Der Fall Hoeneß - Steuerprozess und die Auswirkungen auf den FCBB
-
@Kwarg:
Meine Einschätzung der Lage:
1. Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt. Ohne Steuern kann kein Staatswesen existieren.
2. Hoeneß ist zu recht verurteilt worden. Er steht nicht über dem Gesetz.
3. Die Revision wird mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern.
4. Im Ergebnis des Prozesses muß U.H. als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender zurücktreten.
5. Einen gleichwertigen Ersatz für U.H. wird man nicht finden.
6. Im Fußball- und Basketballbereich wird sich bei Bayern kurzfristig nichts ändern.
7. Die längerfristigen Folgen kann man im Moment schwer abschätzen. Zumindest wird es aber wohl im Sponsoring einige Abschläge geben.warum wird die Revision “mit großer Wahrscheinlichkeit” scheitern?
Weil die Revision am BGH statt findet und dort grundsätzlich nur nach Verfahrensfehlern gesucht wird und nicht nach unangemessenen Urteilen.
Genau das stimmt eben nicht! Bitte informier dich erstmal.
-
@Kwarg:
Meine Einschätzung der Lage:
1. Steuerhinterziehung ist kein Kavaliersdelikt. Ohne Steuern kann kein Staatswesen existieren.
2. Hoeneß ist zu recht verurteilt worden. Er steht nicht über dem Gesetz.
3. Die Revision wird mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern.
4. Im Ergebnis des Prozesses muß U.H. als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender zurücktreten.
5. Einen gleichwertigen Ersatz für U.H. wird man nicht finden.
6. Im Fußball- und Basketballbereich wird sich bei Bayern kurzfristig nichts ändern.
7. Die längerfristigen Folgen kann man im Moment schwer abschätzen. Zumindest wird es aber wohl im Sponsoring einige Abschläge geben.warum wird die Revision “mit großer Wahrscheinlichkeit” scheitern?
Weil die Revision am BGH statt findet und dort grundsätzlich nur nach Verfahrensfehlern gesucht wird und nicht nach unangemessenen Urteilen.
Genau das stimmt eben nicht! Bitte informier dich erstmal.
exakt das meinte ich mit “gefährlichem halbwisen”… aber das darf man ja nicht kritisieren
-
@Jazz
Meinst du nicht auch, dass deine Ansicht, wer 5 bis 6 Jahre erwartet hat, habe sich wohl von seinen Gefühlen leiten lassen,
auch etwas"grützig"ist? Immerhin ist dies in der Berichterstattung von Phoenix und auf Zeit.de und Spon auch von"Experten"
vertreten worden, d.h. von Leuten, die Juristen sind und sich mit Steuerstrafsachen auskennen.
Ansonsten ist es sicherlich so, dass man juristisch informiert sein sollte, wenn man das Urteil gegen Hoeneß juristisch bewertet.
Es sollte aber auch klar sein, dass dies auch Leute leisten können, die kein Jura studiert haben. Man hat bei Juristen manchmal
das Gefühl, dass sie Kritik von Nicht-Juristen gegenüber nicht gerade aufgeschlossen sind. -
Weil Du @Willke mich konkret ansprichst: die von Dir angesprochenen Beiträge kenne ich nicht. Wenn dort allerdings die Auffassung vertreten wurde, ein derartiges Strafmaß sei nicht nur allgemein bei derartigen Beträgen möglich, sondern konkret im Fall Hoeneß zu erwarten kann ich das angesichts der unstreitigen Strafmilderungsgründe nicht nachvollziehen. Deshalb nein, ich finde die Einschätzung weiter zutreffend, auch wenn sechs bis sieben Jahre natürlich mehr hermacht im Interview.
Im übrigen habe ich gar nichts zu der Bewertung des Urteil durch Nicht-Juristen geschrieben, sondern zu den zahlreichen falschen Tatsachen über den Verfahrensgang etc.
Dabei wollen wir es belassen, sonst rügt mich der Herr Moderator wieder wegen ungebührlicher Störung des Forenfriedens…
-
Ich find´s halt wenig konstruktiv, wenn man (du würdest stattdessen wohl geringschätzig schreiben “wenn Herr Dr. jur.” o.ä.) - obwohl man sich als Fachmann gebärdet - zu einer Diskussion null beiträgt, dann quasi im Vorbeigehen allen Diskutanten Ahnungslosigkeit vorwirft, nach bekanntem Strafmaß rauskehrt, man hätte es ja ohnehin besser gewusst und dann beleidigt den Schwanz einzieht, wenn das für arrogant befunden wird. Nicht mehr wollte ich zum Ausdruck bringen. Das hat mit Forenfrieden nur recht entfernt etwas zu tun. Aber wenn du mit dem ahnungslosen Pöbel nicht diskutieren möchtest, dann lasse es doch. Oder zwingt dich jemand dazu?
