Illegale Zonenverteidigung in der U14 - Technisches Foul
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In der U14 ist Manndeckung vorgeschrieben.
Spielt ein Spieler (z.B. der Center unter dem korb) Zonenverteidigung, ist das ein Regelverstoß.
Die Schiedsrichter entscheiden auf technisches Foul.
Ist das ein T gegen den Coach (also Tc) oder ist das ein T gegen die Bank (also TB)?
Bei ersterem: Muss der Coach bei einem weiteren T gegen ihn die Halle verlassen? -
Das ist ein T , weil der Coach ganz klare Anweisungen hat, das seine Mannschaft Mannverteidigung zu spielen hat.
Insofern kann er “theoretisch” 3 T bekommen…danach würde bei weiterem Verstoß gegen die legale Verteidigung das Spiel abgebrochen.Hatte gestern ein OM14 Spiel - allerdings hat hier alles vorbildlich funktioniert und es wurde Mannverteidung gespielt.
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Das ist ein anderer Fall:
Die “3” T beziehen sich nur darauf, wenn es um das Thema “illegale Defense” geht.
Hat der Coach schon ein T deswegen und bekommt wegen der Aufforderung zum Unsportlichen Vorgehen noch eines, dann ist das richtig: Er muss die Halle verlassen.
2 verschiedene Tatbestände. -
Der Coach muss nach 3 T-Fouls die Halle verlassen, egal ob sie gegen ihn persönlich (C-Foul) oder gegen die Bank allgemein (B-Foul) gegeben werden. Besonderheit, nach 2 C-Fouls muss der Coach auch bereits die Halle verlassen. Bei drei Fouls ist es dann egal, ob neben den B-Fouls auch noch C-Fouls dabei sind. Ein Spielabbruch aus diesem Grund steht nicht zur Debatte und wäre regeltechnisch auch überhaupt nicht gedeckt.
T-Fouls wegen “Illegal Defense” werden wie jedes T-Foul bestraft, zählen aber nicht zum “Disqualifizierungskontingent”. Deshalb schreibt man sie auch gerne in die Zeile des Assistant Coaches bzw. kennzeichnet sie mit einem hochgestellten “T” (zur Abgrenzung zu “C” und “B” ).
Wenn in jedem zweiten Angriff ein T-Foul gegeben werden müsste, dann, aber erst dann, steht ein Spielabbruch zur Debatte. Denn dann ist es entweder totaler Vorsatz (egal ob die Spieler das selbst machen oder vom Coach dazu ermuntert werden) und damit auf Spielzerstörung ausgerichtet oder aktive Blödheit, die ein regelgerechtes Spiel ebenfalls unmöglich macht.
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In welchen LV ist das beurteilen/sanktionieren der MMV durch die SR gedeckt?
imo können SR nur ermahnen und nicht “bestrafen”.
in Berlin heist es (SO §59):
(4) Ein Verstoß gegen die Verteidigungsvorschrift ist auf Wunsch eines Trainers durch den 1. Schiedsrichter auf dem SBB zu vermerken. Wird gegen eine Mannschaft mehr als zwei mal der Vorwurf des Verstoßes gegen die Verteidigungsvorschrift erhoben, so kann der Jugendwart für weitere Spiele dieser Mannschaft einen Kommissar einsetzen. Die Kosten für den Kommissar trägt der Verein, dem der Verstoß vorgeworfen wird.
(5) Ein zur Überwachung der Einhaltung der Verteidigungsvorschrift eingesetzter Kommissar hat bei einem Verstoß den betroffenen Trainer durch den 1. Schiedsrichter verwarnen zu lassen. Bei jedem weiteren Verstoß muss der Kommissar durch den 1. Schiedsrichter ein technisches Foul gegen den Trainer (B-Foul) verhängen lassen. Diese technischen Fouls zählen nicht zu den persönlichen technischen Fouls gegen den Trainer, werden aber analog bestraft.
Wie ich das Verstehe kann es 10 TF wegen Verstoß MMV vom Kommissar geben und der Coach bleibt weiterhin.
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@Mavsfan: Nein, wegen illegaler Defense muss er nicht die Halle verlassen - aber beim 3. verstoß dieser Art, welches mit einem T bestraft wird, wird das Spiel abgebrochen.
Ich beziehe mich nur auf den HBV - in anderen Landesverbänden kann dies anders gehandhabt werden!
Werde daheim noch einmal die Unterlagen aus der Fortbildung zu Rate ziehen.
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Bei uns in Hessen wird bis inklusive u16 Zone gespielt. MAG hat die strafen schon richtig erklärt (für den HBV)
Es müsste eigentlich auch eine Regelung vom DBB geben da die jbbl auch Zone spielen muss. Letzte Saison wurde das dort nur per Kommissar kontrolliert. Weiß jemand wie es diese Saison gehandelt wird?
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Bei uns in Hessen wird bis inklusive u16 Zone gespielt. MAG hat die strafen schon richtig erklärt (für den HBV)
Es müsste eigentlich auch eine Regelung vom DBB geben da die jbbl auch Zone spielen muss. Letzte Saison wurde das dort nur per Kommissar kontrolliert. Weiß jemand wie es diese Saison gehandelt wird?
Ich glaube du verwechselst da was.Die Teams der JBBL dürfen KEINE Zone spielen, sie MÜSSEN Manndeckung spielen
Edith sagt siehe §18.3 www.nbbl-basketball.de/pics/medien/1_1338889391/JBBL_Ausschreibung_12-13_gelb.pdf
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Bei uns in Hessen wird bis inklusive u16 Zone gespielt. MAG hat die strafen schon richtig erklärt (für den HBV)
Es müsste eigentlich auch eine Regelung vom DBB geben da die jbbl auch Zone spielen muss. Letzte Saison wurde das dort nur per Kommissar kontrolliert. Weiß jemand wie es diese Saison gehandelt wird?
Ich glaube du verwechelst da was.Die Teams der JBBL dürfen KEINE Zone spielen, sie MÜSSEN Manndeckung spielen
Edith sagt siehe §18.3 www.nbbl-basketball.de/pics/medien/1_1338889391/JBBL_Ausschreibung_12-13_gelb.pdf
Ja, ich meinte natürlich keine Zone! Danke für die Info.
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Im WBV ist hier im Detail geregelt, was nicht erlaubt ist und wie es Bestraft wird: www.wbv-online.net/content/images/Amtliches/Ausschreibung/MMV-Kriterien_NEU%201%20.pdf
- Beim ersten Verstoß erfolgt eine Verwarnung durch den Schiedsrichter, sobald der Ball nach dem Verstoß zum toten Ball wird.
