Euroleague Wildcard für ALBA?
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Deine Tradition, Teilnahme am besten Wettbewerb NUR für die besten Teams eines Landes, gibt es seit Spaltung ULEB/FIBA und der anschließenden “Wiedervereinigung” eben in dieser Ausschließlichkeit nicht mehr.
Das ist aber schon einige Jahre her.Der Unterschied liegt nur darin, dass die EL-Teilnehmer mit Startgarantie in der Regel auch immer zu den jeweils besten der Liga gehören, oder aber in ihrer Heimatliga ohne wirkliche Konkurrenz sind (Makkabi, Moskau).
Sportlich gerecht ist es auch schon deshalb nicht, weil die ULEB solch hohe Ansprüche bei der EL-Teilnahme stellt, dass nur Vereine mit entsprechender Halle und/oder TV-Präsenz teilnehmen dürfen. Gerechtigkeit ade.
Auch das ist schon eine Verwässerung, wenn der kommende Meister aus LuBu nicht in der EL mitspielen dürfte, weil die Halle nicht passt (wie in Bamberg und Köln), und selbst der aktuelle BBL-Modus mit einer Mehrjahreswertung im hier breit diskutierten Extremfall dazu führt, dass nicht einmal der BBL-Meister automatisch EL-Teilnehmer ist…
Deine geforderte “Fairness” ist ein merkwürdiger Begriff, wenn es doch tatsächlich um einen Wettbewerb mittelständischer Wirtschaftbetriebe mit dem Zweck des Profisportes in Europa geht.
Wo aber siehst du diese “Fairness” im restlichen Wirtschaftsleben??? -
Die ganzen vorgeschobenen Scheinargumente sollen doch nur vom schlichten, haesslichen Neid ablenken, der einigen hier die klare Sicht auf die Fakten truebt.
Fakt 1: Profisport ist in erster Linie Geschaeft. Jemand muss fuer sowas wie die EuroLeague Geld ausgeben und will dafuer was zurueckhaben. Das geht besser, wenn Berlin spielt, als wenn Guessbach spielt, weil da mehr Kaufkraft vorhanden ist. Wenn du das nicht ueberreisst, dann empfehle ich dir eine elementare Einfuehrung in Volkswirtschaft. “Unsportlich” oder “ungerecht” oder auch meinetwegen “gemein” sind naive und der Diskussion unwuerdige Vorwuerfe.
Fakt 2: Alba ist seit Jahren konstant und verlaesslich an der BBL-Spitze dabei. Auch wenn Alba nicht Meister wurde, gab es keinen krassen Ausreisser. Eine herbeigeredete Krise bei Alba mag dem Wunschdenken des einen oder anderen Koelners oder Bambergers entsprechen, ist aber kein wirklich zu befuerchtendes Szenario.
Fakt 3: Ein gesicherter Startplatz fuer Alba hilft den anderen BBL-Teams, sich in die EuroLeague und den ULEB-Cup zu spielen, weil Alba keinen Platz mehr “wegnimmt”.Meine Theorie: es geht um nichts anderes als Missgunst. Ein sehr, sehr haesslicher Charakterzug. In den anderen EuroLeague-Teilnehmerlaendern moeglicherweise kein solches Problem, aber hier in Deutschland goennt man ja dem Nachbarn auch das neue Auto nicht. Sag mal, DrHouse…was ist eigentlich dein “Heimatverein”? Ich hab da so ne Vermutung…
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On 2007-04-12 16:27, Hugo wrote:
Aus der deutschen Sporttradition heraus, ja auch geprägt vom Fußball, verdienen sich die besten nationalen Mannschaften die Teilnahme an europäischen Wettbewerben, um dort ihre Nation zu vertreten.Das Setzen von Mannschaften widerspricht jeglichen sportlichen Gesichtspunkten. Zukünftig heisst es: In der Europaliga wird Deutschland repräsentiert von ALBA und einer anderen Mannschaft, die sich die Teilnahme sportlich (!) erkämpft hat.
In der deutschen Sporttradition ja, in der ULEB-Tradition nicht. Die Hälfte aller EL-Vereine haben ein 3-Jahres-Startrecht. In der BBL ist es so rum, in der EL anders herum. Vom sportlichen Standpunkt hat kein einziges deutsches Team einen Startplatz in der Euroleague verdient, de facto nicht mal im ULEB-Cup, da auch das 10. spanische Team stärker als das deutsche wäre. Wenn man die reine sportliche Lehre verfolgt, sind die garantierten EL- und ULEB-Startplätze schon hochgradig unsportlich, da einfach zugeteilt und nicht sportlich qualifiziert. Das muss von den wahren Sportpuristen ja strikt abgelehnt werden. KEIN deutsches Team hat sich diese Teilnahme sportlich erkämpft. Anders als “die deutsche Sporttradition” gibt es weder in der Euroleague noch im ULEB-Cup den sportlichen Auf- und Abstieg. Eine Teilnahme an diesen Wettbewerben ist von den Puristen strikt abzulehnen! Oder machen wir nur so ein bisschen auf deutsche Sporttradition? Da, wo es uns gerade passt?
Wieso müssen Köln, Bamberg, vielleicht auch irgendwann mal Bonn, sportlich darum zu kämpfen, an der EL teilzunehmen, während Berlin immer fest gesetzt ist, unabhängig davon, wie gut oder wie schlecht sie spielen.
Das ist nicht ganz richtig. Auch die Teams mit Startgarantie müssen gewisse (nationale) sportliche Mindestvorraussetzungen erfüllen. Ich meine, das wäre mindestens Halbfinale. Es wird niemand so naiv sein, zu glauben, dass es gerade bei der EL ausschliesslich um Sport geht. Selbst wegen Hallengrössen können manche Teams nicht teilnehmen. Ja, das ist NICHT sportlich, das muss man auch nicht gutheissen, aber das ist nun mal die Realität. Man kann diese Bedingungen akzeptieren oder eben nicht mitspielen.
Als ständiger EL-Teilnehmer habe ich im nationalen Vergleich neben einige Kosten ja auch eine Menge Vorteile. Ein spieler der von zwei vereinen das Gehalt X angeboten bekommt, wird wahrscheinlich eher zum EL-Teilnehmer gehen.
Dauerhafte EL-Teilnahme macht auch die Sponsorensuche einfacher. “Steckst Du bei mir Dein Geld rein, garantiere ich Dir x Jahre Präsenz in Europa”.Diese Behauptung wird durch ständiges Wiederholen nicht wahrer. Der Praxisbeweis steht aus, die Realität spricht eine ganz andere Sprache. In den letzten 4 Jahren hat der EL-Teilnehmer - egal ob Berlin, Frankfurt, Brose oder Köln - nachweislich NICHT von der EL-Teilnahme profitiert. Meister ist jeweils ein anderes Team geworden. Auch finanziell hat nachhaltig wohl kein Team von der EL-Teilnahme profitiert, von signifikantem Sponsorenzuwachs ist auch nichts zu sehen gewesen. Also bitte diese Behauptung mal praktisch belegen!