-
@Jazz
Ich habe mich auf deine Einlassung bezogen, dass eine Urteilserwartung von mehr als 5 Jahren gefühlsgeleitet gewesen sei. Dahingehend
ist deine Behauptung, dass du ein solches Strafmaß für übertrieben hältst, schlicht und ergreifend irrelevant.
Abwegig ist die nachgeschobene Behauptung, dass solche Einschätzungen durch die Medien Print und Fernsehen zustande kommen. Mindestens
für die Staatsanwaltschaft wirst du diese Auffassung wohl nicht vertreten können. Die von dir behauptete Neigung zu Übertreibungen müsste dann
wohl allgemein gelten. Es glaubt aber nahezu niemand, dass von dir beschriebene Selektionseffekte so mächtig sind. Zudem würde dies immer
noch eine Abweichung zu der von dir zuerst vertrenden Auffassung darstellen, dass solche Beurteilungen gefühlsgeleitet seien.
Es ist generell nicht ratsam, Diskussionsteilnehmern vorzuwerfen, sie würden sich nicht genügend informieren und dann im nächsten Absatz sogleich
selbst steile Thesen aufzustellen. -
Ich würde das Urteil und dessen Folgen auf den FCBB mal nicht überbewerten. Uli H war eine wichtige und treibende Kraft im Markenaufbau der FC Bayern AG der letzten Jahrzehnte, doch am Ende des Tages arbeiten eine ganze Menge schlaue Menschen in der Geschäftsstelle, die schon wissen was sie tun.
Der FCBB wurde nach einem Mitgliederentscheid gegründet unter der Auflage schwarze Zahlen zu liefern und in der Stadt gut anzukommen. Beides ist hervorragend geglückt. Ich denke die Zuschauerzahlen in BBL und Euroleague sind herausragend, selbst in den Wochen in denen ein Spiel das nächste jagt und die untere Tabellenhälfte im Audi Dome zu Gast ist. Die schwarzen Zahlen wurden bereits mehrfach offiziell bestätigt.
Der FCBB bietet die Möglichkeit sich mit der Marke FCB für relativ wenig Geld zu brüsten und damit Werbung zu machen. Letztes Jahr wurde mehrfach geschrieben, dass der Verein Sponsoren-Gesuche ablehnen musste. Dies wird sich auch ohne Uli H. kaum ändern, da die Marke FCB unglaublich attraktiv ist.
Ihr Münchner seid euch da offensichtlich ziemlich sicher. Ich wünsche euch, dass ihr recht behaltet; es wäre ja die Probe auf das Erwachsensein des Basketballs in München. Vielleicht kein schlechter Zeitpunkt.
-
Interessant finde ich die auch hier wieder geäußerte Auffassung, Steuerbetrug (beschönigend: “Er hat halt was nicht anggeben…” ) sei weniger schlimm als Bankraub. Warum? Weil man ab einer gewissen Vermögenshöhe die Möglichkeit hat, sich Millionen von der Allgemeinheit zu “rauben” (jetzt nicht als juristischer, aber als faktischer Begriff), OHNE mit der Knarre in eine Bank stürmen zu müssen, ganz elegant, vom Schreibtisch aus?
Der normale Mensch hat diese feine Möglichkeit nicht, er muss rauben, wenn er ein paar tausend illegale Euronen will.
Und welche persönlichen und auch tragischen Folgen das fehlende Geld in den öffentlichen Kassen haben kann, da hat @erlangener ein paar HInweise dazu gegeben.
Und zum Vergleich mit der Steuerverschwendung: Wenn Steuergelder bewusst falsch ausgegeben werden, gibt es den Straftatbestand der Veruntreuung. Und der wird auch ziemlich regelmäßig angewandt. Steuerverschwendung aus Dummheit ist meist von demokratisch gewählten Gremien beschlossen (Stadträte etc.). Die kann man deshalb schwerlich in den Knast schicken. Und - großer Unterschied! - dann muss man ja auch davon ausgehen, dass diese Entscheidungen nicht getroffen werden, um die persönliche Geldgier zu befriedigen, noch nicht einmal, um sich selbst zu bereichern. Noch nicht mal bei Schäuble oder Kohl.
Deswegen ist das alles schon gar nicht vergleichbar. -
Geht Hoeneß in Revision, kann auch schnell ein für ihn schlechteres Urteil dabei herrauskommen.
