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PREVIEW – NBA FINALS: DALLAS MAVERICKS vs BOSTON CELTICS
“You`ve got to lose big to win big”
Viele kennen den Spruch. In der NBA muss eine Mannschaft immer erst „viel verlieren“ bevor sie „viel gewinnen“ kann. In den letzten beiden Playoffrunden der Mavericks konnte man dies bereits sehen: die Teams aus Oklahoma City und Minnesota hatten sicherlich nicht weniger Qualität als die Mavericks selbst, jedoch fehlten einfach Erfahrungen auf dem höchsten Level – speziell bei den Führungsspielern wie SGA oder Anthony Edwards.
In den diesjährigen Finals wird sich diese Perspektive drehen. Die Kelten aus Boston sind im Osten womöglich die Franchise, die in den letzten Jahren konstant einen Blick auf die 18. Meisterschaft warf, welche ebenfalls einen NBA Rekord darstellen würde. Sie erreichten in den letzten acht Jahren sechs (!) mal das Finale im Osten. Kein Team gewann in dieser Zeit mehr Spiele in den Playoffs. Erfahrene Spieler wie Horford oder Holiday haben teilweise (Jrue) bereits Titel gewonnen und viel erlebt, während die (offensiven) Leader Jayson Tatum (26) und Jaylen Brown (27) keinesfalls alt sind, jedoch für ihre Jahre in der Liga bereits viele Schlachten in der „Post Season“ ausgetragen.
Dallas kann hier nicht mithalten. Kyrie Irving hat zwar bereits selbst einen Titel geholt und ist unter den beiden „Leader Duos“ der Älteste, jedoch ist die restliche Rotation der Mavericks deutlich jünger und unerfahrener – ein Luka Doncic bezeichnete sich daher nicht ganz zu Unrecht als „old head“, gemessen an seiner Erfahrung aus Europa und den USA.
Am Ende muss man es aber klar festhalten. Die Celtics um Tatum und Brown haben das „lose big“ bereits hinter sich. Sie sind bereit für einen Titel.
Spiele der regulären Saison
12. Januar 2024: Dallas Mavericks 110:119 Boston Celtics
Boston ohne Porzingis (Horford in der ersten Fünf), jedoch ansonsten mit kompletter Rotation. Celtics mit dominanten Minuten mit Tatum auf dem Feld (+27), während Brown mit 34 Punkten Top-Scorer wird. Celtics mit 46.6% (32.6% 3FG) aus dem Feld und lediglich sechs Ballverlusten. Dallas „pre trade“ mit Josh Green in der ersten Fünf und Maxi, Grant Williams und THJ als primäre Bankspieler. Mavs treffen vergleichbar gut, kommen jedoch seltener an die Linie (14 FTA zu 30). Luka mit Triple-Double aus 33/18/13 (jedoch nur 12/30 FG), Kyrie mit 23 Punkten (9/20 FG). THJ von der Bank mit 20 Punkten (8/13 FG). Mavs zwar bis zum Ende „dran“, jedoch im vierten Viertel nie näher als sieben Punkte – auch weil die „Leader“ zu schwach treffen.
02. März 2024: Boston Celtics 138:110 Dallas Mavericks
Boston komplett und mit 55.3% aus dem Feld bei 21/43 3FG (48.8%); wiederum nur neun Ballverluste (Dallas 7). Dallas „post trade“, jedoch mit Starter Lively und nur „garbage“ Minuten für Gafford (6) und DJJ (7). Luka wieder mit einem Triple-Double aus 37/12/11, Kyrie mit 19 Punkten, jedoch nur 9/23 FG. Mavs lediglich mit 9/34 3FG (26.5%). Defensiv Boston mit 1-gegen-1 Verteidigung gegen Doncic, während die Rollenspieler rausgenommen werden. Mavs bleiben bis zum vierten Viertel in Reichweite, dann wird es aber zum „blowout“ mit einem 20:36.
Wie ist der Kontext dieser Spiele? Für Dallas drehte sich die Saison nach den Trades für PJ Washington und Daniel Gafford komplett. Nach einem „blowout“ Debut gegen OKC (146:111) folgten weitere Siege gegen Lottery Teams und ein Sieg gegen die Phoenix Suns. Wirklich „gefunden“ hatte man sich noch nicht – dies belegten auch die Spiele in der Zeit vom 25. Februar bis hin zum 06. März, als die Mavs von sechs Spielen fünf verloren (unter anderen deutlich gegen Boston). Die „neuen“ Mavs sah man allerdings erst später – speziell in der Zeit vom 08. März (Sieg gegen Miami) bis hin zum 11. April (Sieg bei Miami), als man zu einer Bilanz von 16-2 kam.
Die Boston Celtics
Die Boston Celtics gewannen innerhalb der regulären Saison insgesamt 64 Spiele mit einer Offensive, welche als eine der effizientesten aller Zeiten in die Annalen der Liga eingehen wird. Bei einem offensiven Rating von 122.2 (Rang 1) und einem hervorragenden defensiven Rating von 110.6 (2) erzielten die Kelten folgerichtig das mit Abstand beste „net rating“ der Liga.
In den Playoffs ist dieses Bild nicht anders. Boston gewann 12 seiner 14 Spiele und, auch wenn es teils etwas überraschend war, lediglich vier Spiele verliefen dabei zum Ende hin etwas knapper mit direkten „crunch minutes“.
Der Angriff der Boston Celtics
Die Offensive der Kelten in der regulären Saison war historisch gut. Bei einer „true shooting percentage“ von 60.9% (Rang 1 in der Liga) und einer „effective field goal percentage“ von 57.8% (Rang 1) wird schnell klar, dass die Mavs es mit der womöglich effizientesten Offensive der Liga zu tun haben werden. Boston trifft dabei die meisten Dreier pro Spiel (14.6) innerhalb der NBA. Die Celtics lassen hierbei nicht primär den „Ball laufen“ (Assist percentage: Rang 21), sondern scoren in erster Linie über die individuelle Qualität und Isolationen, welche (auch aufgrund der geringen Assists) nicht oft den Ball verliert (Assist/Turnover-Ratio: Rang 3). Boston ist effektiv, muss dies allerdings auch sein, da man durch das ständige „5 out“ kaum zweite Wurfchancen generiert (offensive Rebounding % - Rang 14).
Boston attackiert den Gegner dabei sehr spezifisch. Während man bei den Wurfversuchen direkt am Korb und aus der Mitteldistanz am unteren Ende der Liga rangiert (Rang 26 und 29), liegt man bei den Versuchen aus dem Dreipunkteland (43.7% aller Versuche) und speziell bei den Dreiern, welche NICHT aus den „Cornern“ kommen, weit vorne. Die Würfe, die am Korb genommen werden trifft man hochprozentig (70.5% - Rang 4), während die Effektivität bei den Dreiern bereits dokumentiert wurde. Die Dreier werden das zentrale Thema der Serie: im Westen hat Dallas in lediglich 4 von 17 Spielen in den Playoffs eine Dreierquote von 40% (oder mehr) zugelassen – jedes dieser Spiele ging verloren. In den restlichen 13 Spielen kassierte man in 8 Spielen eine Quote zwischen 30% bis 40% (8-0 Siege) und in 5 Spielen von 20% bis 30%+ (4-1 Siege).
Wie kommen die Celtics aber zu diesen Würfen? Die häufigsten „sets“ im Sinne der Offensive sind bspw. das bekannte „Horns“, wobei die Kelten dies oftmals durch einen Pass des Ballführers auf ein „Horn“ und anschließendem „cut“ über die ballferne Seite auflösen („chin“) und weniger wie Dallas über das Dribbling selbst mit „lop thread“ oder direkter Penetration zum Korb. Ein weiterer Klassiker im Playbook von Coach Mazzulla ist das „spanische“ Pick-and-Roll, welches auch für die Rollenspieler um Pritchard oder auch Hauser Würfe generiert.
Eine letzte Auffälligkeit in den Playoffs waren klassische „stampede cuts“, welche bei den Mavs speziell Akteure wie Kyrie Irving laufen. Boston und Dallas haben somit auch durchaus einige Gemeinsamkeiten – wie es auch in den vorherigen Serien der Mavs der Fall war. Teams wie die Clippers, Oklahoma City und jetzt Boston sind (neben Dallas) die Top 4 (!) Mannschaft bei den „isolation plays“ pro 100 Ballbesitze – primär durchlaufen von SGA, Luka, Tatum, Edwards, Kyrie und Brown.
So oder so: die Offensive der Celtics ist ein „Juggernaut“. Mit Tatum (26.0 Punkte pro Spiel in den Playoffs), Brown (25.0), White (17.8), Jrue Holiday (12.7), Horford (10.0) und Porzingis (12.3 in lediglich vier Spielen) scort fast die gesamte Rotation in den Playoffs zweistellig. Inwieweit Spieler wie Pritchard (20.9 MPG) und Hauser (14.6) noch ihre Minuten in einer „engen“ Serie bekommen werden ist und bleibt fraglich. Was jedoch nicht fraglich bleibt ist die Tatsache, dass die Verteidigung von Dallas vor ihrer größten Herausforderung steht. Dallas bespielte mit OKC bereits eine Mannschaft mit einer (grob) vergleichbaren offensiven Varianz/ Ausrichtung, jedoch sind die Celtics nochmals ein anderes Level, da es keinen „non shooter“ in der engsten Rotation gibt.
Die Verteidigung der Boston Celtics
Ein defensives Rating von 110.6 (Rang 1) in der regulären Saison, welches auch in den Playoffs nicht anders aussieht (108.7 – Rang 1). Boston dominiert am defensiven Ende und lässt bei einer defensiven Rebounding-Percentage von 77.0% (Rang 2) kaum zweite Wurfchancen zu, was sich nicht auch zuletzt anhand der defensiven Rebounds (33.8 RPG – Rang 1) und zugelassenen Punkten nach zweiten Wurfchancen des Gegners (8.3 – Rang 1) zeigt.
Die starke Verteidigung zeigt sich nicht nur im Halbfeld, sondern auch in der Transition (zugelassene Fast-Break Punkte: 10.1 – Rang 3). Wenn die Celtics in einer Kategorie „nur“ Durchschnitt sind, dann sind es die gegnerischen Punkte direkt unter dem Korb (46.4 PPG – Rang 10). Boston „gambled“ dabei nicht in den Passwegen (Steals Rang 27), blockt jedoch ungemein viele Würfe (6.6 BPG – Rang 1) – auf allen Positionen.
Die Positionen 1 bis 4 haben mit Jrue, White, Brown und Tatum dabei eine durchschnittliche Länge von 1.97m – auf den „cm“ identisch zu den Oklahoma City Thunder (787cm insgesamt) und damit genau ein cm „mehr“ als die Dallas Mavericks (786cm).
Die Celtics sind das Team der Playoffs mit der geringsten Anzahl an „blitzes“ und den meisten „Switches“, was hinsichtlich der individuellen Qualität nachvollziehbar erscheint. Boston hat auch hier keine „weak links“ wie KAT oder Conley – höchstens Porzingis (oder Horford aufgrund seines Alters) hat am Perimeter seine Probleme. Viele Fragen gehen in die Richtung „Wer verteidigt Luka“? Hier würde ich mein Geld auf Brown setzen (die meisten Minuten der regulären Saison gegen Doncic), wobei ich mir als „Mav“ mehr Sorgen darum mache, dass dadurch White und Jrue als Help-Verteidiger effektiv situativ von DJJ und PJ ablassen werden um gegen Doncic (Kyrie) zu helfen.
Porzingis wird primär gegen DJJ/PJ spielen, während Tatum sich um Gafford oder Lively kümmert. Dies ermöglicht Kristaps in Spielzügen als „rim protector“ abzusinken, solange unsere 3-and-D Spieler ihren Dreier nicht treffen. Für die Mavs wird es dabei essentiell sein, dass DJJ und PJ als Bocksteller (um Porzingis gegen Doncic zu bekommen) auch „plays“ als „Short-Roller“ bringen können, d.h. es wird sich die Frage stellen wie gut deren „decision making“ nach dem Abrollen sein wird oder wie gut sie situativ auch einmal „ghost screens“ oder simple „slips“ einbauen können. Wenn Dallas Lively (oder Gafford) als „short roller“ (und damit Blocksteller) in diese Spielzüge bekommen möchte, wird dies zwangsläufig eine einfache Möglichkeit zum „switchen“ für Boston (Tatum) bedeuten.
Vorstellbar ist ebenfalls, dass Dallas wie gegen die Timberwolves erneut „double drag“ Blöcke in der Offensive einstreut, welche primär die großen Spieler der Celtics in Spielzüge involvieren werden. All dies wird dann eine Grundlage dafür sein, dass Gafford und Lively während dieser „plays“ am offensiven Brett zweite Wurfchancen erarbeiten und natürlich weiterhin als „lob threads“ relevant bleiben.
„How to beat the Boston Celtics”
Dallas muss in der Defensive neue Lösungen zu finden. Die Offensive der Kelten hat keinen „weak link“ im Shooting wie bspw. Westbrook, Mann, Dort, Giddey oder „SloMo“ Anderson – die Mavs können daher nicht einfach einen Spieler „abstellen“, welcher dann deutlicher in der Helpside verteidigt. Die komplette 8-Mann-Rotation der Kelten (erste Fünf + Horford, Hauser, Pritchard) hat in der Saison über 100 Dreier getroffen, wobei lediglich Jaylen Brown eine Quote von unter 37% warf.
