Pfiff der Woche (easycreditBBL):
Zudem ist das Kriterium “Foul Review” nicht anwendbar, weil es sich nicht um ein gepfiffenes Foul handelt.
Hä? Das Foul wurde als U-Foul gepfiffen. Und zu Recht
Was gibt’s da nicht zu verstehen?
Das IRS wird regelmäßig nicht durch die Entscheidung gerechtfertigt, die sich nach Nutzung des IRS ergibt, sondern die die möglich ist.
2.2 d) (FOUL REVIEW) ist nicht zulässig, da es keine Situation in den letzten zwei Minuten war. 2.3 g) (FOUL REVIEW) ist auch nicht einschlägig, da dazu bereits ein Foul gepfiffen worden sein müsste. Das war nicht der Fall.2.3 h) ist als Nutzungsmöglichkeit des IRS einschlägig, da es möglich war, dass es evtl. zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung kam, die im laufenden Spiel nicht wahrgenommen wurde.
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Die Schiedsrichter haben offensichtlich den Kontakt im Live nicht als Schlag wahrgenommen, weshalb sie kein Foul gepfiffen haben. Ein Ellenbogenschlag oder ein möglicher Ellenbogenschlag fällt aber in die Kategorie “Physical Altercation” weshalb sie sich das nochmal angeschaut haben und dann diesen als solchen geahndet haben, weshalb es zum U kam. Ich verstehe die Dramatik des ganzen nicht. Das war kein Umgreifen oder Wegschieben des Offensiv-Spielers sondern ganz klar eine Aktion, die man in die Kategorie “Physical Altercation” einordnen kann, weshalb die Review richtig war. Für genau solche Situationen wurde die Regel-Anpassung vorgenommen, damit die Schiedsrichter die Möglichkeit haben solche Aktionen auch nachträglich noch zu ändern. In anderen Ländern (ACB auf jeden Fall) kannst du inzwischen auch Ts nachträglich nach IRS noch geben.
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