Ich finde das Urteil als sehr niedrig. Und deswegen ist es mMn für ihn sehr günstig verlaufen.
Da hat der Richter sicher viel wohlwollen einfließen lassen, sprich seine Lebensleistung bewertet.
.
Ich gehe davon aus, das Uli Hoeneß heute noch von allen Ämtern beim FC Bayern München zurücktritt.
Er wird sicher nicht einen Rausschmiss abwarten.Er ist doch nicht am 13.03.2014 zurückgetreten.
Das wundert mich sehr.
.
Dann wird er wohl am 14.03.2014 vom Aufsichtsrat, sprich Herbert Hainer (Adidas) (und ich hab auch noch Adidas Aktien, die sind in den letzten Wochen um 18,5% gefallen), Rupert Stadler (Audi), Timotheus Höttges (Telekom), Prof. Dr. Martin Winterkorn (VW/Porsche), Helmut Markwort (Herrausgeber Fokus) usw., zum Rücktritt gedrängt. -
@login57: Du magst also sagen, dass du dich jetzt nicht irrst, weil du dich mit deiner letzten Aussage geirrt hast. Das Vorgehen im Fall einer Verurteilung ist intern seit langem abgestimmt. Da wird morgen niemand gedrängt oder sonst etwas. Es war so doer so besprochen, dass Hoeneß sich heute zu nichts äußert. Oder was meinst ud, warum keiner der Hofjournalisten in seinen Berichten sich wundert, dass sich dazu heute am Tag der Urteilsverkündung niemand geäußert hat. Alles hat seine Zeit. Die adidas-Aktie steh nicht wegen des FCB unter Druck sondern wegen vergleichsweise schlechter Verkaufszahlen und Prognosen. Morgen und in den kommenden Tage wird es weitergehen und nichts wird überraschend sein und einige Berichte dafür liegen bereits geschrieben in den Schubladen.
-
3,6 Jahre erscheint - ohne Kenntnis der Akten und Teilnahme an der HV - als absolut sachgerecht und im Rahmen liegend. Wer hier sechs bis sieben Jahre einerseits oder eine Bewährungsstrafe andererseits erwartet hat, hat sich wohl eher von seinem Gefühl leiten lassen.
…wenn man schon die fehlende Sach- bzw. Fachikundigkeit anprangert, sollte man doch eigentlich wenigstens selbst das Strafmaß (3,5 Jahre) auch korrekt wiedergeben können…
-
Interessant finde ich die auch hier wieder geäußerte Auffassung, Steuerbetrug (beschönigend: “Er hat halt was nicht anggeben…” ) sei weniger schlimm als Bankraub. Warum? Weil man ab einer gewissen Vermögenshöhe die Möglichkeit hat, sich Millionen von der Allgemeinheit zu “rauben” (jetzt nicht als juristischer, aber als faktischer Begriff), OHNE mit der Knarre in eine Bank stürmen zu müssen, ganz elegant, vom Schreibtisch aus?
Genau deswegen. Die kriminelle Energie ist wesentlich geringer! Wieviel von den Millionen Steuerbetrügern in Deutschland, würden auch mit einer Knarre in die Bank stürmen? Muss man da wirklich drüber diskutieren?
Und zum Vergleich mit der Steuerverschwendung: Wenn Steuergelder bewusst falsch ausgegeben werden, gibt es den Straftatbestand der Veruntreuung. Und der wird auch ziemlich regelmäßig angewandt. Steuerverschwendung aus Dummheit ist meist von demokratisch gewählten Gremien beschlossen (Stadträte etc.). Die kann man deshalb schwerlich in den Knast schicken…
Das Problem ist doch, dass sich diese theoretische Linie die Du hier ziehst in der Praxis als äußerst schwierig herausstellt. In aller Regel versagen die Kontrollmechanismen und die Anzahl der Fälle, die tatsächlich geahndet werden, liegen in einem äußerst geringen Bereich!
-
Sehr überraschend und anständig von Ulli Hoeneß, auf die Revision und seine Ämter zu verzichten.
Das war der richtige Schritt, auch war es menschlich, ihm den selbst zu überlassen. -
Sodele - lt. dpa-Meldung hat U. Hoeneß seine Ämter als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender abgegeben und akzeptiert seine Gefängnisstrafe.
Ersteres war m.M.n. längst überfällig.Als Mensch ohne juristischen Hintergrund möchte ich anmerken, dass es mir lieber gewesen wäre, seine Haftstrafe wäre in eine Geldstrafe (in entsprechend krasser Höhe) umgewandelt worden, denn der Sinn einer Haftstrafe erschließt sich mir in dem Falle nicht.
