Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?
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Also nachdem jetzt Herr Wetzel Deutscher wird und auch gerade bei Malaga zwei Topspieler eingedeutscht dort spielen. Ich will gar nicht wissen, wieviele es noch gibt, frage ich mich, da dies nur aus Kohle gemacht wird, die nie für DBB spielen wollen, ob das nicht allmählich den ganzen Sport gerade BBL kaputt macht. Wer die besten Connection hat zur Eindeutschung, wird Deutscher braucht keine echte Deutsche mehr entwickeln und wir leben nur noch von Amis und Eingedeutschte. Meiner Meinung kann man dann gleich wie in der Nba jeden spielen lassen der irgendwie gerade Erfolg und Kohle für beide Seiten bringt, aber das hatte ja Bauermann zu Recht immer kritisiert als Nachwuchsförderer. Falls dass Thema woanders besser passt, könnt ihr das gerne umlegen in einen anderen Thead. Und der Grund der 6er Regelung in den 2000er Jahren habe ich live miterfolgt und auch die Gründe damals
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Hat es schon immer gegeben, außer in den Zeiten als es keine Ausländerbeschränkungen gab.
Willst du jetzt ernsthaft alle Einbürgerungen in Deutschland abschaffen oder wie stellt du dir das vor? Eine Homegrown-Regelung wäre denkbar, aber dann hast du vielleicht auch nur noch “Ausländer” auf den Feld stehen, wenns dumm läuft. Es gibt sie nicht, die ideale Welt, irgendwo wirst du immer Kompromisse machen müssen, und das ist auch gut so.
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Wenn deiner Ansicht nach die Nachwuchsarbeit darunter leidet: wie viel Prozent der BBL-Spieler sind denn eingedeutscht?
In Malaga bringt ein deutscher Pass den Spielern ja keinen Vorteil und dennoch spielen sie dort. Man kann also durchaus annehmen, dass sie dort auch spielten, wenn Sie diesen nicht hätten. Da wird also sicherlich kein Wettbewerb verzerrt, denke ich.
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Vielleicht magst du den Titel deines Threads nochmal überdenken, @relaxfirst74 ? Das Thema ist interessant (ich persönlich finde es hochspannend) und mir fallen gleich eine Hand voll von Foristen ein, die dazu definitiv qualifiziert was schreiben könnten. Eine neutrale Ansprache wäre da sicher hilfreich.
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@arturobandini65 mach gerne eine vorschlag als überschrift, bin hier nicht so bewandert wie du
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@qnibert sagte in Überhandnehmung der Eindeutschung / Wettbwerbsverzerrung:
Wenn deiner Ansicht nach die Nachwuchsarbeit darunter leidet: wie viel Prozent der BBL-Spieler sind denn eingedeutscht?
In Malaga bringt ein deutscher Pass den Spielern ja keinen Vorteil und dennoch spielen sie dort. Man kann also durchaus annehmen, dass sie dort auch spielten, wenn Sie diesen nicht hätten. Da wird also sicherlich kein Wettbewerb verzerrt, denke ich.
Naja, so ganz richtig ist das nicht. Im Falle von Osetkowski zum Beispiel bringt ihm das wahrscheinlich schon was. Dort gibt es andere Regelungen und soweit ich weiß macht es schon einen Unterschied ob man EU-Ausländer ist oder nicht. Gab ja auch eh die Gerüchte um Bayern, da darf man gespannt sein.
Wettbewerbsverzerrung sehe ich da trotzdem nicht.
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Der Wettbewerb wird dadurch kaum verzerrt. Entweder es sind Spieler die das Niveau so anheben das die Beschleunigung im Sinne aller ist oder die Spieler sind schon so lange hier und haben über Zertifizierungen und Aufenthalt (inklusive persönlichen Hintergrund aka der Liebe wegen) dieses Prozedere sinnig gemacht.
Eher ist die Diskussion spannend ob eine Gesellschaft wie unsere (ohne Wertung!) überhaupt in der Lage ist eine Masse an qualitativ guten Spielern hervorzubringen. Das ist nämlich nicht der Förderung sondern des "Mindset"geschuldet…
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Die 6+6 Regel ist hier schon ausführlich diskutiert worden, vielleicht sollte sich der Threaderöffner dort einfach mal einlesen.