Das hat doch alles nichts mit Fairness zu tun!
Dann lieber Verzicht im Sinne auf Gleichberechtigung.Na den würde ich gern noch mal hochholen, falls es wirklich mal Bonn betreffen sollte. Btw, haben die nicht sogar mal per (total unsportlicher) Wildcard an einem europäischen Wettbewerb teilgenommen? Aber das war eine ganz andere Wildcard als die, die nun eventuell ALBA bekommen soll. Grundsätzlich anders, moralisch einwandfrei, ohne Vorteile durch die Teilnahme am internationalen Wettbewerb.
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On 2007-04-11 23:34, Hugo wrote:
Ein fester Platz in der EL, unabhängig vom sportlichen Erfolg in der Liga, widerspricht einfach deutscher Sporttradition. Mit solchen idiotischen Entscheidungen, typisch europäischer Basketball übrigens, verliert der Sport bei Nicht-Bballern, weiter an Reputation.
In keiner anderen Sportart gibt es solche unsportlichen Festlegungen…Man stelle sich vor, der UEFA würde, weil Deutschland in der Championsleague unterrepräsentiert ist, den Bayern einen festen Platz geben. In Deutschland, in ganz Europa wäre die Hölle los.
Solch schwachsinnige Regelungen machen immer wieder deutlich, welche Heinis imULEB sitzen, und welchen Nachholbedarf der Sport BBall im Vergleich zu Fußball hat.
(…)
Sorry Leute, das geht gar nicht…Hmmm…. nur mal so ein paar Gedanken.
Der ULEB geht es bei einer möglichen Alba-Wildcard offenbar um das sportpolitische Ziel, hochklassigen (Euro-) Basketball in Deutschland noch stärker zu verankern, u.a. um dem Basketball an sich und damit natürlich auch sich selbst, der ULEB, einen wichtigen Markt zu erobern und zu sichern. Ein Weg dahin könnte es für die ULEB sein, einen Verein in diesem Land mit großer bereits bestehender Ausstrahlung (Bekanntheit, Metropolenregion) und einer hochklassigen (EL-) Basketballtradition (Achtung, sportliches Element) zu fördern.
Auch wenn ich von der Berliner Seite komme, finde ich, dass das verfolgte sportpolitische Ziel für einen die Vereinsbrille mal beiseite legenden BB-Fan in D gar kein so schlechtes ist. Ob dieser sportpolitische Ansatz mit dem gewählten Mittel (Wildcard für deutschen bekannten Metropolenverein mit europ. Spieltradition) wirklich erreicht wird, weiß ich natürlich letztlich auch nicht. Aber von vornherein völlig abwegig erscheint es mir jetzt nicht. Einen Versuch ist es mMn deshalb wert.
Was die einzigartige Dämlichkeit der Basketballer angeht… Da musste ich gerade an die anhaltenden Versuche der FIFA denken, durch die Vergabe von WMen in Fußball-Entwicklungsländer (s. USA, Japan/Südkorea, Südafrika) - verbunden mit einem garantierten Startplatz für die jeweilige Gastgebermannschaft -, die aber wichtige Märkte und einfach ein enormes Zielpublikum repräsentieren, die weltweite Verbreitung dieses Sports zu fördern. Vielleicht ist die ULEB gar nicht so einzigartig “schwachsinnig”, sondern befindet sich in der Tendenz ihrer Überlegungen in prominenter Gesellschaft…
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Schon geil, dass man sich hier persönlich beleidigen lassen muss, nur weil man eine andere Meinung vertritt.
Auch sehr lustig, dass jede Gegenmeinung auf hässlichen Neid, Missgunst, Charakterschwäche,… habe ich was vergessen?,… beruht und jede Pro-Meinung (aus Berlin!) neutral, weitblickend und letztendlich Pro-BBL ist.
Diogenes schreibt:
n den letzten 4 Jahren hat der EL-Teilnehmer - egal ob Berlin, Frankfurt, Brose oder Köln - nachweislich NICHT von der EL-Teilnahme profitiert. Meister ist jeweils ein anderes Team geworden. Auch finanziell hat nachhaltig wohl kein Team von der EL-Teilnahme profitiert, von signifikantem Sponsorenzuwachs ist auch nichts zu sehen gewesen. Also bitte diese Behauptung mal praktisch belegen!
Ich sage, dass ein garantiertes Startrecht über 3 Jahre es deutlich einfacher macht, international ausgerichtete Sponsoren zu akquirieren. Da antwortest Du, stimmt nicht, weil die Vereine nach einer 1-jährigen Zugehörigkeit nicht Meister geworden sind… Ah ja.
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@MarcG
Ihr tut immer so, als ob vorher die EL nie in Deutschland gegeben hat. Jedes Jahr nimmt eine deutsche Mannschaft teil, ohne die geringste Aufmerksamkeit in Presse und Fernsehen. Nun soll dauerhaft ALBA installiert werden plus ein weiterer Verein und dass soll dazu führen, dass sich die breite Öffentlichkeit einer Randsportart zuwendet
Wie lange hat ALBA ohne Wildcard ununterbrochen EL gespielt? Hat das die BBL insgesamt nach vorne gebracht? -
On 2007-04-12 17:25, diogenes wrote:Auch finanziell hat nachhaltig wohl kein Team von der EL-Teilnahme profitiert, von signifikantem Sponsorenzuwachs ist auch nichts zu sehen gewesen. Also bitte diese Behauptung mal praktisch belegen!
Da magst du sicher Recht haben, jedoch sieht das Ganze anders aus, wenn man für die EL gesetzt ist. Dann können große nationale und internationale Sponsoren sehr wohl aufspringen, da sie Medienpräsenz (-> Fernsehen) erhalten. Zwar nicht gerade viel in Deutschland (auch wenn das Auflage der Uleb ist, wenn ich mich recht entsinne), aber in Italien und Spanien allemal.
Kein Team und auch kein großer Sponsor dürfte unbedingt daran interessiert sein einen Einjahresvertrag abzuschließen und schon gar nicht einen Mehrjahresvertrag, wenn es ungewiss ist, ob man in der nächsten Saison überhaupt noch in der EL spielt.
Ich bin fest der Meinung, dass sich ALBA Berlin ganz andere Möglichkeiten eröffnen würden, wenn sie eine Startplatzgarantie erhalten, sowohl auf dem Spielermarkt, als auch bei Sponsoren.
Problematisch sehe ich das Ganze nur für die BBL, da ALBA dann das Bayern München im Basketball wäre. -
Alba Berlin war sieben Jahre lang deutscher EL-Vertreter, ohne dass dieses zu einer all-umfassenden Dominanz auf allen Ebenen geführt hätte, sonst hätte man ja leicht auch alle anderen nationalen Titel abgeräumt, ja abräumen müssen - nein, Alba war nach der Hauptrunde sogar einmal nur Tabellenfünfter….
