Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports
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oookay. dann lasst uns mal versuchen, wieder die kurve zu bekommen:
@ansusay sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Ich nehme mal die Frage von @murcs auf: Neben dem, dass BBL-Clubs wirtschaftlich funktionieren müssen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten sportlichen Erfolg anstreben sollten, würde ich schon dafür plädieren, die BBL-Clubs als zivilgesellschaftliche Akteure zu betrachten. Selbstverständlich übernehmen sie keine kommunalen Pflichtaufgaben, aber wenn sie es gerne wollen, können sie von mir aus Schulen unterhalten (aber sie müssen es natürlich nicht).
an dieser stelle bin ich schon unentschieden. klar ist es toll, dass sich ALBA über die breit angelegte jugendarbeit hinaus gesellschaftlich engagiert. meine sorge ist jedoch, dass sich der staat, die länder und die kommunen nach und nach aus allen gesellschaftlichen aufgaben zurückziehen. meine frage ist, warum es überhaupt soweit kommt, dass ein basketball-club die trägerschaft für eine schule übernimmt? meines wissens handelt es sich nicht um eine sportschule. oder?
Wie weit die zivilgesellschaftliche Verantwortung reicht, da lässt sich trefflich drüber streiten. Ich persönlich finde, dass insbesondere hinsichtlich geschlechtlicher und sexueller Vielfalt gerade im Sportbereich doch einiges an Nachholbedarf besteht. (War das vor einem Jahr, dass sich ein australischer Basketballspieler als schwul geoutet hat? Einer! Was alleine schon gegen jede Wahrscheinlichkeit spricht).
absolut. … und deswegen ist der inhaltliche zusammenhang mit den vorgängen in weißenfels nicht falsch.
Sicherlich will ich nicht mit dem Zeigefinger auf Weißenfels oder den Osten zeigen, trotzdem finde ich, bot sich im konkreten Fall eine gute Gelegenheit, beispielgebend für alle Standorte zu handeln. Das ist jetzt vorbei. Ich würde die Diskussion jetzt gerne als eine betrachten, in der vorwärtsgewandt geprüft wird, inwieweit Basketballfans deutlich machen (wollen), dass das Thema Vielfalt in der Basketballwelt ernst gemeint ist.
indem wir uns hier darüber auseinandersetzen, zeigen wir zumindest, dass es uns was angeht. ob ein sportforum der richtige ort ist, um sich für diversität zu engagieren …? da gäbe es vermutlich bessere möglichkeiten.
wie wäre es denn, wenn wir erstmal anfangen, die aktivitäten und projekte der einzelnen bundesligastandorte abseits des profibasketballs zusammenzutragen? jugendarbeit ist lizenzrelevant, soweit ich weiß. frauen, rollis und breitensport sind es nicht.
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@murcs ALBA betreibt nicht eigenständig eine Schule, sondern ist als Träger (freier Träger) in mehreren Schulen aktiv, um mit den Mitteln von ALBA (eben Sport und Basketball) Kindern einen besseren Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Damit handelt es sich um ein Angebot, dass sozialer und gesellschaftlicher Ungleichheit entgegenwirkt. Mehr Informationen dazu: https://www.albaberlin.de/jugend/kita-schule/alba-als-traeger-an-schulen/
Ich würde schon auch gerne von ALBA (und dem MBC) wegkommen - und finde die Anregung gut, mal herauszufinden, welche Praktiken es in der BBL gibt, um Solidarität mit Diskriminierten zu zeigen oder wo Positionen öffentlich formuliert werden. -
Ich finde die Diskussion sehr wichtig und die initiale Frage von @Barack_Alabama absolut gerechtfertigt und kann bei bestem Willen kein MBC-Bashing herauslesen. Schade, dass eine potentiell konstruktive Diskussion über soziales Enagement von Vereinen der BBL, bestenfalls im Rahmen eines ligaweiten Konzeptes, von ua @qnibert recht schnell durch Whataboutism und für einen Mod in meinen Augen recht harsche Anschuldigungen erstickt wurde.
