Von der Jugend zum Profi - Wege im Vergleich
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Im Alba Kaderthread findet eine intensive Diskussion über die Alba Jugendarbeit statt. Die Diskussion werden wir hierhin verschieben. Ähnliche Diskussionen gab es aber auch an anderen Standorten in den vergangenen Jahren. Wir hoffen, dass Teile der Diskussion hier wieder oder weitergeführt werden und Vergleiche der Standorte ermöglicht werden.
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@jsb sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
@malote sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Ich werde mich nie an diese Art von Geschichten gewöhnen, beschissene Agenten.
was willst Du uns denn damit sagen?
@malote sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Nach dem, was er mir erzählt wurde, ist der Grund für Jack Kayils Wechsel nach Vechta nicht die Aussicht, in der ProA oder BBL zu spielen, sondern etwas viel Einfacheres: Man hat ihm einen Vertrag für vier Spielzeiten und eine monatliche Vergütung angeboten, die Alba Spielern seines Alters noch nicht zahlt.
Die Summe ist sehr bescheiden - sie wird kaum seine persönlichen Ausgaben decken - aber bei Alba hätte Kayil ein Jahr auf einen ähnlichen Vertrag warten müssen. Ich weiß nicht, ob es an der Ungeduld des Spielers lag. Oder am Ehrgeiz des Agenten, ein paar Tausend Euro an Provisionen einzustreichen. Ich kann mir vorstellen, dass Letzteres eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hat, und das widert mich wirklich an. BeoBasket ist eine Agentur, die keinerlei Skrupel hat, und ich finde es sehr bemerkenswert, dass sie in diesen Fall involviert ist. Es ist eine Agentur, die ebenso viele Karrieren zerstört wie sie fördert. Hoffen wir, dass sich das im Fall von Kayil nicht negativ auf seine Zukunft auswirkt.
Kayil ist 17 Jahre alt, seine Priorität und die seines Agenten sollte nicht darin bestehen, Geldsumme zu verdienen, das in wenig Jahren mindestens verzehnfachen wird, wenn seine Karriere einen normalen Verlauf nimmt.
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Kayill spielt in der ProA 22 min pro Spiel und bekommt dabei viel Verantwortung übertragen. Highlight waren die 31 Punkte gegen Düsseldorf, im Schnitt macht er 12 Punkte, 3 Assists, 2 Rebounds. In meinen Augen ist diese Spielzeit auf verhältnismäßig hohem Niveau genau das Richtige für einen (ab morgen) 18-Jährigen, der talentiert ist ohne dabei ein Supertalent (für die andere Maßstäbe gelten) zu sein.
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@Junes Gut, aus dem selben Grund ist Franz Wagner ans College gegangen. Das Vertragsangebot von ALBA war so lächerlich (Wagner meinte dazu “you only accept it if you have real money problems”), dass er sich sehr guten Gewissens zwischen College und Profi entscheiden konnte und sich fürs College entschieden hat.
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Äh, Franz Wagner war für Alba wohl immer mindestens eine Nummer zu groß. Gemessen an seinem Talent hätte er von Tag 1 an der Spitzenverdiener sein müssen. Das hätte den Kader gesprengt.
Zudem wäre das für den Folgenachwuchs fatal gewesen, wenn mal ihn mit einem soliden sechsstelligen Gehalt ausgestattet hätte. Jeder weitere Spieler danach wäre ja kaum noch mit einem kleinen vierstelligen Gehalt zu ködern gewesen.
Ansonsten, dass Spielervermittler manchmal nicht am Spieler, sondern eher am Geld interessiert sind, weiß man auch schon seit Nikagbatse sicher.
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@schnorri sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Äh, Franz Wagner war für Alba wohl immer mindestens eine Nummer zu groß. Gemessen an seinem Talent hätte er von Tag 1 an der Spitzenverdiener sein müssen. Das hätte den Kader gesprengt.
Zudem wäre das für den Folgenachwuchs fatal gewesen, wenn mal ihn mit einem soliden sechsstelligen Gehalt ausgestattet hätte. Jeder weitere Spieler danach wäre ja kaum noch mit einem kleinen vierstelligen Gehalt zu ködern gewesen.
