Bewertung von Fernsehquoten
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Anlässlich der aktuellen Diskussion im Fred um das 2.Liga-Spiel Bayern München – Würzburg möchte ich doch gerne mal die Grundsatzfrage stellen inwiefern sich die veröffentlichten Fernsehquoten überhaupt auf Nieschensendungen beziehen lassen (bzw. Veränderungen derselben).
Meine These ist, dass das Interesse an Basketball und daraus folgend auch Basketball-Übertragungen (sowie die Entwicklung derselben), sehr stark von regionalen Faktoren abhängt. Wenn aber nun die bei der Quotenermittlung erhobenen Daten ebenfalls regional stark begrenzt erhoben werden, ist das ein Problem – denn dann kann ich das Ergebnis nicht mehr als Repräsentativ ansehen!
Wie bewertet Ihr das Interesse an Basketball bei Euren Freunden, Bekannten, Verwandten usw. die keine unmittelbare Berührung damit erfahren haben weil etwa jemand aus der Familie aktiv Basketball spielt? Was muss passieren um so jemanden dazu zu bekommen Interesse an einer Basketball-Übertragung zu haben? Ich würde zwei Faktoren anführen: entweder überregionale Werbung (existiert nicht – oder so gut wie nicht, siehe auch unten), oder aber eine konstante Wahrnehmung des Themas, etwa mit lokalem Bezug. Wenn Beispielsweise lokal ein halbwegs erfolgreicher Basketballverein mit ordentlicher Jugendarbeit unterwegs ist, und mindestens einmal die Woche im Lokalsport der ein- oder andere Bericht dazu zu finden ist (erstmal nahezu völlig egal welche Liga!), oder gar in der unmittelbaren Region eine sogenannte Basketball-Hochburg existiert, DANN hat das Thema Basketball eine mediale Grundpräsenz bei einem signifikanten Bevölkerungsanteil.
Ich wage nun zu behaupten das die Fernsehquote für Basketballsendungen in einer solchen Umgebung sehr viel stärkeren Schwankungen ausgesetzt ist als in Gegenden wo diese Voraussetzungen nicht gegeben sind. Man MUSS also zwingend Haushalte aus beiderlei Regionen betrachten um den Erfolg von Übertragungen wie die eingangs genannten, bzw. den Erfolg der Werbung für dieselben, tatsächlich bewerten können will!
Anders ausgedrückt: wenn ich meine Daten ausschließlich in einer relativ Basketball-toten Gegend erhebe kann ich mir einen Wolf suchen und werde kaum Schwankungen ermitteln können weil niemand da ist dessen Interesse ich realistischerweise erregen KANN! Auch wenn im BR vielleicht ein paar Werbespots gelaufen sind bedarf es mMn. bei den meisten Leuten einer Art „Grundwahrnehmung“ um sie zum einschalten der Übertragung einer Sportart zu bewegen die sie bislang eigentlich nicht wirklich interessiert hat. Aber man liest regelmäßig etwas darüber, bzw. bekommt mit das sich da lokal immer wieder etwas tut und wird dann doch vielleicht Neugierig… Schwupps! die Quoten gehen spürbar hoch!Zunächst gilt es die Voraussetzungen zu klären unter denen die Daten erhoben werden:
Grundsätzlich sehe ich Basketball noch immer als Nieschensportart. Überregionale mediale Präsenz existiert mit Ausnahme einiger weniger Übertragungen von internationalen Meisterschaftsspielen (WM/EM/Olympia) mit deutscher Beteiligung in Form der Sport1-Übertragungen.
Sport1 ist ein ausgesprochener Nieschensender. Das Klientel das sich hier – mehr oder weniger regelmäßig – Sendungen/Übertragungen ansieht, wählt ihn zumeist gezielt aus. Ich wage zu behaupten das hier der Anteil der „Laufkundschaft“ - also Leute die eigentlich kein ausgeprägtes Interesse an Sportübertragungen haben – schon mal sehr gering ist.
Werbung für solche überregional übertragenen Sendungen existiert nur auf dem Nieschenkanal selbst – ist also lediglich dieser Klientele zugänglich und findet darüber hinaus keinerlei Verbreitung!
Frage am Rande (da ich dazu nichts mitbekommen habe): wo und wie wurde das oben angesprochene Spiel in überregionalen Medien beworben? Vermutlich vom übertragenden Sender – wie intensiv?
Nun aber zu des Pudels Kern! Die entscheidende Frage die ich mir stelle ist, ob die Art und Weise wie und vor allem WO die Daten erhoben werden dazu geeignet den Erfolg oder Misserfolg von solchen Nieschensendungen zu bewerten?
Dazu zunächst eine Fragestellung zu der ich bislang keine ausreichenden Informationen finden konnte: weiß jemand etwas über die detaillierte geographische Verteilung der zur repräsentativen Ermittlung der Daten herangezogenen Haushalte?
Was mir z.B. bezüglich der Tätigkeiten der GFK (die eines der beiden mir bekannten Institute sind) bekannt ist (aus einer kürzlich ausgestrahlten Sendung dazu): die sitzen in einem als „durchschnittlich“ angesehenen Städtchen, und haben dort ein paar tausend Leute unter Vertrag die Ihr Konsumverhalten beobachten lassen. Zu diesem Zweck bekommen die Gerätschaften über die sie sich z.B. anmelden wenn sich wer vor die Glotze setzt, was geguckt wird wird natürlich auch aufgezeichnet. Parallel dazu wird deren Programm manipuliert mit Test-Werbespots, die Produkte dazu gibt es dort im lokalen Einzelhandel (und nur dort)auch zu kaufen um die Wirksamkeit von Werbung zu testen. Das hat zwar nichts mit unserer Problematik hier zu tun, soll aber verdeutlichen das diese Haushalte aus diesen Gründen nur in einem lokal sehr begrenzten Gebiet verteilt sind. Im Zeitalter des IP-TV wäre da zwar aus rein technischer Sicht mittlerweile eine wirklich realistische geografische Verteilung möglich, ich bezweifle aber das das bereits Anwendung findet (sollte da jemand neuere/bessere Informationen haben würde mich das natürlich interessieren!).
Der Punkt ist dann natürlich wie oben angedeutet: werden die Daten in einer gegend erhoben in der Basketball im Regionalsport kein Thema ist werde ich niemals signifikatne Veränderungen des Konsumentenverhaltens im Bezug auf Basketballübertragungen ohne echte überregionale Werbung registrieren! -
Das Konsumverhalten betrachten GfK und andere Institute in ausgewählten Städten. Das ist aber was anderes als die Erhebung der Einschaltquoten. Die werden bundesweit ermittelt, die Haushalte sind möglichst gleichmäßig über die Republik verteilt.
Aber da die Zuschauerzahl nur knapp über der Nachweisgrenze liegt, ist die Gefahr von Messfehlern tatsächlich groß. Wenn da ein Messhaushalt mehr einschaltet, hast du wahrscheinlich schon ein Viertel mehr Zuschauer. Trotzdem wäre ich mit so was vorsichtig, dann hättest du vielleicht 0,05 statt 0,04 Mio. Zuschauer, die Quoten bleiben mies und mit dem gleichen Argument könnte man auch sagen: Vielleicht waren es sogar noch viel weniger Zuschauer!