Ich sehe es als nutzlos an bedauernswerte Fälle wie in Weißenfels oder Berlin gegeneinander aufzuwiegen. Können wir nicht, sollten wir nicht. Rechte sind scheiße, egal wo und jeder Verein sollte sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein und lieber einmal mehr abwägen, ob man sich zu einem Vorfall äußern kann. Schaden kann es nicht. Tausend mal lieber habe ich einen Verein, der sich wirklich grade macht und viel auf Ungerechtigkeiten hinweist um damit auf eine bessere Realität hinzuwirken, anstatt Vereine, die im Pride Month halt bisschen Regenbogen machen und gut ist.
Und ein letzter politischer Impuls ist mir hoffentlich erlaubt. Die These von @qnibert , dass es statt sich in linke Kreise zu flüchten eine demokratische Mitte aufzubauen gilt, halte ich für nicht zu Ende gedacht und Prokrastination, die sich eine “bürgerliche Mitte”, sofern es dieses Konstrukt überhaupt gibt, nicht leisten kann. In einem europaweiten Rechtsruck gilt es nicht Konsenz zu suchen mit rechten Menschenfeinden, Transphoben, Homophoben, Rassisten, Sexisten und was für Mist es noch so gibt - es gilt Haltung zu zeigen und wenn die Gesellschaft nach rechts kippt ist es links meist moralisch sehr viel richtiger. Rassisten und sonst was gibt man nicht die Hand, man zeigt ihnen zumindest mal den Mittelfinger. Über Extremismus müssen wir dabei hoffentlich nicht streiten, der hilft wirklich nur ganz selten.
Natürlich muss nicht jeder Verein zu jedem Problem immer Stellung beziehen, das wäre leider nicht machbar und würde irgendwann auch den sportlichen Aspekt der Kommunikation verwässern, aber als Fans dürfen wir an unseren, sowie von jedem anderen Verein immer die Erwartung haben, sich gegen die oben genannten Probleme einzusetzen. Politik und Sport lassen sich wie beispielsweise auch Kunst und Politik nicht trennen und wer das behauptet, der macht es sich in meinen Augen nur leicht.
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ihr lieben. @ansusay und ich haben nun schon einige male versucht, diese diskussion endlich auf das eigentliche thema zu lenken. doch irgendwie scheinen wir damit nicht zu allen durchzudringen. ich habe tatsächlich deutlich wichtigeres zu tun, als hier in meiner moderierenden funktion „mal ordentlich durchzuwischen“. also lasst es bitte gut sein.
<mod>solange politische themen und haltungen hier nur kurz angerissen werden, müssen wir wohl damit leben. für eine weitere vertiefung von rechts, links, mitte, nazi, angeblichen alternativen und der rettung der welt möge bitte ein anderer ort gesucht werden. schoenen-dunk.de als dem basketball verschriebenes forum ist dafür denkbar ungeeignet. im zweifel müssen wir diesen thread schließen, bevor die eigentliche diskussion begonnen hat.</mod>
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Die EWE Baskets betreiben als “Schirmherr” und Ansprechparner die “Baskita”.
Wir der Name schon sagt gehen die Baskets in Kitas und Kindergärten um Kids den BB zu zeigen oder näher zu bringen.
Zudem gehen die Basken an die Grundschulen die dann ein Tunier ausspielen und die HF und das Finale dann in den HZ Pausen eines BBL Spiels stattfinden.
Außerdem engagieren sich die Baskets ganz stark bei der Integration von Jugendlichen und bauen in Oldenburg und im Oldenburger Umland viele Streetball Felder.
Alles natürlich mit vielen anderen Sponsoren was ansonsten nicht funktionieren würde, aber alles federführend durch die EWE Baskets Oldenburg.
Natürlich stehen die Baskets für Toleranz und distanzieren sich auch von den üblichen Themen, aber halten sich aus politischen Dingen größtenteils raus,und ich finde das persönlich richtig.
Man muss nicht zu jedem Mist seinen Senf dazugeben. -
@urmel
Genau das macht auch der MBC.Geht an die Schulen und bringt den Kids Baskettball näher, hat erst kürzlich das 8. AOK Jugendcamp mit 120 Teilnehmern zusammen mit den Profis durchgeführt. Es werden Turniere für den Nachwuchs organisiert und die MBC Mannschaft ist immer im Festumzug beim Stadtfest dabei und zeigt der Bevölkerung das Spieler verschiedener Herkunft gut zusammen spielen und Leben können. Auch haben sich Spieler schon öfter auf Grund der Nähe zu den Fans und der Freundlichkeit der Menschen für einen Verbleib in Weissenfels entschieden. Beispiele sind Kerusch, Mushidi und jetzt Breunig.