??? So funktionieren Verträge nicht. Und es gibt ja wohl Spielraum zwischen “Spitzenverdiener” und “fast schon beleidigend wenig”. Und wenn man schon nicht in den talentiertesten Jugendspieler des Vereins aller Zeiten investieren will, wundert es mich nicht dass andere Jugendspieler sagen “das Training nimmt sich nicht viel, dann eben woanders”.
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@malote sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Jack Kayil spielte heute mit Podgorica gegen Alba beim ANGT (Podgorica gewann mit 40 Punkten, die Mannschaft, die wir da haben, ist wirklich schwach).
Mit seiner Statline wäre JK aber auch im Alba Roster ebensowenig aufgefallen wie unsere drei Doppellizenzler.
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Also wenn Leute hier in Frage stellen weshalb die Wagner oder ein Tilly nicht die Karriere bei Alba vorziehen dann kann ich nur Kopfschmerzen vom schütteln bekommen. Jeder Baller der nicht nur aus Spaß spielt träumt von der NBA. Und ein renommiertes College bietet da andere Möglichkeiten als Alba plus ein Campus voller Gleichaltrige wo man einfach mehr erlebt als nur Halle, Bus, Flugzeug.
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@gannar bezieht sich auf direkte Aussagen von Franz, wo er sagt, dass er sich nicht sicher, ob er ans College gehen will und der angebotene Vertrag von Alba keine ernsthafte Option für ihn war. Das ist schonmal eine Aussage, denn Alba wirbt damit, dass man bei Alba inzwischen auch gut in Kombination mit dem Sport studieren kann. In Anbetracht der öffentlichen Forderungen von Baldi so etwas wie Ausbildungsentschädigung zu kreieren, Albas Konzept mit Buy-Outs Einnahmen zu generieren und Franz Aussagen kann man durchaus mal diskutieren, ob der Weg so effektiv ist, denn ein Teil an möglichen Buyouts fällt ja weg, wenn die Spieler den College-Weg nehmen. Und schaut man in die NBA dann nehmen immer weniger der (europ.) Top-Talente den College-Weg.
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@tobsen123 sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Also wenn Leute hier in Frage stellen weshalb die Wagner oder ein Tilly nicht die Karriere bei Alba vorziehen dann kann ich nur Kopfschmerzen vom schütteln bekommen. Jeder Baller der nicht nur aus Spaß spielt träumt von der NBA. Und ein renommiertes College bietet da andere Möglichkeiten als Alba plus ein Campus voller Gleichaltrige wo man einfach mehr erlebt als nur Halle, Bus, Flugzeug.
Das war früher mal so, aber mittlerweile kann man herrlich drüber diskutieren, ob der Weg übers College noch der vielversprechendere ist, wenn man eine möglichst hohe Position im Draft (und danach eine lange NBA-Karriere) anstrebt.
Beispiele wie Baba Miller, Aday Mara, Zvonimir Ivisic oder Jan Vide zeigen, dass ein Wechsel ans College nicht unbedingt der richtige Schritt sein muss. Alexandre Sarr, Nikola Topic, Zaccharie Risacher oder Tidjana Sachaun haben dagegen alle gute bis sehr gute Chancen im Sommer unter den ersten 10 gezogen zu werden, obwohl sie sich gegen das College entschieden haben.
Schwarz-Weiß gibt es bei dem Thema nicht mehr, das ist bei jedem Spieler eine individuelle Entscheidung welcher Weg der richtige ist.
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@FitzRoyal sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
@tobsen123 sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
Also wenn Leute hier in Frage stellen weshalb die Wagner oder ein Tilly nicht die Karriere bei Alba vorziehen dann kann ich nur Kopfschmerzen vom schütteln bekommen. Jeder Baller der nicht nur aus Spaß spielt träumt von der NBA. Und ein renommiertes College bietet da andere Möglichkeiten als Alba plus ein Campus voller Gleichaltrige wo man einfach mehr erlebt als nur Halle, Bus, Flugzeug.
Das war früher mal so, aber mittlerweile kann man herrlich drüber diskutieren, ob der Weg übers College noch der vielversprechendere ist, wenn man eine möglichst hohe Position im Draft (und danach eine lange NBA-Karriere) anstrebt.