Herr Hoeneß hat mich als Bürger somit nicht nur um Steuern betrogen, jetzt darf ich auch noch seinen Gefängnisaufenthalt mit bezahlen. -
-
T-Online meldet es bereits etwas ausführlicher:
Keine Revision- Uli Hoeneß tritt von allen Ämtern zurück
http://www.t-online.de/sport/fussball/bundesliga/id_68495800/uli-hoeness-tritt-von-allen-aemtern-zurueck.html
Das nötigt mir dann doch wieder etwas Respekt vor der Person Uli Hoeness ab - anscheinend hat er eingesehen, dass er Mist gebaut hat und ist bereit, die Konsequenzen daraus zu tragen, das ist ja bei Politikern und Wirtschaftsbossen bekanntermaßen alles andere als selbstverständlich, ich sage nur Christian Wulff oder Karl-Tausend Vornamen zu Guttenberg. -
Da hat er gerade noch mal die Kurve gekriegt und sich offenbar auf seine stets nach außen dargestellten Werte besonnen, statt auf das dumpfe Gesäusele seiner nur schwach reflektierenden “Fans” und die professionelle Meinung seiner Anwälte zu hören. Das würde ich als eine sehr vernünftige Entscheidung bezeichnen, die mir aber keinen besonderen Respekt abnötigt, weil ich sie von jemandem mit seinem Anspruch so erwartet habe.
Jetzt kann Sportdeutschland wieder zur Tagesordnung übergehen und darf in Zukunft auf seine oft polarisierenden Äußerungen verzichten. Danke, Herr Hoeneß. -
Gute Entscheidung! Erstens weil die Strafe schon recht milde war bezogen auf die Höhe. Mit Pech hätte der BGH vielleicht das Strafmaß erhöht (kann immernoch passieren wenn die Staatsanwaltschaft Revision einlegt). Und Zweitens weil er wohl die Sache hinter sich bringen will. Die Revision hätte ihn, bei wohl geringen Erfolgsaussichten weitere Monate in die Schusslinie gestellt. So hat er 1,75 Jahre “Urlaub” in Stadelheim in denen er keine nervenden Frage beantworten muss und danach ist Gras über die Sache gewachsen (siehe Daum).
-
Ich glaube, dass es nur sehr schlau von Uli Hoeneß ist, auf eine Revision zu verzichten.Wie man überall hören konnte, wäre diese am BGH verhandelt worden und dort wäre höchstwahrscheinlich ein Grundsatzurteil zu Steuerbetrügern ergangen.
Der BGH hätte diesen “prominenten” Fall sicherlich zum Anlass genommen, um die Fälle mit und ohne und mit mißlungener oder unvollständiger Selbstanzeige zu beurteilen.
Da sich dann sämtliche zukünftigen Fälle daran orientieren, hätte der BGH hier sicherlich keine “Milde” walten lassen. d.h. das Urteil hätte auch höher ausfallen können, denn wie will man sonst “normale”, sprich kleinere Steuersünder mit mißglückter Selbstanzeige bestrafen?
Daher denke ich, ein richtiger Schachzug von einem klugen Mann, egal, was Fans und Anwälte raten. Wer weiß, was bei mehr Zeit sonst noch hochgekommen wäre.
Lieber ca. 1 Jahr in Haft, danach Freigänger und bei sehr guter Führung, an der ich nicht zweifele, dann nach 1 Jahr und 9 Monaten auf Bewährung raus.
Schönes Wochenende noch…
BigPEdith sagt, dass das Urteil nicht höher hätte werden können, wenn nur er Revision einlegt und nicht die Staatsanwaltschaft. Sollte diese das tuen, Frist bis 20.03., ist wieder alles offen!
Edith.2 sagt: aufschlußreicher Artikel in der Süddeutschen:
www.sueddeutsche.de/sport/urteil-gegen-bayern-praesidenten-das-kommt-jetzt-auf-hoeness-zu-1.1912182
könnte beim Verständnis des Falles helfen!
-
Es ist Ironie des Schicksals, dass das Urteil im Prozeß gegen Uli Hoeneß ausgerechnet an dem Tag gesprochen wurde, an dem der große europäische Rivale Real Madrid erstmals zu einem Pflichtspiel im Basketball beim FC Bayern zu Gast war. Und dass er nicht live dabei war, als “la bestia negra” Real bezwungen hat.