Ich seh das entspannt: Der Uli wird schon dafür sorgen, dass dies nicht die letzte Basketball-Liveübertragung auf BR3 gewesen ist. Und der FC Bayern in den Playoffs 2012 an einem Dienstagabend wird ein Vielfaches an Zuschauern vor den Fernseher locken!
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Ich bin auch gerade durch den Bayernfred über die Quoten gestolpert und kann da der Aussage zustimmen, dass man keine Spitzenquoten erwarten kann, wenn nach Jahren mal wieder ein Basketballspiel, noch dazu 2. Liga bei den öffentlich-rechtlichen zu sehen ist. Eine wirkliche Werbung für das Spiel im Vorfeld habe ich ehrlich gesagt auch nicht wahrnehmen können, ich habe von der Übertragung irgendwo in einer Art Nebensatz erfahren und als Interessent hat mich das natürlich drauf anspringen lassen. Ich möchte bezweifeln, dass Otto-Normal-Gucker mit Messgerät auf dem TV tatsächlich auch so reagiert hätte.
Ich denke bei der Betrachtung der Quoten wird zu schnell der Vergleich zu Handball, Skispringen usw. gezogen, also Sportarten, die über einen gewissen Zeitraum mal von RTL gehyped oder einfach wie Darts so lange von DSF/Sport 1 gezeigt wurden, bis man zwanghaft beim Zappen drüber stolpern musste. Dass Basketball dann verhältnismäßig schlecht abschneidet, sollte nicht überraschen. Auf der anderen Seite sollte man auch die Zahl der potenziellen Interessenten nicht überschätzen, anhand der Posts in diesem Forum lässt sich diese Zahl logischerweise relativ hoch anmuten; aber es gibt vermutlich auch einige Liechtensteiner, die sich fragen warum sie nicht der Nabel der Welt sind, denn um sie gerum sehen sie gerade auch nur Liechtensteiner….Ich habe aber die Hoffnung, dass wir mit der Marke FC Bayern+Uli Hoeness eine gute Kombination haben, den Basketball analog zu Handball/Skispringen etc. in den Medien zu platzieren. Uns muss allerdings auch bewusst sein, dass Hoeness den Geldhahn wieder zudrehen wird, sollten sich keine schnellen Erfolge einstellen.
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Wäre die Quotenmessung nicht repräsentativ würde sich nicht eine Werbe und eine TV-Branche samt Millionengehältern davon so abhängig machen.
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5500 Haushalte, die sind es meines Wissens nach, sind schon eine recht gute Datengrundlage. Repräsentativ ausgewählt ist das ein sehr guter Wert. Lediglich bei Zufallsstichproben benötigt man eine größere Stichprobe, um die Repräsentativität zu erhöhen.
Hierzu vielleicht mal ein Beispiel:
Bei Wahlen werden vor allem im Vorfeld viele so genannte “Sonntagsfragen” gestellt, die in der Regel aus Zufallsstichproben bestehen. Eine Faustregel vorweg: Wenn man den Umfang der Stichprobe vervierfacht, halbieren sich ca. die Zufallsfehler. Bei Umfragen im Vorfeld einer Wahl werden meist um die 1000 Personen befragt, mehr nicht. Das sind verhältnismäßig wenig, wenn man die Ergebnisse aber mit den späteren Wahlen vergleicht, sieht man, dass dadurch immer schon recht gute Tendenzen erzielt werden, die nah an späteren Ergebnissen liegen.
Ein noch besseres Beispiel sind Prognosen am Wahltag, infratest dimap befragt meines Wissens nach je nach Wahl zwischen 10000 und 50000 Wähler, die dann auch noch repräsentativ ausgewählt werden. Wie gut die Ergebnisse sind, weiß jeder selbst, ich persönlich kann mich nicht daran erinnern, dass da mal jemand klar daneben lag.Zurück zum Fernsehen: 5500 Haushalte mit über 13 000 Konsumenten wurden zufällig ausgewählt und ergeben schon ein recht genaues Bild. Auf die dritte Nachkommastelle würde ich hier vielleicht nicht unbedingt vertrauen, aber gerade für die großen Sender sind die Quoten meiner Meinung nach sehr zuverlässig. Betrachtet man nun sport1, so ist man da ja schon mit einer sechsstelligen Zuschauerzahl zufrieden. Zumindest auf die erste Ziffer kann man da wohl schon sehr gut vertrauen, die zweite sollte auch noch stimmen. Außerdem gibt es ja auch irgendeine Untergrenze (25000, 50000??) unter der man sagt, dass eine Sendung nicht geschaut wurde, da es einfach nicht nachzuweisen war. Ein weiteres Problem besteht darin, dass sport1 die standardmäßige Zielgruppe für sich auf Männer einschränkt, also Frauen ja etwas ausspart. Ich meine in diesem Zusammenhang auch mal etwas von sport1-Quoten gelesen zu haben, die sich auch ausschließlich auf diese Zielgruppe beziehen, was auf mich den Eindruck erweckte, dass der Sender auf den Rest keinen besonders großen Wert legt.
Das alles waren jetzt viel Durcheinander und die Gedanken, die mir zu diesem Thema durch den Kopf gehen. Im großen und ganzen würde ich jedoch sagen, dass die Einschaltquoten mindestens von der Tendenz her auch bei kleinen Sendern stimmen. Wenn die Quoten so falsch wären, würden die meisten Privatsender, auch die kleinen, nicht anhand der Quoten ihre Werbepartner finden. Man könnte die Diskussion jetzt weiterführen, ob es Sinn macht, die Quoten vor allem im Bereich der 14-49-jährigen als wichtig einzustufen, oder ob hier Handlungsbedarf besteht, oder ob eine Verdoppelung der Stichprobe großen Einfluss auf die Quote hätte. Vor bei letzterem wäre ich da skeptisch. Da sind Fachleute am Werk, die wissen, was sie tun.
Edit möchte noch etwas hinzufügen: Nicht alle Sender beteiligen sich wirklich an der Quotenerhebung. Vor allem Spartensender (dazu zähle ich auch mal sport1) lassen ihre Quoten durch eigene Umfragen schätzen. Wie genau das funktioniert und wie sicher das ist, weiß ich nicht. Viel besser als die Quotenermittlung der GfK ist das meiner Meinung nach aber nicht.
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Die wohl für den BR enttäuschende Quote lässt sich vermutlich auf einige Umstände zurückführen:
1.) Zwar wurde das Spiel auf der HP der FC Bayern Basketballer und der Münchner Boulevard-Blätter (tz und abendzeitung) beworben, aber im Bayrischen Rundfunk komischerweise nicht! Warum gab es letzte Woche Montag bei Blickpunkt Sport nicht einen kurzen Vorbericht? Es hätte doch noch nicht mal ein FCB-Basketball-Verantwortlicher im Studio sein müssen! Ein 1 oder 2minütiger Bericht hätte doch vollkommen ausgereicht.