Alba hatte schlicht mehr Geld investiert, was es nicht immer hatte, und mehr Glück bei der Personalauswahl.
Bei der Wahl zwischen einem Platz für die BBL und einem BBL-Platz plus einem für Alba bist du für die erste Möglichkeit.
Dieser Wettbewerb ist aber per se ein ungerechter, weil alle Teilnehmer unter gänzlich unterschiedlichen Bedingungen teilnehmen, der eine hat einen milliardenschweren Tycoon als Sponsor, der alles bezahlt, der andere die geegnete Halle, der dritte gute Kontakte zur ULEB.
Wo jetzt der riesengroße Unterschied und die himmelschreiende Ungerechtigkeit besteht, wenn auch Alba einen festen Startplatz zusätzlich zum BBL-Platz bekommt, will sich mir nicht erschließen…
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On 2007-04-12 18:20, schnorri wrote:
Alba Berlin war sieben Jahre lang deutscher EL-Vertreter, ohne dass dieses zu einer all-umfassenden Dominanz auf allen Ebenen geführt hätte, sonst hätte man ja leicht auch alle anderen nationalen Titel abgeräumt, ja abräumen müssen - nein, Alba war nach der Hauptrunde sogar einmal nur Tabellenfünfter….Naja, wenn Deine Interpretation von Ausgeglichenheit heisst, ALBA ist Dauermeister, aber den Pokal dürfen alle zwei Jahre auch mal andere gewinnen, kann ich Deine Argumentation, dass niemand einen nachteil von der Wildcrad haben wird, gut nachvollziehen…
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Schon geil, dass man sich hier persönlich beleidigen lassen muss, nur weil man eine andere Meinung vertritt.
Auch sehr lustig, dass jede Gegenmeinung auf hässlichen Neid, Missgunst, Charakterschwäche,… habe ich was vergessen?,… beruht und jede Pro-Meinung (aus Berlin!) neutral, weitblickend und letztendlich Pro-BBL ist.
Es lebe die Pauschalisierung! Damit stellst du dich auf eine Stufe mit denen, die du eigentlich kritisieren willst.
Ich sage, dass ein garantiertes Startrecht über 3 Jahre es deutlich einfacher macht, international ausgerichtete Sponsoren zu akquirieren. Da antwortest Du, stimmt nicht, weil die Vereine nach einer 1-jährigen Zugehörigkeit nicht Meister geworden sind… Ah ja.
Ja, man kann natürlich alles bewusst missverstehen, wenn man möchte. Selbst wenn man es tatsächlich verstanden hat. Einen Vorteil durch die EL für irgendeinen Verein - ganz egal, ob ein mal oder mehrmals teilgenommen - lässt sich einfach nicht nachweisen. Auf diesen Nachweis warte ich immer noch. Der Behauptung (Hypothes), dass ein dreijähriger EL-Teilnehmer sportlich in eine neue, nie gekannte Sphäre entschweben würde, kann man durchaus entgegen halten, dass sich dies nicht belegen lässt. Die behaupteten Vorteile sind praktisch nicht belegt. Weder sportlich, noch finanziell, auch nicht sponsorentechnisch. Nicht nur auf Deutschland bezogen sondern auch in z.B. Spanien, Italien, Griechenland, Litauen gibt es keine Serienmeisterschaften der EL-Teilnehmer mit Startgarantie. Die müssten sich bei den angeblich unermesslichen Wettbewerbsvorteilen ja zwangsläufig ergeben. Das es nicht so ist, könnte daran liegen, dass die Vorteile möglicherweise doch gar nicht so gross sind, wie behauptet und z.T. auch wieder durch nicht gerade unerhebliche Kosten wieder “aufgefressen” werden.
Die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit wird sich nicht potenzieren, aber es kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass das Interesse durch zwei Teilnehmer weniger werden würde.
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On 2007-04-12 18:14, Hugo wrote:
… und das soll dazu führen, dass sich die breite Öffentlichkeit einer Randsportart zuwendet …Naja, von heute auf morgen sicher nicht. Und bereits eine etwas breitere Öffentlichkeit wäre ganz schön. Von Fußball-Dimensionen ist nicht die Rede.
Hat das die BBL insgesamt nach vorne gebracht?
Kann ich Dir keine kompetente Antwort drauf geben, da müsste man mal richtig in die Tiefe Popularitäts- und Zuschauerentwicklung und Medienbeachtung des BB in D erforschen bzw. entsprechende vorliegende Erkenntnisse auswerten und schauen, ob man diesen Faktor isolieren kann. Für ausgeschlossen halte ich es nicht, dass die Alba-Präsenz in Europa das Interesse mancher geweckt oder gesteigert hat. (Nun wirf mir ruhig Hauptstadt-Hybris vor…, wie gesagt, ich weiß es auch nicht genau) Eins scheint mir klar: So etwas geht nur richtig langfristig.
Mir ging es auch darum, dass man auf eine sportpolitische Argumentation auch entsprechend antworten muss. Stets allein auf die (angebliche) deutsche Tradition und die sportliche Qualifikation zu verweisen, führt wohl dazu, dass man einfach aneinander vorbei redet.
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Die garantierte EL-Teilnahme garantiert???
Nichts.
Weder den sportlichen, noch den wirtschaftlichen, noch den Erfolg beim geneigten Zuschauer. Sie sichert nicht einmal irgendeinen Vorsprung auf einem dieser Gebiete.
Das zeigen Beispiele aus dem In- und Ausland (Laibach).
Deshalb gibt es damit auch keinen unsportlichen unfairen Vorteil für die Garantievertreter…
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On 2007-04-12 18:39, Hugo wrote:
Wenn die Teilnahme an der EL bewiesenermaßen keinen Vorteil für den teilnehmenden Verein darstellt, warum nimmt dann überhaupt jemand daran teil… :-?Ein gewisser Anteil von Rest-Sport?
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Ihr glaubt also wirklich, dass ALBA durch eine Dauerzugehörigkeit zur EL keine wirtschaftlichen oder sportlichen Vorteile hätte im Vergleich zu BBL-Mannschaften, die diese Chance nicht besitzen und stattdessen nur ULEB oder gar nicht europäisch spielen?
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zunächst würde ich mich als albafan freuen, wenn alba eine startgarantie in der europaliga hätte. und das obwohl die letzten 3 teilnahmen einfach grauenhaft waren.
allerdings verstehe ich, dass dies bei anhängern anderer vereine keine große freude hervorruft. wenn meinetwegen bamberg so eine garantie bekäme, würde ich das auch nicht unbedingt fair finden.
dies wird aber für das berliner management kein grund sein, eine eventuelle startgarantie auszuschlagen. zumal ich nicht glaube, dass sich die uleb damit einverstanden erklären würde, auch den 2. platz ausspielen zu lassen. die gefahr eines provinzkaffs (z.B. Köln) wäre einfach zu groß.