Ohne ihn wäre gestern Abend eine baufällige Halle im Dunkel des Westparks gestanden und ein Zweitligateam zum Training an die Säbener Straße gefahren. Deshalb ein großes “Dankeschön” an Uli Hoeneß, dafür dass er sich maßgeblich dafür eingesetzt hat, dass Münchner Basketballfans einen solchen sportlichen Leckerbissen live und in Farbe in der Halle verfolgen konnten.
Was er für den FC Bayern München, mittlerweile in 2 Sportarten, geleistet hat, ist kaum in Worte zu fassen. Was umgekehrt eben auch der Grund ist, warum ihn viele Fans anderer Klubs so kritisch sehen.
Wer sich bewusst macht, dass Uli Hoeneß zwar sicher sehr gut lebt, aber keinesfalls exzessiv verschwenderisch mit seinem Geld umgegangen ist, spürt eine ziemliche Fassungslosigkeit ob der Fakten, die im Zuge des Prozesses öffentlich geworden sind. Er hätte seine Steuern einfach zahlen können und genauso gelebt, wie er es getan hat. Das scheint er mittlerweile selbst begriffen zu haben. Seine wahre Strafe sind nicht die Monate, die er im Gefängnis verbringen wird, sondern dass er an so phantastischen Abenden wie gestern nicht mehr dabei sein wird.
Es ist wiederum Ironie der Geschichte, dass er über die Steueraffäre fällt, gerade als sein Verein im Fußball das Maß der Dinge geworden ist und im Basketball Titel in Reichweite gekommen sind.
Im Fußball ist man erstmal hervorragend aufgestellt und auch mit Uli Hoeneß hätte man nicht alle Pokale geholt. Die anderen Klubs schlafen nicht.
Im Basketball wird man zunächst noch stärker auf die Familie Pesic hören (müssen). Und vermutlich schneller die Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft vorantreiben. Dann ist man nicht mehr so stark abhängig vom Präsidium eines e.V. und der stark fußballlastigen Mitgliederversammlung. Als Übergangspräsident werden Karl Hopfner (die vermutlich beste Wahl) und Ede Stoiber (kann man seine Mitgliedschaft auch ruhen lassen?)gehandelt. Beide sind oft und offensichtlich gerne beim Basketball dabei. Sie werden sicher auch in Zukunft solche Spiele wie gestern (das sie aus aktuellem Anlaß verpasst hatten) beim FC Bayern erleben wollen. Womit sich der Kreis schließt.
-
Der ruecktritt geschah sicher nicht ganz freiwillig hier haben die anteilseigner sicherlich schon wg des themas compliance das sie gegenueber ihren mitsrbeitern vertreten und einfordern. Sportlich hoffe ich dass das projekt eingedtampft wird oder mit einem mi den anderen spitzenteams vergleichbaren etat fortgefuehrt wird. Dem image des fcb wir
d der abgang der selbstherrlichen reizfigur hoenesd guttun -
Respekt im Zusammenhang mit einem verurteilten Verbrecher???
Sorry, da kann ich nicht ganz folgen!Dumm ist er nicht und deshalb hat er auf eine Revision verzichtet!
Und von den Ämtern “musste” er zurücktreten! Der Schaden für den FCB wäre kaum vorstellbar.Ich respetiere seine Leistungen als Sportler, Manager und Unternehmer. Ich respektiere ihn als Mensch. Aber für die vorgekaute Mitteilung einer PR Agentur (die zugegeben sehr gut ist), muss man keinen Respekt haben.
Jeder hat sein eigenes Empfinden und ich finde diese Strafe als gerecht.
Aber fast noch besser finde ich, dass dieser Moralapostel die Quittung für seine teilweise unerträgliche Arroganz erhalten hat.
-
Respekt im Zusammenhang mit einem verurteilten Verbrecher???
Sorry, da kann ich nicht ganz folgen!Ich finde es menschlich respektvoll das er nicht noch versucht über Revision und andere Möglichkeiten versucht was geradezubiegen und sich dem Urteil stellt und akzeptiert , das zeigt für mich Größe .
-
@bloodredsky ich finde die Strafe auch angemessen, trotzdem habe ich Respekt für seine Entscheidung. Ich kaufe ihm auch ab, dass er reinen Tisch machen möchte.
Zu den Auswirkungen auf den Basketball glaube ich, dass die Basketballabteilung des FC Bayern so gut aufgestellt ist, dass sie eine Zeitlauf ohne ihn auskommt. Bei guter Führung wir der übernächste Saison wieder voll dabei sein und Einfluss wird er immer noch haben.
-
Weiter oben habe ich schon geschrieben, dass ich die juristschen Entscheide gar nicht beurteilen kann und will. Für mich war Hoeness - unabhängig vom Ausgang des Verfahrens - nicht mehr tragbar im deutschen Sportmanagment.