- Jeder weitere Verstoß einer verwarnten Mannschaft wird mit einem technischen Foul bestraft, welches in der Zeile des Assistenztrainers vermerkt wird.
Das Technische Foul muß gepfiffen werden, während sich der Verstoß ereignet, d.h. während der Ball belebt und in Kontrolle der angreifenden Mannschaft ist. Diese technischen Fouls zählen nicht zu den technischen Fouls gegen den Trainer, werden aber analog bestraft (2 FW plus Einwurf Mittellinie). Sie zählen auch nicht zu den Mannschaftsfouls.
Für die JBBL wurde in der letzten Saison explizit drauf hingewiesen, dass zwar Manndeckung Pflich ist, die Überwachung aber nicht durch die SR sondern durch evtl. anwesende Mann-Mann-Kommisare erfolgt. Wenn kein Kommissar da ist, wird auch nicht sanktioniert.
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Für die JBBL wurde in der letzten Saison explizit drauf hingewiesen, dass zwar Manndeckung Pflich ist, die Überwachung aber nicht durch die SR sondern durch evtl. anwesende Mann-Mann-Kommisare erfolgt. Wenn kein Kommissar da ist, wird auch nicht sanktioniert.
Das ist auch weiterhin so.
Die SR-Tätigkeit ist schwierig genug und umfasst genügend Beobachtungsaufgaben.
Sofern ein Team nicht gerade plump 2-1-2-Zone spielt, können SR nicht überwachen, ob eine Defense erlaubt oder verboten ist.
Die JBBL-Verantwortlichen haben das richtig erkannt (Berlin wohl auch, wenn ich das Zitat oben richtig verstehe), einige LV leider nicht. -
@aldimarkt: In Flächenländern ist es im Gegensatz zum “Stadtstaat” Berlin schlichtweg unmöglich in jedes Eck qualifizierte Kommissare zu schicken. Du kannst niemand mal eben 200km von München nach Passau schicken nur weil es dort ein Spiel zu überprüfen gibt. Die Kosten würden ins Unendliche steigen.
Außerdem halte ich die Regelung mit dem Kommissar nicht für optimal. TBMNs JBBL-Team hat das bereits ausgenutzt und Zone gespielt, weil eben nicht immer ein Kommissar da ist und in der JBBL die Schiedsrichter eben angewiesen sind das nur auf Hinweis eines Kommissars zu ahnden, auch wenn es offensichtlich ist. Es ist zwar schön und gut, dass durch die Regelung mit den Kommissaren nun definitiv immer in der Regel fachlich kompetente Leute das bewerten, denn es gibt leider, wie ich zuletzt bei einer Ref-Clinic feststellen musste, viel zu viele junge SR, die aktuell fast gewaltsam befördert werden, aber gar nicht die Fähigkeit haben eine Zonenverteidigung zu erkennen. Es steigert aber auch die Kosten, wenn ein Kommissar vor Ort ist, die beim Basketball im Vergleich zu anderen Sportarten ohnehin schon sehr hoch sind.
Deswegen wäre es mir lieber man würde mehr versuchen die SR entsprechend zu schulen, denn allgemeines Spielverständnis steigert auch das Antizipationsvermögen und damit die Fähigkeit als SR zur rechten Zeit am rechten Fleck zu stehen. Gerade wenn es um die Schulung von Refs geht (auch in den Leistungskadern) sind wir aber aus meiner Sicht noch weit entfernt davon. Das ist aber ein anderes Thema
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Einverstanden, die SR sollten hier entsprechend geschult werden.
Das eigentliche Problem ist aber ein anderes und liegt bei den Trainern bzw. den Vereinen.
Die MMV als Standarddefence ist eine Ausbildungsaufgabe an die Vereine die sehr sehr sinnvoll ist. Gerade die jüngeren Spieler sollen hier lernen 1-1 UND als Team zu arbeiten (beim Doppeln oder Help). Jedem Trainer sollte das immer wieder deutlich gemacht werden.
Die Trainer, die in der Jugend eine Zone spielen “lassen” tun das um zu gewinnen, wie auch sonst diverse Maßnahmen ergriffen werden um, koste es was es wolle, erfolgreich zu sein und in der Tabelle oben zu stehen. Am Ende der Saison zählt in der Bewertung derzeit nur die Tabellenplätze der Teams.
Schön wäre es, wenn die Bewertung der Vereine auch nach anderen Gesichtpunkten erfolgen könnte, zum Beispiel gute Ausbildung der SpielerInnen, und wiederholte oder ständige Verwarnungen durch die Schiedsrichter bei illegaler Zonenverteidigung auch negative Konsequenzen (Punktabzug) für die Verein hätte. Eine Auswertung der Spielberichtsbögen ist hier je durchaus denkbar.
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@aldimarkt: In Flächenländern ist es im Gegensatz zum “Stadtstaat” Berlin schlichtweg unmöglich in jedes Eck qualifizierte Kommissare zu schicken. Du kannst niemand mal eben 200km von München nach Passau schicken nur weil es dort ein Spiel zu überprüfen gibt. Die Kosten würden ins Unendliche steigen.
Als Niedersachse weiß ich hinreichend gut was “Basketball im Flächenstaat” bedeutet.
Die Jugendarbeit in Berlin habe ich so kennengelernt, dass es dort einen gefühlten 98%-Konsens der Jugendtrainer gibt, dass man nicht Zone spielen lässt. Dadurch braucht man tatsächlich keine Kommissare, obwohl man sie theoretisch kostengünstiger einsetzen könnte als in Passau.
Das Überwachungsproblem gibt es doch nur deshalb, weil zu viele “Trainer” meinen, sie müssten sich einen illegalen Vorteil verschaffen. Peinlich. Spielerisch die Qualität für einen Sieg nicht haben und dann zu Taschenspielertricks greifen. Peinlich.
Statt über weitere SR-Aufgaben zu reden oder sich über Kosten für Kommissare zu mokieren, sollte es an der Zeit sein, dass man das Abweichen von der MMV unter Basketballern so ächtet, dass es kein Trainer mehr in Erwägung zieht. Nicht mit den Symptomen müssen wir uns befassen, sondern mit der Wurzel des Übels - den Inhalt manchen Trainerkopfes!
Außerdem halte ich die Regelung mit dem Kommissar nicht für optimal.