2.) Nachmittags, zumal an einem Sonntag tun sich selbst andere Sportarten sehr schwer, wenn sie nicht gerade Fußball heißen.
3.) Ein Rezept für gute Einschaltquoten liegt meiner Meinung nach darin, einen festen Sendeplatz für Basketball zu reservieren und diesen auch regelmäßig mit Basketball zu füllen. Alle Jubeljahre mal ein Live-Spiel bringt den Basketball in Sachen Einschaltquoten nicht wirklich voran.
4.) Man muss einen Sport auch mal richtig und umfangreich senden. Fußball wird doch seit Jahren “tot gesendet”. Nahezu jeder Deutsche bekommt Live-Spiele, Fußball-Nachrichten mit, ob er will oder nicht. Genau darin liegt das Geheimnis des (Quoten-)Erfolgs! Um mal ein Beispiel zu nennen: Die Sportart Snooker kannte vor 20 Jahren wohl kaum jemand in Deutschland. Dann kam Eurosport und zeigte sehr umfangreich Snooker…. Anfangs waren die Einschaltquoten selbst für Eurosport mehr als gruselig, aber nach einigen Jahren der konsequenten und umfangreichen Berichterstattung zog Snooker immer mehr Zuschauer. Ich habe mal vor einiger Zeit gelesen, dass Snooker inzwischen zu den Top 3 oder Top 5 Sportarten bei Eurosport zählt, was die Einschaltquoten anbelangt.
Kontinuität ist das Zauberwort!
Deshalb kann ich die Enttäuschung der BR-Sportredaktion nicht wirklich nachvollziehen. BBL-Spiele bei Sport1 ziehen doch in der regulären Saison auch nicht viel viel mehr Zuschauer. Ich habe diesbezüglich mal irgendwas von 0,08-0,12 Mio. Zuschauer pro Spiel im Schnitt gelesen! Man könnte fast sagen, dass der FC Bayern aus dem Stand fast soviele Zuschauer zieht, wie die BBL-Klubs!
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Es gibt sicherlich bei der Messung Defizite z. bei den Menschen mit Emigrationshintergrund oder bei Inhalten die über neue Verbreitungsmöglichkeiten zum Konsumenten kommen. Jedoch sind die Zahlen sehr genau, hier geht es nicht um Glauben, sondern um anerkannte wissenschaftliche Methoden.
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Nur mal so am Rande: In der Fernsehbranche spielt wegen der genannten statistischen Probleme der absoluten Zuschauerzahlen insbesondere der Marktanteil einer Sendung eine große Rolle. Daraus lässt sich eben ableiten, dass weniger als ein Vierzigstel der bayerischen TV-Zuschauer am letzten Sonntagnachmittag Interesse an dem Programm hatten, unabhängig von der absoluten Zuschauerzahl. Und leider lässt sich am Marktanteil als relevante Größe auch nur schwer rütteln.
Ziel muss daher lauten, dass sich mittelfristig zehn Prozent der Zuschauer z.B. an einem Sonntagnachmittag (der übrigens nicht umsonst auch in den USA im nationalen TV der wichtigste BBall-Sendetermin ist, aber leider lässt das bei uns die Sport-1-Sendeplanung derzeit nicht zu) eine Basketball-Übertragung im Fernsehen anschauen.
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10% Marktanteil? Davon träumst du aber… das ist unrealistisch bis zum geht nicht mehr. Sendungen mit 10% Markanteil sind in etwa die Simpsons oder Galileo. Auch Spitzenhandball, mit dem man sich vielleicht zuerst messen sollte, erreicht nichtmal annähernd solche werte. Wenn sich in den USA dieser Sport zu einem festen Termin etabliert hat, dann ist er da aus zwei Gründen auch so erfolgreich:
a) Der Sport hat in Amerika eine Tradition und Geschichte, die er in Deutschland nicht hat.
b) Die wichtigen Spiele, die viel geschaut werden, laufen auf großen Sendern. Wenn in Deutschland ARD, ZDF, RTL, Sat1 oder meinetwegen noch Pro7 übertragen würden, wären die Zuschauerzahlen größer, als auf sport1.Bis Basketball hier im Fernsehen erfolgreich wird, müssen sich zwei Dinge ändern. Es muss etwas Zeit ins Land gehen und es muss sich ein fester Sendetermin ohne viel Sport- oder sonstige Fernsehkonkurrenz etablieren. Samstag abends Basketball gucken? Da habe ich auch oft besseres vor. Donnerst, vielleicht noch Freitag? Besser! Montag, Dienstag und Mittwoch scheiden bei sport1 wohl aus. Sonntag nachmittags? auch nicht so prickelnd.
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@ Hegel
Du hast schon etliche zutreffende Punkte angesprochen. Aber: Welchen regelmäßigen Sendeplatz soll die BBL denn bei Sport1 für ihr (vermeintliches) Topspiel. Klar, der Sendeplatz um 20 Uhr samstags steht in direkter Konkurrenz mit DSDS, Wetten dass… und was nicht noch alles.
Dienstags und mittwochs um 20 Uhr wäre wegen des Fußballs keine so gute Idee, da man hier in direkter Konkurrenz zu den Champions-League Spielen treten müsste… Diesen ungleichen Quotenkampf würde man auch haushoch verlieren.
Am Samstag nachmittag geht eigentlich nichts, wenn man überhaupt eine Quote haben will…
Das Problem in Deutschland ist doch, dass Basketball im TV zwischen “König Fußball” und Quotenbringern wie “DSDS oder Wetten dass” aufgerieben wird.
In den USA sind die Sonntags-Quoten der NBA aber meines Wissens nach auch erst gut, wenn sich die übermächtige NFL nach dem Super Bowl in die Offseason verabschiedet hat.
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@Hegel und Basketinho
Ganz so einfach ist es mit den Quoten nun auch wieder nicht, da stecken trotz des enormen Aufwandes eine Menge Fehlerquellen im System. Die Fernseh- und Werbebranche vertrauen unter anderem auch deswegen darauf, weil es sie am Leben erhält. Es ist ein bisschen wie mit der Demokratie: Die GfK-Messungen sind das am wenigsten schlechte System. -
In den USA sind die Sonntags-Quoten der NBA aber meines Wissens nach auch erst gut, wenn sich die übermächtige NFL nach dem Super Bowl in die Offseason verabschiedet hat.
Die in diesem Kontext veröffentlichten Rankings halte ich für methodisch unsauber. Die Macht der NFL ist keinesfalls zu negieren, aber die Quotenermittlung unterscheidet sich signifikant.
Während bei den NFL-Spielen die Quote für alle Networksender erhoben wird, also die Quote für mehrere Spiele gleichzeitig aufsummier wird, werden für NBA (und auch die anderen Vielspiel-Ligen NHL und MLB) nur Einzelspiele ausgewertet, Ausnahme-Übertragungen bei den Network-Sendern ausgenommen. Das ganze ist zwar ein Resultat der Arbeit der NFL, denn die anderen Ligen schaffen es nicht, im großen Format bei den Network-Sendern reinzukommen. Allerdings ist der Unterschied trotzdem zu berücksichtigen.