Auch in Sachen Nachhaltigkeit geht der MBC mit seinem Haupsponsor voran. PURAGLOBE (Mit Syntainics als Produkt) arbeitet weltweit Altöle auf und erzeugt daraus neue Produkte.
Also sollte man den MBC und WSF nicht so runtermachen wegen eines unschönen Vorfalls der in allen Regionen Deutschlands immer mal wieder vorkommt, wenn Links/Grüne und Rechte aufeinandertreffen. -
So, nachdem alles vielleicht mal etwas abgekühlt ist… zähle ich nochmal ein paar Programme auf, die mir so bekannt sind:
In München gibt es das Programm Helpside, das unter anderem das OneTeam-Programm (Euroleague-Pflicht) mit Basketball-Training für eine Geflüchteteneinrichtung anbietet, ein Kinderhospiz, eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung, und benachteiligte Kinder unterstützt. Dazu bestehen Kooperationen mit der Münchener Tafel, es gab regelmäßig bereits Registrierungs-Aktionen mit der DKMS, mehrere Spendenaktionen für die Ukraine und mit dem Maskottchen war man auf der Kinderkrebsstation. Dazu gab es in den letzten Jahren, als der Hauptsponsor noch BayWa hieß, mal Upcycling-Aktionen für Klatschpappen, da war ich allerdings nicht bei den Spielen um zu wissen, ob da wirklich etwas bei rumgekommen ist. Und natürlich ist man im FC Bayern-Kosmos in die “Rot gegen Rassismus”-Aktion eingebettet.
In Gießen (zwar ProA, aber was soll ich machen, da wohn’ ich nun mal ) gibt es ebenfalls eine Kooperation mit der Tafel, einem Tierschutzverein und einer Aktion, die Eltern von kranken Kindern unterstützt.
Bei ALBA sind mir noch die regelmäßigen Besuche im Virchow-Klinikum im Gedächtnis, ebenso wie die Ukraine-Transporte mit dem Teambus und die Trägerschaften des Ganztagsprogrammes an diversen Schulen sowie das höchst erfolgreiche YouTube-Programm für Bewegung in der Corona-Zeit und generell die Aktion “Sport vernetzt” im Rahmen der “Sportidee”. Die OneTeam-Aktion der Berliner ist die Unterstützung einer Schule in der Gropiusstadt.
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Bevor ich jetzt ganz viel aufzähle:
https://www.telekom-baskets-bonn.de/inside/soziales-engagement.htmlWahrscheinlich gibt es eine solche Unterseite auf der Homepage bei jedem größeren Verein. Wen es interessiert, der kann ja mal danach stöbern.
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Was @urmel bereits angesprochen hat, gibt es in Oldenburg Baskita mit über 50 Gruppen mittlerweile, die Grundschulliga, Partnerschaften mit Schulen, AGs, außerdem Streetbaskets, wo zwischen 10 und 15 Streetballcourts in der Region gebaut wurden und eine Turnierserie mit integrativem Ansatz geschaffen wurde. Es wird aktuell eine Dreifeldhalle geplant, die vor allem dem Breiten - und Schulsport zur Verfügung gestellt wird. Außerdem ist man bei Themen wie Schule ohne Rassismus dabei gewesen (oder noch dabei), besucht immer wieder die Kinderstation im Krankenhaus, arbeitet da auch mit Initiativen zusammen, macht Spendenaktionen bei Spielen, verzichtet auf Klatschpappen, fährt E-Autos und will den neuen Campus energetisch so aufstellen, dass er sich selbst versorgt.
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Ich mache es für Alba nochmal präziser.
Man betreibt den Hort(der Gutzmann Grundschule im Wedding), also die Früh und Nachmittagsbetreuung durch Erzieher und natürlich übernehmen diese auch die Kinder wenn mal wieder ne Stunde ausfällt und beim Mittagessen(je nachdem wie die Schule dieses organisiert hat).
Freie Träger für Horte gibt es einige in Berlin. Damit einher geht ein Sportbetonung der nachschulischen Angebote.