So lange wir keine bessere haben …
TBMNs JBBL-Team hat das bereits ausgenutzt und Zone gespielt, …
Ab 2012/13 gibtes die Videoaufzeichnung bei jedem Spiel. Solche Späße haben demnächst ein Ende!
…, aber gar nicht die Fähigkeit haben eine Zonenverteidigung zu erkennen.
Wir wissen also beide, warum es clever ist, wenn die SR nicht mit der Verteidigungs-Überwachung beauftragt. Das kann man übrigens auch nicht durch Schulungen (1x im Jahr 2h?) ändern.
Deswegen wäre es mir lieber man würde mehr versuchen die SR entsprechend zu schulen, denn allgemeines Spielverständnis steigert auch das Antizipationsvermögen und damit die Fähigkeit als SR zur rechten Zeit am rechten Fleck zu stehen.
Ich würde es ebenfalls begrüßen, wenn die Schiedsrichter mehr in der Halle und mehr durch Trainer geschult würden - damit das Verständnis für die Aktionen auf dem Feld und damit das Verstehen von Basketball zunimmt. Aber selbst wenn jeder SR-Kader jedes Jahr 3h von Coach Lwowsky geschult würde (= wer das einmal miterlebt hat, der weiß was Top-Qualität eines Trainerns bei einem SR-Lehrgang ist!), so könnte ein SR trotzdem keine Verteidigung überwachen (außer einer Betonzone - die erkennt jeder).
Schiedsrichter beurteilen einzelne Situationen. Und das könenn sie blitzschnell. Ob ein SR richtig entschieden hat, kann man hinterher prüfen, in dem man sich den pfiff und die 10sec davor auf dem Video ansieht.
Ein MMV-Kommissar arbeitet völlig anders. Es gibt nicht die eine klare Szene, die sich in wenigen Sekunden abspielt und die man hinterher mal schnell auf Video ansehen kann. Wenn die Trainer ihre Teams an der Grenze der MMV-Regelung verteidigen lassen, dann musst Du als MMV-Kommissar verdammt gut und konzentriert hinsehen. Und nach der ersten Feststellung, dass X womöglich verboten verteidigt, musst Du Deinen Eindruck danach verifizieren, denn für einen Einmalverstoß (Spielerfehler, nicht verbotene Taktik) gegen das MMV-Gebot wird niemand bestraft. Ein SR kann so nicht arbeiten - wer ahndet Fouls, Schrittfehler etc. in der Zeit, in der ein SR die MMV überwacht?
Wenn das wirklich ginge, wenn diese Doppelrolle wirklich möglich wäre, dann würde man bei den Top-Jugendereignissen (DM, BJL) nicht zusätzlich zu den Schiedsrichtern MMV-Kommissare einteilen.@radug61:…
Schöner Beitrag.
Bin bei allem bei Dir - außer bei der zweiten Hälfte des letzten Absatzes. -
Ich würde es ebenfalls begrüßen, wenn die Schiedsrichter mehr in der Halle und mehr durch Trainer geschult würden - damit das Verständnis für die Aktionen auf dem Feld und damit das Verstehen von Basketball zunimmt.
Das wäre wirklich mal ein guter Anfang!!! Die Schiedsrichter brauchen nämlich keinen SR-Coach, der ihnen erklärt wie man Laufen oder Anzeigen muss, sondern einen Trainer, der ihnen mal Basketball erklärt…
Aber selbst wenn jeder SR-Kader jedes Jahr 3h von Coach Lwowsky geschult würde (= wer das einmal miterlebt hat, der weiß was Top-Qualität eines Trainerns bei einem SR-Lehrgang ist!), so könnte ein SR trotzdem keine Verteidigung überwachen (außer einer Betonzone - die erkennt jeder).
Stimmt, die 3 Stunden würden sicher nicht ausreichen, aber (und da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen) in diesen 3 Stunden würde jeder Schiedsrichter eine Menge dazu lernen.
Du hast das Grundproblem schon angesprochen: Es sind die Trainer, die bewusst (oder unbewusst ??) Zonenverteidigung spielen lassen. Wobei es ja auch “Trainer” zu geben scheint, die eine Zonen-Verteidigung nicht von einer Mann-Mann-Verteidigung unterscheiden können (letztes Jahr in der 1.Regionalliga Herren erlebt).
Eine Überwachung der aktuellen MMV-Regel durch die Schiedsrichter halte ich für nicht umsetzbar, da es in jedem Spiel massive Unterschiede in der Umsetzung geben würde. Anders wäre es, wenn man hierfür die Defensive-3-Seconds-Regel aus der NBA übernehmen würde - aber ob das sinnvoll ist??? -
Für die unteren Ligen möchte ich jetzt mal nicht sprechen, aber zur JBBL zwei Anmerkungen:
- die Coaches, die in dieser Liga unterwegs sind, sind meistens ehemalige Leistungsbasketballer, ambitionierte Nachwuchsleistungstrainer und gestandene Leistungstrainer, die eine Stufe tiefer das Leben etwas ruhiger geniessen wollen: alle diese drei Personengruppen können sehr wohl eine BRV von einer MMV unterscheiden und viele von ihnen kennen auch genau die “Taschenspielertricks” an der Grenze der Legalität (siehe JBBL-Finale Ludwigsburg 2011)
- Schiedsrichter, die in der JBBL pfeifen und nicht zumindest eine “planmässige” BRV von einer MMV unterscheiden können, haben in dieser Liga nicht verloren: ohne jegliche Diskussion; wenn ich auf diesem Niveau pfeifen möchte, muss ich zumindest grundlegende Taktikkenntnisse haben und ansatzweise das Spiel und Spielsituationen verstehen
Also, über was genau reden wir: richtig, die Taschenspielertricks, sprich der grosse Spieler, der mehr oder weniger auffällig unter dem eigenen Korb geparkt wird; der überragende Flügelspieler, der auch ohne Ballbesitz plötzlich gedoppelt wird. Das schaue ich mir als Coach einmal an, warte zur Bestätigung auf ein zweites Mal und mögliche Coaches-Anweisungen. Spätesten danach weiss es die ganze Halle, die Schiedsrichter, der gegnerische Coach und alle Spieler. Ich habe bisher noch nie erlebt, dass diese Tricks danach noch weiter betrieben wurden.