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6 plus 6 Regel kenne ich selber schon auswendig da ich bis 2011 alle Threads verfolgt habe. Gut war jetzt 12 Jahre weg, aber, die Regel macht totalen Sinn. ich zitiere noch Bauermann. vor der Regel. DIE Amis die hier spielen müssten sonst in USA etc in Supermarkt Kisten für paar Euro schleppen und deswegen kam auch die Regel damit Deutsche entwickelt. Die Bronzemedaille wäre ohne die 6er Regelung in der letzten Euro gar nicht möglich und auch ein Wagner wäre auch untergegangen. Oder wollt ihr keiner Wagner Brüder mehr sehen in der Nba: ja dann prost mahlzeit
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Ja und nun? Was schließt du daraus?
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Mein Schluss daraus ist, um international noch erfolgreicher zu werden und die großen Vereine bessere Connection haben, werden halt die besten Spieler eingedeutscht. Dann muss man sich kaum noch mit dem Nachwuchsproblem rumärgern als großer Verein wie Alba, Bayern, etc. und die Kosten werden minimiert und die Kohle für die Eingedeutschten springt schnell nach oben und habe dann auch noch Europaweit andere Vorteile
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Stimmt, Alba bürgert quasi nur ein. Machen kaum was für die Jugend. Hast du hervorragend erkannt.
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@Barack_Alabama Alba ist auch mit Abstand der grösste Nachwuchsförderer seit 20 Jahren, danach kommt nicht mehr viel, wenn man sich das Investment anschaut, aber für andere Vereine ist die Einbürgerung der schnellste und beste Move, oder wie Bayern alle guten Deutschen zu sammeln mit guten Geld um die 6er Regelung zu packen. Irgendwie versteht keiner das Basketball wie in Serbien oder auch Litauen mit der Jugendarbeit anfängt, von USA brauche ich erst nicht zu reden
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So einfach ist das mit der Einbürgerung ja auch nicht - der viel zitierte deutsche Schäferhund reicht da in Deutschland nicht aus. Sowohl bei NWB als auch bei Wetzell gibt es deutsche Wurzeln (Großeltern - wenn ich mich richtig erinnere). Nur in Deutschland zu spielen reicht da nicht. Das ist in anderen Ländern ja anders (z.B.Spanien). Jemanden ohne jeden Bezug zum Land einzubürgern nur um des sportlichen Erfolges willen finde ich auch nicht okay.
Nebenbei bemerkt: NWB ist und wird für die deutsche Natio auflaufen, Osetkowski war für das letzte Natio-Fenster nominiert (hat sich dann verletzt) - zumindest diese beiden haben sich nicht nur für ihren Verein einbürgern lassen. Wie es da bei Wetzell aussieht -sprich, ob er bereit wäre für Deutschland zu spielen- weiß ich nicht. -
Die Antwort auf den Threadtitel liegt doch auf der Hand. Je höher das Niveau, desto begrenzter ist das Angebot an deutschen Spielern, zumal die allerbesten im Ausland mehr verdienen können. In der Situation haben finanzstarke Teams Vorteile, die überproportional steigen, je knapper das Angebot an guten deutschen Spielern ist. Einbürgerungen entspannen diese Situation und verbessern den Wettbewerb, selbst wenn “die Großen” einbürgern.
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@relaxfirst74 sagte in Überhandnahme der Eindeutschung / Wettbewerbsverzerrung:
Irgendwie versteht keiner das Basketball wie in Serbien oder auch Litauen mit der Jugendarbeit anfängt,
Da hast du die letzten 12 Jahre wirklich einiges verpasst. 6+6 hängt ganz stark mit der Jugendförderung in D zusammen. Nicht umsonst gibt es da für die BBL-Vereine verpflichtende Auflagen zur Jugendförderung.
Wie schon geschreiben - lies dich da erst mal ein, bevor du hier eine steile These nach der anderen raushaust. Dann funktioniert die Diskussion auch besser.
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Einbürgerungen sind doch gang und gebe und das ist auch gut so, egal ob Sportler , Flüchtlinge oder sonstige Personen.
Meine Meinung ist aber das der “Neudeutsche” im Sport erst ab der neuen Saison als “Deutscher” gezählt werden sollte, und nicht kurz bevor Play Off’s oder Finalspiele anstehen, unabhängig von der Sportart.
Ich weiß, Arbeitsrechtlich wahrscheinlich nicht rechtens, aber im Prinzip ist das ja auch eine Art “Neuverpflichtung” was anderen Clubs ab Zeitpunkt XY ja untersagt ist. -
Ah, Deutsche zweiter Klasse also - sind wir schon wieder so weit?