Damit passt es in Albas “Palermo” Idee jedem einer Sportbürgerbiographie zu ermöglichen, insbesondere in “Brennpunkten”.
An die Schulen gehen die Vereine(in Berlin alle Proficlubs), weil Kinder mittlerweile viel in Ganztagsschulen sind(welche immer mehr werden).
Damit wird es schwer ein Kind zur Teilnahme an einem Training nach der Schulzeit zu motivieren bzw zu halten(16 Uhr nach Hause, Essen, evtl Hausaufgaben, ausruhen, weg zum Training, Training, wieder zurück und zack ist es 21/22 Uhr?).
Da ist es für alle leichter die Basketball AGs in die Schulen zu bringen(Alba bekommt die Kinder und Hallen, während die Schulen externe Kapazitäten und Prestige durch die Kooperation kriegen)
und wer wirklich motiviert ist(und Unterstützung von zuhause hat…), wird dann später ins reguläre Vereinstraining einsteigen.
Wobei natürlich die Grundschul-/Oberschul-/Uniliga Breitensport sind und kein Engagement außerhalb des Sports wie im Eingangspost erfragt.
An der Grenze zu Außerhalb vom Sport gehört wohl das Angebot an Spieler Sport/Eventmanagement an einer Onlineuni in Kooperation zu studieren und ein Studiengang zur/m Trainer_in.
Die weihnachtluche Sammelaktion für die Kinderkrebsstation ist mir auch sehr deutlich im Kopf.
Mit Sport vernetzt gibt es eine weitere Initiative die diese Idee von Sportbiographie fördern soll. Ist aber auch eher so borderline, weil es zwar primär um Vernetzung geht, aber halt von Akteuren aus dem Sport…
Was ich als Pädagoge sehr hilfreich finde ist die Albathek. Hier werden ein Haufen Spiele(Kita/Grundschule) vorgestellt, erklärt und in Online/Präsenzfortbildungen gelehrt. Das ganze enstand aus der täglichen Sportstunde(siehe YT) während der Pandemie/lockdown Zeit und ist eine Sammlung der Spiele welche die AlbatrainerInnen an Kitas und Grundschulen nutzen.
Außer der Hortträgerschaft und der Spenden zu Weihnachten ist alles aber sehr eng am Sport dran.
Oder ich kenne die entsprechenden Aktivitäten von Alba schlicht nicht.Edith: die Grundschulligasachen werden durch die Kooperation mit Bernau und der mittelbrandenburgischen Sparkasse auch auf Brandenburg weiter ausgedehnt(neueste Zahl war 1000 Kinder die in AGs bespielt werden. Ich meine für Berlin waren es 10.000)
Edith 2(Hirn fängt an zu arbeiten):
Es gibt ne Kooperation mit der vor kurzem gegründeten Basketball Academy Hongkong.
Hier würde ich durchaus auch ein wirtschaftliches Interesse des Konzerns Alba Recycling annehmen.
https://www.albaberlin.de/jugend/aktionen-projekte/internationaler-austausch/china-programm/
In den Sozialarbeiterischen Kontext würde wahrscheinlich das OpenGym Angebot fallen. Es richtet sich speziell an Flüchtlinge(und jeden der sonst Bock hat) und wird von mehrsprachigen Trainern begleitet.
Ich glaube das war es jetzt wirklich.
Nennt man wohl neudeutsch long read :
Das meiste findet sich wenn man auf der HP im Menü auf den Reiter Verein geht und dann die Menüpunkte durchgeht. -
Ich poste mal beispielhaft ein paar Beiträge verschiedener BBL-Clubs aus dieser Woche (stark waren auch mal wieder die Äußerungen von Christian Streich). Für mich sind das Paradebeispiele wie sich professionelle Sportvereine verhalten sollten und bestimmte unverhandelbare Werte verteidigt werden sollten. Dass Jena etwas vergleichbares postet, dürfte leider eher unwahrscheinlich sein.
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@FitzRoyal sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
@qnibert Wenn hier Posts einfach in andere Threads verschoben werden, sollte es von Mod-Seite zumindest eine Begründung für das Verschieben geben. Ich hatte den Beitrag bewusst im anderen Thread und nicht hier gepostet.