Warum verliert Boston also Spiele? Es ist relativ simpel. Sie treffen den Dreier schlecht, der Gegner wirft gut und (!) der Gegner dominiert das offensive Brett. Etwas spezifischer wird es, wenn man sieht das die Celtics bei den verlorenen Spielen oftmals wenig „non corner threes“ bekommen und diese dann auch schlecht treffen. Dies ist fast schon konträr zu den Mavericks, welche (speziell durch die Qualität von Luka) oftmals direkt die Dreier aus der Ecke suchen (DJJ, PJ, Green). Es ist fast absurd ein Team zu analysieren und dann einfach zu schreiben „Boston darf den Dreier nicht treffen, Dallas muss es“ – alleine weil es fast für jedes Basketballspiel seine Gültigkeit hat. In diesem Fall wird dies jedoch nochmals relevanter sein.
WENN die Kelten wirklich Tatum gegen Gafford (und Lively) abstellen, muss dies auch in zweiten Wurfchancen für die Mavericks enden, damit Dallas erfolgreich sein kann. Speziell Lively hat hier die zweitbeste „offensive rebounding percentage“ der Playoffs (hinter Isaiah Hartenstein).
Am defensiven Ende wird sehr viel Arbeit auf Luka zukommen, da die Kelten Isolationen suchen und sicherlich Doncic als primären „weak link“ ausmachen oder über „switches“ an Irving kommen wollen. Luka hat hier weiterhin die beste „opponent field goal percentage“ in den Playoffs, jedoch ist dies nur eine Momentaufnahme. Ist Luka also fit und kann er dies defensiv bestätigen, während er zeitgleich (!) am offensiven Ende effektiv seine Würfe trifft? Es sind fast schon zu viele Fragezeichen.
Dallas war bisher in keiner Serien der (klare) Favorit. Mit den Celtics wartet nun am Ende der Reise der schwerste Gegner. Ich würde die Chancen auf 35/65 taxieren - der Kader von Boston hat prinzipiell keine Schwachstellen. Speziell in der ersten Fünf.
Es wurde der von vielen erwartete Sweep: Bayern setzt sich mit 3:0 gegen ersatzgeschwächte Würzburger durch und steht im Finale der BBL-Playoffs 2023/24. Würzburg hat in allen drei Spielen alles gegeben und versucht Bayern Paroli zu bieten, doch die Ausfälle von Livingston, Böhmer und in Spiel 3 auch noch Washington wogen zu schwer. Bei Bayern fehlten zwar mit Francisco und NWB auch zwei wichtige Spieler, aber der Kader der Bayern kann das ohne große Probleme kompensieren. Durch den Sweep hat man nun 5 Tage Pause, um zu regenerieren und neue Kräfte zu sammeln, während Chemnitz und Alba morgen und evtl auch am Donnerstag noch einmal ran müssen. In der Presse wird gemunkelt, dass Francisco und NWB ihre Verletzungen bis zum Spiel 1 des Finals auskuriert haben werden und Bayern dann aus dem Vollen schöpfen kann. Mal sehen, ob Brankovic sich dann noch einmal beweisen darf und wer für ihn, Francisco und NWB pausieren muss/darf.
4 Tage und 2 weitere spannende Spiele später steht nun fest: Alba Berlin ist der zweite Finalist der BBL 2023/24. Zum Beginn der Halbfinalserie Alba - Chemnitz gelang Chemnitz der Coup und man klaute Spiel 1 mit 82:95. In Spiel 2 schlug Alba zurück und gewann deutlich (86:64). Das erste Spiel in der heimischen Halle konnte Chemnitz dann mit 84:72 wieder für sich entscheiden und hatte damit 2 Matchbälle zum Finaleinzug. Doch keinen der beiden konnte Chemnitz verwerten - in Spiel 4 (ohne den gesperrten Kevin Yebo) verlor man mit 85:96, Spiel 5 (in das Alba nach der Verletzung von Martin Hermannson ohne etatmäßigen Pointguard und mit angeschlagenem Johannes Thiemann ging) ging mit 97:84 an Berlin. Somit sicherte sich Berlin in einer spannenden und mitreißenden Serie den Finaleinzug. Zur Regeneration und Vorbereitung auf das erste Finalspiel bleibt nun wenig Zeit - schon übermorgen geht es weiter.
Nach 4 Aufeinandertreffen in der regulären Saison folgen nun mindestens 3 weitere Partien. Für beide Teams wird es im Spiel des Gegners kaum noch Überraschungen geben - man kennt sich… Während bei Bayern voraussichtlich alle an Bord sein werden, wurden bei Alba die Verletzungssorgen im Halbfinale noch größer. Zu den bereits länger verletzten Samar, Spagnolo und Procida gesellte sich nun auch noch Hermannson. Thiemann spielte in Spiel 5 des Halbfinales zwar, war aber sichtlich angeschlagen. Allerdings konnte man die Saison fast schon den Eindruck gewinnen, dass Alba immer dann am besten spielt, wenn sich das Team aufgrund der Verletzungssorgen schon fast von selbst aufstellte. Mal sehen, ob man diesen Trend im Finale fortsetzen kann.
Ich freue mich auf die Spiele - möge der Bessere gewinnen!
Nach der Saison ist vor der Saison.
Pape und Sengfelder haben einen gültigen Vertrag für die nächste Saison. Laut GA werden Griesel und Kennedy bleiben, da entsprechende Optionen bereits vereinsseitig gezogen wurden. Bekannt sind außerdem Gespräche mit Turudic, Thiemann und Fobbs. Zu Kirkwood, Frey, Flagg und Watson hingegen nichts, was aus meiner Sicht daran liegt, dass man hier eventuell nach Upgrades oder anderen Spielertypen suchen wird. Die von Milovic genannten Eigenschaften (Erfahrung, mentale Stärke und Defense), die neue Spieler mitbringen sollen, können sehr wahrscheinlich kaum in Personalunion abgedeckt werden.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für diesen neuen Thread? Manche starten schon in der laufenden Saison, ich fange mal direkt mit dem Saisonende an, wenn es OK ist 😉 :
Eine äußerst anspruchsvolle Saison ist zu Ende. Eine Saison im Mittelfeld für eine Mittelfeld-Mannschaft. Mehr war das diese Saison nicht. Punkt. Wie üblich war auch diese Spielzeit von Höhen und Tiefen geprägt. Zwei bemerkenswerte Siegesserien von jeweils fünf Spielen standen zahlreichen Niederlagen in der Mitte der Saison gegenüber. Einige dieser Herausforderungen lassen sich auf Verletzungen und die Notwendigkeit von Nachverpflichtungen zurückführen, ebenso wie auf das möglicherweise zu lange Festhalten an defensiven Strategien wie dem hohen Hedging. Bezüglich der Verletzungen muss betont werden, wie außergewöhnlich viel Pech uns in dieser Saison begleitet hat. Es ist bemerkenswert, dass Russell und Schoormann die einzigen Spieler waren, die in jedem einzelnen Spiel zum Einsatz kamen, wobei Russell sich während der Vorbereitung lange verletzt hatte und womöglich sogar mit einem gebrochenen Finger in der Saison spielte. So oder so, ich habe noch nie eine derart herausfordernde Saison mit einer derart hohen Verletztenzahl erlebt. Nun jedoch liegt der Fokus auf der Zukunft, und in diesem Zusammenhang habe ich einige Einzelkritiken zusammengestellt.
#0 Schoormann: Eine äußerst gelungene Verpflichtung, die trotz seines jungen Alters beeindruckende Leistungen erbracht hat. Sein Beitrag erstreckt sich sowohl auf das offensive als auch das defensive Spiel, weshalb er zurecht eine Schlüsselrolle als Starter innehat. Es scheint, als hätte er sich langsam aber sicher in die Fußstapfen von DiLeo begeben. Die Tatsache, dass Schoormann einen Vertrag für die kommende Spielzeit hat, erfüllt mich mit Freude, und ich freue mich auf mindestens ein weiteres Jahr mit ihm! Seine Wahl zum zweitbesten Nachwuchsspieler hinter Grünloh ist natürlich lobenswert und meiner Meinung nach absolut verdient.
#2 Chapman: Letzten Sommer war ich sehr erwartungsvoll bezüglich seiner Verpflichtung. Leider wurden meine Erwartungen nicht vollständig erfüllt. Chapman hat in seiner Karriere stets mit Verletzungsproblemen zu kämpfen gehabt und zeigt eine eher unbeständige Leistung. Obwohl er als Power Forward sehr beweglich ist, ist er als Center nur bedingt einsetzbar. Meiner Einschätzung nach neigt es sich wohl eher dem Ende zu, was seinen Verbleib betrifft.
#3 DiLeo: Nun, das ist eine entscheidende Frage. DiLeo und Calles sind mittlerweile „untrennbar“ miteinander verbunden, aber reicht es sportlich noch für DiLeo? Probleme mit der Hüfte, den Knien, den Sprunggelenken und der Lunge (wie wir alle bereits gesehen haben…) tragen dazu bei. Ich könnte mir vorstellen, dass DiLeo auch eine Rolle als Co-Trainer bei den Baskets übernehmen könnte. Zudem haben wir mit Schoormann eine vielversprechende Alternative, die zudem noch jünger und größer ist. Als emotionaler Anführer außerhalb des Spielfelds könnte DiLeo jedoch weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Wenn DiLeo ein Selbstläufer gewesen wäre, hätte man wahrscheinlich bereits eine Verlängerung vereinbart. Die erneute Verletzung “auf unbestimmte Zeit” verstärkt diese Überlegungen. Daher stammt auch meine Theorie.
#4 Russell: Nun, was ist da nur passiert? Er konnte seinen Titel als “Offensivspieler des Jahres” nicht verteidigen. Fast alle Statistiken sind eingebrochen, und sein Anführerstatus auf dem Feld scheint geschwunden zu sein. Einige haarsträubende Ballverluste, besonders zu Beginn von Spielen, lassen Zweifel an Russell aufkommen. Zusätzlich ist er in der Verteidigung oft ein Schwachpunkt. Trotzdem erzielt er natürlich weiterhin solide Punkte und hat einen laufenden Vertrag. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass Russell bleiben wird und seinen Vertrag erfüllen wird. Und wenn die Mannschaft nächstes Jahr wieder besser harmoniert, wird Russell sicherlich auch wieder aufblühen. Hoffen wir, dass das auch Russells Plan ist und er wieder seine Rolle als Anführer einnimmt und er die Offseason nutzt um den Ballast (verletzter Finger?!), der ihn hemmt, loszuwerden.
#7 Hemschemeier: Ich verstehe, dass es für einige schwer zu akzeptieren ist, aber es mangelt ihm an Qualität. Ja, für fünf Minuten Verteidigung ist er ausreichend, aber kann das auf Dauer befriedigend sein? Im Angriff spielt man praktisch 4 gegen 5 mit Hemschemeier. Seine knapp über 40 Minuten Spielzeit in der gesamten Saison sprechen eine deutliche Sprache, und vermutlich wären es noch weniger gewesen, wenn der Kader nicht so stark von Verletzungen gebeutelt gewesen wäre. Mit 25 Jahren besteht auch nicht mehr viel Potenzial für eine deutliche Verbesserung. Es wäre wohl ratsam für ihn, zumindest eine Liga tiefer zu spielen.
#9 Crandall: Hier ist die Situation ähnlich wie bei Schoormann und DiLeo. Auch Crandall hat beinahe Russell den Rang abgelaufen und vermutlich seinen Marktwert enorm gesteigert. Crandall neigt zwar dazu, nach gelungenen Aktionen etwas zu überdrehen, aber insgesamt war seine Verpflichtung eine echte Bereicherung. Aktuell kann ich mir keine weitere Saison mit Russell und Crandall als Duo vorstellen, aber wer weiß? Andererseits hat Manning noch einen gültigen Vertrag. Für mich könnte Manning dann die direkte Alternative zu Crandall sein. Allerdings ist auch Manning aufgrund seiner Verletzungshistorie anfällig. Dennoch haben wir genug medizinisches Personal, um seine Situation angemessen zu beurteilen. So oder so wird es wohl auf Manning ODER Crandall hinauslaufen. Die Kombination aus Russell, Crandall UND Manning wäre wohl zu viel des Guten.
#11 Foster: Hier gab es wieder einmal Missverständnisse unter Calles, ähnlich wie bei Teague. Foster sollte der Schütze im System von Calles werden, konnte jedoch weder offensiv noch defensiv das System umsetzen. Auch bei FMP in der ABA-Liga lief es für Foster nicht besser. In 13 Spielen kam er durchschnittlich auf 14 Minuten Spielzeit mit einer Dreierquote von 28%. Eine sehr gebrauchte Saison für Foster, mehr gibt es wohl dazu nicht zu sagen.
#15 Izundu: Beim Schreiben darüber muss ich irgendwie seufzen. Was gibt es hier zu sagen? Vermutlich hat kein Center der Oldenburger mehr gedunkt als Izundu in dieser Saison. Ich schätze grob, dass etwa 80% seiner Punkte aus Dunkings stammen. Aber reicht das aus? Es fehlt ihm an einem Post-Spiel, an Elite-Defense und vielleicht auch an einem höheren Basketball-IQ. Oft gerät er in Foulprobleme, besonders gegen Gegenspieler, die ihm ebenbürtig sind. Zwar schafft er es erfolgreich, den Weg für die Guards frei zu machen, aber reicht das aus, um in sein zweites Jahr bei den Baskets zu gehen? Ich bin mir da nicht so sicher, trotz seines laufenden Vertrags. Und während ich das so aufschreibe, erinnert mich vieles an Odiase – viel Athletik, wenig Basketball-IQ und ein begrenztes Skillset. Möglicherweise hat man ein Auge auf Bango geworfen, aber würde das die Probleme lösen? Das wäre dann wohl Odiase 3.0.