Dabei zeigt die NBA regelmäßig in den Kabelkanälen ESPN und TNT, dass man durchaus auf einem gewissen Niveau mit der NFL mithalten kann.Zurück nach Deutschland:
Für mich hängt auch diese Quoten-Diskussion wieder eng mit der Frage zusammen, wie sich Sport überhaupt durch TV-Einnahmen refinanzieren kann. Und da sollte klar sein, dass selbst Fußball sich in vielen europäischen Ländern nicht via Free-TV finanziert, sondern über Pay-TV. Die deutsche Sportschau ist da nur ein kleiner Mosaikstein bei den Einnahmen und in anderen Ländern nicht vorhanden.
Die Anmerkung, dass eine richtig gute Quote nur auf RTL, Sat1, Pro7, Das Erste und ZDF möglich ist, sollte doch klarmachen, dass es keinen Sinn macht, unbedingt bei diesen Sendern reinzukommen. Selbst RTL würde unter den heutigen Bedingungen niemals Livespiele der Fußball-Bundesliga übertragen. Beim Fußball sind die Rechtekosten zu hoch und bei den Nischensportarten das Interesse für einen Massesender zu niedrig. -
@Hegel
“Die in diesem Kontext veröffentlichten Rankings halte ich für methodisch unsauber. Die Macht der NFL ist keinesfalls zu negieren, aber die Quotenermittlung unterscheidet sich signifikant.
Während bei den NFL-Spielen die Quote für alle Networksender erhoben wird, also die Quote für mehrere Spiele gleichzeitig aufsummier wird, werden für NBA (und auch die anderen Vielspiel-Ligen NHL und MLB) nur Einzelspiele ausgewertet, Ausnahme-Übertragungen bei den Network-Sendern ausgenommen. Das ganze ist zwar ein Resultat der Arbeit der NFL, denn die anderen Ligen schaffen es nicht, im großen Format bei den Network-Sendern reinzukommen.”Ist zwar vollkommen offtopic, jedoch ist das natürlich so nicht zutreffend.
Die NFL wird am Sonntag nachmittags parallel von Fox und CBS übertragen. Dabei wird auch teilweise regional gesplittet, nichts anderes haben auch schon MLB, NBA, NHL getan. Und zum absoluten Vergleich, die NFL schafft es, dass zeitgleich bei Fox und CBS jeweils über 10 % aller Geräte eingeschaltet sind, beide haben über 20 Millionen Zuschauer im Durchschnitt!, MLB schafft an seinen Wochenendterminen keine 2%, die NHL am Wochenende mit 4 regionalen Spielen vorgestern 0,8%.
Zu den NBA Zahlen auf
ABC http://www.sportsmediawatch.net/2011/02/nbas-marquee-teams-attract-big-numbers.html#moreDie Quotenermittllung ist methodisch glasklar und unterscheidet sich nicht zwischen der NFL und den anderen Ligen!
Ähnlich wie Fußball in Deutschland hat die NFL einen Ausnahmestatus in den USA, jedoch macht es sich die NBA in ihrer Nische immer bequemer.
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Also ich bin immer noch nicht ganz überzeugt von der Methode… auch wenn der Punkt “keine oder viel zu wenig überregionale Werbung” ganz offensichtlich mal wieder voll zutrifft und als Erklärung für grottige Quoten eigentlich in meinen Augen schon wieder als hinreichend betrachtet werden kann.
Bei der Bewertung von Themen bei denen quer durch die Bevölkerung die erforderliche Grundkenntnis/Grundwahrnehmung vorhanden ist sehe ich absolut ein das es funktioniert. Das Paradebeispiel: die Infratest-Umfragen - und die die sind immer zu welchen Themen? Natürlich IMMER Themen die quer durch die Bevölkerung gerade diskutiert werden!).
Was aber würde rauskommen wenn nun Beispielsweise nach der Akzeptanz von Schweinshaxen zum Frühstück, oder dem Interesse an einer Übertragung der letzten Meisterschaft im Schlickrutschen gefragt würde?
Beides würde natürlich übelste Werte erhalten, aber die Ergebnisse wären in Abhängigkeit des Ortes der Erhebung der Majorität der Stimmen stark lokal geprägt - richtig?Ich vermute einfach das die Verteilung der 5500 Repräsentativen Haushalte eben NICHT dermassen gleichmässig erfolgt das das für ALLE Theme ein funktionierendes Bild ergibt!
Natürlich werden Basketball-Übertragungen niemals auch nur annähernd 10% Anteil haben. Ich wage aber zu behaupten das, wenn die meisten beobachteten Haushalte in Gemeinden liegen in deren Einzugsbereich Basketball so gut wie nicht stattfindet, man nahezu anstellen kann was man will (in Sachen BB-Events bzw. Werbung für selbige) - man wird keine signifikante Erhöhung der gemessenen Quoten erreichen!
Man könnte mir beispielsweise noch so oft Werbespots von Softball vorsetzen - ich würde ums verrecken keine Übertragung einschalten! Und ich gehe jede Wette ein das das Repräsentativ für meine Umgebung ist!
Wenn aber hier in der Gegend seit Jahren Softball gespielt werden würde, davon jede Woche was in der Zeitung stehen würde, und jeder zweite zumindest irgend jemanden kennt der Softball spielt - ja, DANN denke ich tatsächlich das die Einschaltquoten für ein besonders beworbenes Softballspiel im TV in dieser Umgebung eine deutlich erhöhte Quote erzielen würde als ein paar Gemeinden weiter wo keine Sau weiß wie Softball überhaupt gespielt wird.
Das Beispiel ist natürlich nicht ganz treffend, soll aber den Ansatz illustrieren.
Ich denke einfach das, wenn man eine Deutschlandkarte zeichnen würde auf der das grundsätzliche Interesse an Basketball durch die Intensität der Färbung kennzeichnen würde, diese Karte überaus fleckig aussehen würde. Und die Wahrscheinlichkeit bei einer Zufallsauswahl einer Mittelgroßen Stadt mit zwischen 5000 und 50000 Einwohnern eine verdammt helle Stelle zu treffen nicht vernachlässigbar ist.Ich sage nicht das Basketball irre Quoten erreichen kann, ich habe nur meine Bedenken das die Methode der Bewertung funktioniert. Denn sie wird immer als Totschlagargument hergenommen man könne übertragen was man wolle - man kommt nicht über Kellerzahlen hinaus! Was - wenn die Methode in der aktuellen Konstellation nicht taugt?
Was, wenn sagen wir in Bayern in drei Städten Daten erhoben werden und eine davon Bamberg, eine natürlich München und die dritteUlm ist? Anderer Fall: München, Rosenheim und Ingolstadt? Die Statistischen Beobachtungenwürden vermutlich deutlich differieren…
Aber ich weiß ja wie gesagt nicht WIE die beobachteten Haushalte verteilt sind - daher alles nur Hypothese…
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Anlaß war ja das Spiel Bayern gegen Würzburg. Es liest ja wohl auch jemand vom BR mit, daher hoffe ich, daß meine Fragen beantwortet werden. Beziehen sich die genannten Einschaltquoten und die absoluten Zahlen auf das Stammsendegebiet des BR oder auf ganz Deutschland? Wie sind die absoluten Zahlen der Betrachter des Livestreams in der Mediathek gewesen? Wie unterscheidet sich die Sportsendung da von den Sendungen davor und danach - äquivalent zu den Einschaltquoten im Fernsehen oder anders? Fließen solche Perspektiven bei Euch in die Diskussion ein?