Die Begründung wurde doch gegeben. Jetzt kann hier alles gesammelt werden und es wird nicht einseitig auf einzelne Vereine gezeigt. Und diejenigen, die mir woanders ein Downvote gegeben haben können mir sicher sagen was sie mir damit sagen wollen, das ich diese Statements richtig finde.
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Ich hatte schon anderhalb Seiten gelesen und gerätselt, wofür wohl CSR steht und welche Subkultur mal wieder irgendeinen Begriff prägen möchte als der Beitrag von @murcs mir meine bereits vorformulierte Frage erspart hat. (Danke @murcs )
@murcs sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
vorweg: ich fände es für alle hier mitlesenden angenehmer, wenn man englischsprachige fachbegriffe und vor allem deren abkürzungen kurz erklärt oder zumindest mit einem verweis auf eine einigermaßen verlässliche informationsquelle versieht. man hält sich ja selbst meist nicht für doof, aber ich musste erstmal kurz die suchmaschine meines vertrauens anwerfen, um mir in erinnerung zu rufen, was genau mit CSR-strategie gemeint ist.
Zum Thema: Bei solchen Buzzwords wie “CSR” bin ich erstmal skeptisch weil ich in meinem eigenen beruflichen Umfeld erlebe, das Firmen bzw. Organisationen sich gerne selbst so ein Label verpassen, aber inhaltlich nichts dafür tun.
Es gibt bestimmt jede Menge Personen und Organisationen, die jeden Tag für positive moralische Werte einstehen und gute Dinge tun, aber nie von sich aus in der Öffentlichkeit drüber reden würden. Davor habe ich jede Menge Respekt.
Es gibt auch die Gruppe, die nach dem Motto handelt “Tue Gutes und Rede darüber.” Das ist nicht ganz mein Geschmack, aber auch gut und wichtig.
Aber ich finde, das diesem “drüber Reden” inzwischen in unserer Gesellschaft zuviel Wert beigemessen wird. Ich möchte keine Organisation bejubeln, die als Anti-Diskriminierungsmaßnahme jede Woche zwei ganz tolle Tweets raushaut, in denen schlimme Zustände oder Fehlverhalten angeprangert wird. Ich wünsche mir als Fan, das mein Lieblingsverein Dinge verändert, im Alltag Menschen positiv beeinflusst und unterstützt.
Was ich nicht brauche, ist ständig und immer und am besten just-in-time ein Statement auf den (a)sozialen Netzwerken. Das schadet zwar nicht unbedingt, hilft aber auch nicht. -
@gannar sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
@puma77 Weil Jena der einzige Basketballverien in Deutschland ist der einen Sponsor hat der sagt “Nazis? Finden wir gut!”
Da es hier als Zitat gebraucht wird, bitte die entsprechende Quelle angeben oder was das deine Interpretation? Fragwürdige Mitarbeiterbefragungen starten ist das eine, was ich auch hochgradig unprofessionell finde, aber dann diese Aussage hier treffen ist ein viel brisanteres Thema.
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[…]
off topic
Um wenigstens halbwegs On-Topic zu werden: ich finde es sehr begrüßenswert, dass sich die hier als Positivbeispiele aufgeführten Vereine so klar gegen Rechts positionieren. Das würde ich mir von allen Vereinen wünschen - ganz besonders aber von Jena, weil dieser Verein, bei dem ja ein paar Zweifel an der Gesinnung aufgekommen sind, damit auch ein ganz klares Zeichen setzen könnte, dass diese Zweifel unberechtigt sind - und damit vielleicht die Diskussion um die Gesinnung der handelnden Personen beenden oder beruhigen könnte.
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Noch ein paar Gedanken zum Themenkomplex (bitte seht mir nach, wenn die nicht vollständig durchdacht oder ausformuliert sind. Es sind so Ideen, Ansätze, Fragen die mir manchmal durch so den Kopf gehen):
- Dieses “gegen Rechts sein” - ist das so richtig? Ich möchte nicht gegen Individuen sein, ich möchte keine Gräben aufreissen. Vielleicht wäre die bessere Formulierung “gegen rechtes Gedankengut” oder so…
- Gegen etwas sein, grenzt aus. Also eigentlich das Gegenteil von Toleranz und Inklusion, was wir ja eigentlich wollen…
- Müsste man die Personen, die die “falsche” Denkweise haben, nicht eher einladen? Aufnehmen in die soziale Gruppe/Organisation/Verein und in der Gruppe überzeugen und “bekehren”…
- Moral und Ethik ändern sich im Laufe der Zeit. Das sollte man sich ab und zu bewusst machen und sich klar machen, das es keinen absolut richtigen Standpunkt gibt. Was wir, was jeder einzelne unter richtig und falsch versteht, ist immer auch ein Produkt unserer Kultur, unserer Erziehung, unserer sozialen Prägung.