#16 Brown: Wieder eine herausragende Nachverpflichtung. Ich bin wirklich ein großer Fan von Brown – seine bullige Statur, seine Ausstrahlung, all das verkörpert für mich das, wofür ich Calles in Verbindung bringe: Defense, Physis und Härte. Dazu kommt noch seine gute Scoring-Leistung, was ich nach seinem Aufenthalt in Straßburg nicht erwartet hätte. Für mich ist seine Entwicklung äußerst positiv und seine Verpflichtung eine echte Bereicherung. Allerdings wird er seinen Marktwert sicherlich enorm gesteigert haben, und ohne europäische Spiele ist die Chance auf eine Weiterverpflichtung wohl gering. Es ist auch erwähnenswert, dass Brown erst 25 Jahre alt ist, gerade einmal 6 Tage älter als Fritz Hemschemeier – nur so zum Vergleich. Verbesserungspotenzial sehe ich möglicherweise im Bereich der Court Vision und der Assist-Zahlen, aber ansonsten habe ich nichts zu beanstanden. Ich würde mich freuen, wenn er bleibt!
#17 Agbakoko: Und er hat den nächsten Schritt gemacht! Seine Entwicklung ist weiterhin gut, auch wenn Agbakoko weiterhin anfällig für Verletzungen ist. Vielleicht ist das aber genau das, was ihn für einen Verein wie Oldenburg in Zukunft bezahlbar macht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Agbakoko längst auf den Zetteln finanzstärkerer Clubs steht. Aber eine Effektivität von fast 11 über die Saison hinweg ist wirklich eine großartige Entwicklung. Ich freue mich auf ein weiteres Jahr mit Agbakoko, und für mich könnten die Verantwortlichen seinen Vertrag sogar bis mindestens 2030 verlängern. Agbakoko hätte sogar die einmalige Gelegenheit, länger als 15 Jahre für Oldenburg zu spielen und sich damit in die Geschichtsbücher einzutragen. Ich traue es Agbakoko mittelfristig zu, zu einem festen Bestandteil in Oldenburg zu werden. Wenn man in Zukunft über Oldenburg oder den Oldenburger Basketball spricht, dann, so meine Vision, wird man in 5 Jahren über Paulding und Agbakoko sprechen.
#20 Harms: Mit 21 Jahren zählt er sicherlich nicht mehr zu den Top-Talenten. Hier würde ich tatsächlich empfehlen, die Herausforderung und Spielzeit in der ProA zu suchen. Vielleicht reicht es einfach nicht zu mehr, wenn ich an Spieler wie Isemann und Bacak denke. Auch hier, zum Vergleich: Schoormann ist nur fünf Monate älter als Harms.
#21 Manning: Ich habe ein enormes Potenzial in Manning gesehen. Seine fließenden Bewegungen erinnern mich stark an Doron Perkins während seiner Zeit in Oldenburg. Eine vollständige Saison mit Manning würde mich sehr erfreuen, vorausgesetzt, die Ärzte geben grünes Licht für seine Füße, zumal er noch einen laufenden Vertrag hat. Ich denke, wir könnten mit Manning viel Spaß und Freude haben. Auf der anderen Seite der Medaille würde das bedeuten, dass wir Crandall garantiert nicht mehr wiedersehen …
#22 Wank: Er kam kurz vor Saisonbeginn dazu, und die erste Hälfte der Saison war durchaus passabel für ihn. Aber je mehr verletzte Spieler zurückkehrten, desto weniger wurde Wanks Rolle und damit auch seine Leistung. Eine Dreierquote von knapp über 30% für einen deutschen Shooter sind keine guten Zahlen, besonders wenn er auch nicht durch Athletik oder überragende Verteidigung glänzt. Für mich scheint er ein Kandidat für einen Abschied zu sein.
#24 Williams: Vor seiner langen Verletzung war er über meinen Erwartungen, danach jedoch unter meinen Erwartungen. Er neigt dazu, viele Fouls zu machen und seine Leistung ist sehr unbeständig. Auch die Entwicklung seiner Spielzeit vor und nach den Verletzungen ist eindeutig fallend. Für mich ist Williams ebenfalls ein Kandidat für einen Abschied.
#25 Ogbe: Hier muss ich tief durchatmen. Ogbe hat im Grunde das geliefert, was er zuvor auch geliefert hat – weder mehr noch weniger. Die Frage ist, reicht das für einen neuen Vertrag? Aber auch er ist anfällig für Verletzungen und wird im November 30 Jahre alt. Mein Bauchgefühl sagt mir hier: Es ist Zeit für einen Abschied. Vor allem, da wir mit Pjanic und Schoormann (vielleicht sogar auf der Small Forward Position?) gute Alternativen haben. Und vielleicht sollten wir mal bei den Tischlers anrufen?!
#34 Konontsuk: Um ehrlich zu sein, nach seinen ersten Spielen dachte ich: Oh je, das wird nichts. Aber meine Güte, wie habe ich mich geirrt. Konontsuk ist aktuell unser bester Power Forward, ohne Zweifel. Er bringt Einsatz, Kampfgeist und sichert Rebounds. Und dabei ist er noch so jung. Für mich ist er ein Juwel, und ich würde ernsthaft darüber nachdenken, ihn zu halten. Ja, er mag jung sein und vielleicht nicht der schnellste oder athletischste Spieler sein. Aber er hat Potenzial. Zudem passt er augenscheinlich sehr gut zu Calles. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass er sich in Oldenburg auch wirklich wohlfühlt. Für mich ist er zusammen mit Brown eine ernsthafte Überlegung für die kommende Saison! Man braucht immer harte Arbeiter und er erinnert mich vom Spielertyp her an Holyfield. Aber wird das alles reichen? Vielleicht doch einen besseren Schützen suchen?
#35 Pjanic: Er war lange Zeit verletzt, aber am Ende erwies er sich als äußerst wertvoll für die Mannschaft. Mit seiner Größe und Athletik auf der Small Forward Position bin ich froh, dass er noch ein weiteres Jahr bleibt. Hoffentlich bleibt er gesund. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass seine Rolle letzte Saison größer war, aber das könnte auch nur mein Bauchgefühl sein. Wenn er eine volle Vorbereitung mitmacht, wird seine Rolle im neuen Team sicherlich wieder wachsen.
Aktuell vermisse ich insgesamt Erfahrung und eine klare Rollenverteilung innerhalb des Teams. Letztes Jahr schien das Gefüge besser zu funktionieren. DiLeo war dieses Jahr häufig und intensiv von Verletzungen geplagt, während Russell nicht mehr durchgehend als DER Anführer durch Leistung überzeugte. Zudem waren die internen Rollen zwischen Russell und Crandall für mich nicht deutlich genug definiert.
Wenn es nach mir ginge, so hätten wir einen sehr soliden Kern für nächste Saison:
Russell / Manning (oder Crandall)
Schoormann / Manning (oder Crandall) / Brown
Pjanic / Brown / Schoormann
Konontsuk / AAA
BBB / Agbakoko / AAA
Derzeit hätten wir vier ausländische Spieler und drei deutsche im Team. Bei DiLeo sehe ich ehrlich gesagt keine Zukunft mehr im Kader, da ich vermute, dass seine körperlichen Probleme zu groß sind. AAA erinnert mich an einen robusten Chapman, der dennoch agil ist. Angesichts der „Jugend“ im aktuellen Kader würde AAA für mich auch eine Führungsrolle in Bezug auf Erfahrung einnehmen. BBB wäre für mich ein Spieler, der auch im Post-Up überzeugen kann und dennoch in das Spielsystem von Calles passt. Ein gutes Beispiel hierfür war damals Kotsar in Hamburg unter Calles. Zum Beispiel fand ich Martynas Sajus in Bayreuth vor zwei Jahren sehr ansprechend. Jonas Richter aus Chemnitz wäre grundsätzlich auch interessant, aber er wird sicherlich dort bleiben. Der Hauptsponsor verdoppelt dort sein Sponsoring und die haben die Vision, bis 2030 eine 10.000er Halle in Chemnitz zu haben. Mittelfristig wollen sie auch in die Top 4 der Etats aufsteigen. Es ist wirklich spannend, was in Chemnitz passiert. Wir müssen darauf achten, den Anschluss nicht zu verlieren. Auch Vechta hat Pläne mit einer neuen, größeren Halle. Oldenburg hingegen investiert lieber in ein 10.000er Fußballstadion für den VfB mit einem jährlichen Zuschuss von >2.000.000 EURO für den Unterhalt, obwohl die Oldenburger Basketballer zigfach saisonübergreifend ausverkauft waren mit 6200 Karten. Aber gut, das ist ein anderes Thema. Freuen wir uns lieber auf das Jürgen-Krogmann-Stadion.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir in dieser Saison extrem vom Pech mit Verletzungen geplagt waren. Die genauen Gründe dafür kann ich nicht benennen oder beurteilen. Es steht außer Frage, dass wir eine bessere Leistung hätten erbringen können, wenn alle Spieler von Anfang bis Ende fit gewesen wären. Es ist jedoch anzuerkennen, dass alle Nachverpflichtungen äußerst positiv waren. Dies lief deutlich besser als letzte Saison mit Juiston und Gravett. Insgesamt war dies eine sehr herausfordernde Saison mit wenigen Höhepunkten (für mich: der Sieg gegen München, der Sieg in Vechta) und vielen negativen Erfahrungen. Warum war das so? Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte: Viele Verletzungen, möglicherweise zu späte Anpassungen (z.B. das hohe Hedging), unklare Rollenverteilungen aufgrund vieler neuer Spieler und Rückkehrer in den Spielbetrieb. Für die kommende Saison wünsche ich mir wieder mehr Erfahrung und eine klarere Rollenverteilung. So wie mehr FEUER bei den Spielern. Mehr Emotionen, mehr Bindung zum Publikum (ok, fairerweise kann man das nicht wirklich planen)
In all meinen Überlegungen bin ich davon ausgegangen, dass Calles sein drittes Vertragsjahr erfüllen darf. Und was ist eigentlich mit dem geplanten Campus? Gibt es immer noch keine Neuigkeiten dazu? Sollte der Baubeginn nicht im Juni sein? Jetzt, wo die JBBL und NBBL mächtig Schlagzeilen gemacht haben, wäre doch der Baubeginn ein deutliches Zeichen für die Zukunft! Meinen Glückwunsch nochmal an die Jugend - tolle Leistung. Deutlich besser als die “Profis” diese Saison 😉
Und los geht’s. Das Eröffnungsspiel für die aktuelle Saison läuft.
Schönen Sonntag zusammen!
Besteht Interesse daran, dass wir auch in der neuen Saison das Tippspiel in der traditionellen Form weiterführen?
Warte Euer Feedback ab und würde dann ab Mitte der Woche die erste Pokalrunde einstellen.
Sonnige Grüße aus Bamberg!
Da bereits über die Zusammensetzung der Euroleague in 2023/24 diskutiert wird, eröffne ich mal den Thread zur nächsten Saison und verschiebe alles dazu hierher.
Die aktuelle Saison läuft zwar noch, aber trotz des aufopferungsvollen Kampfes unserer Mannschaft um die goldene Ananas kann man schon einen Blick in die ungewisse Zukunft werfen.
HC: Hier steht eine neue Besetzung an. Ich wünsche mir jemanden, der mit einem klaren Konzept an die Sache rangeht. Wir brauchen niemanden, der einfach nur Geld aus dem Fenster wirft. Der neue Coach muss sich am Markt der deutschen Spieler hervorragend auskennen, da er vermutlich der einzige Mann im Verein mit sportlicher Expertise ist.
PG/SG:
Fofana und Gatling werden wir nicht mehr sehen und insgesamt ist das wohl auch ok. Beide mit teils überragenden, teils mit katastrophalen Leistungen wobei Gatling da noch deutlich schwankender unterwegs war. PJ nicht der vom Verein erwartet Dreh- und Angelpunkt. Zum einen natürlich aufgrund Verletzung zum anderen aber auch mangels Fähigkeiten. Eine Verlängerung nur zu wirklich guten Konditionen. Ist ein bisschen wie die Situation mit Basti vergangene Saison. Moritz Plescher einer der Lichtblick diese Spielzeit. Ohne seine Verletzung wäre er wohl der Spieler der Saison geworden. Hoffe die Entwicklung geht so weiter, dann wird er eine Säule der Mannschaft nächstes Jahr.
SF/PF:
Hier war unsere große Baustelle. Keiner der noch verbleibenden Spieler auf diesen Positionen ist (aktuell) ein wirklicher Starter in der Liga. Der einzige Spieler der halbwegs gepasst hat, hat uns mitten in der Saison verlassen und wurde durch einen der größten Fehlgriffe der Vereinsgeschichte ersetzt. Potential ist mit Lenny vorhanden aber auch noch nicht als Starter für die kommende Saison. Bei Rahn sollte man vermutlich noch mal über den Vertrag sprechen. Das ist zu wenig. Giotis kann uns helfen, muss aber auch noch einen großen Schritt machen.
😄
Unser „Prunkstück“! Mit Ahmad und Carver haben wir wohl das beste Centerduo der Liga. Beide mehr oder weniger durchgehend mit guten Leistungen. Wenn ich mir einen der beiden aussuchen dürfte würde ich wohl mit Carver gehen und ihm einen „Brecher“ zur Seite stellen. Sillah darf auch sehr gerne noch ein Jahr bleiben, dann müssen wir uns hier keine Gedanken machen.
Alles in allem hat die Balance nicht gestimmt. Weder zwischen den Positionen noch zwischen der Qualität der nationalen und internationalen Spielern. Hier muss in der Pro A das Pendel deutlich in Richtung der Deutschen gehen, gerade wenn das Budget nicht für jede Position eine hochkarätige ausländische Alternative zulässt.
Ps Alle anderen Spieler haben leider nichts zu dieser Saison beigetragen. Daher auch keine gesonderte Erwähnung.