In den unteren Ligen ist es doch häufig so, dass man die diversen Pappenheimer kennt. Wenn das Spiel wirklich wichtig und entscheidend ist, im Vorfeld den (Jugend-)Sportwart anrufen und um Entsendung eines MMV-Kommissars bitten. In den meisten Verbänden gibt es irgendwelche Regionaltrainer, die nicht so weit weg wohnen und sehr wohl vorbeischauen können. Meistens auch noch, um sich ein Bild ihrer Spieler zu machen.
Ansonsten Gelassenheit demonstrieren, seine Mannschaft auf die Verteidigung einstellen und das ganze als Trainingseinheit betrachten.
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Schiedsrichter, die in der JBBL pfeifen und nicht zumindest eine “planmässige” BRV von einer MMV unterscheiden können, haben in dieser Liga nicht verloren: ohne jegliche Diskussion; wenn ich auf diesem Niveau pfeifen möchte, muss ich zumindest grundlegende Taktikkenntnisse haben und ansatzweise das Spiel und Spielsituationen verstehen
Dieser Aussage ist eigentlich nicht zu widersprechen.
Wenn Du damit allerdings sagen möchtest, dass die SR sehr wohl im Spiel die Aufgabe der MMV-Überwachung wahrnehmen sollten, widerspreche ich Dir.
Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich gerade die Pfeife im Mund habe oder mit nem Kaffee am Spielfeldrand sitze und mich nur auf die MMV konzentrieren kann.
Ich bin überzeugt davon, dass spätestens ab Regionalliga, vermutlich schon weit vorher, die meisten Schiedsrichter eine MMV von einer BRV unterscheiden können.
Aber sie haben eben nur ein Hirn und zwei Augen.
Wenn man sich auf die Art der Verteidigung konzentriert - eigene Erfahrung - geht der Blick für andere wichtige Dinge, wie die Kontaktbewertung, flöten.
Man ist dann schlicht überfordert.
Die Regelung, wie sie jetzt in der JBBL gehandhabt wird, ist in meinen Augen genau richtig. -
Das klingt jetzt böse, aber vielleicht sollten sich einige mal überlegen, was denn überhaupt zu überwachen ist. Die SR müssen lediglich defensive 3 Sekunden überwachen, sprich wenn ein Spieler in der Zone parkt. Deswegen rede ich davon dass es sehr wohl möglich wäre die SR entsprechend zu schulen. Und das geht sehr wohl, wenn die SR in der Lage sind während des Spiels besser zu antizipieren, weil sie ein Spiel besser lesen können.
Die Idee, dass nicht mehr die SR für defensive 3 Sekunden zuständig sind, wurde von oben herab geboren aus purem Aktionismus heraus, weil man etwas gegen die Beschwerden tun wollte, dass SR teilweise völlig situationsfremde Entscheidungen diesbezüglich trafen. Und warum? Weil die SR-Kader so dermaßen künstlich verjüngt wurden. Da finden sich zu wenige Leute in den Kadern, die irgendwann als Spieler entsprechende taktische Schulung genossen. Junge SR die nebenbei noch Trainer sind, bekommen ebenfalls zu wenig Chancen aufzusteigen, weil sie an den Wochenenden nicht unbedingt zweimal pfeifen können.
Wenn also wie aktuell wie hier der Trend dazu übergeht Trainer pauschalisiert als die Bösen darzustellen, sollte man schon zweimal überlegen. Denn klar gibt es Trainer die für den kurzfristigen Vorteil alles tun. Am häufigsten treten defensive 3 Sekunden aber nicht aus Vorsatz der Trainer auf, sondern weil Spieler in der Zone hängen bleiben, gute Spieler, weil sie bereits antizipieren, dass sie womöglich gleich in Help spielen müssen, schlechte, weil sie faul sind oder schlicht die Übersicht verlieren.
Wir reden hier über Jugendspiele bis U16, dass ist die Mehrzahl der gespielten Wettkämpfe überhaupt. Natürlich ist da in der JBBL am meisten Feingefühl gefragt, da hier bereits echte Teamdefense gespielt wird und so auch eine Verteidigung mit früher Help schnell als Zone wirken kann, Entscheidungskriterium bleibt aber die 3-Regelung, auch für die Kommissare. Der einzige Unterschied ist, dass Kommissare wirklich Zeit haben darüber zu befinden, ob diese Regelverletzung vorsätzlich vom Trainer begangen wurde oder nur durch schlechte Entscheidung der Spieler ohne bewusste Intention.
Deswegen ist es eigentlich wichtig dass die SR die Regel weiterhin überwachen. Das geht allein dadurch dass sie ohnehin offensive 3 Sekunden überwachen müssen. Kommt es regelmäßig zu solchen Übertretungen lohnt es sich einen Kommissar dort hinzuschicken der dann eventuellen vorsätzlichen Missbrauch feststellen kann. Wenn es aber bleibt wie bisher, wird auch weiterhin der Missbrauch durch Trainer geschehen, die genau wissen, dass sie straffrei bleiben wenn kein Kommissar in der Halle ist.
Nur noch eine Anmerkung: In Baden-Württemberg gibt es momentan bei den JBBL-Coaches eine ganz andere Diskussion. Dort wird hinter vorgehaltenen Hand sehr kontrovers diskutiert, ob nicht der ein oder andere Kommissar Spiele in der Crunchtime für sein favorisiertes Team entschieden hat, indem er die Regel überhart interpretiert hat gegen die anderen Teams.
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Das klingt jetzt böse, aber vielleicht sollten sich einige mal überlegen, was denn überhaupt zu überwachen ist. Die SR müssen lediglich defensive 3 Sekunden überwachen, sprich wenn ein Spieler in der Zone parkt. Deswegen rede ich davon dass es sehr wohl möglich wäre die SR entsprechend zu schulen. Und das geht sehr wohl, wenn die SR in der Lage sind während des Spiels besser zu antizipieren, weil sie ein Spiel besser lesen können.
Wenn wir hier die NBA-Regel einführen würden, dann hättest du Recht (oben habe ich das auch schon als Alternative angeführt), aber es klingt für mich eher so, als wüsstest du nicht, was hier die Kriterien für eine regelkonforme MMV sind, daher hier für dich zum Nachlesen.
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madrob, Du gehörst für mich zu den Schreibern auf SD, die ich gern lese. Aber bei Deinem jüngsten Beitrag frage ich mich, ob Du die MMV-Regeln kennst. MoD scheint es ja ähnlich zu gehen …@madrob:
Das klingt jetzt böse, aber vielleicht sollten sich einige mal überlegen, was denn überhaupt zu überwachen ist. Die SR müssen lediglich defensive 3 Sekunden überwachen, sprich wenn ein Spieler in der Zone parkt.