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für den deutschen basketball im allgemeinen wäre eine sichere teilnahme eines deutschen vereins sicher von nutzen, sowohl im inland, als auch im ausland.
das die wahl des vereins auf alba berlin fällt ist für mich eine logische konsequenz und steht außer frage, denn alba spielt seit jahren auf (sehr) hohem niveau, alba hat die größte international erfahrung und berlin vertritt mE als hauptstadt deutschland noch etwas anders, als es beispielsweise bamberg oder köln tun würden - zumal diese trotzdem an der el teilnehmen können, sich die chance sogar verbessert, wenn alba sich nicht am rennen beteiligt.das alba evtl zur übermannschaft werden könnte glaube ich nicht - und sollte es einige jahre so sein, wäre dies evtl auch ansporn für andere vereine aufzuschließen, was das niveau der bbl weiter steigen ließe (-> reine spekulation )
mein fazit:
einen zweiten el-startplatz - warum nicht?!
diesen an alba vergeben - ist für mich keine frage, die zur disskussion steht! -
@ hugo:
Die Mannschaften, an denen wohl auch in diesem Weg keine Meisterschaft vorbeiführen wird, sind wohl auch die internationalen Teilnehmer aus der BBL: Köln, Bamberg, Berlin.
Es gibt ja kaum noch andere Vereine, die tatsächlich den internationalen Wettbewerb anstreben: Bonn und Frankfurt vielleicht.
Trier, Braunschweig oder Ulm könnten doch schon jetzt keine internationalen Teilnahmen stemmen, andere haben schon mit der BBL-Etatdeckung zu kämpfen und rechnen sich immer nur die Siege gegen die Abstiegskonkurrenz aus - und nicht die Siege gegen die ULEB/EL-Teilnehmer…
In letzter Zeit gab es ja sogar mehr Wettbewerbsplätze für internationale Pokale als deutsche Teilnehmerwünsche. Im gesamten FIBA-Bereich nahm kein deutscher Verein dran teil.
Wo liegt aber der Vorteil, wenn der eine Verein nur im ULEB spielt und der andere in der EL, wenn es sowieso kaum weitere Vereine gibt, die daran teilnehmen wollen?
Zudem bleibt der internationale Erfolg - gleich in welchem Wettbewerb - der deutschen Teilnehmer ja doch eher bescheiden, als dass sich da je ein entscheidender Vorteil herausgekommen wäre. -
On 2007-04-12 18:39, Hugo wrote:
Wenn die Teilnahme an der EL bewiesenermaßen keinen Vorteil für den teilnehmenden Verein darstellt, warum nimmt dann überhaupt jemand daran teil… :-?eindeutig heißt nicht eineindeutig
wenn der beweis fehlt, dass es so ist, heißt es nicht gleich dass es falsch ist. es fehlt eben nur der objektive beweis.ich will auch nicht behaupten, dass es gut möglich ist, mit einem EL startplatz spieler zu locken. sponsorensuche kann aber muss nicht einfacher werden. alba hat auch da gewisse ansprüche und deswegen diese saison keinen trikotsponsor. es ist eben kein sponsor da der in das konzept von alba passt oder der bereit wäre, genug kohle zu zahlen.
gleiches szenario ist auch bei EL teilnahme möglich, vor allem wenn man noch höhere summen von den sponsoren erwartet. thepretisch kann dadurch sogar die sponsorensuche schwerer werden!
ähnlich auch bei spielern: sie können auch zu hohe gehaltserwartungen entwickeln, wenn sie wissen, dass alba EL spielt ….
ich rede nur von rein theoretischen möglichkeiten und behaupte nicht, dass es so ist (bevor ich hier wieder zitiert werde). ich denke auch dass die positiven effekte wahrscheinlicher sind als die von mir genannten negativen. aber auch bei einer euroleague teilnahme gibts eben nicht nur vorteile. meines wissens kommt der wettbewerb köln sehr teuer zu stehen, dazu haben sie sportlich nicht viel erreicht. das schadet mehr dem sport als das es hilft.
ich kann auch nur den vorredner zustimmen, dass objektiv gesehen nur berlin in frage kommt. aber dass die anderen vereine ja nur profitieren, wenn deren chancen auf den 2. EL platz steigen!
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Bonn strebt nicht nur vielleicht einen internationalen Wettbewerb an, Bonn braucht die Teilnahme, um Etat-mäßig überhaupt wieder wettbewerbsfähig zu werden in der BBL!
Wenn Bonn endlich mal wieder ULEB-Cup spielen würde, würde sich das nächste Saison im Etat und im sportlichen Abschneiden ganz schön auswirken.
Aber wenn ich es richtig verstanden habe, kann das nur die berühmte Ausnahme sein, die die Regel bestätigt… Denn… es gibt ja keinen Vorteil durch die europäischen Wettbewerbe, erst recht nicht im Sponsorenbereich…
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was soll man darauf antworten???
Du sagst, es ist grob unsportlich, wenn es einen festen EL-Startplatz gibt.
Mehrere Sd’ler hier versuchen zu belegen, warum eine feste Teilnahme per se nicht ein ungerechter Vorteil darstellt, sondern möglicherweise ein Vorteil für die ganze Liga.
Wenn es dann so wichtig ist, international mitzuspielen, um wettbewerbsfähig zu sein, warum geben die Leute denn Alba immer noch mehr Geld, obwohl das Abschneiden national, wie international seit Jahren nicht den allgemeinen Erwartungen entsprach???
Der internationale Wettbewerb ist eher wichtig dafür, sich häufiger mit gleichstarken oder stärkeren Gegnern messen zu können, als es in der BBL tatsächlich möglich ist, um die eigene Klasse zu halten oder zu verbessern, ohne von Zufallseinkäufen noch mehr als BBL-üblich abhängig zu sein.
Bei Alba kommen nämlich noch immer mehr Zuschauer zum Sonntags/Samstagsspiel gegen Tübingen oder Trier als gegen Wenauchimmer international. Und andernorts sieht es wohl nicht so ganz anders aus…
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Schnorri, was soll ich denn sagen?
Ich argumentiere u.a. mit nationaler Wettbewerbsverzerrung, weil es aus meiner Sicht wirtschaftliche wie sportliche Vorteile gibt, wenn man dauerhaft ein Startrecht hat, dass die nationale Konkurrenz nicht hat.
Und alle Berliner behaupten treuherzig, dass es die doch gar nicht gibt.
Ich behaupte, dass ein Verein, der EL spielt, tausendmal bessere Karten auf dem Transfermarkt hat als ein Verein, der dort nicht spielt.
Da hat mir noch keiner das Gegenteil bewiesen.
Das ich es bei der Sponsorenakquise einfacher habe, ist für mich eigentlich selbstverständlich. Ich kenne keinen Verein, dessen Etat bei einer EL geschrumpft ist. Komischerweise steigen die immer. An Jayjoys und meine Argumente möchte ich auch nochmal erinnern. -
Sorry Hugo, aber jetzt diskutierst du “schräg”.