Die 5.500 GfK-Meter sind ja für ganz Deutschland. Entsprechend seiner Einwohnerzahl müßten in Bayern davon etwa 800 bis 850 stehen. Herausgegeben werden die Zahlen meines Wissens nach Altersgruppen und nach Haushaltseinkommen. Die Repräsentative Verteilung nach diesen Kriterien wird im Vordergrund stehen. Dann fließen noch mehrere andere Kriterien bei der Verteilung ein. U. a. habe ich gelesen, daß die Geräte auch regional verteil sind. Aber ich teile die Zweifel meines Vorschreibers, daß die Geräte auch regional repräsentativ verteilt sind. Ich halte das nicht einmal für möglich, denn die Zahl ist doch arg klein. Der Panelselektion sind da Grenzen gesetzt. Aber nun ja, das läßt sich nicht ändern - und theoretisch müßte das Pendel auch irgendwo nach oben ausschlagen. Hm - das tat es sehr deutlich als die Playoffs bei Eurosport waren - nutzen die andere Panels? Also entweder geht die BBL zu Eurosport, oder man macht sich daran, die weißen Flecken auf der Basketball-Landkarte zu reduzieren.
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Bei allen Randsportarten braucht man sich um Quoten keinerlei Gedanken machen! Sie sind fast immer im Bereich des Grundrauschens. Wegen Handball oder Eishockey setzt sich auch niemand zusätzlich vor den Bildschirm.
Es ist auch eine Binse, dass selbst die Spiele der Fussballbundesliga, welche im PayTV laufen, und nicht mit der Beteiligung der Bayern, Schalke oder Dortmund laufen, von Zuschauern im kleinen 4-stelligen Bereich gesehen werden.
Da mache ich mir um Quoten für ein Zweitligaspiel keine Gedanken, wenn es vorkommt, dass selbst BBL-Finalserien mal nicht im TV zu sehen waren.
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Wen’s interessiert: Ausführliche Informationen zur Methodik, Stichprobe und Repräsentativität der Fernsehdaten.
Zweite Zeile
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10% Marktanteil? Davon träumst du aber… das ist unrealistisch bis zum geht nicht mehr.
Sicher ist das ein Traum, aber der ist nicht komplett unrealistisch. Zehn Prozent MA wären ca 1 bis 1,5 Mio Zuschauer an einem Sonntagnachmittag. Ist in der normalen Saison sicher nicht zu machen. Aber zumindest in der Postseason sollte dieser Wert schon ein Ziel sein. Es ist immerhin Livesport im Free-TV. Wie gesagt, es sollte ein Zielwert sein.
Und Simpsons o.ä. bewegen sich als Feierabendprogramm in einem etwas anderen Marktumfeld …
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10 % Marktanteil sind für ein reguläres Ligaspiel vollkommen neben der Spur. Das erreicht ja nicht mal der Handball als stärkste Liga der Welt beim DSF.
Neben dem Fußball kommt keine Sportart außerhalb irgendwelcher Traditionsveranstaltungen wie einer entsprechenden WM oder etc. Pp auch nur näherungsweise in diese Gegend.Natürlich kann man auch dieses Problem dem Raab zwecks Unterstützung zuschanzen. 10% bleibt eine Chimäre.
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10 % Marktanteil sind für ein reguläres Ligaspiel vollkommen neben der Spur. Das erreicht ja nicht mal der Handball als stärkste Liga der Welt beim DSF.
Ein solcher Marktanteil ist allein aufgrund des derzeitigen Sendeplatzes Utopie. Ein Teil der Zielgruppe befindet sich zu dieser Zeit in den Hallen der Nation wieder und die Konkurrenz ist enorm, ich persönlich halte es zumindest für äußerst unwahrscheinlich, dass am Samstagabend um 20 Uhr jemand zufällig beim Basketball hängen bleibt, sondern denke, dass der unschlüssige Fernsehzuschauer eher dem Programm der großen Sender zugeneigt ist.
Aber selbst an einem anderen Sendeplatz sind 10% Marktanteil nur schwerlich zu schaffen. -
Welche Sportübertragungen erreichen enn bitte 10% Marktanteil?
Fußball, aber in der Regel auch nur, wenn keine Frauen spielen und mindestens 1. Bundesliga gesendet wird. Selbst Europa-League nicht regelmäßig.
Die ein oder andere Wintersportart (Biathlon?!)
Formel 1
Boxen (Quotentechnisch sind Klitschko-Kämpfe glaube ich noch stärker als Fußball?)Besondere Turniere und Veranstaltungen wie
Olympia
Weltmeisterschaften, zum Beispiel die
Handball-WM (Deutsche (Top-)Spiele im ÖR)
auch hier wieder Wintersport
Stefan RaabDie Top-Sportveranstaltungen im TV sind rar, Basketball hier irgendwo positionieren zu wollen, ist Tagträumerei. Außerdem luäft jede der gerade genannten Sendungen auf einem der Kanäle, die im Fernsehprogramm auf der ersten Seite stehen. Was im Dritten übertragen wird, sehen doch die wenigsten. Erinnert sich noch jemand an Tanzen? Dritte Bundesliga (sogar live!!), Springreiten? Da schaltet zufällig niemand rein, das schauen die Fans. Ähnlich wird es beim Bayern-Würzburg-Spiel gewesen sein, die Fans, die das sehen wollten, und nicht in der Halle waren, vielleicht noch einige BBBL-Anhänger, die konnten das schauen. Dazu noch vielleicht 1000-2000 Zufallsseher und fertig. Wenn ich im TV schaue, “was gerade läuft”, dann gucke ich durch die großen Programme, allenfalls noch Eurosport oder sport1. Bis letzten Sonntag wusste ich außer dem WDR und NDR ncihtmal, auf welchen Nummern die dritten Programme bei mir liegen…
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Wen’s interessiert: Ausführliche Informationen zur Methodik, Stichprobe und Repräsentativität der Fernsehdaten.
Danke - dort scheint die Verteilung der Haushalte tatsächlich besser zu sein als ich vermutete!
Dann wäre die nächste Frage (die hier ja auch schon lange und immer wieder diskutiert wird) natürlich, welcher Ansatz die Wahrnehmung weiter bringen würde (die vermutlich noch sehr vielen weißen und weiteren arg hellen Flecken auf der oben angesprochenen Basketball-Landkarte einfärben):
1.) Es geht nur über die Breite: Die Förderung und Unterstützung der Vereinsarbeit in der Breite muß gezielt verbessert werden, sich auf “Kompetenz-Center” und Kaderarbeit zu konzentrieren reicht nich aus!