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Ist jemand Deutscher geworden, so gelten sämtliche Rechte und Pflichten ab genau diesem Tage. Ansonsten hätte man Deutsche 1. und 2. Grades - und das wollen wohl nur politische Randgruppen eingeführt wissen.
Eingebürgert wurde schon immer, auch abseits des Sportes.
Auch im Profisport (Tischtennis, Turnen, Fußball, Basketball, Eishockey, Handball, Volleyball pp.) wurde schon immer eingebürgert.
Der Termin der Einbürgerung Wetzels jetzt ist ja blanker Zufall, die ganze Sache läuft wohl schon über ein Jahr, so etwas ist also nicht geplantes Handeln eines Vereins zu einem bestimmten Saisonzeitpunkt hin (und möglicherweise wäre eine Einbürgerung Wetzells vor dem Rückspiel in Bonn für Alba auch interessant gewesen…).Mit deutschen Wurzeln hat man grundsätzlich ein Recht auf Einbürgerung, ohne diese nur dann, wenn man anschließend auch auf “Weltniveau” den deutschen Sport voranbringen würde.
Würde man jedes Jahr zwei Dutzend Profibasketballer mirnichtsdirnichts einbürgern, dann hätte der Threadersteller vielleicht recht, so aber ist die Kritik an der Wirklichkeit weit vorbei.
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Interessant wäre hier wohl mal, wenn man eine Liste aller in Deutschland eingebürgerter BBL Spieler hätte. Ansonsten ist das immer wieder eine Diskussion, die sich primär auf einen konkreten Fall bezieht.
Das System ist so, wie es ist. Ich bezweifle, dass sich da irgendwas ändert bzw. geändert werden kann.
Zwei Aspekte sind aber für mich noch immer offen:
- Innerhalb der EU gilt freie Arbeitsplatzwahl. Das ist von enormen Vorteil z.B. bei mir in der Firma. Es ist so unendlich einfach, wenn jemand aus einem EU Land nach München kommt und hier einfach sofort und ohne großen Aufwand arbeiten kann. Dem gegenüber hatte ich zuletzt den Fall, dass jemand aus Indien kam. (Fast) Unendlicher Aufwand. Warum darf in der EU überhaupt eine derartige rein Deutsche Regelung wie 6+6 gelten? Die Antwort kenne ich: Es ist nur ein Gentlemans Agreement und wäre sofort vom Tisch, wenn es dazu eine Klage gen Brüssel gäbe. Aber dieser Aspekt gehört für mich in die Diskussion eingebracht, da hier zumeist von den US Spielern gesprochen wird. In Spanien z.B. gelten da ganz andere Regeln und der Deutsche Pass von Osetkowski hilft ihm da enorm, da EU Bürger und nicht US.
- Die Homegrown Regelung sollte m. E. einzig und alle für den Verein gelten, der diesen Nachwuchsspieler ausgebildet hat. Ich war sehr überrascht, als ich gesehen habe, dass Sasha Grant in Bayreuth als Deutscher gewertet wird. Habe ich hier seine Einbürgerung nicht mitbekommen, oder gilt in der BBL Homegrown tatsächlich unabhängig von ausbildenden Verein?
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bevor hier wieder alle Begrifflichkeiten durcheinander gehen, ein paar Anmerkungen
(1) Yanni Wetzell wurde nicht eingebürgert, seine Staatsangehörigkeit wurde festgestellt. Siehe die PM: “Yanni Wetzell hat diese Woche einen deutschen Staatsangehörigkeitsausweis erhalten”. Das Verfahren lief seit August 2020 in New Zeeland und beruft sich auf deutsche Vorfahren.
(2) Nick Weiler-Babb dagegen, obwohl auch mit deutschen Vorfahren im Familienbaum, wurde offenbar dennoch eingebürgert (siehe PM: “Bayern-Guard Nick Weiler-Babb hat an diesem Freitag nach dem positiven Bescheid der zuständigen Behörden seine Einbürgerungsurkunde erhalten”), da er die Bedingungen erfüllt hat. Mutmaßlich ist das schnell(er) und er sollte ja noch bei der EM spielen.