DU hast Behauptungen aufgestellt und die mehrfache Bitte, diese zu belegen, hast du ignoriert! Stattdessen stellst du dich hin und sagst, andere sollten dir das Gegenteil beweisen. So funktioniert es NICHT! Deine Behauptung (wettbewerbsverzerrender Vorteil, konkurrenzlose Dominanz) => Deine Beweisführung! Nicht anders herum!Bitte belege, dass regelmäßig in der Vergangenheit, in irgendeiner europäischen Liga die Teilnahme mit 3jährigem Startrecht an der EL zu einer megadominanten nationalen Vormachtsstellung mit Serienmeisterschaften geführt hat.
Einen Zusammenhang zwischen europäischem Wettbewerb und dem Abschneiden der TB Bonn lässt sich auch nicht konstruieren. Das höhere Sponsoring der Telekom wird eben zu einem guten Teil durch höhere Kosten wieder aufgebraucht. Zwischen Platz 2 und 8 war irgendwie alles mal dabei, recht unabhängig vom internationalen Wettbewerb. Die Formel internat. Wettbewerb -> TB Bonn gut; kein int. Wettbewerb -> TB Bonn schlecht geht nicht auf.
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On 2007-04-12 21:37, diogenes wrote:
Die Formel internat. Wettbewerb -> TB Bonn gut; kein int. Wettbewerb -> TB Bonn schlecht geht nicht auf.Das ist richtig. Aber genauso richtig ist es, wie Hugo schreibt, dass ein EL-Teilnehmer unbestrittene und deutliche Vorteile in der Spieler- und Sponsorensuche hat.
Und aus diesen beiden Vorteilen könnte theoretisch der worst case eine Ligadominanz resultieren, aber eingetreten ist er wohl bisher in keiner Liga dauerhaft.
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ohne zweifel ist eine garantierte teilnahme am europapokal ein wettbewerbsvorteil. die europaliga ist die weltweit zweithöchste spielklasse und damit sportliche für alle basketballer außerhalb der usa die beste möglichkeit sich zu präsentieren. ohne europaliga hätte es vermutlich keine faison und keine weiterverpflichtung von mcelroy in köln gegeben. kann nun ein verein bereits frühzeitig mit der garantierten teilnahme an der europaliga auf dem transfermarkt auftreten, hat er sicherlich einen vorteil.
dass die europaliga für deutsche vereine finanziell eine goldgrube ist, wage ich allerdings zu bezweifeln.
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Dieser worst case KÖNNTE vielleicht eintreten, dadurch, dass es TATSÄCHLICH aber nicht passiert (auch nicht in Spanien, Italien, Griechenland, Litauen, wo es diese 3jährige Teilnahmegarantie bereits länger gibt), bedeutet (für mich), dass es weitaus entscheidenere Faktoren für das Abschneiden in der nat. Liga gibt, als die (Nicht-)Teilnahme an der EL oder dem ULEB-Cup.
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Nö Dio, ich habe niemals behauptet, dass das Startrecht zu konkurrenzloser Dominanz führen wird. Das ist Deine verdrehte Interpretation meiner Meinung, dass eine EL-Teilnahme wirtschaftliche Vorteile hat.
Von daher muss ich auch keine Beispiele finden für etwas, was ich nicht behauptet habe.
Meine ernst gemeinte Frage, ob Ihr wirklich glaubt, dass es keine wirtschaftlichen oder sportliche Vorteile hat, in der EL zu spielen, hat irgendwie keiner beantwortet.
Glaubst Du wirklich nicht, dass ALBA bei Transfers einen besseren Stand als EL-Teilnehmer hat?
Glaubst Du wirklich nicht, dass es einfacher ist, international ausgerichtete Sponsoren zu gewinnen, wenn man internationale Präsenz garantieren (!) kann? -
hugo ich wage zu behaupten, dass alba schon jetzt was deutschland betrifft fast konkurrenzlos auf dem transfermarkt ist
unabhängig von der euroleague! alba spielt sicher im ulebcup oder euroleague je nach form in der saison. dazu die stadt berlin, das höchste budget der liga, eine tolle halle mit vielen zuschauern, ein verein mit exellentem ruf (bestes bsp mamic, wie da mit ihm umgegangen worden ist).da können selbst bamberg und köln nur mithalten wenn der spieler als wichtigstes kriterium euroleague hat (und eben diese vereine da spielen und nicht alba) oder sie den spieler überbezahlen.
durch das startrecht würde sich daher kaum was ändern national: durch deutlich mehr kohle wären andere vereine nach wie vor “attraktiver” und berlin hat zusätzlich den euroleague platz. aber der sollte da nicht entscheidend sein. erst bei internationaler konkurrent außerhalb der bbl auf dem spielermarkt, da bekommt der euroleague startplatz die große bedeutung!
und heißt es andererorts nicht immer wie toll es sei stars in der bbl zu haben und wie diese der liga gut tun?
genau dies würde der startplatz sogar begünstigen.zum glück entscheidet die uleb das aber ohne berücksichtigung der meinung der sd user g
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On 2007-04-12 21:50, Hugo wrote:
Nö Dio, ich habe niemals behauptet, dass das Startrecht zu konkurrenzloser Dominanz führen wird. Das ist Deine verdrehte Interpretation meiner Meinung, dass eine EL-Teilnahme wirtschaftliche Vorteile hat. Von daher muss ich auch keine Beispiele finden für etwas, was ich nicht behauptet habe.Na ja, du sprachst von Unfairness und Wettbewerbsverzerrung, ist etwas “stärker” als “wirtschaftliche Vorteile” Ist es denn nicht so, dass du Dominanz eines Teams erwartest/befürchtest? Wenn ja, hätte ich gewissermassen recht, wenn nicht, lohnt sich im Prinzip die ganze Aufregung nicht.
Meine ernst gemeinte Frage, ob Ihr wirklich glaubt, dass es keine wirtschaftlichen oder sportliche Vorteile hat, in der EL zu spielen, hat irgendwie keiner beantwortet.
Glaubst Du wirklich nicht, dass ALBA bei Transfers einen besseren Stand als EL-Teilnehmer hat?