Beispiele wie Baba Miller, Aday Mara, Zvonimir Ivisic oder Jan Vide zeigen, dass ein Wechsel ans College nicht unbedingt der richtige Schritt sein muss. Alexandre Sarr, Nikola Topic, Zaccharie Risacher oder Tidjana Sachaun haben dagegen alle gute bis sehr gute Chancen im Sommer unter den ersten 10 gezogen zu werden, obwohl sie sich gegen das College entschieden haben.
Schwarz-Weiß gibt es bei dem Thema nicht mehr, das ist bei jedem Spieler eine individuelle Entscheidung welcher Weg der richtige ist.
Das College ist doch vor allem für Spieler interessant, die nicht in der Lage sind, direkt eine gute Rolle in der BBL einzunehmen.
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Ich bin da bei Junes. Es kann nicht sein, das junge Talente selbst bei “Vorzeigevereinen” die für ihre Jugendarbeit bekannt sind, so unattraktive Angebote und Verträge angeboten bekommen das sie sich Gedanken machen müssen, ob sie überhaupt beim Bakstball bleiben.
Das ist einfach nur unterirdisch.
Jungs wie die Wagner Brüder die aus einem normal gebildetene Elternhaus kommen und sich keine Gedanken um Geld machen müssen können da noch eher eine für sie positive Lösung finden. Talente die weniger Glück haben oder aus einem weniger glücklichen oder gebildeten Elternhaus kommen geraten da entweder an dubiose Berater, werden von den Vereinen über den Tisch gezogen oder gehen gleich ganz raus aus dem Sport.
Wenn man bedenkt, was für Talent da verloren geht ist das einfach nur eine Schande für die Vereine, die nicht bereit sind in die Jugend (angemessen) zu investieren.numero_11 Warum soll nicht über die Jugendarbeit der BBL diskutiert werden dürfen?
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@BIBOBerlin sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
@welt00 sagte in Kader Alba Berlin 2023/2024:
numero_11 Warum soll nicht über die Jugendarbeit der BBL diskutiert werden dürfen?
Vielleicht nicht hier?
Immerhin heißt der Thread (aktueller) Kader ALBA 2023/2024 und nicht Jugendarbeit BBL …Ja, doch. Genau hier kann man über die Jugendarbeit von Alba diskutieren. Auch Kayil darf hier diskutiert werden, da er ein trauriges Beispiel für die schlechte Arbeit von Alba in der Jugend ist.
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Es ist einfach traurig was aus Alba geworden ist. Vor ein paar Jahren war Alba unter Aito ein absoluter Vorzeigeclub, vor allem was die Nachwuchsarbeit und das System betrifft. Mittlerweile ist man sportlich abgestützt und die Nachwuchsarbeit ist mittlerweile nur noch Durchschnitt.
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Super Thread, danke @jsb !
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Jedes noch so erfolgreiche System muss sich nach einer Weile einem Update unterziehen, so auch die Jugendarbeit von ALBA. Nicht erst seit dem ANGT in Podgorica ist klar, dass es ALBA nicht mehr wie früher gelingt Talente auf allerhöchstem Niveau zu entwickeln. Von den physischen Vorraussetzungen stimmt es eigentlich. Sind alle groß und physisch stark. In Summe sehe ich aber zu viele Spieler des gleichen Typs. Defizite sehe ich vor allem im individual technischen Bereich, vor allem Ballhandling und Wurf. Es gibt kaum Spieler, die ihren eigenen Wurf kreieren können. Hermann, Grosber und Dörries mal ausgenommen. Auffällig auch, dass es nicht gelingt gute PGs zu entwickeln. Ja es gab Kayil und Grujicic aber dahinter kommt wenig. Größe ist dann eben doch nicht alles.
In den Jahrgängen 2008 und 2009 kommt dann wieder einiges nach aber bei diesen Spielern sollte man mehr Augenmerk auf die Entwicklung individueller Skills legen.
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@XXXBasketXXX sagte in Von der Jugend zum Profi - Wege im Vergleich:
Super Thread, danke @jsb !