Man muß sich nur mal die DBB-Liste der “Top 100” - also der größten Basketball-Vereine Deutschlands nach aktiven Mitgliedern - ansehen. In diesen illustren Kreis kommt man rein schon ab etwa 200 Aktiven - wie viele Handball-Vereine dieser Größenordnung es wohl gibt…?
Vorbedingungen/Kosten:- In den Landesverbänden müßte es jeweils ein paar festangestellte Leute geben die bei interessierten Vereinen vor Ort quasi Consulting betreiben, organisatorisch unterstützen können und vieles mehr.
- Hallenproblematiken in den Gemeinden müssen gelöst werden, Finanzielle Probleme bei Vereinen müssen gelöst werden (ständig steigender Aufwand/Kosten für Spielbetrieb/Schiedsrichterkosten duch Fremdschiedsricheransetzungen vierlerorts bereits in Jugend-Bezirksligen bis runter zu den Minis - was soll das?)
Das wäre der aufwändige/unbequeme Weg (der mMn einzig Sinnvolle)
2.) Der Professionelle- und Semiprofessionelle Bereich (BBL, DBBL, Pro A/B, NBBL) muß in Sachen Marketing dringend weiterentwickelt werden! Höhere Marketing-Etats in den Verbänden, noch höhere Mindestetats bei den Mannschaften (verbunden mit Mindestetats für Marketing), noch größere Mindesthallengrößen usw.
Vorbedingungen/Kosten:
Liegt allein bei den dort spielenden Vereinen bzw den dortigen Gemeinden!
Fragen: wie weit kann man diese Schraube noch anziehen, wie weit will man sich noch in die Abhängigkeit von einzelnen Sponsoren begeben - denn wieviele Vereine schaffen es diese Abhängigkeit ausreichend zu diversifizieren das nicht sofot der Bestand des Vereins akut bedroht ist sobald der Hauptsonsor abspringt)3.) Es geht nur andersrum: über möglichst bald mehr Medienpräsenz (Beispiel: Wintersport - wenn Biathlon nicht seit 20 Jahren regelmässig am Wochenende von den ÖR übertragen würde würd’s noch weitaus weniger Leute interessieren als Basketball! Und Radfahrn erst…)
Vorbedingungen/Kosten:
Tja - was kostet es Primetime-Sendeplätze einzukaufen und wer zahlt das? -
Primetime-Sendeplätze einzukaufen, geht wohl gar nicht.
Klar kann man für eine Summe X dafür sorgen, dass die aktuelle DSDS/HKSM-Staffel sich um ein Wochenende nach hinten verschiebt, nur dann hat man den Sendeplatz, aber damit ja noch keine (neuen) Zuschauer gewonnen.
Die, die nun nicht Heidi K und Dieter B sehen können, suchen sich dann eben das nächst passende Programmangebot und sitzen nicht vor dem Sender, welchen sie zu dieser Zeit IMMER schauen.Und auch dann, wenn man extrem für das Programmangebot vorab werben würde, ist überhaupt nicht sicher, dass trotzdem eine erkleckliche Anzahl an Zuschauern vor dem Schirm sitzt. Wir sind eine Randsportart, welche großräumig gesehen, riesige Lücken auf der Landkarte aufweist: In Neu5Land gibt es einen BBLigisten, in vielen anderen gegenden nicht mal ProBLigisten.
Vergesst die 10% und auch die Quote, aus Quotengründen hat der BR das Spiel der 2.Liga auch nicht ins Programm genommen, sondern aufgrund von persönlichen Beziehungen zwischen den Akteuren und Hintergrundarbeitern.
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Man muß sich nur mal die DBB-Liste der “Top 100” - also der größten Basketball-Vereine Deutschlands nach aktiven Mitgliedern - ansehen. In diesen illustren Kreis kommt man rein schon ab etwa 200 Aktiven - wie viele Handball-Vereine dieser Größenordnung es wohl gibt…?
Hatte ich schon bei der Pressemeldung zur aktuellen Liste geschrieben: In der Liste werden Spielerpässe gezählt, nicht aktive Mitglieder. Ich halte die Liste daher nicht aussagekräftig um daran die Verteilung des Basketballs in der Breite zu bestimmen. Es dürfte z.B. auch eine Menge an Sportvereinen geben, die zwar DBB- bzw. Landesverbandsmitglied sind, aber nicht am Spielbetrieb teilnehmen und rein hobbymässig spielen.
2.) Der Professionelle- und Semiprofessionelle Bereich (BBL, DBBL, Pro A/B, NBBL) muß in Sachen Marketing dringend weiterentwickelt werden!
Also ich denke, da bewegt sich durchaus langsam etwas. Die pauschale Forderung der Weiterentwicklung halte ich ohne eine Vorgabe eines Zeitrahmen oder konkrete Vorschläge etwas naiv.
3.) Es geht nur andersrum: über möglichst bald mehr Medienpräsenz (Beispiel: Wintersport - wenn Biathlon nicht seit 20 Jahren regelmässig am Wochenende von den ÖR übertragen würde würd’s noch weitaus weniger Leute interessieren als Basketball! Und Radfahrn erst…)
Man sollte nicht nur an der Oberfläche solcher Übertragungen kratzen. Für mich unterscheidet sich der Wintersport z.B. wesentlich von den Mannschaftssportarten, die ca. 7-9 Monate im Jahr intensiv betrieben werden:
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Es gibt relativ wenige Eventtage, die nicht mit Spieltagen z.B. in der BBL verglichen werden können. Eine Übertragung in ARD/ZDF ist dadurch wesentlich realistischer, da man auch am Morgen/Mittag/Nachmittag überträgt, nicht abends zur Primetime. Beim Eisschnelllauf gibt es z.B. nur 8 Veranstaltungswochenende von November bis März. Beim Biathlon sind es 10 von Dezember bis Mitte März.
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In der Regel gibt an einem Weltcup-Wochenende mehrere Veranstaltungen, die auch ganz verschiedene Einschaltquoten erzielen. ARD/ZDF werben beim Wintersport v.a. mit der Gesamtzahl an Kontakten und das spiegelt sich auch in den Werbebuchungen wieder. Die Werbekunden buchen überwiegend für die ganze Saison.
Vorbedingungen/Kosten:
Tja - was kostet es Primetime-Sendeplätze einzukaufen und wer zahlt das?Abgesehen davon, dass man sich als Inhalteanbieter ja nicht wirklich einkauft (denn man muß hauptsächlich für den Sender Quote schaffen):
S.o. Wintersport z.B. ist mit wenige Ausnahmen keine Primetime-Sportart. Im Übrigen sind auch die realen Zuschauer vor Ort meiner Meinung nach nicht mit Hallensportzuschauern zu vergleichen. Die Weltcuptage werden oft als Volksfeste in der jeweiligen Region veranstaltet. Das dadurch angezogene Publikum ist meiner Meinung nochmal ein anderes als das typische Eventpublikum beim Fußball oder Hallensport.