(3) Es gibt keine Deutschen zweiter Klasse. Was “echte Deutsche” sind, muss der Thread-Ersteller bitte noch erklären. Der Gebrauch des Begriffes läßt mich zumindest tief blicken, genauso wie die Kisteschlepper-Anmerkung zu den Amerikanern. Beides für mich hoch problematisch* und zu klären, bevor hier eine wirklich sinnvolle Diskussion möglich ist.
*und ggf. ursächlich für eine höhere Anzahl downvotes btw
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Es entsteht kein Nachteil für einen EU-Bürger (und die hundert anderen gleich gestellten Länder), wenn ihm “nur” 50% der möglichen Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Von daher ist die Sache ziemlich wasserdicht.
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@jonber zu Punkt 3. ich bin kein rassist und jeder Mensch hat die gleichen Menschenrechte leider nicht in den meisten Ländern der Welt. Für mich heisst echter Deutscher, der laut Gesetz Deutscher ist und auch seit der Zeit in der Basketballförderung. Wenn natürlich jemand meinetwegen erst durch Zuwanderung mit 15 oder 16 Jahren seinen Pass bekommt, weil er schon paar Jahre hier lebt, wie viele Russlanddeutsche früher ist dass auch für mich ein echter Deutscher. Wenn ich einen Basketballer ab dem 18. Lebensjahr aus welchen Land auch immer reinhole und dann naturalisiere, ist das für mich naturalisiert, ob er dann zum Star oder nix wird. Weil die Motivation in dem Fall einfach für den Verein war einen bereits entwickelten Spieler für null Euro zu bekommen. Die Kistengeschichte kennen die Älteren sicher noch von Bauermann, der diese Geschichte immer wieder als Argument hernahme für die 6er Regelung einzuführen. Die kommt nicht von mir, wobei ich die Regelung gut finde. Ich aber jetzt nicht seine Geschichten für mich beanspruche. Ich möchte noch andere Länder wie USA erwähnen, wo nichtmal ein Schröder wahrscheinlich so einfach einen Pass bekommen würde. Aufenthaltsgenehmigung bei seinem Promistatus kein Thema. Aber kein EU Bürger bekäme einen Pass für die USA. Das soll nicht heissen, dass ich das okay finde ich möchte einfach zeigen wie krass verschieden die Länder, das handhaben
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Es gibt auch noch eine Einbürgerung wegen besonderem staatlichen Interesse, darunter dann auch sportliches Interesse. Jemand hat also besondere sportliche Fähigkeiten und kann sofort für die Nationalmannschaft für angestrebte Erfolge stehen. (Sean Dundee oder Rainer Bonhof im Fußball, Shawn Bradley im Basketball)
Danke, bei Wetzel habe ich nicht vorher nachgeschaut, er war also schon immer Deutscher, es wurde nur jetzt nochmals bestätigt.
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@schnorri sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Es entsteht kein Nachteil für einen EU-Bürger (und die hundert anderen gleich gestellten Länder), wenn ihm “nur” 50% der möglichen Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Von daher ist die Sache ziemlich wasserdicht.
Nur ist es so, dass 100 % der Arbeitsplätze in Europa für EU Bürger in der Theorie erstmal zugänglich sein müssten.
Die 6 deutschen Spots sind nach EU recht eigentlich nicht zu vertreten, da durch diese deutsche Spieler klar gegenüber anderen EU Spielern bevorzugt werden. In Spanien wurde die Regel daher auch auf europäische Spieler ausgeweitet.
Allerdings gibt es in den internationalen Wettbewerben ebenfalls ähnliche Regulierung, die eine mindest Anzahl an einheimischen Spielern vorschreibt.
Solange keiner klagt wird die Regel in der Form vermutlich bestand haben, aber bei einer Klage könnten schnell die Argumente ausgehen.
Ggf. gibt es ja zufällig bei SD ein Mitglied, dass Experte für Arbeitsrecht ist und uns von unserem Halbwissen erlösen könnte und den Sachverhalt korrekt darstellen kann.
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Äh, Wetzel war schon vorher Deutscher, es wurde jetzt nur amtlich bestätigt. Der ist also nicht deswegen reingeholt worden. Sein Verfahren lief ja schon, bevor ihn Alba überhaupt nach Deutschland holte.
Und, NEIN, es gibt keine ECHTEN und nicht-ECHTEN Deutsche.
Wenn morgen LBJ oder irgendein anderer Weltstar die deutsche Staatsbürgerschaft annimmt, dann ist er Deutscher, egal, wo und warum er wann welches Basketballtraining bekommen hat.