Der Threadtitel geht an @Wasbro - ich bin nur der Ausführende
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Ich hab nichts gegen den (eigenen) Thread, aber im Ursprung ging es ja darum ob Alba etwas an ihrem Jugendkonzept in der Spitze ändern muss, um talentierte Nachwuchsspieler im Verein zu halten und vielleicht auch vom College-Weg abzubringen. Dafür hat man bei Alba ja auch schon einiges getan und investiert. Wäre schön, wenn wir dahin (und zu anderen Verein) zurück kehren könnten und keine Diskussion wieder aufmachen, ob der College-Weg der richtige für europäische Talente ist.
Der Aderlass, gerade in der Spitze, war bei Alba letzten Sommer ziemlich groß. Der letzte Alba-Nachwuchsspieler, der den Durchbruch bei Alba geschafft hat war Malte Delow 20/21, man hat mit Jonas Mattiseck, Tim Schneider und mit Abstrichen auch Kresimir Nikic vier Spieler, die es aus dem eigenen Nachwuchs in die Profi-Mannschaft geschafft haben. Delow hat den anderen drei Spielern inzwischen den Rang abgelaufen und spielt die meisten Minuten der Vier, ist aber auch kein sportlich unverzichtbarer Spieler in der Rotation. Alle vier stehen mehr oder weniger auf den Rotationsplätzen 9-15 im 16er Kader. Der 16. Spieler im Kader ist Elias Rapieque, ein weiteres Alba-Eigengewächs, der seit diesem Sommer einen Profi-Vertrag besitzt. Wie Rikus Schulte oder Nils Machowski, die inzwischen ans College gewechselt sind, hat sich Rapieque aber noch keine konstante Rolle im Kader erkämpfen und spielte in den 1.5 Jahren, wo er zum Kader der Profis gehörte, nur 75 Minuten in 13 Spielen. Dazu erhielt mit Yanni Wetzell ein Spieler seinen deutschen Pass. Alba hat schon vor Jahren begonnen seinen Spielern mit Kooperationen die Kombination aus Studium und Sport zu ermöglichen, um einen Verbleibt attraktiver zu machen, dazu baut man auf eine Strategie, wo die Kombination aus Entwicklung und Buy-Outs zusätzliche Einnahmen zu generieren. Ein Teil der potentiellen Einnahmen geht aber auch dadurch verloren, dass Nachwuchsspieler vor den Profi-Verträgen Alba verlassen, vielleicht weil sie woanders früher (Profi-) Verträge bekommen oder die Durchlässigkeit bei den Profis anders einschätzen.
Die Frage ist nun wie man damit umgeht, dass die Durchlässigkeit von der Jugend zu den Profis, auch bedingt durch den Euroleague-Rhythmus, nur schwer gegeben ist und auch ein Stück weit Trainer-abhängig, denn Gonzales ist dort weniger durchlässig wie sein Vorgänger. Zum Wechsel von Kayill nach Vechta hieß es aus (scheinbar) gut informierten User-Infos, dass es primär am Geld lag, dass der vermutlich reifeste Spieler aus dem Alba-Nachwuchs im Sommer ging. Sollte man also dazu übergehen Nachwuchsspielern Geld zu “bezahlen”, um die Geduld der Spieler ggf. auch zu honorieren, wenn sie etwas länger auf den Aufstieg zu den Profis warten müssen, muss man vielleicht sich bei den Profis auch nach 3-4 Jahren von 1-2 Spielern trennen, um Platz zu schaffen für den Nachwuchs, sollte man dazu übergehen Spieler zu verleihen, wie das in Spanien ein normaler Prozess ist, um Nachwuchsspielern Spielminuten auf höherem Level zu gewähren oder fährt man mit der aktuellen Strategie fort und baut auf die Bindung zum Verein, die attraktive Spielklasse der Profis und die Ausbildung, die man in den Nachwuchs steckt?
Die Performance der Alba U18 beim ANGT sollte hierbei keinen allzu großen recency bias verursachen, denn schwächerere Jahrgänge kommen immer mal wieder vor, gerade wenn man sich nicht groß im Ausland bedient wie viele Konkurrenten.