Was man noch erwähnen sollte, daher habe ich auch das Wort „Kader“ nicht mit in den Titel gepackt, ist die Situation in den Fanblocks. Bitte liebe BATS und auch letzte traurige Überbleibsel von Bayreuth X, setzt euch zusammen und stellt euch wieder in einen Block. Das ist ein Trauerspiel.
Auf eine gute Sommerpause
Ahoi :)!
Ich bin dann mal so frei und mache den Anfang.
PG: Carter?
SG: Nelson, Amaize?
SF: Theis
PF: Rubit?
C : Gloger
Mit altem neuen Namen geht es in die Saison 2024/2025.
Man kann gespannt sein, wie sich der Kader verändern wird. Einige Personalien sind bereits fix, bei anderen könnten die Zeichen auf Abschied stehen.
Ich denke nach der gestrigen Abschlussfeier sollten wir auch die Saison hier beenden und einen neuen Diskussionsbereich eröffnen.
Entgegen meiner Hoffnung wurde gestern leider keine weitere Vertragsverlängerung bekannt gegeben.
Aktuell sieht der Kader dann wie folgt aus
PG X / Kraushaar
SG X / X
SF X / Nawrocki
PF X / Omuvwie / Uhlemann
C X / X
Ich bin mir nicht sicher wie man Uhlemann einordnen soll/will. Eigentlich ein PF, der dieses Jahr quasi ja als C gespielt hat.
Gewünscht hätte ich mir tatsächlich das Krause und Boner weiter in unseren Reihen bleiben. Krause meiner Meinung nach eine mega Entwicklung vollzogen dieses Jahr. Zu seiner wie immer bissigen Verteidigung, manchmal überzogen von den Emotionen her, zu einem verlässlichen Scoren mit 10 Punkten im Schnitt entwickeln. Dieses wird sicherlich nicht unentdeckt geblieben sein. Seine Rolle wird sicherlich auch besser betuchten Vereinen gut zu Gesicht stehen. Auch ein fitter Boner war vor allem mit seinem Rebounding eine absolute Bereicherung für die Mannschaft. Mal schauen was mit den beiden passiert.
Jeder der Jungs hat einen phantastischen Job gemacht mit seinen Stärken, mal ein wenig überdreht, mal angemessen.
Schwierig ist einfach die Tatsache das ohne Shooting von außerhalb es Schwierig sein wird den nächsten step zu machen. Da hat sicherlich das Fehlen von Brock dazu beigetragen, dass man am Ende zu berechenbar war.
Ich hoffe, dass man neben der Geschlossenheit (Charakter), dem biss in der Verteidigung, diesmal auch ein wenig mehr auf Shooting geschaut wird.
Ich freue mich auf die neue Saison.
Btw Dauerkarten wurden auch wieder erhöht.
Vor der Saison ist nach der Saison… und da im “alten Thread” schon fleißig spekuliert wurde gehts nun hier in die Post-Saison…
Lasst hören wie ihr euch den neuen Kader vorstellt. Wer weiß was? wer hat wen im Ort gesehen? Auf gehts in die alljährliche Gerüchterunde.
Mein Eindruck aus der abgelaufenen Saison hat sich total bestätigt. Ein so Katastrophal falsch zusammengestellter Kader darf sich nicht wiederholen!
Uns fehlte ein Floor General (bis zur, viel zu späten, Nachverpflichtung von Buzz Anthony) gut das er bleibt!
Uns fehlte ein zuverlässiger Scorer der uns um die 15 Punkte pro Spiel Garantiert!
Uns fehlte Durchschlagskraft unterm Korb!
Döding, Hundt, Kayser, Thomas haben noch Vertrag + Anthony verlängert.
Döding und Kayser als Busfahrer blocken schonmal zwei wichtige Spots im Kader die es besser zu besetzen gallt.
Thomas lässt an guten Tagen alte Fähigkeiten aufblitzen, taucht aber insgesamt viel zu oft vollständig ab!
Hundt defensiv aggressiv wenn man ihn richtig einsetzt, Grüße an den “Coach”! Offensiv keine nennenswerte Option.
Hoffe für den Rest des Kaders wird frisches Blut kommen, denn insgesamt war das viel, viel zu schwach!
copyright mdr.de
Die wortwörtlich erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte der NINERS neigt sch dem Ende entgegen. Im erst dritten Jahr in der BBL konnte das Team aus Chemnitz nicht nur auf Platz 3 die reguläre Saison abschließen, sondern zudem auch den Pokal im Europe Cup gewinnen und somit (Chemnitzer) Sportgeschichte schreiben 🏆
Dies und noch viele weitere Punkte zeigen, wie enorm sich der Standort Chemnitz macht, wieviel Herzblut in Team und Verein stecken und auch, wieviel Potential hier noch schlummert. Die Stadt ist längst im Basketball-Fieber, dem hiesigen (Traditions-)Fußball-Club wird stetig und kontinuierlich Stück für Stück die Relevanz als Sportclub Nummer 1 der Region abgegraben - und das völlig zu Recht.
Während nun die heißersehnten PlayOffs anstehen, wirft auch die kommende Saison bereits langsam ihre Schatten voraus.
Auch wenn es hierzu noch keine konkreten Infos gibt, wird man wohl kommende Saison in der Basketball Champions League auflaufen. Ein Erfolg, der für uns Fans irgendwie immer noch absolut sureal erscheint. Gerade einmal 4 Jahre ist es her, dass wir aufgestiegen sind. Und was für ein steiniger Weg das war, kann sich der geneigte Basketball-Freund (auch als Nicht-Chemnitzer) in der eindrucksvollen Doku “Unfinished Business” anschauen:
Ein großer Faktor für das fantastische Abschneiden und den Erfolg in der Saison 23/24 war natürlich neben Mastermind & Cheftrainer Pastore die Teamzusammenstellung und die Harmonie der Mannschaft. Dieses Team hat so unfassbar viel Spaß gemacht und die Fans so gut mitgenommen, wie schon lange nicht mehr. Auf und neben dem Court hat es scheinbar extrem gut harmoniert, was sich im guten Zusammenspiel zeigte. Für ein weiterhin erfolgreiches Abschneiden wäre als grandios, wenn ein großer Teil des Teams erhalten bleiben könnte - im deutschen Basketball ja leider keine Selbstverständlichkeit.
Ich würde nachfolgend wie schon im Thread zur Saison 22/23 alle Updates zur besseren Übersichtlichkeit wieder hier im Start-Post ergänzen:
Aktuell bereits bestätigt, verlängert oder noch Vertrag:
(Chef-Trainer) Rodrigo Pastore (Vertrag vorzeitig bis 2026 verlängert) (Assitant Coaches) Gjorgji Kochov, David Gibson & Marko Stanojevic (Point Guard) DeAndré Lansdowne (laufender 2-Jahres-Vertrag; vorzeitig verlängert bis 2026) (Center) Jonas Richter (Vertrag verlängert bis 2026) (Smal Forward) Aher Uguak (Vertrag verlängert) (Power Forward) Jeff Garret (Vertrag verlängert)Alle anderen Spieler (die Nachwuchsspieler Gregori und Kopke mal außen vor gelassen) sind noch ungewiss bzw. haben noch keine Vertragsverlängerung bekanntgegeben.
Auch Kapitän und Eigengewächs Jonas Richter lies bislang noch nicht durchblicken, ob er als Franchise Player noch ein weiteres Jahr in der Heimatstadt bleiben möchte und nach dem Erfolg im Europe Cup auch noch in der Champions League auf Titeljagd gehen möchte.
Neuzugänge
bislang keine bekanntAbgänge
bislang keine bekanntGerüchte und Spieler-Optionen
Ousman Semega Krubally hat eine Option für eine weitere Saison Wes van Beck soll angeblich zu Rio Breogan in die ACB wechseln Eddy Edigin aus Ludwingsburg Nico Tischler aus Braunschweig Roman Badime von Rasta Vechta 2 Bodie Hume aus GöttingenWie geht es am bzw. mit dem Standort Chemnitz weiter:
Die Basketball-Euphorie in Chemnitz wächst und wächst. Der Empfang der Mannschaft nach dem Gewinn des Europe Cups füllte den kompletten Marktplatz und spricht Bände darüber, wie wichtig die NINERS für die Stadt und Region sind. Seit einigen Wochen ist es amtlich: Chemnitz bekommt eine neue Basketball-Halle. Die aktuelle Spielstätte, die Messe Chemnitz (5.000 Plätze), platzt regelmäßig aus allen Nähten und besonders die ungeliebten Randplätze sind für Basketball-Zuschauer extrem ungünstig.
Ein Bauplatz für die neue Halle ist bereits festgelegt, die genauen Planungen sind aber aktuell nicht öffentlich. Man vermutet, Fertigstellung soll frühestens 2030 sein, auch wenn es hier und da einige widersprüchliche Aussagen dazu gab. Kapazität soll wohl min 8.000 Plätze bieten. Einige Äußerungen erwähnten auch 10.000, wobei das mMn mit etwas Skepsis zu sehen ist. Hier heißt es aber abwarten, bis handfeste Informationen nach außen dringen.
Warum sind die Chemnitzer hier bei SD so inaktiv?
Da die Frage hier bei SD immer wieder aufkommt, warum in den Chemnitzer Threads immer sehr wenig los ist: Es gibt seit vielen Jahren ein eigenes Fan-Forum der NINERS, in welchem recht aktiv und detailiert über alle Themen diskutiert wird.
Schaut gern mal vorbei: https://www.bv99.de/forum/
Die Frage Quo Vadis, mal ernst gemeint, mal weniger ernst gemeint, hat inzwischen den Kult-Status bei Schoenen Dunk erreicht und wird inzwischen auch als Meme verwendet. In Bezug auf ALBA war sie allerdings seit Jahren nicht mehr Thema, nicht seit Aíto García Reneses im Sommer 2017 das Traineramt in der Hauptstadt übernahm und eine Ära begann, von der wir heute noch das letzte Ausströmen erleben. Doch jetzt im Frühsommer ist diese Frage wieder sehr präsent, eigentlich hat sie uns seit fast eineinhalb Jahren begleitet. Still, leise, aus ganz unterschiedlichen Gründen und auch wenn wir sie nicht immer bemerkt haben, sie war da. Es ist Zeit diese Frage zu stellen, denn im Sommer Eins nach Luke Sikma sind die Fragezeichen so deutlich und zahlreich, dass sie thematisiert werden müssen, denn ALBA könnte in diesen Wochen am Scheideweg stehen.
Quo vadis ALBA in der Euroleague?
Um dieser komplexen Frage eine halbwegs vernünftige Antwort zu geben, muss man die Situation verstehen, in der sich ALBA befindet. ALBA Berlin ist eine Marke, nicht nur in der deutschen Basketball-Landschaft, sondern auch in der europäischen. Man hat in Berlin die Dominanz und den Niedergang von Bayer Leverkusen erlebt, den Aufstieg und das Verglühen des Bamberger Basketballs gesehen und den Einstieg des FC Bayern in den deutschen&europäischen Basketball begleitet und trotzdem war Berlin immer eine Top-Drei Adresse in Deutschland. Doch trotz aller Tradition, 23 Titeln und 37 Finalteilnahmen in der Vereinsgeschichte, was ALBA zum erfolgreichsten Klub Deutschlands macht, die Frage nach der Zugehörigkeit zum elitären und selbst geschaffenen Kreis der Top-Klubs in Europa kann aktuell nicht klar beantwortet werden. Keine ganz unbekannte Situation für Marco Baldi und ALBA Berlin. Zwischen 2004 und 2019 pendelte der Klub zwischen EuroCup und Euroleague, sportlich reichte es in der Hochphase der Bamberger Dominanz nur selten für die Qualifikation zur Euroleague, doch am Stammsitz der Euroleague in Barcelona weiß man in der Zeit um die Bedeutung von ALBA, zweimal findet in der Zeit das Final Four in Berlin statt und man bekommt regelmäßig Wildcards oder Einladungen zu den Qualifikationsrunden. Trotz alledem erwächst in dieser Phase der Anspruch und die Identität des Berliner Clubs. Man schlägt einen neuen Weg ein, um sich trotz finanzieller und struktureller Nachteile gegenüber vielen europäischen Top-Clubs in Europa behaupten zu können. Man setzt auf die Entwicklung von talentierten Spielern, sei es ausländischen oder einheimischen und installiert eines der flächendeckendsten Nachwuchsprogramme Europas unter der Führung von Henning Harnisch. 2015 kommt es zu einer Reform im europäischen Vereins Basketball, der Konflikt zwischen der Euroleague und der FIBA eskaliert, mit weitreichenden Folgen, auch für ALBA: Aus dem Turnier-Modus mit mehreren Gruppen wird zur Saison 16/17 eine eigene Liga, mit 16 Teams und elf festen Startern, die FIBA eröffnet zeitgleich mit der Champions League einen ganz neuen Wettbewerb. ALBA soll im Zuge der Reform einen festen Startplatz angeboten bekommen, diesen aber zugunsten der BBL und ihrem deutschen Meister abgelehnt haben. Damals wurden die fünf, später sieben freien Plätze in der Euroleague über ausgewählte nationale Ligen ermittelt, doch in Deutschland ist kaum ein Vorbeikommen am finanzstarken Trinchieri-Bamberg und auch der FC Bayern hat sich schnell zu der Nummer Zwei in Deutschland entwickelt. ALBA ist nicht erst mit der desaströsen Saison unter Ahmet Caki nur noch europäisches Mittelmaß.