Die Aussage geht an der Realität vorbei. Du willst Dinge verbieten, die von den MMV-Regelungen her nicht verboten sind. Akzeptiere bitte, dass es Punkt 2e) in den MMV-Regeln gibt.
Wer 2e) konsequent anwendet (= Weakside-Verteidiger sinken auf KKL ab) und durch einen sich wenig bewegenden Gegenspieler nicht zu sonderlich großen Positionsänderungen gezwungen wird, der steht sehr oft länger als 3s in der Zone. Muss uns nicht gefallen - ist aber erlaubt.
Die U14m-Endrunde war in dieser Hinsicht sehr aufschlussreich für mich. Teams mit langen, wenig beweglichen Angreifern wurden ständig nach 2e) verteidigt. Dem Kommissar hat nicht die Erkenntnis geholfen, dass länger als 3s in der Zone gestanden wurde, sondern er musste ständig prüfen, ob die Position des abgesunkenen Verteidigers verändert wurde, wenn eine Angreiferbewegung das erforderte.
Der MMV-Verstoß eines Verteidigers ergibt sich nicht aus seinem isoliert betrachtbaren Verhalten sondern erst dadurch, dass man die Interaktion zwischen Verteidiger und Gegenspieler beurteilt. Wird vom Defender auf Offensebewegungen reagiert, dann liegt zumeist kein Verstoß vor (trotz Aufenthalt größer 3s in der Zone!), wird nicht reagiert, dann eher doch. DIES kann nicht durch SR beobachtet werden - die haben andere Aufgaben!@madrob:
Deswegen rede ich davon dass es sehr wohl möglich wäre die SR entsprechend zu schulen. Und das geht sehr wohl, wenn die SR in der Lage sind während des Spiels besser zu antizipieren, weil sie ein Spiel besser lesen können.
Du baust Deine Ansicht auf Deine Defense-3s-Regel auf. Die gibt es aber gar nicht. Deshalb sind auch Deine Folgeschlüsse verkehrt.
So wie Dr. Dornhoff als DM-U14m-Kommissar sinngemäß zu den SR-Leistungen “kann ich nicht beurteilen, ich hab auf die Verteidigungen, nicht auf die Pfiffe geachtet” sagte, sage ich umgekehrt als SR, dass ich nicht die Interaktionen zwischen fünf Spielerpaaren beurteilen kann, wenn ich im gehobenen Jugendsport mit meinen Kernaufgaben beschäftigt bin. Natürlich kann einem als SR ab und an ein MMV-Verstoß auffallen - aber die Teams wollen doch nicht von solchen Entscheidungs-Zufällen abhängig sein.
Die Idee, dass nicht mehr die SR für defensive 3 Sekunden zuständig sind, wurde von oben herab geboren aus purem Aktionismus heraus, weil man etwas gegen die Beschwerden tun wollte, dass SR teilweise völlig situationsfremde Entscheidungen diesbezüglich trafen.
a) Du schreibst so oft “defensive 3s-Regel”, dass sich hier noch welche finden werden, die solch einen Stuss glauben und in den Hallen verbreiten …
b) Von welcher Region sprichst Du? Zumindest für die JBBL, die U14m, die U15w und das BJL widerspreche ich Dir deutlich. Dort hat es nie eine Eingriffs-Erlaubnisse für die SR gegeben. Deshalb kann es auch keinen Aktionismus von oben gegeben haben.Und warum? Weil die SR-Kader so dermaßen künstlich verjüngt wurden.
Das Thema “Alter von Kader-SR” hat mit der MMV-Überwachung nichts zu tun. Besprich es bitte andernorts.
Ob ein 20jähriger oder ein 45jähriger durch seine originären SR-Aufgaben daran gehindert ist, eine MMV-Einhaltung zu überwachen, macht keinen Unterschied. Beide bekommen es nicht so hin, dass es den (berechtigten!) Ansprüchen der Trainer gerecht wird.…, Entscheidungskriterium bleibt aber die 3-Regelung, auch für die Kommissare.
Stört es Dich sehr, dass Deine 3s-Regel nicht in den MMV-Kriterien enthalten ist?
Nur noch eine Anmerkung: In Baden-Württemberg gibt es momentan bei den JBBL-Coaches eine ganz andere Diskussion. Dort wird hinter vorgehaltenen Hand sehr kontrovers diskutiert, ob nicht der ein oder andere Kommissar Spiele in der Crunchtime für sein favorisiertes Team entschieden hat, indem er die Regel überhart interpretiert hat gegen die anderen Teams.
Es funktioniert nicht mit guten Trainern, die bestens für solche Aufgaben ausgebildet sein müssten - aber Schiedsrichter sollen das machen? Unglaubliche Argumentation.
Warum eigentlich hinter vorgehaltener Hand? Keine Möglichkeit für ein offenes Gespräch? Schade. -
Das klingt jetzt böse, aber vielleicht sollten sich einige mal überlegen, was denn überhaupt zu überwachen ist. Die SR müssen lediglich defensive 3 Sekunden überwachen, sprich wenn ein Spieler in der Zone parkt. Deswegen rede ich davon dass es sehr wohl möglich wäre die SR entsprechend zu schulen. Und das geht sehr wohl, wenn die SR in der Lage sind während des Spiels besser zu antizipieren, weil sie ein Spiel besser lesen können.
Wenn wir hier die NBA-Regel einführen würden, dann hättest du Recht (oben habe ich das auch schon als Alternative angeführt), aber es klingt für mich eher so, als wüsstest du nicht, was hier die Kriterien für eine regelkonforme MMV sind, daher hier für dich zum Nachlesen.
und mir scheint als verwechselst du den Ist-Zustand mit dem ursprünglichen. Vor Einführung der Kommissare galt und auch weiterhin bei einem Spiel abseits der JBBL ohne Kommissar gilt die Regelmit folgender Interpretation
Es muss eine klare Mann-Mann-Zuordnung und –Zuständigkeit deutlich werden. Insbesondere darf
ein Spieler in der eigenen Zone nicht den Raum verteidigen (Stichwort „Defensiver Drei-SekundenRaum“).Er verteidigt dann den Raum, wenn er sich länger als drei aufeinander folgende Sekunden in der
eigenen Zone befindet, ohne gegen einen Gegenspieler mit maximalem Abstand Armlänge zu
verteidigen.Das Doppeln des Ballbesitzers und Helfen nach Durchbruch des Ballbesitzers sind jedoch
grundsätzlich erlaubt, sofern nach der Spielaktion ein deutliches und unmittelbares Wiederaufnehmen
der zugeordneten Angreifer erfolgt.Eine Regel die natürlich nicht alle Fälle so genau beschreibt wie die für den Kommissar. Aber sie verhindert dass man durch Zonenverteidigung einen maßgeblichen Vorteil erlangen kann und das ist das Wesentliche.
