@Wachstumsfuge sagte in Diskussionen zur 1.DBBL Saison 24/25:
@Partyheld
Eine Liga kann nur so gut sein, wie die Vereine, die sie tragen. „Die Liga“ sitzt ja nicht in irgendeinem Elfenbeinturm sondern besteht in der Verwaltung aus 2-3 bedauernswerten Hanseln, die das Tagesgeschäft irgendwie bewältigen müssen. Kontrolliert von einem Aufsichtsgremium mit Vereinsvertretern, by the way.
3 Hansel sind nicht besonders viel, aber doch immerhin 120 Wochen-Arbeitsstunden. Da sollten mal 2 Stunden drin sein, um die Spieltermine auf der Webseite einzupflegen. Aber gleich auch etwas Positives: Die Liga liest hier offensichtlich mit und hat gestern Abend die Spieltermine eingepflegt. Dafür Daumen hoch. Bleibt aber trotzdem, dass sie 10 Tage vor Saisonbeginn nicht selbst auf die Idee gekommen sind. Und 3 Hansel sind immer noch mehr, als die meisten Vereine für die Verwaltung haben (Alba Berlin vielleicht mal ausgenommen). Als Verein ist für mich aber das mit Abstand Wichtigste, dass meine (zahlenden) Kunden wissen, wann meine Spiele stattfinden! Sonst verdiene ich als Verein nämlich kein Geld (und kann auch nicht die ganzen Gebühren und Abgaben an die Liga zahlen). Spieltermine sind das Wichtigste, alles andere ist mehr oder weniger verzichtbare Prosa. Und wenn es bei diesem wichtigsten Punkt bei der Liga hakt, ist die Kritik an der Liga eben auch entsprechend groß. Die DBBL erstellt ja auf ihrer Webseite selbst keinerlei eigenen Content, es kommt alles von den Vereinen. Da sollte man dann aber zumindest erwarten können, dass sie ihre einzige Aufgabe - die Spieltermine einpflegen - rechtzeitig hinbekommt.
Wie wäre es, wenn alle Erstligisten im ersten Schritt mal ernsthaft und regelmäßig die zentrale Seite mit den Informationen füttern würden, die es zehn Tage vor Ligenstart braucht? Kein Medienvertreter geht 12 Vereinsseiten durch um sich einen Überblick zu verschaffen, wenn es eigentlich auf einer Ligenseite zu finden sein sollte. Ganz egal, wie mies die noch nicht so alte DBBL-Seite aufgenommen und bewertet wird, es ist doch das einzige Medium für alle. Wo man jede noch so erschreckend amateurhafte „Mitteilung“ eigenständig und unzensiert einstellen kann.
Gut wäre das, wenn die Erstligisten Informationen einpflegen. News kommen ja auch regelmäßig, aber dass 4 Teams (also 1/3) den Kader noch nicht eingepflegt haben, ist von Seiten der Teams nicht professionell. Keine Bilder sind auch nicht professionell, aber nachrangig, ich will mich mit keiner der Frauen zum Essen verabreden. Aber es zeigt in gewisser Weise auch, welche Bedeutung die Vereine der DBBL-Webseite beimessen, nämlich eine sehr geringe. Die Seite bringt den Vereinen nichts, also stecken sie da nur so viel Energie rein wie sie müss(t)en, leider teilweise nicht mal die (Kader).
Für Medienvertreter ist die DBBL-Seite nahezu irrelevant. Frauen-Basketball ist eine durch und durch regionale Angelegenheit. In Oldenburg interessiert sich schon fast niemand mehr für Frauen-Basketball in Osnabrück, in Braunschweig nicht für Hannover und in Cottbus nicht für Berlin. Und wann schreibt schon mal ein Journalist über die Liga als Ganzes? Journalisten bevorzugen eh Primärquellen und schreiben auch fast ausschließlich über das Team der entspr. Region. Die notwendigen Infos holen die sich von der Vereins-Webseite und von der Webseite der Gegnerinnen. Dort finden sie in jedem Fall mehr Infos, als auf der DBBL-Seite.
Dass es kein Lektorat bei der DBBL-Seite gibt und somit alles “erschreckend amateurhaft und unzensiert” eingestellt werden kann, ist nicht gut, aber in gewisser Weise nachvollziehbar. Das ist der dünnen Personaldecke geschuldet. Wäre besser, wenn es besser wäre. Garbage in, garbage out. In den (meisten) Vereinen arbeiten auch keine Journalisten als Pressesprecher(innen). Mehr Qualität an dieser Stelle würde ja automatisch zu mehr Qualität bei der DBBL-Seite sorgen. Die DBBL ist nun mal immer noch eine semi-professionelle Liga.
Die Vereinsseiten werden en gros besser gepflegt als die DBBL Seite? Da habe ich eine andere Wahrnehmung. Mal als Beispiel die Veilchen aus Göttingen: Letzte Meldung fast drei Monate alt, Spielplan von 2023 auf der Startseite. Danke, setzen!
Es gibt sone und solche. Also auch solche wie Göttingen. Bei den meisten Teams finde ich auf der Vereins-Webseite mehr und aktuellere Informationen, als auf der DBBL-Webseite.
Wahr ist aber auch, dass sich viele Vereine inzwischen rege auf den Social Media Plattformen präsentieren und denken, dass das ausreicht in Sachen Öffentlichkeitsarbeit. Bevor der Zeigefinger auf „die Liga“ gerichtet wird, wäre ich stark dafür, zuerst einmal das eigene Lastenheft abzuarbeiten.
Die Haltung „Die machen nix, also mach ich auch nix“ ist Anno 2024 nicht akzeptabel.
Wieder: Nicht alle Vereine sind gleich, aber die meisten Vereine haben sowohl einen besseren Social Media Auftritt, als auch einen besseren Web-Auftritt als die Liga. Somit ist der Zeigefinger Richtung Liga berechtigt.
Die Haltung “Die machen nix, also mach’ ich auch nix” ist infantil, sachlich nicht zu rechtfertigen, aber in gewisser Weise verständlich. Die Liga verdient ja selbst kein Geld, sondern lebt von dem, was sie von den Vereinen bekommt. Die Liga-Organisation ist Dienstleister für die Vereine und wird von diesen dafür bezahlt. Dieser Dienstleistungsgedanke geht bei der DBBL-Führung immer mal wieder verloren. Die Liga ist ganz gut darin, zu fordern und zu verlangen, aber in Dienstleister steckt das Wort dienen, die Liga-Organisation hat den Vereinen zu dienen. Kommt manchmal ein bisschen kurz. Wenn da bei Vereinen mal der Gedanke aufkommt “Die lassen sich von uns bezahlen, aber schaffen es nicht, 10 Tage vor Saisonbeginn die Spieltermine zu veröffentlichen (damit unsere zahlenden Gäste wissen, wann wir spielen), fordern aber dies und das und jenes … die können uns mal”, ist zwar nicht lösungsorientiert aber emotional ein wenig verständlich.