Der Aufschwung kommt allerdings schnell. Bereits im Winter 2016 übernahm der Spanier Himar Ojeda das Amt des Sportdirektors in Berlin, er lotste im Sommer 2017 einen der größten Trainer Europas nach Berlin: Aíto García Reneses. Der Grande Senior und bekannteste Talentförderer Spaniens ist so angezogen und überzeugt vom ALBA-Weg, dass er im Alter von 71 Jahren das erste Mal den Schritt ins Ausland wagt. Mit ihm kommt eine neue Philosophie nach Berlin, eine neue Spielidee, neue Ansätze, eine neue Kultur und ein sportlicher Aufschwung. Die strukturelle Identität von ALBA bleibt aber die gleiche. Mit neuen Spielern und einem in Deutschland nie zuvor gesehenen Spielstil streiten sich die Berliner ab 2018 mit dem FC Bayern um die Vorherrschaft in Deutschland und begegnen sich in zahlreichen (Final-) Serien. In Bamberg beginnt zeitgleich der Absturz, denn die Euroleague vergibt im Frühjahr des Jahres 2018 eine zweijährige Wildcard nach München als Vorlauf zur A-Lizenz, um die man sich in Franken über die Jahre erfolglos mehrfach bemüht hatte. Daraufhin wendet man sich dort der FIBA Champions League zu, eine Entscheidung, deren Resultat man noch bis heute spürt. ALBA baut in der Zeit das Fundament für die Zukunft auf, mit einem Kern aus Luke Sikma, Peyton Siva, Johannes Thiemann und Marcus Eriksson findet man ein erfolgreiches Grundgerüst für Aito, der in den folgenden Jahren immer wieder entsprechende Puzzleteile findet, die sich selbst, aber auch ALBA Stück für Stück näher an die europäische Spitze bringen. Dem Headcoach gelingt es Jahr für Jahr scheinbar mühelos Spieler auf das höchste europäische Niveau zu entwickeln, die mit ihrem individuellen Erfolg ALBAs Resümee und Bankkonto aufbessern, aus vielen verschiedenen Charakteren eine verschworene und homogene Einheit zu bilden und Talente aus dem eigenen Nachwuchs auf BBL-Niveau zu bringen, die dann entweder bei ALBA oder anderen deutschen Clubs in die Rotationen drängen. 2019 erreichte man das Finale des EuroCups, was in Spiel Drei in Valencia zwar verloren geht, doch den bis dato Höhepunkt der Entwicklung unter Aito darstellt. Durch die Vize-Meisterschaft in der BBL tritt man im Jahr darauf auch wieder in der Euroleague an.
2021 verließ García Reneses dann Berlin und übergab das Zepter an seinen langjährigen Assistenten und zuletzt auch gleichberechtigten Trainerpartner Israel Gonzalez. Auch Peyton Siva muss den Verein verlassen und mit den beiden gehen zwei Gesichter der Berliner Erfolgs-Ära. Zwar holte Gonzalez gleich in seinem ersten Jahr das Double aus Meisterschaft und Pokal, erreichte in der Euroleague das beste Ergebnis der letzten Jahre, doch es wird auch klar, dass sich Dinge verändern werden. 2022/2023 startet ALBA zwar entgegen vieler Meinung zwar international gut, doch es folgen zwölf Niederlagen in Serie, die ersten Risse und eine erstmals enttäuschende Saison. National dominiert man zwar weiter, spielt die beste Saison der Vereinsgeschichte mit 31 Siegen aus 34 Spielen, doch in den Playoffs scheitert man krachend am späteren Meister ratiopharm Ulm. Der ganz große Knall folgt aber erst in den Wochen darauf. Mit Luke Sikma, dessen rätselhafter Abschied bis heute Fragen aufwirft, Maodo Lo, Jaleen Smith und weiteren Spielern, verlassen fast alle Leistungsträger der letzten Jahre Berlin. Zwar gelingt es Ojeda Louis Olinde langfristig zu verlängern und mit Matt Thomas und Sterling Brown zwei namhafte Spieler nach Berlin zu locken, doch die Kaderplanung gestaltet sich sehr schwierig, viele Spieler springen auf oder sogar erst nach der Zielgeraden ab und am Ende steht ein Kader dar, der sehr jung, roh und risikoreich besetzt ist. Was folgt, ist die zweitschlechteste Saison einer Euroleague-Mannschaft seit ihrer Reformierung, mit vielen Fragezeichen, Unkostantheiten und Verletzungen, die national, nach einem harten Winter, noch mit dem zweiten Rang in der Hauptrunde positiv beendet werden kann.
Doch egal wie die Playoffs für ALBA ausgehen werden, in Berlin wird man in diesem Sommer große und wichtige Entscheidungen treffen müssen. ALBAs Anspruch ist klar formuliert: Wir wollen uns mit den besten Teams in Europa messen! Dabei ist dieses Ziel kein junges, sondern seit Jahrzehnten formuliert, ebenso wie ALBAs Identität und ihr Weg dorthin: Talentierte Spieler finden und sie auf das benötigte Niveau entwickeln, um entweder sportlich oder finanziell davon zu profitieren. Die Euroleague kommt mit dem Anspruch, die beste Liga Europas zu sein und dem wunderschönen Slogan every game matters. Sie ist keine, wie oft tituliert, Mini-NBA, denn finanziell gibt es kaum Regularien, kein Team macht Profit und schlechte Teams werden nicht durch hohe Draft-Picks entschädigt, im Gegenteil ihnen entgehen sogar noch Preisgelder. In ihrer idealen Welt malen sich die Macher der Euroleague eine Liga mit 18 Teams, die vom ersten bis zum letzten Spieltag um die Teilnahme an den Playoffs kämpfen. So gibt es aktuell 17 Teams, die um die Playoffs spielen - und ALBA. Die Berliner wollen da auch hin, sind es aber noch nicht. Marco Baldi: Dauerhaft ist es unser Ziel, uns dort zu etablieren und uns zu verbessern. Wir sind noch kein ernsthafter Anwärter auf die Playoffs, das muss man klar sagen -- auch aus wirtschaftlichen Gründen. Aber wir werden weiter versuchen, uns in diese Richtung zu entwickeln. (November 2023) und Zu sagen, wir wollen jetzt die Playoffs attackieren, da sind wir noch nicht. und Für uns ist das nicht unbedingt realistisch (März 2022). Zwei Jahre und zwei Spielzeiten, die man als Rückschritt von nicht unbedingt realistisch betrachten muss, wirken die Ansprüche von ALBA Berlin und der Euroleague so entfernt wie lange nicht mehr. Eine bittere Situation, denn nach dem EuroCup-Sieg von Paris Basketball streiten sich fünf Teams um vier freie Plätze in Europas Eliteliga. Die Konkurrenz ist dabei nicht nur finanzstark, sondern bietet kurzfristig auch die bessere sportliche Perspektive, doch Deutschland und Berlin, auch in diesem Jahr wieder Austragungsort des Final Fours, ist ein wichtiger Markt für die Liga um zu wachsen. Die Zeichen deuten auch auf einen Verbleib in der Euroleague, doch sicher ist noch nichts. Umso wichtiger wird dieser Sommer bei einer weiteren Saison im Wettbewerb. Gerüchten zufolge wird mit Dubai im kommenden Sommer ein weiterer finanzstarker Klub in die Euroleague drängen und die Liga will auf mehrjährige Wildcards umstellen. Geht ALBA dort leer aus, ist die Tür für diese Zeit zu. Eine weitere schwache Saison kann man sich in Berlin also nicht leisten und es ist ohnehin an der Zeit, über den ALBA-Weg intensiv und kritisch zu diskutieren.
Die Gründe für die letzten beiden schwachen internationalen Saisons sind vielschichtig und können nicht auf ein oder zwei Gründe oder Charaktere reduziert werden:
Was ALBA in den Jahren unter Aito ausgezeichnet hat, war neben der dem Coaching von Aito, das Scouting von Ojeda. Marius Grigonis, Simone Fontecchio, Martin Hermansson, Peyton Siva, Luke Sikma, Johannes Thiemann, Marcus Eriksson, Jaleen Smith, Ben Lammers, Tamir Blatt, sie alle kamen unproven zu ALBA und hoben das Team und sich auf das nächste Level. Dazu hatten aber auch alle schon ein gewisses Alter, Erfahrung auf europäischem Niveau und Schlüsselpositionen bei guten, nationalen Teams. Die Mischung aus Erfahrung und Reife, vor allem auf Schlüsselpositionen, plus das existierende Grundgerüst, sorgten dafür, dass die Teams schnell genug zusammen wuchsen und einen eigenen Rhythmus entwickeln konnten. Dank der oftmals mehrjährigen Verträge hatten die Spieler die Sicherheit sich in Ruhe entwickeln zu können und der Verein konnte bei entsprechender Entwicklung davon profitieren. In den letzten beiden Sommern wurden dagegen mehr und mehr jüngere Spieler verpflichtet und bei den älteren Spielern ging man größere Risiken ein. Erst wurden Ziga Samar und Gabriele Procida verpflichtet, ein Jahr darauf stieß Matteo Spagnolo dazu, alle noch keine 23 zum Zeitpunkt ihrer Verpflichtung. Für Sterling Brown und Justin Bean nahm man viel Geld in die Hand und stattete beide mit mehrjährigen Verträgen aus, obwohl sie bisher noch keine Erfahrung in Europa hatten. Einzig Matt Thomas hatte vor seinem NBA-Stint bereits zwei Jahre auf hohem Niveau in Spanien verbracht, nach drei Jahren NBA brauchte er aber Zeit, um sich wieder in Europa zurechtzufinden und hatte so keine erfolgreiche Saison bei Panathinaikos. Über die Gründe für das Abweichen vom bisherigen Erfolgskonzept lässt sich nur spekulieren, zumal über den vergangenen Sommer dann auch bekannt wurde, an welchen Spielern man noch interessiert war und man teilweise sogar schon unter Vertrag hatte. Sie passten aber ins Schema der anderen Verpflichtungen.
Mit Spagnolo und Procida gelang es Ojeda zwei sehr junge und hochtalentierte Spieler zu verpflichten, die als gedraftete Spieler auch eine, für Berliner und europäische Verhältnisse, überdurchschnittliche finanzielle Entschädigung versprechen. In den Zeiten, wo junge talentierte Spieler mit Euroleague-Interesse selten zu finden sind, weil man in den USA inzwischen sehr früh den europäischen Markt scoutet und die Top-Prospects früh und für viel Geld in die NBA wechseln, ans College gehen oder andere Wege nutzen, um in die NBA zu kommen, zwei vielversprechende Investitionen für ALBA. Andererseits auch mit großem Risiko für den Verein. Junge Spieler machen Fehler, müssen reifen, sowohl menschlich wie sportlich, bringen ein vergleichsweise geringes Identifikationspotential mit, brauchen Minuten und Vertrauen und das alles in einer Situation, die nicht optimal für sie ist. Zwar spielen sie regelmäßig gegen Veteranen und können im direkten Duell von ihnen lernen, im Haifischbecken Euroleague wird aber auch jeder Fehler eiskalt bestraft und in einer Liga, wo es nur um das Gewinnen geht, steigt auch das Frustrationspotential. Und sie haben im besten Fall ein Ablaufdatum. Zwar ist dieses mit einem dicken Preisschild markiert, doch man muss sich auch eines bewusst sein: Die wenigsten 18-23-jährigen sind schon so stark, dass sie gegen erfahrene Profis über 70+ Spiele bestehen können. Können sie das oder traut man ihnen das schon auf dem Niveau zu, sind sie schnell in der NBA, genauso bei den ersten Anzeichen, dass sie so weit sind und das ist dann oft auch vor dem Punkt der Fall, wo sie in der Euroleague Leistungsträger sein können. Für ALBA Berlin ein zweischneidiges Schwert, denn man entwickelt Spieler, wo die Chance, deren Potenzial wirklich nutzen zu können, gering ist, aber gleichzeitig versprechen sie Einnahmen, die anders kaum zu generieren sind. Im Worst Case fehlt die sportliche Entwicklung sowie der finanzielle und sportliche Profit.
Anders lassen sich dagegen die Verpflichtungen von Brown und Thomas betrachten. Beide mit 29 Jahren in ihrer Prime versprechen sie Qualität und Erfahrung, müssen aber auch den Sprung von Rollenspielern zu Eckpfeilern meistern in einem Umfeld, womit sie noch gar keine oder lange keine mehr Erfahrungen gemacht haben. Mit ihren Verpflichtungen dürfte man sich erhofft haben, dass sie sportliche Qualität, Führungsfähigkeiten und Erfahrung in das sonst sehr junge Team bringen. Hoffnungen, die sie nicht immer erfüllen konnten, auch wenn sie sich bemühten. Mit 29 Jahren sind beide noch nicht am Ende ihrer Karrieren, ob sie in Berlin allerdings ein neues, langfristiges Zuhause finden werden, ist noch fraglich. Dass solche Verpflichtungen aber auch positive Impulse für eine Mannschaft sein können, hat man bei den Verpflichtungen von Maodo Lo und Jayson Granger gesehen, Charaktere, die mit ihrer ganz eigenen Art einen positiven Einfluss hatten.
Einzig bei Justin Bean könnte man auf den Gedanken kommen, dass er sich in die Reihe seiner erfolgreichen Vorgänger auf den Forward-Positionen einreiht, doch so ganz passt er da nicht rein. Mit 27 spielt der Combo-Forward seine zweite Profi-Saison und seine erste in Europa. Nach der High-School leistete er zwei Jahre Missionsarbeit für seine Kirche, bevor er mit 22 sein Freshman-Year in Oklahoma absolvierte, ein etwas ungewöhnlicher Weg für einen Profisportler.