Glaubst Du wirklich nicht, dass es einfacher ist, international ausgerichtete Sponsoren zu gewinnen, wenn man internationale Präsenz garantieren (!) kann?Ich kann nicht für “ihr” sprechen sondern nur für mich. Wirtschaftliche Vorteile sehe ich nicht signifikant. ALBA hatte vor 10 Jahren gewissermaßen ein “Dauerstartrecht”, da sie in der nat. Liga so überlegen waren, dass sie sich immer für die EL (oder wie das Ding gerade hiess) qualifiziert haben. Wenn ich so an die Sponsoren denke, war da bis auf ALBA keiner dabei, der sich explizit über die EL international darstellen wollte. Die waren alle mehr oder weniger regional/national ausgerichtet. Daran hat sich auch in den drei Jahren ohne EL nichts dran geändert. In den letzten Jahren ohne EL hat sich der Etat noch mal erhöht. Daraus will ich nicht ableiten, dass eine Nicht-EL-Teilnahme positiv wäre sondern einfach nur, dass es (in Berlin) wenig Einfluss auf die Spendierfreudigkeit der Sponsoren hat. Ebenso interessiert es die GEW, Gilden und RheinEnergie einen Scheiß, ob ein paar Kölner in kurzen Hosen in Istanbul rumturnen. Nutzwert Null. International interessierte Sponsoren haben sich aber in Köln nicht gefunden. Das liegt sicher nicht nur daran, dass die Kölner vielleicht nur ein Jahr an der EL teilnehmen. Denn eine internat. Teilnahme (EL oder UC) können die Kölner durchaus selbstbewusst einem möglichen Sponsor in Aussicht stellen. Es ist doch viel eher so, dass Basketball für Global Player zu klein und zu uninteressant ist - egal ob mit oder ohne EL. Ich denke, dass kein Verein in Deutschland durch eine (3jährige) EL-Teilnahme so viele zusätzliche Sponsoren acquirieren kann, dass er dadurch - nach Abzug der höheren Kosten - einen signifikanten Wettbewerbsvorteil erreichen könnte.
Sportliche Vorteile.
Selbstverständlich hat die EL einen hohen Reiz für die Spieler, die Zuschauer, den Verein. Dieser Reiz ist den Spielern einen geringen Gehaltsabschlag wert, keine Unsummen, vielleicht 50.000 Euro. Ein Hollis Price spielt für ein paar Dollar mehr ohne internationalen Wettbewerb irgendwo im spanischen Mittelfeld, Glen McGowan verzichtet für etwas mehr Geld auf die Euroleague. Faison ging es nur zweitrangig um die EL sondern eher darum, als Rekonvaleszent überhaupt wieder auf brauchbarem Niveau Spielpraxis zu sammeln. Letztlich definiert sich ein Profisportler in erster Linie über den Gehaltscheck. Sportlich gesehen ist es völlig egal, ob man ein Jahr oder drei Jahre garantiert in der EL spielt. Die wenigsten Spieler verpflichten sich ja länger als ein Jahr, maximal noch mit einer Option. -
Wieso @Hugo eine “schräge” Diskussion vorgeworfen wird, nur weil er eine Auswahl der EL-Teilnehmer nach rein sportlichen Kriterien fordert, ist mir unbegreiflich.
Natürlich ist ein zweiter EL-Startplatz für die BBL wünschenswert, aber dafür das Prinzip einer sportlichen Qualifikation teilweise aufgeben zu müssen, erscheint mir doch auch ein hoher Preis. Leider haben die Anforderungen an die Hallenkapazität ja schon zu einer Verwässerung dieses Prinzips geführt.
Die letzte Meisterschaft von ALBA ist schon 4 Jahre her und es hat sich einiges getan in der BBL. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass sich 10 Mannschaften um die Play-off-Plätze streiten und weder die Abstände zwischen den ersten 3 bis 4 Teams noch dem Rest der PO-Aspiranten riesig ist. Eine sportliche Konstanz lässt sich bei ALBA zwar erkennen, nicht jedoch eine sportliche Dominanz. Mannschaften wie LuBu oder Bonn arbeiten seit Jahren auf die Ziele international spielen und bei den Titeln ein Wort mitreden hin. Bamberg und Köln wollen Meister werden. Ist aus sportlicher Sicht wirklich gerechtfertigt, dass ALBA einen dauerhaften (= 3 bis 5 Jahre) EL-Platz bekommt und sich der Rest um den zweiten Platz streiten darf?
Auch abseits dieser sportlichen Betrachtungsweise ist nicht einzusehen, wieso Berlin unbedingt der bessere Basketball-Standort sein soll.
Hauptstadt hin oder her, Berlin ist nicht die einzige deutsche Metropole und schon gar nicht die einzige in der Basketball gespielt wird: Da wären Köln und der sich anschließende Ballungsraum inkl. Bonn und Leverkusen, Frankfurt und Ludwigsburg (Raum Stuttgart). Selbst die tiefste fränkische Provinz Bamberg ist Teil der Metropolregion Nürnberg.
Berlin ist weder Wirtschafts- noch Finanzmetropole. Soll ALBA Berlin wirklich eine Wildcard bekommen, nur damit sich Berlin zur Abwechslung mal in irgendetwas als deutsches Aushängeschild fühlen darf?
Der deutsche Basketball wird weder an Zuspruch durch die Fans noch in den Medien gewinnen, wenn ALBA durch Dritte (=ULEB) aus welchen Gründen auch immer auf ein Podest gehoben wird.
Ja, wir brauchen einen zweiten EL-Startplatz. Aber für die BBL, nicht für ALBA!
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Ich halte diese Diskussion ja inzwischen für festgefahren; einige Argumente, die für ein solches Freilos für Alba sprechen, sind nun von vier oder fünf Leuten unterschiedlich klar artikuliert vorgebracht worden, ohne daß die (eigentlich ja nur: der) Gegner darauf eingeht. Am schlimmsten finde ich persönlich die Verzerrung der Diskussion von “Ein EuroLeague Ticket für die BBL, das sportlich ausgespielt wird, oder dasselbe plus ein Freifahrtschein für Alba” (darum geht es hier) in “Ein EuroLeague Ticket für die BBL, das sportlich ausgespielt wird und ein Freifahrtschein für Alba oder zwei Tickets, die sportlich ausgespielt werden” (Wunschdenken von Hugo, das niemals offiziell zur Debatte stand).
Die Frage ist doch ganz einfach. Ein Ticket für alle, oder eins für alle außer Alba, und ein Freiticket für Alba? Alle anderen Optionen, Beschwerden und philosophischen Anmerkungen sind belanglos, da für ULEB unattraktiv und nicht zur Disposition gestellt. Ist es tatsächlich so schlimm bestellt um die Mißgunst der nicht-Albaner, daß man vorziehen würde, nur einen Verein in die EuroLeague zu schicken, bevor man Alba den Freieinsatz gönnt???
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Mal langsam @BerlinAir.
Nun sind wir schon mal soweit, dass auch einige Berliner zugeben, dass ALBA durchaus wirtschaftliche und sportliche Vorteile durch den Deal hätte, und mal unabhängig davon, ob das wieder zu alter dauermeister-Dominanz führt oder nicht, das ist schon eine gewisse Wettbewerbsverzerrung. Punkt!
Und was steht nun als Ausgleich für diese Ungerechtigkeit? Was ist der Vorteil für die Gemeinschaft BBL?
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Mit einem 1,5 Mio-Etat wird kein deutscher Verein Meister werden können, um anschließend in die EL einziehen zu können.
Schon jetzt dominieren die national finanzkräftigsten Vereine die internationalen Startplätze der BBL - mit Ausnahme des MBC fallen mir da auch kaum andere Erfolge der zweiten Reihe der BBL ein….