Daher muß eine Sportart, die Samstagabend in einem reichweitestarken Free-TV-Sender übertragen werden will, eben die Attraktivität haben, dass Werbekunden bereit sind, dafür die üblichen Tarife zu zahlen. Nur in welchen europäischen Ländern, die ein recht entwickeltes Privatfernsehen haben, läuft Samstagabend in einem reichweiten Sender regelmäßig Sport wie Fußball oder ein anderer Hallensport? Spiele wie Pokalfinale oder Länderspiele mal ausgenommen. Man braucht sich daher gar nicht zu überlegen, was eine solche Primetime-Übertragung erfordern müsste, es ist schlicht unrealistisch.
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In der Betrachtung der Einschaltquote fehlen die Internetuser. Da z.B. in NRW über DVB-T kein Bayern3 zu empfangen ist habe ich das Spiel, wie auch sonst die Übertragungen auf Sport1 (auch nicht in DVB-T), über Zattoo geschaut. Keine Ahnung, ob das noch viele sind.
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10 % Marktanteil sind für ein reguläres Ligaspiel vollkommen neben der Spur. Das erreicht ja nicht mal der Handball als stärkste Liga der Welt beim DSF.
Neben dem Fußball kommt keine Sportart außerhalb irgendwelcher Traditionsveranstaltungen wie einer entsprechenden WM oder etc. Pp auch nur näherungsweise in diese Gegend.Natürlich kann man auch dieses Problem dem Raab zwecks Unterstützung zuschanzen. 10% bleibt eine Chimäre.
Naja gut, da erzählt der Verkauf von CONSTANTIN zwar etwas anderes, aber ich will mich hier auch nicht um Zahlen streiten.
Letztenendes sollte sich die BBL im Halbfinale und im Finale mindestens im Niveau eines Handball-WM-Endpsiels OHNE deutsche Beteiligung bewegen. Und da wäre eben der Sonntagnachmittag der idealere Sendeplatz, allein weil ein Marktanteil von 5% (um mal etwas die Wogen zu glätten ) dort im Vergleich zum Samstagabend schon mit 500.000 bis 1 Mio. weniger Zuschauer erreichbar ist.
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@jochensge
Ich meinte mit “aktiven” Mitgliedern natürlich schon die die Pässe haben (die Definition für die Liste kenne ich schon), ansonsten hätte ich “Mitglieder” geschrieben.
Schoppenmannschaften und Kids-Ballspielgruppen die nicht am RUndenbetrieb teilnehmen sind ja wohl eher selten, bzw wenn dann im Schnitt eher im unteren einstelligen Prozentbereich in Vereinen vertreten, denke ich.Ich halte übrigens die Ansätze 2) und 3) beide für reichlich naiv falls damit das Ziel alleine erreicht werden soll - ich wollte nur die aus meiner Sicht einzigen bestehenden Alternativen beschreiben - also damit sagen “einen anderen als die drei Wege sehe ich nicht”. Habe ja auch geschrieben das Ansatz 1) der einzige ist der Realsitisch wäre - was nicht heissen soll das es bei 2) nicht auch noch Potential gäbe, bzw. 3) auch mal mehr mal weniger realistisch ein Thema sein wird.
Nochmal zum Thema “(hinkender) Vergleich mit Wintersport”:
Also im Winterhalbjahr jeweils den Sonntag im Schnitt von 10:00 bis 16:00 bei ARD oder ZDF(!) IST für mich allerhöchste Primetime - nur noch zu toppen von 19:00-21:00 Samstag oder Sonntag bei denselben Sendern!
Und die nordischen Sportarten sind in meinen Augen überhaupt NUR durch TV-Präsenz so beliebt geworden - und das hat Jahre, wenn icht gar Jahrzehnte gedauert!°Ich wage mal zu behaupten: wenn während der Saison JEDEN Sonntag Nachmittag 2 Spiele bei ARD oder ZDF laufen würden wäre Basketball innerhalb einiger Jahre (und nicht gleich nach ein paar Wochenenden!) eine ähnlich populäre Sportart wie zumindest mal Rodeln, Bobfahren und Langlauf zusammen! Dort scheinen die Quoten ja überaus zufriedenstellend zu sein - oder etwa nicht…???
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Klar wäre das so.
Als ob das Volk seit 20 Jahren Frauenfußball im TV fordert
Ne, das wird einfach soooo lange gebracht bis die Quoten stimmen. Punkt.Basketball würde bei einem push wie ihn der Frauenfußball bekommen sehr schnell ganz oben in der gunst von Manni und Uwe in Offenbach stehen.
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Jeglicher Wintersport hat in D wohl immer irgendeinen sportlichen Erfolg vorzuweisen, von der Goldrosi bis zum Hackl Schorsch, dem Wo-Ist-Behle oder Kilius/Bäumler, um mal nur die Westdeutschen zu nennen.
All diese Geschichte fehlt dem Basketball hierzulande komplett, es gibt zwei NBA-Spieler mit Namen, von denen der eine hier fast nie in Erscheinung getreten ist, und einen EM-Erfolg, an den sich nur noch die Älteren erinnern können.
Was soll also das träge Fernsehvolk davon überzeugen, statt geschichts- und erfolgsträchtigem Wintersport nun den Basketball im wenig attraktiven Januar und Februar anzuschauen?
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ganz ehrlich ich glaube kaum das es hier um den sendeplatz geht, sondern vielmehr um die manpower und technik die man für eine aufzeichnung bereitstellen muss.
sendeplätze gibt es echt wie sand am meer gerade wenn ich die öffentlich rechtlichen betrachte. kurzer blick in die kanalliste auf astra 19,2
Das Erste, Eins Extra, Einsfestival, Eins Plus, Phoenix, ZDF, ZDF Infokanal, ZDF neo, ZDF Theaterkanal
von den dritten will ich gar nicht anfangen (gefüht 2000 sender) wenn ich mir das lineup anschaue frage ich mich warum es keinen öffentlich rechtlichen sportsender gibt.
und ganz ehrlich der theaterkanal ist jetzt auch nicht der zuschauermagnetwenn die bbl also weiter verbreitet werden will muss sie ordentlich geld in die hand nehmen und die spiele selber produzieren. nen abnehmer findet man sicher im ör bereicht wenns die wenig kostet
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Na ja - z.B. Alpin Männlich hat immer (soweit ich zurückdenken kann) von zeitweiligen bzw. gelegentlichen Einzelerfolgen gelebt (Wasmeier, Neureuther). Richtig erfogreich waren eigentlich immer nur die Mädels (fast so wie im Fußball ).
Im Skispringen ähnlich - vor der Wiedervereinigung gab’s da auch nur sporadische Erfolge. Trotzdem wird’s von je her im Fernsehen gezeigt (und wir haben’s alle schon immer geguckt).Also sporadische Erfolge können die Basketballer ja nun auch vorweisen…
Ok, mit Serienerfolgen wie bei den Mädels, oder gar Rodeln oder Bob kann kaum eine andere Sportart konkurrieren. Aber ich denke das ist an der Stelle nicht der Punkt. Die Übertragungen gab es einfach schon immer - unabhängig vom Erfolg. Ausserdem war insbesondere der nordische Sport schon immer weitgehend Steuerfinanziert (“Sportkompanien”) - also die Vermarktung des Erfolges quasi von Staatlichem Interesse…Aber wir sollten uns in der Diskussion hier nicht bei sinnlosen Vergleichen verstricken - an der Stelle ist es wie es ist, Basketball könnte sich da höchstens mit horrhenden Summen reinkaufen. Wird nicht passieren, also ist die Diskussion weitgehend sinnlos und kann sofort wieder auf die Präsenz in Regional- und Nieschensendern reduziert werden.