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Einfach.
Es gibt ein Recht auf Freizügigkeit, aber es gibt kein einklagbares Anrecht auf jedweden Arbeitsplatz.
Es gibt auch andere anerkannte Gründe, zB dürfen bestimmte Berufsfelder nur an Inländer vergeben werden, in D bspw das Berufsbeamtentum.
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Ich würde hier von der Grundidee @relaxfirst74 Recht geben:
Für eine Nation sollte jeder Spielen können, der die Ausbildung in dem betreffenden Sport, zumindest mal bis zu seinem 18. Lebensjahr, weit überwiegend in dieser Nation erhalten hat. Die Regel der home grown player ist da finde ich der richtige Ansatz. Dem Konzept folgend wird die Nationalität der Spieler dann auch egal.
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@schnorri sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Es entsteht kein Nachteil für einen EU-Bürger (und die hundert anderen gleich gestellten Länder), wenn ihm “nur” 50% der möglichen Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Von daher ist die Sache ziemlich wasserdicht.
@Knupp hat es eigentlich schon sehr gut und korrekt beantwortet. Du liegst hier mit deiner Aussage komplett falsch. Eigentlich hätte Dir das schon beim Schreiben selber auffallen müssen: “Kein Nachteil” … “nur 50% … zur Verfügung”.
Wäre die 6+6 Regelung auf beiden Seiten gleich hart ausgelegt, also maximal 6 Ausländer und maximal 6 Deutsche, dann wäre deine Aussage korrekt. In dem hier in der BBL gelebten Regelwerk aber nicht. -
Äh, jeder Verein darf auch mehr als 6 EU-Spieler verpflichten, aber die dürfen halt nicht alle zeitgleich auf dem Parkett stehen. Bayern München oder Alba handhaben das ja so. Sie haben alle mehr als sechs Ausländer im Kader, aber eben nicht mehr als 6 gleichzeitig auf dem Parkett/ im Spieltagskader in einem Spiel.
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@schnorri sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Einfach.
Es gibt ein Recht auf Freizügigkeit, aber es gibt kein einklagbares Anrecht auf jedweden Arbeitsplatz.
Es gibt auch andere anerkannte Gründe, zB dürfen bestimmte Berufsfelder nur an Inländer vergeben werden, in D bspw das Berufsbeamtentum.
Ja das ist schon richtig, aber worin unterscheidet sich der Arbeitsplatz als Profi-Sportler, dass eine Unterscheidung zwischen einem deutschen und einem EU Spieler rechtens ist?
Es handelt sich um den gleichen Arbeitsplatz nur das man als EU Bürger von 50 % der Stellen aufgrund von seiner Nationalität als nicht deutscher ausgeschlossen wird.
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Hier wird immer mal wieder der Name Bauermann genannt. Auch steht im Raum, dass die 6+6 Regelung dafür verantwortlich ist, dass es in bzw. aus Deutschland immer mehr sehr gute Basketballer gibt.
Ich glaube, dass die Einführung von JBBL und NBBL (die meines Wissens nach auf Bauermann zurückgeht) und insbesondere die Auflage der BBL, dass jedes Team diese Nachwuchsteams haben und auf hohem Standard betreiben muss, der eigentliche Grundstock unserer derzeitigen Top-Spieler ist. -
@schnorri sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Äh, jeder Verein darf auch mehr als 6 EU-Spieler verpflichten, aber die dürfen halt nicht alle zeitgleich auf dem Parkett stehen. Bayern München oder Alba handhaben das ja so. Sie haben alle mehr als sechs Ausländer im Kader, aber eben nicht mehr als 6 gleichzeitig auf dem Parkett/ im Spieltagskader in einem Spiel.
Schwierig wird es aber, wenn einem Verein ein EU-Spieler angeboten wird und dieser die Absage bekommt, dass man maximal 6 ausländische Spieler aus finanziellen Gründen im Kader haben möchte.
Jetzt hat dieser fiktive Verein allerdings erst 5 deutsche Spieler und sucht auf dem Markt noch einen weiteren. In diesem Fall liegt doch eine klare Benachteiligung vor und im Falle einer Klage bin ich mir sicher, dass sich der EU-Spieler ein Anrecht / eine Chance auf diesen Kaderplatz einklagen könnte.