- Respekt und Toleranz und Demokratie bedeutet für mich auch, andere Standpunkt bzw. Sichtweisen nicht von vorneherein zu verdammen. Menschen darf man sowieso nicht verdammen. Man kann anderer Meinung sein, aber das idealerweise durch eine inhaltliche Auseinandersetzung, nicht durch “ich hab automatisch Recht weil du ein dummer AfD-Wähler bist”…
- Schubladendenken ist gefährlich. Differenzierte Betrachtungsweise ist oft nötig. “Flüchtlinge willkommen”- ja, klar, aber gilt das auch für Wirtschaftsflüchtlinge? Oder für den politisch Verfolgten, der in seiner Heimat fanatisch-extremistisch gegen die Gleichberechtigung von LGQT gekämpft hat?
…
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@Exil-Berliner sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Gegen etwas sein, grenzt aus. Also eigentlich das Gegenteil von Toleranz und Inklusion, was wir ja eigentlich wollen…
Ich empfehle dazu Karl Popper.
@Exil-Berliner sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Müsste man die Personen, die die “falsche” Denkweise haben, nicht eher einladen? Aufnehmen in die soziale Gruppe/Organisation/Verein und in der Gruppe überzeugen und “bekehren”…
Ah, die “Paul-Von-Hindenburg-Theorie”, auch bekannt als die “Neville-Chamberlain-Methode”…
@Exil-Berliner sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Moral und Ethik ändern sich im Laufe der Zeit. Das sollte man sich ab und zu bewusst machen und sich klar machen, das es keinen absolut richtigen Standpunkt gibt. Was wir, was jeder einzelne unter richtig und falsch versteht, ist immer auch ein Produkt unserer Kultur, unserer Erziehung, unserer sozialen Prägung.
Dennoch sollten sich alle einig sein, dass es bestimmte, unumstößliche Grundsätze einer Gesellschaft gibt, für die es sich lohnt einzustehen.
@Exil-Berliner sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Respekt und Toleranz und Demokratie bedeutet für mich auch, andere Standpunkt bzw. Sichtweisen nicht von vorneherein zu verdammen. Menschen darf man sowieso nicht verdammen. Man kann anderer Meinung sein, aber das idealerweise durch eine inhaltliche Auseinandersetzung, nicht durch “ich hab automatisch Recht weil du ein dummer AfD-Wähler bist”…
Siehe Karl Popper.
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@gannar sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Ich empfehle dazu Karl Popper.
Du empfiehlst offenbar gar nichts. Würdest Du etwas empfehlen, würdest Du einen Link oder etwas Kontext liefern. Das machst Du aber leider nicht. So schreibst Du irgendwas hin, was schwer zuzuordnen ist. Das hilft der Diskussion hier echt nicht weiter.
Ah, die “Paul-Von-Hindenburg-Theorie”, auch bekannt als die “Neville-Chamberlain-Methode”…
Ich denke, ich weiß, was Du meinst und habe daher jetzt weder die Theorie noch die Methode recherchiert. Ich bin mir sicher, dass beide keine Treffer ergeben. Hier gilt dasselbe wie oben: So hilfst Du nicht der Diskussion …
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Ich schätze Deine differenzierenden und integrierenden Meinungen, denke aber dass Du Dich hier auf ganz dünnes Eis begibst.
Ich möchte jetzt die Diskussion hierzu eigentlich nicht vertiefen, weil wir derartige Diskussionen bei SD nicht haben wollen (ich schreibe den Text ganz bewusst nicht als Moderator).