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@ madrob. Woher hast du denn diese Interpretation? Ausser auf die NBA bezogen habe ich hier nie etwas von defensiven drei Sekunden gehört. Wir (in Hessen) definieren die Verteidigung eher über Raum als über Zeit.
Die wurde mir als SR vom zuständigen Referat damals zugeschickt. Hat auch ne Weile gedauert bis ich die Mail wieder gefunden habe
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@ madrob. Woher hast du denn diese Interpretation? Ausser auf die NBA bezogen habe ich hier nie etwas von defensiven drei Sekunden gehört. Wir (in Hessen) definieren die Verteidigung eher über Raum als über Zeit.
Die wurde mir als SR vom zuständigen Referat damals zugeschickt. Hat auch ne Weile gedauert bis ich die Mail wieder gefunden habe
Interessant. Darf ich fragen für welchen Landesverband/Liga du pfeifst? Aus welchen Jahr ist diese Regelung?
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Die wurde mir als SR vom zuständigen Referat damals zugeschickt. Hat auch ne Weile gedauert bis ich die Mail wieder gefunden habe
Klingt nach einer privaten Regionalregel.
Magst Du die Mail hier ins Board setzen?
Insbesondere interessieren mich der Versender und der Zeitpunkt der Versendung.
Ich werde dann mit dem abgleichen, was zu dem Zeitpunkt beim DBB galt. -
Die Regelinterpretation wurde vor der südostdeutschen Vorrunde der Deutschen Meisterschaft U14 2006 verschickt an alle beteiligten Schiedsrichter und Vereine, weil es wohl davor Unklarheiten bei den Meisterschaftsspielen eines Landesverbands gab. Da es sich bereits um die Vorrunde zur DM handelt, gehe ich nicht davon aus, dass es sich um eine regionale Auslegung handelt. Im Anschluss hatte ich sie in den Folien für die SR-Fortbildungen in abgespeckter Form und wurde auch vom Bayerischen Verband so weitergegeben. 2008/09 habe ich die ganze Saison nicht gepfiffen. Da kann ich nicht sagen wie es gehandhabt wurde in der ersten JBBL-Saison. 2009 gab es dann die Regelung mit den Kommissaren. Ich weiß aber nicht ob als Neuerung, weil es häufig Probleme gab, oder bereits seit Beginn der JBBL. Inzwischen wird bei den Vorrunden DM die Manndeckung auch durch Kommissare überwacht.
Das Ganze hier geht aber ziemlich am Thema vorbei. Wo mir doch jeder zustimmen muss, ist die Tatsache, dass es Teams erleichtert wird die Manndeckung zu umgehen, weil nicht bei jedem Spiel Kommissare anwesend sind. Wenn man sich anschaut wie problemlos z.B. in München das Team des MTSV Schwabing (das in fast exakter Besetzung auch JBBL als TBMN spielt) in der Bezirksliga (das ist in Bayern die höchste Liga hinter der JBBL) ausschließlich ordentliche Manndeckung gespielt hat, während es in der JBBL auch die Zone im Repertoire hatte, muss man sich doch fragen warum?! Die Antwort ist einfach. Hier dürfen die Schiedsrichter das abpfeifen und deswegen wird es gar nicht versucht. Natürlich gibt es SR die Schwierigkeiten haben das zu erkennen, aber allein die Gefahr dass es sanktioniert werden kann, reicht offenbar aus um es zu unterlassen
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Es gibt halt zu wenig Personal um alle JBBL Spiele abzudecken. Das ist ja allgemein bekannt und wird von manchen Coaches ausgenutzt. Das ist ein Problem! Aber wie soll man dies ändern?
Die Frage ist doch wem schiebt man den schwarzen Peter zu? Aktuell sind es die Schiedsrichter, denen man quasi abspricht hier Entscheidungen treffen zu könnern, obwohl man es Schiedsrichtern in niedrigeren Kadern in anderen Ligen sehr wohl zumutet. Den Teams (und damit Trainern) lässt man gleichzeitig eigentlich völlig freie Hand. Die Schiedsrichter sind immer um Neutralität bemüht und es ist nur allzu verständlich, dass sie aktuell froh sind die Aufgabe nicht übernehmen zu müssen. Aber eigentlich erweisen sich alle SR, die diese Aufgabe von sich weisen, einen Bärendienst. Denn sie nehmen sich selbst die Kompetenz gegen einen meist offensichtlichen Regelverstoß vorzugehen. Es geht hier nicht darum, dass die SR gegen jeden kleinen Ansatz einer Regelverletzung vorgehen, sondern in der Lage sind groben Missbrauch auch zu ahnden. Aktuell sieht es aber eher so aus, als wolle man vermeiden, dass die Refs die Regel missbrauchen können. Ich finde aber, es darf auf keinen Fall auch nur den Anschein haben dass man SR unter diesen Generalverdacht stellt. Denn aktuell sieht es so aus, dass man Refs in niedrigeren Ligen erlaubt darüber zu entscheiden, in höheren sie aber für befangen hält?
Mir ist klar, dass das nicht gewollt ist, sondern die Regel vor allem deswegen eingeführt wurde, weil man vermeiden will, dass ein SR sich aufs Glatteis begibt. Die Gefahr ist aktuell auch absolut gegeben, denn die Auswahlkader für die Refs werden fast überschwemmt mit jungen SR, die leider oft wirklich Schwierigkeiten haben selbst vom Spielfeldrand eine Zonenverteidigung zu erkennen. Ein älterer SR-Kollege hat berichtet, dass er in der Regio einem Nachwuchs-SR, der jetzt anscheinend sogar für höhere Ligen empfohlen wurde, überhaupt erst das Problem der Zone erklären musste. Ich stelle immer wieder fest in Pregame-Conferences, dass viele z.B: beim Pick’N’Roll überhaupt nicht bewusst sind dass es dort verschiedene Verteidigungsformen und damit verschieden Übergabekriterien gibt.