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@schnorri sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Äh, jeder Verein darf auch mehr als 6 EU-Spieler verpflichten, aber die dürfen halt nicht alle zeitgleich auf dem Parkett stehen. Bayern München oder Alba handhaben das ja so. Sie haben alle mehr als sechs Ausländer im Kader, aber eben nicht mehr als 6 gleichzeitig auf dem Parkett/ im Spieltagskader in einem Spiel.
Das ist ein interessanter Punkt und dürfte bei einer möglichen Klage wohl das heißteste Diskussionsthema sein. Korrekt ist, dass man beliebig viele EU Spieler verpflichten, also anstellen kann, aber der eigentlichen Ausübung des Berufs, nämlich das Spielen selbst, wird durch eine nationale Regel unterbunden.
Entscheidend könnte hier sein, wer in diesem Rechtsstreit dann als Kläger auftritt: Ist es ein Spieler aus einem anderen EU Land, oder ist es ein Deutscher Verein, der sein Team komplett durch Spieler aus anderen EU Ländern beschäftigt… -
@ballsportler46 sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Hier wird immer mal wieder der Name Bauermann genannt. Auch steht im Raum, dass die 6+6 Regelung dafür verantwortlich ist, dass es in bzw. aus Deutschland immer mehr sehr gute Basketballer gibt.
Ich glaube, dass die Einführung von JBBL und NBBL (die meines Wissens nach auf Bauermann zurückgeht) und insbesondere die Auflage der BBL, dass jedes Team diese Nachwuchsteams haben und auf hohem Standard betreiben muss, der eigentliche Grundstock unserer derzeitigen Top-Spieler ist.Die Einführung von NBBL/JBBL ging ja mit der Einführung der Deutschenquote Hand in Hand. Insofern kann und sollte man das nicht trennen, die Verantwortlichen haben auch damals schon erkannt, das ohne entsprechende Jugendarbeit und Perspektiven für den Nachwuchs auch eine Quotenregelung nicht funktionieren wird.
Ohne Quotenplätze gibt es keine Perspektiven für deutsche Spieler, und ohne Jugendarbeit keine deutschen “Quotenspieler”, die die Liga in ihrer Entwicklung voranbringen.
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@Lahnkrokodil sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
@ballsportler46 sagte in Immer mehr naturalisierte Spieler - Wettbewerbsverzerrung oder Chancengleichheit?:
Hier wird immer mal wieder der Name Bauermann genannt. Auch steht im Raum, dass die 6+6 Regelung dafür verantwortlich ist, dass es in bzw. aus Deutschland immer mehr sehr gute Basketballer gibt.
Ich glaube, dass die Einführung von JBBL und NBBL (die meines Wissens nach auf Bauermann zurückgeht) und insbesondere die Auflage der BBL, dass jedes Team diese Nachwuchsteams haben und auf hohem Standard betreiben muss, der eigentliche Grundstock unserer derzeitigen Top-Spieler ist.Die Einführung von NBBL/JBBL ging ja mit der Einführung der Deutschenquote Hand in Hand. Insofern kann und sollte man das nicht trennen, die Verantwortlichen haben auch damals schon erkannt, das ohne entsprechende Jugendarbeit und Perspektiven für den Nachwuchs auch eine Quotenreglung nicht funktionieren wird.
Ohne Quotenplätze gibt es keine Perspektiven für deusche Spieler, und ohne Jugendarbeit keine deutschen “Quotenspieler”, die die Liga in ihrer Entwicklung voranbringen.
Da hast Du natürlich recht, dass beides Hand in Hand geht. Trotzdem sehe ich den wichtigeren Teil bei der JBBL und NBBL und insbesondere den Auflagen dafür bei den BBL Teams. Das ist aber schlicht meine Meinung und nicht mit Fakten zu belegen.
Besonders gut gefällt mir dabei auch, dass eben nicht nur Deutsche Kids an diesem System profitieren, sondern auch ausländische Kids. Sofort fallen mir da Grant (FCBB) und Nikic (ALBA) ein, die beide in dieser Saison bei Bayreuth gespielt haben. Natürlich kann sowas auch unschöne Formen annehmen (“Kinderhandel”), aber im Moment überwiegt für mich hier klar der Vorteil. Das ist aber ein Aspekt, der für diesen Thread nicht relevant ist, sondern wiederum nur für mich persönlich wichtig ist. -
Auch als Deutscher hat man kein Anrecht auf Aufstellung im Kader.