Ich habe gestern in einer der vielen Berichterstattungen über die aktuellen Demos den wirklich guten Spruch ‘Nie wieder ist jetzt’ gesehen. Ich denke, jetzt ist der Zeitpunkt aufzustehen und für seine Werte (danke @gannar, Du nennst es ‘unumstößliche Grundsätze einer Gesellschaft’ ) einzustehen. Zehntausende tun das gerade. An dieser Stelle auf gesellschaftlichen Wandel hinzuweisen erscheint mir brandgefährlich.
Wir alle kennen das Niemöller ZitatAls die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Kommunist.Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Sozialdemokrat.Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.Als sie mich holten,
gab es keinen mehr,
der protestieren konnte.Um es noch einmal von oben aufzugreifen: Nie wieder ist jetzt!
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@jsb Ich liefere selbstverständlich gerne Links nach: Zu Popper, zu Hindenburg, zu Chamberlain. Und jetzt einen Kaffee auf Frieden für unsere Zeit…
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@Exil-Berliner sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
Noch ein paar Gedanken zum Themenkomplex (bitte seht mir nach, wenn die nicht vollständig durchdacht oder ausformuliert sind. Es sind so Ideen, Ansätze, Fragen die mir manchmal durch so den Kopf gehen):
- Dieses “gegen Rechts sein” - ist das so richtig? Ich möchte nicht gegen Individuen sein, ich möchte keine Gräben aufreissen. Vielleicht wäre die bessere Formulierung “gegen rechtes Gedankengut” oder so…
- Gegen etwas sein, grenzt aus. Also eigentlich das Gegenteil von Toleranz und Inklusion, was wir ja eigentlich wollen…
- Müsste man die Personen, die die “falsche” Denkweise haben, nicht eher einladen? Aufnehmen in die soziale Gruppe/Organisation/Verein und in der Gruppe überzeugen und “bekehren”…
- Moral und Ethik ändern sich im Laufe der Zeit. Das sollte man sich ab und zu bewusst machen und sich klar machen, das es keinen absolut richtigen Standpunkt gibt. Was wir, was jeder einzelne unter richtig und falsch versteht, ist immer auch ein Produkt unserer Kultur, unserer Erziehung, unserer sozialen Prägung.
- Respekt und Toleranz und Demokratie bedeutet für mich auch, andere Standpunkt bzw. Sichtweisen nicht von vorneherein zu verdammen. Menschen darf man sowieso nicht verdammen. Man kann anderer Meinung sein, aber das idealerweise durch eine inhaltliche Auseinandersetzung, nicht durch “ich hab automatisch Recht weil du ein dummer AfD-Wähler bist”…
- Schubladendenken ist gefährlich. Differenzierte Betrachtungsweise ist oft nötig. “Flüchtlinge willkommen”- ja, klar, aber gilt das auch für Wirtschaftsflüchtlinge? Oder für den politisch Verfolgten, der in seiner Heimat fanatisch-extremistisch gegen die Gleichberechtigung von LGQT gekämpft hat?
…
Entschuldige, aber das ist wirklich größtenteils absoluter Blödsinn. Intolerante sind nicht unter Annahme der Toleranz einzuladen.
Das Problem der Toleranz der Intoleranz hat schon der Philosoph Karl Popper beschrieben. Uneingeschränkte Toleranz führt dazu, dass die Toleranz verschwindet. Denn die Intoleranten werden ihrerseits die Toleranten nicht tolerieren und diese letztlich vernichten. Außerdem kann Toleranz nicht absolut sein, weil sie Grenzen braucht, an denen sie als Anderes der Intoleranz zu erkennen ist. Folglich kann man nur tolerant sein, wenn man sich auch das Recht vorbehält, gegenüber Intoleranz intolerant zu sein. Und das ist wichtig an dem Punkt, wo die Stabilität einer offenen Gesellschaft in Gefahr ist. (https://www.deutschlandfunkkultur.de/wochenkommentar-von-den-schwaechen-der-toleranz-100.html#:~:text=K%C3%B6nnen%20wir%20die%20politische%20Intoleranz,tolerieren%20und%20diese%20letztlich%20vernichten.)
Rechte und fremdenfeindliche “Meinungen” sind keine echten Meinungen, auch wenn sich ihre Vertreter regelmäßig auf die Meinungsfreiheit berufen wollen. Die Meinungsfreiheit findet jedoch dort ihre Grenzen, wo sie andere einschränkt, Art. 5 Abs. 2 GG.