Und genau das ist es was ich anprangere. Statt den Schiedsrichtern Kompetenzen aus der Hand zu nehmen, weil sie überfordert sind, wäre intensivere Schulung wichtig. Statt von ihnen zu fordern dauernd an den Wochenenden verfügbar zu sein, wäre es sinnvoll sie zwischendrin mal zusammenzuholen und dementsprechend zu schulen. Das passiert viel zu selten und einige Emporkömmlinge erscheinen dort auch nur um das Netzwerk zu erweitern und möglichst schnell noch weiter nach oben zu kommen. Die Bereitschaft wirklich ein besserer SR zu werden ist extrem gering.
Man übt sich lieber in künstlicher Souveränität und tut so als ob man jede Situation beherrschen kann. Auf dem Spielfeld riechen die meisten Trainer aber sehr schnell die Unsicherheit hinter der Arroganz. Als SR-Kollege darf ich das dann mit ausbaden und, wenn ich Trainer bin, muss ich mich damit abfinden, dass der Ref gerade einige im normalen Leben nicht ausreichend auslebbare Instinkte eben jetzt auf dem Spielfeld kompensiert , anstatt mich einfach nur um meine Mannschaft kümmern zu können.Deswegen plädiere ich die Refs mehr zu schulen. Trainer und Spieler sind jede Woche mehrmals in der Halle um zu trainieren, aber wie oft trainieren aktuell Schiedsrichter? Wie wäre es mit einem Termin pro Monat? Oder zumindest einmal vor und einmal nach Weihnachten? Man könnte mit Trainern taktische Aspekte veranschaulichen und die eigene Methosdik in Key Situations optimieren oder auch mehr Videostudium. Aktuell hängt hier zu viel vom Einzelnen selbst ab, konsequente Schulung beginnt erst zu weit oben in den Kadern.
Der Effekt wäre ein einfacher. Die Souveränität wäre nicht nur antrainiert, sondern echt, da die Vorbereitung auf die Spiele einfach besser ist. Die Kommunikation mit Trainern würde verbessert, da man näher am Spiel dran ist. Es sinkt die Wahrscheinlichkeit schlecht auf dem Feld auszusehen.
Mein Traum wäre, wenn junge SR mit Aufstiegsambitionen oder ältere SR, die sich trotzdem weiter verbessern wollen, regelmäßig hospitieren würden um sich weiterzubilden, aber das ist leider schon von den meisten Trainern zu viel verlangt und deswegen sehr unrealistisch. Ich glaube aber, dass es absolut in Ordnung ist zu sagen, dass auch wir als SR die Verantwortung haben uns verbessern zu wollen und dafür auch die Bereitschaft aufzubringen Zeit abseits unserer Spielansetzungen aufzubringen. Die Einsatzbereitschaft ist schon sehr unterschiedlich, zahlreichen engagierten Refs stehen auch zahlreiche gegenüber, die zwar das Prestige genießen, aber nicht bereit sind ihrem durch Alpha-Instinkt angetriebenen Streben auch den nötigen fachlichen Unterbau zu liefern.
Wir stehen als Refs sowieso dauernd in der Kritik, meist unberechtigt, weil wir für viele eben das Symbol häufiger Regeländerungen bzw. Interpretationsänderungen sind, die natürlich für Unverständnis sorgen. Oft ist Kritik aber auch berechtigt, weil wir ganz einfach den Beweis schuldig bleiben dass wir über die wünschenswerte fachliche Kompetenz, das Spiel auch zu verstehen, auch verfügen. Was wir stattdessen bestens schulen ist wie wir deeskalieren. So gibt es zwar keine Konflikte, durch das häufige Weghören aber auch wenig fachlichen Austausch, den gerade die in hohen Ligen immer jüngeren SR aber nötig hätten. Also müssen wir zumindest intern diese Kompetenz regelmäßiger schulen, wenn der Trend zum stromlinienförmigen Prototyp-Ref beibehalten werden soll.Es kann wirklich nicht die Lösung sein zwar komplexe Regeln zu haben, diese dann den Refs als Beurteilern nicht mehr zuzutrauen. Bitte versteht mich nicht falsch, ich bin für den Einsatz von Kommissaren (gerade bei wichtigen Spielen), nur bin ich dagegen, dass eine solch spielentscheidende Regel ignoriert werden soll, wenn kein Kommissar anwesend ist. Aktuell ist es in der JBBL-Vorrunde so, dass man gegen jedes Team zweimal spielt. Damit könnte ein Team die gesamte Hinrunde Zone spielen, denn erst zur Rückrunde würden ihre Gegner Kommissare in der Regel einfordern. Denn wer geht in der Vorrunde das Risiko ein den Kommissar provisorisch anzufordern und somit Geld und Ansehen loszuwerden? Selbst wenn ich es als SR sehe sind mir quasi die Hände gebunden, denn die Ligenleiter dürfen das seit diesem Jahr verpflichtende Videomaterial nach meinem aktuellen Kenntnisstand nicht verwenden um es als Argument/Beweis für die Ansetzung eines Kommissars verwenden. Bei der Logik brummt mir einfach der Kopf.
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Müssen sich die Angreifer auch bewegen oder ist nur eine Mannverteidigung vorgeschrieben, ansonsten würde ich als Trainer den Spielern sagen, daß diese sich beim Angriff einfach in die vier Ecken des Spielfeldes stellen sollen, und würde meinen besten Dribbler nach dem Überschreiten der Hälfte den Ball geben und zum Korb ziehen lassen.
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Da es sich bereits um die Vorrunde zur DM handelt, gehe ich nicht davon aus, dass es sich um eine regionale Auslegung handelt.
Ich habe mir gerade das DBB-Jahrbuch 2004/05 und die nachfolgenden Jahrbücher angesehen. Die MMV-Regelungen sind identisch mit den aktuellen. Auf DBB-Ebene gab es nie eine Verteidigungsvorschrift, in deren Zusammenhang es eine 3s-Regel gab.
Der DBB veranstaltet die Zwischen- sowie die Endrunde. Dort kommen auch seine Ausführungsvorschriften zur Geltung. Die Runde vor der ZwR wird zwar als Vorrunde zur DM bezeichnet, aber der DBB hat keinen zugriff darauf. Die RL-Bereiche machen dort das, was ihnen zweckmäßig erscheint. Im hier diskutierten Fall spielen sie anscheinend nach abweichenden Verteidigungsvorschriften.2008/09 habe ich die ganze Saison nicht gepfiffen. Da kann ich nicht sagen wie es gehandhabt wurde in der ersten JBBL-Saison.