Nur sind die Unterschiede innerhalb dieser Gruppe der international agierenden bzw. agieren wollenden Vereine überhaupt nicht so groß, dass sie sich durch die feste Teilnahme EINES Vereins in irgendeinem Wettbewerb nennenswert verschieben würden.
Weder hat Alba dann einen 20 Mio-Etat und Bamberg plötzlich nur noch 2 Mio, noch kann sich dann Alba einen vollständig ACB-tauglichen-Kader leisten und Köln konkurriert mit Ulm und Paderborn um die 6. Wahl aus USA.
Die Unterschiede sind bisher nicht so groß gewesen und werden es auch nicht werden.
Und sie hängen nicht vom Wettbewerb ab, was viele Spielzeiten hindurch bewiesen wurde.Denn, wenn man sich LuBu anschaut, warum stehen denn die soweit oben, obwohl die nun gar keinen internationalen Wettbewerb spielen und wahrscheinlich noch den kleinsten Etat der ersten Vier der BBL haben…
Nachtrag: @ hugo:
Der Vorteil für die BBL?
Zwei regelmäßige Meldungen für die Welt außerhalb des deutschen BB in den Medien “außerhalb der BBL-Brennpunkte”, weil man nun 2 Vereine unter 32 stellt, anstatt 1 unter 24 in der höchsten Klasse Europas, weil die Wertigkeit eine etwas höhere ist. Zwei Vereine bringen zwangsläufig mehr Medienpräsenz als einer, sei dieser noch so gut, denn von einer Dominanz wie Makkabi sind wir in der BBL auf Jahrzehnte entfernt. -
On 2007-04-12 23:29, Hugo wrote:
Mal langsam @BerlinAir.Nun sind wir schon mal soweit, dass auch einige Berliner zugeben, dass ALBA durchaus wirtschaftliche und sportliche Vorteile durch den Deal hätte, und mal unabhängig davon, ob das wieder zu alter dauermeister-Dominanz führt oder nicht, das ist schon eine gewisse Wettbewerbsverzerrung. Punkt!
Und was steht nun als Ausgleich für diese Ungerechtigkeit? Was ist der Vorteil für die Gemeinschaft BBL?
Die Frage nach einem Vorteil für die BBL ist in diesem Zusammenhang nachrangig, weil der zusätzliche Startplatz der BBL nicht angeboten wurde.
Was soll denn “ungerecht” sein, wenn die ULEB neben dem Startplatz für die BBL zusätzlich einen an ALBA Berlin fest vergeben will?Wenn jemand Dir ein Buch schenkt, mir aber nicht, soll ich dann Ungerechtigkeit reklamieren?
Was führst Du denn hier für eine verkorkste Neidarie auf?Diogenes und schnorri haben zurecht angemahnt, daß endlich einmal eine stichhaltige Begründung angeführt wird, worin denn die Wettbewerbsverzerrung bestehen soll.
Wenn man es ganz eng auslegt, liegt bereits in der unterschiedlichen Höhe der Etats eine Wettbewerbsverzerrung. Soll man nun eine Obergrenze für Etas einführen, eine Art salary cap für die BBL?
Die Qualität eines Vereins bestimmt darüber, welche Spieler dort spielen wollen; die mögliche Startgarantie für die EL ist ein Teilaspekt davon, nicht mehr.
Die Neiddebatte, die hier geführt wird, findet sich in vielen anderen Bereichen unserer Gesellschaft wieder.
Soll Bundesland X eine Förderung für Kitas bekommen, wenn doch Bundesland Y weniger erhält; soll die eine Berufsgruppe Subventionen bekommen, wenn eine andere keine bekommt usw.Wenn in Deutschland irgendwer aus dem Mittelmaß herausragt, wird er argwöhnisch beäugt und nach Möglichkeit alles getan, um ihn zu behindern.
Man versucht nicht, selber besser zu werden, um eine bessere Position zu erlangen; man tut alles, um die Bedingungen für den Konkurrenten ungünstiger zu gestalten.
ALBA wurde schon einmal eine Startgarantie angeboten; die Reaktion der BBL bestand in einem energischen Nein, obwohl Alba damals der international einzig relevante und erfolgreiche deutsche Verein war.
Das Nein des Verbandes hatte in dem damaligen Fall Bestand, weil es um den Startplatz des Verbandes ging.Jetzt wurde einem Verein ein zusätzlicher Platz angeboten, was zur Folge haben kann, daß, auch wenn Alba zweifelsfrei im EL-Ranking vorne läge, der nächstplazierte Verein an der EL teilnehmen könnte — was ohne einen festen Startplatz von ALBA nicht ginge.
Damit werden doch die Chancen auf eine EL-Teilnahme für die übrigen BBL-Vereine erhöht und nicht, wie behauptet, gemindert. Somit sind auch die Anstrengungen aller Vereine, die sie ja auch ohne einen zweiten Platz schon heute unternehmen müssen, um sich für die EL zu qualifizieren, nicht sinnlos. Im Gegenteil, das kann zu einer weiteren Professionalisierung der BBL insgesamt und einer Anhebung des Niveaus der Liga führen.
Es wird gerne betont, daß die BBL stärker geworden sei, weil sie ausgeglichener sei. Das halte ich für groben Unfug.
Die BBL ist deshalb ausgeglichener, weil nach der oben beschriebenen Methode eine Nivellierung auf einem niedrigeren Niveau herbeigeführt wurde.Insofern könnte man in einem garantierten Startplatz für ALBA mit den skizzierten Folgen durchaus sogar einen Vorteil für die BBL erkennen.
Wenn man denn bereit ist, die Vereinsbrille abzunehmen.
q
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gemessen an der derzeitigen situation -> der zu “erspielende” EL-Platz (für 1 Jahr) wird anhand der letzten 2 jahre ermittelt, müßten für eine 3-jahresteilnahme dann die letzten 6 Jahre einfließen. wenn ich mir nicht sicher wäre, dass alba so ein ranking anführt, dann würde ich es vielleicht sogar berechnen.
dass die neider neben dem sportlichen erfolg nichts gelten lassen wollen, legt die vermutung nahe, dass sie sich selbst auf anderen Ebenen nicht wirklich konkurrenzfähig sehen. ALBAs Etat wird in den nächsten Jahren auf 10 Mio. Euro steigen, egal ob mit oder ohne garantiertem Startplatz. Daran müssen auch die sich gewöhnen, die mit 5,5 Mio. angeblich an der Obergrenze des Machbaren liegen. -
On 2007-04-12 23:29, Hugo wrote:
Mal langsam @BerlinAir.Nun sind wir schon mal soweit, dass auch einige Berliner zugeben, dass ALBA durchaus wirtschaftliche und sportliche Vorteile durch den Deal hätte, und mal unabhängig davon, ob das wieder zu alter dauermeister-Dominanz führt oder nicht, das ist schon eine gewisse Wettbewerbsverzerrung. Punkt!