Die AfD bzw. die Landverbände werden in der Mehrheit der Bundesländer vom Verfassungsschutz beobachtet. In drei Bundesländern (afaik) wird die AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft. Auch wenn die Menschen, die die AfD wählen, das Recht auf Meinung haben und grundsätzlich das Recht haben, an der Demokratie mitzuwirken, ist die AfD eine große Gefahr für die Bundesrepublik und unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Ich werde den Teufel tun, dabei zuzusehen, wie eine Partei, die rechtsextreme Personen beherbergt und eine Bühne bietet, salonfähig wird.
Die Sorgen der Menschen sind real, aber diese über rechte Positionen einzubringen, ist kein Wandel von Moral und Ethik, sondern der Rückschritt in das dunkelste Kapitel der Geschichte auf deutschem Boden.Und ich nehme den Basketball als offenen und toleranten Sport wahr. Dann ist es vollkommen nachvollziehbar, wenn sich die Vereine öffentlich dazu bekennen, gegen Fremdenfeindlichkeit einzustehen. Ich erwarte solche Statements sogar.
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@Protozoon
plus 1
Danke für diesen hervorragenden Beitrag. -
Auch von mir absolute Zustimmung zu dem Beitrag von @Protozoon, der den logischen Fehler, Toleranz für Intoleranz einzufordern, gut aufzeigt, wenn auch die Wortwahl (“Blödsinn”) gerne hätte defensiver sein dürfen.
Und jetzt als Mod:
Da der Beitrag den Bereich der Politik zwar nicht selbst diskutiert, jedoch andere sich veranlasst sehen könnten, in eine politische Diskussion einzusteigen, hier noch einmal die Bitte, dies zu unterlassen.
Diskussion über gesellschaftliche Werte - gerne, Diskussion über Politik bitte nicht. Wer meint, dies in seinen Beiträgen partout nicht trennen zu können, sollte dann lieber auf Beiträge verzichten.
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@Protozoon sagte in Die Aktivitäten der BBL-Clubs abseits des Sports:
In drei Bundesländern (afaik) wird die AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft.
Ich finde es übrigens echt schade, dass in Thüringen - AfD wird als rechtsextrem eingestuft und Höcke, jemand den man einen Faschisten nennen darf - die beiden größten Basketballclubs in Jena und Erfurt schweigen zu den laufenden Demonstrationen. Laut Polizeiangaben gestern in Jena über 3000 und heute in Erfurt 9000 Leute, in Jena sind realere Schätzungen zwischen 5000 und 10000 zu sehen, eine der größten Demonstrationen in der Stadt seit der Wende.
Übrigens kein explizites Basketballproblem hier, FCC und RWE haben auch nicht aufgerufen. Generell habe ich keinen Sportverein aus Thüringen gefunden, der irgendwas dazu gepostet hat.
Und noch mal weiter: hat irgendein Verein aus Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen aufgerufen, egal welche Sportart? Habe gar nichts gefunden, auch nicht für Dresden, Chemnitz, Leipzig, Magdeburg, Halle, Weißenfels, Jena, Erfurt, Eisenach.
Basketballvereine, die den Aufruf in ihrer Stadt geteilt haben, würden ja schon gepostet, darüber hinaus gibt es echt viele Fußballclubs, die das geteilt haben.
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Für Chemnitz ist es halt etwas blöd, dass die Veranstaltung mit DEM Spiel der bisherigen Saison 17 Uhr gegen die Bayern kollidiert.
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Der Aufruf zielt ja wahrscheinlich auch weniger auf die Besucher des Spiels ab und richtet sich eher an alle Follower. Schön und wichtig das in einer Stadt wie Chemnitz die 99ers sich positionieren, trifft ja schließlich nicht bei allen Fans auf Zustimmung.
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Ja, aber unter den Besuchern des Spiels gibt es eben eine nicht kleine Schnittmenge an Personen, die auch zu der Demo gehen würden.
Ich werde es ja selber möglich machen, wenigstens ne dreiviertel Stunde dort zu sein.
Aber wie gesagt, ist halt etwas unglücklich.
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@antimatzist Im Rahmen des Spiels müsste das erst von der BBL abgesegnet werden, war wahrscheinlich zu kurzfristig