Ich kann Dich beruhigen - Du hast nichts verpasst.
2008/09 gab es gar keine JBBL.2009 gab es dann die Regelung mit den Kommissaren. Ich weiß aber nicht ob als Neuerung, weil es häufig Probleme gab, oder bereits seit Beginn der JBBL.
“Kommissare ab 2009” würde “Kommissare von Anfang an” bedeuten.
Inzwischen wird bei den Vorrunden DM die Manndeckung auch durch Kommissare überwacht.
Inzwischen? Das war z.B. im Norden schon zu Mauerzeiten so. MMV-K gibt es hier selbst bei der VR zur VR. Ist das für die RLSO eine ganz frische Entwicklung?
Wo mir doch jeder zustimmen muss, ist die Tatsache, dass es Teams erleichtert wird die Manndeckung zu umgehen, weil nicht bei jedem Spiel Kommissare anwesend sind.
Stimmt. Was nicht überwacht wird, kann leicht umgangen werden. Das ist Allgemeingut - kein MMV-Sonderwissen.
Und was ich hab ich damit als SR zu tun? Nix. -
Müssen sich die Angreifer auch bewegen oder ist nur eine Mannverteidigung vorgeschrieben, ansonsten würde ich als Trainer den Spielern sagen, daß diese sich beim Angriff einfach in die vier Ecken des Spielfeldes stellen sollen, und würde meinen besten Dribbler nach dem Überschreiten der Hälfte den Ball geben und zum Korb ziehen lassen.
Scherzbold.
Klick mal bitte auf den von MoD gelieferten Link.
Lies doch mal nach, was man als Defender alles darf, ohne einen Verstoß zu begehen.
Dein Dribbler hat keine Chance, denn nacheinander müsste er sich (legal!) mit mehreren Verteidigern auseinandersetzen. -
Da es sich bereits um die Vorrunde zur DM handelt, gehe ich nicht davon aus, dass es sich um eine regionale Auslegung handelt.
Ich habe mir gerade das DBB-Jahrbuch 2004/05 und die nachfolgenden Jahrbücher angesehen. Die MMV-Regelungen sind identisch mit den aktuellen. Auf DBB-Ebene gab es nie eine Verteidigungsvorschrift, in deren Zusammenhang es eine 3s-Regel gab.
Der DBB veranstaltet die Zwischen- sowie die Endrunde. Dort kommen auch seine Ausführungsvorschriften zur Geltung. Die Runde vor der ZwR wird zwar als Vorrunde zur DM bezeichnet, aber der DBB hat keinen zugriff darauf. Die RL-Bereiche machen dort das, was ihnen zweckmäßig erscheint. Im hier diskutierten Fall spielen sie anscheinend nach abweichenden Verteidigungsvorschriften.Und schon wieder das gleiche Problem. Einmal trauen wir es den SR zu, einmal nicht.@aldimarkt:
2008/09 habe ich die ganze Saison nicht gepfiffen. Da kann ich nicht sagen wie es gehandhabt wurde in der ersten JBBL-Saison.
Ich kann Dich beruhigen - Du hast nichts verpasst.
2008/09 gab es gar keine JBBL.2009 gab es dann die Regelung mit den Kommissaren. Ich weiß aber nicht ob als Neuerung, weil es häufig Probleme gab, oder bereits seit Beginn der JBBL.
“Kommissare ab 2009” würde “Kommissare von Anfang an” bedeuten.
Mein Fehler, ich hatte es falsch im Gedächtnis. 2008/09 gab es in Bayern zum ersten Mal seit Längerem wieder eine Oberliga für die U16, die dann aber mit Einführung der JBBL 2009 gleich wieder abgeschafft wurde. Das habe ich mit der Einführung der JBBL 2009 verwechselt. Vorher gab es Jugendwettbewerbe in Bayern nur auf Bezirksebene, damit hatte ich als SR wenig zu tun. Durch die Asuzeit habe ich das im Kopf verdreht. @aldimarkt:
Inzwischen wird bei den Vorrunden DM die Manndeckung auch durch Kommissare überwacht.
Inzwischen? Das war z.B. im Norden schon zu Mauerzeiten so. MMV-K gibt es hier selbst bei der VR zur VR. Ist das für die RLSO eine ganz frische Entwicklung?
Wohl eher eine Weiter-/Rückentwicklung. Ursprünglich musste einfach überwacht werden ob Zone gespielt wird oder nicht, dann kam zur Erleichterung die das 3-Sekunden-Prinzip. Inzwischen ist man wieder bei den Kommissaren angekommen.@aldimarkt:
Wo mir doch jeder zustimmen muss, ist die Tatsache, dass es Teams erleichtert wird die Manndeckung zu umgehen, weil nicht bei jedem Spiel Kommissare anwesend sind.
Stimmt. Was nicht überwacht wird, kann leicht umgangen werden. Das ist Allgemeingut - kein MMV-Sonderwissen.
Und was ich hab ich damit als SR zu tun? Nix.Ich würde sagen, wir haben eine Menge damit zu tun. Aber dir scheint es ja egal zu sein, ob Basketball nach den Regeln gespielt wird oder nicht. Zumindest klingt das so.
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Wo mir doch jeder zustimmen muss, ist die Tatsache, dass es Teams erleichtert wird die Manndeckung zu umgehen, weil nicht bei jedem Spiel Kommissare anwesend sind.
Stimmt. Was nicht überwacht wird, kann leicht umgangen werden. Das ist Allgemeingut - kein MMV-Sonderwissen.
Und was ich hab ich damit als SR zu tun? Nix.Ich würde sagen, wir haben eine Menge damit zu tun. Aber dir scheint es ja egal zu sein, ob Basketball nach den Regeln gespielt wird oder nicht. Zumindest klingt das so.
Die Schiedsrichter sind zur Überwachung der Regeln da, und zwar der FIBA-Regeln. In diesem Regeln ist nirgendwo etwas von der MMV-Regel beschrieben, wohl auch deshalb, weil sie in verschiedenen Ländern unterschiedlich angewendet wird. Wenn es hier in einigen Landesverbänden so ist, dass die Schiedsrichter auch die Einhaltung der MMV üverprüfen sollen, dann traut man dort den Refs sicher einiges zu, aber ob es sinnvoll ist??? Im Zweifel bringt es nur Stress mit sich.
Im Übrigen stimme ich mit diesem Beitrag zum großen Teil überein, nur hat das wenig mit dem Thema hier zu tun…