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@Junes Weitestgehend Zustimmung zu deinem Beitrag. Nur bei Kayill finde ich sollte man ein mögliches finanzielles Motiv bei seinem Wechsel außen vor lassen. Ich habe das vorhin schon mal so ähnlich geschrieben, aber führe es jetzt nochmal ein bisschen genauer aus worauf ich hinaus wollte:
Jack Kayill ist für mich ein Talent, das - Stand heute - das Potenzial hat in ein paar Jahren ein EL-Spieler zu werden. Auch wenn das in dem Alter schwierig zu prognostizieren ist, sehe ich bei ihm keine Perspektive in Richtung NBA oder Starspieler in der EL.
Bringt es einem solchen Spieler dann nicht mehr in seiner Entwicklung, wenn er Starter und wichtiger Bestandteil seines Teams in der ProA ist und dort auf die Saison gesehen ~700 min spielt als wenn er bei Alba ~50 min (garbage time) und ansonsten nur ProB in Bernau spielt? Der Leistungsunterschied und der damit einhergehende Entwicklungsfortschritt ist zwischen ProA und ProB schon enorm.
Ich bin daher der Meinung der Wechsel nach Vechta war für Kayill sportlich (!) der richtige Schritt. Aber das kann man gerne anders sehen.
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@FitzRoyal sagte in Von der Jugend zum Profi - Wege im Vergleich:
@Junes Weitestgehend Zustimmung zu deinem Beitrag. Nur bei Kayill finde ich sollte man ein mögliches finanzielles Motiv bei seinem Wechsel außen vor lassen. Ich habe das vorhin schon mal so ähnlich geschrieben, aber führe es jetzt nochmal ein bisschen genauer aus worauf ich hinaus wollte:
Jack Kayill ist für mich ein Talent, das - Stand heute - das Potenzial hat in ein paar Jahren ein EL-Spieler zu werden. Auch wenn das in dem Alter schwierig zu prognostizieren ist, sehe ich bei ihm keine Perspektive in Richtung NBA oder Starspieler in der EL.
Bringt es einem solchen Spieler dann nicht mehr in seiner Entwicklung, wenn er Starter und wichtiger Bestandteil seines Teams in der ProA ist und dort auf die Saison gesehen ~700 min spielt als wenn er bei Alba ~50 min (garbage time) und ansonsten nur ProB in Bernau spielt? Der Leistungsunterschied und der damit einhergehende Entwicklungsfortschritt ist zwischen ProA und ProB schon enorm.
Ich bin daher der Meinung der Wechsel nach Vechta war für Kayill sportlich (!) der richtige Schritt. Aber das kann man gerne anders sehen.
Wie definierst du Starspieler in der EL? Niveau Lo oder eine Stufe höher?
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@XXXBasketXXX Eine Stufe höher.
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@FitzRoyal sagte in Von der Jugend zum Profi - Wege im Vergleich:
@XXXBasketXXX Eine Stufe höher.
Das heißt, du traust Kayil durchaus Lo Niveau zu? I
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ALBA ist ja schon seit Ewigkeiten bekannt für sein niedrigdotierten, aber langfristigen Verträge für seine Jugendspieler - für die hieß es dann immer: Friss oder Stirb! Das war schon seit Zeiten von Tommy Thorwart und Misan Haldin so und scheint sich nicht wesentlich geändert zu haben. Auf der anderen Seite stehen die Gesamtinvestitionen von ALBA in den Nachwuchs - nur schade wieviel Geld davon zuletzt an Kresimir Nikic geflossen ist.
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Wir diskutieren ja hier ein Stück weit im Rückblick.
Jetzt, also im Nachhinein, ist es einfach zu wissen, welchem Jugendspieler man viel Geld hätte bieten müssen und wer ne “Fehlinvestition” war (Geld in die Jugendarbeit zu stecken, ist meiner Meinung nach nie schlecht investiert). Aber zu dem Zeitpunkt als das Management die Angebote macht, ist das perspektivische Leistungsniveau noch längst nicht so klar.Und noch ein anderer Gedanke: Alba hat viele Jugendspieler in verschiedenen Altersstufen in verschiedenen Mannschaften - Wie würde es sich auf Teamchemie und Team-Zusammenhalt auswirken, wenn einzelne Spieler finanziell extrem herausgehoen werden würden?