Sein Rücktritt kam ein Jahr zu spät, zumindest sein Amt hätte er von Beginn an ruhen lassen müssen.
Warum er auf Revision verzichtet?
Das kann ich ebenfalls nicht beurteilen, aber seine Begründung “Das entspricht meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung.” ist hanebüchend, denn genau diese Charaktereigenschaften hat er in seinem “Doppelleben” jahrzehntelang vermissen lassen.
Niemand weiß, ob nicht ein Revisionsverfahren weitere Belastungen und/oder Enthüllungen über ihn gebracht hätte. Nach Scheitern seiner Salami-Taktik scheint mir da nichts mehr ausgeschlossen.
Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass ein Schweizer Bankmitarbeiter sich ein paar Fränkli nebenbei verdienen möchte und eine Steuer-CD zieht. Ob da noch andere Prominente darauf vermerkt sind oder gar andere Fußball-Clubs oder gar Bayern München selbst, das ist auf keinen Fall auszuschliessen.“Uli Hoeness ist Bayern München!”, so wird es von vielen Fans beurteilt.
Andere trennen Verein und Person und sagen, dass Bayern München nichts mit seinen persönlichen Verfehlungen zu tun hat.
Wie es auch sei ….Für mich steht unumstößlich fest, dass Uli Hoeness den Verein zu dem gemacht hat, was er heute darstellt.
- Er war Entwickler, wenn nicht sogar Initiator des Mia-san-nia-Gefühls,- er hat alle wesentlichen Sponsoren an Land gezogen,
- er hat alle Spieler- und Trainertransfers eingefädelt,
- er hat Bayern München von 12 Mio Umsatz auf über 400 Mio geschossen,
- er hat Bayern zur Weltmarke und zum Sporttkonzern gestaltet,
- er hat den Basketball initiiert,
- usw.
Wäre Hoeness beispielsweise in Frankfurt tätig gewesen, dann stünde heute meiner Meinung nach die Eintracht an Bayerns Stelle
Das ist genial und Hoeness hinterläßt große Fußstapfen.
Natürlich wird man in München noch einige Jahre, vielleicht Jahrzehnte von seinem Erbe leben können. Es wird aber nicht möglich sein, einen Nachfolger von ähnlicher Kraft und Kompetenz zu installieren. denn Uli Hoeness ist eine absolute AUsnhameerscheinlung.
Daher stellt sich die Frage, ob Bayern nicht in den Zeiten und unter den Geldern von den Milliardären (siehe England, Spanien oder Russland) wieder im internationalen Mittelmaß verschwinden wird (wenn ja, dauert sicher laaange Zeit).Zum Basketball:
Hoeness hat Bauermann installiert und entlassen, er hat Pesic verpflichtet.
Ausser ihm war nur Stoiber regelmäßig bei den Heimspielen. Breitner sehr selten, Beckenbauer nie, Sammer von Zeit zu Zeit … (bitte berichtigt mich, wenns nicht zutrifft). BB war das Uli-Baby. Wer soll seinen Part übernehmen?Nein, die Basketballabteilung wird nicht abgemeldet werden, das Projekt hat Bestand!
Die Frage ist nur, mit welcher Gewichtung? Seinen größten Mentor hat der Bayern-Basketball gestern verloren! -
Ich finde es auch als Bayern Fan gut, dass er seine Strafe absitzt ! Er hat Mist gebaut und nimmt die Konsequenzen an…da gibt es viele Beispiele von langjährigen Prozessen, dafür mein Respekt an Uli
Revision hätte nur etwas gebracht, wenn die Staatsanwaltschafft NICHT in Revision gegangen wäre, denn wäre die Staatsanwaltschaft auch in Revision gegangen,hätte es eine höhere Strafe geben können. Wäre Uli nur alleine in Revision gegangen, wären die 3,5 Jahre das Maximum gewesen,denke auf diese Gefahr wollte er sich nicht einlassen…Sitzt er seine Strafe ab, verdient er wie jeder eine zweite Chance und ist reingewaschen ! Doch für die vielen Jahre erst mal ein
DANKE ULI HOENEß !!! -
Ich habe nicht alle 6 Seiten gelesen, vielleicht wurde schon erwähnt, dass andere deutsche Spitzensportler oder - verdiener ihren Wohnsitz ins Ausland verlegt haben aus steuerlichen Gründen.
Es ist ein Fakt, dass jahrzehntelang Gutverdiener Gelder im Ausland angelegt haben und die Erträge nicht versteuert haben.
Mir ist klar, dass damit uns allen Geld gestohlen wird und wir kleinen brav unsere Steuern abführen.