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]…}wenn ich mir das lineup anschaue frage ich mich warum es keinen öffentlich rechtlichen sportsender gibt.
und ganz ehrlich der theaterkanal ist jetzt auch nicht der zuschauermagnet.Sport ist grundsätzlich keine Grundversorgung, insbesondere Profisport. Ich halte es nicht gerechtfertigt, dass eine ARD-Anstalt oder das ZDF Geld in die Hand nimmt um Sport1 zu kopieren. Andererseits könnten einige Rechte so gut wie kostenlos sein, aber was hat der jeweilige Sport davon wenn er auf einem kaum gesehenen Sender läuft? Abgesehen davon zeigen ARD/ZDF ja regelmäßig das ihnen selbst kostenlose Rechte am Arsch vorbeigehen.
Öffentlich-Rechtliche Sportsender mag es zwar in anderen Ländern wie Tschechien, eingeschränkt Belgien, usw. geben, aber das ist mir wirklich einen Schritt zuviel. Es geht ja auch bei der BBL nicht um ein Überleben, sondern um die Marktposition auszubauen.
wenn die bbl also weiter verbreitet werden will muss sie ordentlich geld in die hand nehmen und die spiele selber produzieren. nen abnehmer findet man sicher im ör bereicht wenns die wenig kostet
Ähnliche Ansätze wurden hier bei SD und allgemein unter Basketballfans ja immer heftig kritisiert, nämlich BBL.TV. Dabei liegt in Pay-TV (dabei meine ich nicht Sky) darin meiner Meinung nach der einzige Weg, deutlich mehr TV-Einnahmen zu erzielen. Ein Weg über privates Free-TV ist utopisch, der Weg über die ÖR moralisch angreifbar und zudem weniger kontrollierbar.
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Nach den Medienstaatsverträgen müssen sich die ÖR ja für jeden Sender einzeln rechtfertigen, also auch für NEO oder Festival oder welcher auch immer, genauso wie für die Dritten.
Und allein durch diesen Rechtfertigungszwang darf auch den Privaten kein möglicher Einnahmefaktor genommen werden.In den ÖR-Spartensendern ist also für Sport jenseits von Olympia keinerlei Platz vorgesehen und damit auch nicht vorhanden oder nutzbar.
Anders sind die Dritten, die aber natürlich keine Sportsender außerhalb von lokalen Großereignissen sein wollen.Und nochmals zur Quote
Es gibt keinen TV-Sport neben dem Fußball, alles andere sind zeitlich oder anlaßbezogene Saisonschwerpunkte in der Berichterstattung. Im Winter steht niemand gern aufm Platz - also schaut man zuhause dann eben Wintersport.
Im Sommer ist der nationale Fußball zu ende, die UEFA-Quali im Sommer mit Montenegro und Norwegen wird niemanden locken, also ist die TdF der Programmpunkt der Wahl - schon wegen der schönen Bilder am Rande.Und Basketball gibt es dort auch nicht zu präsentieren.
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Ich vermute einfach das die Verteilung der 5500 Repräsentativen Haushalte eben NICHT dermassen gleichmässig erfolgt, dass das für ALLE Themen ein funktionierendes Bild ergibt!
Zunächst: Die GfK fragt keine Themen ab, sondern zählt über die Set-Top-Boxen allein die Köpfe vorm Fernseher, sortiert nach Alter.
offtopic, da ich so gern Zweifel an der Demoskopie und an angeblich so seriösen Meinungsumfragen säe: Rein technisch geben sich Institute bei Meinungsumfragen selten eine Blöße; Stichprobe, Verteilung undsoweiter sind in der Regel in Ordnung. Umfragen lassen sich aber z.B. sehr gut über die Fragestellung manipulieren gemäß dem empirischen Grundsatz: Wie man ins Volk hineinfragt, so schallt es heraus.
Auftraggeber solcher Studien verfolgen damit immer ein Ziel, deshalb wird das erwünschte Ergebnis meist herbeibefragt. -
Zum Thema Randsportarten im Fernsehen haben die Leichathleten ja gerade eine schöne Debatte losgelöst:
http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06F17450CB39BE001000DD173/Doc~EC18AE8BC17994DC2B262EA84FF10BDC1~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Finde ich gut, dass endlich mal jemand mit diesem Thema an die Öffentlichkeit geht, aber ob es was bringt, wage ich zu bezweifeln, dazu ist das Grundproblem einfach zu massiv: König Fußball wächst und wächst, und alle anderen, außer vielleicht am ehesten noch Boxen und Formel 1, müssen um jede Sendesekunde kämpfen. Das zeigt, wie festgefahren die Strukturen in der deutschen Sportlandschaft sind, und solange die ganzen fußballvernarrten Redaktuere insb. bei den ÖR nicht entlassen werden, wird sich da auch nichts dran ändern. Folglich kann alles, was nicht Fußball ist, nur Nischenprodukt sein und bleiben. Dass es aber durchaus möglich ist, dass eine Randsportart ihre Nische findet, zeigen ja Beispiele wie das schon erwähnte Snooker auf Eurosport oder auch Darts auf Sport1. Hier wird ja gerne auf diese Pseudo-Sportarten herabgesehen, aber sattdessen sollten wir lieber mal sehen, wie diese Sportarten es schaffen, ihr Publikum und ihren festen TV-Platz zu finden und immer wieder beachtliche Quotenerfolge einzufahren. Dazu gehören nämlich nicht nur niedrige Übertragungs- und Lizenzkosten, sondern eben auch ein gutes Marketing durch die Verbände und TV-Stationen. Marktanteile von 10% sind und bleiben illusorisch, aber mit dem richtigen Marketing könnte Basektrball es durchaus schaffen, seine Nische zu finden. -
Dazu gehören nämlich nicht nur niedrige Übertragungs- und Lizenzkosten, sondern eben auch ein gutes Marketing durch die Verbände und TV-Stationen.
Dem würde ich widersprechen. Diese Kneipensportarten profitieren enorm von ihren niedrigen Kosten, zudem sind die Sportler Alleinunterhalter, verdienen einen Teil ihres Geldes auch mit eigenen Sponsoren und anderen Prämien. Und was meiner Meinung nach auch in dem Kontext vernachlässigt wird: Die ganzen Übertragungen sind Einzelevents. Da macht es nichts, wenn ein Großteil der Zuschauer da nur einmal reinguckt oder nur 1-2 Turniere überhaupt übertragen werden. Bei einem Ligasport hingegen ist abschreckend wenn man immer wieder nur Häppchen zu sehen bekommt. Daher ist auch die Sportschau am Samstagabend relativ erfolgreich. Man muß praktisch einen Spannungsbogen mit den Übertragungen über die ganze Saison hin schaffen.