Der Welpenschutz beinhaltet eben vielleicht auch, das man den Kids noch nicht diese Seite des Profigeschäfts zumuten möchte. Und die “echte” finanzielle Bewertung mit markttauglichen Angebot kommt bei Alba vielleicht grundsätzlich erst wenn sich derjenige voll fürs Profigeschäft entscheidet und Schule, Ausbildung oder Studium komplett hinter sich hat. -
@Exil-Berliner sagte in Von der Jugend zum Profi - Wege im Vergleich:
Wir diskutieren ja hier ein Stück weit im Rückblick.
Das war allerdings nicht der Zweck der Ursprungsdiskussion. Kayill und Wagner waren eher der Stein, der die Diskussion ins Rollen gebracht hat. Es geht nicht darum die Motive von einzelnen Spielern zu hinterfragen, sondern eher zu schauen was die Vereinsseite tun kann, um sich besser zu positionieren. Es muss ja nicht zwingend monetär sein.
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@Junes
-Kooperationen und/oder eigene Mannschaften in ProB/A-Verträge mit Leihe am Anfang falls keine Option auf einen Kaderplatz mit Spielzeit besteht
-eventuell höhere Vergütung
-Kooperationen mit Hochschulen um zumindest den akademischen Punkt den Colleges streitig zu machen
-Trainings und Betreuungsmöglichkeiten(Trainingszentrum, Individualtraining, Coaches Kraft/Ernährung, Physiotherapeuten, Psychologische Betreuung)
-Falls der Wunsch aufs College/oder zu einem anderen Club zu gehen sehr stark ist, den Prozess der Wahl gemeinsam gestalten(Hintergrundinfos über coaches herausfinden ist wahrscheinlich für Clubs einfacher).
-Kontakt mit ehemaligen Jugendapielern am College oder woanders halten, um sp eine Kommunikationsbasis zu haben, falls man doch jemanden “zurückholen” will.
Alles sicherlich sehr aufwendig. Kann mir allerdings vorstellen das es durchaus die Wertschätzung darstellt, die sich Jugendspieler wünschen.
Ganz banal vielleicht auch regelmäßig die Frage stellen: Was müssen wir tun um dich bei uns zu halten? -
@Elevatorplay All das macht Alba doch schon? Oder nicht?
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Kayill kann man ja ganz gut verfolgen, wie läuft es denn für Grujic? nicht ganz ontopic, aber so ein bisschen ja schon.
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@InteressierterLaie-0 sagte in Von der Jugend zum Profi - Wege im Vergleich:
Kayill kann man ja ganz gut verfolgen, wie läuft es denn für Grujic? nicht ganz ontopic, aber so ein bisschen ja schon.
Müsste noch verletz4 sein. Steht noch bei 6 Saisonspielen
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@InteressierterLaie-0 Deine Frage ist absolut ontopic - es geht hier nicht nur um Alba, sondern ganz allgemein um Jugendspieler und ihren Weg in den Profibereich. Da ist die Frage nach Grujic genauso ontopic wie die nach Declan Duru, Ivan Kharchenkov, Tristan da Silva oder jedem anderen talentierten Jugendspieler. Gerade das ist ja der Sinn dieses Threads. Es gibt viele Wege Profi zu werden. Nicht jeder ist für jeden Spieler sinnvoll/erfolgreich - hier kann das aufgezeigt und diskutiert werden.
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@Exil-Berliner ich meinte das auch ganz generell. Nicht nur auf Alba bezogen.
Beim Bezahlen haben ja schon andere geschrieben das Alba da nur geringe Beträge anbietet.
Durch die räumliche Trennung von Geschäftsstelle und Trainingszentrum sind die Kommunikationswege sicherlich nicht ideal(nachm Training mal bei Baldi im Büro klopfen , ist nen schöner Fahrweg).
Ne Kooperation in der Pro A gibt es nicht.
Es gibt “nur” einen Studiengang den Alba mit der Bits(?) anbietet und das ist Sport/Veranstaltungsmanagement.
Ist sicherlich cool, aber gibt viele andere interessante Sachen.Ganz generell reden Erwachsene auch zu viel über Kinder/Jugendliche und zu wenig mit ihnen.
Daher glaube ich mein letzter Punkt wird selten umgesetzt. -
Da ist jetzt natürlich die spannende Frage, wie du Durchschnitt definierst.