Aber Hoeneß ist nicht nur der Steuerbetrüger, er ist ein Mensch, der wie alle, verschiedene Rollen ausfüllt. Als Macher beim Fußball hat er sich große Verdienste erworben, für den Basketball in Deutschland hat er ebenfalls viel bewirkt. Um das zu erkennen, muss man kein Bayernfan sein.
Dafür und für die konsequente Haltung nach dem Urteil hat er sich meinen Respekt verdient.
Ob er das aus Berechnung getan hat oder nicht ist auch egal, da es legitim ist, so zu handeln und eine altruistische Haltung hier nicht notwendig ist. -
Das schafft auch nur Hoeness bzw. die Bayern, dass er nun als Held hingestellt wird, weil er die ihm aufgebrummte Haftstrafe auch antritt. Wow! Was war denn die Alternative?
In Revision zu gehen mit einer Chance von 5% (laut Experten) dass das Urteil abgemildert wird und dafür Monate lang im Fadenkreuz zu stehen.
Nein, er weiß dass er die Strafe verdient hat und halbwegs glimpflich davongekommen ist.
Wollen wir allen Verurteilten Respekt zollen, die ein Landgerichturteil akzeptieren ohne Rechtmittel einzulegen? Na dann viel Spaß… -
Revision hätte nur etwas gebracht, wenn die Staatsanwaltschafft NICHT in Revision gegangen wäre, denn wäre die Staatsanwaltschaft auch in Revision gegangen,hätte es eine höhere Strafe geben können. Wäre Uli nur alleine in Revision gegangen, wären die 3,5 Jahre das Maximum gewesen,denke auf diese Gefahr wollte er sich nicht einlassen…
Also, die Staatsanwaltschaft kann auch in Revision gehen, ohne daß der heilige Uli das macht. Und sie kann es immer noch, bis entsprechende Frist abgelaufen ist.
Das allgemeine Respektgefasel ist unerträglich! Wenn ich meine Meinung zu diesem Lemmingverhalten hier kundtun würde, würde SD mich mal wieder sperren …
CU,
fisvhtown -
@ Franz
Ich stimme deinem letzten Posts weitgehend zu. Allerdings sehe ich die Zukunft des Clubs, bezogen auf den Einfluss von Uli Hoeness, etwas differenzierter.Hoeness ist ein riesiger Verlust für den Verein, keine Frage. Aber ich glaube er selber, hat schon vor Jahren gemerkt, dass er frühzeitig die Nachfolge einleiten muss. Und hat das auch getan. Als Präsident und Nachfolger vom Kaiser, war er nicht mehr in die Details des Managements involviert (nehme ich zumindest an).
Ist ja auch eigentlich verständlich. Vermarktung, Medien, das ganze Sportbusiness verändert sich laufend. In Zukunft gibt es keinen Fernseher mehr, der digital überträgt. Alles kommt aus dem Internet, Fernseher und Computer sind dasselbe. Nur ein Beispiel… Um erfolgreich einen Wirtschaftsverein zu führen, muss man die Generationen an der Spitze wechseln. Alle Vereine müssen das, dürfen an Personen nicht ewig fest halten.
In Bezug auf Sponsoren, den Big Playern, sieht es natürlich anders aus. Als Sparringspartner gegenüber Adidas, Allianz, Telekom usw. wird man Hoeness mittelfristig nicht ersetzen können. Aber dieser Bruch wäre sowieso irgendwann gekommen?! Er kam halt nun unerwartet bzw. früher als geplant. -
Kurz noch ein paar Infos von Dino Reisner bzgl. Einfluss von Hoeneß auf FCBB:
Vizepräsident Rudolf Schels sagt:
Der Rücktritt von Uli Hoeneß hat keine Auswirkungen auf den FC Bayern Basketball.
Man muss sich über das Projekt keine Sorgen machen.
Alle Sponsoren, bis auf wenige, sind langfristzg gebunden und der Etat von 12 Millionen Euro ist nicht in Gefahr.
Auch Karl-Heinz Rummenigge verfolgt Basketball mit Sympathie und großen Interesse. -
Von mir zu dem Ganzen nur noch als kleiner Zusatz:
Seit gestern Abend ist ja bekannt, dass Karl Hopfner die Nachfolge als Präsident antreten soll. Welche Auswirkungen das für den Basketball haben könnte?
Karl Hopfner gehört ebenfalls zu den regelmäßigen Gästen im Audi-Dome als bisheriger Vize-Präsident, der im e.V. vor allem für die Finanzen zuständig war, da er den wirtschaftlichen Bereich des Fussball von klein an an der Seite von Hoeneß aufgebaut hat.