Vielleicht musste Ojeda aber auch von seinem bewährten Konzept abweichen, weil der Markt wenig Alternativen anbot und man sich im Jahr des Umbruchs für die finanziell beste Variante entschieden hat, nachdem im Übergangsjahr keine großen sportlichen Erfolge zu erwarten waren. Eine andere Möglichkeit ist allerdings, dass ALBA den Zugriff auf seinen Zielmarkt verloren hat.
Mit dem Ausscheiden des zahlungskräftigen russischen Marktes gab es nach 2016 die nächste Talent Komprimierung auf dem europäischen Markt. Dazu sind die Euroleague Kader von 12 bis 14 auf 16 bis 18 gewachsen, um der Belastung standzuhalten und Verletzung kompensieren zu können. Konnte ALBA zu Beginn der Aito-Jahre im EuroCup noch vergleichsweise geringe Gehälter mit Minuten und sportlicher Exposure kompensieren, verringerte sich dieses Faustpfand in den letzten Jahren zunehmend. Spielten die Imports selbst in der ersten Euroleague-Saison noch über 69 % der Minuten, was selbst im Euroleague-Vergleich noch ein geringer Wert ist, so reduzierten sich die Minuten auf bis zu 50 % in den letzten drei Jahren. So spielt ein Import im Schnitt pro Spiel nur noch 11 Minuten statt 20 in der Saison 19/20. Durch die tiefe Rotation der Albatrosse spielt ein Import in Berlin im Schnitt nur fast die Hälfte der Minuten, die ein Import bei anderen Vereinen bekommt. Durch die geringe Durchlässigkeit innerhalb der Rotation dürfte die inzwischen geringe Exposure im Verbund mit dem geringen Gehalt wenig attraktiv sein für Spieler zwischen 24 und 27 an der Schwelle zur Euroleague. Diese stehen vor der Wahl zwischen wenigen Minuten und wenig Gehalt bei einem schwächeren Team der Euroleague oder ein Jahr zu gamblen und sich mit einem guten Jahr in einem schwächeren Wettbewerb, wo die Qualitätsdichte auch wesentlich geringer ist, sich in die Notizbücher der Euroleague-Teams zu schreiben. Auch wenn diesen der ganz große finanzielle Upside fehlt, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Ende der ersten Saison, Mitte der zweiten Saison auf solidem Euroleague-Niveau performen, deutlich höher.
Ist es auch an der Zeit, den deutschen Kern aufzubrechen? Mit Johannes Thiemann dürfte der letzte Spieler des Aito-Kerns in diesem Sommer ALBA verlassen, ohne ihn verliert ALBA sehr viel Qualität auf den deutschen Positionen. Doch der deutsche Markt gibt inzwischen eine durchaus breite Auswahl an Spielern her, die sich auf Euroleague-Niveau entwickeln können und zum Teil auch schon auf dem Sprung dorthin sind. Doch auch ohne ihn hat ALBA bereits sechs Deutsche unter Vertrag, Eckpfeiler in der Euroleague-Rotation waren aber nur zwei von ihnen. Die Förderung des eigenen Nachwuchs ist ein Kernpunkt in ALBAs Identität, seit Malte Delow hat es aber kein Nachwuchsspieler mehr geschafft, sich nachhaltig in die Rotation zu spielen und zuletzt wanderte vermehrt der talentierte Nachwuchs ab. Die Durchlässigkeit zu den Profis scheint, auch bedingt durch die Euroleague, nicht mehr gegeben zu sein. Hat man auch während des Umbruchs im letzten Sommer die Bedeutung des deutschen und vereinseigenen Kerns überschätzt? Nur selten gelang es ihnen, für Akzente und Konstanz im ALBA-Spiel zu sorgen, was es den Neuen vielleicht auch erleichtert hätte, sich in ALBAs Philosophie einzufügen.
Denn von Aitos Spielidee und Philosophie ist so nur noch wenig im ALBA von 2024 zu finden. Schon in der vergangenen Saison verlor ALBA immer mehr von der Leichtigkeit, dem freien Spiel und der spielerischen Identität der Jahre zuvor. Jetzt sind auch Marcus Eriksson und Luke Sikma aus dem alten Kern nicht mehr da. Insbesondere Sikma verkörperte den Aito-Basketball wie kaum ein anderer, sein IQ, seine Führungsqualitäten und seine Fähigkeiten sind nicht oder kaum zu ersetzen und er war der Fixpunkt der ALBA Offensive. JT zeigte zwar gute Ansätze in diese Fußstapfen zu treten, doch diese Saison hat gezeigt, dass es nicht sein Spiel ist. Ist es an der Zeit, sich neu zu orientieren? Vergleicht man ALBA heute mit den Mannschaften von 18/19-21/22, so wirkt es wie ein Schatten von diesen Teams. Es ist nicht der besondere, freie, unbeschwerte Stil, wo man viel Freude und Geschlossenheit auf dem Feld und der Bank wahrnahm, egal ob der Ball gut oder schlecht gerade lief. Das neue ALBA ist schwer zu greifen und unorthodox. Noch immer bewegt sich die Mannschaft viel, doch ohne wirklichen Ertrag, Post-Ups und Floppy-Sets prägen das Bild der Berliner Offensive. Sollte Aito nochmal als Mentor zurückkommen, wäre es spannend zu sehen, ob man sich spielerisch zurückentwickelt. Doch eine Kopie bleibt immer eine Kopie, egal ob es Aito, Tuomas Iisalo oder Gregg Popovich ist. Muss ALBA auch bei der Spielidee einen eigenen Weg gehen und sich vom gewöhnlichen Spielstil, der inzwischen von Missmatch-Hunting und Pick&Rolls geprägt ist, abheben? Eine Sache hat man aus den Aito-Jahren allerdings mitgenommen, die Turnover bleiben weiterhin ein Problem, doch die Eleganz und Schönheit des Spiels sind verloren gegangen.
Was die Frage nach dem Trainer aufmacht, ist Israel Gonzalez der richtige Trainer für ALBA Berlin. An dieser Frage scheiden sich die Geister. Schon nach dem Viertelfinal-Aus gegen Ulm in der vergangenen Saison kam die Forderung nach einem Trainerwechsel auf, während der aktuellen Saison wurden diese Stimmen lauter. Die Fußstapfen, in die der Spanier treten musste, waren groß, doch wie viel Schuld trägt Gonzalez an den vergangenen zwei Spielzeiten wirklich? Während Aito sich zu Beginn zwei Jahre mit dem EuroCup und vielen Trainingseinheiten auch einen Kern aufbauen konnte, geht Gonzalez vieles davon ab. Mit nur wenig Trainingseinheiten und nur wenig Erfahrung als Head-Coach muss er nun eine Mannschaft formen, deren Zusammenstellung er wohl auch nur bedingt beeinflussen kann. Dazu muss er den Spagat schaffen aus der Förderung der jungen Spieler, der Belastungssteuerung des Kaders, des Formen einer Mannschaft, dem Streicheln von Egos und dem Gewinnen von möglichst vielen Spielen, was mit dem Kader ohnehin schon eine Herkulesaufgabe ist. Und das alles auch ohne einen Kern von sportlichen und zwischenmenschlichen Führungsspielern, die sowohl auf als auch neben dem Feld die Führung vorgeben.
Ganz aus der Pflicht darf man Gonzalez aber auch nicht nehmen, denn der von Aito Quübernommene Ansatz, sich nicht wirklich auf den Gegner einzustellen und Anpassungen vorzunehmen, funktioniert kaum noch. Auch wirft sein Ingame-Coaching auch immer Fragen auf, schwer nachzuvollziehende Minuten Verteilungen und Line-Ups, keine nachvollziehbaren Wechsel- und Auszeiten Strategien und ein Gebahren an der Seitenlinie, was sich mehr mit den Entscheidungen der Schiedsrichter, als dem seiner Spieler zu beschäftigen scheint. Doch die Führungsetage stärkte ihm zuletzt vermehrt den Rücken und sieht auch ihn als Entwicklungs-Position an, genauso wie bei den Spielern. Doch auch im dritten Jahr gibt es nur wenig Fortschritte in der Entwicklung zu sehen, der Punkt, die Reißleine zu ziehen, wäre im kommenden Sommer eigentlich ideal.
ALBA Berlin gehört in die Euroleague. Dass die sportlichen Qualitäten eines Clubs nur wenig Relevanz über die Zugehörigkeit zur Euroleague haben, bewiesen die beiden zuletzt aufgenommenen Anteilseigner, FC Bayern Basketball und ASVEL. Berlin ist als Deutschlands Hauptstadt und zentraler Ort mit großem Wachstumspotenzial ein Kerngebiet in den Plänen der Euroleague. Doch nachdem sich die neue Führungsetage und Anteilseigner gegen die Erweiterung ihres Kreises entschieden haben, sollte ALBA seine Strategie überdenken. Eine Abkehr von der Euroleague könnte langfristig große negative Auswirkungen haben, für einen Verbleib in der Euroleague müsste man aufgrund der schneller und stark wachsenden Konkurrenz vermutlich zwei Anreize bieten: einen signifikanten Anstieg des Budgets bzw. eine verlässliche Aussicht darauf oder eine deutlich verbesserte sportliche Perspektive. Mit London und Dubai drängen zwei weitere Teams in die Euroleague, in der Türkei bahnt sich bei Besiktas ein neues Großprojekt an und auch CSKA Moskau wird früher oder später in die Liga zurückkehren. Da die Euroleague zeitnah plant auf drei- bis fünf-jährige Wildcards umzusteigen, könnte ohne Expansion die Tür zur Euroleague bald sehr schwer aufzukriegen sein.
ALBAs Anspruch ist es, sich mit den Besten in Europa zu messen, will man das weiter tun, müssen in diesem Sommer große Veränderungen vollzogen werden, denn der Anspruch der Euroleague ist inzwischen ALBAs entwachsen. Will man diese erfüllen oder geht man weiter seinen eigenen Weg? Weg von der Euroleague…
Quo Vadis ALBA Berlin?
Bevor die alte Saison überhaupt in die entscheidende Phase geht, gibt es bereits Bedarf um über die neue Saison zu sprechen.
Der Kader Stand: 27.04.2024
Guards
Martin Hermansson (Vertrag bis 2026)
Malte Delow (2027)
Matteo Spagnolo (2026)
Ziga Samar (2026)
Jonas Mattisseck (2026)
Flügel
Gabriele Procida (2025)
Sterling Brown (2025)
Louis Olinde (2026)
Elias Rapieque (2028)
Bigs
Tim Schneider (2025)
Justin Bean (2026)
Kreso Nikic (2025)
Yanni Wetzell (2025)
Khalifa Koumadje (2026)
Coach
Israel Gonzalez (2025)
Free Agents
Matt Thomas
Johannes Thiemann
Man sieht so ein wenig das Problem: Man hat 14 Spieler, die noch unter Vertrag stehen für die kommende Saison. Auch wenn man davon ausgehen kann, dass einige davon ihre Performance aus dieser Saison verbessern oder die bereits jetzt angedeuteten Verbesserungen bestätigen, ist gerade für die Euroleague nur schwer eine große Verbesserung in Sicht. Dazu ist mit Thiemann der beste Spieler im Kader vertraglos mit Ablauf der Saison, ein Spieler der seinen Vertrag in dieser Saison um einiges überspielt hat. Man sollte natürlich alles daran setzen ihn zu halten, mittlerweile hoffe ich aber eher, dass es einfach nur nicht die Bayern werden.
Beim anderen Free Agent sehe ich eigentlich keine Chance auf einen Verbleib und würde den auch nicht unbedingt befürworten. Ich mag Thomas als Spieler sehr, aber ich glaube sein Spielertyp funktioniert in anderen System besser. Er ist sehr abhängig von der Kreation von anderen Spielern und ist gleichzeitig defensiv sehr anfällig, was zusammen mit seinem wahrscheinlich hohen Gehalt keine optimale Kombination ist. Da man auch jetzt noch ein Überangebot an Guards hat, sehe ich das Budget da auf den großen Positionen deutlich sinnvoller angelegt. Denn das muss die Lehre aus dieser Saison werden: Das größte Upgrade benötigt die Center Position.
Es gibt noch so ein paar Spieler, wo ich aber auch trotz laufenden Vertrages nicht über den Verbleib sicher bin.
Wackelkandidaten
Koumadje: Recht eindeutig. Selbst vor den disziplinarischen Problemen war es fragwürdig, ob seine Karriere in Berlin wirklich noch zu retten ist. Kurze Leine beim Coach, offensichtliche Motivationsprobleme, die eigentlich schon sichere Trennung im letzten Sommer. Es schmeckt dann doch nicht alles so gut, wenn man es wieder aufwärmt.
Procida: Auch hier gab es gewisse Spannungen in der Saison. Ich finde, die nötigen Entwicklungsschritte für die größere Rolle, die er sicher im Sinn hat, ist er immer noch schuldig. Er ist noch sehr weit davon entfernt, eine positive Rolle in einem EL Team einzunehmen und würde davon profitieren, mehr Freiheiten eine Etage tiefer zu bekommen. Vielleicht versucht er es ja auch erst mal über die Summer League.
Sterling Brown: Das tut mir sehr weh, aber ich sehe hier einfach durchaus den ein oder anderen Interessenten durchklingeln. Gewisse Klauseln wird es sicher geben, sonst bekommst du jemanden von diesem Kaliber wohl nicht. Individuell ein sehr guter Spieler, aber der fit mit dem Alba System ist teilweise etwas fragwürdig. Wenn er bleibt, freut mich das auch, aber wenn er als Gast mal wieder in die Uber Arena kommt, würde ich ihn auch sofort beklatschen. Auch wie er jetzt als eigentlicher Superstar den Kampf annimmt, imponiert mir wirklich sehr.