Die letzten Jahre war Alba durchgängig im JBBL/NBBL Final Four vertreten.
Gab es nicht ein Jahr, in dem von U14 bis NBBL alle Deutschen Finals um die Meisterschaft zwischen Alba und Bayern ausgetragen wurden?
Die Frage ist wohl, wie du Jugendarbeit definieren möchtest.
Anscheinend geht es hier im Thread eher darum, dass jedes Jahr ein Franz Wagner in den Alba Kader aufrücken soll.
Jugendarbeit ist dann doch etwas mehr, und da ist Alba das Vorbild für 90% aller Vereine in Deutschland und kein Durchschnitt.
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Das ist ein extrem wichtiger Punkt, den du hier aufmachst.
Es ist klar, dass es im Jugend Nachwuchs Leistungssport Talente und eine Stufe drüber gibt.
Der Grad ist hier sehr schmal, wen man wie definiert, und vor allem beim wem finanziell dann eine deutlich höhere Bezahlung angemessen ist.
Ich kann es absolut verstehen dass Alba / Baldi sich da sehr schwer damit tun.
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Ich finde den letzten Punkt, den @Elevatorplay anspricht, höchst interessant: mit den Kids darüber sprechen. Es ist eventuell viel einfacher als Umstrukturierung und Geldangebote, denn die Motivlage dürfte bei jedem Spieler anders gelagert sein. Und wir reden ja nicht von der breiten Masse, sondern von Ausnahmetalenten. Bei Kayil hat man nach außen kommuniziert „Reisende soll man nicht aufhalten“. Ob der Versuch unternommen wurde, ihn zu halten, hm, ich weiß nicht.
Spielmöglichkeit und Spielerfahrung sammeln in der ProA ist aber schon ein Argument für andere Standorte. -
@Elevatorplay sagte in Von der Jugend zum Profi - Wege im Vergleich:
Ganz generell reden Erwachsene auch zu viel über Kinder/Jugendliche und zu wenig mit ihnen.
Guter Punkt.
Vielleicht könnte da eine Art “Klassensprecher” aus jedem Jugendteam oder jedem Jahrgang helfen. Allerdings wären das ja auch ständig wechselnde Ansprechpartner. Ob man so langfristige Strategien fördern kann? -
@Exil-Berliner Das sollte doch Aufgabe der Coaches sein - also mit den Jugendlichen über ihre Zukunft zu sprechen. Sie sehen die Jugendlichen nahezu täglich (zumindest die Top-Talente um die es hier ja geht) und sollten sie so gut kennen, dass sie sie gut beraten können.
Ich glaube nicht, dass bei der Karriere-Planung eines Top-Talents ein “Team-Sprecher” hilfreich wäre. In den meisten Fällen wäre das dann vermutlich auch ein und dieselbe Person, da die besten Spieler im Team doch oft auch diejenigen sind, die den Ton im Team angeben.
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Im Fußball landen von den Talenten der Juniorenbundesliga zu zu 3% anschließend bei einem Profiteam der ersten 3 Ligen.
Das ist die Realität dort und so ähnlich dürfte es im Basketball wohl auch sein.Ich sehe überhaupt nicht, wie man dieses schmale Fenster substantiell auf breiter Front erweitern könnte.
Hätte man jemanden wie Wagner halten können, dann wäre auf Jahre hinaus sein Spot im Kader für jedes nachfolgende Talent versperrt.
Setzt man Spagnolo und/oder Samar im Profikader auf die 1, so wird es auch da für jedes Talent nahezu unmöglich an diesen vorbeizukommen.
Aber das ist dann keine Frage von „Schuld“ im Sinne von grob vorwerfbaren Verhalten Albas, sondern eine Frage der Strategie der Kaderplanung im Profikader. Das ist die Realität im Profigeschäft.
Ich halte es für ziemlich naiv, wenn man darauf setzt, jede Saison ein Talent substantiell in den bestehenden Kader einzubauen zu können, dafür sind es nur 16 Plätze. Schon rechnerisch passt es nicht zusammen, wenn man jedem Talent zwischen 18&22 regelmäßig relevante Spielzeit (10min+) zu Beginn der Profikarriere zubilligt, um damit einen Reiz zu setzen.