Zudem ist er auch bisher schon etwas bei den Basketballern mit eingebunden gewesen, so war zum Beispiel vor einiger Zeit in einem Hoeneß-Interview zu lesen, dass es Hopfner und Hoeneß gemeinsam waren, die nach Österreich gereist sind um mit Red Bull Chef Materschitz über die neue Halle zu “verhandeln”.
Lange Rede kurzer Sinn, mit Hopfner ist der optimale Nachfolger gefunden und das insbesondere auch für den Basketball beim FC Bayern.
-
Jetzt habe ich auch noch einen Nachtrag…
Ungünstig ist, dass nach dem Wegfall von Hoeneß einen Gegengewicht zu den Pesics fehlt. So lange die Erfolg haben, spricht keiner darüber, aber es wird auch andere Zeiten geben… Für den Verein ist dann eine Vater-Sohn-Konstellation ungünstig. Die Abteilung braucht in jedem Fall ein zusätzliches “Schwergewicht” mit Basketballwissen, dass ausschließlich im Wohle des Vereins denkt.
Hoeness war natürlich auch kein Basketball-Fachmann, aber er ist sofort eingeschritten, wenn etwas falsch läuft. Siehe Bauermann und einer “großen” Lösung mit Pesic. Das macht Hopfner nicht, somit haben wir die Lücke. -
Das macht Hopfner nicht, somit haben wir die Lücke.
Das ist für mich schwer einzuschätzen, dafür war Hopfner bisher immer viel zu sehr im Hintergrund aktiv. Finanzleute sind ja eigentlich eher für ihre harte Kalkulation bekannt, nicht selten geht es da sicherlich auch mal etwas härter zu, z.B. bei Verhandlungen um neue Verträge.
Aber ja, ausschließen kann man das sicherlich nicht.
-
Hier nochmal eine (moralphilosophische) Nachbetrachtung zum Fall Hoeneß:
zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2014-03/hoeness-interview-moralphilosophie -
Hier eine Einschätzung eines Fans zur Situation beim FCBB ohne Uli Hoeneß und ein Blick in die Zukunft:
http://courtreview.de/2014/03/der-fall-uli-hoeness-was-geschieht-beim-fcbb/
Also auch wenn mir das persönlich alles ein wenig zu viel “rosa” ist (und ich an der ein oder anderen Stelle einen leichten Würgereiz bekomme ), glaube ich schon auch, dass das Projekt völlig unbeschadet weiterlaufen wird.
-
Schaun mer mal sportlich klappt es schon aber sponsorenmaessig bin ich mir nicht so sicher. Da entscheidet der fan anderst als ein sponsor der einen positiven effekt erzielen will. Hier war es kein fehler, wie hier auch schon geschriebeb, sondern vorsatz ohne reue!! Leider wird das verfahren nicht noch einmal aufgerollt!! Jetzt muessen die transaktionen die hoeness fuer den fcb getaetigt hat unter die lupe genommen werden. Ob hier alles mit rechten dingen zuging? Da haben sicher so einige ihre zweifel
-
Schaun mer mal sportlich klappt es schon aber sponsorenmaessig bin ich mir nicht so sicher. Da entscheidet der fan anderst als ein sponsor der einen positiven effekt erzielen will. Hier war es kein fehler, wie hier auch schon geschriebeb, sondern vorsatz ohne reue!! Leider wird das verfahren nicht noch einmal aufgerollt!! Jetzt muessen die transaktionen die hoeness fuer den fcb getaetigt hat unter die lupe genommen werden. Ob hier alles mit rechten dingen zuging? Da haben sicher so einige ihre zweifel
Naja, der Aufsichtsrat hat sich ja null kritisch zu Hoeness geaeussert. Auch nach der Verurteilung kam aus der Richtung nur Lob ob seines Lebenswerk fuer die Bayern. Und da im AUfsichtsrat die Koepfe der Grossen Sponsoren (Adidas, Audi, Allianz) stzen, kann man das schon als Fingerzeig sehen, dass die Sponsoren in dieser Sache den (privaten) Steuersuendiger Hoeness und “Macher” Hoeness trennen.
Und so wie es beim FCB derzeit sportlich laeuft, denke ich nicht, dass man mit grossen Sponsoreneinbussen rechnen muss.
PS: Dass der Verein FC Bayern mit dem Schwarzgeld etwas zu tun hat glaube ich nicht. Die werden - wie jedes grosses Unternehmen - wissen, wie man auf legalem Wege wenig Abgaben an den Staat zahlen muss.