Sorry, aber was “einige Berliner” zugeben, ist noch lange nicht als bewiesen anzusehen, auch wenn Du hier sehr energisch “Punkt!” ansagst. Viele Berliner glauben auch noch an die Pünktlichkeit der BVG und daß Elvis bald wiederkommt.
Zitat:
On 2007-04-12 23:29, Hugo wrote:
Und was steht nun als Ausgleich für diese Ungerechtigkeit? Was ist der Vorteil für die Gemeinschaft BBL?Da ist sie wieder, diese Frage, die nichts mit dem Thema zu tun hat. Sicher könnte man sich hier auf eine hypothetische Diskussion einlassen, ob
1. ein Alba, das nicht mehr um den anderen EuroLeague Startplatz konkurriert, nicht allen anderen potentiellen Startern damit hilft
2. ein internationaler Wettbewerb, in dem die Hauptstadt Berlin antritt, dem BB in D zu mehr Popularität helfen kann usw. usf.
aber leider ist das am Thema vorbei, Hugo. Die Frage ist ganz einfach.
1, oder 1+1. Deine Frage, 1, 1+1, oder 2 stellt keiner außer Dir. Also nochmal, und bitte antworte. Wenn die Wahl lautet, ein Platz für BBL oder ein Platz für BBL und ein weiterer für Alba, würdest Du wirklich die erste Variante vorziehen? -
Ey, lass Elvis da raus!
Auch wenn ich nicht Berliner wäre, würde ich das Modell als Chance begreifen.
Wie BerlinAir schon sagt: Die Option, zwei auszuspielende Startplätze zu erhalten, steht eben einfach nicht zur Diskussion.Und dass jemand aus reiner (Nicht-Berliner) Vereinssicht lieber 1 statt 1+1 wollen würde, wäre für mich nun wirklich nicht nachvollziehbar.
Ich würde mal festhalten: 2 Plätze ohne Wildcard wären schön, sind aber gerade Wunschdenken. Also doch lieber 1+1 und dann nach 3 Jahren sehen, was draus gemacht wurde.
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Ich denke schon, dass man die Vergabe von Startplätzen, wie sie ULEB und FIBA seit Jahren durchführen, ganz generell einfach mal kritisieren darf, ohne dafür als “Neider” als klassifiziert und dumm angemacht zu werden. Da nützt es auch wenig, hervorzuheben, dass die oben genannten Verbände schon seit Jahren zu dieser Methodik greifen - es ändert schlichtweg nichts an der Tatsache, dass diese Maßnahmen aus sportgeistlicher Sicht bedenklich sind. Daher die aus meiner Sicht berechtigte Kritik - an dem Vergabeverfahren, nicht an dem Verein ALBA Berlin. Es wird sie immer geben, wenn nicht rein sportliche Dinge ausschlaggebend für eine Qualifikation sind. Demnach wird ALBA, sollte die Wildcard kommen, natürlich ein wenig Hohn und Spott ernten, sollte es die sportliche Qualifikation nicht schaffen bzw. mit der Wildcard in der Euroleague keine gute Rolle spielen. Aber das wäre den Albatrossen bei den Möglichkeiten, die die Euroleague eröffnen würde, verständlicherweise völlig egal.
Erwarten, dass man das Angebot “aus Gründen der Fairness” ausschlägt, kann man von keinem Verein. Wie gesagt, bei den sich eröffnenden Möglichkeiten ganz einfach nicht denkbar. Man muss die Chancen, die man bekommt, nutzen.
Die sind mit der Euroleagueteilnahme aus meiner Sicht sehr groß. Vielleicht weniger im Sponsoring als bei der Spielerakquise. Die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb ist für viele Spieler maßgeblich. Da ist es meiner Meinung nach nicht so, dass das Dasein als Euroleague-Teilnehmer bloß einen Geldbetrag ersetzt, sondern es ist für die Topleute absolute Voraussetzung. Da hier mal das Bonner Beispiel genannt wurde: In den ULEB-Cup-Jahren hatten dei Baskets schon ganz andere Kaliber an Bord, als heute. Sicherlich wurde der Etat verringert, aber ich bin der Meinung, dass man Spieler wie Rencher, Radojevic, Nadjfeji, Traina und co. (um mal die größeren Namen, nicht zwangsläufig die besseren Spieler zu nennen) ohne die Teilnahme am europäischen Wettbewerb nie bekommen hätte. Sie ist vor allem für deutsche Teams, deren nationaler Wettbewerb im europäischen Ausland weitestgehend belächelt bis ignoriert wird, maßgeblich.
ALBA würde von der Wildcard enorm profitieren, aber ob sie die große Dominanz mit sich bringt? Schwer zu sagen. Ich denke Teams wie Bamberg, Köln, Frankfurt und vielleicht in ein paar Jahren auch wieder Bonn stellen hier eine zu große Konkurrenz dar, als dass der Wettbewerb von einem Team über Jahre beherrscht werden könnte.Ob der deutsche Basketball von einem zweiten Startplatz profitiert? Nun, wenn sich ALBA in der Top16 etabliert, dann sicherlich. Sollte ALBA, wie in den letzten Jahren bis auf Bamberg alle deutschen Klubs, mit der Qualifikation zur zweiten Gruppenphase nichts zu tun haben, dann halte ich es für gewagt zu sagen, die Wildcard hätte einen Nutzen für den deutschen Basketball. Und ich befürchte, dass Letzterer schlussendlich der realistischere Ausblick ist. Auch wenn das Niveau der Euroleague durch 8 neue Teams vermutlich etwas absinkt und ein paar Siege mehr für die deutschen Teilnehmer herausspringen könnten.
Bringt die Diskussion etwas? Ich denke die Produktivität hält sich in Grenzen. ALBA sagt natürlich nicht “nein”, wenn die ULEB ihr dieses Angebot unterbreitet. Kein Verein würde das tun. Aber man muss ja mal das Verfahren kritisieren dürfen. Und ich halte es einfach für ein bisschen merkwürdig zu behaupten, ALBA würde von der Wildcard nicht enorm profitieren und durch sie national keine besseren Chancen auf den Meistertitel bekommen.
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On 2007-04-13 14:50, robbe wrote:
Und ich befürchte, dass Letzterer schlussendlich der realistischere Ausblick ist.Ich finde es schade, dass hier oft allein die Risiken in den Vordergrund gestellt werden und die Chancen, die damit für den deutschen Basketball und auch für die anderen auf Europa ausgerichtenten BBL-Vereine verbunden sind (und die Du, @robbe, ja durchaus ansprichst), kleingeredet werden. Es besteht doch durchaus eine ordentliche Chance, dass Alba sich mit einem EL-Schub (Spieler, Sponsoren) in der zweiten Gruppenphase etabliert. Klar, man kann immer skeptisch sein. Eine positive Veränderung wird es jedoch nur geben, wenn man Chancen wie diese auch einmal beim Schopfe packt. Und damit meine ich nicht nur Alba, sondern ganz BB-Deutschland.