Albas Nachwuchsarbeit dient dem Grunde nach immer noch eher der Verankerung im Stadtleben als der „preiswerten“ Nachwuchsgewinnung oder der Umgehung des Spielervermittlerunwesens.
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Ein Aspekt kommt hier in der (recht ALBA zentrischen) Diskussion m.E. ein bisschen zu kurz:
Eine der zentralen Hürden für Teams in die Förderung von Nachwuchsarbeit viel Geld zu investieren ist, dass dies Finanziell zu 99% ein Verlustgeschäft ist. Spitzen-Nachwuchsarbeit erfordert hochqualifizierte Coaches, psychologische und Sport-Medizinische Betreuung, Unterstützung in der Schule etc… schlicht Menschen, die dafür bezahlt werden. Die Kostenseite ist also gegeben, unabhängig davon wie der Talentpool ist.
Die Einnahmeseite ist hingegen im Basketball recht diffus. Absolute Top Talente binden sich bewusst nicht in langfristigen Verträgen, weil sie sich zumindest die theoretische Chance aufrecht erhalten wollen gedraftet zu werden und/oder sozusagen Herr über die eigene Entwicklung bleiben zu wollen. Es gibt nur wenige Kaderplätze im Profi Basketball und gerade für Nachwuchsspieler ist es absolut Karriereentscheidend dass sie einen guten Einstieg schaffen. Dafür brauchen sie zwingend die Möglichkeit ihre Schritte selber wählen zu können. Für die Teams die viel Geld in die Entwicklung der Talente gesteckt haben ist das natürlich blöd. Sie würden ja nur finanziell profitieren, wenn sie einen tollen, talentierten Spieler für vergleichsweise wenig Geld in den Kader bekommen würden. Dazu kommt, dass es aus guten Gründen rechtlich nicht so einfach ist mit einem minderjährigen Nachwuchsspieler einen langfristigen Vertrag zu schließen.Weil es aus all diesen Gründen kaum langfristigen Verträge für junge Top Talente gibt, gibt es auch keine Ablösesummen die aus der Ausbildung junger, guter Spieler ein Geschäft machen könnten.
Da viele Teams in der BBL finanziell absolut auf Kante genäht sind und alles investieren müssen was eingenommen wird um überhaupt in der Liga bestehen zu können, bleibt die Ausbildung von Top-Talenten zu BBL Spielern ein Luxus, den sich nur wenige Vereine Leisten können.
Es wird daher, wie in der Vergangenheit auch (und übrigens auch beim Fußball), nur über die Ausweitung der für alle verbindlichen Standards gehen. -
Absolut richtiger und wichtiger Punkt.
Angefangen bei Bamberg damals, wo es ein junger Kern rund um Kratzer, Obst und Zirbes sowie viele viele weitere eben damals auch nicht an den Euroleague Legenden vorbei in den Kader geschafft hat.
Alba und Bayern “produzieren” aus ihren Jugendprogrammen solide BBL Spieler am laufenden Band, die dann meist im Mittelfeld der BBL ihre sportliche Heimat finden.
Das Modell Ulm scheint mir da fast das profitabelste zu sein, wobei man sich natürlich darüber streiten kann, ob das noch als Jugendarbeit bezeichnet werden kann.
Sprich Jungprofis in BBL und Eurocup eine Plattform und optimale Bedingungen bieten, und an deren nächsten Karriereschritt dann mitverdienen.
Den Weg von Madrid, “Kinder” aus der ganzen Welt an die eigene Basketballschule zu holen, geht noch kein deutscher Klub.
Irgendwie finde ich das auch gut so.
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Ich bin mir nicht sicher, ob der “Madrider Weg” nicht auch schon in Deutschland Einzug gehalten hat. Declan Duru war 14 Jahre alt, als er nach Madrid wechselte - ob Madrid noch jüngere verpflichtet hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Bei Bayern spielt zum Beispiel dieses Jahr in der U16/U18 (JBBL/NBBL)mit Namik Muratovic ein Luxemburger, der in dieser Woche 16 Jahre alt wird. Er kam mit 15 Jahren in dieser Saison zu Bayern - wo er vorher gespielt hat, kann ich nicht sagen. Vielleicht weiß da jemand hier im Forum genaueres.