Elias Rapieque: Hier wenn dann aber nur per Leihe. Ich finde er deutet wirklich großes Potenzial an, aber Spielpraxis in dem Kader zu finden ist eben nicht mehr so einfach. Wenn man ihn selbst nicht eingebunden bekommt, dann sollte man ihm vielleicht die Chance geben woanders für ein Jahr zu lernen. Ich glaube in seinem Entwicklungsstadium ist die Pro B einfach nicht mehr genug.
Baustellen
Center: Es wird Zeit, die alten Vorlieben bei Seite zu stellen und endlich mal einen Center zu verpflichten, wie man ihn schon so lange nicht mehr hatte: Einen athletischen Pick and Roll Big. Man sieht ja gerade selbst bei Nikic, wie viel ein Center wert ist, der den direkten Weg zum Korb sucht. Sowohl für die Offensive an sich, als auch für die Guards. Der Post-Up Zwang sollte wirklich gelockert werden, da dies im Halbfeld immer wieder für Verstopfungen im Spielfluss sorgt. Gibt Samar jemanden, der seine schnellen Gedankengänge zu Ende denkt und ihm nicht immer wieder die Bremse rein wirft.
Defensiver Power Forward: Das ist für mich auch so etwas, was man seit der Aito Ära nicht hatte. Bean macht das zwar schon sehr gut, aber die Größe macht es für ihn in gewissen Matchups einfach schwierig. Jemand zu haben, der über seine Physis in der Defense hilft wäre schon mal wichtig in meinen Augen. So ein Typ Garrett in Chemnitz: Verteidigt klein, verteidigt groß und vorn trifft er alles, was in Korbnähe geflogen kommt. Hier muss man eben auch wieder etwas vom Gedanken weg, das von den großen Spielern jeder mit dem Rücken zum Korb kreieren muss. Davon gibt es heute so wenige Spieler, dass man sich da ein unnötiges Handicap einbaut.
3 and D Swingman: Jemand zwischen 2 und 3, der seinen Gegner vor sich halten kann und hochprozentig Würfe von Außen trifft. Ein Archetyp wie ihn jeder im Basketball sucht, aber dementsprechend auch immer mehr auf den Markt kommen. Auch hier braucht es einfach mehr individuelle defensive Klasse, um als Team Defense voran zu kommen. Offensiv muss er da gar nicht viel mehr haben, als den Catch and Shoot Dreier. Leute die den Ball haben müssen, hat man eigentlich genug.
Ansonsten müsste man wieder opportunistisch unterwegs sein wie immer. Auf Eurocup und Champions League Niveau gibt es so den ein oder anderen interessanten Namen, der für die Bühne Euroleague brennen würde. Solange es kein Point Guard ist, findet man dort eigentlich noch für jede Position eine sinnvolle Alternative.
Ich habe letztens noch so ein paar Namen herausgesucht, aber dazu in den nächsten Tagen vielleicht etwas. Ansonsten können jetzt alle diskutieren, die gerne in die Glaskugel schauen.
Ok, dann lege ich ihn mal an.
Wie ist die Situation?
Trainerteam steht.
Es bleiben: Benzing / Figge / Nyama / Maier
Interessant für den Verbleib: Wilson / Crews / Krajcovic / Fundic
Nachwuchs: Heyne / Herget
Evtl. Streichopfer: Kahl
Unbedingt streichen: Kovacevic
Wen holen: Daniel Kirchner (leider für Kahl) / einen Internationalen 3/4er
Anfang Mai, die Playoffs haben in der BBL noch nicht einmal begonnen, doch die Gerüchteküche ist bereits am Brodeln, Lucic, Ibaka, Francisco, Bolmaro, alle werden mit anderen Euroleague-Teams in Verbindung gebracht - Zeit für den Kaderthread 2024/2025.
Zuerst gibt’s die Vertragslage, danach Änderungskandidaten/-potential und am Ende gibt’s mögliche Kaderstrukturen mit eventuellen Kandidaten. Diese sehe ich als realistisch und sportlich passend an und entspringen nicht nur meinem Wunschdenken. Dann würde die Liste auch gaaaaanz anders aussehen.
Vertragslage:
Guards:
#0 Nick Weiler-Babb (Vertrag läuft aus)
#1 Sylvain Francisco (Vertrag bis 2025)
#3 Carsen Edwards (Vertrag läuft aus)
#5 Nelson Weidemann (Vertrag bis 2025)
#10 Leandro Bolmaro (Vertrag bis 2025)
#13 Andreas Obst (Vertrag bis 2026)
#23 Martin Kalu (Vertrag unbekannt)
#30 Ivan Kharchenkov (Vertrag unbekannt)
Flügel:
#7 Niels Giffey (Vertrag bis 2025)
#8 Dino Radoncic (Vertrag läuft aus)
#9 Isaac Bonga (Vertrag läuft aus)
#11 Vladimir Lucic (Vertrag bis 2025)
#17 Niklas Wimberg (Vertrag läuft aus)
Big Men:
#14 Serge Ibaka (Vertrag läuft aus)
#20 Elias Harris (Vertrag läuft aus)
#22 Danko Brankovic (Vertrag bis 2025)
#31 Devin Booker (Vertrag bis 2025)
Leihspieler mit gültigem Vertrag:
#6 Luis Wulff (Vertrag unbekannt)
#66 Matej Rudan (Vertrag unbekannt)
Wackelkandidaten:
Serge Ibaka: D-Will, D-Book, JC, die Situation bei Serge Ibaka erinnert stark an die Vergangenheit. Bisher sind die Standout-Amerikaner nur selten geblieben, obwohl man Grund zum Hoffen hatte. Mein Gefühl sagt mir, dass er geht, aber ich bin Pessimist und kann da wirklich keine Prognose abgeben.
Vladimir Lucic: Zum ersten Mal gibt es wirklich Gerüchte um einen Abgang aus München, eine Rückkehr zu Heimat- und Herzens-Club Partizan steht im Raum. Ein Verbleib dürfte nicht ausgeschlossen sein, denn die Gerüchte kommen aus Serbien, wo man gerne etwas optimistisch schreibt, aber ein Abgang ist möglich und nicht unrealistisch.
Dino Radoncic: Seit seiner Verpflichtung steht der deutsche Pass im Raum, ohne eine zeitnahe Entwicklung dürfte ein Abgang sehr warscheinlich sein, denn er bringt solides Erstliga-Niveau mit. Mit dem deutschen Pass dürfte eine Verlängerung wieder möglich sein.
Martin Kalu: Der Youngster hat sich nach dem verlorenen Jahr gut entwickelt und ist bereit für die BBL, für Bayern wird es aber vermutlich nicht reichen und ein Jahr Leihe dürfte bei einer möglichen Vertragsverlängerung sehr warscheinlich sein und würde ihm gut tun.
Nick Weiler-Babb: Eigentlich ein No-Brainer für eine Vertragsverlängerung, aber. Die ganz große Entwicklung ist ausgeblieben und doch ist Nick ein Publikumsliebling, inzwischen ein Local und jemand, der als Identifikationsfigur für die Zukunft dienen kann. Aber er dürfte nicht ganz günstig sein und er sitzt rollentechnisch etwas zwischen den Stühlen. Ich halte eine Trennung nicht für komplett unrealistisch, sollte aber bleiben, gerade wenn der junge Mann danach gehen sollte.
Isaac Bonga: Eigentlich ein No-Brainer für eine Vertragsverlängerung, aber. Die ganz große Entwicklung ist auch hier noch nicht eingetreten, so richtig weiß man auch noch nicht welche Rolle ihm am besten steht und die NBA dürfte noch immer ein Thema sein. Eine Rückkehr in diesem Sommer dürfte unwarscheinlich sein, aber sollte der Captiano bleiben, ist die Drei auch ziemlich voll mit Giffey noch dazu.
Elias Harris: Bomben-Saison unter Laso, sein Wert in der Kabine groß und eine Verlängerung sollte absolut im Raum stehen, wenn man nicht doch die ganz großen Würfe landet und noch 2-3 weitere Deutsche für den Frontcourt verpflichtet. Vielleicht kann er sich aber auch mit der Rolle als Leading Veteran anfreunden, wirkt aber noch etwas früh dafür.
Sylvain Francisco: Ein Wechsel zu Zalgiris Kaunas, mit BuyOut, steht im Raum, ein Transfer, der für beide Seiten Sinn ergeben würde. Der Franzose hatte große Schwankungen in seiner ersten Euroleague-Saison, von grandios bis nicht Liga-tauglich. Für beide wäre eine Trennung eine Win-Win-Situation
Leandro Bolmaro: Es gibt Gerüchte, dass Milano interessiert sei und auch eine Rückkehr zu Saras und zu Fenerbahce steht im Raum, wo er als Back-Up von Neto dienen soll. Allerdings soll die BuyOut-Klausel bei ihm enorm sein, die allerdings Fener auch nicht abschrecken würde, wenn sie ihn wollen. Wäre aber ein netter Geldregen, auch wenn ich mich nicht von ihm trennen wollen würde.
Matej Rudan: Zugegeben, ich bin ein großer Rudan-Fan, weshalb es mir hier schwer fällt objektiv urteilen. Trotz Differenzen und charakterlichen Schwächen hat man den Vertrag nie aufgelöst. Hat 22/23 eine überzeugende Saison bei Mega neben Danko gespielt, diese Saison kurzzeitig mit Sisko bei Rio Breogan gespielt und dort mit wechselhaften Spielanteilen. Eine Rückkehr könnte aufgrund der mutmaßlichen Abgänge für die Quote eine Option sein.
Dürfte gehen/ Sollte gehen:
Carsen Edwards: Der große Sprung blieb aus. Edwards kam, um den unerfahrenen Backcourt mit seinem Scoring Sparks zu geben und hat das in dem erwartbaren Rahmen getan. Unkonstant und defensiv auch anfällig, eine Trennung nach einem Jahr dürfte in beidseitigem Interesse sein.
Nelson Weidemann: Er wollte die Rückkehr unbedingt, er hat sie bekommen. Leider hat es für einen richtigen Platz in der Rotation gereicht, auch wenn die Chancen auch rar gesät waren. Ein Wechsel nach Ulm steht im Raum und eine größere Rolle hat er sich verdient. Eine erneute Rückkehr ist ja nicht ausgeschlossen.
Niklas Wimberg: Ich würde ihn gerne halten, aber ich befürchte, dass man sich trennt. Konnte sich weder unter Trinchieri noch unter Laso so richtig etablieren, auch wenn er regelmäßig Minuten bekam und sich da nicht schlecht anstellte. Aber er bringt zu viel mit, um die Rolle als 14. Spieler wirklich attraktiv zu finden, eine freundschaftliche Trennung scheint mir sehr wahrscheinlich zu sein.
Luis Wulff: Aktuell nach Crailsheim verliehen, wo er nur sehr unkonstant und weniger Minuten gesehen hat. Eine Rückkehr ist mehr als unwahrscheinlich, eine Leihe in die ProA oder wieder BBL ist sehr wahrscheinlich. Eine Rückkehr in die ProB dürfte ein zu großer Rückschritt sein, auch wenn die ProB ihn gebrauchen könnte.
Für die kommende Spielzeit sehe ich viele verschiedene Möglichkeiten, ich konzentriere mich mal auf zwei Optionen: Mit Weiler-Babb&Bonga und einmal ohne die beiden, dafür mit Lucic. Richtig knifflig wird’s, wenn keiner drei bleibt. Es gibt natürlich noch verschiedene andere Konstellationen, Kein Bonga, dafür Weiler-Babb und Lucic, nur Weiler-Babb ohne Bonga und Lucic, aber da kann man dann dementsprechend schauen.
Mit Weiler-Babb&Bonga:
Bolmaro/ X1 /X8
X2/ Obst/ Weiler-Babb/ Kharchenkov
Bonga/ X3 / Giffey
Booker/ X4 / X7
X5/ X6 / Brankovic
Ohne Babb&Bonga:
Bolmaro/ D1/ I5
I1/ Obst/ Kharchenkov
Lucic / I2 / Giffey
Booker/ D2 /I3 /Rudan
I4/ D4/ Brankovic/ Harris
Ich habe es im alten Kaderthread schonmal geschrieben, wann immer Verantwortliche viel Betonung auf die Bedeutung von Kontinuität legen, erwarte ich einen ordentlichen Umbruch im Kader. Da die deutsche Rotation nicht so gesichert ist wie beim Euroleague-Nachbar, habe ich die potentiellen Spieler in X und I&D aufgeteilt. Mit Babb&Bonga bräuchte man nicht zwingend noch 2-3 Deutsche wie bei I&D, aber wenn man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann… warum nicht? Einige Spieler werden doppelt vorkommen.
Zu den Spielern:
Die Variante mit Weiler-Babb und Bonga:
X1: Mit dem Abgang von Francisco ist eine Lücke auf der 1 entstanden, die Maodo äh jemand füllen muss. Mit Bolmaro als Starter wäre ein Pass-First hier weniger effektiv als ein Score-First oder Combo-Guard. Einen Hochkaräter dürfte man nicht für diesen Spot finden, denn Bolmaro hat so viel Upside, dass ich nicht an der Rolle sägen würde. Außer man verpflichtet jemanden, der auch neben Bolmaro funktioniert, aber nicht zu balldominant ist.
Kandidaten: Maodo Lo (Milano), Jean Montero (Andorra), Xavier Munford (Hapoel Jerusalem), Aljami Durham (Hamburg), Nico Mannion (Varese) und Caleb Homesley (Tofas)
X2: Ein neuer Scoring-Guard muss her, gut, dass man da eine breite Auswahl hat. Es muss dabei kein neuer Edwards sein, sondern idealerweise jemand, der sich etwas besser in den Backcourt eingliedert.
Kandidaten: Matthew Morgan (London Lions), Jaleen Smith (Partizan), Jonah Matthews (Besiktas), Kyle Guy (Lenovo Tenerife), Darrun Hilliard (Karsiyaka) oder Mark Smith (Zaragoza)
X3: Der Capitano wird eine Lücke reißen, die man nur schwer füllen kann, aber muss. Länge, Shooting und Athletik sollte der neue Forward mitbringen, nachdem der Backcourt schon ordentlich wieder gefüllt wurde:
Kandidaten: Nicolas Brussino (Gran Canaria), Rokas Giedraitis (Crvena Zvezda), Axel Bouteille (Bahcesehir), Karim Jallow (Ulm) und Tarik Biberovic (Fenerbahce)
X4: Hier gibt es gleich drei prominente Namen mit deutschem Pass, die auf der Liste stehen, aber es gibt auch interessante Kandidaten ohne deutschen Pass. Shooting sollte da der Fokus sein:
Kandidaten: Johannes Voigtmann (Milano), Johannes Thiemann (Alba Berlin), Oscar Da Silva (FC Barcelona), Amath M’Baye (CSKA Moskau), Vitto Brown (Karsiyaka), Nate Sestina (Fenerbahce) und Daulton Hommes (Trento)
X5: Bayern hatte immer einen dominanten (Low-Post) Center, ohne geht es kaum. Hier sollte man auch wieder Geld für einen starken Mann in der Mitte ausgeben.
Kandidaten: Serge Ibaka, Bojan Dubljevic (Zenit), Brandon Davies (Valencia), Trevion Williams (Ulm), Zach Hankins (Jerusalem), Kyle Alexander (Hapoel Tel Aviv) und Alex Poythress (Milano)
X6: Hier kann man vielleicht, basierend auf der positiven Entwicklung von Brankovic etwas riskieren oder auf mehr Tiefe gehen, die vielleicht ein neues Skillset oder Variabilität mitbringen.
Kandidaten: Tibor Pleiss (Anadolu Efes), , Elias Harris, Kyle Wiltjer (Venezia), Karlo Matkovic (Birmingham Squadron) und Jonas Richter (Chemnitz)
X7: Was für X7 gilt, gilt auch X8, es sind Spots, die ich nicht zwingend mit Leistungsträgern besetzt sehe, wo man ein Invest in die Zukunft tätigen könnte oder einfach mehr Tiefe mitnimmt. Kandidaten: Justus Hollatz (Anadolu Efes), Joshua Obiesie (Dijon), Hugo Gonzalez (Real Madrid) und Martin Kalu
X8: Kandidaten: Luka Brajkovic (Kolossos Rodos), Matej Rudan (Breogan), Dino Radoncic, Niklas Wimberg, Elias Harris, Zacharie Perrin (Antibes) und Paul Zipser
Die Variante mit Lucic, ohne Bonga und Weiler-Babb
D1: Hier muss ein deutscher Guard her, Maodo Lo (Milano) oder Justus Hollatz (Anadolu Efes).
I1: Ohne Nick braucht es auf der Zwei jemanden, der auch überdurchschnittlich verteidigen kann, gerade wenn er neben Francisco oder Lo spielen sollte und dann dementsprechend auch etwas Größe mitbringen sollte.
Kandidaten: Jaleen Smith (Partizan), Mark Smith (deutscher Pass?/ Zaragoza), Devon Hall (Milano), Jeremy Morgan (Bourg en Bress), Marius Grigonis (Panathinaikos) und Tyrone Wallace (Turk Telekom)
I2: Etwas frisches Blut und Athletik würde auf dieser Position helfen, dafür kann es auch etwas weniger Shooting sein. Hinter Lucic und Giffey könnte man da ein Fundament für 25/26 legen, auch wenn Biberovic da vermutlich wenig Perspektive bietet, dafür eine finanzielle.
Kandidaten: Karim Jallow (Ulm), Tarik Biberovic (Fenerbahce), Metecan Birsen (Fenerbahce) und Deividas Sirvydis (Lietkabelis)
D2: Hier muss ein deutscher Forward kommen: Voigtmann, Thiemann und Da Silva (oder Richter).
I3: Hier könnte man etwas gamblen und bei einer der deutschen Top-Verpflichtungen, auf einen unproven oder verletzungsanfälligeren Spieler setzen.
Kandidaten: Luka Brajkovic (Kolossos Rodos), Daulton Hommes (Trento), Nate Laszewski (Brindisi) und Dragan Bender (vereinslos)
I4: Copy Paste X5:
Kandidaten: Kandidaten: Serge Ibaka, Bojan Dubljevic (Zenit), Brandon Davies (Valencia), Trevion Williams (Ulm), Kyle Alexander (Hapoel Tel Aviv), Zach Hankins (Jerusalem) und Alex Poythress (Milano)
D4: Tibor Pleiss. Jemand anderes fällt mir da sonst eigentlich nicht ein. Vielleicht noch Hukporti, wenn man ihn aus Melbourne loseisen könnte und er noch nicht über den Teich geht.
Fett markierte Spieler wären meine Favoriten. Die Spieler sind nicht einer präferierten Reihenfolge, sondern in der, wie sie auf meiner Liste gelandet sind. Jetzt noch detaillierte Scouting-Profile für jeden oder auch nur die unbekannteren Spieler mit anzuhängen, würde den Rahmen vielleicht etwas sprengen. Kann da auf Nachfrage aber zu jedem was schreiben.
Richtig interessant wird es, wenn man Ende Bolmaro und Francisco gehen sollten, denn dann könnte man sich auf der 1 völlig neu aufstellen und das mit einem Budget, was so noch nie da war. Da ich Bolmaro aber gerne halten würde und es den Rahmen sprengen würde noch eine dritte Variante aufzudröseln, habe ich darauf verzichtet. Dann könnte man aber eine komplett neue Mannschaft am Ende darstehen.
Nicht berücksichtigt habe ich den NBA und G-League Markt, weil mir da etwas der Überblick fehlt und ohne Baiesi das Interesse vermutlich sinken dürfte.
So ich probiere es mal damit einen Thread selber zu eröffnen, ist mein erstes mal😅.
Selten, ich würde sogar behaupten noch nie, gab es vor einer Saison so viele offene Fragen wie bei dieser!
Die wichtigste Frage für uns, als auch die Geschäftsführung, wird sein in welcher Liga die Giants nächstes Jahr partizipieren werden.
Schaffen wir es mit Glück in die pro A oder werden wir, sportlich gesehen verdient, uns in der pro B wiederfinden?
Das zweite große Fragezeichen steht hinter unserem Trainer Hansi Gnad. Er stand bereits letztes Jahr unter großer Kritik, aber mit dem nicht erreichen des sportlichen Aufstiegsrechts wird es sehr eng für ihn. Viele Fans fordern seine Vertragsauflösung, und wollen besonders gerne Michael Koch im Amt des Head Coaches sehen.
Wie sehen dort die nächsten Schritte von Fronda und Rothweiler aus?
Die letzte offene Frage befasst sich natürlich mit den Spielern. Hierbei ist es leider zu früh um konkret über Verträge zu sprechen mit pro A Option, weil man ja überhaupt nicht weiß ob man dort überhaupt nächste Saison spielen wird. Es gibt allerdings 3 Spieler mit einem festen weiteren Vertragsjahr:
Hübner, Oldham, Heinzmann
In der pro B sicherlich im richtigen System Star Spieler, und in der pro A solide Rotationsspieler. Doch wie sieht es mit Heinzmann nach seinen schweren Verletzungen aus?
Wie seht ihr die Situation?
PS: Die Kategorie hab ich jetzt einfach mal auf pro B gesetzt, weil wir uns sportlich immernoch dort befinden. Falls man aufsteigt kann man ja die Kategorie anpassen.
Nach den PlayOffs ist vor der neuen Saison - meine ersten Gedanken bzgl. der Riesen 2024/25:
Die drängendste, zentrale Frage, die hoffentlich zeitnah beantwortet wird, ist die nach dem Headcoach. Nach den bis dato vorliegenden Infos wird John Patrick wiederkommen. Sollte es so kommen, denke ich, dass man mit frischen Eindrücken und Ideen aus Japan einen sehr guten Trainer auf der Bank hat.
Danach kommt natürlich die Frage nach dem Kader. Aktuell hat folgendes Quartett 1+1 Verträge (wie auch immer diese ausgestaltet sind): Ben Vander Plas, Jeff Roberson, Eddy Edigin und Jacob Patrick.
Eddy würde ich in jedem Falle behalten - hat er doch seine Stats auf breiter Front verbessern können und gehört zu den stärksten deutschen Centern der Liga.
Auch bei Jacob gehe ich von einem Verbleib aus. Ich denke, JP wird versuchen wollen, das Maximum aus seinem talentiertesten Sohn herauszuholen - auch wenn seine Entwicklung in den letzten zwei Jahren unter King eher stagniert hat.
Jeff könnte ebenfalls zu JP passen. Guter Verteidiger mit gutem Wurf - hat seine Sache nach der schweren Verletzung IMHO sehr gut gemacht.
Ob wir BVP wieder sehen, bin ich allerdings skeptisch. Die Leihe nach Litauen war insofern erfolgreich, als dass er Spielzeit bekommen hat: in 21 Spielen kam er dabei auf ca. 23 Minuten, 6,6 Punkte, 3,2 Rebounds und 1,2 Assists im Schnitt. Lassen wir uns überraschen.
Von den übrigen Imports kann ich mir nur bei Melson einen Verbleib vorstellen. Er ist ebenfalls ein guter Verteidiger und guter 1:1 Spieler - beides Dinge, die JP geschätzt hat. Ehrlich gesagt, bin ich aber auch nur verhalten optimistisch.
Der Rest unserer Amerikaner ist meiner Meinung nach weg.
Laut Pressemitteilung hat Dominykas Pleta einen mehrjährigen Vertrag. Er hat gerade zum Ende der Saison Minuten gesehen und ich hoffe, dass er seine gute Entwicklung bei uns weiter vorantreiben kann.
Auf den weiteren deutschen Positionen:
YPB nach wie vor ein Brett in der Verteidigung, hat aber in der Offense abgebaut (auch wenn er ab und zu nochmal einen rausgehauen hat). Frage ist natürlich auch, möchte er noch ein Jahr dranhängen und wie teuer wäre er dann. Jonathan Bähre würde ich gerne wieder im Ludwigsburger Dress sehen, hat er sich doch in den letzten Jahren kontinuierlich steigern können. Aber, auch wenn er in den letzten Wochen ein wenig nachgelassen hat, ist er mit ca. 20 min pro Spiel und 10 Starting5 Einsätzen mit Sicherheit auch bei der Konkurrenz auf dem Wunschzettel. Johannes Patrick über die letzten 3 Jahre irgendwo bei etwa 5 Minuten und 1…2 Punkten im Schnitt (so er denn eingesetzt wurde). Ich schätze seinen Vater so ein, dass er ihn nur dann in den Kader nimmt, wenn er wirklich eine Verbesserung für realistisch hält. Ansonsten könnte ich mir auch einen Wechsel ggf. in die ProA vorstellen, wo seine Rolle dann eine ganz andere (größere) sein wird. Gerade auf den Guardpositionen bieten sich verschiedene aus der ProB Mannschaft an.Wer wären weitere mögliche Wunsch(!)kandidaten meinerseits:
Mein größter Wunsch wäre, dass Nicolas Tischler unter der Führung der Godfathers of Defense (JP und YPB) der best defensive Player der nächsten Saison wird. 😬 Ist Bähre nicht zu halten, fände ich eine Rückkehr von Seric nicht uninteressant (wobei es hier auch atmosphärische Störungen ob seines semi-glücklichen Abgangs damals geben könnte) Sowohl James Murray-Boyles (CR) als (Power) Forward als auch Isaiah Whaley (HD) als PF/Center sind mir positiv im Gedächtnis geblieben. Beide sehr mobil, mehrere Positionen verteidigend und mit Wurf von außen, der ernst genommen werden muss. Hochinteressant finde ich auch Breein Tyree (Sassari) (insbesondere wenn ich an unser Elend vom Perimeter zurück denke 🫣)Für die Kaderplanung wird aber mit entscheidend sein, wie es bei uns im internationalen Wettbewerb weitergeht. 2017/18 hatte der 8. Platz in der Vorsaison zumindest für die erste BCL Qualifikationsrunde gereicht. Umgekehrt sind dieses Jahr Bonn, Chemnitz IMHO sicher an der BCL interessiert und vor uns - daneben befürchte ich auch Würzburg und Vechta mit Tendenz BCL. Einzig Berlin/München EL und Ulm EC wären keine Konkurrenten um einen Startplatz. ☹️
Aber ja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. (5 € ins Phrasenschwein) 🙈 Wahrscheinlich werden wir wohl 8…9 neue/unbekannte Gesichter sehen. 😬
Ich nehme mal die letzten News aus dem GT für die Eröffnung des neuen BBL-Jahres:
Lizenz bekommt man wohl mit auflösender Bedingung, weil das EK nach Rückzahlung der Corona Hilfen auf 250k zurück muss. Ich vermute mal, dass man das schaffen wird.
Keine Europateilnahme und volle Konzentration auf die BBL. Ziel ist Kampf um die Play-Inns vermute ich mal.
Im Kader sind laut Meinertshagen Ensminger, Mönninghoff und Jünemann.
Wiedersehen möchte ich Hartwich, Rich, Hume und Gibson. DeJulius bin ich mir nicht so sicher.
Anticevich ist bereits weg. Zugic, Hemschemeier und Silins muss ich nicht wieder bei uns haben.
Bin gespannt wie Foucart in seiner zweiten Saison adjustieren wird bei der Zusammenstellung des Kaders.
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